/04 itunbgH &2 Co-KG e Z O F der K esse Gm nen in Dentalpr Erscdhpie- Unabhängige der u Regulierungs-Silikon – Innovative Variante für Zahnbewegungen Die Innovation dieser Technik kann primär auf den Werkstoff bezogen werden, der die bisher in der KFO-Plattentechnik üblichen kraftausübenden Drahtelemente ersetzt. Natürlich ist der „Einsatz“ dieses Verfahrens nicht nur auf die kieferorthopädische Plattentechnik beschränkt, sondern kann auch bei bimaxillären Geräten in ebenfalls umfangreichen Anwendungsbereichen zum Tragen kommen. Das Silikon hat schon bisher seine Aufgaben zur Zahnbewegung in der Positionertechnik hinreichend bewiesen. In der Kombination mit herausnehmbaren Apparaturen treten völlig neue Möglichkeiten auf. Wobei der größte Vorteil darin besteht, dass durch den Kunststoffanteil der Geräte eine stabile Verankerung möglich ist. Die Bewegungen sind ebenfalls nur auf die durch den Positioner möglichen Dimensionen begrenzt und sollten auch eingehalten werden. Eine Ausnahme bildet das schrittweise Vorgehen oder die Kombination des Verfahrens mit den üblichen Schrauben. Auf eine bestmögliche Verankerung der Platten ist außerdem zu achten. Zusätzliche Knopfanker in der Front haben sich zum Beispiel dabei bewährt. Das dazu verwendete Regulierungs-Silikon, das die bisher bekannten Aufgaben für Zahnbewegungen unterschiedlicher Dimensionen und Versionen übernimmt, wird im MultisilKFO-Set der Firma bredent angeboten. Dieses System eröffnet und ermöglicht in der kieferorthopädischen Zahntechnik ein neues umfangreiches Spektrum bei der Herstellung und Modifikation von abnehmbaren Apparaturen und Geräten, angefangen von AktivatorModifikationen, Platten- und Doppelplattenmodifikationen bis hin zu Retentionsplatten und Schienen. Gegenüber der herkömmlichen Gestaltung der Plattengeräte und Aktivatoren mit Federelementen sowie den derzeit aktuellen Schienen bietet das Regulierungssilikon eine Reihe von gut begründeten Vorteilen für Patienten: • gute Patientenmotivation durch Vorgabe des Set-up Modells • kein Nachaktivieren von Federn und kein Nachlassen der Federwirkung • weniger Reparaturen, kein Verschlucken von Kleinteilen • keine Überkorrektur (außer die gewünschte) • angenehmer Tragekomfort • leichte Pflege Durch den gezielten Druck von Silikon auf den zu regulierenden Zahn – beziehungsweise die zu regulierenden Zähne – ist es möglich, beinahe alle beliebigen Korrekturen von Zähnen vorzunehmen. Dabei können die verschiedenen Bewegungsrichtungen auch kombiniert werden (zum Beispiel Intrusion plus Rotation). Es empfiehlt sich aber gleich eine bestimmte Überkorrektur mit einzuplanen, da der Druck am Schluss der Bewegungen nachlässt. • Intrusion: Hineinbewegen in die Alveole (zum Beispiel durch Überkappungen) • Extrusion: Herausbewegen aus der Alveole (mit Attachments auch aus Komposit) • Protrusion: Vestibulärbewegung • Retrusion: Palatinal-Lingualbewegung • Rotation: Verdrehen • FKO-Geräte: Funktionskieferorthopädische Geräte – Korrektur der Bisslage mit einem Gerät und mit der Möglichkeit, die Bisshöhe aktiv zu beeinflussen (Intrusion) Abb. 1: Herstellung eines Duplikatmodells Abb. 2: Die Stellung der unregelmäßigen Situation bleibt zunächst unberücksichtigt, die Platte wird in „traditioneller“ Art hergestellt Abb. 3: Das zu korrigierende Zahnsegment, mit einer GiflexScheibe heraustrennen Abb. 4: Segment in Idealposition festgewachsen (Set-up-Modell) Ein Verarbeitungsbeispiel: Das Silikon, das für das DKZ-System (Definierte körperhafte Zahnbewegung) im Rahmen der Behebung von Zahnfehlstellungen umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten übernimmt, muss – um erfolgreich verwendet werden zu können – nach exakten Kriterien des Herstellers verarbeitet werden. Eine entsprechende Gebrauchsanweisung ist den CE-zertifizierten Multisil-KFO Sortimenten beigefügt. Die Palette der Einsatzmöglichkeiten für das DKZ-System ist sehr umfangreich, hierzu das Beispiel einer Anwendung für eine Einzelzahnkorrektur in Kombination mit einer aktiven Oberkieferplattenapparatur: Die Oberkieferplatte wird nach einem der bekannten Herstellungsverfahren und -kriterien gefertigt. Die Situation der unregelmäßigen Position beziehungsweise Stellung eines Zahnes im harmonischen Zahnbogen bleibt zunächst unberücksichtigt (Abb. 1 und 2). Nachdem – in diesem Falle – die Oberkieferplatte bis einschließlich zur Hochglanzpolitur fertig gestellt wurde, beginnt die Phase der Silikonverarbeitung. Dazu muss vorweg ein Set-up – für die entsprechende Stellungskorrektur des einzuordnenden Zahnes beziehungsweise der einzuordnenden Zähne – hergestellt werden (Abb. 3 bis 4). An der Kunststoffbasis der Plattenapparatur wird in jenem Bereich das PMMA so weit freigeschliffen, dass das Silikon die Funktionen übernehmen kann, die zur Einordnung eines Zahnes in den harmonischen Zahnbogen erforderlich ist, wie zum Beispiel einer Rotation und/oder Protrusion, um zwei häufige Korrekturhinweise aufzuzeigen. Bei den Retrusionsbewegung(en) soll der Labialbogen in retentiver wellenartiger Form gebogen werden, alternativ die Retentionen anlöten und mit einer dünnen Schicht Kaltpolymerisat ummanteln. Für entsprechende – diagnostisch notwendige – Zahnbewegungen wird die Abb. 5: Bereich für Silikon an der Kunststoff-Basis reduzieren und anrauhen Abb. 6: Primer dünn aufpinseln und zwei Minuten trocknen lassen Weissenhorner Str. 2 89250 Senden Germany Tel. (+49) 0 73 09 / 8 72-22 Fax (+49) 0 73 09 / 8 72-24 www.bredent.com e-mail [email protected] • • • • • Basis des mit Kunststoff ummantelten Labialbogens anschließend mit Regulierungssilikon im Bereich der durch das Set-up korrigierten Frontzahnstellung unterfüttert. Zurück zur Vorgehensweise für Rotations- und Protrusionskorrekturen: Der Anteil der Plattenbasis, an welchem die Lage der Zähne mit Hilfe des Regulierungs-Silikon korrigiert beziehungsweise verändert werden soll, wird eingekürzt. Empfehlungen aus der Praxis und vom Hersteller: Bei Zahnbewegungen in einem Bereich von einem Millimeter soll die Kunststoffbasis etwa vier bis sechs Millimeter eingekürzt werden, wenn das Regulierungssilikon Multisil der Shore-Härte 40 verwendet wird (Abb. 5). Die Verbundfestigkeit von der Kunststoffbasis mit dem Silikon kann erhöht werden, wenn die Fläche der reduzierten Plattenbasis leicht angeschrägt wird – auch zur Steuerung des Drucks. Um an der basalen Seite der Plattenapparatur – zum Modell mit dem Set-up – eine glatte Silikonoberfläche zu erzielen, ist es wichtig, dass einige Vorbereitungen getroffen werden müssen. Dazu zählen: Das Set-up Modell muss im „Auftragebereich“ isoliert werden. Sehr gut geeignet dazu ist die Isoplast-IP Kunststoff/Gips-Isolierung. Die richtige Verarbeitung des Primers (Haftvermittlers) trägt wesentlich zum guten Ergebnis bei. Empfohlen wird, diesen in einer gleichmäßig dünnen Schicht aufzupinseln (Abb. 6) und zirka zwei Minuten an der Luft trocknen zu lassen. Die Verbundfläche darf während dieser Zeit und anschließend nicht mehr berührt werden. Auch bezüglich der Verarbeitung des Silikons Kontakt: müssen vorbereitende Maßnahmen getroffen werden. Zu diesen Arbeitsschritten zählen: Die Silikonkartusche in das „Austragegerät“ Werner Paulus einsetzen, die Verschlusskappe entfernen und Friedenseicheplatz 4 durch die Mischkanüle ersetzen (Einkerbung 91593 Burgbernheim beachten). Es wird empfohlen, vom zuerst Telefon: +49 9843 3737 austretenden Material eine etwa haselnussTelefax: +49 9843 980405 große Menge zu verwerfen, da erfahrungsE-Mail: [email protected] gemäß bei Kartuschenmaterialien nicht sofort eine 1:1 Mischung der beiden Komponenten ausgetragen wird. Erst dann das Material auf die entsprechenden Bereiche applizieren (Abb. 7 ). Je nach Raumtemperatur ist das Multisil drei bis fünf Minuten verarbeitbar und kann mit einer Spülmittel-Wasser-Lösung geglättet werden. Das aufgetragene Silikon muss anschließend mindestens zehn Minuten im Drucktopf bei 2,5 bar und mindestens 45°C polymerisiert werden. Nach der Polymerisation wird überschüssiges Silikon mit dem Skalpell abgetragen beziehungsweise entfernt. Spezielle Silikonfräser erleichtern und verbessern die anschließenden Fräsarbeiten. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Oberfläche der Kunststoffbasis beim Ausarbeiten nicht zu sehr angeraut wird, da eine mechanische Politur erfahrungsgemäß im Übergangsbereich nur schwer möglich ist (Abb. 8). Ein Versiegelungslack – der zu guter Letzt aufgetragen wird – verleiht der „neuen Technik“ strahlende Transparenz (Abb. 9) (Anmerkung des Autors: Anwendungspalette ist sehr umfangreich und die Darstellung zur Anwendung für Einzelzahn-Stellungskorrekturen wurde wertfrei ausgewählt). Abb. 7: Silikon wird aus der Doppelkartusche zur Protrusion des Zahnes aufgetragen Abb. 8: Übergänge zur Kunststoff-Basis mit Silikonfräser bearbeiten Abb. 9: Bearbeitete Silikonfläche mit Versiegelungslack überpinseln MehrWissen Abb. 10: Ein Bionator mit Regulierungs-Silikon im Seitenzahnbereich zur Intrusion der Seitenzähne bei knappem Überbiss Zusammenfassung: Das Regulierungs-Silikon für Definierte Körperhafte Zahnbewegung – DKZ – wird mit Erfahrungswerten aus dem Labor gepaart mit denen der kieferorthopädischen Praxis vorgestellt. Dementsprechend werden nicht nur die für das Labor interessanten Anwendungstechniken beschrieben, sondern auch die für die Praxis relevanten, mit diesem System erfolgreich erreichten klinischen Erfolge dargestellt. Wertfrei möchte ich Beispiele aufzeigen, die durch diese neue Methode praktikabel geworden sind. Einen Bionator mit weichen Aufbissen zur Intrusion der Seitenzähne bei knappem Überbiss (Abb. 10) kann mit dieser Technik unter anderem genauso hergestellt werden wie eine Retentionsschiene (Abb. 11) oder eine Oberkiefer-Platte zur Ausformung und Protrusion der Front (Abb. 12). Ein klinisches Beispiel für eine Modifikation des elastischoffenen Aktivators nach Klammt mit „frontalem Positioner“ wird in einer Arbeit von Frau Dr. Heller Wirtz in der kommenden Ausgabe der „KFO Zeitung“ vorgestellt. Die durch eine Unterkieferrücklage gekennzeichnete Anomalie der Angle Klasse ll/1 gehört mit zu den am häufigsten vorkommenden Fehlbildungen und ist daher auch in der Wahl der Behandlungstechnik für den niedergelassenen Kieferorthopäden von großer Bedeutung. Hier wird die Möglichkeit aufgezeigt, durch die Kombination eines funktionskieferorthopädischen Gerätes mit einem frontalen Positioner (ermöglicht durch das DKZ-System) den Einsatz von festsitzenden Behandlungsapparaturen zu vermeiden. Ferner können damit Frontzähne im Oberkiefer und Unterkiefer gleichzeitig intrudiert und ausgeformt werden. Eine neue Technik ist im alltäglichen Arbeitsablauf meist schwierig zu übernehmen. Dass diese Technik jedoch praktikabel ist, zeigt die Einführung dieses Systems im eigenen Labor einerseits sowie die Kooperationsbereitschaft der kieferorthopädischen Praxis – in diesem Fall von Frau Dr. Wirtz – andererseits. Abb. 11: Eine im frontalen Bereich mit Silikon unterfütterte Retentionsschiene zur Restausformung der Front Abb. 12: Eine Oberkieferplatte mit Regulierungssilikon im Frontzahnbereich zur Ausformung und Protrusion der Front Dr. Hella Wirtz ZT Werner Paulus Weissenhorner Str. 2 89250 Senden Germany Tel. (+49) 0 73 09 / 8 72-22 Fax (+49) 0 73 09 / 8 72-24 www.bredent.com e-mail [email protected] • • • • •