Struktur der Arbeitslosigkeit nach ausgewählten Personengruppen 2000 - 2016 2008 2012 2016 36,9 35,6 38,4 38,3 41,9 39,8 34,0 8,2 6,6 1,5 1,4 4,3 12,2 12,3 11,7 15,2 16,4 9,6 10 12,4 12,0 20 17,3 23,4 30 40,7 46,9 55,1 53,5 2004 44,9 46,5 2000 38,5 40 44,1 47,2 49,0 50 51,0 52,8 55,9 in % aller Arbeitslosen 0 Frauen Männer Ausländer Ohne Berufsausbildung 55 - 60 Jahre 60 - 65 Jahre Langzeitarbeitslose *) Langzeitarbeitslose: Dauer der Arbeitslosigkeit 12 Monate und länger; Quelle: Bundesagentur für Arbeit (zuletzt 2017), Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf abbIV42 Kommentierung und methodische Hinweise > Seiten 2 - 3 Struktur der Arbeitslosigkeit nach ausgewählten Personengruppen 2000 - 2016 Die Binnenstruktur der Arbeitslosigkeit zeigt den Anteil ausgewählter Bevölkerungsgruppen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen. Für das Jahr 2016 gilt, dass unter den Arbeitslosen - die Männer etwas stärker als die Frauen vertreten sind, - fast die Hälfte (46,9 %) über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt, - mehr als ein Drittel (36,9 %) zu den Langzeitarbeitslosen zählt, also mehr als zwölf Monate arbeitslos ist (vgl. auch Abbildung IV.43). Im zeitlichen Verlauf seit 2000 ergeben sich leichte Verschiebungen. Zugenommen haben die Anteile von Ausländern, Unqualifizierten sowie von Älteren (60 bis unter 65 Jahre). Aus den Anteilswerten lässt sich allerdings nicht erkennen, ob die ausgewählten Personengruppen - gemessen an ihrer jeweiligen Gesamtzahl - eine überproportionale Betroffenheit von Arbeitslosigkeit aufweisen. Dies lässt sich nur ermitteln, wenn gruppenspezifische Arbeitslosenquoten ermittelt werden (vgl. Tabelle IV.11). Gruppenspezifische Arbeitslosenquoten errechnen sich, indem die jeweiligen Arbeitslosen in Beziehung gesetzt werden zur Zahl der Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Arbeitslose) derselben Gruppen. Dabei wird deutlich, dass vor allem folgende Gruppen ein besonders hohes Risiko haben, arbeitslos zu werden und zu bleiben: Ausländer, ältere Beschäftigte, Schwerbehinderte, Personen ohne Berufsabschluss. Dahinter steht, dass sowohl das Risiko, arbeitslos zu werden, als auch das Risiko, für längere Zeit arbeitslos zu bleiben und keinen Abgang aus der Arbeitslosigkeit zu finden, sozial selektiv strukturiert ist: Nicht alle Personengruppen unterliegen der gleichen Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren oder nach der Ausbildung keinen Arbeitsplatz zu finden. Und nicht alle Arbeitslosen haben die gleichen Chancen, wieder eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Vielmehr unterscheiden sich die Risiken und Chancen nach sozialen, personenbezogenen Merkmalen wie Alter, Nationalität, Wohnort, Dauer der Arbeitslosigkeit und Qualifikation. Man spricht hierbei von unterschiedlichen Verbleibsrisiken und Abgangschancen. Welche Merkmale und Merkmalskombinationen Arbeitslose vorweisen, hat für die betriebliche Einstellungspraxis eine Signalfunktion. Junge, gut qualifizierte und kurzfristig Arbeitslose haben in der Regel günstigere Chancen, eingestellt zu werden. www.sozialpolitik-aktuell.de Institut für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen abbIV42 Methodische Hinweise In der Anteilsdarstellung sind mehrfache Überschneidungen möglich. Zwei Beispiele: So kann ein Mann im Alter von 55 Jahren ohne Berufsausbildung sein. Und unter den Langzeitarbeitslosen befinden sich viele Ausländer wie auch Personen ohne Berufsausbildung. Die Daten entstammen der Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, sie werden in Form der Vollerhebung aus den Geschäftsdaten sowohl der Arbeitsagenturen (SGB III) als auch der Jobcenter (SGB II: zugelassene kommunale Träger und gemeinsame Einrichtungen) gewonnen. www.sozialpolitik-aktuell.de Institut für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen abbIV42