WS 2013/14
Diskrete Strukturen
Prof. Dr. J. Esparza
Lehrstuhl für Grundlagen der
Softwarezuverlässigkeit und theoretische
Informatik
Fakultät für Informatik
Technische Universität München
http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws13/14
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Prädikatenlogik
– Die Korrekheit des Arguments
Wenn (alle X sind Y) und (Z ist ein X), dann (Z ist ein Y).
kann mit der Aussagenlogik nicht nachgewiesen werden.
– Intuitiver Grund: die Aussagenlogik formalisiert nur die
Begriffe „und“, „oder“, „nicht“, „wenn…dann“ aber nicht die
Begriffe „für alle“ oder „ist“. Die Korrekheit des Argumentes
hängt aber von den Letzten. Vergleiche:
• Wenn A und B dann C
• Wenn „alle A sind B“ und „C ist A“ dann „C ist B“
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– Prädikatenlogik: Aussagenlogik + „für alle“, „es gibt“ + „ist“
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Praktische Anwendungen der Prädikatenlogik
– Zur formalen Spezifikation komplexer Systeme.
– Zum automatischen Beweisen von Theoremen.
– Zur automatischen Verifikation von Programmen.
– Zur Spezifikation von Abfragen in Datenbanken.
– Und viele mehr.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Subjekte und Prädikate
– In dem Satz „Sokrates ist sterblich“ ist „Sokrates“ das Subjekt
(das Individuum, von dem etwas behauptet wird) und „sterblich“
das Prädikat (die Eigenschaft, die von dem Individuum behauptet
wird).
– In der Prädikatenlogik wird ein Prädikat als eine Abbildung (·)
von Individuen auf Aussagen, z.B.
( ) =“ ist-sterblich”
(wobei eine Variable ist, die mit Individuen instantiert wird).
– Aus logischer Sicht ist „Sokrates ist sterblich“ eine Abkürzung für
„das Individuum Sokrates hat die Eigenschaft, sterblich zu sein”.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Mehrstellige Prädikate
– Der Satz „Anna liebt Bernhard“ kann aus logischer
Sicht als Abkürzung für
„Anna hat die Eigenschaft, Bernhard-zu-lieben“
betrachten werden.
– Dann muss jedoch ein Prädikat für jedes Individuum
eingeführt werden: „Bernhard-zu-lieben“, „Cesarzu-lieben“, „Daniel-zu-lieben“, …
– Stattdessen wird „Anna liebt Bernhard“ als ein Satz
über das Paar (Anna, Bernhard) betrachtet. Das
Prädikat ist:
„das-erste-Individuum-liebt-das-zweite-Individuum“
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Mehrstellige Prädikate
– In der Prädikatenlogik wird das durch ein zweistelliges
Prädikat (·,·) modelliert.
– (·,·)bildet Paare von Individuen auf Aussagen ab, z.B.
( , ) = “ liebt ”(wobei , Variablen sind, die
mit den Individuen instantiert werden können).
– Prädikate höherer Arität sind auch möglich
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Funktionen
– In dem Satz „Die Mutter von Sokrates ist sterblich” ist
„Mutter von” eine Funktion, die jeden Mensch auf
seiner Mutter abbildet.
In der Prädikatenlogik wird eine Funktion als eine
Abbildung (·)von Individuen auf Individuen , z.B.
( ) = „Mutter-von- ”
(wobei eine Variable ist, die mit den Individuen
instantiert werden kann).
– Funktionen können höhere Arität haben: z.B. im Satz
„Die Summe der Zahlen 3 und 5 ist 8” ist “Summe” eine
Funktion der Arität 2.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Das Vokabular setzt sich aus folgenden Zeichenklassen
zusammen:
• (Individuen)variablen:
, , ,…
• Konstanten:
, , ,…
• Unäre Prädikatsymbole:
, , ,…
Binäre Prädikatsymbole:
, , , … usw.
• Unäre Funktionssymbole: , , ℎ , …
Binäre symbole:
, ,ℎ ,…
usw.
• Gleichheitssymbol:
=
• Logische Operatoren:
¬, ∧, ∨, →
• Quantoren:
∀ („für alle“), ∃ („es gibt“)
• Hilfssymbole:
(, )
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Formationsregeln
Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term.
Regel 1: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) ebenfalls
ein Term.
Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine
Formel.
Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel.
Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel.
Regel 5: sind und Formeln, dann sind ( ∧ ), ( ∨ )
und ( → )ebenfalls Formeln.
Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind
∀ und ∃ ebenfalls Formeln
9
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Formationsregeln
Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term.
Regel 1: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) ebenfalls
ein Term.
Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine
Formel.
Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel.
Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel.
Regel 5: sind und Formeln, dann sind ( ∧ ), ( ∨ )
und ( → )ebenfalls Formeln.
Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind
∀ und ∃ ebenfalls Formeln
10
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Formationsregeln
Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term.
Regel 1: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) ebenfalls
ein Term.
Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine
Formel.
Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel.
Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel.
Regel 5: sind und Formeln, dann sind ( ∧ ), ( ∨ )
und ( → )ebenfalls Formeln.
Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind
∀ und ∃ ebenfalls Formeln
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Formationsregeln
Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term.
Regel 1: sind
, … , Terme, dann ist
( ,…, )
ebenfalls ein Term.
Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine
Formel.
Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Formationsregeln
Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel.
Regel 5: sind und Formeln, dann sind
( ∧ ), ( ∨ )und ( → )ebenfalls Formeln.
Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind
∀ und ∃ ebenfalls Formeln
13
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Aufgabe: Formeln oder Nicht-Formeln?
( )
∀ ( ( ) ∧
=
∀ ∃ ( =
( ))
( )
∀ ∃ ∀ (
(∀ ∧
∧
1(
∨ ¬
=
( , ))
∃ ( )
))
∀
(
1(
))
)
∃ 1( )
( , )
14
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∧
,
∨ ( )=
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
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– Die Stelligkeit der Prädikat- und Funktionssymbolen
lassen wir oft weg. Wir nehmen an, dass alle
Vorkommisse eines Symbols dieselbe Stelligkeit haben.
Beispiel: ∀ ∀ (
, → ( , ))
Achtung: ∀ (
∧ ( , ))ist keine Formel!
– Manchmal lassen wir Klammern weg, oder fügen
welche hinzu. Dabei nehmen wir an, dass Quantoren
stärker als Konjunktion, Disjunktion und Implikation
binden:
∀ ∧ ( )ist die Formel ∀ ∧ ( )und
nicht ∀ (
∧ ( ))
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Der Gültigkeitsbereich eines Vorkommens einer
Variablen in einer Formel ist die kleinste
Unterformel von der Gestalt ∀ oder ∃ ,
welche das Vorkommen enthält.
Wenn es diese Unterformel nicht gibt, dann ist der
Gültigkeitsbereich die Formel selbst.
– Im ersten Fall heisst das Vorkommen gebunden,
sonst ist das Vorkommen frei.
– Eine Formel ohne freie Vorkommnisse von
Variablen heisst geschlossen.
16
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
Beispiele:
∃ ∧ ( )
Erstes Vorkommen von x ist gebunden, zweites frei.
∀ (
∧ ∃ (
∨ ( , )))
Die Formel ist geschlossen.
17
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Syntax der Prädikatenlogik
– Später werden wir definieren, wann zwei Formel
äquivalent sind.
– Es wird folgendes gelten: Jede Formel ist äquivalent
zu einer bereinigten Formel, in der
– keine Variable sowohl gebunden wie auch frei
vorkommt, und
– hinter allen vorkommenden Quantoren verschiedene
variablen stehen.
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– Meistens werden Formel in bereignigten Form
dargestellt. In diesem Fall kann man von freien und
gebundenen Variablen einer Formel sprechen.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Aufgabe
Nicht- Formel
Formel
∀ ( )
∀ ∃ ( ( , ) ∨ ( , ))
∀ ,
→∃ ( , )
∀ ( )∨∀ ( , )
∀ (
∧ ∀ ( ))
→ ∃ ( , ( ))
∀ ∃ ( , ( ))
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Bereig. Formel
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Semantik der Prädikatenlogik: Intuition
– Die Semantik einer Formel ist die Funktion, die jede
mögliche „Welt“, die zur Formel „passt“, dem
Wahrheitswert der Formel (0 oder 1) in dieser „Welt“
zuordnet.
– Eine Welt, die zu = ∀ ( , )passt, und in der
wahr ist (meiner Meinung nach …).
• Die Individuen der Welt sind alle lebenden Schauspielerinnen.
20
•
ist Emma Stone
•
( , )bedeutet „ ist mindestens so attraktiv wie “
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Semantik der Prädikatenlogik: Intuition
– Eine Welt, die zu = ∀ ( , ) passt, und in der
falsch ist (diesmal mit Sicherheit).
• Die Individuen der Welt sind die natürlichen Zahlen.
•
ist die 7
•
( , )bedeutet „ ist ein vielfaches von “
21
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Semantik der Prädikatenlogik: Intuition
– Eine Welt, die zu
= ∀ ( , )nicht passt.
• Die Individuen der Welt sind alle lebenden Schauspielerinnen.
• ( , )bedeutet „y ist mindestens so attraktiv wie “
– … und noch eine.
• Die Individuen der Welt sind die natürlichen Zahlen.
• ist die 0
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– Die Frage nach dem Wahrheitswert einer Formel in
einer Welt, die zur Formel nicht passt, ist sinnlos.
– Eine „passende Welt“ für ∀ ( , )muss der freien
Variable ein Individuum zuordnen.
(Das Individuum, auf das „zeigt“.)
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Das Fachwort für „Welt“ ist Struktur.
– Eine Struktur besteht aus zwei Teilen:
• Eine nichtleere Menge , genannt Universum
(Wertebereich, Individuenbereich, Grundmenge,
Domäne, …)
„Die Menge aller Individuen der Welt“.
• Eine Interpretation .
23
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Die Interpretation ist eine partielle Funktion, die
• eine Variable einem Element von ,
• eine Konstante einem Element von ,
• ein -stelliges Prädikatsymbol einer Menge
⊆
, und
• ein -stelliges Funktionsymbol eine Funktion
:
→
zuordnet.
24
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Intuition:
ist das Individuum, auf dem die Variable „zeigt“
ist das Individuum mit dem Namen „ “
ist die Menge der Tupel von Individuen mit der
Eigenschaft
ist die Funktion mit dem Namen
– Beachte: PS kann extensional beschrieben werden,
wir zählen die Tupel von PS auf. Ähnlich für .
– Das Universum kann jedoch unendlich sein!
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Eine Struktur = ( , )passt zu einer Formel falls
die Interpretation für alle in vorkommenden
Prädikatsymbole, Konstanten, und freien Variablen
definiert ist.
• Beispiel:
sind.
passt zu ∀ ( , , )wenn
,
, und
definiert
– Die Semantik einer Formel ist eine Funktion [ ], die
jede Struktur , die zu passt, („jeder Welt“) einem
Wahrheitswert [ ]( ) zuordnet.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Beispiel: einige passende Strukturen für die Formel
∀ (
→ ∃ ( , ))
– Struktur S = ( , )
•
•
•
1
=ℕ
= { ∈ ℕ ∣ istgerade}
= { ,
∈ℕ ×ℕ ∣ +
– Struktur
•
•
•
=(
= 5}
, )
= {0, 1, 2}
2 = {0}
= ,
∈ 0, 1, 2 × 0, 1, 2
27
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≤
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Beispiel: einige passende Strukturen für die Formel
∀ (
→ ∃ ( , ))
– Struktur = ( , )
•
•
•
= die Menge M der Personen in diesem Hörsaal
= die Menge der Männer in diesem Hörsaal
,
∈ × ∣ istmindestenssoschlauwie }
3 = {
– Struktur S = (
•
•
•
, )
= { , }
= { }
= {( , ), ( , ), ( , )}
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Beispiel: einige passende Strukturen für die Formel
∀ (
→ ∃ ( , ))
– Struktur = ( , )
•
•
•
=ℕ
5 = ∅
5 = ∅
5
– Struktur
6
=(
, )
= die Menge der Fußballer, die am nächsten Sonntag
mindestens ein Tor in der 1. Bundesliga schießen werden
• 6 = { ∈ 6 ∣ spielt für Borussia Dortmund}
•
={ ,
∈
×
∣ 1und 2schießen am nächsten
Sonntag genau soviele Tore}
•
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in
Abhängigkeit von :
(1) Semantik der Formeln (
Sei = ( 1, … ,
1
=
0
falls
falls
,…,
).
,…,
,…,
∈
∉
(2) Semantik der Formeln =
=
1
=
0
):
falls
falls
30
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=
≠
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in
Abhängigkeit von :
(3) Semantik der Booleschen Operatoren: wie für die
Aussagenlogik. Z.B. sei = ( → )für Formeln
und :
1 falls
=
0 falls
= 0oder
= 1und
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=1
=0
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in
Abhängigkeit von :
(4) Semantik der Quantoren.
Sei ≔ die Struktur, die identisch mit ist, bis
auf die Tatsache, dass in ≔ die Variable auf
das Individuum „zeigt“, i.e., ≔ = d.
( kann nicht definiert sein oder auf ein anderes
Individuum „zeigen“.)
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in
Abhängigkeit von :
(4.1) Semantik des Existenzquantors.
= ∃ für eine Formel .
1 fallsesein ∈ gibtmit:
=
0 fallsfüralle ∈ gilt:
Sei = ∃ ( ),
= { , },
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≔ =1
= 0
= { }
Wir haben [ ]( ) = 1, denn [ ( )](
33
≔
≔
)=1
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formale Semantik der Prädikatenlogik
– Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in
Abhängigkeit von :
(4.2) Semantik des Allquantors.
= ∀ für eine Formel .
1 fallsfüralle ∈ gilt:
=
0 fallsesein ∈ gibtmit:
≔
= 1
≔ =0
Sei = ∀ ( ),
= { , },
={ }
Wir haben [ ]( ) = 0, denn [ ( )]( ≔ ) = 0
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Geschachtelte Quantoren
– Formel : ∀ ∃ ( , )
Struktur :
=ℕ
– Frage: ist
={ ,
∈ℕ ×ℕ ∣ <
(“ ( , ) bedeutet < ”)
wahr in ?
35
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}
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Geschachtelte Quantoren
– Formel : ∀ ∃ ( , )
Struktur :
=ℕ
={ ,
∈ℕ ×ℕ ∣ < }
(“ ( , ) bedeutet < ”)
– Frage: ist wahr in ?
– Ja. Intuitiv bedeutet in : “für jede Zahl gibt es
eine größere Zahl .”
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Geschachtelte Quantoren
– Formel : ∀ ∃ ( , )
Struktur :
=ℕ
={ ,
∈ℕ ×ℕ ∣ < }
(“ ( , ) bedeutet < ”)
– Frage: ist wahr in ?
Wir zeigen [∀ ∃ ( , )]( ) = 1nach der Definition:
•
•
•
•
Es reicht zu zeigen: [∃ ( , )]( ≔ ) = 1für
Wir müssen also ein finden mit [ ( , )]( ≔ ,
D.h., wir müssen ein finden mit < .
Wir nehmen z.B. = + 1. Fertig.
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= 0,1,2, …
≔ ) = 1.
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Geschachtelte Quantoren
– Formel : ∃ ∀ ( , )
Struktur :
=ℕ
– Frage: ist
={ ,
∈ℕ ×ℕ ∣ <
(“ ( , ) bedeutet < ”)
wahr in ?
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}
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Geschachtelte Quantoren
– Formel : ∃ ∀ ( , )
Struktur :
=ℕ
={ ,
∈ℕ ×ℕ ∣ < }
(“ ( , ) bedeutet < ”)
– Frage: ist wahr in ?
– Nein. Intuitiv sagt in : “es gibt eine Zahl, die
größer ist als alle andere (sogar größer als sich
selbst!).”
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Aufgabe.
Sei die Interpretation von ( , ) “ verlässt sich auf .” Welche
Formel gehört zu welchem Satz?
1. ( , ) a. “Es gibt einen, der sich auf alle verlässt.”
2. ( , ) b. “Jeder kann sich auf jemanden verlassen.”
3. ( , ) c. “Auf jeden verlässt sich irgend jemand.”
4. ( , ) d. “Es gibt einen, auf den sich alle verlassen.”
5. ( , ) e. “Jeder verlässt sich auf alle”
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Prädikatenlogik in der Mathematik
41
Mathematiker mischen oft Notationen aus der Logik,
der Arithmetik und de Mengenlehre. Z.B. schreiben sie
∀ ∈ ℝ: ∃ ∈ ℝ: ⋅ = 1
∈ ℝ ist ein enstelliges Prädikat. Wir schreiben z.B.
( )
⋅ ist ein zweistelliges Funktionsymbol. Wir
schreiben z.B.
( , )
∃ ∈ ℝ: ist eine Abkürzung für ∃ (
∧ )
∀ ∈ ℝ: ist eine Abkürzung für ∀ (
→ )
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Tautologie, Widerspruch, Erfüllbarkeit, …
Eine Formel F ist allgemeingültig wenn für jede Struktur , die zu
passt, gilt: [ ]( ) = 1.
Eine Formel ist ein Widerspruch wenn für jede Struktur , die
zu passt, gilt: [ ]( ) = 0.
Eine Formel ist erfüllbar wenn es eine Struktur gibt, die zu
passt, und [ ]( ) = 1erfüllt.
Zwei Formeln und sind logisch äquivalent (symbolisch:
≡ ) genau dann, wenn für jede Struktur , die zu und zu
passt, gilt: [ ]( ) = [ ]( )
folgt aus (symbolisch: ⊨ ) genau dann, wenn → gültig ist.
42t
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
•
-Tautologien, -Widersprüche, …
Sei eine Menge von Strukturen. Eine Formel ist -gültig,
wenn für alle Strukturen ∈ gilt : [ ]( ) = 1.
Sei
eine Konstante und sei
ℎ ein einstelliges
Funktionssymbol.
Sei N die Menge aller Strukturen = ( , )mit
•
=ℕ
•
•
=0
ℎ
=
+ 1
• ( kann für andere Konstanten und Prädikatensymbolen
beliebig definiert sein)
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Tautologie, Widerspruch, Erfüllbarkeit, …
∃ =
ℎ(
)ist nicht gültig, aber N-gültig.
Das Induktionsprinzip ist die Formel:
(
∧∀ → (
ℎ
→∀ ( )
In allen Strukturen aus N „sagt“ diese Formel:
Wenn 0 die Eigenschaft hat, und
für alle Zahlen gilt: wenn die Eigenschaft
auch + 1 die Eigenschaft ,
dann haben alle Zahlen die Eigenschaft
hat, dann hat
Das Induktionsprinzip ist nicht gültig, aber N-gültig.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Äquivalenzregeln für Quantoren
– De Morgan’s:
¬∀ ≡ ∃ ¬
¬¬∃ ≡ ∀ ¬
– Kommutativität:
∀ ∀ ≡∀ ∀ ∃ ∃ ≡∃ ∃ – Distributivität:
∀ ∧
≡ ∀ ∧∀ ∃ ∨
≡∃ ∨∃ – Falls in nicht
∃ ∧
≡∃ ∧
frei vorkommt:
∃ ∨
≡∃ ∨ ∀ ∧
≡∀ ∧ ∀ ∨
≡∀ ∨
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Ein Kalkül für logische Inferenzen
– Das Kalkül enthält alle Regeln des Kalküls für die
Aussagenlogik plus vier Regeln für die Einführung und
Beseitigung von Quantoren.
– Sei eine Formel und eine Konstante. Mit [ / ]
bezeichnen wir die Formel, die man erhält, in dem alle
FREIEN Vorkommnisse von in durch ersetzt werden
– Beispiele:
=∀ , 1[ / ] = ∀ ( , )
∧ ∀ ( ) 2[ / ] = ∧∀ ( )
2 =
3 = ∀ 3[ / ] = ∀ ( )
45
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Ein Kalkül für logische Inferenzen
– Allquantoreinführung.
Für jede Sequenz , Variable , Formel und
für jede Konstante , die weder in noch in
vorkommt:
├ [ / ]
├∀ – Intuition: um ∀ zu zeigen, zeige, dass [ / ] für
ein beliebiges gilt.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Ein Kalkül für logische Inferenzen
– Allquantorbeseitigung.
Für jede Sequenz , Variable , Formel
für jede Konstante :
und
├∀ ├ [ / ]
– Intuition: wenn ∀ gilt, dann gilt auch
ein beliebiges .
48
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[ / ] für
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Ein Kalkül für logische Inferenzen
– Existenzquantorbeseitigung.
Für jede Sequenz , Variable , Formel und
für jede Konstante , die weder in noch in noch in
vorkommt :
├∃ 49
, [ / ]├
├
– Intuition: Wir wählen einen frischen Namen für “das
, für das gilt”, und zeigen, dass aus [ / ] folgt.
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Ein Kalkül für logische Inferenzen
– Existenzquantoreinführung.
Für jede Sequenz , Variable , Formel
für jede Konstante :
und
├ [ / ]
├∃ – Intuition: um ∃ zu beweisen, finde einen , für
den [ / ] gilt.
50
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Kapitel II – Grundlagen; Beweise
• Ein Kalkül für logische Inferenzen
– Beispiel:
Zeige, dass aus den zwei Annahmen
• “Jemand in dieser Vorlesung weiss nicht, wer
Harry Potter ist“
• “Alle in dieser Vorlesung haben die Prüfung
bestanden“
folgendes folgt:
• “Es gibt jemanden, der die Prüfung bestanden
hat und nicht weiss, wer Harry Potter ist“.
51
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Kapitel II – Grundlagen; Beweise
• Inferenzregeln für Quantoren
– Sei S = (
, ) die Struktur mit
= alle Menschen,
= Studenten dieser Vorlesung,
= Menschen, die Harry Potter kennen,
= Menschen, die die Prüfung bestanden haben.
– In dieser Struktur sind die Annahmen :
(a) ∃ (
∧ ¬ ( ))und (b) ∀ (
– Die Konklusion ist ∃ (
∧ ¬ ( ))
– Wir zeigen: ⊢ ∃ (
∧ ¬ ( ))
52
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→ ( ))
Kapitel II – Grundlagen; Beweise
• Inferenzregeln für Quantoren
Schritt
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
A, V(a) Æ : H(a)
A, V(a) Æ : H(a)
A, V(a) Æ : H(a)
A, V(a) Æ : H(a)
A, V(a) Æ : H(a)
A, V(a) Æ : H(a)
A, V(a) Æ : H(a)
A, V(a) Æ : H(a)
A
A
Bewiesen durch
` V(a) Æ : H(a)
` V(a)
` ∀x (V(x) \→ P(x))
` V(a) → P(a)
` P(a)
` H(a)
` P(a) H(a)
` ∃x (P(x) H(x))
` x (V(x) H(x))
` x (P(x) H(x))
53
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An.
Kon.Bes.
An. (b)
All.Bes.
Imp.Bes
Kon.Bes.
Kon.Ein.
Exi.Ein.
An. (a)
Exi.Ein.
1
3
2,4
1
5,6
8,9
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Aussagen werden durch eine Formel und eine
Basisstruktur formalisiert.
– Die Struktur legt die Bedeutung der Prädikate fest, die
man für allgemein bekannt hält.
– Die Namen der Prädikate werden so gewählt, dass sie
ihre Bedeutung in der Basisstruktur suggerieren. Oft
wird dann die Basisstruktur nicht explizit angegeben.
– Wir betrachten folgendes Beispiel:
„Für jede Zahl gibt es eine größere Primzahl“
(es gibt unendlich viele Primzalen)
54
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Wenn die Prädikate „Primzahl“ und „größer“ bekannt
sind, dann wird die Aussage formalisiert durch:
Formel: ∀ ∃ (
∧ ( , ))
Basisstruktur:
= ℕ,
= { ∈ ℕ| istPrimzahl}
= { ,
∈ ℕ×ℕ∣ > }
– Und wenn die Bedeutung von „Primzahl“ nicht allgemein
bekannt ist?
55
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Wenn die Prädikate „Primzahl“ und „größer“ bekannt
sind, dann wird die Aussage formalisiert durch:
Formel: ∀ ∃ (
∧ ( , ))
Basisstruktur:
= ℕ,
= { ∈ ℕ| istPrimzahl}
= { ,
∈ ℕ×ℕ∣ > }
– Und wenn die Bedeutung von „Primzahl“ nicht allgemein
bekannt ist?
56
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Wenn die Bedeutung von „teilt“ bekannt ist, dann kann das
Prädikat Primzahl durch eine Formel definiert werden:
∀ (
↔ ∀ (
,
→( =
∨
=
))
– Die Basisstruktur fixiert nun die Bedeutung des Prädikaten
, und der Konstante
.
= { ,
∈ ℕ| }
= 1
– Und wenn die Bedeutung von „Teilt“ nicht allgemein bekannt
ist?
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Wenn die Bedeutung von „teilt“ bekannt ist, dann kann das
Prädikat Primzahl durch eine Formel definiert werden:
∀ (
↔ ∀ (
,
→( =
∨
=
))
– Die Basisstruktur fixiert nun die Bedeutung des Prädikaten
, und der Konstante
.
= { ,
∈ ℕ| }
= 1
– Und wenn die Bedeutung von „Teilt“ nicht allgemein bekannt
ist?
58
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Wenn die Bedeutung von „Produkt“ bekannt ist, dann
wird „teilt“ durch folgende Formel definiert:
∀ ∀ (
, →∃ =
( , ))
– Die Basisstruktur fixiert die Bedeutung von
und
.
,
= ⋅
= 1
– Und wenn die Bedeutung von „Produkt“ nicht allgemein
bekannt ist?
59
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Wenn die Bedeutung von „Produkt“ bekannt ist, dann
wird „teilt“ durch folgende Formel definiert:
∀ ∀ (
, →∃ =
( , ))
– Die Basisstruktur fixiert die Bedeutung von
und
.
,
= ⋅
= 1
– Und wenn die Bedeutung von „Produkt“ nicht allgemein
bekannt ist?
60
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Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Wenn die Bedeutung von „Summe“ und „Nachfolger“
bekannt ist, dann kann das Produkt so definiert werden:
⋅1=
⋅
ℎ( ) =
⋅
+
– Diese Definition kann mit der folgenden Formeln
formalisiert werden:
∀ ∀ ∀ ∀ ( =
61
=
,
ℎ
↔ (
∧
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=
,
∧ =
,
))
∨
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Die Basistruktur fixiert nun die Bedeutung von
ℎ, und
.
s
,
ℎ
= +
=
+1
= 1
– Und wenn die Definition von Summe nicht
allgemein bekannt ist?
62
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,
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Die Basistruktur fixiert nun die Bedeutung von
ℎ, und
.
s
,
ℎ
= +
=
+1
= 1
– Und wenn die Definition von „Summe“ nicht
allgemein bekannt ist?
63
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,
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Formalisierung von Aussagen
– Die „Summe“ kann mit Hilfe von „Vorgänger“ und
„Nachfolger“ so definiert werden:
+1=
ℎ
+
ℎ
=
ℎ
+
Diese Definition wird durch die folgende Formeln formalisiert:
∀ ∀ ∀ ( =
( =
ℎ
∧ =
,
↔ ( =
ℎ
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∧
,
))
=
ℎ
) ∨
Kapitel II – Grundlagen; Logik
• Zusammenfassung Prädikatenlogik
– Erweiterung der Aussagenlogik
• Individuenvariablen und Konstanten
• Prädikate (mehrstellig)
• Quantoren
– Semantik mit Hilfe von Strukturen
– Tautologie, Widerspruch, Erfüllbarkeit, Äquivalenz
– Äquivalenzregeln
– Formalisierung von Aussagen
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