WS 2013/14 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws13/14 Kapitel II – Grundlagen; Logik • Prädikatenlogik – Die Korrekheit des Arguments Wenn (alle X sind Y) und (Z ist ein X), dann (Z ist ein Y). kann mit der Aussagenlogik nicht nachgewiesen werden. – Intuitiver Grund: die Aussagenlogik formalisiert nur die Begriffe „und“, „oder“, „nicht“, „wenn…dann“ aber nicht die Begriffe „für alle“ oder „ist“. Die Korrekheit des Argumentes hängt aber von den Letzten. Vergleiche: • Wenn A und B dann C • Wenn „alle A sind B“ und „C ist A“ dann „C ist B“ 2 – Prädikatenlogik: Aussagenlogik + „für alle“, „es gibt“ + „ist“ Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Praktische Anwendungen der Prädikatenlogik – Zur formalen Spezifikation komplexer Systeme. – Zum automatischen Beweisen von Theoremen. – Zur automatischen Verifikation von Programmen. – Zur Spezifikation von Abfragen in Datenbanken. – Und viele mehr. 3 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Subjekte und Prädikate – In dem Satz „Sokrates ist sterblich“ ist „Sokrates“ das Subjekt (das Individuum, von dem etwas behauptet wird) und „sterblich“ das Prädikat (die Eigenschaft, die von dem Individuum behauptet wird). – In der Prädikatenlogik wird ein Prädikat als eine Abbildung (·) von Individuen auf Aussagen, z.B. ( ) =“ ist-sterblich” (wobei eine Variable ist, die mit Individuen instantiert wird). – Aus logischer Sicht ist „Sokrates ist sterblich“ eine Abkürzung für „das Individuum Sokrates hat die Eigenschaft, sterblich zu sein”. 4 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Mehrstellige Prädikate – Der Satz „Anna liebt Bernhard“ kann aus logischer Sicht als Abkürzung für „Anna hat die Eigenschaft, Bernhard-zu-lieben“ betrachten werden. – Dann muss jedoch ein Prädikat für jedes Individuum eingeführt werden: „Bernhard-zu-lieben“, „Cesarzu-lieben“, „Daniel-zu-lieben“, … – Stattdessen wird „Anna liebt Bernhard“ als ein Satz über das Paar (Anna, Bernhard) betrachtet. Das Prädikat ist: „das-erste-Individuum-liebt-das-zweite-Individuum“ 5 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Mehrstellige Prädikate – In der Prädikatenlogik wird das durch ein zweistelliges Prädikat (·,·) modelliert. – (·,·)bildet Paare von Individuen auf Aussagen ab, z.B. ( , ) = “ liebt ”(wobei , Variablen sind, die mit den Individuen instantiert werden können). – Prädikate höherer Arität sind auch möglich 6 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Funktionen – In dem Satz „Die Mutter von Sokrates ist sterblich” ist „Mutter von” eine Funktion, die jeden Mensch auf seiner Mutter abbildet. In der Prädikatenlogik wird eine Funktion als eine Abbildung (·)von Individuen auf Individuen , z.B. ( ) = „Mutter-von- ” (wobei eine Variable ist, die mit den Individuen instantiert werden kann). – Funktionen können höhere Arität haben: z.B. im Satz „Die Summe der Zahlen 3 und 5 ist 8” ist “Summe” eine Funktion der Arität 2. 7 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Das Vokabular setzt sich aus folgenden Zeichenklassen zusammen: • (Individuen)variablen: , , ,… • Konstanten: , , ,… • Unäre Prädikatsymbole: , , ,… Binäre Prädikatsymbole: , , , … usw. • Unäre Funktionssymbole: , , ℎ , … Binäre symbole: , ,ℎ ,… usw. • Gleichheitssymbol: = • Logische Operatoren: ¬, ∧, ∨, → • Quantoren: ∀ („für alle“), ∃ („es gibt“) • Hilfssymbole: (, ) 8 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Formationsregeln Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term. Regel 1: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) ebenfalls ein Term. Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine Formel. Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel. Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel. Regel 5: sind und Formeln, dann sind ( ∧ ), ( ∨ ) und ( → )ebenfalls Formeln. Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind ∀ und ∃ ebenfalls Formeln 9 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Formationsregeln Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term. Regel 1: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) ebenfalls ein Term. Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine Formel. Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel. Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel. Regel 5: sind und Formeln, dann sind ( ∧ ), ( ∨ ) und ( → )ebenfalls Formeln. Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind ∀ und ∃ ebenfalls Formeln 10 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Formationsregeln Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term. Regel 1: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) ebenfalls ein Term. Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine Formel. Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel. Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel. Regel 5: sind und Formeln, dann sind ( ∧ ), ( ∨ ) und ( → )ebenfalls Formeln. Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind ∀ und ∃ ebenfalls Formeln 11 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Formationsregeln Regel 0: jede Variable und jede Konstante ist ein Term. Regel 1: sind , … , Terme, dann ist ( ,…, ) ebenfalls ein Term. Regel 2: sind , … , Terme, dann ist ( , … , ) eine Formel. Regel 3: sind und Terme, dann ist = eine Formel. 12 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Formationsregeln Regel 4: ist eine Formel, dann ist auch ¬ eine Formel. Regel 5: sind und Formeln, dann sind ( ∧ ), ( ∨ )und ( → )ebenfalls Formeln. Regel 6: ist x eine Variable und eine Formel, dann sind ∀ und ∃ ebenfalls Formeln 13 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Aufgabe: Formeln oder Nicht-Formeln? ( ) ∀ ( ( ) ∧ = ∀ ∃ ( = ( )) ( ) ∀ ∃ ∀ ( (∀ ∧ ∧ 1( ∨ ¬ = ( , )) ∃ ( ) )) ∀ ( 1( )) ) ∃ 1( ) ( , ) 14 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München ∧ , ∨ ( )= Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik 15 – Die Stelligkeit der Prädikat- und Funktionssymbolen lassen wir oft weg. Wir nehmen an, dass alle Vorkommisse eines Symbols dieselbe Stelligkeit haben. Beispiel: ∀ ∀ ( , → ( , )) Achtung: ∀ ( ∧ ( , ))ist keine Formel! – Manchmal lassen wir Klammern weg, oder fügen welche hinzu. Dabei nehmen wir an, dass Quantoren stärker als Konjunktion, Disjunktion und Implikation binden: ∀ ∧ ( )ist die Formel ∀ ∧ ( )und nicht ∀ ( ∧ ( )) Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Der Gültigkeitsbereich eines Vorkommens einer Variablen in einer Formel ist die kleinste Unterformel von der Gestalt ∀ oder ∃ , welche das Vorkommen enthält. Wenn es diese Unterformel nicht gibt, dann ist der Gültigkeitsbereich die Formel selbst. – Im ersten Fall heisst das Vorkommen gebunden, sonst ist das Vorkommen frei. – Eine Formel ohne freie Vorkommnisse von Variablen heisst geschlossen. 16 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik Beispiele: ∃ ∧ ( ) Erstes Vorkommen von x ist gebunden, zweites frei. ∀ ( ∧ ∃ ( ∨ ( , ))) Die Formel ist geschlossen. 17 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Syntax der Prädikatenlogik – Später werden wir definieren, wann zwei Formel äquivalent sind. – Es wird folgendes gelten: Jede Formel ist äquivalent zu einer bereinigten Formel, in der – keine Variable sowohl gebunden wie auch frei vorkommt, und – hinter allen vorkommenden Quantoren verschiedene variablen stehen. 18 – Meistens werden Formel in bereignigten Form dargestellt. In diesem Fall kann man von freien und gebundenen Variablen einer Formel sprechen. Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Aufgabe Nicht- Formel Formel ∀ ( ) ∀ ∃ ( ( , ) ∨ ( , )) ∀ , →∃ ( , ) ∀ ( )∨∀ ( , ) ∀ ( ∧ ∀ ( )) → ∃ ( , ( )) ∀ ∃ ( , ( )) 19 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Bereig. Formel Kapitel II – Grundlagen; Logik • Semantik der Prädikatenlogik: Intuition – Die Semantik einer Formel ist die Funktion, die jede mögliche „Welt“, die zur Formel „passt“, dem Wahrheitswert der Formel (0 oder 1) in dieser „Welt“ zuordnet. – Eine Welt, die zu = ∀ ( , )passt, und in der wahr ist (meiner Meinung nach …). • Die Individuen der Welt sind alle lebenden Schauspielerinnen. 20 • ist Emma Stone • ( , )bedeutet „ ist mindestens so attraktiv wie “ Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Semantik der Prädikatenlogik: Intuition – Eine Welt, die zu = ∀ ( , ) passt, und in der falsch ist (diesmal mit Sicherheit). • Die Individuen der Welt sind die natürlichen Zahlen. • ist die 7 • ( , )bedeutet „ ist ein vielfaches von “ 21 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Semantik der Prädikatenlogik: Intuition – Eine Welt, die zu = ∀ ( , )nicht passt. • Die Individuen der Welt sind alle lebenden Schauspielerinnen. • ( , )bedeutet „y ist mindestens so attraktiv wie “ – … und noch eine. • Die Individuen der Welt sind die natürlichen Zahlen. • ist die 0 22 – Die Frage nach dem Wahrheitswert einer Formel in einer Welt, die zur Formel nicht passt, ist sinnlos. – Eine „passende Welt“ für ∀ ( , )muss der freien Variable ein Individuum zuordnen. (Das Individuum, auf das „zeigt“.) Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Das Fachwort für „Welt“ ist Struktur. – Eine Struktur besteht aus zwei Teilen: • Eine nichtleere Menge , genannt Universum (Wertebereich, Individuenbereich, Grundmenge, Domäne, …) „Die Menge aller Individuen der Welt“. • Eine Interpretation . 23 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Die Interpretation ist eine partielle Funktion, die • eine Variable einem Element von , • eine Konstante einem Element von , • ein -stelliges Prädikatsymbol einer Menge ⊆ , und • ein -stelliges Funktionsymbol eine Funktion : → zuordnet. 24 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Intuition: ist das Individuum, auf dem die Variable „zeigt“ ist das Individuum mit dem Namen „ “ ist die Menge der Tupel von Individuen mit der Eigenschaft ist die Funktion mit dem Namen – Beachte: PS kann extensional beschrieben werden, wir zählen die Tupel von PS auf. Ähnlich für . – Das Universum kann jedoch unendlich sein! 25 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Eine Struktur = ( , )passt zu einer Formel falls die Interpretation für alle in vorkommenden Prädikatsymbole, Konstanten, und freien Variablen definiert ist. • Beispiel: sind. passt zu ∀ ( , , )wenn , , und definiert – Die Semantik einer Formel ist eine Funktion [ ], die jede Struktur , die zu passt, („jeder Welt“) einem Wahrheitswert [ ]( ) zuordnet. 26 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Beispiel: einige passende Strukturen für die Formel ∀ ( → ∃ ( , )) – Struktur S = ( , ) • • • 1 =ℕ = { ∈ ℕ ∣ istgerade} = { , ∈ℕ ×ℕ ∣ + – Struktur • • • =( = 5} , ) = {0, 1, 2} 2 = {0} = , ∈ 0, 1, 2 × 0, 1, 2 27 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München ≤ Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Beispiel: einige passende Strukturen für die Formel ∀ ( → ∃ ( , )) – Struktur = ( , ) • • • = die Menge M der Personen in diesem Hörsaal = die Menge der Männer in diesem Hörsaal , ∈ × ∣ istmindestenssoschlauwie } 3 = { – Struktur S = ( • • • , ) = { , } = { } = {( , ), ( , ), ( , )} 28 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Beispiel: einige passende Strukturen für die Formel ∀ ( → ∃ ( , )) – Struktur = ( , ) • • • =ℕ 5 = ∅ 5 = ∅ 5 – Struktur 6 =( , ) = die Menge der Fußballer, die am nächsten Sonntag mindestens ein Tor in der 1. Bundesliga schießen werden • 6 = { ∈ 6 ∣ spielt für Borussia Dortmund} • ={ , ∈ × ∣ 1und 2schießen am nächsten Sonntag genau soviele Tore} • 29 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in Abhängigkeit von : (1) Semantik der Formeln ( Sei = ( 1, … , 1 = 0 falls falls ,…, ). ,…, ,…, ∈ ∉ (2) Semantik der Formeln = = 1 = 0 ): falls falls 30 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München = ≠ Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in Abhängigkeit von : (3) Semantik der Booleschen Operatoren: wie für die Aussagenlogik. Z.B. sei = ( → )für Formeln und : 1 falls = 0 falls = 0oder = 1und 31 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München =1 =0 Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in Abhängigkeit von : (4) Semantik der Quantoren. Sei ≔ die Struktur, die identisch mit ist, bis auf die Tatsache, dass in ≔ die Variable auf das Individuum „zeigt“, i.e., ≔ = d. ( kann nicht definiert sein oder auf ein anderes Individuum „zeigen“.) 32 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in Abhängigkeit von : (4.1) Semantik des Existenzquantors. = ∃ für eine Formel . 1 fallsesein ∈ gibtmit: = 0 fallsfüralle ∈ gilt: Sei = ∃ ( ), = { , }, Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München ≔ =1 = 0 = { } Wir haben [ ]( ) = 1, denn [ ( )]( 33 ≔ ≔ )=1 Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formale Semantik der Prädikatenlogik – Die Funktion [ ] ist folgendermaßen definiert in Abhängigkeit von : (4.2) Semantik des Allquantors. = ∀ für eine Formel . 1 fallsfüralle ∈ gilt: = 0 fallsesein ∈ gibtmit: ≔ = 1 ≔ =0 Sei = ∀ ( ), = { , }, ={ } Wir haben [ ]( ) = 0, denn [ ( )]( ≔ ) = 0 34 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Geschachtelte Quantoren – Formel : ∀ ∃ ( , ) Struktur : =ℕ – Frage: ist ={ , ∈ℕ ×ℕ ∣ < (“ ( , ) bedeutet < ”) wahr in ? 35 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München } Kapitel II – Grundlagen; Logik • Geschachtelte Quantoren – Formel : ∀ ∃ ( , ) Struktur : =ℕ ={ , ∈ℕ ×ℕ ∣ < } (“ ( , ) bedeutet < ”) – Frage: ist wahr in ? – Ja. Intuitiv bedeutet in : “für jede Zahl gibt es eine größere Zahl .” 36 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Geschachtelte Quantoren – Formel : ∀ ∃ ( , ) Struktur : =ℕ ={ , ∈ℕ ×ℕ ∣ < } (“ ( , ) bedeutet < ”) – Frage: ist wahr in ? Wir zeigen [∀ ∃ ( , )]( ) = 1nach der Definition: • • • • Es reicht zu zeigen: [∃ ( , )]( ≔ ) = 1für Wir müssen also ein finden mit [ ( , )]( ≔ , D.h., wir müssen ein finden mit < . Wir nehmen z.B. = + 1. Fertig. 37 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München = 0,1,2, … ≔ ) = 1. Kapitel II – Grundlagen; Logik • Geschachtelte Quantoren – Formel : ∃ ∀ ( , ) Struktur : =ℕ – Frage: ist ={ , ∈ℕ ×ℕ ∣ < (“ ( , ) bedeutet < ”) wahr in ? 38 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München } Kapitel II – Grundlagen; Logik • Geschachtelte Quantoren – Formel : ∃ ∀ ( , ) Struktur : =ℕ ={ , ∈ℕ ×ℕ ∣ < } (“ ( , ) bedeutet < ”) – Frage: ist wahr in ? – Nein. Intuitiv sagt in : “es gibt eine Zahl, die größer ist als alle andere (sogar größer als sich selbst!).” 39 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Aufgabe. Sei die Interpretation von ( , ) “ verlässt sich auf .” Welche Formel gehört zu welchem Satz? 1. ( , ) a. “Es gibt einen, der sich auf alle verlässt.” 2. ( , ) b. “Jeder kann sich auf jemanden verlassen.” 3. ( , ) c. “Auf jeden verlässt sich irgend jemand.” 4. ( , ) d. “Es gibt einen, auf den sich alle verlassen.” 5. ( , ) e. “Jeder verlässt sich auf alle” 40 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Prädikatenlogik in der Mathematik 41 Mathematiker mischen oft Notationen aus der Logik, der Arithmetik und de Mengenlehre. Z.B. schreiben sie ∀ ∈ ℝ: ∃ ∈ ℝ: ⋅ = 1 ∈ ℝ ist ein enstelliges Prädikat. Wir schreiben z.B. ( ) ⋅ ist ein zweistelliges Funktionsymbol. Wir schreiben z.B. ( , ) ∃ ∈ ℝ: ist eine Abkürzung für ∃ ( ∧ ) ∀ ∈ ℝ: ist eine Abkürzung für ∀ ( → ) Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Tautologie, Widerspruch, Erfüllbarkeit, … Eine Formel F ist allgemeingültig wenn für jede Struktur , die zu passt, gilt: [ ]( ) = 1. Eine Formel ist ein Widerspruch wenn für jede Struktur , die zu passt, gilt: [ ]( ) = 0. Eine Formel ist erfüllbar wenn es eine Struktur gibt, die zu passt, und [ ]( ) = 1erfüllt. Zwei Formeln und sind logisch äquivalent (symbolisch: ≡ ) genau dann, wenn für jede Struktur , die zu und zu passt, gilt: [ ]( ) = [ ]( ) folgt aus (symbolisch: ⊨ ) genau dann, wenn → gültig ist. 42t Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • -Tautologien, -Widersprüche, … Sei eine Menge von Strukturen. Eine Formel ist -gültig, wenn für alle Strukturen ∈ gilt : [ ]( ) = 1. Sei eine Konstante und sei ℎ ein einstelliges Funktionssymbol. Sei N die Menge aller Strukturen = ( , )mit • =ℕ • • =0 ℎ = + 1 • ( kann für andere Konstanten und Prädikatensymbolen beliebig definiert sein) 43 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Tautologie, Widerspruch, Erfüllbarkeit, … ∃ = ℎ( )ist nicht gültig, aber N-gültig. Das Induktionsprinzip ist die Formel: ( ∧∀ → ( ℎ →∀ ( ) In allen Strukturen aus N „sagt“ diese Formel: Wenn 0 die Eigenschaft hat, und für alle Zahlen gilt: wenn die Eigenschaft auch + 1 die Eigenschaft , dann haben alle Zahlen die Eigenschaft hat, dann hat Das Induktionsprinzip ist nicht gültig, aber N-gültig. 44 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Äquivalenzregeln für Quantoren – De Morgan’s: ¬∀ ≡ ∃ ¬ ¬¬∃ ≡ ∀ ¬ – Kommutativität: ∀ ∀ ≡∀ ∀ ∃ ∃ ≡∃ ∃ – Distributivität: ∀ ∧ ≡ ∀ ∧∀ ∃ ∨ ≡∃ ∨∃ – Falls in nicht ∃ ∧ ≡∃ ∧ frei vorkommt: ∃ ∨ ≡∃ ∨ ∀ ∧ ≡∀ ∧ ∀ ∨ ≡∀ ∨ 45 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Ein Kalkül für logische Inferenzen – Das Kalkül enthält alle Regeln des Kalküls für die Aussagenlogik plus vier Regeln für die Einführung und Beseitigung von Quantoren. – Sei eine Formel und eine Konstante. Mit [ / ] bezeichnen wir die Formel, die man erhält, in dem alle FREIEN Vorkommnisse von in durch ersetzt werden – Beispiele: =∀ , 1[ / ] = ∀ ( , ) ∧ ∀ ( ) 2[ / ] = ∧∀ ( ) 2 = 3 = ∀ 3[ / ] = ∀ ( ) 45 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Ein Kalkül für logische Inferenzen – Allquantoreinführung. Für jede Sequenz , Variable , Formel und für jede Konstante , die weder in noch in vorkommt: ├ [ / ] ├∀ – Intuition: um ∀ zu zeigen, zeige, dass [ / ] für ein beliebiges gilt. 47 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Ein Kalkül für logische Inferenzen – Allquantorbeseitigung. Für jede Sequenz , Variable , Formel für jede Konstante : und ├∀ ├ [ / ] – Intuition: wenn ∀ gilt, dann gilt auch ein beliebiges . 48 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München [ / ] für Kapitel II – Grundlagen; Logik • Ein Kalkül für logische Inferenzen – Existenzquantorbeseitigung. Für jede Sequenz , Variable , Formel und für jede Konstante , die weder in noch in noch in vorkommt : ├∃ 49 , [ / ]├ ├ – Intuition: Wir wählen einen frischen Namen für “das , für das gilt”, und zeigen, dass aus [ / ] folgt. Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Ein Kalkül für logische Inferenzen – Existenzquantoreinführung. Für jede Sequenz , Variable , Formel für jede Konstante : und ├ [ / ] ├∃ – Intuition: um ∃ zu beweisen, finde einen , für den [ / ] gilt. 50 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Beweise • Ein Kalkül für logische Inferenzen – Beispiel: Zeige, dass aus den zwei Annahmen • “Jemand in dieser Vorlesung weiss nicht, wer Harry Potter ist“ • “Alle in dieser Vorlesung haben die Prüfung bestanden“ folgendes folgt: • “Es gibt jemanden, der die Prüfung bestanden hat und nicht weiss, wer Harry Potter ist“. 51 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Beweise • Inferenzregeln für Quantoren – Sei S = ( , ) die Struktur mit = alle Menschen, = Studenten dieser Vorlesung, = Menschen, die Harry Potter kennen, = Menschen, die die Prüfung bestanden haben. – In dieser Struktur sind die Annahmen : (a) ∃ ( ∧ ¬ ( ))und (b) ∀ ( – Die Konklusion ist ∃ ( ∧ ¬ ( )) – Wir zeigen: ⊢ ∃ ( ∧ ¬ ( )) 52 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München → ( )) Kapitel II – Grundlagen; Beweise • Inferenzregeln für Quantoren Schritt 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. A, V(a) Æ : H(a) A, V(a) Æ : H(a) A, V(a) Æ : H(a) A, V(a) Æ : H(a) A, V(a) Æ : H(a) A, V(a) Æ : H(a) A, V(a) Æ : H(a) A, V(a) Æ : H(a) A A Bewiesen durch ` V(a) Æ : H(a) ` V(a) ` ∀x (V(x) \→ P(x)) ` V(a) → P(a) ` P(a) ` H(a) ` P(a) H(a) ` ∃x (P(x) H(x)) ` x (V(x) H(x)) ` x (P(x) H(x)) 53 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München An. Kon.Bes. An. (b) All.Bes. Imp.Bes Kon.Bes. Kon.Ein. Exi.Ein. An. (a) Exi.Ein. 1 3 2,4 1 5,6 8,9 Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Aussagen werden durch eine Formel und eine Basisstruktur formalisiert. – Die Struktur legt die Bedeutung der Prädikate fest, die man für allgemein bekannt hält. – Die Namen der Prädikate werden so gewählt, dass sie ihre Bedeutung in der Basisstruktur suggerieren. Oft wird dann die Basisstruktur nicht explizit angegeben. – Wir betrachten folgendes Beispiel: „Für jede Zahl gibt es eine größere Primzahl“ (es gibt unendlich viele Primzalen) 54 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Wenn die Prädikate „Primzahl“ und „größer“ bekannt sind, dann wird die Aussage formalisiert durch: Formel: ∀ ∃ ( ∧ ( , )) Basisstruktur: = ℕ, = { ∈ ℕ| istPrimzahl} = { , ∈ ℕ×ℕ∣ > } – Und wenn die Bedeutung von „Primzahl“ nicht allgemein bekannt ist? 55 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Wenn die Prädikate „Primzahl“ und „größer“ bekannt sind, dann wird die Aussage formalisiert durch: Formel: ∀ ∃ ( ∧ ( , )) Basisstruktur: = ℕ, = { ∈ ℕ| istPrimzahl} = { , ∈ ℕ×ℕ∣ > } – Und wenn die Bedeutung von „Primzahl“ nicht allgemein bekannt ist? 56 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Wenn die Bedeutung von „teilt“ bekannt ist, dann kann das Prädikat Primzahl durch eine Formel definiert werden: ∀ ( ↔ ∀ ( , →( = ∨ = )) – Die Basisstruktur fixiert nun die Bedeutung des Prädikaten , und der Konstante . = { , ∈ ℕ| } = 1 – Und wenn die Bedeutung von „Teilt“ nicht allgemein bekannt ist? 57 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Wenn die Bedeutung von „teilt“ bekannt ist, dann kann das Prädikat Primzahl durch eine Formel definiert werden: ∀ ( ↔ ∀ ( , →( = ∨ = )) – Die Basisstruktur fixiert nun die Bedeutung des Prädikaten , und der Konstante . = { , ∈ ℕ| } = 1 – Und wenn die Bedeutung von „Teilt“ nicht allgemein bekannt ist? 58 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Wenn die Bedeutung von „Produkt“ bekannt ist, dann wird „teilt“ durch folgende Formel definiert: ∀ ∀ ( , →∃ = ( , )) – Die Basisstruktur fixiert die Bedeutung von und . , = ⋅ = 1 – Und wenn die Bedeutung von „Produkt“ nicht allgemein bekannt ist? 59 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Wenn die Bedeutung von „Produkt“ bekannt ist, dann wird „teilt“ durch folgende Formel definiert: ∀ ∀ ( , →∃ = ( , )) – Die Basisstruktur fixiert die Bedeutung von und . , = ⋅ = 1 – Und wenn die Bedeutung von „Produkt“ nicht allgemein bekannt ist? 60 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Wenn die Bedeutung von „Summe“ und „Nachfolger“ bekannt ist, dann kann das Produkt so definiert werden: ⋅1= ⋅ ℎ( ) = ⋅ + – Diese Definition kann mit der folgenden Formeln formalisiert werden: ∀ ∀ ∀ ∀ ( = 61 = , ℎ ↔ ( ∧ Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München = , ∧ = , )) ∨ Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Die Basistruktur fixiert nun die Bedeutung von ℎ, und . s , ℎ = + = +1 = 1 – Und wenn die Definition von Summe nicht allgemein bekannt ist? 62 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München , Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Die Basistruktur fixiert nun die Bedeutung von ℎ, und . s , ℎ = + = +1 = 1 – Und wenn die Definition von „Summe“ nicht allgemein bekannt ist? 63 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München , Kapitel II – Grundlagen; Logik • Formalisierung von Aussagen – Die „Summe“ kann mit Hilfe von „Vorgänger“ und „Nachfolger“ so definiert werden: +1= ℎ + ℎ = ℎ + Diese Definition wird durch die folgende Formeln formalisiert: ∀ ∀ ∀ ( = ( = ℎ ∧ = , ↔ ( = ℎ 64 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München ∧ , )) = ℎ ) ∨ Kapitel II – Grundlagen; Logik • Zusammenfassung Prädikatenlogik – Erweiterung der Aussagenlogik • Individuenvariablen und Konstanten • Prädikate (mehrstellig) • Quantoren – Semantik mit Hilfe von Strukturen – Tautologie, Widerspruch, Erfüllbarkeit, Äquivalenz – Äquivalenzregeln – Formalisierung von Aussagen 65 Vorlesung Diskrete Strukturen WS 13/14 Prof. Dr. J. Esparza – Institut für Informatik, TU München