Informationen der Klinikleitung Die Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin des Ev. Johannes-Krankenhaus Bielefeld gehört zu den ersten Kliniken in Deutschland, die ein spezifisches Konzept für Traumafolgestörungen entwickelt haben. Wir arbeiten nach dem Therapieansatz der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (PITT), die von der ehemaligen Leiterin der Klinik, Frau Dr. Luise Reddemann, entwickelt wurde. In der Klinik behandeln wir folgende psychische Krankheitsbilder: - Komplexe posttraumatische Belastungsstörungen - Dissoziative Störung (F 44) - Angststörung, depressive Störung, Zwangsstörung (F 40 und 41) - Somatoforme Störungen, funktionelle Störungen (F 45) - Anpassungsstörungen und durch Belastungssituationen verursachte psychische Krisen (F 43) - Persönlichkeitsstörungen (F 60) - Psychosomatische Erkrankungen Nicht behandeln können wir: - Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, - akut suizidale Patienten, akute Psychosen, - im Vordergrund stehende Suchtkrankheiten. Grundsätze unserer Behandlungen sind: - Unterstützung bei der Überwindung emotionaler Probleme, die sich durch Störungen des Erlebens und des Sich-Verhaltens bemerkbar machen, - Stärkung der bereits vorhandenen Ressourcen und Krankheitsbewältigungskräfte, - Aufsuchen und Erleben von intrapsychischen konfliktfreien Bereichen, in denen sich die PatientInnen autentisch und aus ihrer Ganzheit heraus handelnd erleben können (Ich-Stärkung). - Respektieren der Symptomatik, insbesondere der dissoziativen Symptome als überlebensnotwendige Schutzfunktion und Hilfestellung bei der Erarbeitung funktionaler, besser angepasster Bewältigungsstrategien, ggf. Grenzziehung bei selbstschädigenden Symptomen. Hierzu gehören: - Erlernen von sinnvollen Schutzmaßnahmen und Erleben von Sicherheit, - Erlernen von kontrolliertem Umgang mit traumatischem Material, - Verbessertes Selbstmanagement durch Affektdifferenzierung, Affektregulierung, durch selbsttröstende und selbstberuhigende Maßnahmen, - Erlernen von heilsamen Ich-stärkenden Vorstellungen und Kognitionen, - Verminderung von übergeneralisierenden Wahrnehmungs- und Übertragungsverzerrungen, - Verminderung von äußeren Stressfaktoren, - Erlernen von differenzierter Körperwahrnehmung und eines fürsorglichen Umganges mit dem Körper. Die von uns angewandten therapeutischen Methoden sind: - tiefenpsychologisch fundierte (psychodynamische) Therapie als Einzel- und Gruppentherapie, - erlebnisorientierter Gestaltungs-, Bewegungs- und Körpertherapie als Einzel und Gruppentherapie, - Psychoedukation und kognitive Therapie als Informations- und Übungsgruppen zur Stressbewältigung, Körperwahrnehmung und Krankheitsverarbeitung, - Milieutherapie durch den Pflegedienst zur Alltagsgestaltung in und außerhalb der Klinik, - Soziotherapie und Sozialberatung zu Fragen des beruflichen und privaten Lebensraumes, - systemische Familien- und Paartherapie, - Aromatherapie, Angstexpositionstraining, Atemtherapie und Physiotherapie, - Ernährungsberatung. Zu Beginn der Behandlung wird die Behandlungszielsetzung und der individuelle Behandlungsplan zusammen mit der Patientin/dem Patienten erstellt. Die Dauer der Behandlung beträgt in der Regel 3 – 10 Wochen. Ein Behandlungsplatz im vollstationären oder tagesklinischen Bereich wird in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Wartezeiten sind daher nicht zu vermeiden, da unser Platzangebot begrenzt ist. Zurzeit behandeln wir pro Jahr etwa 400 Patientinnen und Patienten. Die Indikation für die Behandlung in unserer Klinik wird durch die ambulant behandelnden Ärzte bzw. Therapeuten gestellt. Nach telefonischer Anmeldung versenden wir einen Fragebogen an die Patientinnen und Patienten, um uns bereits vor Aufnahme einen Eindruck von Problematik, Behandlungsmotivation und von den vorhandenen Ressourcen machen zu können. Der Fragebogen dient auch dazu, die Patientinnen und Patienten auf die Behandlung vorzubereiten. Diese erhalten in jedem Fall von uns eine Rückmeldung. Dr. Ursula Gast