5.1A: Transistorverstärker und digitale Bauelemente - virtual

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5.1A: Transistorverstärker und digitale
Bauelemente
Johan Eggers, Nils Griebe
durchgeführt am 07.06.2010
Inhaltsverzeichnis
1 Theoretische Vorberlegungen
1.1 Halbleiter . . . . . . . . . . . . . . . .
1.2 Dioden . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.3 Transistor . . . . . . . . . . . . . . . .
1.4 Digitale Bauelemente . . . . . . . . . .
1.5 Verstärkung mit Stromgegenkopplung
1.6 Verstärkung ohne Stromgegenkopplung
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1
1
1
2
3
4
4
2 Durchführung/Auswertung
2.1 Transistorverstärker in Emitterschaltung, mit und ohne Stromgegenkopplung . . . . . .
2.1.1 Messung der Spannungsverstärkung in Abhängigkeit von der Frequenz und der
Eingangsspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.1.2 Messung des Eingangswiderstandes im Bereich konstanter Spannungsverstärkung
mit Hilfe der eingebauten Potentiometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.1.3 Linearität der Spannungsverstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Transistor als Schalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2.1 Untersuchung des Schaltverhaltens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3 Erstellen eines XOR Gatters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 Aufstellen der Funktionstabelle für XOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 Ermitteln der Logikfunktion von XOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.3 Schaltung für XOR konstruieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
10
13
13
13
13
14
14
3 Fazit
15
A
5
5
5
Erklärung zum fortgeschrittenen Praktikum
Hiermit versichern wir das vorliegende fortgeschrittenen Praktikum ohne Hilfe Dritter nur mit den angegebenen Quellen und Hilfsmitteln angefertigt zu haben. Alle Stellen, die aus Quellen entnommen wurden,
sind als solche kenntlich gemacht. Diese Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen.
JohanEggers
N ilsGriebe
1 Theoretische Vorberlegungen
1.1 Halbleiter
Ein Halbleiter ist ein Festkörper, der hinsichtlich seiner Leitfähigkeit als Leiter als auch als Nichtleiter
bezeichnet werden kann. Bei Halbleitern unterscheidet man Elementarhalbleiter (sie bestehen aus einem
einzigen Element) sowie Verbindungshalbleiter (sie bestehen aus mehreren Elementen). Im folgenden
wollen wir nur Elementarhalbleiter betrachten. Die Elemente, die hierfür infrage kommen sind in der 4.
Hauptgruppe des PSE zu finden. Diese Elemente besitzen 4 Valenzelektronen, die bei der wechelseitigen
Bindung mit den umliegenden Atomen alle durch Elektronenbindungen gebunden sind. Bei Temperaturen um den absoluten Nullpunkt sind alle diese Elektronen stark gebunden. Mit steigender Temperatur
erhöht sich nun die Wahrscheinlichkeit, dass vereinzelte Valenzelektronen über die Energie verfügen um
vom Valenzband ins Leitungsband zu wechseln, sich also frei im Festkörper bewegen können. Dieser
Zusammenhang wird durch die Fermi-Statistik beschrieben, welche jedoch bei sehr hohen Temperaturen
(E»Fermienergie) sich der Boltzmann-Verteilung nähert. Diese gibt an, dass die Wahrscheinlichkeit p das
ein Teilchen eine gewisse Energie hat proportional zu exp − kEB t ist. Aufgrunddessen steigt die Leitfähigkeit eines Halbleiters mit der Temperatur an, während sie beispielsweise bei Metallen mit steigender Temperatur
abnimmt.
1 Um die Leitfähigkeit in Halbleitern weiter zu erhöhen können
Fremdatome mit einer anderen Valenzelektronen Zahl eingebracht
werden. Wenn man beispielsweise den Halbleiter mit Atomen verunreinigt, die über 5 Valenzelektronen verfügen, ist ein Valenzelektron schwächer gebunden und kann leichter ins Leitungsband
wechseln. Diese Art der Verunreinigung nennt man n-Dotierung.
Verunreinigt man hingegen den Halbleiter mit Elementen aus der
3. Hauptgruppe erhält man Löcher, also Stellen, die noch ein Elektron aufnehmen könnten. Legt man nun eine Spannung an, verAbbildung 1: n/p Dotierung
halten sich diese Löcher ähnlich wie freie Elektronen und erhöhen
ebenfalls die Leitfähigkeit. Einen derartig verunreinigten Halbleiter nennt man p-dotiert. Beide Arten
sind im Nachfolgenden bildlich dargestellt.
1.2 Dioden
Eine Diode besteht aus einer p-dotierten und einer n-dotierten Schicht, welchen aneinander gefügt wurden. Ohne das nun eine äußere Spanung anliegt rekombinieren einige elktronen aus der n-Schicht mit
Löchern aus der p-schicht. Dadurch fließen weiter Löcher bzw. Elektronen von Außen zum übergang nach.
Dies wird solange fortgesezt bis die sich dadurch aufbauende spannung (Da sich elektronen bzw. Löcher
von den sie binden Kernen enfernen ) die Rekombination an der Grenzschicht energetisch ungünstig werden lässt und diese dadurch unterbindet. Nun ist eine quasi Ladungsträger freie Umgebung an der Grenzschicht
entstanden.
1
Quelle:olli.informatik.uni-oldenburg.de
1
Wird nun eine Spannung über diese Diode angelegt (Pluspol an p-Leiter
Minuspol an n-Leiter) werden die Ladungsträger in Richtung Grenzschicht geschoben, bis diese wieder komplett mit Ladungsträgern gefüllt
ist, nun beginnt wieder die Rekombination an der Schicht. Wie man sich
nun leicht vorstellen kann , ist es nun möglich Ladung über die Diode
zu Transportiern.Legt man eine Spannung an die genauso Gepolt ist wie
oben beschrieben, aber nicht ausrecht die Ladungsträger freie schicht
komplett zu füllen, wird kein Strom fließen. Die Diode wird also erst ab
einer Spannung Strom durchlassen bei der die Sperrschicht wieder freie
ladungsträger enhält. Diese Minimalspannung nennt man DurchlassspanAbbildung 2: schematische
Abbildung einer nung. Betreibt man die Diode genau in anderer Richtung (Pluspol an nLeiter Minuspol an p-Leiter), werden durch die anliegende Spannung die
Diode
Ladungsträger von der Grenzschicht weggezogen , Ladungsträger freie
schicht wird größer. Es kann folglich in dieser Richtung kein Strom fließen.
1.3 Transistor
Der Transistor besteht aus 3 Halbleiterschichten. So gibt es pnp, oder npn Transistoren. Bei letzteren
befindet sich zwischen 2 n-dotierten Platten eine p-dotierte Schicht.
2
3
Im Folgenden betrachten wir den npn Transistor, da dieser im
Versuch Verwendung findet. Beim pnp Transistor sind nur die Vorzeichen andersherum zu wählen und wenn von Elektronenstrom
die Rede ist hat man es mit Löcherstrom zu tun. Ohne Anschlüsse
von Strömen gibt es nun durch Rekombination 2 Grenzschichten
(wie 2 Dioden). Schaltet man nun an C (Kollektor) einen Pluspol,
an E (Emitter) einen Minuspol, so wird sich die Grenzschicht beim
Pluspol verbreitern, da die Elektronen weiter zum Pluspol angezogen werden, gleichzeitig werden die positiven Ladungen abgestoßen. Analoge bzw. im Vorzeichen gegensätzliche Effekte treten
bei der unteren Grenzschicht mit dem Minuspol auf. Der Transistor sperrt also. Legt man nun eine weitere Spannung zwischen
Basis(+) und Emitter (-) so kann wie bei einer Diode in Durchlassrichtung ein Strom durch die untere Grenzschicht fließen. Desweiteren gibt es eine Beeinflussung der oberen Grenzschicht, da
Abbildung 3: Kennlinienfeld eines durch Diffusion die Elektronen in der sehr dünnen p Schicht auch
Transistors
in die obere Schicht gelangen, sodass nun auch ein Kollektorstrom
fließt. Die Schichten der modernen Transistoren sind so dimensioniert, dass fast alle der Basiselektronen den Weg zur oberen Grenzschicht des Kollektors nehmen und
so durch ihren Abbau der Grenzschicht große Kollektorströme ermöglichen (Verstärkung). Das Spannungs und Stromverstärkungsverhalten lässt auf dem nebenstehenden Transistorkennlinienschema ablesen. Linksoben wird die lineare Stromverstärkung bei fester Kollektor-EmitterSpannung ersichtlich.
2
3
Quelle: www.wikipedia.de
Quelle: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/diagramm/02031111.gif
2
Rechtsoben wird klar, dass der Kollektorstrom letztlich nur vom Basisstrom abhängt, weiteres Erhöhen
der Kollektor-Emitterspannung wirkt sich kaum auf den Kollektorstrom aus. Rechtsunten wird ersichtlich, dass die Kollektor-Emitterspannung geringfügige lineare Einflüsse auf die Basis-Emitterspannung
hat. Linksunten sieht man letztlich ein Kennlinienfeld einer Diode: Basis-Emitterstrom in Abghängigkeit
der Basisspannung. Wie schon in den Erläuterungen der Diode beschrieben, braucht es eine bestimmte
Durchlaßspannung, da die Sperrschicht erst abgebaut werden muss. Bei Anwendung des Transistors als
Schalter kann man bestimmten Kollektorströmen Ein- bzw. Ausstellungen zuweisen, sofern sie über oder
unter einem gewissen Pegel liegen, der über die Verstärkung mit bestimmten Eingangsströmen korreliert
ist. Dabei spielen jedoch natürlich auch Schaltzeiten eine wichtige Rolle. Da die Grenzschichten auf und
abgebaut werden müssen, vergehen kurze Zeitintervalle (im ns Bereich), welche im Versuch bestimmt
werden sollen. Qualitativ wird folgendes Schaltverhalten erwartet:
Abbildung 4: Schaltverhalten eines Transistors
4
Wichtig beim Einsatz des npn-Transistors als Tonsignal-Verstärker ist der Wahl des Arbeitspunktes: Es
wird eine möglichst zeitunabhängige negative Grundspannung, welche zusätzlich zur Eingangsspannung
an die Basis angelegt wird. So soll gewährleistet werden, dass die mit positiver Spannung assozierten
Ausschläge nicht zu einer Sperrung des Transistors führen. ADafür muss diese negative Grundspannung
immer größer als die größten positiven Spannungsaussschläge des Eingangssignals sein.
1.4 Digitale Bauelemente
Durch die Verwendung des Transistors als (schnellen) Schalter lassen sich sämtliche Logikfunktionen
über elektrische Schaltkreise realisieren. Die Logikgrundfunktionen (AND, OR, NOT, NOR, NAND)
stehen einem in integrierten Schaltkreisen fertig zur Verfügung, aus deren Kombination sich alle komplexeren Logikfunktionen erstellen lassen. Zuerst wird aus der Wahrheitstabelle durch konjunktive oder
disjunktive Algebra die Logikfunktion extrahiert. Durch Anwenden von Theoremen der Boolschen Algebra lässt sich die gefundene Logikfunktion auf die gewünschte Form bringen, welche es einem ermöglicht
sie durch Verschalten der verschiedenen (Basis-)Gatter elektronisch zu realisieren. Der genaue Prozeß
wird im Durchführungs/Auswertungsteil 2.3 beschrieben.
4
Quelle: www.elektroniktutor.de
3
1.5 Verstärkung mit Stromgegenkopplung
Abbildung 5: Abbildung einer Verstärkerschaltung mit Stromgegenkopplung
Für die vorliegende Schaltung gelten folgende Beziehungen:
U0 = URC + Ua
UB = URB + UBE + URE
Wir wollen nun ein Verhältnis zwischen Stromverstärkung
und Spannungsverstärkung
β = IIRC
B
|4Ua |
|4UB | finden.
|4Ua |
0 −URC )|
vG = |4U
= |4(U|4(U
B|
RB +UBE +URE )|
vG =
=
URC
URB +UBE +URE
=
IRC RC
IB RB+IB rBE +(IB +IRC )RE
Nun ersetzten wir IRC durch βIB
vG =
Ib βRC
IB RB+IB rBE +(IB +IB β)RE
=
βRC
RB+rBE +(1+β)RE
Sieht man rBE , also den Innenwiderstand des Transistors als nahezu konstant an, ergibt sich also ein
quasilineares Verhältnis.
1.6 Verstärkung ohne Stromgegenkopplung
Die ist ein Spezialfall der Verstärkung mit Stromgegenkopplung. Um diesen Spezialfall aus dem Fall für
die Stromgegenkopplung abzuleiten, muss lediglich RE = 0 gesezt werden. Daraus ergibt sich:
βRC
v = RB+r
BE
4
2 Durchführung/Auswertung
2.1 Transistorverstärker in Emitterschaltung, mit und ohne Stromgegenkopplung
2.1.1 Messung der Spannungsverstärkung in Abhängigkeit von der Frequenz und der
Eingangsspannung
Hierzu wurde der Versuchsaufbau 1 des Anhangs der Versuchsanleitung bei 15 V Grundspannung eingesetzt. Wir maßen die Ausgangsspannung in Abhängigkeit der Eingangsspannung sowie in Abhängigkeit verschiedener Frequenzen. Dies wurde mit und ohne Gegenkopplung durchgeführt. Die Werte der
Ausgangsspannung wurden uns durch graphische Bestimmung des digitalen Oszilloskopes, welches uns
gleichzeitig das Einganssignal (Sinus) des Frequenzgenerators und die Ausgangsspannung des Transistorverstärkers anzeigte, ermittelt. Hierbei kamen wir auf folgende Werte für die Ausgangsspannung:
Eingangsspannung
F/Hz
10 mV 30 mV 50 mV 10 mV 30 mV 50 mV
100
576
1700
2920
96
270
452
316
1440
7040
4280
93
280
460
1000
6320
10200
280
468
10000
2380
6700
11000
97
276
472
100000
2120
6560
10400
88
276
470
316000
1900
5000
8000
80
220
372
1000000 856
2300
3600
38
100
168
ohne Gegenkopplung
mit Gegenkopplung
Tabelle 1: Messreihe Ausgangsspannung in mV in Abhängigkeit von Frequenz und Eingangsspannung
Der Fehler für die Ausgangsspannung, Eingangsspannung sowie für die Eingangsfrequenzen lag bei 5
Prozent. Die beiden fehlenden Werte bei 10mV Eingangsspannung/1000Hz wurden leider versäumt zu
messen. Im folgenden ist die Ausgangsspannung bei Frequenz als Parameter gegenüber der Eingangsspannung aufgetragen:
(a)
(b)
5
(c)
(d)
(e)
(f)
Es ist ersichtlich, dass die Spannungsverstärkung sehr linear arbeitet. Nur bei 316 Hz lässt sich ohne
Gegenkopplung keine Gerade durch alle Messwerte legen. Dies ist höchstwahrscheinlich ein selbstver-
6
schuldeter Messfehler. Sie ist ohne Gegenkopplung erwartungsgemäß höher als mit Gegenkopplung, da
hier im Term der Spannungsverstärkung im Nenner zusätzlich der Term (1 + β)RE wirkt. Desweiteren
lässt sich jedoch eine Frequenzabhängigkeit der Spannungsverstärkung vermuten. So wird im folgenden
a|
die Spannungsverstärkung v = |4U
|4Ue | errechnet:
F/Hz
100
316
1000
10000
100000
316000
1000000
Eingangsspannung
vbei10mV vbei30mV vbei50mV
56
56
58
144
234
85
231
204
238
223
220
212
218
208
190
166
160
85
76
72
delta10
6.44
16.1
26.6
23.7
21.2
9.5
Fehler von
delta30
4.7
19.5
17.5
18.6
18.2
13.8
6.3
v
deltav50
15.0
21.4
51.1
55.1
52.1
40.1
18.0
Tabelle 2: Spannungsverstärkung ohne Gegenkopplung
Der Fehler für v wurde mittels Gaussscher Fehlerfortpflanzung errechnet. Der Fehler für den Eingangsstrom q
lag bei 10mV bei 1 mV, bei 30mV bei 2 und bei 50 mV bei 3 mV.
Ua
a 2
2
4v = ( 4U
Ue ) + ( Ue2 4 Ue )
Dies wird nun im folgenden Graphen aufgetragen: Zu sehen ist die Spannungsverstärkung mit Eingangsspannung als Parameter über verschiedene Frequenzen (logarithmisch):
Abbildung 6: Spannungsverstärkung ohne Gegenkopplung
Die Verstärkung ist also stark frequenzabhängig.
Nun mit Gegenkopplung:
7
F/Hz
100
316
1000
10000
100000
316000
1000000
Eingangsspannung
v bei 10mV v bei 30mV v bei 50mV
9.6
9.0
9.0
9.3
9.33
9.2
9.2
9.3
9.7
9.2
9.4
8.8
9.2
9.4
8
7.3
7.4
3.8
3.4
3.4
Fehler von
deltav10 delta30
1.4
0.6
1.4
0.7
0.7
1.3
0.7
1.3
0.7
1.2
0.6
1.0
0.4
v
deltav50
1.1
1.0
1.0
1.0
1.0
1.0
1.0
Tabelle 3: Spannungsverstärkung mit Gegenkopplung
Abbildung 7: Spannungsverstärkung mit Gegenkopplung
Hier wird, wie erwartet, ein größere Unabhängigkeit gegenüber der Frequenz erkennbar.
2.1.2 Messung des Eingangswiderstandes im Bereich konstanter Spannungsverstärkung mit Hilfe
der eingebauten Potentiometer
Zur Messung des Eingangswiderstandes rBE muss auf die Formel der Spannungs/Stromverstärkung
zurückgegriffen werden. Im Bereich konstanter Spannungsverstärkung ( Ue = 30mV ) wurden die Potentiometer so verändert, dass sich die Verstärkung halbierte. Dann gilt nämlich
c
v1 = rβR
BE
c
v2 = RBβR
+rBE
RB +rBE
v1
v2 = 2 =
rBE
weitere Vereinfachung der Gleichung für rBE führt in unserem Falle der halbierten Verstärkung auf:
rBE = RB
Dies wurde bei verschiedenen Frequenzen durchgeführt, es ergaben sich folgende Werte für RB :
8
F/Hz
100
316
1000
10000
100000
316000
1000000
RB = rBE in k Ω
20 ±2
8±1
5 ±0.2
4.2±0.2
2±0.2
1.2±0.2
0.2 ±0.15
Tabelle 4: Messwerte RB bis sich v halbiert
Der Eingangswiderstand ist also stark frequenzabhängig. Der Fehler ist wegen dem 1:1 Verhältnis ebenfalls 1:1. Zur Bestimmung der Stromverstärkung β wurde die obige Messung mit Stromgegenkopplung
durchgeführt. Hier konnte jedoch nicht ganz eine Halbierung der Verstärkung durch die Potentiometer
erreicht werden. Die Änderung der Verstärkung betrug nun 1/1.5. Damit gilt:
βRc
v1 = rBE +(1+β)R
E
βRc
RB +rBE +(1+β)RE
RB +rBE +(1+β)RE
v1
1.5
3
v2 = 1 = 2 =
rBE +(1+β)RE
RB
1
2 = rBE +(1+β)RE
BE
−1
β = 2RBR−r
E
v2 =
=1+
RB
rBE +(1+β)RE
Der Fehler
q nach Gaussscher-Fehlerfortpflanzung ergibt sich also folgendermaßen:
4rBE 2
B 2
4β = ( 24R
RE ) + ( RE )
Folgende Stromverstärkungswerte ergeben sich:
F/Hz
100
316
1000
10000
100000
316000
1000000
RB in kΩ
62±2
63 ±2
60 ±1
36 ±1
18 ±1
10 ±1
β
206
215
206
124
61
34
4β
8
7
4. 7
7
7
7
Tabelle 5: Stromverstärkung in Abhängigkeit der Frequenz
Außerdem gibt es eine weitere Methode die Stromverstärkung zu bestimmen. Man nimmt die Formel
der Spannungsverstärkung ohne Gegenkopplung:
βRC
v = RB+r
BE
hier wurden v und rBE schon oben bestimmt. So lässt sich die Stromverstärkung errechnen:
BE
β = v∗r
RC
F/Hz
100
316
1000
10000
100000
316000
1000000
rBE in kΩ
20±2
8±1
5 ±0.2
4.2 ±0.2
2 ±0.2
1.2 ±0.2
0.2 ±0.15
v
56±6
234 ±16
231±27
223±26
218±23
166±21
76±9, 5
β
186 ±27
312±45
192±24
148±19
72 ±11
33±7
3±2
Tabelle 6: Stromverstärkung über Spannungsverstärkung ermittelt
9
Der Fehler der Stromverstärkung berechnet sich auch hier nach der Gaussschen Fehlerfortpflanzung.
Der Wert der Stromverstärkung (312) bei 316 Hz ist höchstwahrscheinlich „falsch“, dies hat seine Ursache in einem möglicherweise falschen Wert der Ausgangsspannung bei 316 Hz (siehe den Graphen der
Spannungsverstärkung für 316 Hz).
Hier fällt nun auf, dass sich die Werte für die Stromverstärkung bei den 2 Methoden über die Fehlergrenzen hinaus unterscheiden. Letztere Methode sollte höhere Glaubwürdigkeit zuteil werden, da eine
Schwachstelle bei der 1. Methode ist, dass man die Annahme trifft, dass sich der Eingangswiderstand
bei Wechsel der Schaltungen mit oder ohne Gegenkopplung nicht ändert. Außerdem kann es sein, dass
aufgrund der verschiedenen Verstärkungsverhältnisse von 2/1.5 Diskrepanzen auftreten.
2.1.3 Linearität der Spannungsverstärkung
Dieser Aufgabenteil wurde nur qualitativ bearbeitet. Hier verwendeten wir das Oszilloskop als XYSchreiber, indem wir die Spannung des Frequenzgenerators auf der Y-Achse aufgetragen haben und
die Spannung am Ausgang unseres Verstärker auf die X-Achse auftrugen. Dies machten wir für mehrere
Frequenzen, sowie für mehrere Amplituden um zu sehen, wie welche Frequenzen verstärkt werden bzw.
welche Phasenverschiebung sich durch die Verstärkung ergibt. Durch das Variieren der Amplitude konnten wird feststellen, ab wann der Transistor übersteuert wurde und es keine vernünftige Verstärkung gab.
Im nachfolgenden Bild ist nun der XY-Plot für eine Frequenz von 148 Hz zu sehen:
Abbildung 8: Oszilloskop als XY-Schreiber f=148 Hz
Man kann erkennen, dass die Amplitude wirklich linear verstärkt wird, der einzige Störeffekt, der sichtbar ist, ist die Phasenverschiebung. Dies äußert sich darin, dass der Plot keine Gerade zeigt, sondern
eine Ellipse.
Das darauffolgende Bild wurde bei einer Frequenz von 2.883 kHz aufgenommen:
10
Abbildung 9: Oszilloskop als XY-Schreiber f=2.883 kHz
Hier ist der oben erwähnte Effekt der Phasenverschiebung nicht zu sehen, da das Bild eine Gerade und
keine Ellipse zeigt. Zudem ist die Spannungsverstärkung weiter linear.
Das darauffolgende Bild wurde bei einer Frequenz von 233.4 kHz aufgenommen:
Abbildung 10: Oszilloskop als XY-Schreiber f=233.4 kHz
Hier ist nun wieder eine Phasenverschiebung zu erkennen, aber die Spannungsverstärkung ist weiterhin
bis auf diese Verschiebung linear.
Nun folgt ein Bild, in dem wir unsere Verstärkerschaltung gezielt übersteuert haben. Es wurde bei
einer Frequenz von 2.881 kHz sowie einer Eingangsamplitude von 50mV aufgenommen.
11
Abbildung 11: Oszilloskop als XY-Schreiber f=2.881 kHz UE = 50mV
Auf der rechten und linken Seite des Bildes verläuft die aufgenommene Kurve fast senkrecht. Dies
bedeutet, dass die Eingangsspannung zwar weiter anwächst aber die Ausgangsspannung sich kaum mehr
verändert. Dies hat im wesentlichen zwei Ursachen. Die erste wäre, dass der Transistor einen Strom in
Richtung Basis zu Emitter (in technischer Stromrichtung) benötigt. Ist dies nicht der Fall, verstärkt er
nichts, sondern wirkt als sehr großer Widerstand. Dies ist dadurch zu erklären, dass der Transistor zwischen Basis und Emitter wie eine Diode wirkt. Um dies zu kompensieren haben wir mit unserer Schaltung
den Arbeitspunkt des Transitors verschoben. Dies reicht jedoch bei einer zu tiefen Spannung nicht mehr
aus, der Transistor sperrt und UCE wird maximal (das Maximum ist durch die Versorgungsspannung
vorgegeben). Die andere Flanke ergibt sich durch die 2. Ursache, die darin besteht, dass der Transistor
bei immer größerem Basistrom einen immer größeren Kollektor-Emitter-Strom durchlässt. Dieser wird
dann bei einem sehr geringen Widerstand des Transistors zwischen Basis und Emitter lediglich durch die
Widerstände R1 und R5 beschränkt. In diesem Fall wirken diese beiden Widerstände als Spannungsteiler
und beschränken die Ausgangsspannung nach unten. Es ist nun ersichtlich, dass ab einer gewissen Stärke
des Basis-Stroms die Ausgangsspannung fast ausschließlich durch das Verhältnis der Widerstände R1
und R5 bestimmt wird. Selbst wenn sich dann der Basistrom vervielfachen sollte, ändert dies kaum den
Wert der Ausgangsspannung.
Dieser Zusammenhang wird noch einmal im nachfolgenden Bild verdeutlicht. Hier wurde das Oszilloskop
nun nicht mehr als XY-Schreiber verwendet, sondern es wurde wieder getriggert der zeitliche Verlauf der
Eingangs- und Ausgangsspannung aufgetragen.
Abbildung 12: Spannungen gegen die Zeit aufgetragen (UA ist gelb, UE ist blau) f=2881 kHz UE = 50mV
12
Was im vorigen Bild als Flanke zu erkennen war, wird hier als Plateaus der Ausgangsspannung UA
sichtbar.
2.2 Transistor als Schalter
2.2.1 Untersuchung des Schaltverhaltens
Diese Messungen wurden mit dem Schaltaufbau 2 bei 5 V durchgeführt, dabei war R2 der Vorwiderstand.
Zur Messung der Schaltzeiten erzeugten wir Rechteckimpulse mit dem Frequenzgenerator mit einer Frequenz von 1.02 kHz. Für diese Messung wurde der Sync-Ausgang des Frequenmzverstärkers benutzt. Nun
konnten wir auf den Digitaloszillographen den Rechteckimpuls sowie die Kollektor-Emtitterspannung sehen. Dabei werden die Verzögerungen gut ersichtlich:
Abbildung 13: Latenzen zwischen Eingangs(türkis) und Ausgangssignal(gelb)
Mit der Cursor-Funktion des Oszilloskops konnten wir die enprechenden Zeiten ausmessen:
Verzögerung
Anstieg
Speicher
Abfall
440
170
10.8
10.4
Tabelle 7: Schaltzeiten in ns
Außerdem bestimmten wir den Schaltpegel. Dieser ist erreicht, wenn die Ausgangsspannung 50%
erreicht hat. Der Schaltpegel lag im vorliegenden Fall bei 560 mV. Der verwendete Transistor hatte die
Bezeichnung 3904.
Rechnet man alle Verzögerungszeiten zusammen und bildet den Kehrwert, sollte sich approximativ
die Frequenz ergeben, für die der Transistor noch ohne die Gefahr von Auslassung von Schaltimpulsen
arbeitet. Diese liegt im vorliegenden Fall also bei ca. 1.5 MHz, dies ist deutlich über dem Hörbereich (bis
20kHz).
2.3 Erstellen eines XOR Gatters
2.3.1 Aufstellen der Funktionstabelle für XOR
Bei einem XOR Gatter handelt es sich um ein exklusives oder. Es liefert genau dann 1, wenn nur einer
der beiden Eingänge 1 ist. Die Funktionstabelle des XOR sieht folgendermaßen aus:
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A
0
0
1
1
wobei
B A⊕B
0 0
1 1
0 1
1 0
⊕ der Ausdruck für ein XOR ist.
2.3.2 Ermitteln der Logikfunktion von XOR
Nun gibt es 2 unterschiedliche Ansätze aus der Funktionstabelle den Logischen Ausdruck für XOR zu
generieren. Die erste Möglichkeit ist die disjunktive Normalform. Hierbei sucht man in der Tabelle diejenigen Zeilen, für die die zu ersetztende Operation 1 liefert. In unserem Fall sind das die Zeilen 2 und
3 mit den Parametern (A=0 und B=1, A=1 und B=0). Nun generiert man für jede dieser Zeilen den
Logischen Ausdruck, der genau für diese Parameterkonfiguartion 1 ergibt. Im Allgemeinen verundet man
also einzeln diese Parameter, wobei man diejenigen, die 0 sein müssen, negiert. Es ergeben sich für unsere
beiden Zeilen die Ausdrücke:
¬A ∧ B und A ∧ ¬B
Die disjunktive Normalform ergibt sich nun durch die Veroderung dieser Ausdrücke:
A ⊕ B = (¬A ∧ B) ∨ (A ∧ ¬B)
Die Alternative zur disjunktiven Normalform ist die konjunktive Normalform. Hierbei werden in der
Funktionstabelle die Zeilen gesucht, für die die nachzubildende Funktion 0 zurückliefern soll. Die einzelnen Parameter werden nun verodert, wobei diejenigen Parameter, die in der Zeile 1 sind, negiert werden.
Anschließend werden diese generierten Ausdrücke verundet. Diese Form lässt sich nun ganz einfach aus
der disjunktiven Normalform herleiten, indem man im erten Schritt die disjunktive Normalform der
Negation des nachzubildenden Ausdrucks generiert und diese Negation dann negiert. Wenn man nun
folgende Beziehungen verwendet,
A ∧ B = ¬(¬A ∨ ¬B) und A ∨ B = ¬(¬A ∧ ¬B) (De Morgansche Gesetze),
ergibt sich daraus sofort die Regel zur Aufstellung der konjunktiven Normalform. In unserem Beispiel
lautet die konjunktive Normalform:
A ⊕ B = (A ∨ B) ∧ (¬A ∨ ¬B)
Formt man diese noch durch die De Morgansche Gesetze um erhält man:
A ⊕ B = (A ∨ B) ∧ ¬(A ∧ B)
2.3.3 Schaltung für XOR konstruieren
Zur Konstruktion der Schaltung benötigen wir nun nur einen Or Baustein, einen Nand und einen And
Baustein. Das nachfolgende Bild zeigt, wie die Schaltung aufzubauen ist:
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Zur Konstruktion der Schaltung könnte man nun die Bauteile 7432, 7408 und 7402 verwenden. Leider scheiterte unser Versuch eine entsprechende Schaltung aufzubauen, da das Steckbrett nicht richtig
funktionierte.
3 Fazit
In diesem Versuch konnten die Charakteristika der Verstärkungsphänomene mit und ohne Gegenkopplung nachgewiesen werden. Es ist nun klar, dass sich die Schaltung mit Stromgegenkopplung wegen
der höheren Linearität der Verstärkung besser für die Verstärkung von Tonsignalen eignet, wenn auch
der Verstärkungsfaktor geringer ist. Die Messung der Schaltzeiten/Schaltpegel zeigten des weiteren die
Grenzen des Transitors auf. Dies spielt sicherlich im Hochfrequenzbereich, also Rundfunktechnik oder
Computer, eine entscheidende Rolle.
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