Arthrose an der Hüfte - Kliniken des Main-Taunus

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Hüftgelenkarthrose
Moderne OP-Techniken und
individuelle Implantate
Dr. Stefan Ernst
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH
Chefarzt PD Dr. U. Horas
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Definition der Arthrose
• Gelenkverschleiß infolge Ungleichgewicht
zwischen Belastung und Belastbarkeit
des Gelenkknorpels
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Häufigkeit
• Jährlich steigende Anzahl
von Hüftgelenkoperationen
• In Deutschland derzeit ca.
• 200 000 Eingriffe pro Jahr
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Ursachen der steigenden Anzahl
von Prothesenoperationen
• Steigende Lebenserwartung
• Geringeres OP-Risiko
• Steigerung der Lebensqualität
(Anspruchsdenken ?)
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Anforderungen an das
Gesundheitswesen
•
•
•
•
Verbesserung der Implantate
Kapazitäten vergrößern
Verbesserung der OP-Technik
Risikominderung durch Optimierung des
perioperativen Managements
• Verbesserung der Nachsorge (RehaEinrichtungen)
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Medizinischer Fortschritt hat
seinen Preis !
Steigende Kosten für :
• Primärimplantation
• Zunehmend kostenintensive
Revisionseingriffe
• Nachsorge und Rehabilitation
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Definition der Arthrose
• Gelenkveränderung aufgrund von
Verschleiß bzw. Umbau des hyalinen
Knorpels
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Wie entsteht die Arthrose ?
• Ätiologie unbekannt
Auslöser ist die Störung des komplexen Systemes
der Ernährung und Erhaltung der gesunden
Knorpelstruktur
• Typische Reaktionsform des Knorpels auf
Überlastung, keine Krankheit im eigentlichen
Sinne
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Entstehung der Arthrose
Folge des Knorpelschadens :
Umbau des angrenzenden
Knochens und
Reaktion des umgebenden
Weichgewebes (Gelenkkapsel)
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Vorkommen/Häufigkeit der
Arthrose
•
•
•
•
Bereits im Altertum bekannt
Beginn ab 4. Lebensjahrzehnt
Alle Gelenke können betroffen sein
Männer/Frauen gleich häufig
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Entstehung der Arthrose
Verschont bleiben Wirbeltiere,
die vorwiegend hängen
(Fledermäuse, Faultiere):
Entlastung der Gelenke durch
Zugkraft
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Auslösende Faktoren für die
Entstehung der Arthrose
•
•
•
•
•
•
Angeborene und erworbene Gelenkfehlstellung
Ernährungsstörung des Knorpels
Verletzungen/Knochenbrüche
Fehlbelastung/Überlastung (Sport)
Übergewicht
Gelenkentzündungen (Rheuma, Gicht,
Infektionen)
• Genetische Disposition
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Pathophysiologie der Arthrose
• Initialer
Knorpelschaden
• Fehlernährung des
Knorpels
• vermehrter Abrieb
• Entzündung der
Gelenkschleimhaut
• Umbauvorgänge am
Knochen
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Klinische Symptome
• Schmerz
• Einschränkung der
Beweglichkeit
• Gelenkdeformierung
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Maßnahmen bei Arthrose
•
•
•
•
•
Schonung/Entlastung
Analgetika/Antiphlogistika
Physikalische Therapie
Gelenkerhaltende Operationen
Künstlicher Gelenkersatz
(Endoprothese)
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Anatomie des Hüftgelenkes
• Kugelgelenk
• Zweitgrößter
Bewegungsspielraum nach
dem Schultergelenk
• Hohe mechanische Belastung
• Aufrechter Gang kein
Arthosefaktor !
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Verankerungsprinzip der
Hüftendoprothese
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Vorteile der Zementverankerung
• Sofortige belastungsstabile
Verbindung zwischen Knochen
und Prothese
• Volle Belastung möglich
• Auch bei schlechter
Knochenqualität (Osteoporose)
einsetzbar
• Daher Indikation für ältere
Patienten
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Nachteil zementierter
Hüftprothesen
• Zementzerrüttung nach
längerer Standzeit
• Dadurch Lockerung der
Prothesenkomponenten
• Vermehrter Abrieb der
zementierten PE-Pfanne
• PE (Polyethylen) verstärkt
Knochenabbau (Osteolyse)
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Vorteile zementfreier Hüftprothesen
• Nachteile des Zementes
werden vermieden
• Bei etwaigem Wechsel weniger
anspruchsvolle Technik
• Verschleißteile (Kopf u. Inlay)
können isoliert gewechselt
werden
• Bessere Gleitpaarung
möglich(Keramik)
• Voraussetzung: Gute
Knochenqualität
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Welche Faktoren beeinflussen den
Langzeiterfolg der Prothese?
Patientenbedingte Faktoren
•
•
•
•
Alter
Gewicht
Knochenqualität
Aktivitätsgrad
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Operationstechnische Faktoren
•
•
•
•
•
Erfahrung des Operateurs
Passgenauigkeit
Positionierung
Prothesendesign
Materialeigenschaften
(Oberflächenbeschichtung, Gleitpaarung)
Vom Chirurg beeinflussbar
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Präoperative Planung für die Wahl der
Prothese ausschlaggebend
• Handgezeichnete Planskizze
war früher Standard
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Digitale präoperative Planung
• Zementfreie HTEP
•
•
•
•
Pfanne zementfrei 56 mm
Inlay Keramik 36 mm
Schaft Bicontact Größe 13
Beinlängendifferenz 9 mm
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Welche Prothese für welchen
Patienten ?
• „Knochensparende“ Verfahren
werden zunehmed favorisiert
• Kappenprothese kritisch zu
beurteilen
• Bei jüngeren Patienten
zementfreie Kurzschaftprothese
• Häufigste Technik :
Standardschaft
• MTK: Fa. Aesculap
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Hüftkappenprothese ?
Knochensparend…
Aber :
• Erhöhtes Frakturrisiko
• Metallabrieb
(Metallgleitpaarung)
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Auswahl des Pfannensystems
Abhängig von
Knochenqualität und
Situation des Patienten
• Zementierte PE-Pfanne
• Duokopf
• Zementfreie Pressfitpfanne
(Titan) mit
Keramikgleitpaarung
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Pfannenverankerung zementfrei
• Material Titan:
Antiallergen, induziert
Wachstum der Osteophyten
• Pressfitverankerung erlaubt
sofortige Belastung
• Oberflächenbeschichtung mit
HA(Hydroxylapatit)
• Schraubpfannen rückläufig
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Optimale Gleitpaarung
• Keramikgleitpaarungen
(Biolox forte, Zirkonium)
haben minimalen Abrieb,
dadurch sehr lange Standzeit
• Halslänge der
Prothesenköpfe
individuell variabel
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Optimierung der OP-technischen
Faktoren
• Weichteilschonung durch
kleine Zugänge
• Verbesserung der
Oberflächenbeschichtung
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Einsatz von
Navigationssystemen
• Genaue Positionierung der
Pfanne möglich, aber
erhöhter technischer
Aufwand
• Fräsroboter („Robodoc“)
haben sich nicht bewährt
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Metha-Kurzschaftprothese
(Fa. Aesculap)
• Knochensparend
• Metaphysäres
Verankerungsprinzip
• Zementfreie Versorgung
• Mehrpunktabstützung
• Prothesenvielfalt
• Patientenindividuelle
Gelenkrekonstruktion
• Weniger invasiv
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Indikationen der Methaprothese
• Sportlich aktive Patienten
• Wenn minimal invasive OP gewünscht
wird
• Ausschluß der Kontraindikationen
• Jüngere Patienten mit guter
Knochenqualität ( < 60 Jahre)
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Metha-Kurzschaftprothese
•
•
•
•
•
Verankerung im geschlossenen
Schenkelhals
Abstützung am Kalkarbogen
Anlage an der dorso-lateralen
Kortikalis
Krafteinleitung erfolgt somit
metaphysär
Dadurch besteht hohe
Rotationssicherheit
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Methakurzschaftprothese
Gewebeschonendes
Operieren durch
spezielles
Instrumentarium
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OP-Ablauf Methaprothese
Osteotomie
Markraumeröffnung
Ahle erreicht Gegenkortikalis
Einschlag
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Raspeln
ProbeRepo mit Raspel
Methaprothese
• Präoperative
Planung
• Postoperatives Bild
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Fazit und Ausblick
¾Endoprothetik für Arthrosetherapie
unverzichtbar
¾OP-technische Verbesserungen möglich
¾Kausale Behandlung des initialen
Knorpelschadens ?
¾Gentechnologische Knorpelprotektion ?
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !
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