01|ÜberdenAutor MartinBäker MartinBäkeristPhysiker.ErhatinHamburgstudiertundüberdie SimulationvonElementarteilchenprozessenpromoviert.Seit1996 erforschteranderTUBraunschweigdasmechanischeVerhalten modernerWerkstoffe.WieCäsarübersichinderdrittenPersonzu schreiben,findetereinwenigseltsam. 02|Inhalt 01 02 ÜBERDENAUTOR INHALT 03 QUANTENMECHANIK DieSchrödingergleichung 04 IMPRESSUM 03|Quantenmechanik Die Schrödingergleichung VONMARTINBÄKER DassdieQuantenmechanikschwerzuverstehenist,istjaallgemein bekannt.AuchüberihreInterpretationwirdjavielundgern diskutiert.Vielleichtistesjaganzhilfreich,einmaldieGrundlagender Quantenmechanikeinbisschennäherzubetrachten. DIEGLEICHUNG D assdieQuantenmechanikschwerzuverstehenist,istja allgemeinbekannt.AuchüberihreInterpretationwirdja vielundgerndiskutiert.Vielleichtistesjaganzhilfreich, einmaldieGrundlagenderQuantenmechanikein bisschennäherzubetrachten. AnfangenwillichmitderSchrödingergleichung.Sieisteinzentraler BestandteilderQuantenmechanik–vielePhysikerwürdenvielleicht sogarsagen,derzentraleBestandteilüberhaupt.Undsieist erfreulicherweisegarnichtsoschwerzuverstehen.Die Schrödingergleichungbeschreibt,wiesichdiesogenannte WellenfunktioneinesTeilchens(meistbetrachtetmanElektronen) verhält.WasdieWellenfunktiongenauist,diskutierenwirspäter–sie beschreibtinirgendeinerWeisedasElektron,daswirbetrachten. (AuchSchrödingerwusstenichtgenau,wasdieWellenfunktion eigentlichbeschreibt,alserdieGleichungaufstellte–wiesowas angehenkann,sehenwirnachher.) FürdenAnfangmachenwirunsdasLebenleicht:Wirbeschränken unsaufeineDimension(stellenunsalsobeispielsweisevor,unser ElektronkönnesichnurentlangeinessehrdünnenDrahtes bewegen)undbetrachtenzunächstnursolcheZuständedes Elektrons,diesichmitderZeitnichtändern,dasheißt,wirbetrachten diezeitunabhängigeSchrödingergleichung. IndiesemFallistdieWellenfunktioneineeinfacheFunktion,die jedemPunktdesDrahteseinenZahlenwertzuordnet.(Genauer gesagtistesihrzeitunabhängigerAnteil,aberumdenUnterschied kümmernwirunsspäter) ÄhnlichwiebeidenMaxwellgleichungenbrauchenwireinbisschen mathematischesVorgeplänkel,wirmüssennämlichdenBegriffder KrümmungeinerFunktionverstehen. DieKrümmungeinerFunktionEineFunktionkannmansichja leichtalseinegezeichneteLinievorstellen,diejedemx-Werteinen Funktionswertzuordnet.TraditionellheißteineWellenfunktionimmer ψ(“psi”)undkönntevielleichtsoaussehen: WannisteineFunktiongekrümmt?DieAntwortistziemlichbanal: Genaudann,wennsienichtgeradeist.Werhättedasgedacht…? AberdieseziemlichalbernerscheinendeAntwortisttatsächlichder SchlüsselzummathematischenKrümmungsbegriff. NatürlichkanneineFunktionaneinemOrtandersgekrümmtseinals eineinemanderen,dieKrümmunghängtalsovomOrtab. BetrachtenwireinkleinesStückeinerFunktion: RechtsistdieFunktiongekrümmt,linksnicht.Wirsehendasmitdem bloßenAugedaran,dasswirlinkseineGeradedurchdieses Funktionsstücklegenkönnen,rechtsabernicht.Umzusehen,wie starkeineFunktiongekrümmtist,ziehenwireineGeradevoneinem EndeunserenskleinenStückchenszumanderen–jestärkerder echteFunktionswert(miteinemKringelgekennzeichnet)vondem WertaufderGeradenabweicht,destogrößeristdieKrümmung. (WerkeineFormelnmag,derkanndiegenaueBerechungeinfach überspringenunduntenbeim(*)wiedereinsteigen.) Umzusehen,obeineFunktiongekrümmtist,müssenwirdie FunktionandreiPunktenkennen:Andem,wowirdieKrümmung wissenwollen,sowieaneinemPunktlinksundaneinemPunktrechts davon.NennenwirdenaktuellenPunkteinfachx,denlinkenPunktxl unddenrechtenPunktxr.DerPunktaufderGeradengenauamOrt xistderMittelwertvonψ(xl)undψ(xr):(ψ(xl)+ψ(xr))/2.Die AbweichungunsererFunktionbekommenwir,wennwirdavonden Funktionswertabziehen,also(ψ(xl)+ψ(xr))/2-ψ(x)oder,anders geschrieben(ψ(xl)+ψ(xr)-2ψ(x))/2. Anmerkung:Eigentlichhabeichhiereinbisschengelogen– mathematischwirddieKrümmungeinerFunktionetwasanders definiert,siewirdnämlichnochmitdemWertdererstenAbleitung derFunktionnormiert.Waswirhierbetrachten,istdirektdiezweite AbleitungderFunktion,diemanauchalsKrümmungrelativzur horizontalenAchseansehenkann. Bisherhabeichnichtsdarüberausgesagt,wieweitdiebeiden Nachbarpunktexlundxrnuneigentlichvonxentferntsind–dashat natürlicheinenEinflussaufdenZahlenwert,denman herausbekommt.EigentlichmussmandiebeidenPunkteimmer dichteranxheranrückenlassen.Dabeiwirdnatürlichauchdie Abweichungimmerkleinerwerden(dieFunktionlässtsichimmer besserdurcheineGeradeannähern).Damitmaneinensinnvollen Wertherausbekommt,mussmandeshalbnochdurchdasQuadrat desAbstandsteilen.Definierenwirδx=x-xl,dannistdierichtige FormelfürunsereKrümmung(wirschreibenjetztx-δxfürxl):(ψ(x-δx) +ψ(x+δx)-2&psi(x))/(2δx2). (*)So,wirbegrüßenauchdiewiederzugestiegenenLeseranBord desSchrödinger-Express’…DiesoberechneteKrümmung(oder genauerzweiteAbleitung)derFunktionψamOrtxschreibeichim FolgendenimmeralsΔψ(x). DasPotentialAnmathematischemHandwerkszeugistdasfürdie Schrödingergleichungschonalles,waswirbrauchen.Einbisschen Physikbrauchenwirabernoch:UnserElektronwirdjainseiner BewegungvonäußerenKräftenbeeinflusst.Imwesentlichensinddas elektromagnetischeKräfte(schwacheKernkraftundSchwerkraftsind fürElektronenmeistrelativirrelevant).Für’serstebeschränkenwir unsaufreineelektrischeFelder,diedurchelektrischeLadungen erzeugtwerden.DadasElektronvonanderennegativenLadungen abgestoßenundvonpositivenLadungenangezogenwird,braucht manEnergie,umesineinemBereichmitnegativenLadungen hineinzubringen.DieseEnergienenntmandas“Potential”.Je niedrigersieist,desto“lieber”hältsichdasElektronindiesem Bereichauf.(Ja,ichweiß,Elektronenliebennichtsundwollennichts undsoweiter…) WirbezeichnendasPotentialmitV(x),einElektronamOrtxhatalso dieelektrostatischeEnergieV(x). DiezeitunabhängigeSchrödingergleichungUnddamitkönnen wirjetztdieSchrödingergleichung(kurzSGL)hinschreiben,jedenfalls fürdenFall,dassdasElektronineinemZustandist,dersichmitder Zeitnichtändert.Sielautet(nichterschrecken,siehtaufdenersten Blickschlimmeraus,alsesist): (-ħ2/2m)Δψ(x)+V(x)ψ(x)=Eψ(x) LinksstehenerstmaleinpaarVorfaktoren.Dastecktzunächst? =h/2π,wobeihdasberühmtePlanckschenWirkungsquantumist.m istdieMassedesElektrons.DieserVorfaktorwirdandieKrümmung derFunktionamOrtxranmultipliziert.Dazuaddierenwirdas Potential,multipliziertmitψ.AufderrechtenSeitestehtE,dieEnergie desZustandes,ebenfallsmultipliziertmitψ.Undüberallsteht(x) dran,dieGleichunggiltalsoanjedemOrtx. MankanndieGleichungauchinWortenumschreiben:Krümmung derWellenfunktion+potentielleEnergiemalWellenfunktion= GesamtenergiemalWellenfunktion. InderklassischenPhysikgibteseineganzähnlicheGleichung: KinetischeEnergie+potentielleEnergie=GesamtenergieUnd tatsächlichkannmandieKrümmungderWellenfunktionmitder kinetischenEnergieinVerbindungbringen–daraufkommenwir wahrscheinlichspäternochzurück. WasanderGleichungauchsofortauffälltist,dassdasψinjedem Termdrinsteckt.DasisteinerderGründe,warumesauchnachdem SchrödingerdieSGLentdeckthattenichtsofortklarwar,welche Bedeutungdasψhatte.Umdaszuverstehen,vergleichenwirdie GleichungmiteinerderMaxwellgleichungendivE=ρ/ε0Nehmen wiran,wirwüsstennichtgenau,wasEeigentlichist,dannkönnten wirausdieserGleichungzumindestherausbekommen,dassesdie EinheitVolt/Meterhabenmuss.Darauskönntenwirschoneiniges überdaselektrischeFelderfahren. BeiderSGLgehtdasabernicht–wasauchimmerψfüreineEinheit hat,siestecktinallendreiTermendrin.DieEinheitkönntenach dieserGleichungallessein,eineEnergiedichte,eineLadungsdichte oderetwasganzanderes–ÄpfelproKubikmeterzumBeispiel. Deshalbwaresnichtsofortklar,aufwasfüreinphysikalisches ObjektsichdieSGLeigentlichbezieht.Schrödingerselbstglaubte, dassψdieLadungsdichtesei. WaszumHenkersollmanmiteinerGleichunganfangen,wennman nichtmalweiß,wasdieGrößenbedeuten,dieinderGleichung stecken???GuteFrage.DieAntwortlautet,dassmandieGleichung trotzdemlösenundbeispielsweisedieEnergieEberechnenkann– undgenaudashatSchrödingergetan. WARUMDIEENERGIEQUANTISIERTIST I merstenTeilhabenwirdiefundamentaleGleichungder Quantenmechanikhingeschrieben.Hierwollenwirdie Gleichung(grafisch)lösen–dabeiwerdenwirsehen,warumdie Schrödingergleichungdafürsorgt,dassdieEnergie(zumindest manchmal)quantisiertist.HierzurErinnerungnochmaldie Schrödingergleichung: (-ħ2/2m)Δψ(x)+V(x)ψ(x)=Eψ(x) InWorten:KrümmungderWellenfunktion+potentielleEnergiemal Wellenfunktion=GesamtenergiemalWellenfunktion. WirlösensiejetztfüreinendereinfachstenFälle:EinTeilchenin einemKasten. DieSchrödingergleichungfür’sKastenpotentialWirbleiben nochineinerDimension,damitdasLebeneinfacherist.Jetztstellen wirunsvor,dasswirunserElektronineinenKasteneinsperren.(Ein “eindimensionalerKasten”bedeutetalso,dasswirunserElektronauf einemStückeinerLiniehalten,sodassesnichtnachrechtsundlinks abhauenkann.) DerKastenerstrecktsichaufunsererx-Achse,sagenwirvonx=0bis hinzux=L;alsoistLdieKastenlänge.DadasElektronausdem Kastennichtherauskann,istseinepotentielleEnergieaußerhalbdes Kastensunendlichhoch–dannisteszuverlässigeingesperrt.Im InnerendesKastensmerktdasElektronvomKastennichts,seine potentielleEnergieistalsoNull. InbrauchbarerNäherungistübrigensschoneinStückMetallfürdie darinbefindlichenElektroneneinsolcherKasten,weildievonden Ionenrümpfenangezogenwerdenunddeshalbdrinneneinekleinere Energiehabenalsdraußen.RealeKästensindabernatürlichnicht unendlichhoch. UndsosiehtunserKastenaus,indenwirgleichdasElektron reinsetzen: DiesenkrechteschwarzeLiniesymbolisiertdasPotential,dasrechts undlinksunseres“Kastens”unendlichhochist. WiekönnenwirdieSGLfürdiesenFalllösen? Zunächstmalistziemlichklar,dassψaußerhalbdesKastensauch Nullseinsollte.Wirhabenzwarimmernochnichtgeklärt,welche Größeψnuneigentlichbeschreibt,aberdaesaußerhalbdes KastensunendlichvielEnergiebenötigenwürde,dasElektrondortzu haben,sollteseineWellenfunktiondortsicherverschwinden,denn dortkanndasElektronmitSicherheitniemalssein. AmlinkenRanddesKastensistdieWellenfunktionalsoschonmal Null.DorthinsetzenwirunserenerstenDatenpunkt(inrot): EinStückrechtsdavonsolltedieWellenfunktionnichtimmernoch Nullsein–daswärezulangweilig.Alsosetzenwireinenzweiten Datenpunktirgendwonachoben: UndjetztziehenwirunsereSchrödingergleichungzuRate.Im InnerendesKastens(nurdaguckenwirimMoment)istjaV(x)=0, alsokannichdieGleichungsoumschreiben: -Δψ(x)=(2m/ħ2)Eψ(x) UmdieganzenVorfaktorenkümmernwirunsnicht,aberdie Gleichungsagtja,dassdienegativeKrümmungproportionalzum Wertvonψselbstist.AmOrtunsereszweitenDatenpunktesistψ größeralsNull,alsomussdieKurvedortnachuntengekrümmtsein. DerdritteDatenpunktmussalsosoliegen,dasseineVerbindung vomerstenzumdrittenPunktunterhalbdeszweitenliegt(dennim erstenTeilhattenwirgesehen,dasseineFunktionnurdanneine Krümmunghat,wennsienichtgeradeist): WogenauderPunktliegenmuss,dashängtvondenganzen Vorfaktorenab,diewirerstMalnichtanguckenwollten. JetztsuchenwirdennächstenWert.DieKrümmungamOrtdes drittenDatenpunktesmussjetzt(betragsmäßig)größerseinalsdie beimzweitenPunkt,weiljaderFunktionswertauchgrößerist.Der vierteDatenpunktmussjetzt(weildieKrümmungjastärkersein muss)soliegen,dassdieblaueLinie,dieihnmitdemzweitenPunkt verbindet,weiterunterhalbdesdrittenPunktesliegt: DieKrümmungamOrtdesviertenPunktesmussjetzt(weilder Funktionswertnochgrößergewordenist)nochstärkersein.Dasgeht nurnoch,wenndieFunktionjetztwiederabnimmt: JetztistderFunktionswertwiederkleinergeworden,dieKrümmung nimmtwiederab.DasBildistungefährsymmetrischzurlinkenSeite. (Nichtgenau,weilmeineDatenpunktenichtunendlichdichtliegen.) AlsogehtesmitderFunktionebenfallsabwärts.Weildie Funktionswertejetztwiederkleinerwerden,wirdauchdieKrümmung wiederkleiner.WirberechnendennächstenPunktwiegehabt.(Falls esjemandnachrechnenwill:Ichhabemitδx=1,ψ(1)=4undΔψ(x)=ψ(x)/8gerechnet–derMassstabaufderx-unddery-Achsewaren alsounterschiedlich,dasspieltaberkeineRolle.) WirnähernunsjetztdemrechtenRanddesKastens.Dortmussψja wiederverschwinden.DieFunktionnimmtzumGlücktatsächlichab, aberleider: Eshatnichtgeklappt–unsereFunktionhätteauchamrechtenRand denWertNullhabensollen.Washabenwirfalschgemacht? IchverbindeerstmaldierotenPunktemiteinerLinie,sodasswir einevollständigeWellenfunktionhaben. WennwirdiegrüneLinieverfolgen,dannliegtihrMaximumetwas rechtsvonderMitteunseresKastens–unsereWellenfunktion,dieja tatsächlichaussiehtwieeinWellenberg,istetwaszu“lang”geraten. Wirmüsstensieetwasstauchen,sodasssiegenauamrechtenRand wiederaufNullabfällt.Wiekönnenwirdashinbekommen? AlsersteskönntemanaufdieIdeekommen,denerstenPunktetwas höherzusetzen,dannwirddieKrümmungjagrößerundwir erreichendasMaximumfrüher.Dochleiderklapptdasnicht,denn auchdieFunktionswertewerdeningleichemMaßegrößerundBerg ändertzwarseineHöhe,abernichtseineBreite.Auchmiteinem kleinerenWertanzufangen,hilftdeshalbnichts.(MathematikerInnen sehendassofort,weildieSGLlinearist–wennmanψmiteinem konstantenFaktormultipliziert,ändertsichnichts.) WiekönnenwirdieKrümmungsonsterhöhen?Jetztkommendie bisherschmählichignoriertenVorfaktoreninsSpiel.Esistja(beiV=0) Δψ(x)=(-2m/ħ2)Eψ(x) DabeihabeichdenVorfaktorvonlinksnachrechtsrübermultipliziert. AnderElektronenmasseunddemPlanckschenWirkungsquantum könnenwirnichtdrehen,dassindNaturkonstanten,diesich sicherlichnichtjedesmalpassendzuunseremKastenpotentialim Wertverändern. BleibtalsonurnochdieEnergieE.WennwirEetwaserhöhen,dann wirddieKrümmunganjedemPunktetwasstärkerundunsere WellenfunktionerreichtdenWertNulletwasweiterlinks.Undmit demrichtigenWertderEnergieschiebenwirdenzweitenNullpunkt derFunktiongenaudahin,woerseinsoll: (DabeihabeichdieHöhedesWellenbergsimmergleichgelassen– wieebenerklärt,spieltdiejakeinewirklicheRolle.WiemandieHöhe desWellenbergseindeutigfestlegenkann,sehenwir,wennwiruns überdieBedeutungvonψGedankengemachthaben.) WirbrauchenalsoeinengenaupassendenWertderEnergie,damit wirdieGleichungerfüllenkönnen.Damithabenwirgeradeeinesder fundamentalenErgebnissederQuantenmechanikentdeckt:Die EnergieeinesElektronskann(invielenFällen)nichteinfach irgendeinenbeliebigenWertannehmen,sondernnurganz bestimmteWerte.(ImMomenthabenwireinenmöglichenWert gefunden,aberwirwerdengleichsehen,dassesnochmehrgibt.) DieEnergieistalsoquantisiert! AllerdingsgibtesnichtnureinenmöglichenWertderEnergie.Was passiert,wennwirderenWertweitererhöhen?(Damitniemand verwirrtist:WennichhierdieEnergiekontinuierlichraufdrehe,dann meineichdamitdiemathematischeGrößeE.Diephysikalische Energiekannichnichteinfachaufdrehen,dennphysikalischsindja nichtalleWertezulässig,sondernnursolche,beidenendieSGLauch tatsächlicherfülltist.)MithöhererEnergieschiebtsichdieWelle weiterzusammen.DerNullpunktrechtsfälltdanninunserenKasten. DaamNullpunktdieFunktionNullist,musshierauchdieKrümmung Nullsein,alsogehtdieFunktionentsprechendnachuntenweiter(ich habehierleidervergessen,diegrüneKurveamEndeabzuschneiden, ichhoffe,dasverwirrtniemanden): DieKurveistjetzteingenauesSpiegelbilddeserstenWellenberges, nurebennachunten.Wennmansiealsonochweiter zusammenschiebt(alsoEunddamitdieKrümmungnochweiter erhöht),dannistsieamrechtenRandwiederNull: WirhabeneinezweiteLösungderSGLgefunden,allerdingsbei höhererEnergie. Wirkönnensogarleichtberechnen,umwievieldieEnergiehöherist: ImerstenTeilhattenwirjagesehen,dassmanbeiderBerechnung derKrümmungdurchδx2teilenmuss,wobeiδxderAbstandder Punktewar.WennwirdieKurveaufdieHälftestauchenwollen(der ersteBergmussjetztindenhalbenKastenpassenstattinden ganzen),dannhalbierenwirquasidasδx,alsomussdieKrümmung denvierfachenWertbekommen.AlsosteigtdieEnergieEaufdas Vierfache. (AnmerkungfürdieMathematInnen:Dasistnatürlichsonichtganz sauberargumentiert,weilmanamEndejaeinenGrenzübergangδx gegenNullmachenmuss.Wer’smathematischsauberhabenwill,der berechnetdiezweiteAbleitungvonψ(x/2)mitKettenregel–dasführe ichabernichtvor.) Undeigentlichistjetztjaklar,dasswirnochmehrLösungenfinden können,beidenendieWellenimmerschmalersind: DieentsprechendenEnergiewertefürdenZustandmitderNummer nverhaltensichwien2.DeshalbsindhierdieWellenfunktionenin entsprechenderHöheeingezeichnet–diesergrafischeMischmasch, beidemdieEnergieundderWertvonψbeideineinemDiagramm eingezeichnetsind,istbeiPhysikerInnensoüblich.Hatdaserste EnergieniveaualsoeinenWertvonE1,danngiltEn=E1n2 Wer’sgenauwissenwill,mitallenVorfaktorenlautetdieFormel En=h2n2/(8mL2) InunseremKastenistdieEnergiealsoimmerquantisiert.Wersich nocheinmaldieÜberlegungenobenanschaut,sieht,dassdasdaran lag,dasseseinenBereichgab,wodieWellenfunktionverschwinden musste.Tatsächlichgiltganzallgemein,dassdieEnergienurfür Zuständequantisiertist,diegebundensind,beidenendasElektron alsoaufeinenbegrenztenRaumbereichbeschränktist. NatürlichsindnichtallePotentialesoeinfachwieunsersimpler Kasten.Waswürdebeispielsweisepassieren,wennderKasteneine Stufehätte,wenndasElektronalsorechtsetwasmehrEnergie bräuchtealslinks? ImBereichrechtsistjetztV(x)>0.WirformenunsereSGLwiederso um,dassdieKrümmungaufderlinkenSeitesteht: Δψ(x)=(-2m/ħ2)(E-V(x))ψ(x) Solange(E-V(x))größeralsNullist,tutsichnichtviel–dieKrümmung istimmernochproportionalzumnegativenFunktionswert.Wenn aber(E-V(x))kleineralsNullist,dannistplötzlichdieKrümmung proportionalzumFunktionswertselbst,dieFunktionmussdannalso aufwärtsgekrümmtsein.NatürlichkanndieFunktionnichtüberall aufwärtsgekrümmtsein(dannwürdeψjairgendwannunendlich werden),ineinemkleinerenBereichaberschon. DankenswerterweisemussichdiesenFallnichtzeichnen–zum RumspielenmitderSGLgibtesnämlichauchsehrschöne ProgrammeimInternet,z.B.javapsi-lightDamitkannmanPotentiale zeichnenundsichdiepassendenWellenfunktionenausrechnen lassen: ObenistunserKastenpotentialzusehen,untendiezugehörige Wellenfunktionfürdas5.Energieniveau.Rechtskannmanalles möglicheeinstellen,fürunshieristnurderSchalter“Mouse=” relevant,wennmandenanklickt,dannkannmanobenimBildim Potentialrummalen.IchzeichnehiermaleinenKastenmitStufeein: (dazudenHaken“symmetricedit”ausschalten) Fängtmanvonlinksan,sosiehtzunächstallesauswiegehabt,es bildetsicheinWellenberg.DawodieStufeist,isterabernichtganz aufNullabgefallen,sondernändertnurseineKrümmung–im rechtenTeilistdieFunktionaufwärtsgekrümmt.EineFunktionmit einerKrümmungproportionalzumFunktionswertisteine Exponentialfunktion–dieWellenfunktionnimmtalsonachrechtshin exponentiellab. VomStandpunktderklassischenPhysikausistesabererstaunlich, dassdieWellenfunktionhierrechtsnichtverschwindet–denndie EnergiedesElektronsEisthierjakleineralsV(x).Inderklassischen PhysikkanneinTeilchenkeinenPunkterreichen,dessenPotential größeristalsdieEnergiedesTeilchens,inderQuantenmechanik gehtdasanscheinend.DasistimPrinzipnichtsalsdervielzitierte “Tunneleffekt”–damitmandenwirklichsehenkann,brauchtman aberdiezeitabhängigeSchrödingergleichung. Dasgiltallerdingswieobenerläutertnur,wenn(E-V(x))kleinerals Nullist.BeihöherenWertenvonEbekommtmanwiederabwärts gekrümmteWellen: WereinGefühldafürbekommenmöchte,wiedieLösungenderSGL inverschiedenenPontentialensoaussehen,dersollteruhigein bisschenmitJavaPsiherumspielen. SchrödingerhatdieGleichungübrigensauchfüreinen komplizierterenFallgelöst,nämlichdieEnergiezuständedes Wasserstoffatoms.DieseEnergienkonnteerdannmitden beobachtetenSpektralliniendesWasserstoffatomsinBeziehung setzenundzeigen,dasssiemitExperimentengutübereinstimmten. Unddasalles,ohnewirklichzuwissen,wasψeigentlichist… JETZTWIRD’SKOMPLEX Z unächsthabeichjadiezeitunabhängige Schrödingergleichungvorgeführt.Wirhabengesehen, warumdieEnergienichtbeliebigeWerteannehmen kann,sondern(oft)quantisiertist.InderRealitätistdas VerhaltenvonTeilchennatürlichoftzeitabhängig–Dingeändernsich schließlich,sonstbräuchtenwirdieZeitjanicht.Wirmüssenunsalso mitderzeitabhängigenSchrödingergleichungbeschäftigen.Dagibt esnureinklitzekleinesProblem…Diezeitabhängige Schrödingergleichung(SGL)–undauchdieWellenfunktionψ– enthältnämlichdenunschuldigaussehendenBuchstabeni,die berüchtigteimaginäreEinheit.BevorichdieGleichungerklärenkann, müssenwirunsdeshalbmitimaginärenundkomplexenZahlen befassen. ImaginäreZahlen??Sowaswieeinundelfzigundzwölfzehn???(Dank anBillWatterson…) Naja,soähnlich.AbersoschrecklichschlimmsindkomplexeZahlen garnicht.Insbesonderenicht,weilichgeradedieInternetseite betterexplainedgefundenhabe,dievolleranschaulicher ErklärungenfürkomplexeZahlen,Logarithmenundallesmögliche andereist–werenglischeSeitennichtscheut,solltesichdieSeite unbedingtansehen! UndzurBelohnungwerdenwirdievermutlichschönsteGleichung derMathematikentdecken,dasistjaauchwas,oder? (UndichbitteallemitlesendenMathematikerinnen*umNachsicht, dassmeine“Herleitungen”und“Argumente”hierkeinen mathematischenStandardsgenügen–fallsirgendwasnichtbloß schlampig,sondernechtfalschist,bitteichabernichtumNachsicht, sondernumKritik.) *Jaja,wiedesöfteren,schließtdieweiblicheFormdiemännlicheein –werdassoschlimmfindet,dasser(hiergehörtein“er”vermutlich hin…)nichtweiterlesenmag,hatleiderPechgehabt… DieimaginäreEinheitIchhoffemal,jedererinnertsichnoch düster,wasdieWurzeleinerZahlxist:EsistdieZahl,diemanmit sichselbstmalnehmenmuss,damitxherauskommt,alsoz.B. ,damitistdann . DaMinusmalMinusgleichPlusist,kannmanlogischerweiseaus negativenZahlenkeineWurzelziehen–dennwennmaneineZahl mitsichselbstmultipliziert,hatmanentwederPlusmalPlusoder MinusmalMinus,dasErgebnisistalsoinjedemFallpositiv.(Alsoist auch-4eineWurzelaus16.) AlsogibteskeineWurzelausMinusEins,jedenfallsnichtunterden handelsüblichen(reellen)Zahlen.SoeineZahlkannesnichtgeben, deswegenheißensolcheZahlenauchimaginär. Damitwirsiedochbekommenkönnen,brauchenwirHilfeauseiner ganzunerwartetenEcke:DerGeometrie.Wasbedeutetes geometrisch,wennwireineZahlmiteineranderenmultiplizieren? Nehmenwir2mal3,dannheißtdas,wirwolleneineStreckeaufdem Zahlenstrahl,diedreiEinheitenlangist,inderLängeverdoppeln. MankannsichdasaufeinemZahlenstrahlanschaulichmachen (dieseErklärungensindteilweisebeibetterexplainedabgekupfert): Wir“strecken”alsodenBalkenmitLänge3aufdasDoppelte. UndwasistmitnegativenZahlen?DawirjedenegativeZahl-x(mit x>0)schreibenkönnenals-1x,brauchenwirunsnurGedankenum dasMultiplizierenmit-1zumachen. -1mal3heißt,dasswirdasNegativederZahl3bilden.Aufder Zahlengeradenheißtdas,dasswirdieStrecke“spiegeln”müssen: Auchdamitkannmansehen,dassmanauseinernegativenZahl keineWurzelziehenkann,dennbeimzweimalMultiplizierenspiegelt manebenentwedergarnicht(plusmalplus)oderzweimal(minus malminus). UndjetztkommtdiegenialeEingebung:StattdasMultiplizierenmit MinusEinsals“Spiegeln”zubetrachten,betrachtenwiresals Umklappen,alsDrehungum180°.DasErgebnisistjadasselbe: MinusEinsmalminusEinsheißtalso,dasswirzweimalum180° drehen,alsosindwirwiederamAusgangspunktangekommen. UmdieWurzelausminusEinszuziehen,suchenwirjetzteine Drehung,diezweimalangewendet180°ergibt.Alsodürfenwirnicht um180°drehen,sondernnurum90°!Damitverlassenwirunseren Zahlenstrahlnatürlich–dieZahl,diewirsuchen,istebenkeine gewöhnlicheZahl,sondernetwasanderes,sieliegtsozusagenquer zudenrellenZahlen:(Anmerkung:Mathematikerinnendrehen immergegendenUhrzeigersinn.) DiesequerliegendeZahlenachsenenntmandannentsprechenddie imaginäreAchse.DieWurzelaus-1nennenwireinfachiwie “imaginär”.Wennmansichmultiplizierenmit2vorstelltalsdas DehneneinerStreckeaufdiezweifacheLänge,undmultiplizierenmit -1alsdasDreheneinerStreckeum180°,dannistmultiplizierenmiti eineDrehungum90°. StatteinesZahlenstrahlshabenwirnunzwei,einenrellenundeinen imaginären.Multiplizierenmiti(odereinemVielfachenvoni)bringt unsvoneinemzumanderen.AufdemimaginärenZahlenstrahlgibt esZahlenwiei,-3iundnatürlichauchdieNull: LeidergibtesaberjanichtnurdieMultiplikation,sondernauchdie Addition.DamitwirkonsistentMathebetreibenkönnen,müssenwir unsereZahlenjaauchaddierenkönnen.Aberwasist2+i? AuchhierhilftdieGeometrie:2+1heißtja,dassmanandasEnde einerStreckemitLänge2nocheineStreckemitLänge1dranhängt. Dai“quer”zurrellenAchseliegt,müssenwirbei2+ialso entsprechendzweiEinheitennachrechtsundeinenachoben marschieren. DamitbekommenwirjetztstatteinerZahlengeradeneine Zahlenebene.JedeZahlderEbenekönnenwirschreibenalsa+bi, dabeiistaderRealteilundbderImaginärteil. MitdenüblichenRegelnfürAdditionundMultiplikationkönnenwir jetztauchkompliziertereSachenausrechnen,z.B. (Dabeimussmanbeachten,dassimaligleich-1ist,aberdeswegen habenwirdenganzenZinnoberjaüberhauptangefangen.) HäufigbrauchtmanzueinerZahlz=a+biihr“Spiegelbild”ander rellenAchsez*=a-bi.DieseZahlheißtdas“komplex-konjugierte”. DurchAusmultiplizierenwieobenkannmanausprobieren,dassz malz*immereinereelleZahlist,daswirdspätersehrwichtig werden. DieSteigungeinerFunktionImerstenTeilhatteichjaschondie Krümmung(eigentlichwar’sdiezweiteAbleitung)einerFunktion erklärt.FürdiezeitabhängigeSchrödingergleichungbrauchenwir nochdieÄnderungeinerFunktion,auchSteigungoderAbleitung genannt.DiesesBild(wieüblichbeiWikipediageklaut,allerdings leichtabgewandelt)zeigtdasPrinzip: DiedickeroteLinieistdieFunktion,dieunsinteressiert,sieheißthier f.IhreSteigungamOrtxbekommenwir,wennwireinStückΔxnach rechtsgehenunddieFunktionswerteanbeidenPunktenvergleichen, alsof(x+Δx)–f(x).DasErgebnishängtsonatürlichvonΔxab–je größerichdasmache,destogrößerwirdjetypischerweiseder UnterschiedderbeidenFunktionswerte.DeshalbteileichamEnde nochdurchΔx:Steigungvonf(x)=(f(x+Δx)–f(x))/ΔxDieGleichung wirdumsogenauer,jekleinermandasΔxmacht,wiemanjaauch aufdemBildsieht. (EchteknallharteMathematikerinnenmachendeshalbeinen “Grenzübergang”,wasnichtsmitinternationalerPolitikzutunhat, sondernheißt,dasssiedasΔxkontrolliertzuNull zusammenschrumpfenlassen,wobeisieesgeschicktvermeiden,sich ÄrgerdurchdasTeilendurchNulleinzuhandeln.Daichabermeist numerischeMathematikbetreibe,begnügeichmicheinfachdamit, dasΔx“kleingenug”zumachen–wemdaszugroßist,kannjabei derMathe-Fakultätnachfragen,wiemandasrichtigmacht.) DieSteigungeinerFunktionbezeichnetmanauchkurzmitdf(x)/dx– beiderSchrödingergleichungwerdenwirmeistensdiezeitliche Änderungbetrachten,alsodΨ(x,t)/dt,aberwieesaussieht,wirddas erstimnächstenTeilpassieren,vorhermüssenwirnämlichnochdie obenversprocheneschönstemathematischeGleichungüberhaupt finden. DazubrauchenwirdanndasdritteTeildesheutigenMathe-Puzzles: Diee-FunktionDieExponentialfunktionoderkurze-Funktionhat eineganzbesondereEigenschaft:SieistanjedemOrtgleichihrer Steigung.Esgiltalsoexp(x)=dexp(x)/dxfürallex.Damitdie Funktioneindeutigwird,legenwirnochfest,dassihrFunktionswert (unddamitihreSteigung)beiNullgleicheinsist:exp(0)=1. Diee-FunktionstammtursprünglichausderZinsrechnung:Wennich meinKapitalverzinse,dannistderZinsertragjaimmerproportional zumeinemaktuellenKapital–beieinemProzentsatzvon100%(den gibt’sleidernurinMathebüchern)wäreerimmergleichdem aktuellenKapital.Dabeimussmanallerdingsbeachten,dassmanin derRealitätnureinmalimJahrZinsenvonderBankbekommt, deshalbhatmannacheinemJahrdannstatteinemEurozwei.Würde mandieZinsenallehalbeJahrberechnen,wäreesnacheinem halbenJahr1,50€(weilichimhalbenJahrnatürlichnur50% bekomme)undentsprechendnacheinemganzenJahr2,25€(weil 50%fürdaszweiteHalbjahr0,75€sind).WürdemandieZinsen sogaralleVierteljahrberechnenundauszahlen,wäreesnochmehr. Bei“unendlichschneller”VerzinsunghättemannacheinemJahr 2,718281828€,unddieseZahlistdieberühmteEulerscheZahle.Die e-Funktionkannmandamitauchschreibenalsexp(x)=ex UndjetztbringenwirdieDinge,dieichbishererklärthabe, zusammen:Wirwendendiee-FunktionaufeineimaginäreZahlan, dasheißt,wirüberlegen,wasexp(ix)ist,füreinereelleZahlx. Umdasherauszubekommen,fangenwirmiteinesehrkleinenΔxan. DafürkennenwirnämlichdieAbleitung,wennwirstattΔxobeniΔx einsetzen:dexp(0)/dx=(exp(iΔx)-exp(0))/(iΔx)Nunistexp(0)=d exp(0)/dx=1,also1=(exp(iΔx)–1)/(iΔx)exp(iΔx)=1+iΔx Trägtmandasgrafischauf,dannsiehtman,dassmansichaufeinem KreisumdenNullpunktzubewegenbeginnt: MultipliziereicheineZahlmitexp(it),dannrotiereichdieZahlalso umdenNullpunkt. Leiderwarichobenzuschlampig,alsdasswirquantitativsehen könnten,wieweitdennnunexp(ix)füreingegebenesxrotiert.Das lässtsichaberleichtmiteinerkleinenErinnerungausder Schulmathematikklären.WirzeichnendenKreisbogen,dendasexp(i x)schlägt(dersiehtsoschönaus,weilerwieimmerbeiWikipedia geklautwurde): HierhabenwireinrechtwinkligesDreieckmitlängsterKante (Hypothenuse)1.DiebeidenanderenKantenhabendanndieLänge cos(x)undsin(x),wennxderWinkelist.(Achtung:InderMathematik werdenWinkelamliebstennichtinGradsondernin“Radiant” gemessen:EinrechterWinkelhat90°,inRadiantsinddasπ/2)Wir zerlegenjetztunserenPunktexp(ix)aufdemKreisinseinenRealundseinenImaginärteil:exp(ix)=cos(x)+isin(x)Damithabeich dieseGleichung,dieberühmteEulerscheGleichung,zumindest plausibelgemacht.(Wirklichgezeigthabeichdasnicht,zumeinen weildasxjaaucheinbeliebigesVielfachesdesWinkelsseinkönnte, zumanderen,weilichhiereinenWeltrekordversuchfür SchlampigkeitimUmgangmitΔx-Ausdrückenunternommenhabe– dieMathematikerinnenmögenesmirverzeihen…) DaMultiplizierenmitexp(ix)einereelleZahlumdenWinkelxrotiert, kannmanjedekomplexeZahlauchdarstellenalsProdukt:a+ib=z exp(ix)WobeimannatürlichimEinzelnenausrechnenmuss,wasz undxgenausind. SetztmanindieEulerscheGleichungobenfürxdenWertπein, dannbekommtman(jetztinschönerExponentialschreibweise),weil sin(π)=0undcos(π)=-1ist eiπ+1=0 DieseGleichungvereintdie5wichtigstenZahlenderMathematik:0, 1,i,πunde.Wennmansichüberlegt,dassdieseZahlenalleaus ganzunterschiedlichenBereichenderMathematikkommen(1vom Zählen,0vomSubtrahieren,ivomVersuch,Wurzelnausnegativen Zahlenzuziehen,πausdemKreisumfangundeausder Zinsrechnung),dannistesschonziemlichirre,dassdieseZahlenin soeinfacherWeiseverknüpftwerdenkönnen.Esgibt–zumindest mir–dasGefühl,dassdieMathematikeineenggewobeneEinheit besitzt. So,nachdiesemganzenmathematischenHickhacksindwirjetzt “perfektaufgestellt”(neudeutschfür“gutvorbereitet”)umuns “zeitnah”(Neudeutschfür“irgendwann,aberhoffentlichbald”)mit zeitabhängigenWellenfunktionenundderzeitabhängigen Schrödingergleichungzubeschäftigen. ALLESIMKASTEN U nsereWeltistnichtstatisch.Dingeändernsichmitder Zeit.Dassolltenatürlichauchfürquantenmechanische ObjektewiedieWellenfunktiongelten,diewirunsheute angucken.Damitdasnichtsotrockenwird,habeich extrafürEucheinpaarexklusiveAnimationenvorbereitet.Viel Mathematikwerdeichdiesmalnichtbenutzen,sondernlieber versuchen,Euchein“Gefühl”dafürzuvermitteln,wiezeitabhängige Wellenfunktionenaussehen. SchauenwirwiederaufdasbeliebteKastenpotential–unserElektron istalsoineinenKastenderLängeLfesteingesperrt,drinnenistseine potentielleEnergieüberallgleichgroß,nämlichV(x)=0. DieEnergieniveausimKastenunddiezugehörigenWellenfunktionen hattenwirjaschonindieserGrafikgesehen: Washiergezeichnetist,istderräumlicheAnteilderWellenfunktion ψ(x).DieWellenfunktionhängtaberauchvonderZeitab.Die zeitabhängigeWellenfunktionΨ(x,t)istnuneinekomplexeZahl,also eine,dieeinenReal-undeinenImaginärteilhat.Dasist mathematischerstmalkeingroßesproblem,physikalischdagegen schon,denneszeigt,dassmanΨselbstniemalsmessenkann: MesswertekönnenschlechtkomplexeZahlensein. BevorwirunsüberdieInterpretationderWellenfunktionmehr Gedankenmachen,willichersteinmalkonkretzeigen,wie zeitabhängigeWellenfunktionenaussehen.Inunserem Kastenpotentialistdiezeit-undortsabhängigeWellenfunktionfür eineEnergieEgegebendurchdieFormelΨ(x,t)=ψ(x)exp(-iEt/ħ) DabeiistψderräumlicheAnteil,denwirjaschonkennen,undEist diezugehörigeEnergiederWellenfunktion,diewirjaimzweitenTeil berechnethaben.ψ(x)wirdalsomiteinere-Funktionmultipliziert,die wirimletztenTeilkennengelernthaben.DasArgumentdereFunktionistreinimaginär(hatdieFormimultipliziertmiteiner reellenZahl).Auchψ(x)isteinereelleZahl. WiewirletztesMalgesehenhaben,bedeutetdas,dassder zeitunabhängigeFunktionswertψ(x)inderkomplexenEbenegedreht wird,undzwaranallenOrtxgleich.StattdasmitvielenWortenzu erklären,hiereinekleineAnimation,diedasanschaulichmachensoll (dieBilderhabeichmitdemProgrammscilaberstellt,eineArtfrei verfügbareVersionvonMatlab,unddannmitdemgutenalten gifsicleanimiert) DieschwarzeLinieistdiex-Linie,aufdersichunsereWellenfunktion befindet.NachrechtsistderRealteilaufgetragen,nachobender Imaginärteil.UnserWellenbergrotiertinderkomplexenEbene,aber anallenOrtengenaugleich. LetztesMalhattenwirjagesehen,dasmanjedekomplexeZahl schreibenkannalszexp(ix).Dasx-Argumentdere-Funktionnennt manmanchmalauchdie“Phase”derZahl.InunsererWellenfunktion fürdenKastenistdiePhasenichtortsabhängig,sondernüberall gleich. WirkönnendasselbeSpielauchmiteinerWellenfunktionmit höhererEnergiespielen,hierdieWellenfunktionzumnächsthöheren Energiezustand: Wiemansieht,rotiertsiedeutlichschneller–genauviermalso schnell,weiljaihreEnergieauchviermalsohochist. ZugegebenermaßenistdieseDrehereizwarhübschanzuschauen, aberletztlichdochziemlichlangweilig,weildiePhaseebennichtvom Ortabhängt. Interessanterwirdes,wennwirkompliziertereZuständeangucken. Diekönnenwirleichtbekommen:IstnämlichΨ1eineWellenfunktion mitderEnergieE1undΨ2eineWellenfunktionmitderEnergieE2, dannistauchihreSummeeinezulässigeLösungder Schrödingergleichung.(Allerdingsnicht,wiemandenkenkönnte,mit derEnergieE1+E2.) WirkönnenalsodieSummeunsererbeidenWellenfunktionenoben bilden.Dannkommtdashierheraus: Schonganzhübsch,oder?WennmandieAnimationmitdenbeiden obenvergleicht,dannerkenntman,wiedieÜberlagerungdazuführt, dasssichdieWellespiralförmigumdieAchsewindet. Nochhübscher(undwirrer)wirdes,wennmandieerstenvier Funktionenüberlagert: (Merktmanirgendwie,dassmirdasSpielenmitscilabSpaßmacht?) HierhabeichdieBlickrichtungetwasgeändertunddieZeitskalaein bisschengedehnt,sonsthättemannichtsmehrerkannt. AberobwohldasnatürlichnetteBildchensind,kannmansichdoch fragen,wasmanmitihnenanfangenkann.Unddakommenwirnicht umhin,unsmitderInterpretationderWellenfunktionzu beschäftigen.Wasistdennnundiesesψ? DassψselbstkeinemessbareGrößeseinkann,weilesjakomplexe Werteannehmenkann,hatteichobenschonerklärt.Inunserem kleinenExkursüberkomplexeZahlenhatteichaberjaerklärt,dass manauseinerkomplexenZahleinereellebauenkann,wennmansie mitihremkomplex-konjugiertenmultipliziert.ZurErinnerung:Wenn ichdieZahlzalsa+ibschreibe,dannistdaskomplex-konjugierte z*=a-ib,undwennichdiebeidenmultipliziere,dannbekommeich (a+ib)(a-ib)=a2+iab–iab+b2=a2+b2ZurVeranschaulichung nochmaleinBildvonWikipediadazu: MannenntdieseGrößeauchdasBetragsquadrat(Quadrat,weilman dieZahljamehroderwenigermitsichselbstmultipliziert,und Betrag,weiljaamEndeeinepositiveZahlrauskommt.). WirkönnenentsprechendausunsererWellenfunktionΨ(x,t)eine reelleZahlbekommen,wennwirΨ*(x,t)Ψ(x,t)berechnen.Unddiese Größe,ichnennesiemalO(x,t),hattatsächlicheine–wennauch schwierige–Interpretation:O(x,t)gibtdieWahrscheinlichkeitan,das ElektronzurZeittamOrtxzufinden.(Mathematischgenauist’sne Wahrscheinlichkeitsdichte,aberdasistwiederneFeinheitfürdie Theoretikerinnen.)Stellenwirunsvor,wirhaben1000Kästenmitje einemElektrondrin,undwirversuchen,dieElektronenzu detektieren,beispielsweisemiteinemLichtstrahl,derabgelenkt werdensoll.Dannwerdenwirnachden1000Experimenteneine VerteilungderElektronenfinden,die(mitdenüblichenstatistischen Unsicherheiten)derFunktionO(x,t)entspricht. DieseInterpretationwirfteinigesanProblemenauf,aberdasvertage ichaufspäter.Fürheutesolldieserelativsimplestatistische Interpretationerstmalgenügen.Wennwiralsonichtdie WellenfunktionüberderZeitauftragen,sondernihrBetragsquadrat, alsodieFunktionO(x,t),dannsehenwir,wiedieWahrscheinlichkeit, dasElektronirgendwozufinden,sichmitderZeitentwickelt. WiesiehtdennnundieFunktionO(x,t)aus?FürdieeinfachstenFälle unsererWellenfunktionenmitkonstanterEnergie,diewirobenim erstenBildhatten,istdasziemlichsimpel:DieFunktionenmüssen einfachquadriertwerden: DadieZeitabhängigkeitnureinkonstantesRotierenwar,fälltsie beimQuadrierenweg.(Werdasnachrechnenwill,siehtdasso:Wenn Ψ(x,t)=zexp(iq)ist,dannistΨ*(x,t)=zexp(-iq),weilichjaindie andereRichtungrotierenmuss,wiedasBildobenzeigt.DasProdukt ausbeidenistalsoz2,unabhängigvonderzeitabhängigenPhase.) DieWahrscheinlichkeitensindalsozeitlichkonstant.Deshalbspricht manbeisolchenZuständenauchvonstationärenZuständen–die PhasederWellenfunktionistnichtdirektmessbarunddeshalbmerkt manebennichtsvonderZeitabhängigkeit. Anderssiehtdasaus,wennichdieÜberlagerungvonmehreren Zuständenbetrachte.DieÜberlagerungdererstenbeidengabja obeneinespiraligaussehendeKurve.DerenBetragsquadratsiehtso aus: Hübsch,oder?DasElektron(bzw.seine Aufenthaltswahrscheinlichkeit)“schwappt”hiervoneinerSeitezur anderen.Wennmanalsoinunseren1000KästendieElektronen detektiert,hängtdasErgebnisdavonab,wannmandastut:Mal findetmansiebevorzugtlinks,malrechtsimKasten.(Wobeiman nachjederDetektionnatürlichdasSystemirgendwieinden Ausgangszustandzurückversetzenmuss.) DieÜberlagerungderZustände1-4kannmanauchangucken,sieist allerdingsziemlichwirr: Immerhinerkenntman,dassdieWahrscheinlichkeitmanchmallinks besondershochistundmanchmalrechts,dazwischenallerdings wuseltdieFunktionziemlichwildherum. RealeElektronensitzennatürlichnichtunbedingtinKästen–sie könnenjaauchfreiinderGegendherumfliegen.Auchfürfreie ElektronengibteswiederstationäreZustände,alsosolche,beidenen sichdieAufenthaltswahrscheinlichkeitmitderZeitnichtändert.Diese ZuständesindkomplexeebeneWellen.Mathematischhabensiedie Formexp(i(kx–Et/ħ)wobeiE=ħ2k2/2mist,mitkalsder sogenannten“Wellenzahl”.SosiehteinesolcheebeneWelleaus: SieerinnertaneinensichdrehendenKorkenzieher.DieWellenzahlk hängtdabeimitderWellenlängezusammen,alsodemAbstand zweierWindungen.IstdieseWellenlängeλ,dannistk=2π/λ. DieAufenthaltswahrscheinlichkeitistanallenOrtengleich–unsere ebeneWelleistalsogarnichtimRaumlokalisiert.(Esgibthiereine kleineSchwierigkeit,weilmansolcheebenenWelleneigentlichso normierenmüsste,dassdieGesamtwahrscheinlichkeit,dasElektron irgendwozufinden,gleich1ist,abermitgeeignetenmathematischen TrickskannmandieseProblemeumgehen.) AuchdasentsprichtnatürlichnichtsoganzunsererVorstellungeines durchdenRaumfliegendenElektrons.Waswäredenn,wennichmit einemElektronanfange,dasineinemBereichdesRaumeslokalisiert istundvondortwegfliegt? UmsoeinElektronzubekommen,mussmanvieleebeneWellen überlagern.DieFormeldafüristziemlichlang,deswegenschreibeich siehiernichthin(werwill,findetsieimMorrison“Understanding QuantumPhysics”).Stattdessenzeigeichlieber,wiedie Wellenfunktionaussieht: AnfänglichistdieKorkenzieherwindungaufeinenkleinenBereich beschränkt,abersiebreitetsichineineRichtungausund“zerläuft” dabei.DieAufenthaltswahrscheinlchkeitsiehtdabeisoaus: DasMaximumderKurvebewegtsichdabeimitkonstanter Geschwindigkeitnachrechts,gleichzeitigwirddiePositiondes Elektronsimmerunbestimmter,weildieWellenfunktion(manspricht auchgernvom“Wellenpaket”)immerweiterzerläuft. Nachdemwirnungesehenhaben,wieLösungenderzeitabhängigen SGLaussehen,wirdesaberdochZeit,dasswirunsdieGleichung selbstnocheinmalangucken.DastunwirdannimnächstenTeil. ALLESZUSEINERZEIT D iezeitabhängigeSchrödingergleichungistdasHerzstück derQuantenmechanik.Nachdemwirschoneinpaar beispielhafteLösungenderzeitabhängigen Schrödingergleichunggesehenhaben,sindwirnun endlichsoweit,dasswirdieGleichungselbstverstehenkönnen.Zur ErinnerunghiernochmaleinBlickaufdiezeitunabhängigeSGL: (-ħ2/2m)Δψ(x)+V(x)ψ(x)=Eψ(x) BeimÜbergangzurzeitabhängigenSGLändertsichgarnichtso schrecklichviel.Zumeinenmüssenwirψ(x)ersetzendurcheine Funktion,dieauchvonderZeitabhängt,alsoΨ(x,t).Beispieledafür hattenwirjaimletztenTeilgesehen(daswarenlauterwildinder komplexenEbeneherumrotierendeWellen).AufderlinkenSeite ändertsichansonstennichts. DierechteSeiteallerdingsbekommtjetztdieZeitabhängigkeit: (-ħ2/2m)ΔΨ(x,t)+V(x)Ψ(x,t)=i?dΨ(x,t)/dt DortstehtjetztrechtsalsodiezeitlicheÄnderungderWellenfunktion, mathematischsymbolisiertdurchdieAbleitungd/dt.Außerdemsteht dortnocheinialsVorfaktor.Dasiistziemlichwichtig,dennohnedas gäbeeskeineschönenWellenalsLösung,wiewirgleichsehen werden.(AuchThilohatsichübrigensgeradeGedankenzuden komplexenZahlengemacht.) UmdiezeitabhängigeSGLbesserzuverstehen,betrachtenwir wiederdasInnereunseresKastenpotentials.DortistjaV(x)=0,so dassunsereGleichungsicheinfachsoschreibenlässt(alle VorfaktorenignorierenwirfürdenMoment,dasmachtdie SchreibereieinfacherunddasLesenübersichtlicher):dΨ(x,t)/dt=i ΔΨ(x,t)DabeihabeichbeideSeitenmit(-i)multipliziert,sodasslinks diezeitlicheÄnderungalleinsteht.DiezeitlicheÄnderungvonΨist alsoproportionalzuimalderräumlichenKrümmungvonΨ.Wiewir imAbschnittüberkomplexeZahlengesehenhaben,bedeutet MultiplikationeinerkomplexenZahlmitijaeineRotationum90°. Nehmenwirjetztan,dassdieWellenfunktionproportionalistzu ihrernegativenKrümmung,sowiewirdasimzweitenTeilgemacht haben,alsoΔΨ(x,t)=-Ψ(x,t)(wiederunterWeglassenaller Vorfaktoren).DannhabenwirdΨ(x,t)/dt=-iΨ(x,t)Diezeitliche ÄnderungvonΨistalsoproportionalzuΨselbst,abermultipliziert miti.DortwoΨ(betragsmäßig)großist,istauchdieÄnderunggroß. DadieÄnderungmitimultipliziertwird,stehtdieÄnderungder WellenfunktionimmersenkrechtzumaktuellenWert(inderGrafik habeichdasMinus-Zeichenvordemiweggelassen,mit MinuszeichenrotiertmanindieandereRichtung): JeweitereinPunktvomNullpunktentferntist,destogrößeristalso seine“Drehgeschwindigkeit”–dasführtdazu,dassdiegesamteWelle sichschöngleichmäßigdreht,weilderweiterentferntePunktjaauch einegrößereStreckezurücklegenmuss,umeineUmdrehungzu schaffen(dasistwiebeiderDrehungeinerSchallplatte,fallshier nochjemandweiß,wasdasist).Unddeshalbergibtsichauchdas Bild,daswirbeimletztenMalgesehenhaben: (FallsesjemandmitdenVorzeichenganzgenaunehmenwill:ImBild gehtdiex-Achsenachhinten.DeshalbzeigtdiepositivereelleAchse nachlinksunddieimaginäreAchsenachoben,dadurchrotiertdie WellevomBetrachterausgesehengegendenUhrzeigersinn,inder komplexenEbenemitdemUhrzeigersinn–alsomathematisch negativ.) Manerkenntauch,wiewichtigdaskleineunscheinbareihierist. OhnedasisähedieGleichungsoaus:dΨ(x,t)/dt=-Ψ(x,t)Damit würdeΨmitderZeiteinfachimmerkleinerwerden–dieGleichung würdedanneinerWärmeleitungsgleichungähneln,sodasseskeine Wellenmehrgibt,sondernsichΨeinfachimmergleichmäßiger verteilt.(IndertheoretischenPhysikistesübrigenseinbeliebter Trick,diesesiloszuwerden,indemmandieZeitvariableimaginär macht–weildieGleichungdannwieeineWärmeleitungsgleichung aussieht,kannmanMethodenderThermodynamikanwenden.Das spieltauchbeidenTheorienvonHawkingeineRolle,wodas UniversumbeimUrknallnurRaumdimensionenhatte,abersoganz habeichdieseIdeenichtverstanden.) DaswaswirhierfürdasKastenpotentialgesehenhaben,lässtsich auchverallgemeinern.ImletztenTeilhatteichbehauptet,dassfürdie stationärenZustände(alsodiemiteinembestimmtenWertder EnergieE)dieWellenfunktionsoaussieht(leiderfehltedortein Minus-Zeichen,habeichinzwischeneingebaut):Ψ(x,t)=ψ(x)exp(-iEt /ħ) SetztmandasobenindiezeitabhängigeSchrödingergleichungein, dannsiehtman,dasswiederdiezeitunabhängige Schrödingergleichungherauskommt.(FallsjemandmitdemAbleiten nichtsofirmist,machtnichts,wirbrauchendasspäternichtwieder.) BeimAbleitennachderZeitaufderrechtenSeitepassiertmitdem ψ(x)garnichts(weildadieZeitnichtdrinsteckt),dieAbleitungdereFunktionistaberdieE-Funktionselbst,lediglichderFaktorkommtals Vorfaktorherunter:iħdexp(-iEt/ħ)/dt=iħ(-iE/ħ)exp(-iEt/ħ)Die beideniħkürzensichweg,aus(-ii)wird1.Wasübrigbleibt,istalso(ħ2/2m)Δψ(x)exp(-iEt/ħ)+V(x)ψ(x)exp(-iEt/ħ)=Eψ(x)exp(-iEt/ ħ)Schnellnochdurchexp(-iEt/ħ)geteiltundwirhabenunsere zeitunabhängigeSGLwieder.Damithabenwiralsogezeigt,dass tatsächlichdieletztesMalhingeschriebenenFunktioneneineLösung derzeitabhängigenSGLsind. LetztesMalhattenwirauchgesehen,dassmanzweiLösungender SGLüberlagernkann:WennΨ(x,t)eineLösungistundΦ(x,t)auch, dannistauchihreSummeeineLösung.Dashattenwirausgenutzt, umzuerstdiehübschenwirrrotierendenWellenfunktionenim Kastenpotentialzusammenzusetzenunddann,umeinWellenpaket zubauen.MathematischsiehtmandieseÜberlagerungsmöglichkeit anderSchrödingergleichungziemlichdirekt:DieSummeder Ableitung(undauchderKrümmung)zweierFunktionenistgleichder AbleitungderSumme,dasselbegiltauchfürdieMultiplikationmit V(x).(DasistdasAssoziativgesetz–nichtzuverwechselnmitdem Kommunikativgesetz.) VommathematischenStandpunktausgesehen,habenwirdamit eigentlichallesüberdieSchrödingergleichunggesagt,waseszu sagengibt.DiePhysikhinterderSGLhabenwirabernochnicht ausgereizt.ZudenspannendstenFragengehörtzumeinendie berühmteUnschärferelation,zumanderenderTunneleffekt.Umdie beidenkümmernwirunsalsnächstes. ALLESUNSCHARF? D ieUnschärferelationwirdjaimmergerninDiskussionen überPhysikoderPhilosophieoderdieNaturder Wirklichkeitangeführt,mitsoSätzenwie“Nachder Unschärferelationkannmanohnehinnichtalleswissen” oder“JedeMessungbeeinflusstdasErgebnis”.Meististdas VerständnisderUnschärferelationdabeiauchziemlichunscharf… IndiesemTeilwillichaneinemBeispielerklären,wasesmitder Unschärferelationaufsichhat–vielMathematikwerdenwirnicht brauchen,eslohntsichalsovielleichtauchfürdiejenigen,denendie letztenTeilezu“heftig”waren.Umzuverstehen,wasdie Unschärferelationtatsächlichsagt,schauenwirnochmalunsere Wellenan,diewirdieletztenMaleangesehenhatten. DagabeszunächstmaldieebeneWelle,dieaussahwieein Korkenzieher: Mathematisch(wiegesagt,wernichtsoaufFormelnsteht,kanndie heuteimWesentlichenüberspringen)warsiegegebendurchexp(i (kx–Et/ħ))wobeiE=ħ2k2/2mist,mitkalsdersogenannten “Wellenzahl”. Die“Wellenzahl”khängtmitdemImpulspdesTeilchenszusammen, esgilteinfachp=ħk.(InderklassischenPhysikistderImpulsp=mv dasProduktausMasseundGeschwindigkeit.EristeineGröße,die Physikerinnenlieben,weilderImpulseineErhaltungsgrößeist,sich alsoineinemabgeschlossenenSystemnichtändert.) UnsereebeneWellehatalsodenImpulsp=ħk.DerImpulsistgenau definiertundfestgelegt.Dafürmussmanaberfairerweisesagen, dassmandenOrtderWellenichtfestlegenkann:DieWelleist überall.(DieGrößeΨ*(x,t)Ψ(x,t)istüberallkonstant.) SpäterhabenwirjamehreresolcheWellenüberlagert,unddas Ergebnissahsoaus: HierhabenwirjetzteinebessereIdee,wodasTeilchenist,weildie WellenfunktionjaaneinemPunktbesondersgroßistundnach außenhinimmerkleinerwird.Umdashinzubekommen,mussman allerdingsvieleebeneWellenmitdenrichtigenVorfaktorenaddieren, dassiehtalsoetwasoaus:Ψ(x,t)=a1exp(i(k1x–E1t/ħ))+a2exp(i (k2x–E2t/ħ))+a3exp(i(k3x–E3t/ħ))+…(Mathematischkorrektist daseinIntegral,abersolcheFeinheitensindhiernichtsorelevant.) Hierkönnenwirjetztnichtmehrsoeinfachsagen,welchenImpuls (oderwelcheWellenzahl)kunserWellenpakethat.Wennder Vorfaktora1besondersgroßist,dannträgtderzugehörige Impulswertauchvielbei,aberessindebenvieleImpulswerte involviert. AuchhiergibteswiedereineWahrscheinlichkeits-Interpretation: Stellenwirunsvor,wirhättensehrvieleElektronenmitder WellenfunktionΨvonoben.WirmessenfüreinigedieserElektronen denOrt,fürdieanderendenImpulsundtragendieMesswertein einerTabelleoderGrafikauf:WirbekommendanneineVerteilung dergemessenenOrts-undImpulswerte,dievielleichtsoaussieht (dasProgrammdazufindetmanhier): ObenhabeichdiegemessenenAufenthaltsortederElektronen aufgetragen,untendiezugehörigeVerteilungderImpulse (mathematischistdasgeradea*(p)a(p)). Mathematischkannmanzeigen,dassdieBreitederImpulsverteilung umsogrößerwird,jeengerwirdasWellenpaketaufeinen Raumbereicheinschränken.UmeinsehrengesPaketzubauen, brauchtmansehrvieleunterschiedlicheImpulswerte,umeinsehr breitesWellenpaketzubauen,brauchtmannurwenige: (AuchhierwiederderHinweisfürdiemathematischInteressierten: genauergesagtbrauchtmannatürlichimmerunendlichviele Beiträge,weildaseineFouriertransformationist,aberdieBreiteder Impulsverteilungistumsogrößer,jeengerdieWellenfunktionim Raumlokalisiertist.Nachtrag::AußerdemsinddieBildernur qualitativzuverstehen,eigentlichmüsstedieFlächeunterden Kurvenjeweilsgleichsein.–DankeanperkfürdenHinweis.) DaslässtsichdanninderHeisenbergschenUnschärferelation zusammenfassen:ΔxΔp≥ħ/2DieΔskennzeichnendabeigeradedie BreitederGaußkurven.DasProduktderbeidenistalsoimmer größer-gleicheinembestimmtenWert.(Weilħsokleinist,merkenwir davonimAlltagabernichts.) WennmandieUnschärferelationfürWellenpaketesohinschreibt, dannstelltmanfest,dassdarankaumetwasUngewöhnlichesist. GanzähnlichgilteinesolcheRelationfüreineWasserwelle.Wennich dieWellenlängederWasserwelleeindeutigundgenaukennenwill, dannmussdieWellesehrlangsein(ichmussjavieleWellenberge sehenkönnen,damitichdieWellenlängegenaubestimmenkann); wennichdagegeneineneinzigen,scharfbegrenztenWellenberg habenwill,dannistesnichtsosinnvoll,voneinerWellenlängezu sprechen. ErstmalistanderUnschärferelationalsonichtsgeheimnisvolles, solangemannurdieWellenfunktionunddieSchrödingergleichung ansieht.KniffligerwirddieSacheerstdurchdieobenerwähnte Wahrscheinlichkeitsinterpretation. WirkönnenjadenImpulsmessen,beispielsweise,wennwirdas ElektrongegeneineWandprallenlassen.AuchdenOrteines Elektronskannmanmessen,undandersalsbeiderWasserwelle wird–beigeeigneterMessanordnung–einElektronauchimmeran einemOrtgemessenundnichtalsausgedehntesObjekt.Damit kommenwirzumberühmtenMessproblem.Ichwillhiernurkurz anreißen,wodasProbleminBezugaufdieUnschärferelationsteckt, undkommedaraufspäter(vermutlichinTeil8)ausführlichzurück. MankannalsoentwederdenImpulsmessen(undbekommtdann einenderWertep1,p2usw.),odermankanndenOrtmessen,aber mankannkeinenVersucherfinden,indemmanbeidesgleichzeitig mitbeliebigerGenauigkeitmisst.(DasAusdenkenundanschließende WiderlegensolcherAnordnungenisteinbeliebterPhysikerinnenSport.)SchautmanaberbeiderOrtsmessungnichtsogenauhinund bestimmtdenOrtnurmiteinerGenauigkeitΔx,dannkannman gleichzeitigdenImpulsbestimmen,abernurmiteinerGenauigkeit Δp,undfürdieseGenauigkeitengiltebenfallswiederdie UnschärferelationΔxΔp≥ħ/2 MankanndiebeidenGrößennatürlichnacheinandermessen,aber dashilftnichtwirklichweiter,denndasMessendesImpulses verändertdieWellenfunktiondesPaketes(nämlichzudereinerWelle mitgenaudemgemessenenImpuls).DasistauchderUrsprungder Aussage“LautUnschärferelationverändertjedeMessungdas Ergebnis”. DieseAussageistabersonichtrichtig.MesseichzumBeispielden ImpulseinerebenenWelle,diejaeineneindeutigenImpulsbesitzt, dannverändertsichdieWellebeiderMessungnicht.Deshalbistes ebennichtkorrektzusagen,dassjedeMessungdasErgebnis beeinflusst,dastutsienurdann,wenndieWellenfunktionkeinen eindeutigenWertderjeweiligenMessgrößehat.(Vornehmsagtman, wenndieWellenfunktionkeineEigenfunktionzudieserMessungist.) DiehierangeführteUnschärferelationistübrigensnichtdieeinzige– esgibtvieleMessgrößen,dienichtgleichzeitigmitbeliebiger Genauigkeitgemessenwerdenkönnen,aberdieOrts-ImpulsUnschärfeistsozusagender“Prototyp”. Esistabernichtkorrektanzunehmen,dassmanimmernureine Größegleichzeitigkorrektmessenkann.UnsereebeneWellehat eineneindeutigenImpulspundeineeindeutigeEnergieE.Mankann ImpulsundEnergiegleichzeitigmessen,odererstdenImpuls,dann dieEnergie(nagut,umdasunendlichgenauzumachen,bräuchte manunendlichlange),dannwiederdenImpulsundsoweiter,ohne dassmandieWellenfunktiondabeiirgendwieverändertodermit irgendeinerUnschärfezutunhat. WiegesagtwerdeichdiegenauenProblememitder Unschärferelation,demMessprozessundderQuantenmechanik überhauptdemnächstausführlicherdiskutieren.Vorherwerdenwir abererstnocheinanderesberühmtesPhänomenanschauen,den berühmtenTunneleffekt. MITDEMKOPFDURCHDIEWAND S tellteuchvor,Ihrseidirgendwoeingesperrt,umeuch herumlauterfesteWände,keineTür,keinFensterund keineRitzenachdraußen.IhrnehmtalsokräftigAnlaufund –abrakadabra–findeteuchplötzlichaußerhalbeures Gefängnisseswieder.Absurd,albernundblödsinnigerScienceFiction-Kram?Nein,nichtsalsQuantenmechanik.O.k.,auchlaut QuantenmechanikistdieWahrscheinlichkeit,dassderTrickfüreuch klappt,ziemlichklein(mathematischpräziserausgedrückt ziiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeemmmmmmmmmmmlichklein). Aberstellteuchvor,ihrwärteinElektron.(Wiewas,daskönntihr euchnichtvorstellen?AndereSciencebloggererwarten,dassihr euchvorstellt,einganzesUniversumzusein…) Also,wennihreinElektronwärt,dannkönnteeuchdasschon passieren.Auchdabräuchtetihrhöchstwahrscheinlicheinpaar Versuche,bisihrdurchdieWandkommt,aberalsElektronwärdas nichtsoschlimm,weilihreuchjadenKopfnichtstoßenkönnt,wenn ihrbloßeinElementarteilchenseid. DiesesPhänomennenntmanden“Tunneleffekt”.Umihnzu verstehen,erinnertihreuchambestennochmalandenzweitenTeil dieser(immermehrundmehrausufernden,ichkommemirbaldvor wieTolkien)Serie.DorthattenwirunsjaWellenfunktionenim Kastenpotentialangesehen.Wirhattengesehen,dassdieseschön wellenförmigaussehen,wenndieEnergiedesElektronshinreichend großist,dassdieWellenfunktionaberexponentiellabfällt,wenndie EnergiedesElektronskleineristalsderWertdesPotentials.Hierzur ErinnerungnochmaldasBilddazu: FürdenechtenTunneleffektlassenwirjetztdenKastenaußenweg, sodasswireinWellenpaketbauenkönnen,dasvoneinerSeiteauf unsereBarrierezufliegt.WirmachendieBarriereauchziemlich schmal,dannerinnertsieeheraneineGefängnismauer.DieBarriere istnichtsalseinBereich,indemdasElektroneinehoheEnergie braucht–dortkönntenbeispielsweiselauternegativeelektrische Ladungensitzen,diedasElektronabstoßen. LinksundrechtsderBarrierehabenwirdannalsWellenfunktionen unsereinzwischenvertrautenWellen,aberinnerhalbderBarriere mussdieWellenfunktionexponentiellabfallen(BildvonWikipedia, wobeihiernurderRealteilgezeichnetist,ichbinanscheinendso ziemlichdereinzigeaufderWelt,derdiehübschen Korkenzieherbilderliebermag): LinksistdieEnergiegrößeralsV(x)–imeinfachstenFallkönnenwir annehmen,dasV(x)hierNullist–rechtsebenso.InderMitte,beider Barriere,istdieEnergiekleiner,deshalbfälltdieFunktionhier exponentiellab. (Fallssichjemandwundert,dassdasBildunsymmetrischist:Esgibt zujederEnergiezweisolcheWellenfunktionen,eine,dielinksgrößer istundeine,dierechtsgrößerist.) JetztbauenwirunswiedereinWellenpaket,sowiewirdasdieletzten Maleoftgemachthaben,undlassenesvonlinksaufdieBarriere zufliegen.DasWellenpaketbestehtjaauseinerÜberlagerungvon vieleneinzelnenWellen,diesoähnlichaussehenwiedie,dieichoben gezeigthabe,unddiealsoinnerhalbderBarrierealleexponentiell kleinerwerden,aberdortebennichtNullsind.Deswegenistes vielleichtgarnichtsoverwunderlich,wasjetztpassiert(untenimBild sehtihreineUhrmitlaufen,damitihrwisst,wodasFilmchen anfängt): (DasschöneProgramm,mitdemichdasgemachthabe,kannman hierherunterladen–werSpaßamRumspielenhat,solltees unbedingtausprobieren..) ObenimBildisthierdieEnergiederBarrieredargestellt,darunter dieWellenfunktion(genauergesagt,ihrRealteil),undganzuntendie Aufenthaltswahrscheinlichkeit(dasO(x)vonneulich) TrifftdieWelleaufdieBarriere,sowirdsieanihrreflektiert–dabei wirrtderRealteilderWellenfunktionziemlichherum,aberletztlich bewegtsichdasPaketnachlinks.EinkleinerTeilderWellewirdaber durchgelassen,hiernochmalvergrößertundmiteinemPfeil markiert: (InderWahrscheinlichkeitsfunktionsiehtmandenwinzigenHuckel nicht,weildortjadieWellenfunktionimQuadrateingeht.) EinanderesschönesApplet,mitdemmandasausprobierenkann, findetihrhier. WievielderWellenfunktionanderBarrierereflektiertundwieviel durchgelassenwird,hängtvonderHöhederBarriereundderBreite desWellenpaketsab.LetztesMalhattenwirjagesehen,dassein räumlichengesWellenpaketeinebreiteImpulsverteilunghatund umgekehrt.DaEnergieundImpulszusammenhänge,entsprichteine breiteImpulsverteilungeinerbreitenEnergieverteilung.Jebreiterdie Energieverteilungist,destogrößeristderAnteilvonWellenmiteiner EnergiehöheralsdieBarriereunddestoleichteristdasTunneln. (WennnatürlichderGroßteilderbeteiligtenWellenEnergienhat,die größersindalsdiederBarriere,kannmanirgendwannnichtmehr von“Tunneln”sprechen.)EinegenaueBerechnungder WahrscheinlichkeitenzumDurchtunnelnoderNicht-Durchtunneln findetmaninjedembesserenQuantenmechanikbuchoderauchbei Wikipedia,aberdasübersteigtunsermathematischesNiveauein wenig. DerTunneleffekthatvielepraktischeAuswirkungen.Beispielsweise könnenα-TeilcheneigentlichnichtausAtomkernenentkommen. DiesesBild(hiergeklaut)zeigtdieEnergieniveausderα-Teilchenin einemAtomkern: Manerkennt,dassdieTeilchenineinemangeregtenZustandeine Energiehaben,diederEnergieAußenentspricht,dasssieabereine hoheBarriereüberwindenmüssen.DiekommtdadurchzuStande, dassdieTeilcheninnerhalbdesKernszwareinehohe Anziehungskraftspüren(deshalbistdasInneredesKernswieein Kastenpotential),knappaußerhalbdesKernsabereinehohe elektrischeAbstoßung(weildieProtoneninnerhalbdesKernsjaalle positivgeladensindundsichdeshalbabstoßen).Knappaußerhalb desKernskannunserα-Teilchenalsoeigentlichnichtsein,dank TunneleffektkannesdieseBarriereaberüberwinden.JenachHöhe derBarriereundLagederEnergieniveausinnenistdasTunneln mehroderwenigerunwahrscheinlich,deshalbbrauchtdasα- Teilchenmehroderwenigerviele“Tunnelversuche”,bisesendlich denWegnachdraußenfindet.UnddasistderGrund,warum radioaktiveElementesoextremunterschiedlicheHalbwertszeiten haben–istdieBarrierevergleichsweiseflach,kommendieTeilchen leichtnachAußen,istsiehoch,isteinDurchdringenderBarriere sehrunwahrscheinlich. KleineNebenbemerkung:Ichhattejaneulichschondarauf hingewiesen,dassdieSchrödingergleichungbisaufdasiaussieht wieeineWärmeleitungsgleichungunddassesdeshalbAnalogienzur Thermodynamikgibt.Diegibteshierauch:InderThermodynamik könnenTeilchenEnergiedurchthermischeFluktuationenbekommen unddamitHindernisseüberwinden,fürdieihreEnergieeigentlich nichtausreicht.DerKehrwertderTemperaturentsprichtdabeigenau unseremħ.GeradeinderMaterialwissenschaftistdiesethermische Aktivierungziemlichwichtig(wiedereinThemafürmeine Themenliste,wenndiethermischeAktivierungzuschwachist,dann könnennämlichauchmalSchiffezerbrechen…) AberwiederzurückzurQuantenmechanik.Bisherhabenwirunsere Wellenfunktionjaimmersointerpretiert,dasswirgesagthaben, O(x,t)=Ψ*(x,t)Ψ(x,t)istdierelativeHäufigkeit,mitderwireinTeilchen zurZeittamOrtxfinden,wennwirsehrvieleTeilchenbetrachten, diealledieselbeWellenfunktionhaben.Nehmenwiralsolauter ElektronenundschießensieauflauterBarrieren,sowerdeneinige perTunneleffektdurchkommen,anderedagegenwerdenreflektiert. WennwirDetektorenweitwegvonderBarriereaufstellen,dann kommeneinigeElektronenbeimDetektorhinterderBarrierean, anderebeimDetektorvorderBarriere,weildieWellenfunktionsich jasozusagen“aufspaltet”. Soweit,sogut.AberwastutdennnundieWellenfunktioneines einzigenElektrons?BevorichdasElektronineinemderDetektoren messe,istdieWellenfunktionaufgespalten.Aberichmessejanicht einhalbesElektronhierundeinhalbesdort–Elektronenkannman nichtinStückeschneiden.WaspassiertalsomitdemTeilder WellenfunktionweithinterderBarriere,wennichdasElektronhier imDetektoraufdieserSeitemesse?DortaufderanderenSeiteist danndochdieWahrscheinlichkeitNull,dennichweißja,dassdas Elektronhierist,alsomussΨ(x,t)ganzwoandersverschwinden.Wie stecktdieseVeränderungderWellenfunktioninder Schrödingergleichung? Garnicht.ObwohldieSchrödingergleichungdiezeitliche VeränderungvonWellenfunktionenkorrektbeschreibt,brichtsie vollkommenzusammen,wennwirunserElektronmessen.Dasistdas berühmteMessproblemderQuantenmechanikundistmirnatürlich eineneigenenTeilwert. DASENDEDERSCHRÖDINGERGLEICHUNG–DIESCHRÖDINGERGLEICHUNGTEILVIII W asistnuneigentlichdasgroßeProblemder Quantenmechanik?Warumkönnensich PhysikerinnenundPhilosophinnendarüberdieKöpfe heißreden?WenndieSchrödingergleichungallesso schönbeschreibt,warumredetmandannüberhauptüber “Interpretationen”undModelle? DerGrundistsimpel:NachunseremheutigenKenntnisstandgibtes einenMoment,wodieSchrödingergleichungzusammenbricht:Die Messung.DerKollapsderWellenfunktion AmEndedesletztenTeilshabeichbereitsangedeutet,wodas eigentlicheProblembeimVerständnisderQuantenmechaniksteckt. HiernochmaldasSzenariozurErinnerung: WirschickeneinElektronaufeineBarriere,anderseine Wellenfunktionaufgespaltenwird.DieWellenfunktionbesteht hinterherauszweiTeilen:EinWellenpaketläuftnachlinks,ein anderesnachrechts(hieristwiedermalΨ*Ψaufgetragen): WirstellenweitwegvonderBarriereaufjederSeiteeinenDetektor fürElektronenauf.(WersichkeinenElektronendetektorvorstellen kann:JederRöhrenfernseherhateineMattscheibe,dieein Elektronendetektorist–essindjaElektronenstrahlen,diedasBild erzeugen.)DamitdieSacheanschaulichunddrastischwird,packen wireinenderbeidenDetektorensehrweitweg,vielleichtzumMond oderso. SolangekeinerderbeidenDetektorendasElektrongemessenhat, bestehtseineWellenfunktionlautSchrödingergleichungausden beidengleichgroßenundinentgegengesetzteRichtungenlaufenden Teilen,mansprichtoftvoneiner“Überlagerung”derbeidenTeile. WennaberderDetektorhierdasElektronmisst,dannkannesnicht mehraufdemMondgemessenwerden.SobalddasElektronhierim Detektorist,musssichdieWellenfunktionsoverändern,dassder Teil,dergeradebeimMondunterwegswar,verschwindet.(Und entsprechendmusssichderTeilhierbeimDetektorauchverändern, weildieGesamtwahrscheinlichkeit,dasElektronirgendwozufinden, jaimmergleichEinsseinmuss.) DieWellenfunktionmusssichalsoverändern,undzwarsprunghaft. LautSchrödingergleichungistsoetwasaberunmöglich.Daskann manleichteinsehen:DieSchrödingergleichungverknüpftdie ÄnderungderWellenfunktionaneinemOrtmitderKrümmungan diesemOrt.SieistalsoeinelokaleGleichung–wasweitwegam anderenDetektorpassiert,kanndieWellenfunktionnichtsofort beeinflussen,sondernnur,indemsichdieWellenfunktionzwischen denbeidenDetektorenpassendverändert. BeiderMessungdesElektronspassiertalsoetwasmitder Wellenfunktion,wasdieSGLnichtbeschreibenkann.Manspricht auchvom“Kollaps”derWellenfunktion,weildereineTeilplötzlichzu Nullwird.Einsteinsprachvoneiner“spukhaftenFernwirkung”. DasschöneQuantentunnelprogramm,dasichschonletztesMal verwendethatte,hatzumGlückeinenKnopf,mitdemmaneine Messungsimulierenkann(“makequantummeasurement”).Nehmen wiran,sosiehtunsereSituationvorderMessungaus: WennunserDetektorrechtsdasTeilchenmisst,dannsiehtseine Wellenfunktionhinterhersoaus: Die“friedlicheKoexistenz”vonQuantenmechanikund Relativitätstheorie DieWellenfunktionhatsichalsotatsächlichsprunghaftverändert. Wennwirunsvorstellen,dassdiebeidenWellenpaket-Anteileder Wellenfunktionsehrweitauseinanderliegen,dannsehenwir,dass dieseVeränderungsogarschnelleralsdasLichtseinmuss! Alarm!!Einsteinwiderlegt!!!Wellenfunktionenverändernsichmit Überlichtgeschwindigkeit!!!! KeinePanik,dieRelativitätstheoriewirddurchdiesenMessprozess nichtwirklichberührt–dieVeränderungderWellenfunktionkannja nichtverwendetwerden,umSignalezuverschicken,denndazu müssteichjaamanderenDetektorwissen,dassjetzthierein Wellenpaketankommt,dasgleichkollabiert.Dasweißichaber natürlichnicht,wennesmirkeinersagt–denndieWellenfunktion selbstkannichjanichtmessen.(Wennichdastunwürde,dann würdeichentwederdasElektronbeimirfinden,aberdannwürde dieWellenfunktionjabeimirkollabiertsein,oderichwürdekein Messergebnisbekommen,dannwürdedieWellenfunktionim anderenDetektorkollabieren.)Signalelassensichalsonichtmit Überlichtgeschwindigkeittransportieren–irgendwostandmalder Satzvonder“peacefulcoexistence”vonQuantenmechanikund Schrödingergleichung,derdassehrhübschumschreibt. Anmerkung:ImZusammenhangmitdemTunneleffektgabesja MedienberichtezumüberlichtschnellenSendenvonTunnelsignalen. Daraufgeheichhiererstmalnichtein–guteErklärungender ProblematikfindetmanhierundbeiWikipedia. DerKollapsderWellenfunktionmussnichtunbedingtdazuführen, dassdieWellenfunktionsichaufeinenengenRaumbereich konzentriert.MachenwirstattderOrtsmessungeine Impulsmessung,dannkennenwirhinterherdenImpulsdesElektrons miteinerGenauigkeitΔp.Wiewirjaneulichgesehenhaben, bedeutetdas,dasswirdenOrtdesElektronsnichtsehrgenau kennenkönnen: MachenwirersteineOrtsmessung,dann“schnurrt”die WellenfunktionaufeinenengenRaumbereichzusammen,machen wirdanneineImpulsmessung,dannbreitetsiesichwiederaufeinen weitenRaumbereichaus. EinkleinesParadoxon(Werwill,kanndiesenAbschnittschadlos überspringen…) “Halt,stopp!DannkannichjadocheinunendlichschnellesSignal schicken,oder?Dennwennichjetzt(sagenwirbeit=0s)dasElektron hierbeix=0messe,danneineImpulsmessungmache,sodasssich dieWellenfunktionsehrweitausbreitet,dannhabeichdocheine endlicheWahrscheinlichkeit,dasElektronbeit=1sehrweitwegzu finden,woesaberlautRelativitätstheorieniehingekommensein dürfte???” Also,habenwirgeradedieRelativitätstheorieausgehebeltund unmöglicheSachenveranstaltet?DieAntwortlautet“Nein”.Füreine ebeneWellegaltja,dasssieeinegenaudefinierteEnergieundeinen genaudefiniertenImpulshat.EineImpulsmessungistdeshalbimmer auchautomatischeineEnergiemessung.FürdieMessungder EnergiegiltaberebenfallseineUnschärferelation:ΔEΔt≥ħ/2Dabei istΔtdieUngenauigkeitderZeit.MitanderenWorten: EnergiemessungenbrauchenZeit.DaunsereImpulsmessung gleichzeitigeineEnergiemessungist,brauchtsieebenfallsZeit.Je genauerwirdenImpulsmessen,umsoweiteristdasWellenpaket ausgebreitet,aberdafürbrauchenwirebenimmermehrZeit,so dassallesmitrechtenDingenzugeht.(DieIdeezudiesemEinwand unddieAuflösungkamenmirgeradebeimSchreiben–vermutlich habeichsieschonmalirgendwogelesen,kannmichabernicht erinnern.FallsjemandeineQuellefürdieDiskussiondieserFrage hat,wäreichsehrdankbar.UnteninderFußnote(*)rechneichvor, dassdieUnschärferelationerfülltbleibtundallesmitrechtenDingen zugeht.) EinkurzerBlickauf’sEPR-“Paradoxon” Wirhabengesehen,dassfüreinenMessprozessdie SchrödingergleichungnichtgiltunddasssichbeieinerMessungdie Wellenfunktionsprunghaftändert.Mankönntehiereinwenden,dass dasProblemvielleichtdaranliegt,dassdieWellenfunktionsich tatsächlichschonbeimAuftreffenaufdieBarriere“entscheidet”,in welcheRichtungsienunlaufenwill–dawirdieWellenfunktionselbst nichtmessenkönnen,wäredasdochmöglich,oder?DasBildoben mitdergeteiltenWellenfunktionwürdealsonurunsereUnkenntnis widerspiegeln,wasanderBarrierepassiertist,wäreabernichts wirklichphysikalisches. MankönntesichjaeineAnalogieinderklassischenPhysikvorstellen: IchbaueeineBarriere,diemitirgendeinemMechanismuszufälligin 50%derFälleeinenBalldurchlässt,indenanderen50%abernicht. WennichdieBarrierevonAußennichtbeobachte,dannhabeicham Endeauchjeweilseine50%-Wahrscheinlichkeit,denBallhieroder dortzumessen–dasprichtaberauchkeinervomKollapsdesBallOrtesoderso. Umzuzeigen,dassdieLösungsoeinfachnichtseinkann,verwendet manzweiTeilchen,derenWellenfunktionenmaningeschickterWeise verkoppelt(imFachjargon“verschränkt”genannt).Manschicktdas eineTeilchennachlinks,dasanderenachrechtsundkanndann tatsächlichbeweisen,dasseineMessungdeseinenTeilchensden Zustanddesanderenbeeinflusst.Diesistinzwischenauch experimentellsonachgewiesenworden.(MansprichthiervomEPRParadoxon,nachEinstein,PodolskiundRosen,diedas entsprechendePapergeschirebenhaben.JörgFriedrichhatimJuli dazueinekleineSerieverfasst.) DieWellenfunktionmusssichalsotatsächlichirgendwie“sprunghaft” verändern,ander“spukhaftenFernwirkung”scheintkeinWeg vorbeizuführen. WasisteigentlicheineMessung?Wirhabenjetztalsozweiganz unterschiedlicheProzesse,diedieWellenfunktionverändern.Zum einenistdasdieSchrödingergleichung,eineganz“normale” Differentialgleichung,wieessieinderPhysikdutzendweisegibt. NachihrverändertsichdieWellenfunktionstetigvoneinemMoment zumanderen,ohneSprüngeodersonstigenÄrger.Allesläuft mathematischbravab. Unddanngibtesdaden“Messprozess”–wennichdasElektronim Detektormesse,dannwirddieWellenfunktionzumKollaps gezwungen–mansagtauch,derZustandwird“reduziert”.Der PhysikerPenrosebezeichnetdiesenProzessdeshalbauchalsRProzess(unddieZeitentwicklungderSGLalsU-Prozess,wobeidasU für“unitär”steht,einemathematischeEigenschaftder ZeitentwicklunginderSGL.) “Nungut,”könntemansagen,“dannistdieWelthaltso.Wennich eineMessungmache,danngibteseinenR-Prozess,ansonsten richtetsichdieWellenfunktionnachderSGL.”Solangeichdasalles saubermathematischundphysikalischhinschreibenkann,woistdas Problem?”(Umdas,wasjetztkommt,bequemerhinschreibenzu können,bedieneichmichderschönenket-Schreibweise:Alles,was manindieseSymboleeinschließt|>,beschreibteine Wellenfunktion.) DasProblemist,dassauchunserDetektorausElektronenund anderenTeilchenbesteht,diesichnatürlichauchnachderSGL verhalten.WennunserElektronaufdenLeuchtschirmtrifft,sorgtes dortfürdieAussendungeinesPhotons. WennunsereWellenfunktionauszweiPaketenbesteht,wieimBild oben,dannhabenwirzunächst(bevorwirdieDetektorenerreichen) eineWellenfunktion,diesoaussieht:Ψ=|Elektron-Paketfliegtnach links>+|Elektron-Paketfliegtnachrechts>TrifftdieWellenfunktion aufdieDetektoren,dannwürdenwirerwarten,dasswirdasimmer nochmitderSGLbeschreibenkönnenundhinterhereinenneuen Zustandhaben,dersoaussieht:|Elektronlinksabsorbiertund Photonlinksausgesandt>+|ElektronrechtsabsorbiertundPhoton rechtsausgesandt> Nehmenwiran,ichsitzebeimeinenDetektorundihrbeimanderen undwirhabenvereinbart,dasswirunsgegenseitigsofortanrufen, wennwireinPhotonimDetektorsehen.Dannwürdenwir entsprechenderwarten,dasswirschließlicheinenQuantenzustand erreichen,dersoaussieht:|IchrufeEuchan>+|Ihrruftmichan> InderRealitätpassiertdasabernie–wirbeobachtenimmer entwederdaseineoderdasandere.Wieundwoaberentscheidet sichnun,wanngenaueineMessungstattfindet?(Schrödingerhatdas gleichemitseinerhypothetischenKatzeanschaulichgemacht:In unseremFallwürdedieKatzegetötet,wenndasElektronlinks ankommt,abernicht,wennesrechtsankommt.DieKatzewäredann ineinemZustandderÜberlagerungaus|tot>+|lebendig>,was natürlichinderRealitätsoniebeobachtetwird.) DasistjetztdasechteMessprobleminderQuantenmechanik.Wann wird“entschieden”,obdieWellenfunktionkollabiertundvonder ÜberlagerungderbeidenZustände|Elektronrechts>und|Elektron links>nureinerübrigbleibtundwaspassiertdabeigenau? DieInterpretationenderQuantenmechanikAufdieseFragegibt esverschiedeneAntworten,dieallemitdenBeobachtungenin Einklangstehen,aberganzunterschiedlicheInterpretationendessen anbieten,wasdennnun“tatsächlich”passiert.DieAntwortenim einzelnenzudiskutieren,würdeeineneueArtikelserieerfordern, deshalbwillichnurkurzdiewichtigstenIdeenanreißen–alskleine Einstiegshilfe(eineguteDiskussionfindetmaninKapitel29von Penroses“RoadtoReality”,dasmathematischdeutlichweniger anspruchsvollistalsderRestdesBuches): DieKopenhagenerDeutungSiesagtimwesentlichen:Die WellenfunktionistnichtwirklicheinephysikalischeGröße–sie beschreibtnur,waswirüberdasSystemwissen.EineMessungfindet statt,wenneinObjekt,dashinreichendgutdurchdieklassische Physikbeschriebenwerdenkann,durchdenZustandder Wellenfunktionbeeinflusstwird.DamitkannmanExperimente korrektvorhersagen,weitereFragenstellenwirnicht,Endeder Diskussion.DieViele-Welten-TheorieNachdieserTheoriegibtesden MessprozessRnicht.DasganzeUniversumbefindetsichtatsächlich ineinemderverrücktentot-und-lebendig-Überlagerungszustände. DadiesaberauchfürunserBewusstseingilt,merkenwirnichts davon–eine“Hälfte”unseresBewusstseinsistimeinenZustand,die andereimanderen,undjedeHälftemerktvonderanderennichts. (DieseDeutungistsehrschöninDavidDeutschsBuch“Fabricof Reality”dargestellt,dasleiderindenspäterenKapitelnetwas “abdriftet”.)DekohärenzDasisteigentlichmehreinGeschummelals eineechteLösung:NachderDekohärenzsorgtdieWechselwirkung mitdenunglaublichvielenanderenquantenmechanischenObjekten inderUmgebunginnerhalbkürzesterZeitdafür,dassder ÜberlagerunszustandderWellenfunktionnichtmehrwirklich wahrgenommenwerdenkann. BohmsPilotwellenDasisteinesehrhübscheUmdeutungder Quantenmechanik,beiderdasElektrontatsächlichalsPunktteilchen existiertundauchimmeraneinemwohldefiniertenOrtist.Eswird durchdieWellenfunktion“geführt”,deshalbsprichtmanebenvon Pilotwellen.DieseTheorielässtsichmathematischkonsistent formulierenundsiehatauchkeineProblememitDingenwiedem EPR-Paradoxon;dieWellenfunktionselbständertsichallerdingsnach wievorsprunghaftundnichtlokal. SchließlichgibtesnocheineweitereMöglichkeit,dieallerdingsüber diegegenwärtigeQuantenmechanikhinausgeht:NeuePhysik VielelichtistderMessprozesseinwohldefiniertesphysikalisches Ereignis,dasdurchneuePhysikbeschriebenwerdenmuss.Von PenrosegibtesbeispielsweisedieIdee,dasseineMessungdann stattfindet,wenndieWellenfunktionmiteinemGravitationsfeld wechselwirkt.DamitschlägtergleichzweiFliegenmiteinerKlappe: DasMessproblemistgelöstundeinWegzurQuantisierungder Gravitationstheoriewirddadurchvielleichtauchnocheröffnet. DiemeistenPhysikerinnenmachensichüberdieseFrageneher wenigGedanken.InPhysikvorlesungenundLehrbüchernwirdwohl dieKopenhagenerDeutungfavorisiert,abermeinerAnsichtnachist daslediglicheinhistorischerZufall–hätteBohrdieIdeeder Pilotwellengehabt,würdevielleichtdieseTheorieheuteinden Lehrbüchernstehen. IchselbstfindedieseFragensehrwichtig,habeaberkeineeindeutige Meinung,welcheInterpretationdieRichtigeist.DieKopenhagener Deutungistsehrpragmatisch,aberdiedahintersteckende“Frag- nicht!”-Haltungistnatürlichirgendwieunbefriedigend.Viele-WeltenTheorienmagichausPrinzipnicht(ichweiß,echtwissenschaftliche Begründung),DekohärenzistnichtwirklicheineAlternative,die Bohm-Ideeistnett,abersiehtauchirgendwieunnötigkompliziert aus,undfürneuePhysikgibtesbisherkeineHinweise(Penroses ersteIdeenzumKollapsdurchGravitationkonnteninzwischendurch Messungenwiderlegtwerden–dieTheorielässtsichzwar modifizieren,abersorichtigzwingendsiehtsieauchnichtaus.)Die Fragebleibtalsounbeantwortetundspannend–deshalbkannman übersieauchsoschöndiskutieren… Unddamitbinicham(vorläufigen?)Endemeinerkleinen Quantenmechanik-Serieangelangt.Wieüblichgilt:“WennesIhnen gefallenhat,empfehlenSieunsweiter,wennnicht,behaltenSie’sfür sich.” (*)HieralsodieversprocheneRechnung–wiegesagt,sieistkomplett aufmeinenMistgewachsen,sodassichfürihreKorrektheit(ichbin wohletwasschlampigmitdergenauenDefinitionderΔs)nurbedingt garantiere: EsistE=p2/2mAlsoΔE=Δp2/2mMitp=mvergibtsichΔE=ΔpΔv/2 Esistalsoħ/2≤ΔEΔt=ΔpΔvΔt/2DieOrtsunschärfeergibtsichaus GeschwindigkeitundZeitħ/2≤ΔpΔx/2AuchnachderMessung sindalsoOrtundImpulsnurinnerhalbdererlaubtenUnschärfe bekannt. 04|Impressum scienceblogs.deeMagazine KonradinMedienGmbH Ernst-Mey-Straße8 70771Leinfelden-Echterdingen Geschäftsführer:PeterDilger Geschäftsleitung:KostaPoulios,+49(0)711/7594-0 AmtsgerichtStuttgart,HRB220398 UST.-Idnr.DE811236132 Bezugspreise EinzelpreiseMagazine:1,99EURinkl.MwSt. Leserservice Leserservicescienceblogs.deeMagazine,Ernst-Mey-Str.8,70771 Leinfelden-Echterdingen E-Mail:[email protected] Phone:+497117594–302 GekennzeichneteArtikelstellendieMeinungdesAutors,nicht unbedingtdiederRedaktiondar.Fürunverlangteingesandte ManuskriptekeineGewähr.Alleinwissen.deeMagazines erscheinendenBeiträgesindurheberrechtlichgeschützt.AlleRechte, auchÜbersetzungen,vorbehalten.Reproduktionen,gleichwelcher Art,nurmitschriftlicher GenehmigungdesVerlages.ErfüllungsortundGerichtsstandist Stuttgart. 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