„Vergessen Sie, dass Sie Ihren Mitarbeitern vordenken können, wie sie arbeiten!“ Mit der zunehmenden Digitalisierung müssen Unternehmen schmerzlich lernen, dass sie sich wandeln müssen, um zukunftsfähig zu bleiben und ihre besten Mitarbeiter an sich zu binden. Ein Kommentar von Oliver Blüher, Deutschland-Chef von Dropbox. Sie wollen mit der richtigen Mannschaft Ihr Unternehmen erfolgreich gen Zukunft steuern? Dann sollten Sie eins tunlichst vermeiden: die digitale Transformation verschlafen. Denn damit riskieren Sie, dass ausgerechnet Ihre besten Mitarbeiter sich von Ihnen verabschieden und zur digital aufgerüsteten Konkurrenz abwandern. Dies zeigte unlängst eine Befragung von MIT Sloan und Deloitte unter 3.700 Managern in aller Welt. Demnach wollen gut 20 Prozent der befragten Manager ihr Unternehmen aufgrund einer unzureichenden digitalen Strategie binnen eines Jahres verlassen. Bei digital reifen Unternehmen sind es hingegen nur vier Prozent. Gebt den Mitarbeitern das Kommando! Es sind Ergebnisse, die Entscheider aufhorchen lassen sollten. Schließlich lässt kein Unternehmen erfahrene Manager gerne gehen. Doch stattdessen heißt es in der Studie: „Viele Unternehmen verschlafen aus Mangel an Ressourcen und Talenten sowie aufgrund einer anderweitig fokussierten Priorisierung die digitale Transformation“ – ein strategischer Fehler, laut 97 Prozent der befragten Mitarbeiter. Im Vergleich sehen nur 44 Prozent der Befragten ihr Unternehmen adäquat auf die disruptiven Veränderungen ihrer Branche vorbereitet. Mit einer zukunftsfähigen Digitalisierungsstrategie können Unternehmensentscheider ein Zeichen an ihre Mitarbeiter senden und ihnen zeigen, dass sie bereit sind für die tiefgreifenden Veränderungen. Digitalisierung: kein bloßes Software-Update Zunächst einmal müssen sie lernen, dass Digitalisierung mehr ist als ein bloßes Software-Update. Ein erstes Signal ist die Gestaltung eines modernen Arbeitsplatzes, der Geschäftsprozesse unterstützt und Mobilität sowie Kollaboration fördert. Mitarbeiter fordern zunehmend Zugriff von überall auf nötige Arbeitsunterlagen- und Daten ein. Dies belegt auch eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens IDC. Demnach ist sowohl für IT-Verantwortliche als auch für Büroangestellte gleichermaßen die Modernisierung des IT-Arbeitsplatzes eine dringende Maßnahme, um Mitarbeiter auf lange Sicht zufrieden zu stellen. Dabei spielen nicht nur die Kommunikationskanäle eine wichtige Rolle, sondern auch die Auswahl der Devices. Allerdings wurde dieses Thema immer wieder vertagt, weil andere Dinge schlichtweg wichtiger waren. IDC spricht in seinem Report von einem regelrechten Investitionsstau. Und dieser rächt sich nun. 1 Schließlich ist laut dem Analystenhaus in deutschen Unternehmen gerade einmal die Hälfte der nötigen Anwendungen oder Dokumente über alle Geräte, jederzeit und von jedem Ort aus zu erreichen. Mobile Technologien müssen „tragbar“, „skalierbar“ und „haltbar“ sein Dass es Unternehmen an den existenziellen Kragen gehen kann, wenn beispielsweise der Vertrieb, der ständig auf Achse bei potenziellen Kunden ist, nur jedes zweite Dokument unterwegs zur Hand hat, untermauert die Tragweite der verschlafenen Digitalisierung. Daher muss es das Ziel eines zukunftsorientierten Unternehmens sein, seinen Mitarbeitern eine im wahrsten Sinne des Wortes „tragbare“ IT zu bieten, die ihnen alle Daten und Anwendungen von unterwegs zur Verfügung stellt. Der modernste mobile Arbeitsplatz nützt den Mitarbeitern allerdings nur wenig, wenn die entsprechende Technologie nicht auch „skalierbar“ ist. Anwendungen und Geräte müssen über die entsprechenden Plugins plattformübergreifend für die Mitarbeiter zur Verfügung stehen. „Haltbar“ ist ein mobiler Arbeitsplatz nur dann, wenn Unternehmen keinen Kompromiss zwischen Mobilität und Sicherheit eingehen müssen. Daher müssen einzelne mobile Anwendungen dringend zu einer ganzheitlichen Strategie zusammengefügt werden. Auch deswegen, weil sie der wesentliche Treiber für die Modernisierung des Arbeitsplatzes sind. Ein strategisches und sicherheitsorientiertes API Management ist hier das A und O. Umdenken, involvieren, aufrüsten, bitte! Während das Management die Richtung vorgibt, wie die Organisation künftig arbeitet, sollen die Fachabteilungen selbst entscheiden (dürfen), welche Lösung die für sie Geeignetste ist. Die Dropbox-Studie zu Wissensarbeitern zeigt, dass 71 Prozent der Wissensarbeiter stetig nach neuen Tools suchen, um flexibler und produktiver zu sein. Dies mag dem einen oder anderen ITVerantwortlichen wehtun. Allerdings sollte es ihnen zu denken geben, wenn das Homeoffice der Mitarbeiter oft besser digital ausgerüstet ist, als der eigene Arbeitsplatz im Unternehmen. Angesichts der Tatsache, dass jeder dritte deutsche Wissensarbeiter bereits 2020 ein komplett vernetztes Büro als neuen Standard erwartet, gibt es also genug Nachholbedarf in puncto Digitalisierung des Arbeitsplatzes. Ein erster guter Schritt ist daher, sich das folgende einzugestehen: Vergessen Sie, dass Sie Ihren Mitarbeitern vordenken können, wie sie arbeiten! Fragen Sie sie doch stattdessen mal, wie sie arbeiten möchten und erstellen Sie gemeinsam eine digitale Roadmap, von der jeder etwas hat. Am Ende des Tages springt für Ihr Unternehmen sicher einiges dabei heraus: Denn wer seine Mitarbeiter in Entscheidungen involviert, bringt ihnen ein Zeichen der Wertschätzung entgegen. Und macht damit genau das Richtige, um sie langfristig an sich zu binden. 2 Autor: Oliver Blüher, der Geschäftsführer für DACH sowie die skandinavischen Länder bei Dropbox ist für die Führung der laufenden Geschäfte sowie Vertrieb, Marketing und Partnerschaften zuständig. Dazu gehört insbesondere der Ausbau des B2B-Geschäfts mit den Produktlinien Dropbox Business und Dropbox Enterprise. 3