Pflege braucht Wissen. PPM PRO PflegeManagement Akademie KONGRESSE l TAGUNGEN l SEMINARE l FERNKURSE www.ppm-akademie.org 4 Tipps für die Erinnerungspflege Tipp 1: Legen Sie ein externes Gedächtnis an Aus dem Ansatz der Selbst-Erhaltungs-Therapie nach Barbara Romero stammt die Idee des „Externen Gedächtnisses“. Hierin werden Gegenstände („Schatzkiste“) oder Informationen („Album“) gesammelt, an die sich der Betroffene noch gerne erinnert. Sie machen ihn stolz und lösen positive Emotionen in ihm aus. Bei den Gegenständen kann es sich um Pokale, Postkarten, Symbole (Fußballfahne) etc. oder Informationen über Anekdoten, Redewendungen oder Witze, die der Betroffene immer genutzt hat, handeln. Zerfällt nun die Sprache zunehmend, können Sie ihm nun seine Anekdoten erzählen. Das löst in dem Betroffenen ein Gefühl von Vertrautheit aus, dieses wiederum vermittelt Sicherheit. Tipp 2: Bieten Sie vertraute Geräusche und Gerüche an Positive Emotionen können auch über Gerüche und Geräusche ausgelöst werden. Erfassen Sie im Rahmen Ihrer Biografiearbeit das „Stolzpotenzial“ Ihrer Bewohner („Worauf sind Sie stolz in Ihrem Leben?“). Versuchen Sie herauszufinden, ob Sie dieses Thema über Geräusche (Bsp.: Geräusche vom Bahnhof für Herrn Müller, da er früher Lokführer war) oder Gerüche (Bsp.: Lavendelduft für Frau Maier, die früher gern in der Provence Urlaub gemacht hat) ansprechen können. Versuchen Sie, auch die Angehörigen eng in diesen Ansatz einzubinden, damit sie ihre Erinnerungen an den Betroffenen dahingehend einbringen können. Tipp 3: Gestalten Sie im Bewohnerzimmer eine „Böhmsche Ecke“ Dieser Ansatz geht auf den Gerontopsychiater Erwin Böhm zurück. Wenn sich die Möglichkeit bietet, sollten Sie unbedingt den neuen Heimbewohner in seinem Zuhause kennen lernen. Versuchen Sie, hier mit ihm zusammen zu ergründen, wo er sich in seiner Wohnung am liebsten aufhält. Machen Sie von diesem Ort ein Foto, und versuchen Sie zusammen mit den Angehörigen, diesen Ort im Bewohnerzimmer „auferstehen“ zu lassen. Tipp 4: Nutzen Sie die Zimmerdecke als Galerie Bei Bewohnern mit Demenz, die zusätzlich bettlägerig sind, sollten Sie überlegen, die Zimmerdecke mit zu gestalten. Oftmals ist sie eine weiße Fläche, die dem Betroffenen keine Reize gibt. Schaut er nun längere Zeit auf diese kahle Fläche, kann es geschehen, dass das Gehirn sich über „innere Bilder“ oder „Halluzinationen“ selbst stimuliert. Wichtig ist zu beobachten, wie der Betroffene auf die jeweiligen Bilder reagiert. Empfehlenswert sind alte Fotos aus dem Leben des Betroffenen, die man im Fotoshop vergrößern lässt. © 2011 PPM PRO PflegeManagement Akademie, ein Unternehmensbereich der VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Sitz Bonn, Amtsgericht Bonn, HRB 8165, Vorstand: Helmut Graf