Strahlungs- und Wärmehaushalt der Erde Globalstrahlung Qg = Anzahl aller kurzwelligen Sonnenstrahlen, die die Erde erreichen. 19% dieser Strahlen werden durch die Atmosphäre und die Wolken absorbiert. Absorption = Aufnahme und Bindung von Energie (Sonnenstrahlen) durch Gase (CO2, H2O, u.a.) Weitere 51% werden durch die Erdoberfläche absorbiert und in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt. 30% der Globalstrahlung werden durch die Atmosphäre und die Erdoberfläche zurück ins All reflektiert. Diese Energie, die so der Erde verloren geht, wird als globale Albedo (a) bezeichnet. Die langwellige Wärmestrahlung erhitzt den Erdboden, wodurch von diesem Warmluft aufsteigt. Diese Luft wird auch als Ausstrahlung der Oberfläche AO bezeichnet. Sie wird teilweise wieder an den Wolken reflektiert und zur Erdoberfläche (Gegenstrahlung AG ) zurückgeworfen. Dieser Wechsel von AO und AG bewirkt den natürlichen Treibhauseffekt und damit die Erhaltung der Durchschnittstemperatur von 15°C auf der Erdoberfläche. Der Strahlungshaushalt bzw. die Strahlungsbilanz der Erde kann auch mit Formeln dargestellt werden: tatsächliche Energieaufnahme = Qg (1 a) ... gibt die Menge der Energie an, die die Erde aufnimmt, d.h. von der Globalstrahlung wird das Albedo abgezogen. effektive Ausstrahlung AE = AO - AG ... gibt an, was wirklich ausgestrahlt wird, d.h. die Gegenstrahlung wird von der Ausstrahlung der Erdoberfläche abgezogen. Was steht nun an Energie auf der Erdoberfläche zur Verfügung? Aus diesen beiden Formeln ergibt sich die Gleichnung für den Strahlungshaushalt der Erde: R = Qg (1 - a) - AE Am Äquator ist die Strahlungsbilanz (R) positiv (Energieüberschuss), somit ist auch die Erwärmung der Luft und des Bodens hoch. An den Polen ist die Strahlungsbilanz (R) negativ (Energiemangel), somit ist auch die Abkühlung der Luft und des Bodens groß. Dieser Temperaturgegensatz zwischen Äquator und Polen muss ausgeglichen werden, damit der gesamte Strahlungs- und auch Wärmehaushalt der Erde gleich ist. Dieser Ausgleich geschieht durch verschiedene Wärmeströme, wie Wind, Verdunstung und Meeresströmungen. H ... fühlbarer Wärmestrom (z.B. Wind) V ... nichtfühlbarer Wärmestrom (z.B. Verdunstung) W ... Meeresströmungen B ... vertikale Strömungen zwischen Oberfläche und Tiefe im Wasser und in der Luft Dieser Wärmehaushalt der Erde kann wiederum durch eine Formel dargestellt werden: R=H+V+W+B Die atmosphärische Zirkulation (die globalen Windsysteme), die Meersströmungen, u.a. Ausgleichströmungen resultieren also aus dem Strahlungs- und Wärmeunterschied zwischen Pol und Äquator.