Bregenzer Frühling: Von Liebe, Identität und Konflikten Beim

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Bregenzer Frühling: Von Liebe, Identität und Konflikten
Beim Tanzfestival präsentieren auch 2016 internationale Kompanien zeitgenössischen Tanz
Bregenz, 24. November 2015 – Drei österreichische Premieren und eine Uraufführung – das
Tanzfestival Bregenzer Frühling wartet vom 11. März bis 28. Mai 2016 mit einem hochkarätigen
Programm auf. Zu den internationalen Tanzensembles zählen unter anderem die kanadische
Compagnie Marie Chouinard sowie Shen Wei Dance Arts.
Mit Bewegungskunst auf höchstem Niveau hat sich der Bregenzer Frühling international etabliert
und ist in dieser Form und Qualität einzigartig im Bodenseeraum. Intention des Bregenzer
Frühlings unter der Intendanz von Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz ist es, jedes Jahr international
bekannte Ensembles ins Festspielhaus einzuladen. Zeitgenössische Tanzkunst ist dadurch für
ein breites Publikum in der Bodenseeregion erlebbar.
Eröffnet wird das Tanzfestival 2016 am 11. März mit der Österreichpremiere von „Yo, Carmen“
der Compañía María Pagés. Die renommierte Flamencotänzerin aus Sevilla schält Carmen aus
den zahllosen Femme Fatale-Verpackungen heraus und präsentiert sie als eine „sehr
gewöhnliche“ Frau. „Du und ich, alle Frauen sind irgendwie Carmen und eine Carmen steckt in
jeder von uns, deshalb nannte ich die Choreografie ‚Ich, Carmen‘“, erklärt Pagés, die führende
Choreografin des modernen Flamencos. Gemeinsam mit ihrer Compañía präsentiert sie eine
völlig neue Version der vom Schriftsteller Prosper Mérimée und dem Komponisten Georges Bizet
geschaffenen Figur. „Weder der Himmel noch die Erde werden dieselben sein, nachdem man
María Pagés tanzen gesehen hat“, streut der portugiesische Literaturnobelpreisträger José
Saramago Rosen für die „Königin des Flamenco“.
Ultima Vez und Wim Vandekeybus nähern sich in ihrer jüngsten Choreografie „Speak low if you
speak love …“ dem sowohl flüchtigsten als unberechenbarsten aller Seelenzustände an: der
Liebe und all ihren Facetten. Die Protagonisten von Ultima Vez tanzen in diesem Stück mit
klassisch ausgebildeten TänzerInnen zusammen. Vandekeybus arbeitet erneut mit dem Musiker
Mauro Pawlowski zusammen. Er und seine Musikerkollegen begleiten am 1. April 2016 im
Bregenzer Festspielhaus die südafrikanische Sängerin Tutu Puoane.
Mit einem ernsten Thema beschäftigen sich sich KVS|Les Ballets C de la B|A. M. Qattan
Foundation am 22. April 2016: Das zeitgenössische Tanzspektakel „Badke“ – in Anlehnung an
den levantinisch-arabischen Volkstanz Dabke – thematisiert den Konflikt zwischen Israel und
Palästina. Es geht allerdings nicht um die Darstellung von Desasterpolitik, Krieg und Propaganda:
Die palästinensische Tänzerinnen und Tänzer mit ganz verschiedenem Bewegungshintergrund
tanzen den alltäglichen Schrecken an die Wand. „Badke“ sprudelt vor Lebensfreude und Energie:
Gemeinschaftliche Szenen machen die vitale Kraft eines Kollektivs spürbar, das Ausbrechen
einzelner Protagonisten zelebriert in schwindelerregendem Tempo den Triumph der Individualität.
Das aktionstheater ensemble bringt mit „Jeder gegen Jeden“ am 29. und 30. April 2016 wieder
eine fesselnde Uraufführung auf die Bühne des Festspielhauses. In der neuesten Produktion
setzt das Ensemble seine Darstellung der Physiognomie sozialer Konflikte in Zeiten einer
fundamentalen ökonomischen und politischen Verunsicherung fort: Um den Zerfall
gemeinschaftsbildender Kräfte hautnah zu beschreiben, wirft es ein grelles Licht auf die
Gerechtigkeitsdiskurse der globalisierten Gesellschaft. Es holt den Gerechtigkeitsdiskurs der
Erniedrigten und Beleidigten als medialen Schaukampf auf die Bühne. Es führt in eine zivilisierte
Wildnis, in der sich Alt gegen Jung oder Reich gegen Arm medienwirksam in Stellung bringen.
„Regisseur Martin Gruber versteht sich mit seinem aktionstheater ensemble als schnelle
Eingreiftruppe, was unter den Nägeln brennt, gehört auf die Bühne. So ist starkes, fesselndes
Theater am Puls der Zeit entstanden“, urteilte die Fachzeitschrift Bühne.
Mit dem in China geborenen und von New York aus wirkenden Choreografen, Regisseur,
Bühnen- und Kostümbildner Shen Wei macht einer der „großartigsten Künstler unserer Zeit“
Station beim Bregenzer Frühling – es ist sein erster in Österreich überhaupt. Auf dem Programm
stehen am 7. Mai die Choreografien „Map“ und „Folding“. Bei „Map“ rotieren die Tänzer zu einer
Auswahl von Steve Reichs „The Desert Music“. Winden und drehen sich wirbeln herum mit einer
spürbaren kinetischen Lust. Die Choreografie Folding beschwört eine traumgleiche, surreale Welt
herauf, die zeitlos ist. Der Gesang tibetanischer Mönche begleitet die minimalistische Meditation
der sich nahezu verflüssigenden Körper, die sich am Ende aufmachen, ihrem Medium zu
entsteigen, und im Halbdunkel irgendwo zwischen den Welten hängenbleiben.
Den Abschluss des Bregenzer Frühlings am 28. Mai 2016 ist eine weitere Spitzenkompanie in
Bregenz zu Gast: Marie Chouinard zählt zu den ganz Großen des zeitgenössischen Tanzes, und
ihre Kompanie gilt als eine der interessantesten der Welt. Beim Tanzfestival zeigen die gefeierten
Kanadier die Choreografien „Soft virtuosity, still humid, on the edge“ und „HENRI MICHAUX :
MOUVEMENTS“. Mit verzerrtem Gang, Grimassen und Videoprojektionen betrachtet erstere den
Körper im Detail. Wie flüssiges Material brechen die Tänzer aus den Seitenflügeln hervor, bilden
einen Klumpen. Ihre langsamen Bewegungen und ihre Mimik werden auf der Bühnenrückwand
im Panorama projiziert. Ein Buch als choreografischer Score: So hat sich Marie Chouinard den
Mouvements von Henri Michaux genähert. Seite für Seite setzt sie die Mescalin-induzierten
Aquarell- und Tuschzeichnungen, das 15-seitige Gedicht des belgischen Surrealisten und sogar
das Nachwort in Tanz um
Mehr Informationen: www.bregenzerfruehling.at
Fact-Box:
Bregenzer Frühling – Tanzfestival 2016
11. März bis 28. Mai 2016
Kartenvorverkauf: www.v-ticket.at, Bregenz Tourismus & Stadtmarketing, Rathausstraße 35a, A6900 Bregenz, Telefon 0043/5574/4080
Einzelkarten-Ermäßigungen für Ö1-Clubmitglieder und STANDARD-Abonnenten.
Ballettpass: Beim Kauf eines Ballettpasses bis 24. Dezember 2015,12 Uhr, gibt es 25 Prozent
Rabatt (ab einem Preis von 105 Euro für fünf Ballettveranstaltungen).
Rückfragehinweis für die Redaktionen:
Bregenzer Kunstverein, Mag. Thomas Schiretz; Telefon +43/5574/410-1521, Mail
[email protected]
Pzwei. Pressearbeit, Martina Zudrell, Telefon +43/5574/44715-26, Mail [email protected]
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