MB1 Was ist Musik

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WS.P-LS1-MU3A
Musikalische Bildung: Hintergründe und Handlungsfelder
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Musikalische Bildung 1
Was ist Musik?
Die Frage ist mehrdeutig und auch die Antworten fallen, je nach Perspektive,
unterschiedlich aus. In der Literatur gibt es viele Versuche:
John Sloboda, ein Musikpsychologe (1958):
„Music is organized sound“ (Musik ist organisierter Klang)
John Blacking, ein Musikethnologe (1973):
Music is humanly organized sound“ (Musik ist durch Menschen organisierter Klang)
Francis Sparshott, ein Musikphilosoph (1994):
The music is, perhaps, a sounding structure or a structured sound, indwellling in the listening mind“ (Musik ist,
vielleicht, eine klingende Struktur oder ein strukturierter Klang, dem hörenden Geist innewohnend)
Jean Molino, ein Musikwissenschaftler (1980):
Musik ist ein dreidimensionales Phänomen, bestehend aus (1)der Herstellung eines klingenden ‚Objektes‘,
(2)dem Klangobjekt selbst und (3)der Rezeption dieses ‚Objektes‘.
Alan P. Mernam, ein Musikanthropologe (1964):
„Music is not simply to understand as a constellation of sounds, but rather as human behavior“ (Musik muss man
nicht einfach als Konstellation von Klängen auffassen, vielmehr als menschliches Verhalten)
P. Lerdahl & R. Jackendoff (1983):
„Music is a product of human activity and human mental activity“ (Musik ist ein Produkt menschlicher Aktivität
und menschlicher Geistesaktivität)
Physikalisch ist Musik nichts anderes als Schwingung, Energie. Wir hören Tonhöhen
(im Frequenzbereich zwischen 20 – 20000 Hz), verschiedene Klangfarben
(Obertonspektren), Lautstärken (Hörschwelle – Schmerzschwelle), zeitliche
Strukturierungen (Pulsationen, Rhythmen, Metren, Formen) und Harmonien
(Zusammenklänge). Ist Musik Kunst? Ist alles was klingt Musik? Was ist mit der
Stille? Gibt es sichtbare Musik?
Ungeklärte unterschiedliche Musikverständnisse sind für den Unterricht
problematisch. Je nach Perspektive sind die individuellen Definitionen oft so
verschieden und so rigoros, dass eine Verständigung zwischen den Beteiligten
(Schülergruppen, Eltern – Kinder, Lehrperson – Schüler) manchmal nicht mehr
möglich ist.
Auftrag:
Im Verlauf dieses Vormittags begegnen Sie unterschiedlichen Musikverständnissen.
Reflektieren Sie im Anschluss daran Ihren Musikbegriff. Sie können dabei von Ihrer eigenen
Definition ausgehen und diese aufgrund anderer Definitionen oder kritischer Beobachtung
überprüfen, eine eigene Definition versuchen und diese begründen oder vorliegende
Definitionen diskutieren. Senden Sie Ihre Überlegungen (max. 2 Seiten A4) bis
………………… an [email protected]
07.06.17/D:\841121034.doc
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