the sound of music über die unverzichtbarkeit von „heimat“

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THE SOUND OF MUSIC
ÜBER DIE UNVERZICHTBARKEIT VON „HEIMAT“
14. Jänner 2012, 15.00 Uhr
Kammerspiele
Gäste bei Michael Fischer und Carl Philip von Maldeghem sind
Wir freuen uns auf Ihr Kommen zum 5. STAGE TALK am:
14. Jänner 2012, 15.00 Uhr
Kammerspiele (Salzburger Landestheater)
Schwarzstraße 24
Eintritt frei
Kontakt: [email protected]
Gert Kerschbaumer
Uwe Kröger
Susanne Rolinek
Jürg Stenzl
THE SOUND OF MUSIC! Ein souverän-gekonntes Musical, ein gigantischer FilmErfolg, ein Glücksfall für den Salzburg-Tourismus und gegenwärtig ein spannendes
Erlebnis am Landestheater. Doch was ist wirklich die faszinierende Botschaft?
Flüchtlinge damals, Migration heute. Verwilderte Biographien, komplexe Verwandtschaften prägen das 20. Jahrhundert. Friedland, Triest, Odessa, Prag, Krakau, Salzburg („Displaced People“), Wien, Zürich etc.
Gegenwart ist der nahezu irreale Zusammenhang von Vergangenheit und Zukunft.
Insofern muss man sich stets neu erfinden. Uwe Kröger (alias Georg von Trapp)
trifft den Kern: „Der zentrale Punkt bei The Sound of Music ist die Heimatliebe.“
Und Heimatverlust ist oft die radikale Durchstreichung der Existenz.
Auch Menschen brauchen Biotope, Heimat! Freilich, die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts hat dem Heimatbegriff seine Unschuld genommen. Die katastrophale Pervertierung durch den Nationalsozialismus ist unvergessen. Zu beschämend war die Rolle, die Salzburg dabei als Bestandteil der Ostmark gespielt hat.
Die Trapps stehen für die Dramatik dieser Zeit. Eine Geschichte unter vielen, wenn
der letzte Anker im Sturm der Ereignisse reißt.
Bereits die Aufklärung macht deutlich, dass Heimat nicht ein trennender, abgrenzender Begriff ist, sondern der Brennpunkt für eine künftige, offene und tolerante
„Völkerverbindung”, die als Menschenrecht jeder und jedem zusteht. Und Ernst
Bloch notiert am Ende des Prinzip Hoffnung (1959): Bei jedem Menschen entsteht etwas, „das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat”.
Je dynamischer und komplexer unsere Welt sich entwickelt, desto mehr brauchen
wir den vertrauten Ort. Fixierung und Utopie zugleich! Das lehrt uns The Sound of
Music: heiter, kritisch, melancholisch und eindringlich zugleich.
Es diskutieren unter der Leitung von Univ. Prof. DDr. Michael Fischer
Dr. Gert Kerschbaumer (Historiker, Literaturwissenschafter und Kulturpublizist),
Lektor an der Universität Salzburg, Deutsch- und Geschichtslehrer an Gymnasien.
Recherchen über nationalsozialistische Beutekunst in Salzburg und Mitarbeit im
Projekt Stolpersteine. Herausragend seine Biografie über Stefan Zweig. Der fliegende Salzburger (2003).
Uwe Kröger (Musicalstar, derzeit Captain Georg von Trapp in The Sound of Music), 1992 Durchbruch bei der Uraufführung des Musicals Elisabeth in Wien, danach zahlreiche Rollen in verschiedenen Musicals in Deutschland, England und
Österreich. U.a. Les Miserábles in Berlin, Mitsuko und Mozart! in Concert in Wien,
Das Phantom der Oper in Essen, Dracula in Graz, Rebecca und Rudolf in Wien.
Zahlreiche Konzerttourneen und Soloprogramme.
Dr. Susanne Rolinek (Historikerin), Provenienzforscherin am Salzburg Museum,
Lektorin an der Universität Salzburg. Forschungsschwerpunkte: Österreichische
Zeitgeschichte, (jüdische) Migrations- und Sozialgeschichte, Vermittlung von Geschichte in Museen und Ausstellungen. Autorin u.a. gemeinsam mit Gerhard Lehner und Christian Strasser Im Schatten der Mozartkugel. Reise durch die braune
Topographie von Salzburg (2009).
Univ. Prof. Dr. Jürg Stenzl (Musikwissenschafter), Professor für Musikwissenschaft am Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg, zahlreiche Gastprofessuren in der Schweiz, Deutschland, Italien und USA.
Forschungsschwerpunkte: Mittelalter, 20. Jahrhundert (insbesondere Luigi Nono),
Rezeptionsgeschichte, Geschichte der musikalischen Interpretation. Autor u.a. von
Jean-Luc Godard – musicien: Die Musik in den Filmen von Jean-Luc Godard,
(2010), Herbert von Karajan 1908-1989. Der Dirigent im Lichte einer Geschichte der musikalischen Interpretation (hrsg. gem. m. Lars E. Laubhold / Lisa Meyerlist, 2008).
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