IVZ-Artikel vom 16.12.2008 - Johannes-Kepler

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Kammermusik für Kenner im Ibbenbürener "Kepler"
Einen außergewöhnlichen Kammermusikabend gestalteten Bela Berkemer- Makharadze und Uwe Berkemer am Sonntag im Kepler-Gymnasium.
(Foto: Brigitte Striehn)
Ibbenbüren. Ein wunderbares Kammermusik-Konzert erlebten am Sonntagabend etwa 70 Zuhörer im Foyer des KeplerGymnasiums. Uwe Berkemer, seit dem Sommer als Musiklehrer in Ibbenbüren tätig, trat gemeinsam mit seiner Frau Bela BerkemerMakharadze auf das Podium.
Die Künstler begannen mit der Sonate F-Dur op. 1 No 12 von Georg Friedrich Händel. Die Tempowechsel zwischen den langsamen Adagio und
Largo zum lebhaften Allegro wurden meisterhaft herausgearbeitet, das aufmerksame Publikum spendete viel Beifall. Das perfekt harmonisierende
Zusammenspiel der Musiker begeisterte auch in der e-Moll-Sonate von Wolfgang Amadeus Mozart. Mit ihrer ausdrucksvollen Interpretation ließen
die Geigerin Bela Berkemer-Makharadze und Uwe Berkemer am Flügel die einzige Moll-Sonate im Schaffen des Komponisten aufleben.
Die Sonatine G-Dur op. 100 von Antonin Dvorak, geschrieben 1893 in New York, ist das letzte Kammermusikwerk, das Dvorak in Amerika schrieb.
Es ist seinen beiden Kindern gewidmet. In seiner Zeit als Direktor des privaten Nationalkonservatoriums griff Dvorak bei seinen Kompositionen auf
musikalische Grundlagen amerikanischer Volksweisen und Spirituals zurück. In den vier Sätzen der Sonatine G-Dur spiegeln sich die verschiedenen
Stilistiken wider. Lebhaft und kraftvoll verzauberten die Interpreten das Publikum mit den vielseitigen Tempiwechseln und der furiosen Dynamik.
Uwe Berkemer, Gründer und langjähriger Leiter des Kaukasischen Kammerorchesters in Tiflis, gab zum Abschluss mit seiner Frau einen kleinen
Einblick in das Schaffen georgischer Künstler. Im Alltagsleben der kaukasischen Völker spiele Musik eine große Rolle und es gebe viele interessante
Komponisten, deren Werke hierzulande weitestgehend unbekannt seien. Dabei würden auch folkloristische Elemente verarbeitet. Varsha Azarashvili
gehöre zu den beliebtesten, neben Sinfonien und Kammermusik hat er auch Bühnenwerke komponiert, erklärte Berkemer in einer kurzen
Einleitung. Zu hören waren ein Scherzo und Nocturne. Sulkhan Tsintsadze hat das Musikleben in Georgien nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem
mit der Bearbeitung von traditionellen Tänzen und Gesängen wesentlich geprägt. Dazu gehört auch der temperamentvoll vorgetragene Kriegstanz
"Satschidao", der als letztes Stück auf dem Programm stand. Ein außergewöhnliches Klangerlebnis, vorgetragen von zwei Künstlern, die auf
höchstem Niveau musizieren. Der lange Schlussapplaus veranlasste die Künstler zu zwei Zugaben. Nach dem Konzert durften die Zuhörer noch bei
einem Glas Wein mit den Künstlern plaudern.
VON BRIGITTE STRIEHN
15 · 12 · 08
URL: http://www.ivz-online.de/lokales/kreis_steinfurt/ibbenbueren/?em_cnt=876300&em_loc=164
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