Wildbestände Es darf gesagt werde, dass in usnerem Gebiet im allgemeinen gute Wildbestände vorhanden sind. Bei den Schalenwildarten sind vor allem hohe Gemsbestände vorhanden. Durch eine gezielte und gut geplante Bejagung und Nutzung der Bestände haben sich das GV und die Altersstruktur stark verbessert. Beim Hirschwild sind die Bestände in unseren Gebieten eher schwach. Das Rehwild unterliegt infolge der oft strengen Winter grössere Schwankungen. Deshalb ist auch eine vernünftige Bejagung und Nutzung des Rehwildes angesagt. Zu hohe Bestände fordern grosse Fallwildzahlen und können zudem Waldschäden verursachen. In den Jahren 1954 – 1972 wurde in der Kolonie Safien, Rheinwald, Mesocco und Vals das erste Steinwild ausgesetzt. Es wurde bei den Kolonien Albris und Safien eingefangen und an den Orten ohne Steinwild wieder angesiedelt. In Vals wurden die Tiere in Zervreila bei der Staumauer und Canalbrücke ausgesetzt. Weitere wurde in den 70er Jahren Steinwild im Gebiet Valserhorn, Fanella beobachtet, welche von der Kolonie Safien – Rheinwald her stammten und sich in unseren Gebieten verbreiteten. Das Steinwild hat sich in unserem Gebiet bis heute zu einer Kolonie bis über 200 Tiere entwickelt. Die Tiere haben sich beinahe auf die ganze Gebirgskette verbreitet und ausgedehnt. In den Wintermonaten beziehen sie nach wie vor ihre bevorzugten Wintereinstandsgebiete Zerfreila (Frunt, Etzmäder bis Lenta), Peilerberge (Hoberg) und Tomül (Jägerber – Gletscherei). Um keine Überbestände anwachsen zu lassen, wird heute der Bestand stabilisiert und es werden mit einer Hegejagd auf Steinwild jährlich dreissig tiere entnommen. Zu hohe Bestände fordern wieder vermehrter Abgang während den Wintermonaten, konkurrenzieren Gemswildbestände, verminder Kondition und Konstitution der Tiere. Nebst den Schalenwildarten kommen bei uns Nagetiere, Raubtiere und verschiedene Vogelarten vor. Unter Nagetieren verstehen wir Murmeltiere, Eichhörnchen, Feld- und Schneehasen. Die Murmeltierpopulationen können als gut bezeichnet werden. Oft dringen sie auf landwirtschaftliche Wiesen hinunter und verursachen durch ihre Baue grössere Schäden. Eichhörnchen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese zählen zur Zeit zu den geschützten Tierarten. Auch dürfte dies der Grund sein für das Anwachsen der Bestände. Hasenpopulationen sind eher als mässig zu bezeichnen. Zu den Raubtieren gehören unseren Wildbeständen Fuchs, Dachs, Edelmarder, Wiesel und Hermelin an. Der Bestand der Füchse ist gut, jedoch auch Schwankungen, die durch Krankheit bedingt sind, unterworfen. Der Abgang durch die jagdliche Nutzung und durch Verluste ist in der Regel kleiner als der Zuwachs. Das Vorkommen an Dachs, Marder, Wiesel und Hermelin ist in unserem Gebiet eher schwach. Im Weiteren beobachten wir in unserem Gebiet verschiedene Vogelarten. In den letzten Jahren haben hier teilweise drei Adlerpaare gebrütet. Es sind auch immer wieder Einzeladler zu sichten. Der Bestand an Brikwild, Schneehühner und Turmfalken kann als gut bezeichnet werden. Verschiedene andere Vogelarten sind immer wieder in unserem Gebiet zu beobachten. Z.B. Steinhuhn, Haselhuhn, Mäusebussard, Specht, Eichelhäher, Tannenhäher und andere. Die Jagd auf die geschilderten Tiere und Vogelarten ist in den Jagdbetriebsvorschiften geregelt, welche sich auf die gesetzlichen Bestimmungen stützen. Jagd und Hege - Mit der Jagd und Hege wollen wir gesunde, den örtlichen Verhältnissen angepasste Wildbestände erhalten - Die Artenvielfalt fördern - Bedrohte Tierarten schützen - Schäden an Land- und Forstwirtschaft in Grenzen halten - Die Wildbeständen vernünftig nutzen, indem wir Ruhe und Erholung in der freien Wildbahn finden können Nehmen wir unsere Pflichten als Jäger ernst, bejagen wir unser Wild mit Ehrfurcht, helfen wir mit zur Erhaltung der Lebensräume, helfen wir mit, unnötige Störungen von Wild und deren Einstände zu vermindern. Wir Jäger sollten uns im Klaren sein, dass uns das Recht zum Jagen vom Bündnervolk verliehen ist. Mit der Annahme dieses Rechtes werden wir aber auch verpflichtet, für das Allgemeingut in der Natur zu sorgen. Kennen wir die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Umwelt, so werden wir auch die Nichtjäger aufklären, und so mit Öffentlichkeitsarbeit wichtige Hegearbeit leisten. Danke an alle, die sich für die Erhaltung unserer Tier- und Pflanzenwelt einsetzen, denn mit dem Lebenraum unseres Wildes erhalten wir auch unseren Lebensraum!