PRESSEMAPPE FLUSS – SAISON 2017/18 1. SAISONTHEMA «FLUSS» 2. SECHS ABO-KONZERTE VOLLER PREMIEREN 3. SINFONIETTA.TV 4. BASEL SINFONIETTA AKADEMIE 5. SAISONKONZERTE 2017/18 6. KINDERKONZERTE «FÜR KLANGFÜCHSE» 7. ABO 2017/18 8. ENGAGEMENTS/GASTSPIELE 2017/18 9. BIOGRAPHIEN 10. DIE GREMIEN Die Basel Sinfonietta steht vor einer Saison voller Premieren! Denn beim Basler Orchester für zeitgenössische Musik ist einiges im «Fluss»: Nicht nur eine so betitelte Saison voller Ur- und Schweizer Erstaufführungen steht an. Mit sinfonietta.tv wird auf die kommende Spielzeit hin die erste Orchester-TV-Plattform der Schweiz lanciert. Zudem wird mit der Lancierung der Basel Sinfonietta Akademie ein zukunftsweisender Schwerpunkt in der Ausbildung gesetzt. Und bei all diesem Streben nach Innovation findet die Basel Sinfonietta zunehmend Anklang. Die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten nimmt erfreulicherweise zu. Und man engagiert uns gerne: so sind wir in der kommenden Spielzeit u.a. im Theater Basel, am Musik-Collegium Schaffhausen oder im Grand Théâtre de Genève zu hören. Es verspricht eine mitreissende Saison zu werden! – mit Musik am Puls der Zeit. 1. FLUSS - BASEL Basel wird durch die Lage am Rhein bestimmt, der Fluss prägt und gliedert die Stadt, er verbindet und trennt. Musikalisch gesehen ist der Fluss bzw. das Fliessen eine Grundeigenschaft von Musik, selbst dann, wenn sie sich dagegen zu sperren scheint und betont statisch daherkommt. Jenseits dieser eigentlich banalen Feststellung hat uns das Thema «Fluss» aber zu Programmideen inspiriert, die ihm darüber hinausgehende Aspekte abgewinnen. Es ist nämlich nicht immer die Musik an sich, die besonders «fliessend» erscheint, sondern auch die äussere Form des Anlasses (1. Abo-Konzert, 6. Abo-Konzert), fliessende stilistische Übergänge (5. Abo-Konzert, 6. Abo-Konzert), eine sprachliche Assoziation (Strom – Fluss; 3. Abo-Konzert) oder kulturelle Anspielungen («Pantha rhei», 2. Und 6. Abo-Konzert). 2. SECHS ABO-KONZERTE VOLLER PREMIEREN! 1. Abo-Konzert: «Die namenlose Stadt» Dieses Konzert findet im Rahmen des Festivals ZeitRäume Basel im Untergeschoss des Neubaus des Kunstmuseums Basel statt und bildet den Endpunkt eines ganztägigen Events. Dazu gehört eine von Basel Sinfonietta-Musikern ausgeführte Klanginstallation von Georg Friedrich Haas in den Räumen des Kunstmuseums. Das eigentliche Konzertprogramm umfasst vier Stücke, bei denen Aspekte des Raums direkt oder indirekt eine Rolle spielen. Cecile Martis «Türme» und Roman Haubenstock-Ramatis «Vermutungen über ein dunkles Haus» (eine Schweizer Erstaufführung) beziehen sich direkt auf Gebäude. In letzterem Stück wie auch bei Fausto Romitellis «Nameless City» – ebenfalls eine Schweizer Erstaufführung – spielen räumliche Klangeffekte eine wichtige Rolle: Romitellis Stück wird im Raum verteilt gespielt, bei Haubenstock-Ramati werden Teile der Musik vorher aufgenommen und im Konzert eingespielt. Auch «Verblendung» von Kaija Saariaho arbeitet mit raumakustischen Effekten mittels Zuspielungen. 2. Abo-Konzert: «Die Wände haben Ohren» Unser Saisonthema weist zurück in die griechische Antike: Panta rhei (Alles fliesst). So trifft es sich gut, dass unser langjähriger Festivalpartner Culturescapes dieses Jahr das Thema Griechenland hat und wir mit einem griechischen Programm daran beteiligt sind. Im Grossen Saal des Goetheanums in Dornach werden zwei Zugänge zum Griechischen gewählt: griechische Komponisten und griechische Mythologie. Die Schnittmenge dieser beiden Aspekte bildet Nikos Skalkottas Ouvertüre «Die Rückkehr des Odysseus» (eigentlich mehr ein Sinfonische Dichtung), ein dramatisches und ernstes Werk im post-Schönberg’schen Stil und: eine Schweizer Erstaufführung. In das Konzert hineinführen wird uns ein Werk von Georges Aperghis mit dem unschlagbaren Titel «Die Wände haben Ohren» (ebenfalls eine Schweizer Erstaufführung) Den Höhepunkt bildet dann «Promethée – Le poème du feu» des russischen Musikmystikers Alexander Skrjabin, dessen stilistisch zwischen Spätromantik, Impressionismus und früher Moderne angesiedeltes Werk den Prometheus-Mythos mystisch überhöht. Mit dabei in der grossen Partitur ist ein Farbenklavier mit eigener auskomponierter Stimme. 3. Abo-Konzert: «Sprechende Pfade» Im Musical Theater Basel setzen wir uns mit dem elektrischen Strom bzw. dem Thema Elektronik auseinander. Dies geschieht insbesondere im Hauptwerk des Abends, Jonathan Harveys «Speakings» für Orchester und LiveElektronik. Wie der Titel verrät, spielt hier Sprache eine wichtige Rolle, etliche Orchestermusiker werden neben ihrem Instrument auch ein paar Worte zu sprechen haben. Auch «Scattered Ways» (eine Schweizer Erstaufführung) der jungen Komponistin Sarah Nemtsov benutzt elektronische Mittel, allerdings nur in der Verwendung entsprechenden Instrumentariums (Sampler, verstärktes Toy-Piano u.dgl.). Diese beiden Werke umrahmen die Uraufführung von Mike Svobodas neuem Saxophonkonzert «Wittgenstein & Twombly». 4. Abo-Konzert: «Hängende Gärten» Das Fliessende, Zerfliessende in der Musik selbst bzw. ihrer Form ist wiederum im Muscial Theater Basel das Thema. Es bildet den kompositorischen Ausgangspunkt für «Hängende Gärten», das neue Orchesterstück des deutschen Komponisten Philipp Maintz, das die Basel Sinfonietta mit in Auftrag gegeben hat (zwar spielen wir nicht die Uraufführung, aber die Schweizer Erstaufführung); daneben hat das Werk auch einen deutlichen Naturbezug. Beides findet sich auch wieder in Toshio Hosokawas «Circulating Ocean», gewissermassen als geistiges und (klang)sinnliches Schwesterstück zu Maintz’ Werk ausgesucht. Bernd Alois Zimmermanns «Photoptosis» (ebenfalls eine Schweizer Erstaufführung) und Dieter Ammanns sinfonischer Erstling «Boost» repräsentieren im Gegensatz dazu die eher geraffte Zeit. 5. Abo-Konzert: «Schmelzender Schnee» Mit diesem Konzert machen wir wieder einmal einen Ausflug in den Jazz. Das Konzert ist eine Kooperation mit dem Jazzfestival Basel bzw. OffBeat. Marius Neset ist ein norwegischer Jazzsaxophonist und Vertreter eines ambitionierten Modern Jazz. Sein Album «Snowmelt», das er mit der London Sinfonietta eingespielt hat, erntete begeisterte Kritiken (wir spielen das Werk als Schweizer Erstaufführung). Seine Musik ist anspruchsvoll, überraschend und überraschend nah an «Neuer Musik», der Orchesterpart ist kein blosser Background, sondern absolut gleichberechtigt und höchst interessant. 6. Abo-Konzert: «Panta rhei» Zum Abschluss unserer Saison verbinden wir mehrere Ideen zu einem ganz besonderen Event auf dem Hafenareal Basel-Kleinhüningen, das einzelne musikalische Gruppenaktionen am Nachmittag und ein abschliessenden Konzert am Abend beinhaltet. Das Programm am Abend bringt das Schweizer Kaleidoscope String Quartet (KSQ) mit der Basel Sinfonietta zusammen. Drei Werke für Streichquartett und Orchester von KSQ-Primarius Simon Heggendorn (KSQ-Primarius) spielen wir als Uraufführungen. Das restliche Programm bewegt sich in einem stilistischen Bereich, der zur Musik des KSQ passt, die sich im Indie Classical-Bereich mit deutlichen minimalistischen Einflüssen bewegt. Die Wahl der Orchesterwerke orientiert sich an dieser Stilistik – neben Phil Glass’ Dance aus «Akhnaten» (eine Schweizer Erstaufführung) zwei jüngere Komponisten, deren Karriere noch im Wachsen begriffen ist: mit Mason Bates’ «Mothership» und Missy Mazzolis River Rouge Transfiguration gleich nochmals zwei Schweizer Erstaufführungen! In diesem Event fliesst alles ineinander: Kammer- und Orchestermusik, Komponiertes und Improvisiertes, offene und definierte Form, öffentlicher und geschlossener Raum, Konzert und Aktion. Und nebendran fliesst der Rhein ... 3. SINFONIETTA.TV Ebenfalls auf die neue Saison hin lanciert die Basel Sinfonietta als erstes Schweizer Orchester mit sinfonietta.tv eine eigene TV-Plattform. Damit will das Orchester seiner Pionierrolle im Zeitalter der Digitalisierung auch kommunikativ gerecht werden. Mit dieser persönlicheren Form der Kommunikation sollen das Orchester, die Musikerinnen und Komponisten mittels Video-Botschaften sowohl bei ihrer Arbeit hinter den Kulissen wie auch auf der Bühne für das Publikum, für Partner und Sponsoren «sichtbarer» gemacht werden. Die Plattform verfügt mit Raffaele P. über einen eigenen Moderator bzw. Anchorman und wird neben innovativen Trailern und Konzertberichten der anderen Art auf die Saison 2017/18 hin eine intensive Berichterstattung über die Basel Sinfonietta hochfahren. Eine kommunikative Premiere in der Schweizer Orchesterlandschaft! 4. BASEL SINFONIETTA AKADEMIE Als weitere wichtige Neuerung auf die kommende Spielzeit hin, darf die Lancierung der Basel Sinfonietta Akademie vermeldet werden. Damit wird nicht nur ein neuer Schwerpunkt in der Orchesterausbildung gesetzt, sondern ganz neue Formate geschaffen. Die Akademie baut auf drei Säulen auf: 1. In Zusammenarbeit mit der Musikakademie Basel bietet die Basel Sinfonietta wie bisher fixe Praktikumsplätze im Orchester an. 2. Durch die Einführung der Position eines Assistant Conductor wird jungen Dirigentinnen und Dirigenten die Möglichkeit geboten – im Austausch mit dem Principal Conductor – Orchestererfahrung zu sammeln. 3. In gemeinsam mit der Musikakademie Basel veranstalteten Seminaren für junge Komponistinnen und Komponisten haben diese in Orchester-Workshops mit der Basel Sinfonietta die einmalige Gelegenheit, ihre Werke in einem professionellen Kontext «auszuprobieren» und dabei gezielt gefördert werden. Wir erhoffen uns viel von den Abgängerinnen und Abgängern der Basel Sinfonietta Akademie! 5. ABO-KONZERTE 2017/18 (UA): Uraufführung / (EA): Schweizer Erstaufführung 1. ABO-KONZERT: DIE NAMENLOSE STADT Sonntag, 17.09.2017, 19 Uhr Basel, Neubau Kunstmuseum Kaija Saariaho Fausto Romitelli Verblendungen (1984) The Nameless City (1997) (EA) Cécile Marti Roman Haubenstock-Ramati Seven Towers, Nr. 6 (2015) Vermutungen über ein dunkles Haus (1963) (EA) Baldur Brönnimann: Leitung Im Rahmen von ZeitRäume Basel 2017 2. ABO-KONZERT: DIE WÄNDE HABEN OHREN Sonntag, 12.11.2017, 19 Uhr Dornach, Goetheanum Georges Aperghis Die Wände haben Ohren (1972) (EA) Nikos Skalkottas Ouvertüre «Die Rückkehr des Odysseus» (1942) (EA) Alexander Scriabin Prometheus – Poème du feu (1909/10) Baldur Brönnimann: Leitung Im Rahmen von Culturescapes 3. ABO-KONZERT: SPRECHENDE PFADE Sonntag, 28.01.2018, 19 Uhr Basel, Musical Theater Sarah Nemtsov Scattered Ways (2015) (EA) Mike Svoboda «Wittgenstein & Twombly» (2017) (UA) Jonathan Harvey «Speakings» für Orchester und Elektronik (2008) Baldur Brönnimann: Leitung Marcus Weiss: Saxofon SWR-Experimentalstudio 4. ABO-KONZERT: HÄNGENDE GÄRTEN Sonntag, 18.03.2018, 19 Uhr Basel, Musical Theater Bernd Alois Zimmermann Toshio Hosokawa Photoptosis (1968) Circulating Ocean (2005) (EA) Philipp Maintz Dieter Ammann Hängende Gärten (2017) (EA) Boost (2001) (EA) Titus Engel: Leitung 5. ABO-KONZERT: SCHMELZENDER SCHNEE Sonntag, 06.05.2018, 19 Uhr Basel, Volkshaus Marius Neset Snowmelt (2015) (EA) Geoffrey Paterson: Leitung Marius Neset Quartet In Zusammenarbeit mit OffBeat Jazzfestival Basel 6. ABO-KONZERT: PANTA RHEI Sonntag, 10.06.2018, 19 Uhr Basel, Hafenareal Mason Bates «Mothership» (2011) (EA) für Orchester und Elektronik Simon Heggendorn 3 Werke f. Streichquartett u. Orchester (2017) (UA) Baldur Brönnimann: Leitung Missy Mazzoli River Rouge Transfiguration (2013) (EA) Philip Glass Dance aus «Akhnaten» (1984) (EA) 6. KINDERKONZERTE «FÜR KLANGFÜCHSE» Die Kinderkonzertreihe der Basel Sinfonietta «für Klangfüchse » hat sich auch in der ausgehenden Saison im Basler Konzertleben weiter etabliert und ist zu einem Publikumsrenner geworden. Dies bestärkt uns darin, auch in der kommenden Saison an fünf Konzertterminen zeitgenössische Musik für Babys und Kleinkinder zu präsentieren. Auch der Veranstaltungsort, die Markthalle Basel, ist beim Publikum sehr gut angekommen und wird auch zukünftig der Ort dieser Konzertreihe sein. FÜR KLANGFÜCHSE NR. 1 Basel, Markthalle Sonntag, 15.10.2017; 10.00, 11.30 & 14.30 Uhr FÜR KLANGFÜCHSE NR. 2 Basel, Markthalle Sonntag, 26.11.2017; 10.00, 11.30 & 14.30 Uhr FÜR KLANGFÜCHSE NR. 3 Basel, Markthalle Sonntag, 21.01.2018; 10.00, 11.30 & 14.30 Uhr FÜR KLANGFÜCHSE NR. 4 Basel, Markthalle Sonntag, 11.03.2018; 10.00, 11.30 & 14.30 Uhr FÜR KLANGFÜCHSE NR. 5 Basel, Markthalle Sonntag, 29.04.2018; 10.00, 11.30 & 14.30 Uhr 7. ABO 2017/18 Das Abonnement Basel Sinfonietta heisst neu ganz einfach ABO und beinhaltet sechs Konzerte, die immer an einem Sonntag um 19 Uhr stattfinden. Abonnentinnen und Abonnenten profitieren nicht nur von 25% AboVorteil gegenüber dem Einzelkartenpreis, sondern von vielen weiteren Vorzügen. So erhalten unsere Abonnenten z.B. 20% Rabatt auf den Kauf von zusätzlichen Einzelkarten, wir überraschen sie jede Saison mit einem persönlichen Abo-Geschenk oder laden sie an unsere Saisonprogrammvorstellung mit Apéro ein. Der öffentliche Abo-Verkauf für die Saison 2017/18 startet am 11. Mai 2017. 8. ENGAGEMENTS/ GASTSPIELE 2017/18 GRAND THÉÂTRE DE GENÈVE Genf, Grand Théâtre 4 Vorstellungen von Do 14.09.2017, 19:30 Uhr (Premiere) bis Di. 26.09.2017, 19:30 Uhr (Dernière) Elena Langer Figaro Gets a Divorce (2016) (EA) Oper in zwei Akten Justin Brown: Leitung David Pountney: Inszenierung Ralph Koltaï: Bühne Sue Blane: Kostüme SWISS INDOORS BASEL Basel, St. Jakobshalle Mo 23.10.2017 17.30 Uhr SUPER MONDAY Eröffnungsgala der Swiss Indoors 2017 Christoph Walter: Leitung MUSIK-COLLEGIUM SCHAFFHAUSEN DO 26.10.2017, 19.30 UHR SCHAFFHAUSEN, KIRCHE ST. JOHANN, Einojuhani Rautavaara Symphony No. 8, The Journey Sergei Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 2, c-moll Annedore Neufeld: Leitung Klavier, NN 1. FREIBURGER FILMMUSIK FESTIVAL Freiburg, Konzerthaus Di 03.04.2018, 19.30 Uhr Mi 04.04.2018, 19.30 Uhr Do 05.04.2018, 19.30 Uhr Fr 06.04.2018, 19.30 Uhr 4 Produktionen mit Live-Film THEATER BASEL Basel, Theater 15 Vorstellungen von Do 08.02.2018, 19:30 Uhr (Premiere) bis Do. 21.06.2018, 19:30 Uhr (Dernière) Kurt Weil Dreigroschenoper Johannes Kalitze, Leitung Dani Levy, Inszenierung 7. BIOGRAPHIEN BASEL SINFONIETTA Die Basel Sinfonietta ist das Orchester für zeitgenössische Musik in Europa. Getragen vom Ideal spannender und aussergewöhnlicher Konzertprogramme sprengte die Sinfonietta schon früh den Rahmen der Konzertkonventionen und überraschte mit Programmen zwischen Neuer Musik, Jazz, Performance und Multimedia. Dabei wurden immer wieder auch Klassiker des Repertoires in unerwartete Zusammenhänge und in zeitgemässe Kontexte gestellt. Neben den aussergewöhnlichen Konzertprogrammen ist auch die Struktur des Orchesters einzigartig. Da das Orchester als Verein organisiert ist, können sich alle Musikerinnen und Musiker am demokratischen Entscheidungsprozess zur Ausrichtung und Programmierung des Klangkörpers beteiligen. Dabei konnte eine beachtliche Entwicklung erarbeitet werden: Wurden die ersten Konzerte zu Beginn der 80erJahre noch von den Musikerinnen und Musikern von der Werbung bis zum Abbau in Eigenregie durchgeführt, ist die Basel Sinfonietta heute ein moderner Klangkörper. Die strategischen und programmatischen Entscheidungen fällt dabei weiterhin ein von den Musikerinnen und Musikern gewählter Orchestervorstand, der in den operativen Aufgaben von einer Geschäftsstelle unterstützt wird. Der Erfolg der Basel Sinfonietta reichte schnell über Basel hinaus. Einladungen zu Festivals erreichten das Orchester schon im ersten Jahr seines Bestehens. Bis heute hat die Sinfonietta an internationalen Festivals wie zum Beispiel den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, der Biennale di Venezia, dem Festival d’Automne Paris, den Tagen für Neue Musik Zürich, den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt sowie am Kunstfest Weimar gespielt. Konzertreisen nach Aserbaidschan, Japan, die Niederlande, Spanien, Frankreich und Österreich waren weitere Höhepunkte in der Gastspieltätigkeit. Da sie damals von jungen Musikerinnen und Musikern gegründet worden ist, setzt sich die Basel Sinfonietta konsequent für die Förderung junger Talente ein. Jährlich nehmen Studentinnen und Studenten der Hochschule für Musik Basel (HSM) als Praktikantinnen und Praktikanten an Konzertprojekten teil und sammeln so erste Orchestererfahrungen. Zugleich ist es der Basel Sinfonietta ein Anliegen, jungen Komponistinnen und Komponisten Kompositionsaufträge zu geben und sie so in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Zeitgenössische Musik ist auch die Basis der innovativen Kinderkonzertreihe «für Klangfüchse», die seit der Saison 2015/16 in über 20 Konzerten bei den Basler Kleinkindern ein breites Publikum gefunden hat. In den letzten Jahren hat die Basel Sinfonietta einen Generationenwechsel erlebt. Die Orchesterstrukturen wurden weiterentwickelt, das Profil weiter geschärft. Seit dieser Saison 2016/17 hat die Sinfonietta erstmals in ihrer Geschichte einen Principal Conductor, der kontinuierlich mit dem Orchester arbeiten wird. Mit dem gebürtigen Basler Baldur Brönnimann konnte ein Dirigent für diese Aufgabe gewonnen werden, der einerseits in der Region Basel verwurzelt ist und andererseits seine internationale Erfahrung, gerade auch im Bereich der Neuen Musik, in die Orchesterarbeit mit einbringen wird. Die Basel Sinfonietta wird u.a. durch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft unterstützt. BALDUR BRÖNNIMANN Baldur Brönnimann ist einer der führenden Dirigenten für zeitgenössische Musik. In Basel geboren und in Pratteln aufgewachsen, wurde er an der Musikakademie der Stadt Basel und dem Royal Northern College of Music in Manchester ausgebildet. Nach seinem Studium war er dort als Lehrbeauftragter für Dirigieren tätig. Mit seiner grossen Offenheit ist Brönnimann im Opernhaus wie im Konzertsaal viel gefragt. Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählen die Zusammenarbeit mit La Fura dels Baus an György Ligetis «Le Grand Macabre» an der English National Opera und dem Teatro Colón, Buenos Aires; John Adams’ «The Death of Klinghoffer» an der English National Opera; Kaija Saariahos «L’amour de loin» an der Norwegian Opera und dem internationalen Festival in Bergen sowie Fausto Romitellis «Index of Metals» mit Barbara Hannigan am Theater an der Wien. Am Teatro Colón dirigierte er auch Arnold Schönbergs «Erwartung», Karol Szymanowskis «Hagith» und Helmut Lachenmanns «Das Mädchen mit den Schwefelhölzern» mit dem Komponisten als Sprecher. Brönnimann arbeitet eng mit Komponisten wie John Adams, Kaija Saariaho, Harrison Birtwistle, Unsuk Chin und Thomas Adès zusammen und wird sehr häufig für Ur-und Erstaufführungen angefragt. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet Baldur Brönnimann mit dem Teatro Colón in Buenos Aires, für welches er regelmässig Neuproduktionen zeitgenössischer Opern erarbeitet. Seit Januar 2015 ist er zudem Chefdirigent des Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música in Porto. Dort etablierte er Konzertprogramme, die eine Verbindung zwischen dem Standardrepertoire und unbekannten und zeitgenössischen Werken herstellen. Bekannt für seine aussergewöhnlichen Konzertprogramme, arbeitet Baldur Brönnimann regelmässig mit Orchestern wie dem Oslo Philharmonic, dem Royal Stockholm Philharmonic, der Britten Sinfonia, dem Philharmonia Orchestra, dem BBC Symphony, dem Copenhagen Philharmonic und dem Seoul Philharmonic. Brönnimann wurde wiederholt von den führenden Ensembles für Neue Musik wie dem Ensemble intercontemporain, dem Klangforum Wien und dem norwegischen BIT20, welches er bis 2015 geleitet hat, eingeladen. Seit dieser Spielzeit 2016/17 ist Baldur Brönnimann Principal Conductor der Basel Sinfonietta und damit der erste Dirigent, der von dem selbstverwalteten Orchester in seiner 35-jährigen Geschichte für eine regelmässige Zusammenarbeit engagiert wurde. Sein Debut mit der Basel Sinfonietta gab er im Januar 2016. 7. DIE GREMIEN VORSTAND Die Basel Sinfonietta ist als Verein organisiert und verwaltet sich selbst. An der jährlichen Generalversammlung stimmen die Vereinsmitglieder über wichtige Entscheide ab. Zudem wählt das Orchester seinen Vorstand, welcher aus maximal sieben Personen besteht. In enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung erarbeitet und kontrolliert er die strategischen und finanziellen Angelegenheiten des Vereins Basel Sinfonietta. VORSTANDSMITGLIEDER Franziska Mosimann, Präsidentin Regula Bernath Barbara Weishaupt Cornelius Bauer, Programmkoordinator GESCHÄFTSSTELLE Da in ihrer über dreissigjährigen Geschichte sowohl der Bekanntheitsgrad wie auch die Zahl der Projekte und Konzerte der Basel Sinfonietta erfreulich zunahmen, war es den Musikerinnen und Musikern nicht mehr möglich, alle operativen Tätigkeiten selbst auszuführen. So umfasst die Geschäftsstelle der Basel Sinfonietta aktuell ein sechsköpfiges Team, bestehend aus einem Geschäftsleiter, einem Verantwortlichen für PR & Marketing, einer Mitarbeiterin für Personalbüro und Buchhaltung, einem Projektmanager, einem Mitarbeiter für Orchestertechnik sowie einem Verantwortlichen für sinfonietta.tv und die Notenverwaltung. Im Rahmen eines mehrmonatigen Praktikums bietet die Basel Sinfonietta Studierenden die Möglichkeit, vielseitige Praxiserfahrungen im Kultur- und Orchestermanagement zu sammeln. Felix Heri, Geschäftsführung Werner Hoppe, PR & Marketing Susanne Jani, Personalbüro & Buchhaltung Jens Bracher, Projektmanagement Dave Scherer, Orchestertechnik Raffaele Perniola, sinfonietta.tv & Notenverwaltung