Artikel Schuldenparcours mit bild für RN März 2014

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Jung und pleite – Nicht mit uns!
Stolz präsentierten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen der Wirtschaftsschule Nördlingen
am Tag der Offenen Tür Besuchern und Mitschülern ihr Projekt „Schuldenparcours".
Auf vielfältige Art und Weise dokumentierten sie dabei ihre Erkenntnisse zum Thema „Junge
Erwachsene und Schulden“. Erstellt wurde der Stationenlauf im Fach Projektarbeit in Kooperation
zwischen der Fachbetreuerin Wirtschaft, Frau Manuela Stahl, mit dem Projektleiter
Schuldenprävention des Caritasverbandes, Herrn Wolfgang Schindele.
Der vorgestellte Schuldenparcours umfasste mehrere Stationen, die die Klassen je nach
Interessenslage bearbeiteten. So konnten die Besucher bei einem Quiz ihr Wissen zum Thema
„Werbung und Konsum“ testen. Den Teilnehmern wurde bewusst, wie sehr Verbraucher in ihrem
Konsumverhalten durch Werbung manipuliert werden. Ebenso wurden „Konsumfallen im
Supermarkt“ entlarvt und Tipps für bewusstes Einkaufen gegeben. Auch das Thema „Kaufsucht“
wurde anhand zweier ausdrucksstarker Fotogeschichten dargestellt. Kaufsucht ist nämlich eine
Krankheit, die eine Behandlung erforderlich macht. Zudem brauchen Betroffene auch die Hilfe
einer Schuldenberatung, um ihre finanzielle Situation wieder in Griff zu bekommen.
In einem weiteren Themenraum präsentierten Schüler die Ergebnisse einer schulinternen
Umfrage zur Handynutzung. Was nicht überrascht: Jeder zweite Jugendliche besitzt ein
Smartphone, das er ständig bei sich hat, also könnte man das Handy spaßeshalber als einen
weiteren unverzichtbaren Körperteil Jugendlicher bezeichnen. Wichtig ist hier vor allem auch der
richtige Umgang mit dem Handy, um zu vermeiden, dass nicht durch unüberlegtes Herunterladen
von Apps unbeabsichtigte finanzielle Nachteile entstehen. In einem Spiel konnten die Besucher
ihre „erste eigene Wohnung“ einrichten, natürlich nicht ohne bei der Auswahl der Wohnung sowie
der Einrichtungsgegenstände ihre jeweilige finanzielle Situation zu berücksichtigen. Witzig war
zudem der selbst gedrehte „Führerschein“-Film. Ergänzend dazu hatten die Schüler Informationen
zu „Auto und Führerschein“ aufbereitet. Großes Engagement bewiesen zudem vier Schülerinnen,
die in Nördlingen eine Umfrage zum Thema „Schulden“ durchgeführt hatten und ihre Ergebnisse
vorstellten.
Die durchweg positive Resonanz der Besucher war der verdiente Lohn für eine arbeitsintensive
Vorbereitung des Parcours in Vormittags- und Nachmittagsunterricht. Auch persönlich konnten die
Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen davon profitieren: Zum einen empfanden sie die Arbeit
im Team als Gewinn bringend, zum anderen wurde ihnen bewusst, wie wichtig ein vernünftiger
Umgang mit Geld ist. Konsumentscheidungen sollten im Vorfeld gut überlegt werden, da die
Grenzen zwischen „Geliehen – verschuldet – überschuldet“ fließend sind. Die Wirtschaftsschule
Nördlingen legt daher einen besonderen Schwerpunkt auf die ökonomische Verbraucherbildung
der Schüler, dazu zählt auch die Finanzkompetenz. Gerade bei jungen Menschen ist der Anstieg
der Verschuldung am Größten: Handy, Führerschein, das eigene Auto, die erste eigene Wohnung,
Wünsche, die verständlich und nachvollziehbar sind, die sich mit Taschengeld,
Ausbildungsvergütung oder dem ersten eigenen Gehalt nicht immer realisieren lassen.
Jugendliche müssen daher frühzeitig durch gezielte und altersgemäße Projekte auf den Umgang
mit Geld vorbereitet werden.
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