Allgemeines Der Begriff Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen Antike und Neuzeit (6. bis 15. Jahrhundert). Sowohl der Beginn als auch das Ende des Mittelalters sind Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und werden recht unterschiedlich angesetzt. Im Mittelalter wurde die politische und kulturelle Dominanz des griechisch-römisch geprägten Mittelmeerraums abgelöst durch eine neue, fast ganz Europa umfassende Welt christlicher Feudalstaaten romanischer, germanischer, slawischer und keltischer Völkerschaften. Grundzüge des europäischen Mittelalters waren eine nach Ständen geordnete Gesellschaft, eine gläubig christliche Geisteshaltung in Literatur, Kunst und Wissenschaft und Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache. Daneben waren die Idee der Einheit der christlichen Kirche (die aber faktisch nach dem großen Schisma mit der Ostkirche nicht mehr bestand) sowie ein recht einheitliches Weltbild kennzeichnend für diese Epoche. Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus. Die Musik Als mittelalterliche Musik wird europäische Musik bezeichnet, wie sie seit dem 9. Jahrhundert aufgeschrieben wurde und in der Folgezeit bis etwa 1430 entstanden ist. In der Musikwissenschaft wird das musikalische Mittelalter in drei Epochen unterteilt: Die Zeit der Gregorianik bis etwa 1100 mit vorwiegend einstimmiger Musik, die Musik des 12. und 13. Jahrhunderts (Notre-Dame-Schule) mit der Entwicklung mehrstimmiger Musik und die Musik von etwa 1300 bis 1450 (Ars Nova, Trecento) mit einer zunehmenden Ausdifferenzierung unterschiedlicher Stile in verschiedenen Ländern. Geschichtliches 7. und 8. Jh. Maya-Kultur Mittelamerika 7. und 8. Jh. Ausbreitung des Islam in Vorderasien, Nordafrika und Spanien 6. - 10. Jh. Tang-Dynastie in China Höhepunkt der Kaiserzeit Bau der chinesischen Mauer 6 - 16. Jh. Mali, Ghana, Songhai Großreiche in Afrika 12. und 13. Jh. Mongolen erobern Asien und Osteuropa 13. - 16. Jh. Inkas und Azteken, Mittel- und Südamerika 1492 Kolumbus entdeckt Amerika Zeit der großen Entdeckungsfahrten Die Mode 12. und 13. Jahrhundert 14. und 15. Jahrhundert Wichtige Dichter und ihre Werke Unbekannt- Hildebrandslied (Anfang des 9. Jahrhunderts) Otfried von Weißenburg (um 790-870)Evangelienharmonie (863/871) Notker Balbulus (um 840-912)Liber (H)ymnorum (860-884); Gesta Caroli Magni Chrétien de Troyes (vor 1150-1190)Érec et Énide (um 1170); Lancelot (1177-1181); Yvain (11771181); Perceval (1181-1188) Heinrich von Morungen (um 1150-1222)Minnelieder (Mitte 12. Jahrhundert) Der Pfaffe Konrad (Mitte 12. Jahrhundert)Rolandslied / Chanson de Roland (um 1170) Hartmann von Aue (um 1165-1210)Erec (um 1185); Der arme Heinrich (um 1195); Iwein (um 1200)UnbekanntNibelungenlied (um 1200) Wolfram von Eschenbach (um 1170-nach 1220)Parzival (um 1210); Willehalm (unvollendet); Titurel (vor 1219) Walther von der Vogelweide (um 1170- um 1230)Minnelieder, Sangsprüche Gottfried von Straßburg (um 1170-1220)Tristan und Isolt (um 1210) Wernher der Gartenaere (2. Hälfte des 13. Jahrhunderts)Meier Helmbrecht (zwischen 1250-1282) Konrad von Würzburg (um 1225-1287)Herzmaere (um 1260); Der Welt Lohn (um 1260); Heinrich von Kempten (zwischen 1261-1277); Engelhard; Trojanerkrieg (bis 1287) Charakterisierung Die Landwirtschaft bestimmte im Mittelalter das Leben von über 90 % der Bevölkerung. Feldbestellung und Ernte gehörten zu den wesentlichen Arbeiten, an denen die Frauen ebenso wie die Männer beteiligt waren. Neben dem Ackerbau spielte auch die Viehhaltung -und Zucht eine wichtige Rolle. Im 13. Jahrhundert entstanden mehrere schriftl. Rechtskodifikationen, darunter zwischen 1220 1230 der Sachsenspiegel. Von der Königswahl über Strafen für Verbrechen bis zu den Zinsabgaben wurden detailliert die geltenden Rechts-u. Zinsgewohnheiten niedergelegt. Die wichtigsten Ernährungszweige in den Städten waren Handwerk und Handel. Vor allem Tuchfabrikation und -handel waren ertragreiche Unternehmen, so dass häufig die Tuchhersteller und -händler auch eine gewichtige Positin im städtischen Leben einnahmen und als Ratsmitglieder die städtische Politik entscheidend beeinflussten. Als Zentren der Bildung und des teilweisen Weiterlebens antiker Zivilisation spielten die Klöster eine unentbehrliche Rolle. Mönche und Nonnen spielten bei der Christianisierung eine bestimmende Rolle ebenso bei der Weitervermittlung von Bildung, Kultur und Fachwissen. Etliche Klöster, vor allem die Frauenklöster übten soziale Aufgaben aus. Die traditionelle Pflege von Kranken war über Jahrhunderte durch nichts zu ersetzen. Walther von der Vogelweide griff mit seiner politisch motivierten Dichtung ohne Rücksicht auf kirchliche Strafen in die Streitigkeiten zwischen Papst und Kaiser zugunsten Friedrich II. ein. Das Nibelungenlied Das Nibelungenlied ist ein mittelalterliches Heldenepos. Es entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts und wurde in der damaligen Volkssprache Mittelhochdeutsch geschrieben. Der Verfasser des Nibelungenliedes nennt sich im Text nicht. Dies entspricht der Gattungskonvention der Heldenepik, die nicht die literarische Eigenleistung eines Dichters akzentuiert, sondern die Verwurzelung des Erzählstoffes in der mündlichen Überlieferung hervorhebt. Die Entstehung des Textes lässt sich durch in ihm vorausgesetzte politische Strukturen und durch Bezüge zur zeitgenössischen Dichtung auf die Jahre 1190 bis 1210 (und damit auf die „Blütezeit“ der mittelhochdeutschen Literatur) eindeutig eingrenzen; Indizien gibt es für eine Entstehung knapp Inhaltsangabe (302 Wörter) Der junge Siegfried besteht während seiner Jugend viele gewagte Unternehmungen. Er besiegt einen Lindwurm, in dessen Blut er sich badet. Der edle Reck, wirbt um Kriemhild, Tochter Utes und Schwester der Burgunderkönige Gunther. Er erhält sie erst, nachdem er die jungfräuliche Brünhild, die Königin von Island, die er Alberich gewann, an Stelle Gunthers in Kampfspielen besiegt und für Gunther zur Frau erworben hat. Siegfried plaudert aber das Geheimnis an Kriemhild aus. Als Brünhild im Streit mit Kriemhild von ihr erfährt, Siegfried sie im Kampf und im Schlafgemach bezwungen hat, veranlasst sie Hagen von Tronje, Siegfried auf einer Jagd hinterhältig zu ermorden. Kriemhild ist untröstlich; Hagen nimmt ihr auch noch den Nibelungenhort, um ihn für König Gunther im Rhein zu versenken, damit der Witwe die Mittel für eine Rache genommen werden. Als später der Hunnenkönig Etzel um die rachebesessene Kriemhild wirbt, willigt sie in die Heirat ein. Sie lädt ihre Brüder zu einem Fest nach Ungarn. Ihr einziger Gedanke dabei ist die Rache an Hagen und an den Burgundern. Kriemhild fordert die Auslieferung Hagens, die ihr die Burgunder verweigern. Von Kriemhild angestachelt, kommt es zu einem hinterhältigen Überfall der Hunnen, der in einem Blutbad endet und bei dem auf beiden Seiten alle bis auf Gunther und Hagen fallen, die durch Dietrich von Bern gefangen genommen werden. Kriemhild, die sich nur für den Verbleib des Nibelungenhorts innert, wird die Herausgabe desselben verweigert; deshalb lässt sie erst Gunther enthaupten, dann schlägt sie selbst Hagen den Kopf ab. Voll Zorn tötet sie Hildebrand. Bevor er die Hand von Kriemhild erhält muss Siegfried erst die Königin von Island, für Gunther gewinnen, was ihm geling. Ein Streit zwischen Brünhild und Kriemhild gipfelt darin, daß Siegfried durch Hagen, einem Gefolgsmann von Brünhild, ermordet wird. Kriemhild rächt sich: Sie lockt ihre Brüder an den Hof des Hunnenkönigs und lässt sie umbringen. Gunthers Hochzeitsnacht Er wird wütend und beschämt und sehr enttäuscht von seiner Hochzeitsnacht die er sich mit Sicherheit anderes vorgestellte. Wenn über König Arthus so etwas geschrieben würde, dann wäre das schwer zu glauben, da es zu ihm nicht passt, er war ein sehr idealistischer Herrscher.