Praxis: Soziale Betreuung

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Ausgabe 10 - 2017
PRAXIS: Altenpflege
Kurze Anleitungen und praktische Tipps für Ihren Pflegealltag
Selbst-Test: Kennen Sie die wichtigsten Fakten zur arteriellen Hypertonie?
Frage
Antwort
Was meint
„arterielle
Hypertonie“
überhaupt?
Eine dauerhafte und nicht situationsabhängige Blutdruckerhöhung über
140/90mmHg.
Was sind die
Ursachen einer
Hypertonie?
Bei der primären (essentiellen) Hypertonie, die über 90% der Fälle
ausmacht, ist die Ursache der Blutdruckregulationsstörung unbekannt.
Vermutlich führen äußere Einflüsse wie z. B. Übergewicht oder Stress bei
entsprechend veranlagten Personen zu einer Manifestation der
Hypertonie.
Bei den sekundären Hypertonieformen (weniger als 10% der Fälle) ist der
Bluthochdruck eine Folge anderer Grunderkrankungen wie z. B.
Erkrankungen der Niere oder als Folge einer Schilddrüsenüberfunktion.
Warum ist eine
Hypertonie so
gefährlich?
Etwa 25% aller jährlichen Todesfälle sind Folge einer Hypertonie! Je
länger ein dauerhafter Bluthochdruck besteht und je höher er ist, desto
größer ist die Gefahr weiteren Organschäden:
 Gehirn: Die bedeutendste Komplikation hier ist der Schlaganfall
 Herz: Weil die linke Herzkammer permanent gegen den erhöhten
Widerstand im Körperkreislauf anpumpen muss, entwickelt sich nach
und nach eine linksseitige Vergrößerung des Herzens. Zusätzlich
besteht häufig eine KHK durch die Arteriensklerose der
Herzkranzgefäße.
 Niere: Bei einer langjährigen Hypertonie kann sich eine Schrumpfniere
mit Niereninsuffizienz bis hin zum Nierenversagen bilden.
 Gefäße: Die Hypertonie beschleunigt die Arterioskleroseentwicklung
aller Arterien im Körper.
 Auge: Es kann zu Netzhautschäden kommen. Diese reichen von
Netzhautblutung bis hin zur völligen Erblindung.
Welche Symptome
zeigt ein
Pflegekunde mit
arterieller
Hypertonie?
Die meisten Menschen mit einer primären Hypertonie haben überhaupt
keine Symptome. Einige klagen über Kopfdruck oder Kopfschmerzen,
Ohrensausen, Nasenbluten, Herzklopfen, Schwindel oder Schweißausbrüche, besonders bei Belastung. Menschen mit einer sekundären
Hypertonie haben zusätzlich die Symptome ihrer Grunderkrankung.
Welche
unterschiedlichen
Medikamente zur
Behandlung gibt
es?
Die Prognose einer Hypertonie ist nur dann gut, wenn es gelingt, den
erhöhten Blutdruck dauerhaft zu normalisieren. Folgende Medikamente
sind hierfür sinnvoll:
 Diuretika: Bewirken die Ausschwemmung von Wasser durch die Niere.
Beispiele: Torasemid, Furosemid
 ß-Blocker: Blockieren im Körper die ß-Adrenozeptoren und hemmen
dadurch die Wirkung des Stresshormons Adrenalin und des
Neurotransmitters Noradrenalin. Sie bewirken so eine Senkung der
Ruheherzfrequenz.
Beispiele: Metoprolol, Bisoprolol
 ACE-Hemmer: Sind Hemmstoffe des Angiotensin-konvertierenden
Enzyms, das mit an der Blutdruckregulation mitbeteiligt ist.
Beispiele: Captopril, Ramipril
 Kalziumantagonisten: Verringern den Einstrom von Calcium-Ionen ins
Innere einer Muskelzelle. Dadurch wird vor allem die Kontraktilität der
glatten Gefäßmuskeln herabgesetzt und dies erweitert die Blutgefäße.
Beispiele: Amlodipin, Nifedipin
Welche blutdruckregulierenden
Allgemeinmaßnahmen
können Sie bei
Ihrem
Pflegekunden
zusätzlich
durchführen?
 Reduktion von Übergewicht: Hier können Sie Ihren Pflegekunden
entsprechend beraten und ihm Tipps bzgl. seines Essverhaltens/seiner
gewählten Nahrungsmittel geben
 Salzkonsum: Menschen mit Hypertonie profitieren von einer
Einschränkung des Salzkonsums, da dies zum Beispiel die
Wirksamkeit der Diuretika verbessert. Auch ein geringer Fettverzehr
und viel Obst und Gemüse scheinen sich nach heutigem
Kenntnisstand positiv auf den Blutdruck auszuwirken. Besprechen Sie
mit Ihrem Pflegekunden, ähnlich wie im oben genannten Punkt, welche
Nahrungsmittel hier für ihn eher positiv, welche eher negativ sind.
 Rauchen: Wenn möglich, ganz einstellen. Braucht Ihr Pflegekunde hier
Unterstützung? Wenn er dies wünscht, besprechen Sie mit dem
Hausarzt bei der Visite, wie Sie den Entzug unterstützen können, z. B.
mit der Gabe eines Nikotinpflasters.
 Mildes Ausdauertraining: Walking o. Ä. ist hier gut geeignet. Kann dies,
in stationären Einrichtungen, Ihre Ergotherapie anbieten? Vielleicht
haben Sie noch so viele fitte Pflegekunden, dass hier ein ganzer Kurs
zusammenkommt?
Auswertung: Lagen Sie mit Ihren Antworten richtig? Prima!
Haben Sie im Laufe der Zeit einiges vergessen? Gut, nun haben Sie Ihr Wissen wieder
aufgefrischt.
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