« Wasser – Ursprung des Lebens » Zeichentrickfilm/ Ko-Produktion: CNDP & CNRS (2008) http://www.evolution-of-life.com/en/observe/video/fiche/o-as-origin.html Stimme Piccolina: „Hallo! Ich heiße Piccolina und bin ein Wassermolekül. Im Augenblick mache ich einen ziemlich ruhigen Eindruck, aber wenn Ihr wüsstet, was ich alles erlebt habe! Das muss ich Euch erzählen! Alles begann vor ungefähr 4 Milliarden Jahren. Ich steckte schon seit Ewigkeiten in diesem kosmischen Eisklumpen fest! Der Eisklumpen hatte sich von einem Kometen gelöst und raste durch den Weltraum. Eines Tages kam mein Eisklumpen ganz nah an einem sehr hellen, großen Stern vorbei. Um diesen Stern kreisten wie verrückt Milliarden von Asteroiden. Lange Zeit drehte auch ich mich wie sie um den Stern. Schließlich sah ich, dass die meisten dieser Asteroiden sich zu großen Fels- und Eiskugeln zusammenschlossen. Nach und nach wurden diese Kugeln zu Planeten. Und da sie von immer weniger Asteroiden bombardiert wurden, begannen sie, abzukühlen. Ich bemerkte schließlich, dass die kältesten Planeten von Wasser- und Eisschichten bedeckt wurden. Na sowas! Die wurden wohl von eisigen Meteoriten wie meinem getroffen! Und wie nicht anders zu erwarten wurden schließlich auch wir von einem dieser großen Planeten angezogen! Welch schwindelerregender Absturz! Im Eis waren wir Wassermoleküle wie in einem Kristall in Reih und Glied angeordnet und konnten uns nicht bewegen. Man nennt uns H2O-Moleküle…, wir bestehen alle aus einem Sauerstoffatom und zwei Wasserstoffatomen. Text der Stimme des Trickfilms “Wasser – Ursprung des Lebens“ / Ko-Produktion CNDP & CNRS Es brauchte nur noch ein wenig Wärme und den richtigen Druck …..und endlich konnten wir uns frei bewegen und zu flüssigem Wasser, dem Elixir des Lebens, werden. In den Pfützen bin ich lustigen anderen Molekülen begegnet. Darunter waren natürlich viele H2O-Moleküle wie ich, aber auch ein Haufen andere, vor allem Kohlenstoffmoleküle. Von denen liefen mir viele verschiedene über den Weg. Zunächst einfache Kohlenstoffverbindungen: Methan, das berühmt-berüchtigte CO2 und andere Moleküle aus Kohlenstoffketten wie die Aminosäuren. Es gab wirklich erstaunliche, komplizierte und sehr lange Kohlenstoffmoleküle. Auch diese hatten sich auf dem Planeten gebildet oder waren im Weltraum entstanden und durch Zufall hier gelandet. Mit der Zeit sah ich immer mehr außergewöhnliche und verrückte Moleküle. Ich dachte mir, dass einem auf diesem Planeten bestimmt nicht langweilig wird. Eines Tages sah ich plötzlich eine Art riesiger Molekülschlange vor mir: Ein Polymer. Dutzende von Molekülen hielten sich fest und liefen im Gänsemarsch hintereinander her. Was für eine lustige Idee! Ich sah noch andere dieser Moleküle... immer mehr..., die anscheinend aus einer Spalte in der Pfütze kamen, in der ich gelandet war. Ich wollte es schließlich genau wissen und habe mich der Spalte genähert. Und was sah ich da? Moleküle derselben Familie die sich auf mineralischen Kristallen des Lehms nebeneinander anordneten. Ein wenig Chemie und schon bildeten sie Polymerketten! Und wir H2O-Moleküle schlossen uns schließlich ihrem Tanz chemischer Reaktionen an. Mit den Polymeren war nichts mehr wie vorher, sie hörten nicht auf, sich aufzuspalten und zu verbinden. Ich war mit meinem Latein am Ende! Es gab Polymere, die sich zusammenschlossen und sogar solche, die sich vervielfältigten. Text der Stimme des Trickfilms “Wasser – Ursprung des Lebens“ / Ko-Produktion CNDP & CNRS Die merkwürdigsten waren die hydrophoben Polymere. Das sind Polymere, die uns H2O-Moleküle hassen. Sobald sie uns sehen schließen sie sich zu Kugeln zusammen. Aber wie wunderschön das aussieht wenn die hydrophoben Polymere tanzen, um Membranen zu bilden. Es wurden immer mehr und ich bekam Angst. Der Boden war nun mit einer Art Ölfilm bedeckt! Das war die Gang der hydrophoben Polymere, die ihr Revier vergrößern wollte. Ich wollte zu ihnen hingehen, um ihnen auch Angst zu machen. Doch plötzlich - schwupp die wupp - war ich in der Blase der hydrophoben Polymere eingeschlossen. So ein Pech aber auch! Nun wenigstens war ich nicht allein, viele andere Moleküle, Aminosäuren, Polymere und Zucker waren auch in die Falle getappt. Mit der Zeit hatte ich mich an meine kleine Zelle gewöhnt. Eigentlich hatten wir ziemlich viel Spaß dort! Und es kamen immer mehr dazu, denn die Blase schluckte wirklich alles, was ihr über den Weg lief. Irgendwann wurde es ziemlich eng in unserer Blase. Denn es gab große Polymere, die nicht aufhörten, sich zu vervielfältigen. Ich wollte mich gerade bei ihnen beschweren, als ich einen großen Knall hörte: Meine Zelle hatte sich geteilt! Das war der Beginn des Lebens! Nun da das alles schon sehr lange her ist, kann ich mich nicht mehr so gut an alle Einzelheiten erinnern,…aber die Wissenschaftler sagen, dass das Leben sehr wahrscheinlich so begonnen hat. Seitdem sind Milliarden von Jahren vergangen. Ich weiß, ich habe mich kein bisschen verändert. Aber schaut doch mal, was aus meiner kleinen Blase hydrophober Polymere geworden ist! Toll, diese Vielfalt des Lebens, oder? Und, mit der Zeit, entwickelt sie sich immer noch weiter, das könnt ihr mir glauben.“ Text der Stimme des Trickfilms “Wasser – Ursprung des Lebens“ / Ko-Produktion CNDP & CNRS