Wiederholung, Einführung in die Mechanik phys1l05 Seite: 1 Die Arbeit und die Energie In vielen Sprachen der Welt benutzen wir den Begriff 'Arbeit', um damit die produktive Tätigkeit, die körperliche und geistige Beanspruchung zu kennzeichnen. Das kann sein: Wir heben eine Last, lösen eine Matheaufgabe, tragen einen Koffer den Gang entlang, fahren Rad, springen hoch. In der Physik ist dieser Begriff eingeschränkt. Zum Beispiel ist das Heben einer Last, das Hochspringen und in gewisser Weise das Radfahren auch eine physikalische Arbeit. Wir definieren: Die physikalische Arbeit W ist das Produkt aus der Kraft F und dem in der Kraftrichtung zurückgelegten Weg s. Eine analoge Definition: Unter Arbeit W versteht man das Produkt aus dem Betrag der wirkenden Kraft F und dem zurückgelegten Weg s. Aus beiden Erklärungen ist ersichtlich, dass Kraft und Weg gleichgerichtet sind. Weiterhin ist leicht zu sehen, dass ohne Ortsveränderung keine Arbeit im physikalischen Sinne verrichtet wird. Die Arbeit kann durch Muskelkraft oder auch Motorkraft verrichtet werden. Die Einheit der Arbeit ist Joule [J] Bei der Hubarbeit wird Arbeit entgegen der Schwerkraft (Gewichtskraft) verrichtet. Bei der Reibungsarbeit ist die Reibungskraft zu überwinden, um einen Körper fortzubewegen. Die Verformungsarbeit oder elastische Spannarbeit wirkt entgegen einer elastischen Kraft, z.B. der Federkraft beim Ziehen des Expanders. Beispiele: Hubarbeit: W = FGh FG ist die Gewichtskraft Reibungsarbeit: Gleitreibungskraft, W = FRh FR ist die Rollreibungskraft, bzw. die Einen Koffer den Gang entlang tragen oder die Mathematikaufgabe zu lösen, ist im physikalischen Sinne keine Arbeit. Wir bezeichnen das Schwerkraftfeld der Erde als konservatives Feld, d.h. verrichtet ein Körper Arbeit entgegen der Schwerkraft, berechnen wir die Arbeit aus dem Produkt der Gewichtskraft und der senkrechten Höhendifferenz. Mit anderen Worten es interessiert uns nur der senkrechte Höhenunterschied zwischen dem Anfangspunkt und dem Endpunkt des Körpers. Parallelverschiebungen haben auf das Ergebnis der Kraft keine Auswirkung. Es ist unerheblich, ob wir den Körper senkrecht hochheben oder in auf einer geneigten Ebene transportieren. Wir verrichten in beiden Fällen die gleiche Arbeit. Was wir im zweiten Fall an 748909418.rtf angefertigt 1995.10.24, Burmeister Norbert, konvertiert 2003.10.16 Wiederholung, Einführung in die Mechanik phys1l05 Seite: 2 Kraft sparen, das setzen wir beim Weg zu. Neben der Hubarbeit ist die Beschleunigungsarbeit eine andere wichtige Arbeit. Um einen Körpers v +v gleichmäßig zu beschleunigen (d.h. v = 1 2 und mit s = v t 2 Bewegungszustand oder auch seine Trägheit überwinden), muss eine konstante Kraft auf + diesen Körper mit F = ma wirken. legt ein s = v t = v1 v 2 t v1 = 0 , dann ist aus 2 Körper dabei den Weg s zurück, so verrichtet v er eine Arbeit von W = Fs = mas . Aus der v = a t und s = t 2 Anfangsgeschwindigkeit v1 und der Endgeschwindigkeit v2 erhalten wir die W = F s Durchschnittsgeschwindigkeit v für diesen 2 v v v W = m t = m Weg s. Sei ferner v1 = 0 , dann werden wir t 2 2 folgende Umstellung machen können. Was verstehen wir nun unter Energie? Unter Energie E (in deutschen Lehrbüchern, wie die Arbeit mit dem Buchstaben W gekennzeichnet) versteht man gespeicherte Arbeit. Diese kann zu einem beliebig späteren Zeitpunkt wiedergewonnen werden. Dabei kann sich die Art und Form der Energie ändern. Die Energie wird wie die Arbeit in der Einheit Joule gemessen. Eine andere Definition ist: Die Fähigkeit eines Körpers oder einer Konstruktion, Arbeit zu verrichten, wir Energie genannt. Für unsere weiteren Betrachtungen müssen wir noch einige Begriffe einführen. Wie wir wissen gilt der Energieerhaltungssatz. Lassen wir dagegen einen Ball in eine Grube fallen, so machen wir die Erfahrung, dass der Ball durch Energieverluste an mechanischer Energie nicht mehr die vorherige Höhe (den Grubenrand) erreicht. Die Energie wird in eine andere Art umgewandelt (z.B. Wärmeenergie). Aus diesem Grund idealisieren wir unser Modell. Wir sprechen im folgenden von einem abgeschlossenen System. In einem abgeschlossenen System wird keine Energie nach Außen abgegeben aber auch keine Energie von Außen zugeführt. Verrichten wir entgegen der Schwerkraft Hubarbeit, so verändern wir damit die Lage des Körpers um die Höhendifferenz h. Der Körper besitzt gegenüber seinem alten Zustand ein ganz anderes Potential (Fähigkeit) der Arbeitsverrichtung. Aus diesem Grund nennen wir diese Form der mechanischen Energie auch potentielle Energie Epot bzw. Energie der Lage. Epot = FG h Unter potentieller Energie eines Körpers versteht man diejenige Energie, die in dem Körper aufgrund seiner Lage oder der Anordnung seiner Bausteine gespeichert ist. Die Beschleunigungsarbeit verändert den Bewegungszustand eines Körpers. Zu jedem 748909418.rtf angefertigt 1995.10.24, Burmeister Norbert, konvertiert 2003.10.16 Wiederholung, Einführung in die Mechanik phys1l05 Seite: 3 Bewegungszustand existiert die Energie der Bewegung, oder wie sie auch noch bezeichnet wird kinetische Energie Ekin. Für die kinetische Energie ist Bewegungsrichtung völlig gleichgültig. Für die Berechnung ist es dagegen wichtig zu wissen, in welcher räumlichen Dimension sich der Körper bewegt. Bewegt er sich auf einer Geraden, besteht unser kartesisches Koordinatensystem nur aus der x-Achse. In der Ebene sind es dann die x- und die y-Achse. Bei der räumlichen Darstellung kommt dann noch die z-Achse hinzu. Dementsprechend berechnet sich die kinetische Energie aus den Komponenten dieser Koordinatenachsen. Ekin = Ekinx + Ekiny + Ekinz Wir formulieren den Energieerhaltungssatz für die Mechanik. In einem abgeschlossenen System ist die gesamte mechanische Energie konstant. Energie kann nicht verloren gehen, sondern sie verändert nur ihre Form. Die Summe aus kinetischer und potentieller ist konstant. Egesamt = Ekin + Epot Aufgabe: Mache Dir zuerst den Text verständlich, d.h. übersetze und suche die unbekannten Wörter heraus. Übungsaufgaben: Lb. S.7 Nr.1 Ein Schnellzug erreicht die 142 km entfernte Stadt Györ in 114 Minuten. Wie groß ist seine Durchschnittsgeschwindigkeit? Hausaufgabe: Lb. S.7 Nr.2, 3 2.) Ein gebremster Zug bleibt mit einer gleichmäßigen Beschleunigung nach 40 s stehen . Die Geschwindigkeit am Beginn des Bremsens beträgt 72 km/h. Wie groß ist seine (negative) Beschleunigung? 3.) Die Beschleunigung beim freien Fall beträgt 9,8 m/s˛. Welche Geschwindigkeit erreicht ein fallender Körper in 2,5 s nach Beginn des freien Falls? Übersetze den Text und löse dann die Aufgaben richtig!! Das 2. Newtosche Gesetz Die auf einen Körper einwirkende Kraft und die durch sie verursachte Beschleunigung sind einander direkt proportional. Die Konstante der direkten Proportionalität wird als die Trägheit des Körpers, oder auch als seine Masse bezeichnet. Eine konstante Kraft verursacht eine konstante Beschleunigung. Das 1. Newtonsche Gesetz Solange auf einen Körper keine Kraft einwirkt, bleibt sein Bewegungszustand unverändert. oder 748909418.rtf angefertigt 1995.10.24, Burmeister Norbert, konvertiert 2003.10.16 Wiederholung, Einführung in die Mechanik phys1l05 Seite: 4 Ein Körper bleibt solange im Zustand der Ruhe bzw. im Zustand der geradlinig gleichförmigen Bewegung, solange keine Kraft auf ihn einwirkt. 748909418.rtf angefertigt 1995.10.24, Burmeister Norbert, konvertiert 2003.10.16 Wiederholung, Einführung in die Mechanik phys1l05 Seite: 1 Übungsaufgabe: S. 10 Nr. 2 Ein Wagen mit einer Masse von 1000 kg fährt mit einer Beschleunigung von 1,5 m/s˛ an. Welche Kraft beschleunigt ihn? Wieviel Wasser könnten wir mit derselben Kraft anheben? Hausaufgabe: S. 10 Nr. 3 Eine Kiste mit einer Masse von 0,55 kg wird durch eine Kraft von 2,2 N gebremst (Reibungskraft). Wie groß ist die negative Beschleunigung ? Nach welcher Zeit bleibt die Kiste stehen, wenn ihre Anfangsgeschwindigkeit 6 m/s betrug? Hier noch eine kleine Fleißarbeit: eine konstante Beschleunigung verursachen, das Produkt ergibt sich aus ...... eine Endgeschwindigkeit erreichen, von Null auf 3 erhöhen, zum Stillstand bringen, von der Wand elastisch abprallen, etwas fallen lassen, die Geschwindigkeit erhöhen, eine Stein senkrecht hochschleudern, zum Stillstand bremsen, unelastisch gegen die Wand stoßen, irgendwo haften bleiben, elastisch zurückgestoßen werden, die Bedeutung genau festlegen, die Definition entsteht, eine Arbeit verrichten, ein in Kraftrichtung liegender Weg, Arbeit entgegen der Gewichtskraft verrichten, die Arbeit berechnen, Energie besitzen, einen Körper am Faden aufhängen, der Impuls verringert sich... (z.B. auf Null), den zurückgelegten Weg bestimmen, 748909418.rtf angefertigt 1995.10.24, Burmeister Norbert, konvertiert 2003.10.16