Kein Folientitel - Webarchiv ETHZ / Webarchive ETH

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Handel, Markt und Nachfrage
Vorlesung Bauwirtschaft
26.10.2004
2. Wie viel Miete sind Sie bereit für eine neue, helle und ruhige 1Zimmerwohnung auf dem Hönggerberg zu bezahlen, die drei Gehminuten
von der ETH entfernt ist?
Die Wohnung ist 25 qm gross und hat eigene Küche und Bad und
Terrasse.
Geben Sie hier den Mietpreis ein, den Sie maximal bezahlen würden:
3. Eine nette, reiche Tante schenkt Ihnen die Wohnung auf dem
Hönggerberg. Sie können entscheiden, selbst in die Wohnung ziehen oder
die Wohnung zu vermieten.
Wie hoch wäre der Mietpreis, den Sie mindestens verlangen würden?
Geben Sie hier den Mietpreis ein, unter dem Sie nicht bereit wären, die
Wohnung zu vermieten:
Antworten
Wohnung Hönggerberg
maximal bezahlter Preis
Fr.
1'000
minimal verlangter Preis
wenn Besitzer
800
600
400
200
0
saroos
Max
woody
michbeck
Pinot
hotzenplotz
Interpretation einer einzelnen Antwort
Fr.
800
hotzenplotz
600
400
200
0
Max
maximal bezahlter Preis
=
Zahlungsbereitschaft
=
Reservationspreis
 Wenn
Preis < oder = 800 Fr.
mietet er.
 Wenn Preis > 800 Fr. mietet er
nicht.
Kommentar:
„soll es sich auf die aktuelle persönliche Situation
beziehen. Zügeln für noch max. 2 Jahre. Nach
Studium ist ETH schlechter Standort.”
Interpretation der Zahlungsbereitschaft
Von was hängt die Höhe des
Reservationspreises ab?
Fr.
800
hotzenplotz
 Präferenzen
600
400
200
0
Max
Der „Wert“ ist hier nicht
der Marktpreis sondern
eine subjektive Grösse.
Präferenzen sind eine
psychologische Grösse
Präferenzen = was den Leuten gefällt / was sie wollen
 subjektiv
 schwierig zu erfassen / messen
 schlecht zwischen Personen vergleichbar
In der Ökonomie nehmen wir an:
 Präferenzen sind gegeben
Interpretation der Zahlungsbereitschaft
Von was hängt die Höhe des
Reservationspreises ab?
Fr.
800
hotzenplotz
 Präferenzen
 Einkommen
(+ Vermögen)
600
400
200
0
Max
Interpretation der Zahlungsbereitschaft
Fr.
800
hotzenplotz
Die Zahlungsbereitschaft kann auch
als Mass für den individuellen Nutzen
der Wohnung interpretiert werden.
Nutzen 800 Fr. = Nutzen der Wohnung
600
400
200
0
Max
Das ist die einzige Möglichkeit den
Nutzen zu quantifizieren.
Aber: Der Nutzen zwischen den
beiden ist nicht vergleichbar.
Interpretation des Angebots-Preises
minimal verlangter Preis
=
Reservationspreis des Angebots
800
700
600
550
 Wenn
Preis > oder = 700 Fr.
vermietet er.
 Wenn Preis < 700 Fr. bleibt er
selbst in der Wohnung.
400
200
0
michbeck
Interpretation des Angebots-Preises
Wie sollen wir diesen Reservationspreis des Angebots interpretieren?
 Auch als Mass des individuellen
Nutzens.
150
 Der Nutzen von 700 Fr. ist
schliesslich 700 Fr.
800
700
600
550
400
Aber wieso ist der Nutzen einmal
550 und einmal 700?
200
0
michbeck
Nachfrage- und AngebotsReservationspreise der ganzen Klasse
Fr.
bei allen Nachfrage-Preis < Angebots-Preis
1'000
800
600
400
200
0
saroos
Max
woody
michbeck
Pinot
hotzenplotz
Nachfrage- und AngebotsReservationspreise der Klasse SS 2002
2'000
10 mal N-Preis < A-Preis
4 mal N-Preis > A-Preis
3 mal N-Preis = A-Preis
1'600
1'200
800
Mick
mieter
tanja
Rebekka
trost
Bernhard
christophe
Kris
Hansdampf
rama
schussalite
Herr T
cora
Caipirinha
Tyler
Thomas
0
Cordula
400
Gründe aus denen die Angebotspreise
über den Nachfragepreisen liegen?
Durch den Besitz der Wohnung hat
man ein höheres Einkommen - und
eine höhere Zahlungsbereitschaft.
 Präferenz in der eigenen Wohnung
150
zu wohnen.
 Es gibt Transaktionskosten, die wir
noch nicht berücksichtigt haben,
 Suchkosten
 Umzugskosten

800
700
600
550
400
200
0
michbeck
Wohnungsbesitzer und potentielle Mieter
(zusammen mit 12 Architekturstudierenden)



9 Teilnehmer am Experiment werden zufällig
ausgewählt und bekommen eine Wohnung
geschenkt
Die anderen 9 bekommen nichts
Wir haben jetzt 9 potentielle Mieter
(wir kennen ihre Nachfrage-Reservationspreise)
und 9 potentielle Vermieter
(wir kennen ihre Angebots-Reservationspreise).
Wohnungsbesitzer
und potentielle Mieter
Preis
potentielle Mieter
1'000
800
Wohnungsbesitzer
600
1
2
3
4
5
Menge
6
7
8
cora
Max
os
me
michbeck
Roger
saroos
fish
woody
Pinot
emma
k
Sandra
hotzenplotz
Trudi
tilu
0
biene
200
yasuda
400
9
Wohnungsbesitzer
und potentielle Mieter
Preis
hotzenplotz kann mit allen handeln,
die einen Angebotspreis unter
seinem Nachfragepreis haben.
potentielle Mieter
1'000
Zum Beispiel
mit Trudi
800
Wohnungsbesitzer
600
1
2
3
4
5
Menge
6
7
8
cora
Max
os
me
michbeck
Roger
saroos
fish
woody
Pinot
emma
k
Sandra
hotzenplotz
Trudi
tilu
0
biene
200
yasuda
400
9
Handel zwischen zwei Individuen
Wenn sie zu einem Preis
zwischen 550 und 800 handeln,
haben beide einen
Nutzengewinn.
Fr.
800
Aber wie wird der Preis
festgelegt?
 Verhandlungsgeschick?

600
550
Trudi
200
0
hotzenplotz
400
Handel zwischen zwei Individuen
Wenn sie zu einem Preis
zwischen 550 und 800 handeln,
haben beide einen
Nutzengewinn.
Fr.
800
Preis = 775
600
550
Aber wie wird der Preis
festgelegt?
 Verhandlungsgeschick?

Trudi
200
0
hotzenplotz
400
Nutzengewinn
von je 125 Fr.
Handel mit Auktionator

Als Auktionator auf dem Wohnungsmarkt, setze
ich einen Preis fest,
 der für alle Transaktionen gilt,
 bei dem alle, die zu diesem Preis handeln wollen,
handeln können.
Handel mit Auktionator
wollen handeln
und können handeln
Preis
wollen zu diesem Preis nicht
handeln
1'000
Marktpreis = 650 Fr.
800
650
600
1
2
3
4
5
Menge
6
7
8
cora
Max
os
me
michbeck
Roger
saroos
fish
woody
Pinot
emma
k
Sandra
hotzenplotz
Trudi
tilu
0
biene
200
yasuda
400
9
Handel mit Auktionator
wollen handeln
und können handeln
Preis
wollen zu diesem Preis nicht
handeln
1'000
Marktpreis = 650 Fr.
800
650
600
1
2
3
4
5
Menge
6
7
8
cora
Max
os
me
michbeck
Roger
saroos
fish
woody
Pinot
emma
k
Sandra
hotzenplotz
Trudi
tilu
0
biene
200
yasuda
400
9
Handel mit Auktionator
Nachfrager
900
+
Summe von
Nutzengewinnen
= 1‘620 Fr.
720
=
fish
800
Pinot
1'000
470
200
50
0
emma
350
350
150
50
woody
Preis
Anbieter
1620
650
600
1
2
3
4
5
Menge
6
7
8
cora
Max
os
me
michbeck
Roger
saroos
k
Sandra
hotzenplotz
Trudi
tilu
0
biene
200
yasuda
400
9
Auf dem Markt werden bestimmt
Preis
Menge
Verteilung der Güter
Handel mit Auktionator
Pinot und woody ist es egal,
ob sie handeln oder nicht.
Preis
Preis
Verteilung
Kaufen nicht weil
 Präferenzen gering oder
 zu geringes Einkommen
1'000
800
650
600
1
2
3
44
5
Menge
Menge
6
7
8
cora
Max
os
me
michbeck
Roger
saroos
fish
woody
Pinot
emma
k
Sandra
hotzenplotz
Trudi
tilu
0
biene
200
yasuda
400
9
Auch ohne Auktionator kommt es auf
den einzigen Marktpreis an


Vorteile des einzigen Marktpreis:
 räumt den Markt - alle die kaufen wollen, können
kaufen
 maximiert Nutzengewinne des Handels
Annahme oft plausibel weil:
 in der realen Wirtschaft auf vielen Märkten zu
einem Preis gehandelt wird,
 weil Wettbewerb zwischen Verkäufern und
zwischen Käufern besteht.
Wie werden die Preise von
Bauaufträgen festgelegt?
6. Ein Studienkollege wohnt zur Zeit in der Wohnung von Frage 2.
Er ist bereit den Mietvertrag an denjenigen weiterzugeben, der bereit ist,
den höchsten Preis für seinen alten Küchentisch zu bezahlen.
Die monatliche Miete beträgt 500 Franken.
Geben Sie hier den Preis ein, den Sie maximal für den Küchentisch
bezahlen würden:
Zahlungsbereitschaft für Tisch
1400
1200
1200
1000
800
600
400
300
200
100
0
5
saroos
Max
50
0
woody
michbeck
Pinot
hotzenplotz
4. Wie viel wären Sie bereit für eine Wohnung zu bezahlen, die identisch
mit der Wohnung in Frage 2 ist, aber keine Terrasse hat?
Geben Sie hier den Mietpreis ein, den Sie maximal bezahlen würden:
5.
Wie viel wären Sie bereit für eine Wohnung zu bezahlen, die identisch
mit der Wohnung in Frage 2 ist, aber im Kreis 5 in drei Gehminuten vom
Hauptbahnhof liegt?
Geben Sie hier den Mietpreis ein, den Sie maximal bezahlen würden:
Kommentar:
„Wohnung der Frage 5 gibts nicht ruhig”
Vergleich Zahlungsbereitschaft für Wohnung
mit und ohne Terrasse
ohne Terrasse
900
mit Terrasse
800
Differenz
700
600
500
400
300
200
100
0
saroos
Max
woody
michbeck
Pinot
hotzenplotz Mittelwert
Vergleich Zahlungsbereitschaft für Wohnung
auf Hönggerberg und Kreis 5
Kreis 5
900
Hönggerberg
800
Differenz
700
600
500
400
300
200
100
0
saroos
Max
woody
michbeck
Pinot
hotzenplotz Mittelwert
hedonische Preisgleichung


Der Preis eines Hauses wird hängt von den Eigenschaften
des Hauses ab.
Preis = f (Eigenschaften Haus)
bei linearer Funktion zum Beispiel:
abhängige
Variable
= Koeffizienten *
unabhängige
Variablen
Masseinheit
Preis in Fr. = a1
+ a2 Anzahl Zimmer
Zahl
+ a3 Anzahl Badezimmer
Zahl
+ a4 Garage
ja/nein
+ a5 Alter Gebäude
Zahl
+ a2 alleinstehend oder angebaut
ja/nein
+ a5 schlechte Bauqualität
ja/nein
+ a6 schlechtes Quartier
von 1 bis 0
+ a7 im Zentrum
ja/nein
hedonische Preisgleichung
Schätzung für Boston und Agglomeration 1989 (in Di Pasquale
and Wheaton 1996):
Preis in $ =
61‘508
+ 13‘953 Anzahl Zimmer
+ 50‘678 Anzahl Badezimmer
+ 21‘681 Garage
- 60 Alter Gebäude
- 3‘880 angebaut oder alleinstehend
- 3‘425 schlechte Bauqualität
- 6‘175 schlechtes Quartier
- 4‘997 im Zentrum
zum Beispiel:
3-Zimmerwohnung, 1 Bad,
keine Garage, 10 Jahre als,
angebaut, gute Bauqualität,
bessere Gegend in Peripherie
148‘330$ =
pro Zimmer
pro Zimmer
ja/nein
pro Jahr
ja/nein
ja/nein
von 1 bis 0
ja/nein
61‘508
+ 13‘953 * 3
+ 50‘678 * 1
- 60 *10
- 3‘880
- 6‘175 * 0,2
hedonische Preisgleichung

Verwendung:
 Immobilienbewertung
 Konstruktion von Preisindizes
Angebotspreis
Quelle: www.homegate.ch
verzerrte Preisindizes
Index der Angebotsmieten für grosse Whg.
im Kt. ZH (4-Zi. und mehr)

115
110

105
100
Die von den Durchschnittspreisindizes verzeichnete
Anstieg der Mieten in dieser
Periode ist weitgehend ein
statistisches Artefakt.
Der Anstieg der
Angebotsmieten war vor allem
auf die Verbesserung der
Qualität Wohnungsangebot
zurückzuführen (grössere,
neuere Whg. an zentralen Lagen
bei gleicher Anzahl Zimmer)
03
Ju
l
3
ai
0
M
M
rz
03
03
Ja
n
02
N
ov
02
Se
p
02
Ju
l
2
ai
0
M
02
rz
M
Ja
n
02
95
Durchschnittspreise (Datenbasis: homegate.ch)
Hedonischer Index (Datenbasis homegate.ch)
Indizes Wüest&Partner
Quelle: M. Salvi, ZKB
hedonische Indizes Angebotspreise
Schweiz 1970-2004
Index
1970 = 100
Mietwohnungen neu
Mietwohnungen alt
Eigentumswohnungen
500
Einfamilienhäuser
Büroflächen
Gewerbeflächen
400
300
200
100
0
70
72
74
76
78
80
82
84
86
88
90
92
94
96
98
00
02
04
Quelle: SNB
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