Mikroökonomie 1 Tausch 18.1.2007 1 Partielles und allgemeines Gleichgewicht Partielles Gleichgewicht auf einem Markt exogen: Präferenzen, Einkommen, Preise anderer Güter endogen: Preis und gehandelte Menge Allgemeines Gleichgewicht des gesamten Wirtschaftssystems exogen: Präferenzen, Güterausstattungen der Individuen endogen: Alle Preise und alle gehandelte Mengen auf Gütermärkten Was fehlt hier noch gegenüber einem Wirtschaftssystem mit Produktion? 2 Francis Ysidro Edgeworth 1845-1926 Marie-Ésprit Léon Walras 1834-1910 Vilfredo Pareto 1848-1923 3 Edgeworth Box zwei Güter 1 und 2 zwei Individuen A und B Box zeigt (Achtung: B „steht auf dem Kopf“): individuelle Ausstattungen und Gesamtausstattung Indifferenzkurven alle möglichen Allokationen Tausch findet statt wenn: unterschiedliche Präferenzen oder unterschiedliche Güterausstattungen Grafik ist Kombination aus zwei „Kaufen und Verkaufen“ Grafiken. 4 Edgeworth Box Krabben Fisch Fisch Kanada USA Krabben 5 Marktlösung mit Auktionator Krabben Fisch Fisch Kanada USA Krabben pareto-optimal? 6 Eigenschaften der Marktlösung Effiziente Allokation = pareto-optimale Allokation Kein weiterer Tausch im gegenseitigen Einverständnis ist mehr möglich. Es gibt keine Individuen, die zum gegeben Preis tauschen möchten und nicht können. Die Grenzraten der Substitution zwischen den Gütern aller Marktteilnehmer sind gleich dem relativen Preis. Es ist egal, wer mit wem tauscht. Allein der Preis zählt. 7 150 100 300 200 1 2 3 4 5 6 400 7 Glas 8 rnagel Fantasio seraina Olivia Sepp george Wieser nicole VJ bonifazius wollen zu diesem Preis nicht handeln Asterix ABC123 wollen handeln und können handeln Garfield bekay Sabine pesce maria samichlaus alias Katharina schnübert *** Rea koje max Nadia Andrea Conesz Seraina Julia Magerquark pnc aegge Jonas Thomas dominique Pristel Eeyore Steve pippo baudo Lia Olivier karin in.different Anna Meier gaabii Karl Smith xxx RichMan 600 Otto Ruth Zelda 500 777 hans muster Daniele 700 katrin Jaques Chris 900 Der Prophet 1'000 Ainjel 1'100 sky Fr. Bücher Ein Markt für die „Complete Works“ von Le Corbusier in einer Klasse von ArchitekturStudierenden Marktpreis = 150 Fr. 800 0 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 8 150 100 300 200 1 2 3 4 5 6 400 7 Glas 0 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 12 9 Menge rnagel Fantasio seraina Olivia 800 Asterix ABC123 Sepp george Wieser nicole VJ bonifazius Verteilung Garfield bekay Sabine pesce maria samichlaus alias Katharina schnübert *** Rea koje max Nadia Andrea Conesz Seraina Julia Magerquark pnc aegge Jonas Thomas dominique Pristel Eeyore Steve pippo baudo Lia Olivier karin in.different Anna Meier gaabii Karl Smith xxx RichMan 600 Otto Ruth Zelda 500 777 hans muster Daniele 700 katrin Jaques Chris 900 Der Prophet Preis 1'000 Ainjel 1'100 sky Fr. Bücher Ein Markt für die „Complete Works“ von Le Corbusier in einer Klasse von ArchitekturStudierenden Kaufen nicht weil Präferenzen gering oder zu geringes Einkommen Kritik am Auktionator Es gibt wenig Märkte, die tatsächlich so funktionieren. Der Auktionator garantiert, dass Tauschaktionen nur zum Gleichgewichtspreis stattfinden. Auf den meisten Märkten trifft dies nicht zu. 10 „USA legen den Preis fest“ Angebot Fisch Krabben Krabben USA Fisch Fisch Kanada Krabben Wollen die USA einen möglichst niedrigen Krabbenpreis? 11 Gewinnmaximierung eines Monopols Grenzertrag = Grenzkosten Preis ... und zu diesem Preis wird verkauft. Hier sind die Grenzkosten gleich dem Grenzertrag. Deshalb wird diese Menge angeboten ... Grenzkosten Nachfrage Grenzertrag Menge 12 „Alles oder nichts“ Angebot der USA Krabben Fisch Fisch Kanada USA Krabben pareto-optimal? 13 „Alles oder nichts“ Angebot des Monopols Grenzertrag = Grenzkosten Preis „zu diesem Preis“ Grenzkosten Nachfrage Grenzertrag „diese Menge“ Menge 14 Das Walrasche Gesetz Die aggregierte Überschussnachfrage muss gleich Null sein. Der Wert der Überschussnachfrage jedes Individuums muss gleich null sein. Wenn neun von zehn Märken im Gleichgewicht sind, muss es auch der zehnte Markt im Gleichgewicht sein. 15 Existenz des Gleichgewichts Frage: Was garantiert uns, dass ein Konkurrenzgleichgewicht tatsächlich existiert? Es reicht nicht, wenn wir die gleiche Zahl von Gleichungen und unabhängen Variablen haben. Bedingung für Existenz des Gleichgewichts: Aggregierte Überschussnachfragefunktion muss stetige Funktion sein. Plausibel, wenn es viele Individuen auf dem Markt gibt. 16 Stabilität des Gleichgewichts Ein Gleichgewicht ist unstabil, wenn es bei Abweichungen vom Marktgleichgewicht keine Kräfte gibt, die ihn zurück zum Marktgleichgewicht bringen. 17 Erstes Theorem der Wohlfahrtsökonomie Ein Marktgleichgewicht ist immer pareto-effizient. 18 Annahmen beim ersten Theorem der Wohlfahrtsökonomie Keine Externalitäten. Alle Kosten und Nutzen bei Produktion und Konsum sind berücksichtigt. Privates Gut Gut kann nur von Käufer konsumiert werden. Rationalität. Anbieter und Nachfrager sind in der Lage zu verstehen, was die beste Entscheidung für sie wäre - und sie treffen diese Entscheidung. Perfekte Information Die Nachfrager kennen Marktpreis und Qualität der Güter, die sie kaufen. 19 Zweites Theorem der Wohlfahrtsökonomie: Wenn alle Individuen konvexe Präferenzen haben, gibt es immer einen Preisvektor, der einem pareto-effizienten Marktgleichgewicht entspricht. 20