Aufgaben Rotationsmechanik Seite 1 RM1: Rotierende Scheibe Aufgabenstellung: Ein exzentrisch gelagerter Metallzylinder (Radius 20 cm, Höhe 10 cm, Dichte 7.5 kg/ dm3) rotiert reibungsfrei in der Horizontalebene, die Achse (A) steht also vertikal. Die Winkelgeschwindigkeit beträgt 10 s-1. a Wird bei dieser Rotation Impuls mit der Umgebung ausgetauscht (x- und y-Impuls)? b Wird Drehimpuls ausgetauscht? c Wie gross ist der x- und y- Impuls des Körpers in der skizzierten Situation? d Wie gross ist der Drehimpuls? 100 300 ω A y x Lösungshinweis: Die Bewegung eines starren Körpers ist durch die Impuls- und durch die Drehimpulsbilanz bestimmt. Lösung: a Der Massenmittelpunkt bewegt sich auf einer Kreisbahn (normalbeschleunigt). Die zugehörige Impulsänderungsrate wird durch die Lagerkraft hervorgerufen. b Bei dieser Bewegung wird kein Drehimpuls ausgetauscht; es wirkt kein Drehmoment auf die Scheibe ein. c px = 0, py = mvMMP= -mωs = -πr2hρωs = -94.2 NS d L = Leigen + LBahn = Jω + mvMMPs = (0.5mr2+ms2)ω = mω(r2/2+s2) = 28.3 Nms Schlüsselwörter: statische Unwucht, Eigendrehimpuls, Bahndrehimpuls Quelle: Physik XI/MT 86.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 2 RM2: Gleitender Stab Aufgabenstellung: Auf einen ruhenden Stab (Länge 2 m, Masse 2 kg) wirkt im Punkt X kurzzeitig die Kraft (Diagramm) ein. Wie bewegt sich der Stab nach dieser Einwirkung, wenn wir annehmen, dass der Stab auf einer horizontalen Ebene reibungsfrei gleitet? F F(t) 100N l/3 X t 10-2s Lösungshinweis: Mit dem Kraftstoss wird Impuls und Drehimpuls zugeführt. Lösung: Impulszufuhr: pzu = ∫ Fdt = 2.1Ns Drehimpulszufuhr: Lzu = pzu l = 0.7Nms 6 Impulszufuhr = Änderung des Inhaltes = mvMMP Drehimpulszufuhr = Änderung des Inhaltes = J ω +L +L 2+ p 1 = = = 1.05 ω= m 2 J ml s l 12 Schlüsselwörter: Impulsbilanz, Drehimpulsbilanz Quelle: Physik XI/MT 86.2 vMMP = +p m = 1.05 m s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 3 RM3: Physisches Pendel Aufgabenstellung: Das nebenstehend skizzierte Pendel besteht aus 3 mm dickem Messingblech (Schaft mit aufgeklebter Scheibe). Die Dichte von Messing beträgt 8900 kg/m3. Das Pendel ist im Punkt A freidrehbar gelagert. Wie gross ist die Geschwindigkeit des Punktes B in der Gleichsgewichtslage des Pendels, wenn dieses vorher um 90° ausgelenkt und dann losgelassen worden ist? Lösung: 0 30 B m1 = 0.3 ⋅1.26 ⋅ 0.003 ⋅ 8900kg = 10.09kg m2 = π ⋅ 0.32 ⋅ 0.003 ⋅ 8900kg = 7.55kg Energieerhaltung: 1 1 1 1 2 2 m1vMMP m2 vMMP J1ω 2 + J 2ω 2 ,1 + ,2 + 2 2 2 2 1 g ( m1 +h1 + m2 +h2 ) = ( m1s12 + m2 s22 + J1 + J 2 ) ω 2 2 m m J1 = 1 l12 , J 2 = 2 r 2 , +h1 = s1 , +h2 = s2 12 2 m1 g ⋅+h 1 + m2 g +h2 = 2 g ( m1s1 + m2 s2 ) = 5.38s −1 m1 2 m2 2 2 2 m1s1 + m2 s2 + l1 + r 12 2 {s1 = 0.27m , s2 0.54m , l1 = 1.26m , r = 0.3 m} ω= v = ωl 2 = 4.84 m s Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik V/MT 87.3 {l2 = 0.9 m} 900 360 A 360 Lösungshinweis: Mit Hilfe der Energiebilanz kann die Winkelgeschwindigkeit berechnet werden. 300 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 4 RM4: Rollende Kugel Aufgabenstellung: Eine Kugel (Radius 5 cm, Dichte 7300 kg/m3) rollt auf einer schiefen Ebene (Neigungswinkel 30°) hinunter. a Wie gross ist die Beschleunigung der Kugel? b Wie gross ist die Haftreibungskraft zwischen Kugel und Unterlage? c Nach einer totalen Rollstrecke von 3 m auf der schiefen Ebene rollt die Kugel horizontal weiter. Wie gross ist dann die Beschleunigung des Berührungspunktes Lösungshinweis: Kugel freischneiden und Bilanzen (Grundgesetze) formulieren. Beschleunigung und Winkelbeschleunigung sind über die Rollbedingung kinematisch verknüpft. Der Berührpunkt bewegt sich auf der Überlagerung einer Kreis- und einer geradlinigen Bewegung, er ist also normalbeschleunigt. Lösung: FN FHR x FG y x: FG sin β − FHR = ma y: FG cos β − FN = 0 R: FHR r = J α RB : a a= mg sin β 5 m = g sin β = 3.5 2 J 7 s m+ 2 r b FHR = J 2 4π α = r 2 ρ a = 5.36N r 5 3 c m 2 J vMMP + ω 2 2 2 10 m vMMP = g +h = 4.58 7 s v 1 ω = MMP = 91.7 r s m a = ω 2 r = 420 2 s Energiebilanz: mgh = Schlüsselwörter: Newton-Euler, Energiebilanz, Rollbewegung Quelle: Physik V/MT 87.2 a = αr Aufgaben Rotationsmechanik Seite 5 RM5: Rollender Hohlzylinder Aufgabenstellung: Ein Hohlzylinder (Masse 15 kg, Radius1 8 cm, Radius2 6.5 cm) wird auf einer schiefen Ebene (Neigungswinkel 25°) losgelassen. a Wie gross ist die Beschleunigung des Massenmittelpunktes nach 3 s? b Wie gross ist die Beschleunigung der momentanen Drehachse nach 3 s? c Wie gross ist zu diesem Zeitpunkt die Haftreibungskraft zwischen Hohlzylinder und schiefen Ebene? Lösungshinweis: Hohlzylinder freischneiden, Grundgesetze, Rollbedingung Lösung: x FG FHR + y FN x: FN − FG cos β = 0 y: − FHR + FG sin β = ma R: FHR R = J α RB: a =αR β J= m 2 (R 2 + r2 ) a FHR = R: J J α= 2a R R J a + mg sin β = ma R2 g sin β m a= = 2.27 2 := aMMP 2 2 s 1 R +r 1+ 2 2 R − x: b mitbewegtes Bezugssystem: a't MMP a'p at' = α R α= ar' = ω 2 R = 473.4 m s2 a = 25.6 s −1 R ω = α t = 76.9 s −1 Laborsystem: aMMP K K K K a = aMMP + at' + ar' c R : FHR = J m R2 + r 2 a = 2 R2 R2 Schlüsselwörter: Newton-Euler, Rollbewegung Quelle: Physik IV/MT 88.3 a = 28.2 N Aufgaben Rotationsmechanik Seite 6 RM6: Zylinder mit Seil Aufgabenstellung: Auf zwei waagrechten Trägern liegt ein Metallzylinder (Dichte 7.3 kg/m3, Radius 5 cm und Länge 50 cm). Um den Zylinder ist ein Seil geschlungen, an dessem Ende eine konstante Kraft von 40 N vertikal nach unten wirkt. Der Zylinder rollt ohne zu gleiten. a Wie gross ist die Beschleunigung der Zylinderachse? b Wie gross ist die Haftreibung? F Lösungshinweis: Metallzylinder freischneiden, Grundgesetze und Rollbedingung formulieren. Lösung: FG FN FHR F x: FHR = maMMP y: − FN + FG + F = 0 R: Fr − FHR r = J α RB : aMMP = α r a aMMP = 2F m = 0.93 2 3m s b FHR = maMMP = Schlüsselwörter: Newton-Euler, Rollbewegung Quelle: Physik V/MT 88.1 2 F = 26.7 N 3 m = ρπ r 2l = 28.67 kg J= m 2 r 2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 7 RM7: Schwungrad Aufgabenstellung: Ein praktisch reibungsfrei gelagerM tes Schwungrad (Massenträgheitsmoment 9 kgm2) dreht sich mit einer Winkelgeschwindigkeit von 15 rad/s in 30 Nm negativer Drehrichtung. Zur Zeit t = 0 beginnt ein Dreh20 Nm moment (Skizze) einzuwirken. 10 Nm a Wie gross ist die Winkelgeschwindigkeit nach 6 s? b Welche Beschleunigung erfährt ein Punkt, der 15 cm von der Drehachse entfernt ist, zum Zeitpunkt 3 s? 1 2 3 Lösungshinweis: Beschleunigung berechnen und dann integrieren. Lösung: α= M J a +ω = Fläche unter α-t-Kurve 1 10 ω = −5 s −1 +ω = × 6s × s -2 2 3 b 1 10 +ω = × 3s × s −2 = 5 s −1 2 3 −1 ω = -10 s m s2 m an = ω 2 r = 15 2 s at = α r = 0.5 a = at2 + an2 = 15.008 m s2 Schlüsselwörter: Rotationskinematik, Normal- und Tangentialbeschleunigung Quelle: Physik V/MT 88.2 4 5 t Aufgaben Rotationsmechanik Seite 8 RM8: Fadenspule Aufgabenstellung: Eine Fadenspule (Massenträgheitsmoment 2.10-3 kgm2, Abrollradius 8 cm, Wickelradius 6 cm, Masse 0.8 kg) wird eine schiefe Ebene (Neigungswinkel 25°) hinaufgezogen. Ihr Massenmittelpunkt bewegt sich mit 3 m/s und erfährt im Moment eine ebenfalls nach oben gerichtete Beschleunigung von 2 m/s2. Faden und schiefe Ebene sind exakt parallelausgerichtet. a Wie gross ist die Fadenkraft? b Wie gross ist die Haftreibungskraft? Lösungshinweis: Fadenspule freischneiden, Grundgesetze und kinematische Verknüpfung (Rollbedingung) formulieren. Lösung: x: F + FHR − FG sin β = maMMP − FN + FG cos β = 0 y: Fr − FHR R = J α R: kin.Verknüpfung : aMMP = α R F + FHR − mg sin α = maMMP a J mg sin β + m + 2 aMMP R = 3.1667 N F= r 1+ R b FHR = F r J − 2 aMMP = 1.75 N R R Schlüsselwörter: Newton-Euler, Rollbewegung Quelle: physik V/MT 88.3 β Aufgaben Rotationsmechanik Seite 9 RM9: Leistung eines Drehmoments Aufgabenstellung: An der Stirnseite einer drehbaren Welle greift ein zeitlich veränderliches Drehmoment an (Skizze). Die Welle hat zum Zeitpunkt t = 0 eine (negative) Winkelgeschwindigkeit von -5 s-1. Infolge der verschiedenen Einwirkungen auf die Welle erfährt diese die unten skizzierte Winkelbeschleunigung. Wieviel Energie tauscht die Welle über das Drehmoment in den skizzierten 15 s aus? α Μ 25 Nm 2s-2 5s 10s 5s 15s 10s 15s t Lösungshinweis: Winkelgeschwindigkeits-Zeit-Diagramm skizzeren, Leistung des Drehmomentes berechnen und über die Zeit integrieren. Lösung: ω Iw 100 W 50 W 1 s-1 -5 s-1 t t 5s -50 W -100 W ∆W= 625 J Schlüsselwörter: Leistung eines Drehmomentes Quelle: Physik VI/MT 88.1 5s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 10 RM10: Rotationsviskosimeter Aufgabenstellung: Wir betrachten ein vereinfachtes Modell eines Rotationsviskosimeters. Zwischen den Mantelflächen eines Vollzylinders (Länge 15cm, Radius 8 cm) und eines Hohlzylinders befindet sich eine 0.2 mm dicke Oelschicht (Viskosität 0.34 Pas). Die Stirnfläche ist abgedichtet und ohne Reibung. Das Viskosimeters hat eine Enthalpiekapazität (Wärmekapazität) von 15 kJ/K. a Mit welchem Drehmoment muss dauernd auf den Vollzylinder eingewirkt werden, damit dieser mit einer Winkelgeschwindigkeit von 15 s-1 rotiert? b Was passiert energetisch? Beschreiben Sie den Prozess mit Hilfe der verschiedenen Namen, die man der Energie zuordnet. c Um wieviel erwärmt sich das Viskosimeter innerhalb von zwanzig Minuten, d.h. um wieviel steigt in dieser Zeit die Temperatur? Lösungshinweis: Zur Lösung dieser Aufgabe müssen Sie die Definition der Viskosität kennen. Lösung: a τ =η dv +v ≈η dr +r M = Aτ r = 2π rlη +v = ω r ωr +r r = 2πηω r 3 l = 12.3 Nm +r b Energie wird in Form von Arbeit zugeführt. Die Enthalpie des Viskosimeters nimmt zu. c W = M ω +t = 221 kJ +ϑ = +H W = = 14.8°C C C Schlüsselwörter: Viskosität, Arbeit eines Drehmomentes Quelle: Physik VIII/MT 88.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 11 RM11: Schwungrad II Aufgabenstellung: Auf ein reibungsfrei gelagertes Schwungrad (Massenträgheitsmoment 80 kgm2) wirkt ein zeitabhängiges Drehmoment ein. Das Drehmoment wächst in 5 Sekunden linear von Null auf 120 Nm an, dann fällt es in drei Sekunden auf Null zurück. a Welche Winkelgeschwindigkeit erreicht das Schwungrad in diesen acht Sekunden, wenn es sich am Anfang mit 80 Umdrehungen pro Minute gegen Richtung des Momentes gedreht hat? b Um welchen Winkel hat sich das Schwungrad in diesen acht Sekunden gedreht? c Welche Beschleunigung hat ein Punkt auf dem Rad, der sich 45 cm von der Drehachse entfernt befindet, vier Sekunden nach Beginn des Prozesses? Lösungshinweis: Winkelbeschleunigungs-Zeit-Diagramm skizzieren und nochmals über die Zeit integrieren (Fläche unter der ω-t-Kurve bestimmen). Lösung: α max = M max = 1.5 s -1 J a ω 0 = −8.378 s-1 1 2 ω 2 = ω 0 + α max t2 = −2.378 s-1 b +ϕ = −45 rad c 1 t = 4 s : α = 1.2 s -1 , ω = ω 0 + α t = −5.98 s -1 2 a = r α 2 + ω 4 = 16.088 Schlüsselwörter: Rotationskinematik, Punkt auf rotierendem Körper Quelle: Physik V/MT 89.1 m s2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 12 RM12: Ungleiches Gleichgewicht Aufgabenstellung: Über eine starr fixierte, also nicht drehbare Rolle, kann ein Seil reibungsfrei gleiten. An einem Ende des Seils hängt ein Klotz (Masse 7 kg). Das andere Ende ist um einen homogenen Zylinder (Masse 7 kg, Radius 5 cm) geschlungen und so befestigt, dass das Seil nicht rutschen kann. Wie gross ist die Beschleunigung des Klotzes? Lösungshinweis: Körper freischneiden, Grundgesetze und kinematische Verknüpfungen formulieren. Lösung: Fs Fs FG2 FG1 Klotz: mg − FS = ma1 Zylinder: FS − mg = maMMP m 2 r 2 a −a = a1 − rα oder α = 1 2 MMP r FS r = J α kin.Verknüpfung: a1 = g m = 4.9 2 2 s Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik V/MT 89.4 a2 MMP a1 = − a2 MMP J= Aufgaben Rotationsmechanik Seite 13 RM13: Fadenspule II Aufgabenstellung: Eine Fadenspule (Masse 15 kg, Aussenradius 12 cm, Wickelradius 10 cm, Massenträgheitsmomentr 0.09 kgm2) liegt auf einer horizontalen Ebene. Wie stark kann die Walze maximal in horizontaler Richtung beschleunigt werden, wenn der Haftreibungskoeffizient zwischen Fadenspule und Unterlage 0.3 beträgt und der Faden genau vertikal gezogen wird? Lösungshinweis: Körper freischneiden, Grundgesetze und kinematische Verknüpfungen formulieren. Lösung: FHR = maMMP x: y: F y FN + F − FG = 0 → FN = FG − F Fr − FHR R = J α R: FN x kin. Verkn.: α R = aMMP FG FHR Grenzfalls: F= m µM ( −aMMP + µM g ) aMMP = g Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik V/MT 89.5 FHR = µ M FN 1 1 J R + + mRr µ M r = 1.949 m s2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 14 RM14: Umlenkrolle mit Feder Aufgabenstellung: An einem Seil, das an einem Ende an einer Feder (Richtgrösse 1400 N/m) befestigt ist und über eine Rolle (Radius 20 cm, Massenträgheitsmoment 0.08 kgm2) geführt wird, hängt ein Körper (Masse 9 kg). Dieser Klotz wird nun hinuntergezogen, bis die Feder gegenüber dem ungespannten Zustand um 25 cm verlängert ist, und dann losgelassen. Welche Maximalgeschwindigkeit kann der Klotz erreichen? Wie stark ist dann die Feder gedehnt? Wir nehmen an, dass das Seil auf der Rolle nicht rutschen kann und vernachlässigen jede weitere Reibung. Lösungshinweis: Energiebilanz Lösung:. +WFeder =+WG ++Wkin ++Wrot vmax bei GG: FG = FS = FF = D+ s0 + s0 = mg = 0.063 m D 1 1 2 1 2 D ( s 2 − s02 ) = mg ( s − s0 ) + mvmax + J ω max 2 2 2 kin. Verknüpfung: vmax = Rω max J 2 1 1 D ( s 2 − s02 ) − mg ( s − s0 ) = m + 2 vmax 2 2 R 2 max v = D ( s 2 − s02 ) − 2mg ( s − s0 ) Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 89.1 m+ J R2 vmax = 2.109 m s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 15 RM15: Kugel rollt vom Dach Aufgabenstellung: Auf dem Scheitel eines zylinderförmigen Daches (Radius 4 m) steht eine Kugel (Masse 4 kg, Radius 5 cm). Durch eine kleine Störung aus dem Gleichgewicht geworfen, beginnt die Kugel ohne zu gleiten längs eines Umfanges hinunterzurollen. Wo befindet sich die Kugel, wenn die Normalkraft nur noch halb so gross ist wie die Gewichtskraft? Geben Sie den Höhenunterschied zwischen dem Scheitel und dem momentanen Berührungspunkt der Kugel an. Lösungshinweis: Die Impulsbilanz (Grundgesetz) in radialer Richtung stellt den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Winkel her, die Energiebilanz liefert die restliche Information. Lösung: FN F HR r << R FG Grundgesetz radial: 2 vMMP R F mg FN = G = 2 2 1 2 vMMP = gR cos ϕ − 2 1 2 1 Energiebilanz: mgh = mvMMP + Jω 2 2 2 Rollbedingung: vMMP = ω r mg cos ϕ − FN = ma = m 2 = vMMP cos ϕ = h = R (1 − cos ϕ ) 10 gR (1 − cos ϕ ) 7 27 ϕ = 37.4° 34 h = R (1 − cos ϕ ) = R 7 = 0.824 m 34 Schlüsselwörter: Newton-Euler, Kreisbewegung, Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 89.2 J= 2 2 mr 5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 16 RM16: Umfallender Stab Aufgabenstellung: Ein Stab (Querschnitt 20 mm2, Länge 2 m, Masse 120 g) wird genau senkrecht aufgestellt. Er fällt sofort auf eine Seite. a Welche Geschwindigkeit hat die Stabspitze erreicht, wenn der Stab ohne zu rutschen einen Winkel von 40° mit der Vertikalen einschliesst? b Wie gross ist dann die Winkelbeschleunigung? c Welche Beschleunigung erfährt dann der Massenmittelpunkt? Lösungshinweis: Die Energiebilanz liefert die Endgeschwindigkeit, das Grundgesetz der Rotatormechanik die Winkelbeschleunigung. Lösung: a +WG =+Wkin ++Wrot mg l 1 2 1 + Jω 2 (1 − cos ϕ ) = mvMMP 2 2 2 J =m v l2 ω = MMP l 12 2 l g (1 − cos ϕ ) = ω 2 3 3g ω= (1 − cos ϕ ) = 3.443 s −2 = 1.855 s −1 l m v = ω l = 3.711 s b M = Jα l l2 mg sin ϕ = m α 2 3 l g sin ϕ = α 3 3 α = sin ϕ g = 4.729 s-2 2l c K K K aMMP = an + at 2 l aMMP = ω 2 ⋅ + α 2 3g 2 aMMP = (1 − cos ϕ ) 4 l 2 2 + sin 2ϕ = 5.850 m s2 Schlüsselwörter: Energiebilanz, Rotatormechanik, Normal- und Tangentialbeschleunigung Quelle: Physik VI/MT 89.5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 17 RM17: Pendel im E-Feld Aufgabenstellung: Zwischen zwei horizontalen, elektrisch geladenen Platten herrscht ein homogenes, nach oben gerichtetes Feld der Stärke 5.105 N/C. In diesem Feld hängt ein Pendel (Pendelmasse 0.25 g, Pendellänge 5 cm). Der Pendelkörper ist elektrisch geladen (1.7.10-9 C). Nun wird das Pendel ein wenig ausgelenkt und dann losgelassen. Wie gross ist die Schwingungsdauer desselben? Lösungshinweis: Die Lösung baut auf dem physischen Pendel auf. Die Wirkung der Gravitationsfeldstärke ist durch eine kombinierte Feldkraft zu ersetzen. Lösung: Rotormechanik: M = Jϕ mit M = ( FE − FG ) sin ϕ l und J = ml 2 ( QE − mg ) sin ϕl = ml 2ϕ kleine Auslenkung: sin ϕ ≈ ϕ mlϕ + ( mg − QE ) ϕ = 0 Differentialgleichung der harmonische Oszillators ϕ + ω 2ϕ = 0 T = 2π 1 ω = 2π ml = 0.555 s mg − QE Schlüsselwörter: Pendel, harmonischer Oszillator Quelle: Physik XII/MT 87.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 18 RM18: Fadenspule III Aufgabenstellung: Ein Vollzylinder (Masse 5 kg, Radius 5 cm) steht 20 N mit vertikal ausgerichteter Achse auf einem horizontalen Tisch. Aus dem Tisch strömt durch feine Düsen Luft heraus. Diese Luft bildet zwischen Zylindergrundfläche und Tischoberfläche ein Luftkissen, das die Reibung minimalisiert. Auf den anfänglich ruhenden Körper wirke über einen aufgewickelten Faden eine konstante Kraft von 20 N ein. a Wie schnell bewegt sich die Zylinderachse des reibungsfrei gelagerten Körpers nach 5 s? b Wie gross ist dann die Leistung der Seilkraft? c Bestimmen Sie zu diesem Zeitpunkt Lage und Beschleunigung der momentanen Drehachse. Lösungshinweis: Impuls- und Drehimpulsbilanz (Grundgesetze) Lösung: a p = Ft = 100 Ns p m vMMP = = 20 m s b L = Mt = Frt = 5 Nms L 2L = = 800 s −1 2 J mr m vSeil = vMMP + ω r = 60 s P ( F ) = FSeil vSeil = 1.2 kW ω= c 0 = vMMP − ω s s= vMMP ω = aMMP α G K K K a = a '+ arel = a 'n a 'n = ω 2r 2 = F m J r = = Fr J mr 2 = 1.6 ⋅104 Schlüsselwörter: Newton-Euler, Beschleunigung Quelle: Physik HS/Test 2.1 m s2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 19 RM19: Walze und Gewicht Aufgabenstellung: An einer homogenen Walze (Masse 4 kg, Radius 3 cm), die auf zwei horizontalen Schienen aufliegt, hängt ein zweiter Körper (Masse 2 kg). a Bestimmen Sie die Mittelpunktsbeschleunigung der Walze kurz nach dem Start. b Wie gross ist die Kraft, mit der die Unterlage dann auf die Walze einwirkt? 4 kg 2 kg Lösungshinweis: Beide Körper freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) für Walze und Klotz sowie Rollbedingung formulieren. Lösung: a FHR = m1a1 Walze x : y : FS + FG1 − FN = 0 R: Klotz: FS r − FHR r = J α FG 2 − FS = m2 a2 m1r 2 m m2 = 1 v1 = ω r a1 = α r h = ω r 2 2 g a= 4 J= a2 = α r b FHR = m1 g = 9.91 N FN = FS + FG1 = − m2 a2 + FG 2 + FG1 = 53.96 N 4 2 FU = FN2 + FHR = 54.84 N Schlüsselwörter: Newton-Euler, Rollbewegung Quelle: Physik HS/Test 2.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 20 6 kgm2 Aufgabenstellung: Zwischen zwei ausgewuchteten, reibungsfrei gelagerten Rotoren (Massenträgheitsmomente 2 kgm2 und 6 kgm2) ist eine Drehfeder (Winkelrichtgrösse 15 Nm) eingespannt. Die beiden Körper werden nun um den Winkel 2 rad gegeneinander verdreht und dann losgelassen. a Berechnen Sie die beiden Maximalwinkelgeschwindigkeiten. b Wie gross ist die Schwingungsdauer? 2 kgm2 RM20: Zwei Schwungräder mit Federn Lösungshinweis: Skizzieren Sie für diesen Vorgang ein Flüssigkeitsbild und lösen Sie dann das Problem mit Hilfe einer Energiebilanz. Zur Berechnung der Schwingungsdauer kann das Problem auf einen einfachen Schwingkreis (elektrische Analogie) reduziert werden. Lösung: a WF = Wrot Wrot =+ω + L 1 * 2 ω1 − ω2 Dϕ = J1ω1 2 2 ω2 = −ω1 ω1 = 4.74s −1 ω2 = −1.58 s-1 J1 J2 b J = 1.99 s D* JJ J= 1 2 J1 + J 2 T = 2π LC = 2π Schlüsselwörter: harmonischer Oszillator, Flüssigkeitsbild, elektromechanische Analogie Quelle: Physik HS/Test 2.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 21 RM21: Pendel Aufgabenstellung: Ein Stab (Länge 1.2 m, Masse 3 kg) 75 cm 30 cm und eine Scheibe (Masse 5 kg, Radius 15 cm) bilden ein Pendel, das 30 cm vom einen Ende des Stabes entfernt aufgehängt ist. a Wie gross ist die Schwingungsdauer, wenn man das Pen120 cm del um zirka 5° auslenkt und loslässt? b Welche maximale Geschwindigkeit erreicht der tieftliegendste Punkt des Pendels, wenn man es um 90° auslenkt? Lösungshinweis: Bei kleinen Auslenkungen schwingt das Pendel harmonisch, bei grosser Auslenkung kann wenigstens die Maximalgeschwindigkeit mit Hilfe der Energie berechnet werden. Lösung: a sMMP = 1 ( 3kg ⋅ 0.3m + 0.75 ⋅ 5kg ) = 0.5813 m 8kg l2 r2 2 2 J ' = m1 + ( 0.3m ) + m2 + ( 0.75m ) = 3.5 kgm 2 12 2 T = 2π J = 1.74s mgsM b +WG = Wrot' 1 J 'ω 2 2 2mgsM = 5.106 s −1 ω= J' m v = ω × 0.9m = 4.595 s mgsM = Schlüsselwörter: Pendel, Energiebilanz Quelle: Physik HS/Test 2.4 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 22 RM22: Walze mit Gegengewicht Aufgabenstellung: Eine Walze (Masse 6 kg, Radius 5 cm) werde durch ein frei hängendes Gegengewicht (Masse 4 kg) mittels eines Fadens, der um die Walze gewickelt und über ein Umlenkrolle (Massenträgheitsmoment 0.002 kgm2, Radius 5 cm) geführt ist, eine schiefe Ebene (Neigungswinkel 30°) hinaufgezogen. Ausser der Lagerreibung in der Umlenkrolle (0.05 Nm) ist keine weitere Energiedissipation zu berücksichtigen. a Welche Geschwindigkeit hat das Gegengewicht nach 20 cm Fallstrecke erreicht? b Wie gross ist dann die Beschleunigung des Körpers? Lösungshinweis: Die Endgeschwindigkeit kann mittels einer Energiebilanz und die Beschleunigung mittels einer Leistungsbilanz gefunden werden. Obwohl die beiden Grössen hier einfach zusammenhängen, sollten die beiden Bilanzen übungshalber getrennt formuliert werden. Lösung: kinetische Verknüpfung (Walze wird mit 1, Umlenkrolle mit 2 und Gegengewicht mit 3 indiziert): h3 = ϕ 2 r2 = s1 + ϕ1 r1 = 2 s1 v3 = ω 2 r2 = v1 + ω1 r1 = 2v1 v3 = ω 2 r2 = v1 + ω1 r1 = 2v1 h1 = s1 sin 30° = s1 h3 = 2 4 a 1 m3 v32 + J 2ω 22 + m1v12 + J1ω12 ) + M ϕ + m1 gh1 ( 2 v2 m v2 h h J 1 m3 gh3 = m3 v32 + 22 v32 + m1 3 + 1 3 + M 3 + m1 g 3 2 4 2 4 4 r2 r2 m3 gh3 = v3 = m M 2 m3 − 1 g − h3 4 r2 m = 1.155 J 3 s m3 + 22 + m1 8 r2 b m3 gv3 = m3 v3 v3 + J 2ω 2ω 2 + m1v1v1 + J1ω1ω1 + M ω 2 + m1 gh1 m3 gv3 = m3 v3 v3 + v J2 m m M v v + 1 v3 v3 + 1 v3 v3 + v32 + m1 g 3 2 3 3 4 4 4 r2 r2 m1 M g− 4 r2 m v3 = = 3.34 2 J 3 s m3 + 22 + m1 8 r2 m3 g − Schlüsselwörter: Energiebilanz, Leistungsbilanz Quelle: Physik HS/Test 2.5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 23 RM23: Fadenspule mir vertikaler Karft Aufgabenstellung: Auf einen Zylinder (Masse 5 kg, Durchmesser 10 cm) F wirkt über eine Schnur eine Kraft ein, die in 2 Sekunden linear von Null auf 40 N anwächst. Die Kraftrichtung sei während der ganzen Einwirkzeit genau vertikal. 5 kg a Nach welcher Zeit beginnt die Walze durchzudrehen? Für die Haftreibung kann ein Koeffizient von 0.3 angenommen werden. b Wie schnell bewegt sich dann der Massenmittelpunkt? Wie gross ist dann die Winkelgeschwindigkeit? Lösungshinweis: Körper freischneiden und Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) formulieren. Im Grenzfall ist die Haftreibung maximal und die Rollbedingung gilt gerade noch. Lösung: a FR = mvMMP x: y: FG − FN − F = 0 Fr − FR r = J ω R: J= Rollbedingung: vMMP = ω r Grenzfall: FHR = µ M FN Seilkraft: F = kt FN = N s 2mg = 33.8 N 2 + 3µ M vMMP = t= k = 20 2µ M g m = 0.03 2 2 + 3µ M s mg 3µ M = 0.761 s k 2 + 3µ M b vMMP = ω= 1 m vMMP t = 0.772 2 s vMMP = 15.5 s -1 r Schlüsselwörter: Newton-Euler, Haftreibung Quelle: Physik IV/HS M1.1 m 2 r 2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 24 RM24: Drehen eines Satelliten Aufgabenstellung: Ein Satellit, der frei um die Erde fällt, bestehe aus einem dünnen Stab (Länge 2 m, Masse 10 kg) und einer Scheibe (Durchmesser 1 m, Masse 25 kg). Scheibe und Stab sind gegeneinander 10 kg frei drehbar gelagert und können mit Hilfe eines Motors in gegenseitige Rotation versetzt und über eine Bremsvorrichtung wieder gestoppt werden. Der Motor “erzeugt” ein konstantes Drehmoment von 0.2 Nm und die Bremse wirkt mit 0.4 Nm. Der anfänglich nicht rotierende Stab muss nun um 90° gedreht werden. a Berechnen Sie die kürzest mögliche Drehzeit. b Um wieviel hat sich dann die Scheibe gedreht? c Welche maximale Leistung gibt der Motor bei diesem Vorgang ab? 25 kg Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild, überlegen Sie sodann die Fragestellung im Winkelgeschwindigkeits-Zeit-Diagramm Lösung: a ω 21 = M1 = 0.06 s -2 J2 J2 = 1 m 2 l = 3 kgm 2 12 3 ω 22 = −2ω 21 = −12 s-2 2π 1 = ω 21tm2 6 2 2π tm = = 5.908 s 3ω 21 3 te = tm = 8.86 s 2 b L1 + L2 = 0 ω1 = ω2 ϕ1 = J2 J1 J1 = m 2 r = 3.125 kgm 2 2 J2 ϕ2 = 1.676; 96° J1 c J +ω max = ω 21 1 + 2 tm = 0.733 s -1 J1 P = M +ω max = 0.1465 W Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz, Kinematik, Prozessleistung Quelle: Physik IV/HS M1.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 25 Aufgabenstellung: Eine Metallkugel (Masse 4 kg) ist an zwei Seilen an einem rotierenden Stab aufgehängt. a Wie manche Umdrehung pro Sekunde muss das System ausführen, damit die Kraft vom oberen Seil auf die Kugel 60 N beträgt? b Wie gross ist dann die untere Seilkraft? Lösungshinweis: Kugel freischneiden, Grundgesetze formulieren, Formel für Normalbeschleunigung einsetzen. Beantworten Sie zuerst Frage b. Lösung: 1.2 1.2 + FS 1 = ma 2 1.5 1.6 0.9 y : FS 2 + FS 1 − FG = 0 2 1.5 x : FS 2 a a= ω= 1 5 4 m FS 2 − FS 1 = 11.92 2 m3 5 s a = 3.15s −1 r T= 2π ω = 1.99 s f = b FS 1 = 54 5 FS 2 − FG = 14.6 N 35 3 Schlüsselwörter: Newton, Kreisbewegung Quelle: Physik IV/HS M1.3 ω 1 = 0.5 2π s 2.5 m RM25: Kreisender Körper 2m 4 kg 5 1. m Aufgaben Rotationsmechanik Seite 26 RM26: Schwungrad III Aufgabenstellung: Ein Schwungrad (Massenträgheitsmoment 120 kgm2), das mit 600 Umdrehungen pro Minute dreht, würde infolge der konstanten Lagerreibung nach zehn Minuten stillstehen. a Wie stark muss man auf das Schwungrad einwirken, damit es nach einer Minute drei Mal schneller dreht? b Das äussere Drehmoment habe das folgende Zeitverhalten M = M0·cos(2·π·t/T) M0 = 50 Nm T = 10 s Wie schnell dreht sich das Schwungrad nach drei Sekunden, wenn die Anfangsdrehzahl eine Umdrehung pro Sekunde beträgt? Lösungshinweis: Aus dem Auslaufverhalten das Reibdrehmoment berechnen, danach das Grundgesetz (Drehimpulsbilanz) formulieren Lösung: ω R = ω t1 = 0.105 s −2 M R = J α = 12.57 Nm a +ω = 125.7 s −1 α= +ω = 2.094 s -2 t2 M − M R = Jα M = M R + J α = 264 Nm b 1 e 1 1 M 0 cos (ω 0 t ) − M R )dt = M 0 sin (ω 0 te ) − M R te = 0.316 s -1 ( ∫ J 0 J ω0 t +ω = 2π = 0.628 s -1 T ω = ωα ++ω = 6.6 s -1 ω0 = Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz, Reibdrehmoment Quelle: Physik VI/HS M1.4 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 27 RM27: einfache Maschine Aufgabenstellung: In der nebenstehend skizzierten Anordnung tritt nur am gekenntzeichneten Ort dissipative Reibung auf. Die Umlenkrolle hat einen Radius von 0.1 m. Wie lange dauert es, bis sich der leichtere Klotz aus der Ruhe heraus um 0.5 m gesenkt hat? 10 kg m = 1kg J = 0.01 kgm2 Gleitreibungskoeffizient 0.2 Lösungshinweis: Energiebilanz aufstellen, kinematische Verknüpfungen formulieren, einsetzen und auflösen. 8 kg Lösung: +WG 3 ++WG 2 = Wkin 3 + Wkin 2 + Wrot 2 + Wkin1 + W ( FR ) ( m3 + m2 ) g +h = 1 J 2 2 2 2 m3 v + m2 v + 2 v + m1 4v + µ FG 2+h 2 r 2 g +h ( m3 + m2 − µ m1 ) m = 0.99 J s m3 + m2 + 2 + m1 4 r 1 2h h = vt t = = 1.01 s 2 v v= Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik IV/HS M1.5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 28 RM28: Pendel II Lösungshinweis: Energiebilanz aufstellen. Im zweiten Fall gibt es für die Scheibe keine Rotationsenergie. Lösung: mst = 2.7 kg ms = 1.7 kg J st = 0.225 kgm 2 J s = 0.034 kgm 2 sst = 0.3 m ss = 0.4 m sMMP = 0.339 m J ' = J st + mst sst2 + J s + ms ss2 = 0.774 kgm 2 a +WG =+Wrot' 1 J 'ω 2 2 2mgsMMP = 6.15 s −1 ω= J' m vB = ω sB = 4.92 s mgsMMP = b ein Energiespeicher (Drehimpulsspeicher) weniger : 1 m J '' = J '− J s = 0.74 kgm 2 ω = 6.29 , v = 5.03 s s Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik IV/HS E1.2 200 200 A 200 x B 1000 600 Aufgabenstellung: Das nebenstehend skizzierte Pendel besteht aus fünf Millimeter dickem Aluminiumblech (Dichte 2700 kg/m3). Das Pendel ist im Punkt A frei drehbar gelagert. a Wie gross ist die Geschwindigkeit des Punktes B in der Gleichgewichtslage, wenn das Pendel vorher um 90° ausgelenkt und dann losgelassen worden ist? b Die Scheibe selber sei frei drehbar und leicht exzentrisch montiert. Deshalb kann sie die Drehbewegung nicht mitmachen. Welche Geschwindigkeit erreicht nun der Punkt B? Aufgaben Rotationsmechanik Seite 29 RM29: Schwungrad mit linearer Reibung Aufgabenstellung: Ein Schwungrad (Massenträgheitsmoment 120 kgm2), das mit 600 Umdrehungen pro Minute dreht, wird hydraulisch gebremst. Die Bremstrommel weist eine lineare Charakteristik auf, d.h. der Quotient aus der Differenz der Winkelgeschwindigkei und dem Drehmoment ist konstant und beträgt 0.6 1/Nm·s. a Wie lange dauert es, bis das Schwungrad nur noch halb so schnell dreht? b Das Rad sei nun über die Bremstrommel mit einem zweiten (Massenträgheitsmoment 40 kgm2) verbunden, das anfänglich mit der entgegengesetzten Drehzahl (600 Umdrehungen pro Minute) rotiert. Wieviel Zeit benötigt nun die Bremse, bis das grössere Rad stillsteht? c Welche Leistung wird in diesem Moment in der Bremse dissipiert? Lösungshinweis: Skizzieren Sie die elektromechanische Analogie. Lösung: a t − u = u0 e τ ; τ = RC − t ω = ω 0 e τ ; τ = RL J = 72 s ω0 2 = ω0 e − t τ ⇒ t = τ ln 2 = 50 s b J= J1 J 2 = 30 kgm 2 ; τ = 18 s J tot +ω =+ω 0 e − t τ t = ln +ω 0 τ = 19.8 s +ω c ( +ω ) P =+ω I L = RL 2 = 2.92 kW Schlüsselwörter: elektromechanische Analogie, Prozessleistung Quelle: Physik IV/HS E1.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 30 RM30: Rotierende Kugel auf schiefer Ebene Aufgabenstellung: Eine mit 10 Umdrehungen pro Sekunde rotierende Kugel (Masse 5 kg, Radius 10 cm) wird sanft auf eine schiefe Ebene (Neigung 20°) abgesetzt. Die Kugel rotiere genau in Richtung des Gefälles. Für die Gleitreibung kann ein Koeffizient von 0.5 angenommen werden. a Mit welcher Beschleunigung beginnt sich die Kugel längs der Ebene hinunterzubewegen? b Wie gross ist dann die Winkelbeschleunigung? c Wie lange dauert es, bis die Kugel rollt? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) sowie Gleitreibungsgesetz formulieren. Die Kugel rollt, sobald die zugehörige kinematische Verknüpfung erfüllt ist. Lösung: a x: FG sin α + FR = mvMMP y: FG cos α − FN = 0 − FR r = J ω R: FR = µ FN = µ mg cos α J= 2 2 mr 5 vMMP = g ( sin α + µ cos α ) = 7.96 m s2 b − µ mg cos α r = J ω 2 µ g cos α ω = − = −115.2 s -2 5 r c Rollbedingung: vMMP = vMMP t t= ω0 r vMMP − ω r Schlüsselwörter: Newton-Euler, Rollen Quelle: Physik IV/HS E1.4 vMMP = ω r ω = ω0 + ω rt = 0.323 s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 31 RM31: einfache Machine II Aufgabenstellung: In der nebenstehend skizzierten Anordnung tritt nur bei der Auflagefläche des grossen Klotzes dissipative Reibung 10 kg auf. Die Umlenkrolle hat einen Radius von 0.1 m. Wie stark muss man am schwereren Klotz horizontal nach links ziehen, damit der leichtere Gleitreibungskoeffizient 0.2 eine Beschleunigung von 7 m/s2 nach oben erhält Lösungshinweis: Leistungbilanz für das Gesamtsystem aufstellen. Lösung: P ( F ) = Wkin ,tot + Wrot + WG Fv1 = m1v1v1 + m2 v2 v2 + m3 v3 v3 + J ωω + m2 gv2 + m3 gv3 v2 = v3 = v1 =v 2 v = ωr J vv + m2 gv + m3 gv r2 J 1 1 F = 4m1 + m2 + m3 + 2 v + ( m1 + m2 ) g = 219 N 2 2 r F 2v = 4m1vv + m2 vv + m3 vv + Schlüsselwörter: Leistungsbilanz Quelle: Physik IV/HS E1.5 m = 1kg J = 0.01 kgm2 8 kg Aufgaben Rotationsmechanik Seite 32 RM32: Fadenspule IV 100 mm 50 mm 70 mm Aufgabenstellung: Auf eine anfänglich ruhende Fadenspule (Masse 5 kg, Massenträgheitsmoment 0.02 kgm2), die aufrecht auf einem horizontalen Tisch steht und durch ein Luftkissen in der Schwebe gehalten wird, wirkt eine konstante Kraft von 5 N ein. Der Wickelradius der Schnur, über den die Kraft angreift, beträgt 5 cm. a Bestimmen Sie die Geschwindigkeit der Spulenachse nach 4 Sekunden. b Wie gross sind die Geschwindigkeit und die Beschleunigung des Punktes P nach vier Sekunden? Zur fraglichen Zeit befindet sich der Punkt in der gezeichneten Lage. P Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) formulieren, aus Beschleunigung und Winkelbeschleunigung Geschwindigkeit und Winkelgeschwindigkeit berechnen. Bezüglich des mitgeschleunigten System bewegt sich der Punkt P auf auf einem Kreis. Lösung: F m =1 2 m s Fr α= = 12.5 s −2 J aM = a vM = aM t = 4 m s b vx' = −ω rp = −3.5 m s v = vM + v ' = 0.5 m s m m ax = aM + ax' = 0.125 2 2 s s m m a y' = ω 2 rp = 175 2 a = ax2 + a y2 = 175 2 s s ax' = −α rp = −0.875 Schlüsselwörter: Newton-Euler, Kinematik Quelle: Physik III/HS EM2.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 33 RM33: Zwei Rotoren Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind über eine Rutschkupplung, die einen maximalen Drehimpulsstrom von 2 Nm durchlässt, verbunden. Von links her wirkt auf das grössere Schwungrad (Trägheitsmoment 50 kgm2) ein Drehmoment ein, das in zwei Sekunden von 50 kgm2 25 kgm2 Null auf 12 Nm anwächst und dann schlagartig wieder auf Null geht. a Bestimmen Sie die Winkelgeschwindigkeiten der beiden Körper zwei Sekunden nach dem Start. b Wie lange dauert es, bis beide Räder wieder die gleiche Drehzahl haben? Wie gross ist dann die Winkelgeschwindigkeit? Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild, dann sollte alles klar sein. Lösung: a 1. Phase: +t = 1 s + L = 3 Nms ω = 0.04 s-1 2. Phase: +t = 1 s + L1 = 9 Nms − 2 Nms + L2 = 2 Nms +ω1 = 0.14 s -1 +ω 2 = 0.08 s -1 ω1 = 0.18 s-1 ω 2 = 0.12 s-1 b ωe = + L 120 Nms = = 0.16 s -1 2 J tot 75 kgm Laus = 1 Nms +t = Laus = 0.5 s -1 Mk Schlüsselwörter: Rotationsdynamik, Flüssigkeitsbild Quelle: Physik III/HS EM2.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 34 RM34: Hula Hoop Aufgabenstellung: Ein dünner Holzring (Durchmesser ein Meter, Masse 200 g) wird mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s und einer gegenläufigen Drehzahl von 80 Umdrehungen pro Minute aufrecht und knapp über dem Boden fortgeworfen. Nach kurzer Zeit rollt er entweder in Bewegungsrichtung oder in Drehrichtung davon. Wie gross sind dann Winkel- und Mittelpunktsgeschwindigkeit? 3 m/s 80 U/min Lösungshinweis: Skizzieren Sie ein Flüssigkeitsbild für den Impuls und eines für den Drehimpuls. Die beiden Ströme (Impuls- und Drehimpulsstrom) sowie der Endzustand sind geometrisch verknüpft. Lösung: x : − FR = mvMMP R : − FR r = J ω J = mr 2 Rollbedingung: ve = −ω e r + L J (ω − ω e ) L FR r = = = = r ⇒ mr 2 (ω − ω e ) = mr ( v − ve ) + p m ( v − ve ) p FR rω − rω e = v + rω e ωe = rω − v m = 1.19 s -1 ve = rω e = −0.594 2r s Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: physik III/HS EM2.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 35 RM35: Modell Motorrad Aufgabenstellung: An den Enden eines dünnen Stabes (Masse 20 kg, Länge 2 m) befinden sich die beiden Achsen von zwei Rädern (Massen 5 kg und 12 kg, Massenträgheitsmomente 0.5 kgm2 und 2 kgm2). Das 12 kg ganze System sei auf einer horizontal Glatteisfläche reibungsfrei gela- 5 kg gert. Anfänglich ruht der Stab und beide Räder drehen sich mit zwei Umdrehungen pro Sekunde gegeneinander? a Wie schnell dreht sich der Stab, wenn die Räder infolge der Lagerreibung ihren Endzustand erreicht haben? b Wie gross müssen die Reibdrehmomente sein, damit der Ausgleichsvorgang zehn Sekunden dauert? c Wieviel Energie wird dabei dissipiert? Lösungshinweis: Das Modell besteht aus drei Speichern. Die beiden Räder speichern nur den Eigendrehimpuls, der dritte Speicher enthält den Eigendrehimpuls des Stabes und den Bahndrehimpuls von allen drei Körpern bezüglich des Gesamtmassenmittelpunktes. Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild. Lösung: a J = 22.34 kgm 2 J tot = 24.84 kgm 2 L = J1ω1 + J 2ω 2 = 18.85 Nms ω1 = −4π s −1 ωe = ω 2 = +4π s −1 L = 0.76 s -1 J tot b + L1 = 6.66 Nms M 1 = 0.666 Nm + L2 = 23.62 Nms M 2 = 2.36 Nm c Wdiss = Wrot1 + Wrot 2 − Wrot ,tot = 39.48 J + 157.9 J − 7.16 J = 190.2 J Schlüsselwörter: Bahndrehimpuls, Flüssigkeitsbild Quelle: Physik III/HS EM2.4 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 36 RM36: Skilift Aufgabenstellung: Eine Skiliftanlage hat eine Länge von 500 Meter und eine mittlere Hangneigung von 20%. Das Drahtseil wiegt drei Kilogramm pro Meter und wird von 100 Führungsrollen (Durchmesser 25 cm, Masse 20 kg) gehalten. An beiden Enden der Anlage ist das Seil über eine grosse Scheibe geführt (Masse 500 kg, Radius ein Meter, Massenträgheitsmoment 150 kg·m2). Der Lift sei voll besetz, d.h. 20 Personen à 80 kg hängen in den Bügeln. Wie gross muss das Drehmoment auf die Antriebsscheibe sein, wenn der Lift ein Beschleunigung von 2 m/s2 erhalten soll. Die Lagerreibung betrage in den Führungsrollen 0.02 Nm und in den beiden Scheiben je 10 Nm. Für die Gleitreibung der Grenzfläche Ski-Schnee darf pro Skifahrer 50 N eingesetzt werden Lösungshinweis: Stellen Sie die Leistungbilanz für das ganze System auf. Setzen Sie dann die kinematischen Verknüpfungen so ein, dass Sie nach der gesuchten Grösse auflösen können. Lösung: P ( M A ) = Wkin + Wrot + WG + Pdiss M ω = ( ms + n2 m ) vv + n1 J F ωF ω F + 2 J ωω + n2 mgh + n1M F ωF + 2 M Rω + n2 FR v v = ω R = ωF r h = v sin (11.3° ) mF 2 r 2 n nM 2M R J M = R ( ms + n2 m ) v + 12 J F v + 2 v + n2 mg sin (11.3° ) + 1 F + + n2 FR = 15 '914 Nm r R r R JF = Schlüsselwörter: Leistungsbilanz Quelle: Physik III/HS EM2.5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 37 RM37: Zwei Rotoren II Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind über eine Rutschkupplung, die einen maximalen Drehimpulsstrom von 60 Nm durchlässt, verbunden. Von links her wirkt auf das grössere Schwungrad (Trägheitsmoment 50 kgm2) ein konstantes Drehmoment von 60 Nm ein. Von 50 kgm2 25 kgm2 rechts her wirkt ein zweites, dem ersten entgegenwirkendes Drehmoment ein, das in vier Sekunden linear von 30 Nm auf 90 Nm anwächst? Bestimmen Sie die Winkelgeschwindigkeiten der beiden Körper vier Sekunden nach dem Start. Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild. Lösung: Nach zwei Sekunden hat der Drehimpulsstrom in der Rutschkupplung die kritische Grenze von 60 Nm erreicht. Bis zu diesem Zeitpunkt sind dem System netto 30 Nms Drehimpuls zugeflossen, was eine Winkelgeschwindigkeit von 0.4 s-1 ergibt. Danach fliesst aus dem rechten Schwungrad netto 30 Nms ab, das linke wird nur noch durchflossen und behält seinen Inhalt bei. Im Endzustand dreht sich das linke Rad mit 0.4 s-1 und das rechte mit -0.8 s-1. Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: Physik IV/HS EM2.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 38 RM38: Schwungrad IV Aufgabenstellung: Auf ein Schwungrad (Massenträgheitsmoment 240 kgm2), das sich dreihundert Mal pro Minute dreht, wirkt ein veränderliches Drehmoment ein. M = M0 + at + bt2 mit M0 = 50 Nm a = 10 Nm/s b = 1.5 Nm/s2 a Mit welcher Winkelgeschwindigkeit dreht sich das Rad nach diesen zehn Sekunden? Die Lagerreibung ist zu vernachlässigen. b Wie schnell dreht sich das Rad, wenn die Lagerreibung konstant 20 Nm beträgt? c Mit welcher Rate wird im zweiten Fall zwei Sekunden nach Beginn des Vorganges Energie dissipiert? Lösungshinweis: Formulieren Sie die Drehimpulsbilanz und integrieren Sie über die Zeit. Lösung: a M = L → ∫ Mdt = L2 − L1 a 2 b 3 t 2 − t3 2 3 = ( 7540 + 500 + 500 − 500 ) Nms = 8040 Nms L2 = L1 + ∫ Mdt = J ω1 + M 0 t2 + ω2 = L2 = 33.5 s -1 J b Labgeführt = 200 Nms → L2 = 7840 Nms → ω 2 = 32.7 s -1 c a b M 0 − M R ) t3 + t32 − t33 ( L 2 3 = 31.73 s -1 ω3 = 3 = ω1 + J J Pdiss = M Rω3 = 634.7 W Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz Quelle: Physik IV/HS EM2.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 39 RM39: Fadenspule V 300 200 Aufgabenstellung: Auf die nebenstehend skizzierte, ruhende Fadenspule (Masse 4 kg, Massenträgheitsmoment 0.1 kgm2, Abrollradius 30 cm, Wikkelradius 20 cm) wirkt eine Kraft ein, die in vier Sekunden linear von Null auf 20 N anwächst. Die maximal mögliche Haftreibung beträgt 10 N. Sobald die Spule rutscht, nimmt die Gleitreibung auch den Wert von 10 N an. a Wann beginnt die Spule zu gleiten? b Wie schnell bewegt sich die Körperachse nach diesen vier Sekunden? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) formulieren, Grenzfall berechnen, rollen und rutschen getrennt berechnen (Fallunterscheidung). Lösung: a x : FS − FR = ma y : FG − FN = 0 R : FR R − FS r = J α Rollbedingung: α R = a J + R2 FS = m FR J + rR m FS ,kritisch = 13.5 N t= FS ,kritisch Fmax t0 = 13.5 s 5 b Impulszufuhr: 40 Ns Impulsabfuhr: 5N ⋅ 2.7s + 10N ⋅ 1.3s = 26.5 Ns p = 13.5 Ns p m v = = 3.38 m s Schlüsselwörter: Newton-Euler, Impulsbilanz, rollen Quelle: Physik IV/HS EM2.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 40 RM40: Bowling Aufgabenstellung: Eine Bowling-Kugel (Masse 3 kg, Radius 12 cm) erhalte die Anfangsgeschwindigkeit 3 m/s in Bahnrichtung und eine Vorwärtswinkelgeschwindigkeit von 75 s-1. Für die Gleitreibungszahl können Sie 0.3 annehmen. a Wie schnell bewegt sich die Kugel, in dem Moment, in dem sie rollt? b Wie lange dauert der Gleitvorgang? Lösungshinweis: Skizzieren Sie ein Flüssigkeitsbild für den Impuls und eines für den Drehimpuls. Die beiden Ströme (Impuls- und Drehimpulsstrom) sowie der Endzustand sind geometrisch verknüpft. Lösung: a +L +p = (ω 0 − ωe ) J rFR = ( ve − v0 ) m FR Rollbedingung: ve = ω e r 2 5 m ve = ω 0 r + v0 = 4.71 7 7 s b t= Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: Physik IV/HS EM2.4 +p = 0.58 s FR Aufgaben Rotationsmechanik Seite 41 RM41: Komplexes Pendel Aufgabenstellung: Ein Pendel, das aus zwei exzentrisch angeordneten Scheiben (Massen 12 kg und 4 kg, Radien 100 mm und 40 mm, Exzentrizität 60 60 mm) besteht und in der Symmetrieachse der kleinen Scheibe frei drehbar aufgehängt ist, werde um 90° ausgelenkt und dann losgelassen. a Mit welcher Geschwindigkeit geht der unterste Punkt des Pendels durch die Gleichgewichtslage? 2 kg b Am Umfang der kleinen Scheibe werde ein Faden aufgewickelt, an dem ein kleiner Klotz (Masse 2 kg) und eine Feder (Richtgrösse 10 N/cm) be- 1000 N/m festigt ist. Wie ist nun die oben gestellte Frage zu beantworten, wenn die Feder in der Ausgangsposition gerade entspannt ist? Lösungshinweis: Energiebilanz Lösung: a +WG = Wrot' mgs = 1 J 'ω 2 2 s1 = 45 mm r2 m r2 J ' = J1 + s12 m1 + J 2 = m1 1 + s12 + 2 2 = 1.064 ⋅10−1 kgm 2 2 2 2mgs = 11.5 s -1 J ω= v = ω × 0.16m = 1.844 m s b +WG = Wrot' + WF + Wkin ++WGK mgs = 1 1 1 J ' ω 2 + mk vk2 + Dh 2 + mk gh 2 2 2 ω= 2mgs − Dh − 2mk gh = 8.39 s -1 2 J '+ mk r v = 1.34 2 m s Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik IV/HS EM2.5 h= π 2 40mm = 6.28 ⋅10−2 m Aufgaben Rotationsmechanik Seite 42 RM42: Schwungräder mit Rutschkuppelung Aufgabenstellung: Zwei identische Schwungräder (Massenträgheitsmoment 20 kgm2) sind auf einer gemeinsamen, vertikal stehenden Achse frei drehbar gelagert. Von oben her wirkt auf die anfänglich ruhenden Räder ein zeitabhängiges Drehmoment ein, das in zehn Sekunden linear von Null auf 40 Nm anwächst. Die beiden Räder haften aneinander, bis der Drehimpulsstrom die Stärke von 16 Nm überschreitet. Nachher bleibt das entsprechende Reibdrehmoment konstant. Die zweite Reibschicht, die sich zwischen der Unterlage und dem unteren Schwungrad befindet, verhält sich analog. Nur ist der Maximalwert auf 8 Nm begrenzt. Mit welchen Winkelgeschwindigkeiten drehen sich die beiden Räder nach diesen zehn Sekunden? M(t) 20kgm2 Mmax= 16 Nm 20kgm2 Mmax= 8 Nm Lösungshinweis: Skizzieren Sie den Vorgang im Flüssigkeitsbild. Lösung: 1.Phase: ( 0 − 2 s ) I L 8 Nm +L 0 2.Phase: 8 Nm 8 Nm 0 (2 − 6 s) I L 8 Nm → 24 Nm +L 8 Nm → 16 Nm 16 Nms 8 Nm 16 Nms 3.Phase: ( 6 − 10 s ) IL 24 Nm → 40 Nm +L 64 Nms 32 Nms L 80 Nms 48 Nms ω Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: Physik III/HS M3.1 8 Nm 16 Nm 4s −1 2.4 s −1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 43 RM43: Jo-Jo Aufgabenstellung: Auf ein grosses Jo-Jo (Masse 500 g, Massenträgheitsmoment 0.01 kgm2, Wickelradius 5 cm) wirkt über die vertikal ausgerichtete Schnur eine Kraft ein, die in 0.4 Sekunden linear von Null auf 20 N anwächst. Anfänglich bewegt sich der Körper mit einer Geschwindigkeit von 2 m/s nach unten, ohne sich zu drehen. a Wie gross ist die Geschwindigkeit der Jo-Jo-Achse nach diesen 0.4 s? b Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich dann ein Punkt auf dem vertikalen Seilstück? F(t) 0.5 kg 0.01 kgm2 5 cm 2 m/s Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) und kinematische Verknüpfung formulieren. Lösung: a FG − F = maM aM = g − F = kt k = 50 N s k t m te vM = v0 ++v = v0 + ∫ aM dt = v0 + gte − 0 m k 2 te = −2.08 2m s b Fr kr = t J J kr 2 t = 20 s −1 ω= 2J α= vF = vM − ω r = −3.08 Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik III/HS M3.2 m s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 44 RM44: Rotierende Walze Aufgabenstellung: Eine Walze (Masse 5 kg, Radius 5 cm), die mit einer Drehzahl von 600 Umdrehungen pro Minute auf eine horizontale Unterlage abgesetzt wird, soll nach zwei Sekunden rollen ohne zu rutschen. Wie gross muss der zugehörige Gleitreibungskoeffizient sein? Lösungshinweis: Skizzieren Sie ein Flüssigkeitsbild für den Impuls und eines für den Drehimpuls. Die beiden Ströme (Impuls- und Drehimpulsstrom) sowie der Endzustand sind geometrisch verknüpft. Lösung: Mt = (ω 0 − ω e ) J M = FR r J= FR t = ve m ve = ω e r = ω 0 r − 2F t FR r 2 t = ω0 r − R J m mω 0 r = 2.62 N 3t F F µ = R = R = 0.05 FN mg FR = Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: Physik III/HS M3.3 m 2r 2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 45 RM45: einfache Maschine III Aufgabenstellung: In der nebenstehend skizzierten AnJ = 0.4 kgm2 ordnung ist die Feder (Richtgrösse 2000 N/m) gegenüber dem unbelasteten Zustand um 10 cm verlängert und die r = 0.2 m m beiden Quader sind noch in Ruhe. / N 15 kg 00 a Wie schnell bewegt sich der grössere Quader in dem 20 0.2 5 kg Augenblick, in dem die Feder entspannt ist? 30 ° b Wie gross ist dann dessen Beschleunigung? Körpereigenschaften, Gleitreibungskoeffizient und Neigungswinkel sind der Skizze zu entnehmen. Im Lager der Seilumlenkrolle (Radius 0.2 m) tritt keine Reibung auf. Lösungshinweis: Energiebilanz und Leistungsbilanz aufstellen. Lösung: a 1 2 1 1 1 J Ds + m1 g s sin α − m2 gs − m1 µ g cos α s = ( m1 + m2 ) v 2 + J ω 2 = m1 + m2 + 2 v 2 2 2 2 2 r 10 J + 7.385 J − 4.9 J − 2.549 J m v = 0.812 s b J m1 g sin α v − gm2 v − m1 µ g cos α v = m1 + m2 + 2 vv r m sin α v − m2 − m1 µ cos α m m = −3.27 ⋅ 10−3 2 = −3 ⋅ 10−3 2 v = g 1 J s s m1 + m2 + 2 r Schlüsselwörter: Energiebilanz, Leistungsbilanz Quelle: Physik III/HS M3.4 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 46 RM46: Schwenkbewegung Aufgabenstellung: Ein Hohlzylinder (Masse 20 kg, Innenradius 5 cm, Aussenradius 8 cm) dreht sich reibungsfrei gelagert mit 1200 Umdrehungen pro Minute um eine feste Achse. Sobald die Achse geschwenkt wird, wirkt auf den Hohlzylinder ein Drehmoment ein. a Wie gross ist dieses Drehmoment, wenn die Achse in fünf Sekunden eine volle Schwenkbewegung von 360° ausführt? b Wie gross ist die Leistung dieses Drehmomentes? Begründen Sie Ihre Antwort. Lösungshinweis: Bei der Schwenkbewegung verhält sich das Drehmoment zum Drehimpuls wie die resultierende Kraft zum Impuls bei der Kreisbewegung. Lösung: a m 2 2 r1 + r2 ) = 0.089 kgm 2 ( 2 2π 2π n π 2 Jn M = ωs L = J = = 14.05 Nm T 60 15 T J= b K K M ⊥ ω → keine Leistung Schlüsselwörter: Schwenkbewegung Quelle: Physik III/HS M3.5 Wrot = konst Aufgaben Rotationsmechanik Seite 47 RM47: Getriebe Aufgabenstellung: Auf das eine Zahnrad (Zähnezahl 36, Massenträgheitsmoment 0.2 kgm2) eines Getriebes wirkt bei einer Drehzahl von 240 U/min ein Drehmoment von 15 Nm ein. Die Lagerreibung sei so klein, dass wir sie vernachlässigen können. a Wie gross ist das Drehmoment, das auf das zweite Rad (Zähnezahl 24, Massenträgheitsmoment 0.1 kgm2) einwirken muss? b Die z-Achse zeige in Richtung der Antriebswelle. Wie fliesst der Drehimpuls durch das Getriebe hindurch? Geben Sie eine kurze Beschreibung ab und nennen Sie alle Stromstärken. c Wie gross ist das mittlere Drehmoment, das auf die Antriebswelle einwirken muss, damit das Getriebe bei unbelasteter Abtriebswelle in 0.5 s von 0 auf 240 U/min hochgefahren wird. Lösungshinweis: Die Leistungsbilanz liefert bei a) und c) das gesuchte Drehmoment. Aus dieser Bilanz folgt auch, dass das Abtriebsmoment gegen die zugehörige Winkelgeschwindigkeit gerichtet sein muss. Lösung: a M 1ω1 = M 2ω 2 = M 2 ω1 Z = M1 1 Z2 ω2 M 2 = 10 Nm b Zufluss: I L1 = 15 Nm I L 2 = 10 Nm über die Wellen Abfluss: I LL = 25 Nm über die beiden Lager (zwischen den Lagern fliesst ein Impulsstrom quer, der Quellen oder Senken für den z -Drehimpuls bildet) c M 1ω1 = J1ω1ω1 + J 2ω2ω 2 Z12 M 1 = J1 + J 2 2 ω1 Z2 2π n rad ω1 = = 50.3 2 60+t s M 1 = 21.4 Nm Schlüsselwörter: Leistungsbilanz Quelle: Physik V/HS M3.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 48 RM48: kleine Maschine IV Aufgabenstellung: In der nebenstehend skizzierten Anordnung ist die Feder (Richtgrösse 2000 N/m) gegenüber dem unbelasteten Zustand um 10 cm verlängert und die beiden Quader sind noch in Ruhe. Die Reibung im Lager der Umlenkrolle ist zu vernachlässigen. a Wie schnell bewegt sich der grössere Quader in dem Augenblick, in dem die Feder entspannt ist? b Wie gross ist dann dessen Beschleunigung? Die Daten sind der Skizze zu entnehmen. 10 kg Gleitungskoeffizient 0.2 Lösungshinweis: Energiebilanz und Leistungsbilanz aufstellen. Lösung: a +WF = W ( FR ) + Wkin1 + Wkin 2 + Wrot ++WG 2 1 2 1 J Ds = m1 g µ s + m1 + m2 + 2 v 2 + m2 gs 2 2 R v= Ds 2 + 2 ( µ m1 + m2 ) gs m = 0.74 J s m1 + m2 2 R b J 0 = µ m1 gv + m1 + m2 2 vv + m2 gv R µ m1 + m2 m = −1.78 2 v = − g J s m1 + m2 2 R Schlüsselwörter: Energiebilanz, Leistungsbilanz Quelle: Physik V/HS M3.3 J = 0.4 kgm2 Radius 0.2 m 2000 N/m 2 kg Aufgaben Rotationsmechanik Seite 49 RM49: Federpendel Aufgabenstellung: Ein dünner Stab (Länge 1.6 m, Masse 5 kg) hängt frei drehbar an einer horizontal ausgerichteten Achse. Die Achse durchstösst den Stab 40 cm über dessen Mitte. a Wie gross ist die Frequenz dieses Stabpendels? b Nun soll die Frequenz verdoppelt werden. Dazu befestigt man am Stab zwei identische Federn, die 40 cm vom untern Ende entfernt horizontal angreifen. Welche Richtgrösse muss jede der beiden Federn aufweisen? Lösungshinweis: Um die Frequenz zu verdoppeln muss die Winkelrichtgrösse vervierfacht werden. Lösung: a f = 1 2π D* J f = 1 2π 12 g = 0.516 Hz 7l l 4 2 m ml 7 = J = J Stab l 2 + ms 2 = l 2 + ml 2 12 16 48 D* ≈ mgs = mg b f 2 = 2 f1 ⇒ D2* = 4 D1* ⇒ DF* + mg DF* = l l = 4mg 4 4 3 mgl 4 l FF = 2 D+s = 2 D ϕ = Dlϕ 2 2 l Dl M F = FF = ϕ 2 2 M Dl 2 DF* = F = 2 ϕ Dl 2 3 3mg N = mgl ⇒ D = = 46 2 4 2l m Schlüsselwörter: physisches Pendel, Federpendel, Winkelrichtgrösse Quelle:VI/HS M3.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 50 RM50: Zwei Rotoren III Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind auf einer gemeinsamen Achse gelagert. Von links her wirkt auf den ersten Rotor während fünf Sekunden ein konstantes Drehmoment von 120 Nm ein. Der erste Rotor hat ein Massenträgheitsmoment von 60 kgm2 und der zweite 90 kgm2. Zwischen den beiden Rotoren ist eine Rutschkupplung eingefügt, welche maximal 50 Nm zu “übertragen” vermag. Wie gross sind die Winkelgeschwindigkeiten der beide Rotoren nach fünf Sekunden? Wie lange dauert es dann noch, bis sie mit gleicher Drehzahl rotieren? Wie schnell drehen sie sich schlussendlich? Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild für dieses Modell. Lösung: starreVerbindung α= M1 = 0.8 s −2 J tot M 2 = J 2α = 71 Nm > 50 Nm ⇒ Kupplung rutscht System 1 M 1 − M 2 = J1α α1 = M1 − M 2 = 1.167 s −2 J1 ω1 = α1 +t = 5.833 s −1 Ausgleich M α1 = − 2 = 0.83333 s −1 J2 ω = ω1 + α1 +t = ω 2 + α 2 +t ω = ω 2 + α 2 +t = 4s −1 ω − ω2 +t = 1 = 2.2 s α1 − α 2 Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: Physik V/MT 90.1 d System 2 M 2 = J 2α α2 = M2 = 0.556 s −2 J2 ω 2 = α 2 +t = 2.778 s −1 α2 = M2 = 0.556 s −2 J2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 51 RM51: Fadenspule VI Aufgabenstellung: Eine Fadenspule (r1 = 15 cm, r2 = 9 cm, Masse 9 kg, Massenträgheitsmoment 0.05 kgm2) wird mit einem Faden (Fadenkraft 80 N) auf einer schiefen Ebene hinaufgezogen ohne zu gleiten. Wie gross ist die Beschleunigung der Spulenachse? Wie gross ist die Haftreibungskraft? 10˚ 30˚ Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulslanz) sowie kinematische Verknüpfung formulieren. Lösung: x: − FG sin γ + FHR + F cos β = ma y: FG cos γ + F sin β − FN = 0 R: kin. Verkn.: Fr2 − FHR r1 = J α a = α r1 FHR = F r2 J − a r1 r12 r J x: − mg sin γ + F 2 + cos β = m + 2 a r1 r1 m a = 7.042 2 s FHR = 32.35 N Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik V/MT 90.2 d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 52 RM52: kleine Maschine V Aufgabenstellung: In der untenstehenden Anordnung hat der aufgehängte Klotz eine Beschleunigung nach unten von 1.5 m/s2 und eine Geschwindigkeit von 0.8 m/s. Die Spule (grosser Radius 25 cm, kleiner Radius 12 cm) rollt ohne zu gleiten. Wie gross ist die Beschleunigung eines Punktes auf dem Wickelradius (kleiner Radius) in P? Wie gross ist sie auf dem Abrollradius (grosser Radius) in T? P x x T Lösungshinweis: Im mitbeschleunigten System bewegen sich alle Punkte auf Kreisbahnen. Lösung: + s =+h R R+r v MMP = v R m = 0.54 R+r s vMMP = 2.162 s −1 R m R a = 1.0135 2 α = MMP = 4.054 s −2 aMMP = a R+r s R ω= mitbewegtes System: m m an = ω 2 r = 0.5609 2 ; 1.1686 2 nach oben s s m m at = α r = 0.4865 2 ; 1.0135 2 nach links s s m Relativbeschleunigung: aMMP = 1.0135 2 s m 2 2 + avert = 0.7696 2 bei P a = ahor s m = 1.1686 2 bei T s Schlüsselwörter: Kinematik Quelle: Physik V/MT 90.3.d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 53 RM53: Pendel mit Federn Aufgabenstellung: Ein Stab (Masse 7.5 kg, Länge 2 m) ist 20 cm vom einen Ende entfernt frei drehbar aufgehängt. Zudem wird er durch zwei horizontal liegende Federn in der senkrechten Lage festgehalten. Die eine Feder (Richtgrösse 120 N/m) ist 25 cm vom untern Ende entfernt fixiert und die andere (Richtgrösse 250 N/m) ist genau in der Mitte des Stabes befestigt. Wie gross ist die Schwingungsdauer bei kleiner Auslenkung? Lösungshinweis: Lenken Sie das Pendel um einen kleinen Winkel aus und bestimmen Sie das rücktreibendes Drehmoment. Die Winkelrichtgrösse ist gleich dem Quotienten aus Drehmoment und Winkel. Lösung: J'= l2 ml 2 + ms12 = m + s12 = 7.3 kgm 2 12 12 M = − mgs1 sin ϕ + M Fr + M Fl M Fl = − Dl +sl s2 ≈ − Dl s22ϕ M Fr = − Dr s12ϕ D* = mgs1 + Dl s22 + Dr s12 = 507.16 Nm T= 2π ω = 2π Schlüsselwörter: physisches Pendel Quelle: Physik XI/MT 90.1 J' = 0.754 s D* Aufgaben Rotationsmechanik Seite 54 RM54: Atwood Aufgabenstellung: Ueber eine reibungsfrei gelagerte Rolle (Radius 25 cm, Massenträgheitsmoment 0.04 kgm2) ist ein Seil mit vernachlässigbarer Masse geführt. Am linken Ende hängt ein Körper der Masse 7 kg, am rechten ein zweiter mit 3 kg Masse. Beide Körper sind anfänglich in Ruhe und auf gleicher Höhe. Wie schnell dreht sich der Rolle, wenn die beiden Körpermittelpunkte 1.5 m auseinander liegen? Lösungshinweis: Energiebilanz Lösung: +WG =+WBew 1 2 1 1 J ω 2 = ( m1 + m2 ) R 2 + J ω 2 2 2 v = ωR ( m1 − m2 ) gs = ( m1 + m2 ) v 2 + s = 0.75m 1 2 ( m1 − m2 ) gs 2 −1 ω= = 9.41s 2 ( m1 + m2 ) R + J Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 90.3 d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 55 RM55: Mathematisches Pendel Aufgabenstellung: Ein mathematisches Pendel (der Pendelkörper hat keine Ausdehnung und die Schnur ist masselos) der Länge 210 cm und der Masse 0.2 kg wird um 90° ausgelenkt und losgelassen. In einem senkrechten Abstand von 140 cm unterhalb des Aufhängepunktes ist ein Nagel so eingeschlagen, dass der untere Teil des Pendels auf dem zweiten Teil der Bahn um den Nagel schwingt. a Wie schnell bewegt sich der Pendelkörper, wenn die Schnur wieder horizontal ist? b Wie gross ist dort die Fadenkraft? c Wie gross ist dort die Beschleunigung des Körpers? Lösungshinweis: Die Geschwindigkeit ist dank der Energieerhaltung direkt von der jeweiligen Höhe abhängig. Auf einer Kreisbahn ist die Normalbeschleunigung proportional zur kinetischen Energie (die resultierende Normalkraft ist gleich zwei mal der kinetischen Energie dividiert durch den Kreisradius). Lösung: a +WG = 1 2 2 m mv v = g +h v = 2 g +h = 5.24 2 s b FF = m v 2 2mg +h = = 7.85 N r r c a= FRe s m = an2 + g 2 = 40.45 2 m s Schlüsselwörter: Energiebilanz, Normalbeschleunigung Quelle: Physik VI/MT 90.4 d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 56 RM56: Zwei Rotoren IV Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind auf einer gemeinsamen Achse gelagert. Von links her wirkt auf den ersten Rotor während fünf Sekunden ein konstantes Drehmoment von 150 Nm ein. Der erste Rotor hat ein Massenträgheitsmoment von 60 kgm2 und der zweite 90 kgm2. Zwischen den beiden Rotoren ist eine Rutschkupplung eingefügt, welche maximal 50 Nm zu “übertragen” vermag. a Wieviel Energie wurde dem Gesamtsystem zugeführt? b Wieviel Energie geht in diesen fünf Sekunden in der Rutschkupplung “verloren”? Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild und beantworten Sie die Fragen aus diesem Bild heraus (die unten aufgeführte Lösung ist älter als das Flüssigkeitsbild). Lösung: a α2 = M 2 max = 0.556 s −2 J2 α1 = M 1 − M 2max = 1.667 s −2 J1 ω2 = α 2t = 2.78 s −1 ω1 = α1t = 8.3333 s −1 1 W ( M ) = ω1Mt = 3.125 kJ 2 b 1 J1ω12 = 2.08 kJ 2 1 1 2 Wrot 2 = J 2ω 22 = J 2ω 22 (α 2t ) = 0.347 kJ 2 2 +W = W ( M ) − Wrot1 − Wrot 2 = 695 J Wrot1 = Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild, Drehimpulsbilanz, Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 90.5 d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 57 RM57: Zwei Rotoren V Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind auf einer gemeinsamen Achse gelagert. Von links her wirkt auf den ersten Rotor während fünf Sekunden ein zeitabhängiges Drehmoment (M = kt2 mit k = 8 kgm2/s4) ein. Der erste Rotor hat ein Massenträgheitsmoment von 60 kgm2 und der zweite 90 kgm2. Zwischen den beiden Rotoren ist eine Rutschkupplung eingefügt, welche maximal 50 Nm zu “übertragen” vermag. a Wie gross sind die Winkelgeschwindigkeite der beide Rotoren nach fünf Sekunden? b Wieviel Energie wird bis zum Rutschen zugeführt? Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild und beantworten Sie die Fragen aus diesem Bild heraus (die unten aufgeführte Lösung ist älter als das Flüssigkeitsbild). Lösung: a Grenzwinkelgeschwindigkeit: I L max = 50 Nm t1 L = ∫ kt 2 = 0 150 1 = 83 Nm 90 3 kt13 = 89.65 Nms 3 I L max = kt12 ω1 = t1 = 3.227 s L = 0.5977 s −1 J tot Endgeschwindigkeit: + Llinks kt 3 = 1 3 t2 − 50Nm ( t2 − t1 ) = 155 Nms ωlinks = ω1 + t1 + Lrechts = 50Nm ( t2 − t1 ) = 86.65Nms + Llinks = 3.182 s −1 J links ωrechts = ω1 + + Lrechts = 1.583s −1 J rechts b P ( M ) = Mω W = ∫ P ( M ) dt = ∫ M ω dt = 1 ( J1 + J 2 ) ω12 = 26.8 J 2 Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild, Drehimpulsbilanz, Energiebilanz Quelle: Physik X/MT 90.1 d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 58 RM58: Rotierende Hantel Aufgabenstellung: Auf einem horizontalen, dünnen Stab (Länge 40 cm) sind zwei Metallscheiben (Radius 10 cm, Masse 0.4 kg) aufgesteckt. Die ganze Anordnung sei um eine vertikale Achse frei drehbar gelagert und habe ohne Scheiben ein Massenträgheitsmoment von 0.01 kgm2. a Wieviel Drehimpuls ist in diesem Apparat gespeichert, wenn sich der Stab pro Sekunde 5 mal dreht und wenn beide Scheiben 12 cm vom jeweiligen Stabende entfernt befestigt sind? b Mit welcher Winkelgeschwindigkeit dreht sich der Stab, wenn die Scheiben ganz hinaus gerutscht sind? Lösungshinweis: Die beiden Scheiben speicher Eigen- und Bahndrehimpuls. Ensprechend müssen die zugehörigen Massenträgheitsmomente ergänzt werden (Satz von Steiner). Lösung: a L = J ω = 0.538 Nms r2 = + 2 J J0 m + s 2 = 1.712 ⋅10−2 kgm 2 4 −1 ω = 2π f = 31.42 s b ω= L = 12.23s −1 J J = 4.4 ⋅10 −2 kgm 2 Schlüsselwörter: Satz von Steiner, Bahndrehimpuls Quelle: Physik X/MT 90.2 d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 59 RM59: Federpendel auf schiefer Ebene Aufgabenstellung: Ein Klotz (Masse 3 kg) liege auf einer schiefen Ebene (Winkel 25°, Gleitreibungskoeffizient 0.4) und sei an einer Feder (600 N/m) befestigt. Der Körper werde nach unten ausgelenkt, bis die Feder um 6 cm gedehnt ist. a Wie lange dauert es, bis der Klotz den höchsten Punkt der Ebene ereicht hat? b Legen Sie die x-Koordinate längs der schiefen Ebene und bestimmen Sie die x-Impulsstromstärken bezüglich des Systems 0.2 Sekunden nach dem Loslassen? c Welche Leistung setzt der Impulsstrom dann über der Feder um? Lösungshinweis: Das Federpendel verhält sich wie ein harmonischer Oszillator. Wählen Sie dazu den Koordinatenursprung in der Gleichgweichtslage. Infolge der Gleitreibungskraft verschiebt sich die „Gleichgewichtslage“ je nach Bewegungsrichtung. Lösung: x: FF − FG sin α − FR = a y: FN − FG cos α = 0 x = 0 FF ( x ) − FG sin α − FR = 0 − Dx = mx x: a ω= D m T m =π = 0.222 s D 2 b Federdehnung am GG-Punkt: Auslenkung: s ( 0.2 ) = 2.045 cm mg sin α − µ mg cos α = 3.85 cm D s ( t ) = − s0 cos ωt s0 = 2.15 cm +l = +laktuell =+l − s ( 0.2 ) = 1.805cm FF = I p , Feder = Ds ( 0.2 s ) + D+l = 10.83 N c s = s0ω sin ωt = 0.0937 m s P = I p , Feder s = 1.014 W Schlüsselwörter: harmonischer Oszillator, Prozessleistung Quelle: Physik X/MT 90.3 d Aufgaben Rotationsmechanik Seite 60 RM60: Lochscheibe auf schiefer Ebene Aufgabenstellung: Der nebenstehend skizzierte Zylinder (Radius 25 cm, Masse 50 kg, Durchmesser der Bohrungen 10 cm, Abstand der Bohrungen 20 cm) rollt auf einem vertikalen Seil ab. Wie schnell rotiert er, wenn sich der Massenmittelpunkt um 50 cm abgesenkt hat? Lösungshinweis: Zur Berechnung des Massenträgheitsmomentes dürfen die Löcher mit negativer Masse eingesetzt werden. Der Bewegungszustand nach der gegebenen Fallstrecke kann mit Hilfe der Energiebilanz gerechnet werden. Lösung: r2 = 2.38 kg m 0 = m '+ 4m = 59.52 kg R 2 − 4r 2 1 m J = m0 R 2 − 4 r 2 + ms 2 = 1.753 kgm 2 2 2 m 1 v = k 2 g +h = 2.507 k= = 0.6406 J s 1+ m ' R2 ω = v / R = 10.03s −1 m = m' Schlüsselwörter: Massenträgheitsmoment, Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 90.2 b 20cm Aufgaben Rotationsmechanik Seite 61 RM61: Rotierender Zylinder Aufgabenstellung: Ein rotierender Zylinder (Masse 30 kg, Radius 15 cm, Drehzahl 450 Umdrehungen pro Minute) wird sanft auf eine horizontale Unterlage abgesetzt. Der Zylinder wird sich infolge der Reibung wegbewegen. Um welchen Betrag ändert sich die Bewegungsenergie bis der Zylinder rollt? Lösungshinweis: Skizzieren Sie zwei Flüssigkeitsbilder (Impuls- und Drehimpulsbilanz). Die beiden Ströme und der Endzustand sind je über den Radius miteinander verknüpft. Lösung: FR = maMMP FR r = J α at = (ω0 − α t ) r Rollbedingung: t= ω0 rm 3FR ve = at = ωe = ω0 3 FR ω rm ω0 m = r = 2.356 m 3FR 3 s = 15.7 s −1 1 1 1 J ω02 − J ωe2 − mve2 2 2 2 W 11 1 1 1 +WBew = − − mr 2ω02 = mr 2ω0 = Bew,0 249.8 J 2 2 18 9 6 3 Alternativlösung mit Hilfe des Flüssigkeitsbildes +WBew = W ( FR ) = Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild, dissipierte Energie Quelle: Physik VI/MT 90.5 b Aufgaben Rotationsmechanik Seite 62 RM62: Zwei Rotoren VI Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind auf einer gemeinsamen Achse gelagert. Von links her wirkt auf den ersten Rotor ein Drehmoment ein, das in fünf Sekunden linear von 0 auf 150 Nm anschwillt. Der erste Rotor hat ein Massenträgheitsmo-ment von 60 kgm2 und der zweite 90 kgm2. Zwischen den beiden Rotoren ist eine Rutschkupplung eingefügt, die maximal 50 Nm zu “übertragen” vermag. Welche Winkelgeschwindigkeiten erreichen die beiden Rotoren nach den ersten fünf Sekunden? Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild und beantworten Sie die Fragen aus diesem Bild heraus (die unten aufgeführte Lösung ist älter als das Flüssigkeitsbild). Lösung: Grenzfall: α2 = M2 = 0.556s −2 J2 M 1 = ( J1 + J 2 ) α 2 = 83.33 Nm t= M1 ttot = 2.78s M max 1 2 ω = α 2 = 7.716 ⋅10−1 s −1 System 1 M − M2 = 0.556s −2 bis 1.6667s -2 α1 = 1 J1 +ω1 = α1 +t = 2.47 s −1 ω1 = ω ++ω1 = 5.833s −1 Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: Physik V/MT 90.1 b System 2 M α 2 = 2 = 0.556s −2 J2 +ω2 = α 2 +t ω2 = ω ++ω1 = 2.006s −1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 63 RM63: Rotierender Zylinder II Aufgabenstellung: Ein rotierender Zylinder (Masse 50 kg, Radius 15 cm, Drehzahl 450 Umdrehungen pro Minute) wird sanft auf eine horizontale Unterlage abgesetzt. Der Zylinder wird sich infolge der Reibung wegbewegen. Welche Geschwindigkeit kann die Zylinderachse erreichen? Lösungshinweis: Skizzieren Sie zwei Flüssigkeitsbilder (Impuls- und Drehimpulsbilanz). Die beiden Ströme und der Endzustand sind je über den Radius miteinander verknüpft. Lösung: konstante aber unbekannte Reibkraft FR = ma FR r = J α = Rollbedingung: t= m 2 rα 2 r (ω − α t ) = at ωr ωr ω rm = = a + α r FR + 2 FR 3FR m m F ω rm ω r m v = at = R = = 2.356 3 s m 3FR Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild§ Quelle: Physik V/MT90.4 b Aufgaben Rotationsmechanik Seite 64 RM64: Zwei Zylinder auf Glatteis Aufgabenstellung: Zwei Zylinder (Radien 3 cm und 5 cm) gleicher Höhe (6 cm) aus Stahl (Dichte 7300 kg/m3) kreisen zusammengebunden auf einer idealglatten, horizontalen Ebene. Die Körpermitten liegen 16 cm auseinander. Das ganze Gebilde drehe sich in einer Minute 150 mal und führe keine Translation aus. a Wie gross sind die Radien der beiden Kreise, die von den Zylinderachsen beschrieben werden? b Wieviel Impuls und wieviel Drehimpuls ist im Gesamtsystem gespeichert? c Zwischen welchen Werten variiert der x-Impulsinhalt des grösseren Zylinders? d Wie gross ist die maximale x-Impulsstromstärke? Lösungshinweis: Beide Zylinder speichern Eigendrehimpus und bezüglich des Gesamtmassenmittelpunktes Bahndrehimpuls. Lösung: m1 = 1.238 kg J1 = 5.57 ⋅10−4 kgm 2 m2 = 3.44 kg J 2 = 4.3 ⋅10−3 kgm 2 a R1m1 = R2 m2 R1 = R1 + R2 = 16 cm 0.16m = 0.1176 m R2 = 0.04234 m m 1+ 1 m2 b K ptot = 0 L = J ω = 0.4432 Nms J = J1 + R12 m1 + J 2 + R22 m2 = 2.816 ⋅10 −2 kgm 2 ω = 2π n = 15.7 s −1 60 c vx 0 = ω R2 = 0.665 m px 0 = m2 vx 0 = 2.288Ns s − px 0 ≤ px ≤ px 0 d I px 0 = Fschnur = m2ω 2 R2 = m1ω 2 R1 = 35.9N Schlüsselwörter: Drehimpuls, Impulsstrom Quelle: Physik V/MT 91.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 65 RM65: Fadenspule VII Aufgabenstellung: Ein Fadenspule (Masse 15 kg, Aussenradius 12 cm, Wickelradius 10 cm, Massenträgheitsmoment 0.09 kgm2) liegt auf einer horizontalen Ebene. a Wie stark wird der Mittelpunkt der Walze beschleunigt, wenn an der Schnur mit 70% der Gewichtskraft gezogen wird und der Gleitreibungskoeffizient für die Grenzschicht Fadenspule-Unterlage 0.3 beträgt? b Wie gross ist dann die Winkelbeschleunigung der Fadenspule? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) formulieren, prügen ob der Zylinder rollt oder rutscht. Lösung: a FR = maMMP x: y: R: FG − FN − F = 0 FR1 − FR R2 = J α Vermutung: die Rolle rutscht, also keine kinematische Verknüpfung FR = µ FN = µ ( FG − F ) = µ 0.3FG = 13.24 N aMMP = FR m = 0.883 2 m s b 1 ( FR1 − FR R2 ) = 96.8s −1 J m m Kontrolle: α R2 = 11.6 2 > 0.883 2 s s α= Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik V/MT 91.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 66 RM66: Stab auf Walze Aufgabenstellung: Wir betrachten zwei Maschinenteile in Aktion. Die Walzenachse (Radius 9 cm) bewege sich mit einer konstanten Geschwindigkeit von 0.4 m/s nach rechts, drehe sich mit einer Winkelgeschwindigkeit von 12 m/s im Uhrzeigersinn und habe eine gleichgesinnte Winkelbeschleunigung von 5 s-2. Die Walze schiebt dabei ohne zu rutschen einen Stab horizontal nach rechts. a Wie gross sind Geschwindigkeit und Beschleunigung des Stabes? b Wie gross ist die momentane Beschleunigung der materiellen Berührmantellinie des Zylinders? Lösungshinweis: Im mitbewegten System laufen alle Punkte des Zylinders auf Kreisbahnen. Lösung: a vst = vw + ω R = 1.48 m m ast = α R = 0.45 2 s s b a = at2 + an2 = α 2 R 2 + ω 4 R 2 = R α 2 + ω 4 = 12.97 Schlüsselwörter: Kinematik Quelle: Physik V/MT 91.4 m ≈ an s2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 67 RM67: Rotierende Büchse Aufgabenstellung: Ein Blechbüchse (Radius 10 cm, Höhe 15 cm) aus 2 mm Eisenblech (Dichte 7300 kg/m3) rotiere an Ort auf einer Luftschicht (keine Reibung) mit einer halben Umdrehung pro Sekunde. Dann lässt man einen gleichsinnig rotierenden Stahlzylinder (Radius 25 mm, Höhe 5 cm, Dichte 7500 kg/m3, Winkelgeschwindigkeit 15 s-1) aufrecht stehend hineinfallen. Wie gross ist die Winkelgeschwindigkeit der Büchse mit Stahlzylinder, wenn der Zylinder schlussendlich aufrecht stehend am Büchsenrand anliegend mitrotiert? Lösungshinweis: Der Drehimpuls verteilt sich von der Büchse und dem Zylinder auf das Gesamtsystem, das um den gemeinsamen Massenmittelpunkt rotiert (Eigendrehimpuls und Bahndrehimpuls). Lösung: mHülle = 2π rhd ρ = 1.376 kg J H = mH r 2 = 1.376 ⋅10−2 kgm 2 mBoden = π r 2 d ρ = 0.459 kg J B = 1 mB r 2 = 2.29 ⋅10−3 kgm 2 2 kgm 2 LBü = J Büω = 5.043 ⋅10 s −2 1 mZ r 2 = 2.3 ⋅10 −4 kgm 2 2 kgm 2 Ltot = 5.388 ⋅10 −2 s mZyl = π r 2 h ρ = 0.736 kg J zyl = LZ = J Z ω = 3.45 ⋅10 −3 kgm 2 s s1 + s2 = 7.5 cm s1 = ( s1 + s2 ) mZ mtot = 2.15 cm s2 = 5.35 cm J = J Bü + m s + J zyl 2 Bü 1 ω= Ltot = 2.8s −1 J Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz Quelle: Physik VI/MT 91.1 kgm 2 + m s = 1.923 ⋅10 s 2 Z 2 −2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 68 RM68: Zylinder treibt Zylinder Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind auf je einer horizontalen Achse frei drehbar gelagert. Der erste (Radius 25 cm, Masse 800 kg, Massenträgheitsmoment 25 kgm2) drehe mit 15 Umdrehungen pro Sekunde und der zweite (Radius 15 cm, Masse 300 kg, Massenträgheitsmoment 3.375 kgm2) sei in Ruhe. Nun werden die beiden Zylinder längs einer Mantellinie mit 150 N aneinandergedrückt. Der Gleitreibungskoeffizient für die Grenzschicht betrage 0.4. a Berechnen Sie die Kräfte, die während der Gleitphase vom Lager her auf die Rotoren einwirken. b Wie gross sind die Winkelgeschwindigkeiten am Schluss der Gleitphase? c Wieviel Drehimpuls ist abgeflossen? Wie konnte er abfliessen? Lösungshinweis: Beide Zylinder freischneiden, Grundgesetze (Drehimpuls- und Impulsbilanz) formulieren. Zur Berechnung des Endzustandes können zwei Flüssigkeitsbilder gezeichnet werden. Der von einem Lager zum andern querfliessende Impulsstrom bildet Quellen oder Senken (Koordinatensystem) für den Drehimpuls. Die beiden Drehimpulsänderungsraten weisen also das gleiche Vorzeichen auf und ihr Verhältnis ist gleich wie das Verhältnis der Radien. Lösung: a FL1 = ( m1 g − FR ) FL 2 = ( m2 g − FR ) m1 = 800 kg 2 2 + FN2 = 7789.4 N + FN2 = 3006.7 N m 2 = 300 kg J1 = 25 kgm 2 J 2 = 3.375 kgm 2 b FR r1 2F = R = 0.6s −1 1 m1r12 m1r1 2 v0 − α1r1t = α 2 r2t α1 = t= 2 3 α 2 = 2 s −2 v0 = 42.84s α1r1 + α 2 r2 ω0 = 2π f = 94.25s −1 ω1 = ω0 − α1t = 68.55s −1 ω2 = α 2t = 114.24s −1 c ∆L = Lnachher -Lvorher = J1ω1-J2ω2-J1ω0 = -1028 Nms über den querfliessenden Impulsstrom (Komponente der Lagerkräfte) weggeflossen. Schlüsselwörter: Newton-Euler, Flüssigkeitsbild, Hebelgesetz, Drehimpulsquellen Quelle: Physik VI/MT 91.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 69 RM69:Atwood mit Klotz und Zylinder Aufgabenstellung: Um einen Zylinder (Masse 8 kg, Radius 5 cm) sei so ein Seil geschlungen, dass es nicht rutschen kann. Das andere Ende des Seils ist an einem Klotz (Masse 6 kg) befestigt, der auf einer horizontalen Ebene zu gleiten (Gleitreibungskoeffizient 0.3) vermag. Die Seilumlenkführung sei reibungsfrei. a Mit welcher Beschleunigung wird der Körper weggezogen? b Wie gross ist die Winkel- und Mittelpunktsbeschleunigung des Zylinders? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze und kinematische Verknüpfung formulieren. Lösung: FS − FR = mk a Klotz: FN − FG = 0 FR = µ FN FG − FS = mz aMMP Zylinder: FS r = J α Verknüpfung: aMMP = α + α r FS = FS a a=g mz − 3µ mk m = 0.981 2 s mz − 3mk b α = 117.72s −2 Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik VI/MT 91.4 aMMP = 6.867 m s2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 70 RM70: Rotierende Hohlzylinder Aufgabenstellung: Ein Hohlzylinder (Innenradius 5 cm, Aussenradius 8 cm, Masse 11 kg), der mit einer Winkelgeschwindigkeit von 45 pro Sekunde rotiere, werde längs seiner Mantellinie auf den Boden gesetzt. a Mit welcher Geschwindigkeit wird sich sein Massenmittelpunkt schlussendlich bewegen? b Wie lange dauert es, bis er seine Endgeschwindigkeit erreicht hat, wenn der Gleitreibungskoeffizient 0.2 beträgt? c Wie gross ist seine Winkelgeschwindigkeit am Schluss des Prozesses? Lösungshinweis: Skizzieren Sie das Flüssigkeitsbild und beantworten Sie die Fragen aus diesem Bild heraus (die unten aufgeführte Lösung ist älter als das Flüssigkeitsbild). Lösung: J= m 2 2 ( r1 + r2 ) = 0.04895 kgm2 2 FR = maMMP = µ mg FR rA = J α aMMP = µ g = 1.962 α= µ gmrA J ve = ωe rA Rollbedingung: m s2 = 35.27 s −2 aMMP t = (ω0 − α t ) rA a ve = aMMP t = 1.477 m s b t= ω 0 rA = 0.753s aMMP + α rA c ωe = ve = 18.46s −1 rA Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild, Drehimpulsbilanz, Impulsbilanz Quelle: Physik VI/MT 91.5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 71 RM71: Wickelrolle Aufgabenstellung: Von einer Wickelrolle (Massenträgheitsmoment 8 kgm2, Radius 20 cm) wird mit einer konstanten Kraft von 600 N Papier über eine Umlenkwalze (Massenträgheitsmoment 3 kgm2, Radius 35 cm) gezogen. In den Lagern wirkt ein Reibdrehmoment von 11 Nm auf die Umlenkwalze und eines von 6 Nm auf die Wickelrolle. Mit welchen Winkelgeschwindigkeiten drehen sich die beiden Rollen, wenn 1.5 m Papier abgewickelt worden sind? Weitere Reibungseffekte sind zu vernachlässigen. Lösungshinweis: Energiebilanz Lösung: Wrot1 + Wrot 2 = W ( F ) + W ( M 1 ) + W ( M 2 ) s s 1 1 J1ω12 + J 2ω22 = Fs − M 1 − M 2 ; r1 r2 2 2 ω1 = 2 Quelle: Physik VII/MT 91.1 s s − M2 r1 r2 = 7.665s −1 ω2 = 13.414s −1 2 r J1 + J 2 12 r2 Fs − M 1 Schlüsselwörter: Energiebilanz ω1r1 = ω2 r2 F Aufgaben Rotationsmechanik Seite 72 RM72: kleine Maschine VI Aufgabenstellung: Ein Quader (Masse 19 kg) ist über ein Seil mit einem zweiten (Masse 24 kg) verbunden, der auf einer 24 kg schiefen Ebene (Neigungswinkel 25°) aufliegt. Das Seil laufe rutschfest über eine Rolle (Massenträgheitsmoment 0.4 kgm2, 19 kg Radius 25 cm). a Wie schnell dreht die Rolle, wenn sich der hängende Klotz um einen Meter abgesenkt hat? b Wie lautet die Antwort auf die Frage a), wenn sowohl zwischen Quader und schiefen Ebene (Gleitreibungskoeffizient 0.3) als auch im Rollenlager (Reibdrehmoment 2 Nm) Reibung auftritt? Lösungshinweis: Energiebilanz Lösung: a +WG1 + Wkin1 + Wrot + Wkin 2 ++WG 2 = 0 1 1 1 − m1 gs + m1v 2 + J ω 2 + m2 v 2 + m2 g sin α ⋅ s = 0 2 2 2 v = ωr 1 ( J + m1r 2 + m2 r 2 ) ω 2 = ( m1 − m2 sin α ) gs = 86.889 J 2 ω = 7.5s −1 b +Wtot = W ( FR ) + W ( M ) 1 s J + m1r 2 + m2 r 2 ) ω 2 = 86.889J − µ g cos α s − M = 14.874 J ( r 2 −1 ω = 3.1s Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik VII/MT 91.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 73 RM73: Pirouette Aufgabenstellung: Die Pirouette stellt ein physikalisch interessantes Problem dar. Wir machen dazu ein einfaches Modell: an einem aufrecht stehenden, reibungsfrei drehbaren Zylinder (Masse 50 kg, Radius 18 cm) sei ein Stab mit vernachlässigbarer Masse horizontal angebracht. Auf diesem Stab können zwei Kugeln (Masse je 4 kg, Radius 7 cm) verschoben werden. Anfänglich seien sie symmetrisch zum Zylinder im gegenseitigen Abstand von 1.8 m befestigt. Dann werden sie so nahe wie möglich gegen die Drehachse verschoben. a Wie schnell dreht sich der Zylinder nach diesem Prozess, wenn er vorher pro Umdrehung 1.2 s gebraucht hat? b Um wieviel hat sich die Bewegungsenergie des Systems geändert? c Wie lautet die Antwort auf die Frage a), wenn das Einziehen der Kugeln 0.5 s gedauert hat und wenn vom Lager her ein Reibdrehmoment von 0.2 Nm einwirkt. Lösungshinweis: Skizzieren Sie ein Flüssigkeitsbild für diesen Prozess. Lösung: m 2 r = 0.81 kgm 2 J K = 7.84 ⋅10−3 kgm 2 2 = J z + 2 ( J K + mk s 2 ) = 7.3057 kgm 2 ( s = 0.9 m ) Jz = J vor J nach = 1.3257 kgm 2 ( s = 0.18m + 0.07m = 0.25 m ) a Lv = Ln J vω v = J nω n Tn = 0.218s ωv = 2π = 5.236s −1 T ωn = ωv Jv = 28.855s −1 Jn b +W = 1 J nω n2 − J vω v2 ) = 451.75 J ( 2 c Lv − M +t = Ln ⇒ ω n = ω v J v − M +t Jn Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz, Rotationsenergie Quelle: Physik VII/MT 91.5 = 28.779 s −1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 74 RM74: Riementrieb Aufgabenstellung: Ein Flachriemen (20 mm breit, 1.8 mm dick, Dichte 1.2 kg/Liter) laufe mit 30 m/s um zwei gleich grosse, horizontal drehende Riemenscheiben (Durchmesser 250 mm). Durch den gespannten Riemen werden die beiden Lager mit je 800 N belastet. Der Riementrieb übertrage eine Leistung von 5.5 kW. a Wie gross wäre die Zugspannung im stark belasteten Riementeil, wenn der Riemen masselos wäre. b Wie gross ist sie effektiv? Lösungshinweis: Die Riemen transportieren den Impuls leitungsartig und konvektiv. Die beiden konvektiven Ströme sind gleich gross und gleich gerichtet. Die Differenz der beiden leitungsartigen Ströme (Riemenkräfte) ergeben das Drehmoment. Die Grösse des Drehmoments kann über die Leistung berechnet werden. Lösung: a Fs1r − Fs 2 r = M Fs1 + Fs 2 = FL M= P ω = 22.917 Nm ω= v = 240 s −1 r M FL + = 491.7 N 2r 2 F N τ = s1 = 13.66 bd mm 2 Fs1 = b I p ,conv = 2 ρ bdv 2 = 77.76 N Fs1 + Fs 2 − I p ,conv = FL Fs1 + Fs 2 = 877.8 N M + 438.9 N 2r F N τ = s1 = 14.74 bd mm 2 Fs1 = Schlüsselwörter: konvektiver Impulsstrom, Leistung eines Drehmomentes Quelle: Physik X/MT 91.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 75 RM75: Kiste auf Karussell Aufgabenstellung: Eine Kiste (Masse 7 kg) steht vier Meter von der Drehachse entfernt auf einem Karussell. Das nebenstehend skizzierte Drehzahl-Zeit-Diagramm zeigt die Bewegung des Karussells. a Wie gross ist die Haftreibungskraft auf die Kiste nach zehn und nach einundzwanzig Sekunden? b Um welchen Winkel hat sich die Kiste in den 25 Sekunden gedreht? Umdrehungen pro Minute 2 Zeit 5s Lösungshinweis: Die Kiste bewegt sich auf einer Kreisbahn mit unterschiedlicher Schnelligkeit. Aus dem Diagramm können Normal- und Tangentialbeschleunigung berechnet werden. Für die Beschleunigung ist nur die Haftreibungskraft verantwortlich. Lösung: a t = 10 s : ω = 0.1047 s −1 α = 2.094 ⋅10−2 s −1 a = r ω 4 + α 2 = 9.456 ⋅10−2 m s2 FHR = ma = 0.662 N t = 21s : ω = 0.419s −1 α =0 a = 0.702s −1 FNR = 4.913 N b ( −15 + 10 + 20 ) U U 1 U s = 15 s= min = 90° = 1.57 rad min min 4 min Schlüsselwörter: Kreisbewegung Quelle: Physik V/MT 92.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 76 RM76: Zwei Rotoren VII Aufgabenstellung: Zwei Rotoren sind auf einer gemeinsamen Achse gelagert. Von links her wirkt auf den ersten Rotor während fünf Sekunden ein konstantes Drehmoment von 150 Nm ein. Der erste Rotor hat ein Massenträgheitsmoment von 45 kgm2 und der zweite 90 kgm2. Zwischen den beiden Rotoren ist eine Rutschkupplung eingefügt, welche maximal 50 Nm zu “übertragen” vermag. a Wie gross sind die Winkelgeschwindigkeiten der beide Rotoren nach fünf Sekunden? b Wie lange dauert es dann noch, bis sie mit gleicher Drehzahl rotieren? c Mit welcher Winkelgeschwindigkeit drehen sie sich schlussendlich? Lösungshinweis: Die Lösung kann direkt dem Flüssigkeitsbild entnommen werden. Lösung: a ω1 = L1 L = 11.11s −1 ω1 = 2 = 2.778s −1 J1 J2 b ω= M +t = 5.556s −1 J tot c +t = Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild Quelle: Physik V/MT 92.2 + L1 50Nm = + L2 50Nm = 5s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 77 RM77: Rotierender Hohlzylinder Aufgabenstellung: Wieviel Drehimpuls speichert der nebenstehend skizzierte, auf Glatteis stehende Hohlzylinder (Masse 5 kg), wenn er mit 25 Umdrehungen pro Minute rotiert? Lösungshinweis: Die Bohrung kann als negative Masse interpreDurchmesser 70 mm tiert werden. Bezüglich des Gesamtschwerpunktes „speichern“ Lochdurchmesser 50 mm Vollzylinder und Bohrung Eigen- und Bahndrehimpuls. Entsprechend dieser Überlegung ist das Massenträgheitsmoment zu bilden. Lösung: 702 kg = 10.208 kg 702 − 502 502 mLoch = 5 2 = 5.208 kg 70 − 502 − mLoch s= × 10mm = −01.416 mm 5kg mvoll = 5 ( J = J voll + mvoll s 2 − J Loch + mLoch ( − s + 0.01m ) 2 ) R2 r2 2 = mvoll + s 2 − mLoch + ( − s + 0.01m ) = 3.5635 ⋅10−3 kgm 2 2 2 2π 5 −1 ω= s = 2.618s −1 60 L = J ω = 9.3292 ⋅10 −3 Nms Schlüsselwörter: Massenträgheitsmoment Quelle: Physik V/MT 92.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 78 RM78: Rollreibung Aufgabenstellung: Ein Zylinder (Durchmesser 10 cm, Masse 12 kg) rollt auf einer horizontalen Ebene ab. Sein Impulsinhalt nimmt in fünf Sekunden von 36 Ns auf 35 Ns ab. a Wie gross ist die Haftreibungskraft? b Wie gross ist seine Winkelbeschleunigung? c Um welchen Betrag nimmt sein Eigendrehimpuls ab? d Kann das Phänomen Rollreibung auf die “Rollreibungskraft” reduziert werden? Lösungshinweis: Schneiden Sie den Zylinder frei und zeichnen Sie alle Kräfte. In vielen Formelnbüchern wird eine Rollreibungskraft postuliert. Wer so etwas macht, soll die Mechanik nochmals überdenken. Lösung: a FHR = +p = 0.2 N +t b aMMP = FHR a m = 1.667 ⋅10−2 2 α = MMP = 0.333s −2 m s r c +L = m +v r +L = J α +t = r 2 MMP = + p = 2.5 ⋅ 10−2 Nms +t 2 r 2 d FHR führt Drehimpuls zu, da M(FHR) im Uhrzeigersinn wirkt. Um die Abnahme des Drehimpulses zu erklären, muss ein zusätzliches Drehmoment von 1.5 .10-2 Nm im Gegenuhrzeigersinn wirken. Dieses Drehmoment ist auch für die Energiedissipation verantwortlich [P(M)<0; P(FHR)=0)]. Schlüsselwörter: Newton-Euler, Reibung beim Rollen Quelle: Physik V/MT 92.4 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 79 RM79: Klotz und Fadenspule Aufgabenstellung: Um einen Zylinder (Masse 8 kg, Radius 5 cm) ist ein Seil so geschlungen, dass es nicht rutschen kann. Das andere Ende des Seils ist an einem Klotz (Masse 5 kg) befestigt, der auf einer schiefen Ebene (Neigungswinkel 45°) liegt (Gleitreibungskoeffizient 0.3). Die Seilumlenkführung sei rei- F bungsfrei. a Wie gross muss die Kraft F sein, damit die Symmetrieachse des Zylinders immer auf gleicher Höhe bleibt? b Wie gross ist dann die Seilkraft auf den Zylinder? Lösungshinweis: Beide Systeme freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) und kinematische Verknüpfung formulieren. Lösung: a FN − FG cos β = 0 y: F + FG sin β − FS − FR = mk ak x: FR = µ FN = µ mk g cos β FS − FG = maR = 0 Rolle: FS r = J α ak = α r kin. Verkn. 2 2 FS r mgr = = 2g mr 2 J 2 F = g ( mk ( 2 + µ cos β − sin β ) + mz ) = 152.3 N ak = b K K FRe s = maR = 0 FS = FG = 78.48 N Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik V/MT 92.5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 80 RM80: Rutschende Kugel Aufgabenstellung: Eine Kugel (Radius 25 cm, Masse 500 kg) wird auf eine steil abfallende Rampe (Steigung 130%) abgesetzt. a Wie gross sind die Geschwindigkeit des Massenmittelpunktes und die Winkelgeschwindigkeit nach 0.5 s, wenn der Gleitreibungskoeffizient 0.2 beträgt? b Wie gross ist dann die Leistung der Gleitreibungskraft? c Wie gross ist dann die Änderungsrate der Bewegungsenergie (kinetische und Rotationsenergie zusammengenommen)? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz formulieren. Die Änderungsrate der Bewegungsenergie ergibt sich aus der Leistungsbilanz. Lösung: a FG sin β − FR = maMMP x: − FG cos β − FN = 0 y: FR R = J α R: FR = µ FN Reibung: J= 2 mR 2 5 β = 52.43° aMMP = g sin β − µ g cos β = 6.58 α= m m ⇒ vMMP = 3.29 2 s s 5 µg cos β = 11.96s −2 ⇒ ω = 5.98s −1 2 R b K K K P ( FR ) = FR v Angriffsfläche = − FR ( vMMP − ω R ) = −1.074 kW c K K P ( FR ) + P ( FG ) = W K P ( FG ) = mgvMMP sin β = 12.79 kW W = 11.72 kW Schlüsselwörter: Newton-Euler, Leistungsbilanz Quelle: Physik VI/MT 92.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 81 RM81: Zylinder gegen Zylinder Aufgabenstellung: Ein vertikal stehender, reibungsfrei gelagerter Zylinder (Masse 50 kg, Radius 15 cm) drehe mit 300 U/min. Wenn man einen zweiten, ebenfalls vertikal drehbaren Zylinder (Radius 30 cm, Masse 200 kg) parallel gegen den ersten drückt, werden beide in ihrer Bewegung so lange beeinflusst, bis sie aufeinander abrollen. a Wieviel Energie geht in der Angleichphase verloren, wenn der zweite Körper anfänglich in Ruhe gewesen ist? b Um wieviel hat sich der Gesamtdrehimpuls der beiden Körper bei diesem Prozess geändert? Lösungshinweis: Beide Zylinder freischneiden, Grundgesetze (Drehimpuls- und Impulsbilanz) formulieren. Zur Berechnung des Endzustandes können zwei Flüssigkeitsbilder gezeichnet werden. Der von einem Lager zum andern querfliessende Impulsstrom bildet Quellen oder Senken (Koordinatensystem) für den Drehimpuls. Die beiden Drehimpulsänderungsraten weisen also das gleiche Vorzeichen auf und ihr Verhältnis ist gleich wie das Verhältnis der Radien. Lösung: Abrollbedingung: ω1 R1 = −ω2 R2 (ω0 ++ω1 ) R1 = −ω2 R2 +ω1 ω2 = α1 M 1 J 2 R1 m2 R22 m2 R2 = = = α 2 M 2 J1 R2 m1 R12 m1 R1 +ω1 = ω2 m2 R2 m1 R1 m2 + 1 R2 m1 1 R m1 ω2 = −ω0 1 = −ω0 10 R2 m2 + m1 ω0 R1 = −+ω1 R1 − ω2 R2 = −ω2 +ω1 = −ω0 4 1 ⇒ ω1 = ω0 5 5 a +Wkin = 1 1 1 1 J 24 J1ω12 + J 2ω 22 − J1ω 02 = 2 − J1 ω 02 = −222 J 2 2 2 2 100 25 b J 4 + L = J1ω1 + J 2ω 2 − J1ω 0 = − J1 − 2 ω 0 = −42.42 Nms 10 5 Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz, Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 92.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 82 RM82: Jo-Jo Aufgabenstellung: Ein Jo-Jo (Masse 200 g, Wickelradius 2 cm, Massenträgheitsmoment 0.001 kgm2) rotiere im Moment mit einer Umdrehung pro Sekunde und sein Massenmittelpunkt bewege sich exakt in vertikaler Richtung mit einer Beschleunigung von 2 m/s2 (nach oben gerichtet) und einer Geschwindigkeit von 30 cm/s (nach unten gerichtet). a Wie gross ist die Winkelbeschleunigung? b Welche Leistung hat die Schnurkraft? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze sowie kinematische Verknüpfung formulieren. Die Leistung einer Kraft ist gleich dem Skalarprodukt aus Kraft und Geschwindigkeit der Angriffsfläche. Lösung: a F − FG = maMMP FR = J α F = m ( g + aMMP ) = 2.362 N α= FR = 47.24s −2 J b vs = vMMP + ω R = −0.174 m s P ( Fs ) = −0.412 W Schlüsselwörter: Newton-Euler, Kinematik, Leistung einer Kraft Quelle: Physik VI/MT 92.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 83 RM83: Rotierende Kugel Aufgabenstellung: Eine rotierende Kugel (Radius 15 cm, Masse 10 kg), die sich mit 600 Umdrehungen po Minute dreht, wird auf den Boden abgesetzt. Nach einiger Zeit rollt sie ohne zu rutschen. a Wieviel Drehimpuls hat sie an die Erde abgegeben? b Wieviel Impuls hat sie mit der Erde ausgetauscht? c Wieviel Energie ist “verlorengegangen”? Lösungshinweis: Skizzieren Sie für den Impuls und den Drehimpuls je ein Flüssigkeitsbild. Die zugehörigen Ströme (Kraft und Drehmoment) sowie der Endzustand sind geometrisch miteinander verknüpft. Lösung: Stromkopplung: Rollbedingung: + p mvMMP FR = = FR R + L J +ω vMMP = (ω0 ++ω ) R 2 mR 2 ω0 = 62.8s −1 5 5 +ω = − ω0 = −44.88s −1 7 2 2 m vMMP = − R +ω = Rω0 = 2.69 5 7 s J= a + L = J +ω = m 2 R +ω = −4.04 Nms 2 b p = mvMMP = 26.9 Ns c +W = 1 2 1 1 1 4 2 4 2 2 2 2 mv MMP + J ω 2 − J ω02 = m R 2 + R − R ω0 = −126.9 J 2 2 2 2 49 5 49 5 Schlüsselwörter: Flüssigkeitsbild, Drehimpulsbilanz, Impulsbilanz, Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 92.5 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 84 Lösungshinweis: Den Stab in der gewünschten Position freischneiden und Grundgesetz in radialer Richtung formulieren. Die Geschwindigkeit kann mit Hilfe der Energie berechnet werden. Lösung: FG + FL = ma = mω 2 s FL = mω 2 s − mg Energiesatz: FG FL FL = mω 2 1 1 D+s 2 = mg +h − J 'ω 2 2 2 2 ml l J'= J + = 3.5kg +h = = 2s = 1m g 3 2 D+s 2 − mgl 3 ω2 = = 43.2s −2 2 ml g 3 D+s 2 l − mg = 2 − mg = 41.3N 6 4 l Schlüsselwörter: Kreisbewegung, Energiebilanz Quelle: Physik VII/MT 92.4 2m Aufgabenstellung: Ein dünner Metallstab (Länge 3 m, Masse 3.5 kg) ist frei drehbar einen Meter vom oberen Ende entfernt aufgehängt. Mit seinem unteren Ende drückt er eine nicht am Stab befestigte Spiralfeder (Richtgrösse 22 kN/m) um 10 cm zusammen. Der Stab wird losgelassen und die Feder kann sich entspannen. Wie gross ist die Lagerkraft, wenn der Stab durch die labile (obere) Gleichgewichtslage hindurchgeht? 1m RM84: Stabpendel mit Feder Aufgaben Rotationsmechanik Seite 85 RM85: Platte auf Walze Aufgabenstellung: Eine Stahlplatte (Masse 50 kg) wird mit einer Horizontalgeschwindigkeit von 2 m/s auf zwei parallele, ruhende Walzen (Masse je 30 kg, Radius 20 cm) abgesetzt. Nach kurzer Zeit drehen sich die reibungsfrei gelagerten Walzen so, dass die Platte nicht mehr rutscht. a Wie schnell bewegt sich die Platte dann? b Wieviel Energie wurde beim Abbremsen der Platte dissipiert? c Wieviel Impuls ist über die Lager an die Erde abgeflossen? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze formulieren und bis zur Rollbedingung hochrechnen oder mit Hilfe von drei Flüssigkeitsbildern argumentieren. Lösung: − FR = m p a p ⇒ a p = − FR FR FL R mp FR FR FL FR mz 2 F = Rα ⇒ α= R 2 2 mz R Rollbedingung: v p = ω R FR v p 0 + a pt = α tR t= v p0 α R − ap = a v p = ω R = α tR = FR mz R vp0 1 1 FR + m m p z R= v p0 mz 1 + mp = 1.25 b +W = 1 1 1 m p v 2p + J ω 2 2 − m p v02 = −37.5 J 2 2 2 c p = m p +v p = 37.5 Ns Schlüsselwörter: Newton-Euler, Impulsbilanz, Energiebilanz Quelle: Physik VII/MT 92.5 FR mp m s vp0 1 1 FR + m m p z Aufgaben Rotationsmechanik Seite 86 RM86: Rotationsviskosimeter 150 mm Lösung: Diese Aufgabe setzt Kenntnisse über die Definition der Viskosität voraus. a P = I L +ω = I L 2π f = 12.56 W b Mantel: M M = 2π Rhτ R mit τ = η = 2π R 3 h ηω da Stirnseite: dM B = 2π rdrτ r mit τ = η R M B = ∫ 2π r r dr 0 ηω r du = π 2 Nur Mantelfläche: η = 80 mPa Quelle: Physik VIII/MT 92.5 ωr +v =η du du R4 4h R M tot = π 2 f η R3 + d a du M = 75.3 mPa η= h R 4 π 2 fR 3 + d a du Schlüsselwörter: Viskosität +v ωR =η da da ηω r du 150 mm Aufgabenstellung: Ein Rotationsviskosimeter enthalte im Mantel (zwischen Kolben und Bohrung) einen 0.1 mm dicken Ölfilm. Auf der Stirnseite ist der Ölfilm 0.2 mm dick. a Welche Leistung wird im Gerät mechanische freigesetzt, wenn bei einer Kolbendrehzahl von 60 U/min ein Drehimpulsstrom der Stärke 2 Nm durch die Antriebswelle fliesst? b Wie gross ist die Viskosität des Öls? Aufgaben Rotationsmechanik Seite 87 RM87: Pendelnde Scheibe Aufgabenstellung: Eine in A aufgehängte Scheibe (Durchmesser 60 cm) mit einem Loch (Durchmesser 20 cm) schwingt mit kleiner Auslenkung hin und her. Der gelochte Körper habe eine Masse von 30 kg. Berechnen Sie die Schwingungsdauer. 10 cm A Lösungshinweis: Ein Loch kann als Körper mit negativer Masse angesehen werden. Lösung: T = 2π J mgs π mz = m π 4 0.6m 2 9 = m = 33.75 kg 8 ( 0.6m2 − 0.2m2 ) 4 m 0.2 − mL 0.1 s= z m = 0.2125 m 30kg R2 r2 J = m + 0.2m 2 − mL + 0.1m 2 = 2.812 kgm 2 2 2 T = 2π Schlüsselwörter: Pendel Quelle: Physik X/MT 92.5 J = 1.332s mgs Aufgaben Rotationsmechanik Seite 88 RM88: Zwei Kugeln als Pendel Aufgabenstellung: Eine Eisenkugel (Durchmesser 20 cm) ist um eine Achse, die durch den Kugelmittelpunkt geht, frei drehbar gelaFe, 20 cm gert. An der Oberfläche der Eisenkugel hat man eine zweite Kugel Durchmesser aus Aluminium (Durchmesser 30 cm) befestigt. a Wie gross ist die Schwingungsdauer dieses Pendels bei kleiner Al, 30 cm Auslenkung? Durchmesser b Welche maximale Geschwindigkeit erreicht der Mittelpunkt der Alu-Kugel, wenn man das Pendel um zwei Radianten auslenkt? c Welche Geschwindigkeit würde dieser Punkt erreichen, wenn das Pendel harmonisch und mit gleicher Frequenz wie bei kleiner Auslenkung schwingen würde? Lösungshinweis: Bei kleiner Auslenkung schwingt ein Pendel harmonisch. Die Energieerhaltung gilt immer. Lösung: 4π 2 4π 3 r1 ρ1 = 32.92 kg m2 = r1 ρ 2 = 38.17 kg 3 3 m2 ( r1 + r2 ) m1 = s= mtot = 71.09 kg m1 + m2 J = J1 + J 2 + m2 ( r1 + r2 ) = 2 2 2 m1r12 + m2 r22 ) + m2 ( r1 + r2 ) = 2.861 kgm 2 ( 5 a T = 2π J = 1.098s mgs b Energiebilanz: +WG ++Wtot' = 0 2mgs (1 − cos ϕ ) = ω= 1 Jω 2 2 2mgs (1 − cos ϕ ) 1 = 9.63 s J v = ω ( r1 + r2 ) = 2.4 c ϕ = ϕ 0 sin ω 0 t ϕ = ω 0 cos ω 0 t → ω = ϕ Schlüsselwörter: Pendel, Energiebilanz Quelle: Physik X/MT 93.1 2mgs 1 m = 11.44 v = 2.86 s J s m s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 89 RM89: Zwei Rotoren VIII Aufgabenstellung: Ein Schwungrad sei über eine verdrehbare Welle mit einem zweiten verbunden. Verdreht man den einen Rotor um einen Radianten gegen den andern, so fliesst ein Drehimpuls100kgm2 40kgm2 strom von 200 Nm durch die Welle. a Mit welcher Frequenz schwingt der rechte Rotor, wenn man ihn loslässt und den andern festhält? b Welche maximale Winkelgeschwindigkeit erreicht der linke Rotor, wenn man beide gleichzeitig loslässt? c Mit welcher Frequenz schwingt er dann? Lösungshinweis: Die Anordnung entspricht einem Stromkreis mit zwei geerdeten Kapazitäten, die über eine Induktivität miteinander verbunden sind. Als Alternative kann man die Federwirkung der Welle aufteilen. Lösung: a f = 1 1 = T 2π D* = 0.225 Hz J D* = IL ϕ = 200 Nm b 1 * 2 1 1 D ϕ = J1ω12 + J 2ω22 2 2 2 Energieerhaltung: Drehimpulserhaltung: J 2ω2 + J1ω1 = 0 ω1 = ϕ Drehimpulserhaltung (Flüssigkeitsbild): ω1 J 2 = ω 2 J1 ω2 = − J1 ω1 J2 D* 1 = 1.89 2 s J1 J1 + J2 c ϕi = ϕ0iω0 sin ω0t → ϕ J 2 ω1 D* = = 01 = 2* J1 ω2 ϕ02 D1 Serieschaltung: D* = Alternativlösung : Schlüsselwörter: Quelle: Physik X/MT 93.2 D1* = J1 * D2 J2 D2* = 2.5 D1* D2* D1* 5 = D1* → D1* = 280 Nm * * D2 + D1 7 f = 1 2π D1* = 0.4211s −1 J1 f = 1 2π D* = 0.4211s −1 J J= J1 J 2 J1 + J 2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 90 RM90: Fadenspule VIII Aufgabenstellung: In der untenstehend skizzierten Anordnung bewegt sich das Fadenende E im Moment mit einer Geschwindigkeit von 30 cm/s und einer Beschleunigung von 50 cm/s2 nach rechts. a Wie gross ist Geschwindigkeit des Massenmittelpunktes der Spule, falls diese ohne zu rutschen abrollt? b Wie gross ist die Geschwindigkeit von P? c Welche Beschleunigung weist P auf? Spulenradius 20 cm Wickelradius 10 cm P E Lösungshinweis: Im Bezugssystem der Spulenachse bewegt sich P auf einem Kreis. Lösung: a vMMP = Rω r m ω = 3s − 1 vSeil = vMMP − rω = vMMP 1 − = 0.6 s R b m K K K K vP = vMMP + ω × R → v p = 2 ⋅ vMMP = 0.849 s c K K K aP = aMMP + arel aMMP = 2aSeil K K K arel = an + at 2 2 vMMP 4vSeil m an = ω R = = = 1.8 2 R R s m at = α R = aMMP = 2aSeil = 1 2 s 2 2 2 4vSeil m K 2 aP = 2aSeil − + 4aSeil = 1.281 2 s R Schlüsselwörter: Kinematik Quelle: Physik VII/MT 93.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 91 RM91: Schwungrad V Aufgabenstellung: Auf ein Schwungrad (Massenträgheitsmoment 120 kgm2) wirkt ein zeitabhängiges Drehmoment ein (Skizze). a Wie gross ist dessen Winkelgeschwindigkeit nach sieben Sekunden, wenn sich das Schwungrad anfänglich mit drei Umdrehungen pro Sekunde gedreht hat? b Wie gross ist die Änderungsrate der Rotationsenergie zwei Sekunden nach dem Start? y 500 Nm 2s 4s 7s Lösungshinweis: Skizzieren Sie ein Flüssigkeitsbild und arbeiten Sie mit der Impulsbilanz sowie der zugeordneten Energie. Lösung: ω0 = 2π 1 = 2π f = 18.85 T s a Lzu Fläche im M - t - Diagramm = 2 ' 250 Nms Lzu 18.75s −1 J ω2 = ω0 ++ω = 37.6s −1 +ω = b L Wrot = P ( M ) = M ω1 = 11.51 kW ω1 = ω 0 + zu1 = 23.02 s −1 J Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz. Flüssigkeitsbild, Rotationsenergie Quelle: Physik VII/MT 93.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 92 RM92: Zwei Rotoren IX Aufgabenstellung: Zwischen zwei Schwungrädern (Massenträgheitsmomente 40 kgm2 und 25 kgm2), die reibungsfrei auf einer gemeinsamen Achse gelagert sind, ist eine Drehfeder eingespannt. Falls man das eine Schwungrad festhält und das andere um 180° dreht, fliesst ein Drehimpulsstrom von 150 Nm durch die ganze Anordnung hindurch. a Wieviel Energie ist bei einer gegenseitigen Verdrehung von 360° in der Feder gespeichert? b Mit welcher maximalen Winkelgeschwindigkeit dreht sich das schwerere Rad, wenn beide Körper nach einer Verdrehung von 270° losgelassen werden. 40 kgm2 25 kgm2 Lösungshinweis: Drehimpuls- und Energiebilanz. Lösung: I L = D* +ϕ D* = 47.75 Nm a WF = 1 * 2 D ( +ϕ1 ) = 942.5 J 2 b 1 1 J1ω12 + J 2ω 22 1 J12 2 J1 J1 2 2 2 WF = J1 + ω1 = 1 + ω1 2 J2 2 J2 Drehimpulserhaltung: J1ω1 + J 2ω 2 Energieerhaltung: WF = 1 * 2 D ( +ϕ1 ) = 530 J 2 2WF = 3.19 s −1 ω1 = J J1 1 + 1 J2 WF = Schlüsselwörter: Drehimpulsbilanz, Energiebilanz Quelle: Physik VII/MT 93.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 93 RM93: Walze auf beweglichem Brett Aufgabenstellung: Eine Walze (Masse 8 kg, Radius 3 cm) liegt auf einem horizontal ausgerichteten Brett. Der Haftreibungskoeffizient für die Grenzschicht Walze-Brett betrage 0.3. a Mit welcher maximalen Beschleunigung darf das Brett horizontal weggezogen werden, ohne dass der Zylinder zu rutschen anfängt? b Wie gross ist dann die Winkelbeschleunigung der Walze? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) und kinematische Verknüpfung formulieren. Lösung: x: FHR = maMMP y: FN − FG = 0 R: FHR r = J α FHR µ H FN = = µH g m m F r2 µ F rα = HR = H N = 2 µ H g m J 2 m 2µ g a = 3µ H g = 8.83 2 α = H = 196 s −2 s r aMMP = Schlüsselwörter: Newton-Euler Quelle: Physik VII/MT 93.4 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 94 RM94: Walze auf beweglichem Brett II Aufgabenstellung: Eine Walze (Masse 8 kg, Radius 3 cm) liegt auf einem horizontal ausgerichteten Brett. Das Brett wird nun mit einer Beschleunigung von 20 m·s-2 weggezogen. Diese Beschleunigung ist so gross, dass die Walze nicht mehr schlupffrei abrollen kann. Der Gleitreibungskoeffizient der Grenzschicht Walze-Brett betrage 0.3. a Wie gross ist nun die Beschleunigung der Walzenachse? b Welche Leistung wird zwei Sekunden nach dem Start in der Grenzschicht dissipiert, wenn beim Start beide Körper in Ruhe gewesen sind und dieBrettbeschleunigung konstant geblieben ist? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) und Gleitreibungsgesetz formulieren. Lösung: x: FR = maMMP y: FN − FG = 0 R: FR r = J α FR = µ FN a aMMP = µ g = 2.94 m s2 b P = I Px +vx I Px = µ FN = µ mg = 23.54 N vBrett = at = 40ms -1 vAuflage = (α + α r ) t = 3µ gt = 17.7ms -1 P = 526 W Schlüsselwörter: Newton-Euler, Prozessleistung Quelle: Physik VII/MT 93.5 Aufgaben Rotationsmechanik RM95: Hantel als Pendel Aufgabenstellung: An den Enden eines Stabes (Länge 1 m, Masse 5 kg) ist je eine Kugel (Radius 4 cm, Masse 2 kg) befestigt. Diese Hantel sei 20 cm vom MMP entfernt frei drehbar gelagert aufgehängt, so dass sie als Pendel frei schwingen kann. a Wie gross ist die Schwingungsdauer bei kleiner Auslenkung? b Wie die Schwingungsdauer grösser oder kleiner, wenn das Pendel im Vakuum um 90° ausgelenkt wird? Begründen Sie ihre Antwort. c Wie gross kann dabei die maximale Winkelgeschwindigkeit weden? d Wie gross wäre die Winkelgeschwindigkeit bei gleicher Auslenkung und harmoniscer Schwingung? Lösungshinweis: Bei kleiner Auslenkung schwingt das Pendel harmonisch. Die Energieerhaltung gilt auch bei grosser Auslenkung. Lösung: mS 2 2 l + mS s12 + 2 mk r 2 + mk s22 + mk s32 12 5 2 l 4 = mS + s12 + mk r 2 + s22 + s32 = 1.946 kgm 2 5 12 J'= a 2π J' = 2.086 s ω D* M ' = mgs1 sin ϕ ≈ mgs1ϕ ⇒ D* = mgs1 = 17.66 Nm T= = 2π b M ' = mgs1 sin ϕ < mgs1ϕ → T wird grösser c Energieerhaltung: 1 J 'ϕ 2 2 2mgs1 ϕ = = 4.26 s −1 J' mgs1 = d ϕ ( t ) = ϕ0 sin ωt ⇒ ϕ ( t ) = ϕ0ω cos ωt ϕ0ω = π 2 D* π = 2 J Schlüsselwörter: Pendel, Energieerhaltung Quelle: X/MT 90.1 b 2mgs1 = 4.732 s −1 J' Seite 95 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 96 TM96: Atwood spezial Aufgabenstellung: Zwei Körper sind über ein aufgewickeltes Seil an einer Rolle festgebunden. Folgende Daten sind bekannt: X Massenträgheitsmoment der Rolle 7 kgm2 Masse der Körper je 45 kg Z Lagerdurchmesser 10 cm kleiner Rollenradius 40 cm 2 1 grosser Rollenradius 80 cm Reibdrehmoment im Lager 20 Nm a Das System wird aus der Ruhe sich selber überlassen. Diskutieren Sie die Energieströme bezüglich dem Gesamtsystem Klotz 1 - Rolle - Klotz 2. b Berechnen Sie mit Hilfe der Energie die Endgeschwindigkeit von Körper eins nach einer Fallstrecke von 80 cm. c Die Rolle sei festgehalten. Diskutieren Sie den z-Impulsstrom bezüglich Klotz 1 und Klotz 2. d Was ändert sich, wenn die Arretiertung gelöst wird? Nur qualitativ lösen. Lösung: a Die Energie fliesst vom Gravitationsfeld an den Klotz 1. Ein Teil bleibt als Bewegungsenergie in Klotz 1. Der Rest fliesst über das Seil weg. Die Energie verteilt sich auf Rolle und Klotz 2 (Bewegung), Lager (Dissipation), sowie Gravitationsfeld (Arbeit von FG2). W(FG1) Bewegungs- W(FG2) Grav. Grav. energie 2 energie energie 1 Reibarbeit b +WG1 = m1 gs1 = 353.16 J +WG 2 = m2 gs1 kin.Verknüpfung: v2 = WBew r2 v v1 ; ω = 1 r1 r1 r2 s = -176.58 WR = -M ϕ = -M 1 = -20 J r1 r2 v1 = 2.16 m s 1 1 1 2 1 r22 J 2 2 2 = m1v1 + m2 v2 + ω = m1 + m2 2 + 2 v1 = 33.6 kg ⋅ v 2 r1 r1 2 2 2 2 c Impuls strömt bei 1 und 2 über das Gravitationsfeld in den Klotz und über das Seil wieder weg.. I P1 = 441.41 N, I P 2 = 441.41 N d Körper 1: Inhalt nimmt zu => Impulsstrom im Seil wird kleiner Körper 2: Inhalt nimmt nicht ab => Impulsstrom im Seil wird grösser Schlüsselwörter: Energiebilanz, Impulsströme Quelle: Physik IX/MT 87.1 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 97 TM97: Schwungrad VI Aufgabenstellung: Ein reibungsfrei gelagertes M Schwungrad (Massenträgheitsmoment 7.5 kgm2) dreht mit 180 U/min in positiver Richtung. Zur Zeit t = 0 beginnt ein Drehmoment (Skizze) ein10 Nm zuwirken. a Bestimmen Sie die Winkelgeschwindigkeit des Rades nach 7 s. b Wieviele Umdrehungen hat das Rad in dieser Zeit gemacht? -25 Nm c Wie gross ist die Geschwindigkeit eines Punktes, der 30 cm von der Drehachse entfernt ist, nach 5 s? 1s Lösungshinweis: Drehimpulsbilanz Lösung: ωo = 3s −1 2π = 18.85 s −1 a ω2 = ωo ++ω2 +ω : Fläche unter der α-t-Kurve M (t ) 1 2 = −3 s −2 + s −3t J 3 3 −1 +ω = −7 s ω2 = 11.85 s −1 α (t ) = b ω -t-Diagramm skizzieren +ϕ → 88.4 → 14 Umdrehungen c ω1 = ω o ++ω = 10.5 s −1 v = ω1 r = 3.15 Schlüsselwörter: Rotationskinematik Quelle: Physik IV/MT 88.1 m s 5s Aufgaben Rotationsmechanik Seite 98 TM98: Kegeln Aufgabenstellung: Eine Kugel (Masse 4 kg, Radius 10 cm) wird so fortgeschoben, dass sie weder hüpft noch rotiert. Ihre Geschwindigkeit beträgt im Moment des Abstosses 5 m/s. Für den Gleitreibungskoeffizienten zwischen Kugel und Kegelbahn setzen wir 0.15. a Nach welcher Zeit rollt die Kugel? b Welche Geschwindigkeit hat ihr MMP dann? Lösungshinweis: Freischneiden, Grundgesetze (Impuls- und Drehimpulsbilanz) sowie Gleitreibungsgesetz formulieren, bis zur Rollbedingung hochrechnen. Alternativ können zwei Flüssigkeitsbilder gezeichnet werden. Die beiden Ströme und die zugehörigen Potenziale (Geschwindigkeiten) sind über den Radius miteinander verknüpft. Lösung: FN x FG + x: y: y - FR = ma FG - FN = 0 M = Jα 2 M = FR r J = mr 2 FR = µ FN = µ mg 5 M 5µ g = a = -µ g α = J 2r R: FR ω 0= 0 Anfangszustand: v = v0 Endzustand: v = ωr a Translation: v = v0 + at = v0 − µ gt Rotation: ω = αt = Endzustand: M 5µ g t= t J 2r 2v 5 v0 − µ gt = µ gt t = 0 = 0.97s 2 7µ g b v = v0 − µ g 2v0 5 m = v0 = 3.57 7µ g 7 s Schlüsselwörter: Newton-Euler. Flüssigkeitsbild Quelle: Physik IV/MT 88.2 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 99 TM99: Stabpendel mit Feder II Aufgabenstellung: Ein dünner Metallstab (Länge 2.5 m, Masse 3.5 kg ) ist frei drehbar 90 cm vom oberen Ende entfernt aufgehängt. Mit seinem unteren Ende drückt er eine nicht am Stab befestigte Spiralfeder (Richtgrösse 22 kN/m) um 7 cm zusammen. Der Stab wird losgelassen und die Feder kann sich entspannen. Welche Geschwindigkeiten haben die beiden Enden des Stabes, wenn dieser durch die labile (obere) Gleichgewichtslage hindurchgeht? Lösungshinweis: Energiebilanz Lösung: +U Feder + WG ,1 + Wkin,1 + Wrot ,1 = WG ,2 + Wkin ,2 + Wrot ,2 setze WG ,1 = 0 Wkin ,1 = Wrot ,1 = 0 da ω1 = 0 1 1 2 1 D+ s 2 = mgh + mvMMP + Jω 2 2 2 2 ml 2 mit vMMP = ω s und J = und h = 2 s 12 1 1 1 D+ s 2 = 2mgs + ms 2ω 2 + ml 2ω 2 2 2 24 ω= D+ s 2 − 4mgs = 5.15 s −1 2 ml ms 2 + 12 Schlüsselwörter: Energiebilanz Quelle: Physik VI/MT 88.3 Aufgaben Rotationsmechanik Seite 100 TM100: Energieströme Aufgabenstellung: Ein Klotz mit einer Masse von 15 kg liegt α auf einer schiefen Ebene (Neigungswinkel 35°). Vom Klotz führt ein Seil parallel zur Ebene auf eine Seilrolle (Wickelradius ω 15 cm, Massenträgheitsmoment 0.1 kgm2, Masse 7 kg). Die v Rolle ist über ein Getriebe mit einem Elektromotor verbunden. Die Rolle hat im Moment eine Winkelgeschwindigkeit von 15 rad/s und eine Winkelbeschleunigung von 3 rad/s2. Der Reia bungskoeffizient für die Grenzschicht Klotz-Unterlage beträgt 0.2. a Zeichnen Sie alle Kräfte und Drehmomente ein, die auf die Rolle einwirken. Machen Sie dasselbe für das System Klotz. Geben Sie die Beträge dieser physikalischen Grössen an. b Zeichnen Sie das Energiestromdiagramm und berechnen Sie die einzelnen Energieströme. Lösungshinweis: Die Leistungen der Kräfte und Drehmomente können als Energieströme bezüglich des jeweiligen Systems interpretiert werden. Lösung: a G Rolle: ΣF = 0 FG = 68.67 N M − FS r = J α Klotz y : FN = FG cos α x : FS − FR − FG sin α = ma kin. Ver : a = α r FS = 115.26 N Rolle: FG = 147.2 N FN = 120.5 N FR = 24.11 N FL = FG2 + Fs2 − 2 Fs FG cos (125° ) = 164.56 N M = J α + FS r = 17.59 Nm b 1 = 263.9 W s m = ± 259.3 W P( FS ) = ± 11.26 N×2.25 s P( FG ) = - 190 W Abfluss ans Gravitationsfeld P( M ) = 17.59 Nm×15 P( FR ) = - 54.2 W Dissipation in der Grenzschicht Schlüsselwörter: Leistung, Energieströme Quelle: Physik VII/MT 88.3