Lessons Learned» als Physiker und Ingenieur

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Flammarion: L’Atmosphère
«Lessons Learned»
als Physiker und Ingenieur
Nach 34 Jahren Entwicklung und
Forschung war es mein Wunsch,
einige Erfahrungen, die ich als
Physiker und Ingenieur gemacht
habe, wieder- und weiterzugeben.
Dazu gehören Gedanken zur IT und
ihrer Zukunft, zur Entwicklung und
zum Transfer von Innovationen, aber
auch beinahe Philosophisches zur
Beschleunigung unseres Wissens
und was die Entwicklung übergros­
ser Systeme bedeutet. Ein neues
Buch mit genau diesem Titel gibt
dazu Gelegenheit und führt gerade
diese Bereiche – Wissenschaft und
IT, Innovation und ihre Bedeutung
für uns – zusammen.
Von Walter Hehl
Zwei Schienen mit beinahe übermenschlichen Systemen haben wir Menschen geschaffen: die Wissenschaft (mit Mathematik) und
die (Informations-)Technologie. Übermensch­
lich, weil nur viele Generationen mit vielen
Paradigmenwechseln und radikalen Erfindungen sie schaffen konnten, und nur weil
eine lenkende und nahezu unbestechliche
Grösse jeweils weiterführt: In der Wissenschaft ist es das Experiment (und die Mathematik, die mehr ist, als sie scheint), in der
Technik das Funktionieren. In der Wirtschaft
ist es entsprechend der Markt, der korrigiert,
in der Evolution die Umwelt.
Das Paradoxon ist, dass wir das grosse Wissens- und Techniksystem in unsicherer Umgebung entwickeln: Ein grosser Teil des rapide
wachsenden «Wissens» ist unsicher, nur vielleicht richtig, unrichtig oder sogar schon widerlegt. Der Inhalt des Internets ist dafür ein
«gutes» Beispiel, aber auch viele Lehren, von
der Astrologie bis zur Welteislehre sind es.
Für viele Menschen liegen dabei «Mayakalender sagt Weltende voraus» und «Allgemeine
Relativitätstheorie gibt Lichtablenkung» entsetzlicherweise genau auf der gleichen (nämlich mystischen) Ebene: Die Aussagen der
Relativitätstheorie sind aber auf 15 Stellen
oder mehr messbar und in ein mathematisches Netz eingebaut, das andere ist eine
leichtsinnige und falsche Assoziation.
Zum Verstehen von «Verstehen» lässt sich das
Schichtenmodell der Software verwenden –
schliesslich ist Software die Disziplin zur
Schaffung von komplexen Systemen. Wir passen uns beim «Verstehen» laufend an neue
Verhältnisse an, oft ohne es zu bemerken.
Das Schichtenmodell verdeutlicht auch andere zentrale Begriffe, etwa den für Innovation wie für Evolution so wichtigen Begriff
der Emergenz.
Die Entwicklung der IT hat damit auch eine
philosophische Komponente, denn wir müssen uns als Menschen neu orientieren. Der
Computer zeigt, dass vieles, was als «geistig»
(das heisst aus einer anderen, getrennten
Welt) gedacht war, in Wirklichkeit Technologie ist. Mitbeteiligt sind unsere Intelligenz,
aber auch unser Gedächtnis und viele seelische Vorgänge mit unserem Bewusstsein als
«Streaming Computing». Das bedeutet auch,
dass philosophische Fragestellungen vom angewandten Wissenschaftler und Ingenieur
gelöst werden: Der Nachbau eines Systems
ist so die oberste Stufe des Verstehens.
Emergenz, Zufall, Komplexität, exponenzielles Wachstum und sehr, sehr grosse Systeme,
die fundamental Neues bringen, das sind die
gemeinsamen Grundelemente der «Lessons
Learned» aus IT, Physik, Biologie und Wirtschaft. Es ist faszinierend oder erschreckend,
wie alles konvergiert und etwas fundamental
Neues entsteht; mit einem Science-FictionBegriff leben wir in der «Singularität».
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Dr. rer. nat. Walter Hehl arbeitete als Physiker und
­Entwicklungsingenieur. Er war Leiter der Vorent­
wicklung im IBM-Entwicklungslabor in Böblingen
(Deutschland). Bis 2007 war er wissenschaftlicher
­Leiter des IBM Industry Lab Europe im IBM-Forschungslabor Rüschlikon. Er ist Autor des Buches
«Trends in der Informationstechnologie» im vdfVerlag, Koautor von «Paradoxa des Innovations­
managements» im Hanser-Verlag und von «Die un­
heimliche Beschleunigung des Wissens», vdf-Verlag.
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[email protected], www.vdf.ethz.ch
Walter Hehl
Die unheimliche
Beschleunigung des Wissens
2012, ca. 426 Seiten
Abbildungen und Fotos,
17 x 24 cm, broschiert
CHF 44.00, EUR 38.90
ISBN: 978-3-7281-3455-4
Erscheint im Mai
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