Situationsanalyse, Marktanalyse - Kaufmann

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Situations-/Marktanalyse
Situationsanalyse
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Umweltanalyse und -prognose
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Ziel ist es, Chancen und Risiken des Marktes zu erkennen und darauf aufbauend eine Prognose
der künftigen Entwicklung zu erstellen (externe Betrachtungen).
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Analyse des Makro- und Mikroumfelds
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Konkurrenzanalyse
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Branchenanalyse
Unternehmensanalyse
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Ziel ist es, die unternehmenseigenen Stärken und Schwächen aufzudecken, um im Rahmen der
heutigen und künftigen Situation erfolgreich sein zu können (interne Betrachtung).
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Wertkettenanalyse
▪
Erfahrungskurvenanalyse
▪
Stärken-Schwächen-Profil
Mikroumfeld
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Das Umfeld des Unternehmens - auch "Umwelt" oder "Umsystem" genannt - gibt die
Rahmenbedingungen für die Tätigkeit des Handelsbetriebs vor. Gesetzt werden diese
Rahmenbedingungen von einer Vielzahl sozialer Systeme und Gruppierungen, insbesondere den
Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden, Kapitalgebern, Konkurrenten und staatlichen wie nichtstaatlichen
Institutionen, die man als Mikroumfeld bezeichnet.
Makroumfeld
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Als Makroumfeld bezeichnet man die folgende Wirkungskreise:
▪
Ökologisches Umfeld
▪
Rohstofflieferant
▪
▪
Zum einen ist die Natur Lieferant von Rohstoffen, die industriell weiterverarbeitet werden
Abfallentsorgung
▪
Das zweite die ökologische Umwelt betreffende Problem liegt in zunehmenden
Schwierigkeiten bei der Nutzung der Natur als Aufnahmemedium für Abfälle
▪
Ökonomisches Umfeld
▪
Entscheidend sind hier die Erwartungen über die künftige wirtschaftliche Entwicklung,
ausgedrückt durch:
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Teuerungsrate
▪
Zinsentwicklung
▪
Zahl der Arbeitslosen
▪
Wirtschaftswachstum
Makroumfeld
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Technologisches Umfeld
▪
Technologische Entwicklungen können gravierende Auswirkungen auf den Markt wie
den Betriebsablauf haben.
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Politisch-rechtliches Umfeld
▪
Die Politik beeinflusst die Stimmung im Handel direkt und indirekt. Über die Wirtschaftspolitik
wirkt sie direkt auf die Konsumbereitschaft und damit auf den Absatz.
▪
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Umweltrecht
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Ladenschlussgesetz
▪
Verpackungsverordnung
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Wettbewerbs- und Arbeitsrecht
Gesellschaftlich-soziales Umfeld
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verstärkte Ökologieorientierung
▪
Je größer ein Unternehmen ist, desto umfassender wird auch seine Verantwortung sein
Konkurrenzanalyse
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Die Konkurrenzanalyse stellt ein weiteres Instrument der Situationsanalyse dar. Wer die Stärken und
Schwächen seiner Konkurrenten nicht kennt, kann niemals ein eigenes Marketingkonzept entwickeln,
dass sich von dem der Konkurrenz unterscheidet.
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Bei der Konkurrenzanalyse werden die Stärken und Schwächen des Konkurrenten analysiert und
möglichst konkrete Antworten auf folgende Fragen gesucht:
▪
Gestaltung des Verkaufsraum
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Werbung (Wann, Wo, Wofür)
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Personal (Qualität, Quantität)
▪
Sortiment (Niveau, Marken, Lücken)
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Preis (Preispolitik, Preislagenbestückung)
▪
Welchen Marktanteil hat er?
▪
Welche Zielgruppen spricht er an?
▪
In welchen Vertriebskanälen ist er präsentiert?
▪
Wie ist die Lieferzuverlässigkeit und -geschwindigkeit?
Branchenanalyse
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Analyse der fünf Wettbewerbskräfte
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Rivalität zwischen den bestehenden Unternehmen der Branche
▪
Je ausgeprägter diese Rivalität, desto eher neigen die Wettbewerber zu einem intensiv über
niedrige Preise und/oder ausgeprägte Leistungsparameter geführten Wettbewerb.
▪
Verhandlungsmacht der Lieferanten der Branche
▪
Je ausgeprägter die Verhandlungsmacht der Lieferanten einer Branche, desto geringer
tendenziell der ROI, da sich die Beschaffung der Leistungsfaktoren deutlich verteuert.
▪
Verhandlungsmacht der Kunden in der Branche
▪
Je ausgeprägter die Verhandlungsmacht der Kunden einer Branche, desto geringer
tendenziell der ROI, da dies i. d. R. Druck auf die Absatzkonditionen bedeutet.
▪
Gefahr von Neueintritten in die Branche
▪
Konkurrenz in der Branche bedeutet i. d. R. nicht, dass dadurch der Kuchen, der unter den
Wettbewerbern zu verteilen ist, größer wird, sondern, dass die einzelnen Kuchenstücke
kleiner werden. Je größer die Gefahr neuer Konkurrenten, desto geringer wird der ROI einer
Branche ausfallen, um durch niedrigere Preise und/oder ausgeprägte Leistungen für die Kunden
der Branche die Latte für den neuen Wettbewerber, der sich ja erst einen Kundenstamm
erarbeiten muss, hoch zu legen und das Risiko seines Scheiterns zu erhöhen.
▪
Gefahr von Substitutionsprodukten
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Ein Substitutionsprodukt ist ein Produkt, das grundsätzlich einen ähnlichen Nutzen bietet,
als das Produkt, das die analysierte Branche absetzt und so den Kunden der Branche eine
weitere Alternative zur Wahl stellt.
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Analyse der Markteintritts- und Marktaustrittsbarrieren
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Markteintrittsbarrieren
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Markteintrittsbarrieren sind Rahmenbedingungen einer Branche die verhindern können, dass
ein neuer Konkurrent in die Branche eintritt. Dies können beispielsweise sein:
▪
▪
Qualifikationshürden
▪
Hoher Kapitalbedarf
▪
Mangel an geeigneten Standorten
▪
Staatlicher Schutz der etablierten Unternehmen
▪
Mangel an qualifiziertem Personal auf dem Arbeitsmarkt
▪
Psychologische Hürden (Furcht vor intensiviertem Wettbewerb)
Marktaustrittsbarrieren
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Marktaustrittsbarrieren sind Rahmenbedingungen oder Faktoren, die verhindern können, dass
ein Unternehmen, das die Branche verlassen will, diesen Schritt tun kann und dann unter
Umständen zu irrationalen Entscheidungen greift. Diese können sein:
▪
Langfristige vertragliche Bindungen an Kunden
▪
Langfristige vertragliche Bindungen an Lieferanten
▪
Kein funktionierender Markt für gebrauchte Betriebsmittel
▪
Gesetzliche oder tarifliche Hürden beim Personalabbau, ggf. verstärkt durch Gewerksch.
Wertkettenanalyse
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Die Wertkette bzw. Wertschöpfungskette (Value Chain) stellt die Stufen der Produktion als eine
geordnete Reihung von Tätigkeiten dar.
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Portfolio-Analyse
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Die Portfolio-Analyse ist ein Planungs- und Kontrollinstrument der strategischen Marketingplanung,
das auf der Idee basiert, zwei (oder maximal drei) erfolgsbeeinflussend Dimensionen in einem
einfach strukturierten Schaubild zusammenzuführen, um so eine Diskussionsgrundlage für die
Strategiefindung zu schaffen.
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SGE (Strategische Geschäftseinheit)
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Unter einer Strategischen Geschäftseinheit versteht man einen eindeutig abgrenzbaren Teilbereich
eines Unternehmens, für den eigenständige Strategien formulierbar sind.
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Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio der BCG (Boston-Consulting-Group)
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Relativer Marktanteil
▪
Marktanteil der betrachteten SGE/Marktanteil des stärksten Konkurrenten, diese Dimension
wird als vom Unternehmer beeinflussbar betrachtet.
▪
Relatives Marktwachstum
▪
Wachstum des Marktes in % gegenüber dem Vorjahr/Wachstum des BIP der Volkswirtschaft,
diese Dimension wird als vom Unternehmen nicht beeinflussbar betrachtet.
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4-Felder-Matrix
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Somit ergibt sich folgende 4-Felder-Matrix in welche die SGE´s nach der zugrunde liegenden
Datenlage positioniert werden:
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▪
Question Marks
=
Fragezeichen
▪
Cash Cows
=
Melkkühe
▪
Poor Dogs
=
Arme Hunde
▪
Stars
=
Sterne
Abell-Schema
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D. F. Abell unterscheidet in seinem Konzept zur Entwicklung von Basisstrategien ein
dreidimensionales Beschreibungsschema. Jede Marketingstrategie lässt sich nach dem
Abell-Schema durch die folgenden drei Dimensionen beschreiben.
▪
Abnehmerdimensionen
▪
▪
Bedürfnisdimension
▪
▪
►
Angesprochene Marktsegmente bzw. Zielgruppen
Bedürfnisse bzw. Ansprüche, die durch die Strategie befriedigt werden sollen
Bedürfnisdimension
▪
Technologie der Zustellung der Ware
▪
Technologie der Beratung (persönlich)
▪
Technologie der Information über das Angebot (Werbung)
SWOT-Analyse
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Die SWOT-Analyse ist eine Weiterentwicklung des Stärken-Schwächen-Profils und baut auf
dieser auf, indem zusätzlich zu den Stärken und Schwächen, noch die Chancen und
Bedrohungen in die Überlegung integriert werden.
▪
Strenghts
=
Stärken
▪
Opportunities
=
Chancen
▪
Weaknesses
=
Schwächen
▪
Threats
=
Bedrohungen
Stärken-Schwächen-Profil
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►
In drei Phasen wird das Profil durchgeführt:
▪
Ermittlung der kritischen Ressourcen
▪
Ermittlung spezifischer Kompetenzen
▪
Ermittlung der Stärken und Schwächen
Kritische Ressourcen
▪
Standort
▪
▪
Bewertung der gegenwärtigen Standortsituation
Raum
▪
Bewertung der gegenwärtigen Situation bezüglich Größe, Aufteilung, Einrichtung und
Bewertung der Raumsituation
▪
Finanzsituation
▪
Trends der wichtigsten Finanzkennzahlen, Rentabilität, Ausbau und Integration der
Finanzplanung
▪
Marketing
▪
Bewertung der Marketingkonzepte im Vergleich zur Konkurrenz, Vergleich von
Marketingkapazitäten
▪
Sortiment
▪
Feststellung der Position der Hauptwarengruppen oder Hauptartikel im Lebenszyklus
▪
Entwicklung der Hauptartikel bzw. -warengruppen hinsichtlich Deckungsbeitrag, Preis und
Investitionen
▪
Logistik
▪
Abstimmung mit der Unternehmensstrategie, Art und Komplexitätsgrad der Logistik,
Erfassung der Logistikkosten und -leistungen, Grad der Lieferbereitschaft,
Lagerumschlagshäufigkeit
▪
Qualität des Personals
▪
Ausbildungsstand der Mitarbeiter, Motivation der Mitarbeiter, Altersstruktur, Flexibilität,
Fluktuationsrate
▪
Führung
▪
Alter und Struktur der Führung, Fähigkeit der Führung zur Bewältigung künftiger
Herausforderungen, Flexibilität und Innovationsfreude der Führung, Existenz von Strategien
▪
Organisation
▪
Organisationskultur, Informationssysteme, Kommunikationssysteme, Entwicklungsstand des
Rechnungswesens
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Stärken/Schwächen
▪
Stärken und Schwächen sind keine absoluten Größen, sie lassen sich nur durch Vergleich ermitteln.
Das bedeutet, dass das Stärken-Schwächen-Profil eine Konkurrenzanalyse des ausgewählten
Wettbewerbers beinhaltet.
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Spezifische Kompetenzen
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Aus dem Stärken-Schwächen-Profil lassen sich jetzt die spezifischen Kompetenzen des
Unternehmens, aber auch seine Schwächen herauslesen.
Erfahrungskurvenanalyse
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Die wichtigste Informationsbasis stellt das betriebliche Rechnungswesen, dort wiederum vor allem die
Kosten- und Leistungsrechnung, der Jahresabschluss (Bilanz, GuV) und die Betriebsstatistik dar.
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Der Erfahrungskurveneffekt ist ein, vor allem in Industriebetrieben, aber auch im Handel auftretendes,
empirisch messbares Phänomen wonach bei zunehmender Erfahrung die Stückkosten und damit die
Preisuntergrenze sinkt.
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Zurückzuführen ist der Erfahrungskurveneffekt auf folgende Ursachen:
▪
Lernprozesse des Personals und verbesserte Organisationsprozesse mit zunehmender Erfahrung
▪
Einsatz kostensparender Technologie, deren Investitionsvolumen sich erst bei großen Stückzahlen
lohnt
▪
Fixkostendegression, d. h. die Fixkosten verteilen sich auf eine größere Stückzahl und damit sinken
die Fixkosten pro Stück
▪
Senkung der variablen Kosten bei großen Stückzahlen durch größere Verhandlungsmacht
gegenüber den Lieferanten der Leistungsfaktoren
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