Prof. Dr. Annette Kammertöns, Ruhr-Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Email: [email protected] Glückwunsch zur Ausgabe 01/2010! Glückwunsch zum gelungenen Heft 1 der Online-Zeitschrift „Schulpädagogik heute“! Sie wird ihrem Anspruch, für eine „innovative und reformorientierte Weiterentwicklung von Schule“ einzustehen, in vollem Maße gerecht. Als Honorarprofessorin an der Ruhr-Universität Bochum im Bereich Fachdidaktik der Sozialwissenschaften und als Supervisorin im Bereich Schul- und Unterrichtsentwicklung weiß ich die Integration von Theorie und Praxis dieser Online-Zeitschrift zu schätzen. So eröffnet die erste Ausgabe von „Sh“ - übrigens mit einem optisch gelungenen Logo und einem klaren Layout - sowohl theoretische Zugänge zur Debatte des „neuen“ didaktischen Paradigmas der „Kompetenzorientierung“ als auch überzeugende Beiträge zu praktischen Umsetzungsmöglichkeiten dieser „Orientierung“ im Unterricht. Die Zeitschrift gliedert sich in verschiedene Teilbereiche: - Basisartikel, die die Theoriebildung zum Themenschwerpunkt einer Ausgabe aus unterschiedlichen Perspektiven darlegen, so dass Mehrperspektivität und Kontroversität gewährleistet sein sollen. Im vorliegenden Fall des Themenschwerpunktes ist allerdings eine überwiegend positive Bewertung des kompetenzorientierten Ansatzes zu vermerken; - Praxisbeiträge, die die Verbindung von Theorie und Praxis herstellen, indem die unterrichtliche Bearbeitung des i.d.R. auf den Themenschwerpunkt bezogenen pädagogischen Problems dargestellt und theoriegeleitet reflektiert wird. Dabei werden verschiedene unterrichtliche Lernbereiche wie der gesellschaftswissenschaftliche und naturwissenschaftliche Bereich, der Fremdsprachenunterricht sowie die Fächer Ev. Religionslehre, Latein, Philosophie und Psychologie in der S II berücksichtigt; - Forschungsberichte; - eine Rubrik „Forum“, in der eine dezidierte positionierte Stellungnahme zum Schwerpunktthema oder zu einer anderen schulpädagogischen Thematik dargelegt werden kann. Im 1. Heft sind für diesen Bereich m.E. Beiträge von recht unterschiedlicher Qualität zu finden; - Schulprofile, in denen sich „Reformschulen“ i.S. eines „best practice“ vorstellen können; - die Rubriken „Rezensionen“, “Neuerscheinungen“, “schul- und bildungspolitische Notizen“, die sich auf bildungspolitische Ereignisse, Beschlüsse etc. beziehen können, ein „schulpädagogischer Veranstaltungskalender“ und „Leserbriefe“. Diese neue Zeitschrift bietet also eine breite Palette von schulpädagogisch relevanten und interessanten Informationen und gibt so einen guten Überblick über Themenbereiche, Fragen, Tendenzen und Entwicklungen für alle in der Schulpädagogik i.w.S. Tätigen. Sie stellt meiner Meinung nach eine gelungene Veröffentlichungsplattform für kritischkonstruktive Auseinandersetzung mit Theorieansätzen und Praxisphänomen i.S. einer reflexiven Schul- und Unterrichtsentwicklung dar und kann so reflektierte Sach-, Urteils- und Handlungskompetenz im schulischen, aber auch hochschulischen Feld ermöglichen und vertiefen. Damit entspricht die Zeitschrift den Forderungen nach einer Zusammenführung von Wissenschaftswissen und Praktikerwissen mit der Zielsetzung, Professionswissen zu erzeugen und zu vertiefen, wie es beispielsweise im neuen LABG in NRW gefordert wird. Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang eine Darstellung dezidiert kontroverser theoretischer Positionen zu bestimmten Themenbereichen und ein vertiefend reflexivkritischer Blick auf pädagogische und didaktische Praxen unter Einbezug institutioneller Kon- Prof. Dr. Annette Kammertöns, Ruhr-Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Email: [email protected] texte, die oftmals die Ermöglichung von gewünschten „guten“ Handlungsperspektiven im schulpädagogischen Feld verhindern. Ebenso wünsche ich mir eine verstärkte Aufnahme empirischer Forschungsergebnisse zu den behandelten Themenbereichen, um so auch einen individuellen Lernfortschritt der in der Praxis Tätigen, d.h. von Hochschullehrenden, Lehrerinnen und Lehrern, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Referendarinnen und Referendaren sowie Studierenden auf der Basis des Vorfindbaren zu ermöglichen.