Stiftung Schloss Dyck Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur D-41363 Jüchen PRESSEMITTEILUNG - 15. Februar 2007 „Mein geliebtes Heu“ Die Herbarien-Blätter Jürgen Dahls geben neue und ungewohnte Einblicke in die Ästhetik getrockneter Pflanzen – zu sehen ist die Ausstellung „Mein geliebtes Heu“ vom 1. April bis 3. Juni 2007 im Teehaus in Schloss Dyck. Herbarien sind die Archive des Botanikers. Doch auch bei Laien ist das Pressen und Trocknen von Pflanzen, Blättern oder Blüten beliebt, zu Heilzwecken, als Erinnerung oder Verzierung. Der Autor und passionierte Gärtner Jürgen Dahl (1929-2001) interpretierte das Herbarium auf ganz eigene Weise: Seine Pflanzenbilder verbinden wissenschaftliche Sorgfalt mit ästhetischen Ansprüchen und verleihen den getrockneten und gepressten Blättern und Kräutern eine künstlerische Aura. Eine Auswahl seiner HerbarienBlätter präsentiert die Ausstellung „Mein geliebtes Heu“ vom 1. April bis 3. Juni 2007 im Teehaus in Schloss Dyck, 41363 Jüchen, jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 – 18 Uhr. Zur Vernissage am 1. April um 14.30 Uhr laden wir interessierte Journalistinnen und Journalisten herzlich ein. Als Gesprächspartner stehen unter anderem zur Verfügung Frau Hella Dahl, Ehefrau Jürgen Dahls, Dr. Marion LiskenPruss, Kuratorin der Ausstellung, sowie Jens Spanjer, Geschäftsführer der Stiftung Schloss Dyck. Zur Ausstellung ist ein Katalog mit Texten von Jürgen Dahl und Fotos von Friedel Evers erschienen. Begleitet wird sie von einem pädagogischen Rahmenprogramm. Die zwanzig ausgestellten Herbarien-Blätter faszinieren durch die ungewohnte Perspektive. Durch die Isolierung oder Reihung einzelner Pflanzen oder Pflanzenteile lenken sie den Blick auf Details, stellen etwas völlig Neues dar und Sehgewohnheiten in Frage. Eine Collage aus jungen Fenchelblättern wird zu einer vom Wind umspielten Allee, die Blattränder des Löwenzahns zum Sturm gepeitschten Meer. Gepresste Pflanzen seien „durchaus nicht tot“, schrieb Jürgen Dahl in seinen Notizen. „Gerade die Zweidimensionalität lässt Strukturen hervortreten und macht vorher nicht Gesehenes sichtbar. Die Pflanze lebt im Raum und greift nach allen Seiten aus. Nimmt man ihr eine Dimension und nötigt sie in die Fläche, dann gibt sie sich neu und anders zu erkennen. Der Verlust des Räumlichen bringt den Gewinn vorher nicht gesehener Bilder.“ Die Pflanzen für seine Herbarien-Blätter trug Jürgen Dahl von 1998 bis 2000 im eigenen Garten zusammen. „Das Herbarium wird zu einem anderen Weg der Annäherung, schärft den Blick für sonst Verborgenes“, schrieb er. Dahls besonderes Interesse galt seltenen Wildpflanzen und winterharten Gewürz- und Heilkräutern. Die Ausstellung „Mein geliebtes Heu“ widmete er dem Dichter und Botaniker Adelbert von Chamisso (1781-1838). Dieser war 20 Jahre Kustos des Königlichen Herbariums in Berlin und nannte seine getrockneten Pflanzen „mein geliebtes Heu“. Zum Künstler Jürgen Dahl (1929-2001) war zunächst Buchhändler, später freier Schriftsteller. Als Gartenbuchautor, Gartenkolumnist und kritischer Journalist, unter anderem für die „Zeit“, „Flora“ und den WDR, wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Seine große Leidenschaft galt dem Garten und dem Gärtnern, dem Säen, Vermehren, Sammeln und Bewahren. Jürgen Dahl lebte seit 1987 auf dem Lindenhof bei Kleve am Niederrhein. Sein Garten, enthielt mehr als einhundert Duft-, Würz- und Heilkräuter und war bei Kennern legendär. Dahls beruflicher Nachlass, seine Bibliothek, Arbeitsmaterialien und Manuskripte befinden sich im Besitz der Stiftung Schloss Dyck. Die Ausstellung „Mein geliebtes Heu“ ist zu besichtigen im Teehaus von Schloss Dyck, 41363 Jüchen. Zeitraum: 1. April bis 3. Juni 2007 Di bis So 10 – 18 Uhr Eintrittspreise Park und Ausstellungen Erwachsene Ermäßigt Kinder von 7 – 16 J. Kinder bis 6 Jahre Tagesticket 6€ 4€ 1€ frei Abendticket* 4€ 3€ 0,50 € frei * Das Abendticket gilt ab 16.30 Uhr Kontakt Stiftung Schloss Dyck Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur 41363 Jüchen Tel.: 02182 / 824 0 Fax: 02182 / 824 111 E-Mail: [email protected] www.stiftung-schloss-dyck.de Anfahrt Schloss Dyck liegt im Einzugsgebiet der Städte Düsseldorf, Neuss, Mönchengladbach, Krefeld, Köln und Aachen und ist von der A46 Neuss / Aachen über die Anschlussstelle Grevenbroich-Kapellen in wenigen Minuten zu erreichen.