07.12.2011 Julian Meister Energie aus Wasser Einleitung Viele werden bei diesem Titel an Speicher- oder Laufkraftwerke denken, doch bei diesem Referat werden wir uns auf eine andere Art der Energiegewinnung konzentrieren, nämlich die Energiegewinnung aus Meerwasser. Im Folgenden wird sowohl das Potential dieser neuartigen Energiegewinnung aufgezeigt, als auch die verschiedenen technische Lösungen vorgestellt. Gezeitenkraftwerk Ebbe und Flut kann an praktisch jedem Meer, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen, beobachtet werden. Dabei wird die Energie der Erddrehung mit Hilfe der Anziehungskraft des Mondes und der Sonne genutzt. Schon 1961 wurde das erste und bis August 2011 auch das grösste Gezeitenkraftwerk der Welt in Rance eröffnet. Dort beträgt der Tidenhub im Normalfall 12, aber manachmal bis zu 16 Metern. Auf Grund der nahezu idealen Form der dort genutzten Bucht konnte mit einem nur 750 Metern langen Betondamm ein Staubecken mit einer Oberfläche von 22 km2 und einem Nutzinhalt von 184 Mio. km3 abgetrennt werden. Mit 240 MW leistet dieses Kraftwerk immerhin ca. 1/5 eines durchschnittlichen Atomkraftwerkes. Allerdings werden Gezeitenkraftwerke auf Grund ihrer grossen ökologischen Auswirkungen heutzutage nur noch selten gebaut Meeresströmungskraftwerk Meeresströmungskraftwerke kann man sich durchaus als Windkraftwerke vorstellen die unter Wasser betrieben werden. Ein grosser Vorteil gegenüber den Windkraftwerken ist, dass Meeresströmungen kontinuierlich erfolgen und somit im Vergleich zum Wind sehr gut vorhersebar sind. Wichtig ist auch zu verstehen, dass durch das dichte Medium Wasser auch schon geringe Strömungsgeschwindigkeiten genutzt werden können und dass dementsprechend die Rotorbewegungen im Vergleich zu einem Windkraftwerk sehr langsam sind. Das ist vor allem wichtig, wenn man die ökologischen Auswirkungen untersucht, da somit wahrscheinlich keine Gefahr für die Meereslebewesen besteht. Allerdings könnte diese sich durch den unter Wasser entstehenden Lärm gestört fühlen. In Europa wird das Potential dieser Technologie auf 2-3% der gesamten Elektrizitätserzeugung geschätzt. Wavestar Beim Wavestar handelt es sich um ein Wellenkraftwerk bei dem sich Schwimmkörper mit den Wellen auf und ab bewegen und damit über Hydraulikpumpen Generatoren antreiben. Bei dieser Anordnung leistet jeder Schwimmkörper bei einer optimalen Wellenhöhe von ca. 2,5 Metern 50 kW. Zwar haben die aktuell getesteten Anlagen nur 2 dieser Schwimmkörper, allerdings sind schon Projekte mit 60 Schwimmkörpern in Planung. Eine solche Anlage könnte ca. 3 MW Elektrizität liefern. Seite 1 von 2 07.12.2011 Julian Meister Oyster Das Kraftwerk „Oyster“ ist wie eine grosse Muschel und folgt den Wellen im Flachwasser. Über Leitungen wird das Wasser an Land gepumpt wo es schliesslich mit Hilfe von Turbinen in Elektrizität umgewandelt wird, wobei eine 18 Meter breite und 10 Meter hohe Ausführung des Kraftwerkes bis zu 3 MW Elektrizität erzeugt. Wavegen Diese Anlage eigenet sich für Küsten mit grossen Wassertiefen und kann direkt in eine Hafenmauer eingebaut werden. Die Wellen drücken Luft in einer Kammer zusammen und die komprimierte Luft treibt dann eine Turbine an. Pelamis & Wavebob Pelamis und Wavebob sind zwar zwei unterschiedliche Technolgien, die aber einiges gemeinsam haben. Sie werden auf dem offenen Meer installiert und können somit die Dünungswellen nutzen was eine hohe Energieeffizienz verspricht. Allerdings ist die Installation auf dem offenen Meer sehr teuer und die Frage wie man die Energie sinnvoll an Land bringt ist bis heute noch nicht geklärt. Schlussfolgerungen Es wurden jetzt einige verschiedene Technologien aufgezählt um Energie aus Meerwasser zu gewinnen, allerdings braucht jede dieser Anlagen bestimmte Vorraussetzungen wie Flachwasserwellen, Dünungswellen, Strömungen etc. D.h. es wird aller Voraussicht nach nicht eine Technologie die Energiegewinnung aus Meerwasser übernehmen, sondern wir müssen uns an die natürlichen Gegebenheiten anpassen. Zudem muss noch gesagt werden, dass mit Ausnahme der Gezeitenkraftwerke heutzutage keiner dieser Technologien wirtschaftlich betrieben werden kann, doch das wird sich wohl schon in absehbarer Zeit ändern. Seite 2 von 2