das ensemble - Schauspiel Essen

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sc h auspi el ESSE N
ST Ü C K AU F !
Auto r e n tag e a m S c h aus p i e l Ess e n
1 3. – 1 5. A p r i l 201 2
Wir schweben wieder von Charlotte Roos
Die Totalvernutzung der Welt von Sandra Gugic
Sprengsätze von Roland Hüve
Wild weht der Wind oder Quadrophenia II von Nikolaus Günter
2pacAmaruHector von Enno Stahl und Stefan Filipiak
verpiss dich gewiss von Hartmut Musewald
Abwasser von Nora Schüssler
Am Leben werden wir nicht scheitern von Mario Salazar
Szenische Einrichtungen
Karoline Behrens
Ulf Goerke
Siegfried Hopp
Thomas Ladwig
Michael Mertins
Moritz Peters
Jana Milena Polasek
Sylvia Sobottka
Ensemble
Lisa Förster
Sven Gey
Mechthild Grabner
Gerhard Hermann
Lisa Jopt
Zora Klostermann
Jan Pröhl
Bernhard Schmidt-Hackenberg
Sven Seeburg
Johann David Talinski
Adrian Thomser
Rezo Tschchikwischwili
Tina Wilhelm
stückauswahl und projektleitung
Carola Hannusch
Judith Heese
Marc-Oliver Krampe
Vera Ring
stückauswahl und Moderation
Ulrike Gondorf
Ausstattungsleitung
Andreas Jander
Bühne und Kostüme
Asima Amriko
Jan Brandt
Johanna Denzel
Simone Grieshaber
Christina Hillinger
Anne Koltermann
Johanna Meyer
Nora Müller
Natalia Nordheimer
Elena Ortega
Lisa Marie Rohde
Mirjam Pajakowski
Eunsung Yang
licht
Daniela Schulz
ton
Karolin Killig, Markus Schmiedel
Projektkoordination
und Regieassistenz
Susanne Nowack
Technischer Direktor Daniel Kaiser | Werkstättenleiter und Stellvertreter für den Bereich Ausstattung Ralf Gehrke | Technischer Leiter
Schauspiel Michael Lüdiger | Konstrukteurin Sandra Meitinger-Schwartze |
Bühneninspektor Schauspiel Stephan Abeck | Bühnenmeister Klaus-Detlef
Sperl, Kalle Spies, Siegfried Zywitzki | Leiter der Beleuchtung Schauspiel
Michael Hälker | Beleuchtungsmeister Eduard Ollinger, Daniela Schulz |
Leiterin der Tonabteilung Sabine Bormann | Ton und Video Reinhard Dix,
Karolin Killig, Mark Rabe, Markus Schmiedel | Leiter des Malersaals und der
Plastiker Wolfgang Goroncy, Meinhard Groos | Leiter der Schreinerei Michael
Kramer | Leiter der Schlosserei Frank Karlisch | Leiter der Dekorationswerkstatt Peter Riemann | Leiter der Requisite Dirk Lücker | vorarbeiter
Requisite Schauspiel Ralph Kuisle | Kostümdirektor Ulrich Lott | Leiterin
der Kostümabteilung Schauspiel Inga Koop | Chefmaskenbildnerin
Schauspiel Karola Baumgart | Leiter der Betriebs- und Haustechnik
­Leonhard Johae | Herstellung der Dekorationen und Kostüme Werkstätten
der Theater und Philharmonie Essen GmbH
Stück auf!-Marathon am 14. April 2012, 12:00 Uhr, Casa
AUFFÜHRUNGSDAUER ca. 10 Stunden. Mehrere Pausen.
Aufführungsrechte Nikolaus Günter, Hartmann & Stauffacher Verlag für Bühne,
Film, Funk und Fernsehen („Wir schweben wieder“), Kaiser Verlag („Die Total­
vernutzung der Welt“), Hartmut Musewald, Pegasus Theater- und Medienverlag
(„Am Leben werden wir nicht scheitern“), Nora Schüssler, Enno Stahl und Stefan
Filipiak, Theaterverlag Desch („Sprengsätze“)
Die Autorentage „Stück auf!“ werden gefördert von der
Kulturstiftung Essen und entstehen in Kooperation mit
der Bühnenbildklasse der Kunstakademie ­Düsseldorf
unter der Leitung von Prof. Johannes Schütz sowie der
Folkwang Universität der Künste.
Regiehospitanz
Cindy Piotrowski
Nicole Steinsiepen
Ausstattungshospitanz
Verena Leick
Sarah Sleziona
Dramaturgiehospitanz
Julia Rund
Kulturpartner
L i e b e s Pu b l i ku m .
„Allem Anfang wohnt ein Zauber inne“ schrieb schon Hermann Hesse.
Dies gilt auch für unsere ersten Autorentage „Stück auf!“ am Schauspiel
Essen. Dass dieser Zauber auch mit viel Arbeit verbunden ist, lässt sich
erahnen. Ca. 10.000 Seiten wurden gelesen, bewertet und ein Teil von
ihnen schließlich ausgewählt. Es galt eine fachkundige Jury zusam­menzustellen und sie mit zwei Hochschulen und den Mitarbeitern des Schauspiel Essen unter einen (terminlichen) Hut zu bringen. Hinzu kamen
acht junge Regisseure, die Ausschnitte aus den ausgewählten Stücken
zu einem großen „Marathon“ verdichteten. Und nicht zu vergessen die
neun Autoren, die heute sicherlich der Präsentation ihrer Theaterstücke
und der Preisvergabe entgegenfiebern und sich zuvor in Interviews auch
persönlich dem Publikum vorstellen werden.
Dass dies alles stattgefunden hat, verdanken wir unserer unermüdlich
lesenden Dramaturgie, einem Künstlerischen Betriebsbüro mit Nerven
aus Stahl und einem Ausstattungs- und Technik-Team, das immer eine
Lösung findet. Also doch Zauberei!?
Keine Zauberei aber ist die finanzielle Unterstützung durch die Kulturstiftung Essen, die all dies erst möglich gemacht hat. Ihr gilt unser
ganz besonderer Dank! Ebenfalls danken möchte ich der Stadt Essen
und der Sparkasse Essen sowie dem Freundeskreis der Theater und
Philharmonie, die wie selbstverständlich die Preise ausgelobt haben.
Und ich bedanke mich bei Prof. Bruno Klimek und Prof. Johannes Klaus
von der Folkwang Universität der Künste sowie bei Ruth Groß und
Prof. Johannes Schütz von der Kunstakademie Düsseldorf für die bereichernde Zusammenarbeit.
Also lassen Sie sich verzaubern bei unseren ersten Autorentagen am
Schauspiel Essen!
Christian Tombeil
Intendant Schauspiel Essen
T h e at e r aktu e l l –
Ess e n e r Auto r e n tag e 201 2
Was spiegelt die Befindlichkeiten unserer zeitgenössischen Gesellschaft besser wider als die Sensibilität, das Einfühlungsvermögen, die
Kreativität und der souveräne Umgang mit der Sprache durch junge
­Autoren, die diese Befindlichkeiten umzusetzen vermögen in Theaterstücke, die uns mitreißen, aufwühlen, gar zurückstoßen, die wir bejubeln oder strikt ablehnen. Wie auch immer, es ist lebendiges, gegenwärtiges Theater, Spiegelbild eines „Jetzt“, Kultur „at its best“!
Mit vollem Engagement und großer Befürwortung hat daher die Kulturstiftung der Stadt Essen mitgeholfen, die ersten „Essener Autorentage“
aus der Taufe zu heben. Die großartige Idee von Christian Tombeil hat
uns spontan überzeugt. Gerne engagiert sich daher die Kulturstiftung
der Stadt Essen für dieses für das kulturelle Leben in unserer Stadt
so wichtige Projekt, das wegführt von der reinen „Eventkultur“, uns
­Themen unserer Gesellschaft vor Augen führt, die uns sozusagen „auf
den Nägeln brennen“, Dramatik in Bild und Sprache, heute, jetzt!
Christian Tombeils Idee ist offenbar auch bei den jungen, zeitgenössischen Autoren auf großen Zuspruch gestoßen, 170 Stücke wurden
eingesandt. Die hochkarätig besetzte Jury wird es nicht leicht haben,
hieraus die besten auszuwählen.
Autorentage in Essen, das gab es noch nie!
Möge diese großartige Initiative vollen Erfolg haben, das Publikum
­begeistern und – ebenso wünschenswert – Wege in eine weiterhin
hoch­lebendige Zukunft der Theaterkultur in Essen weisen.
Dr. Henner Puppel
Kulturstiftung der Stadt Essen
Das P r o g r a m m
12:00 Uhr
Begrüßung durch Intendant
Christian Tombeil
Das Schauspiel Essen veranstaltet vom 13. bis zum 15. April 2012
zum ersten Mal die Autorentage „Stück auf!“, in deren Mittelpunkt die
Präsentation von acht ausgewählten Theaterstücken und ihren Autoren steht. Wir denken in der Spielzeit 2011/12 über Formen des (bürgerlichen) Widerstands nach, über eine neu erwachte Protestkultur,
zivilen Ungehorsam, Demokratie, Volkszorn und die damit verbundene
Hysterie, den Wunsch nach Solidarität – zwischen den Generationen,
den Kulturen – und darüber, welche Rolle Kunst im Rahmen einer neu
erwachten „Widerstandskultur“ spielen kann. In diesem Zusammenhang waren die teilnehmenden Dramatiker gebeten, Stücke unter dem
Thema „Widerstehen!“ einzusenden.
Fast 170 Stücke erreichten uns. Aus ihnen wählten die Dramaturgen
des Schauspiel Essen gemeinsam mit der Dramaturgin und Journalistin
Ulrike Gondorf, die auch den Stückemarathon moderieren wird, acht
Stücke aus, die nun in szenischen Lesungen ausschnittsweise dem Publikum und der Fachwelt vorgestellt werden. Eine fünfköpfige Jury entscheidet, welcher Autor den Preis der Stadt Essen, gefördert von der
Sparkasse Essen, in Höhe von € 5.000 erhält. Verbunden hiermit ist
zudem die Uraufführung dieses Stückes in der Spielzeit 2012/13 am
Schauspiel Essen. Auch das Publikum hat die Chance, sein Lieblingsstück mit einem Preis in Höhe von € 1.000 zu küren, den der Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen e. V. zur Verfügung stellt.
12:15-13:30 Uhr
Wir schweben wieder
von Charlotte Roos
Die Totalvernutzung der Welt
von Sandra Gugic
13:30-14:00 Uhr
Pause
14:00-15:30 Uhr
Sprengsätze
von Roland Hüve
Wild weht der Wind
oder Quadrophenia II
von Nikolaus Günter
15:30-16:00 Uhr
Pause
16:00-17:30 Uhr
2PacAmaruHector
von Enno Stahl und Stefan Filipiak
verpiss dich gewiss
von Hartmut Musewald
17:30-18:30 Uhr
Pause
18:30-20:00 Uhr
Abwasser
von Nora Schüssler
Am Leben werden wir
nicht scheitern
von Mario Salazar
20:00 Uhr
Song for whoever
Johann David Talinski, Jörg Butler
und Pascal Wenzke improvisieren
die Melodie deines Lebens
21:00 Uhr
Preisverleihung
durch Oberbürgermeister
Reinhard Paß
Im Anschluss (ca. 22:00 Uhr)
Party
mit der spanischsprachigen
Popband „A solas sin mi“
D i e Stück e u n d d i e Auto r e n
W i r sc h w e b e n w i e d e r
von Charlotte Roos
Szenische Einrichtung Karoline Behrens
Bühne Mirjam Pajakowski
Kostüme Asima Amriko
Laura Lisa Förster
Bruno Bernhard Schmidt-Hackenberg
Edith Tina Wilhelm
Maria Mechthild Grabner
Carl Gerhard Hermann
Laura dolmetscht simultan – gerade Hugo Chávez, der in Kopenhagen
die imperialistische Weltdiktatur brandmarkt. Während sie in enger
Kabine das große Ganze vermittelt, ringt ihr Freund Carl mit dem
Kleinklein des eigenen Selbst. Alle Psychokrankheitsbilder hat er
durch, seine Therapeutin ist mit ihrem Latein am Ende. Laura will er
aus seinem Leben ekeln, um diesem dann endlich ein Ende zu machen.
Aber nicht einmal das will ihm gelingen. In einer Stripbar versucht
er, irgendwie seine stagnierende Existenz zu sprengen, und trifft auf
Edith, die nach einer Jugend als Hochseilartistin nun überraschend
würdevoll an der Stange tanzt. In ihrer leichten, direkten Art wirbelt
sie nicht nur Carls Lebensbodensatz ordentlich auf, sondern mobilisiert auch Bruno, der auf einmal eine seltsame Affinität zu den Hornbrillen seines Vaters entwickelt hat und immer mehr dessen Sichtweisen mit den Gestellen gleich mit übernimmt. Ganz für sich joggt
zuguterletzt Maria am Fluss entlang, dreimal in der Woche dreißig
Minuten, und kann es nicht fassen, wie wenig sie von anderen wahr­
genommen wird, wie sehr sie ausgeschlossen ist von allem, was sie
sich für ein angemessen erfolgreiches Leben vorgestellt hat.
Von Lauras politischem Kommentar begleitet, schrauben sich nun
Carl, Edith, Bruno und Maria immer weiter rein in ihre Existenzkämpfe, ihre Wünsche, Ängste, Neurosen, Überlebensstrategien.
Charlotte Roos wurde 1974 in Düsseldorf geboren und lebt in Berlin. Nach dem Magister in den
Fächern Germanistik und Romanistik folgten erste
Regieassistenzen am Deutschen Schauspielhaus
in Hamburg, beim Steirischen Herbst in Graz und
am Staatstheater Hannover. Eigene Inszenierungen
seit 2001 in Graz, Bochum, Hannover und Zürich.
Künstlerisches Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Theatertexte und Prosa. Einladung zu den Wiener
Werkstatttagen im Oktober 2007. Aufenthaltsstipendium der Stiftung
Künstlerdorf Schöppingen 2008/09. Teilnahme am Autorenprojekt
„stück/für/stück“ des Schauspielhaus Wien seit März 2008 und am
Forum Junger Autoren Europas im Rahmen des Festivals „Neue Stücke
aus Europa“ am Staatstheater Wiesbaden im Juni 2008.
Die Uraufführung ihres Stückes „Die Unmöglichkeit einer Insel“ fand
in der Spielzeit 2007/08 am Theaterhaus Jena statt. Dort wurde im
Oktober 2008 auch ihr zweites Theaterstück „Allergie“ uraufgeführt. Mit „Hühner. Habichte.“ wurde die Autorin 2009 zum Berliner
Stückemarkt, zu den St. Galler Autorentagen und zum Autorenwochenende am Staatstheater Stuttgart eingeladen. Der Text reüssierte in St.
Gallen und gewann sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis des
Wettbewerbes, der neben einem Preisgeld auch die Uraufführung des
Stückes inkludierte (2010, Theater St. Gallen). „Wir schweben wieder“
ist das vierte Theaterstück der Autorin und wurde auch zum Heidelberger Stückemarkt 2012 eingeladen. Charlotte Roos arbeitet zudem
an einem Prosaprojekt mit dem Arbeitstitel „865“. Zusammen mit dem
deutsch-arabischen Schauspieler Mohamed Achour entwickelt sie
einen Theaterabend unter dem Titel „Identitoz / Integratis“.
D i e Tota lv e r n ut z u n g d e r W e lt
von Sandra Gugic
Szenische Einrichtung Thomas Ladwig
Bühne und Kostüme Johanna Denzel, Simone Grieshaber, Elena Ortega
A Sven Seeburg
B Jan Pröhl
C Johann David Talinski
Dieser Text ist die Versuchsanordnung einer Bestandsaufnahme unserer Welt, ein Abschreiten des unsicheren Terrains unserer Gegenwart:
Es gibt hier keine Antworten, nur Querverweise.
Die Performer A, B und C jagen, zwischen Sinnsuche, Unsicherheit
und Sucht nach Irrelevanz, in dieser diffusen Bestandsaufnahme der
Welt mit High-Speed durch das World Wide Web, um letztlich mit sich
selbst konfrontiert zu werden.
Durch all ihre Gespräche und Gedanken schlägt immer wieder
eine Frage, die sich quer stellt, die Sehnsucht nach einem realen
Gegenüber.
Was bedeutet die Existenz des Einzelnen und wie funktioniert unsere
Verortung in der Welt? Dieser Text versucht in Worten, Fragen und
Bildern die innerhalb einer maßlosen Informationsflut entstehenden
Überlagerungen und Leerstellen in unserem allgegenwärtigen, multitaskischen Leben und Denken zu erforschen. Und los.
Sandra Gugic, 1976 in Wien geboren, schreibt
Prosa, Lyrik und Theatertexte. Ab Oktober 2009
Studium der Sprachkunst an der Universität für
Angewandte Kunst in Wien. Seit Oktober 2011
­Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Lebt in Wien und Leipzig.
Preise und Stipendien u. a.:
2008 Exil Literaturpreis (2. Preis, Prosa), 2009 Stipendiatin des
13. Klagenfurter Literaturkurses / Tage der deutschsprachigen
­Literatur / Ingeborg Bachmann Preis, 2009/10 Dramatikerstipendium
der Stadt Wien, 2010/11 Staatsstipendium für Literatur des bm:ukk
(Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Österreich),
2011 Hohenemser Literaturpreis (Anerkennungspreis)
Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u. a.:
kolik, tippgemeinschaft, Lautschrift
Weiteres u. a.:
2009 Schauspielhaus Wien Schreibklasse, szenische Lesung von
„Spoons“
2010 Jungdramatikerfestival des Volkstheaters Wien „GO WEST“,
UA von „Dort, jetzt und danach“
2010 Forum Junger Autoren / Theaterbiennale / Hessisches Staats­
theater Wiesbaden
2011 Garage X Wien Projekt „Startguthaben“, Konzept und szenische
Einrichtung
S p r e n g s ät z e
von Roland Hüve
Szenische Einrichtung Michael Mertins
Bühne Jan Brandt
Kostüme Jan Brandt, Anne Koltermann
Er Sven Gey
Sie Lisa Jopt
Attentäterin Tina Wilhelm
Zwei Menschen begegnen sich in einem Zug und verlieben sich ineinander. Sie treffen sich sporadisch in der Wohnung der Frau und
beginnen ein scheinbar spontanes Spiel um ihre Identitäten. SIE ist
Ärztin und kurz davor, sich zu verheiraten; aber das verrät sie nicht.
ER präsentiert gleich mehrere Biographien, die aber alle falsch zu sein
scheinen. Wahr scheint nur ihr Begehren, ihre Liebe.
Währenddessen beschäftigt die Öffentlichkeit eine Serie von Selbstmordattentaten. Ziel sind Orte, die zum Zeitpunkt der Anschläge menschenleer sind: Bürogebäude, Tankstellen, Geschäfte, Fernsehstudios.
Keine Organisation übernimmt die Verantwortung. Die einzigen Opfer
sind die Selbstmordattentäter selbst, zwischen denen es aber keine
Verbindung zu geben scheint. Es sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die bislang nicht durch extreme Taten aufgefallen sind. Nur
eins verbindet sie: Alle hinterlassen eine Abschiedsbotschaft in Form
eines sehr kurzen Super-8-Films.
Selbstmordattentäter ohne terroristische Organisation. Liebende ohne
Namen und Geschichte. Das Stück führt beide Handlungsstränge aufeinander zu.
Roland Hüve ist geborener Westfale (1962, Dortmund), aber früh zum Rheinländer konvertiert. Er
wuchs in der Voreifel auf, studierte an den Universitäten in Köln und Paris, lernte in der freien
Theaterszene, als Regieassistent beim WDR in Köln
(Hörspiel) und im Düsseldorfer Schauspielhaus.
Erste Regiearbeiten in der freien Szene der 80er
Jahre und als Studioregisseur. Seit 1995 in der
Hauptsache als Theaterregisseur unterwegs. Inszenierungen u. a. in
Düsseldorf, Göttingen, Osnabrück, Bielefeld, Krefeld, Köln, Augsburg,
Tübingen, Oldenburg, Bremerhaven. 2005-2007 Oberspielleiter am
Theater Augsburg. Autor und Bearbeiter von Theaterstücken, Kinderbüchern, Comics (in Zusammenarbeit mit Reinhard Kleist) und
deutschen Synchronfassungen zahlreicher ausländischer Film- und
TV-Produktionen. Er lebt in Köln.
Wild weht der Wind oder Quadrophenia II
von Nikolaus Günter
Szenische Einrichtung Jana Milena Polasek
Bühne Jan Brandt
Kostüme Asima Amriko
Helene Mechthild Grabner
Jonathan Adrian Thomser
Pietsche Johann David Talinski
Toto Bernhard Schmidt-Hackenberg
Eine deutsche Kleinstadt als Ausgangspunkt einer besonderen Freundschaft: Helene, Pietsche, Jonathan und Toto wachsen gemeinsam in
dieser Stadt auf und wehren sich mit viel Spaß und aller Macht gegen
die ihnen zugedachten Lebensläufe. Was anfänglich stark pubertär von
Carwalking und einem kategorischen Nein gegen ihr kleinbürgerliches
Umfeld geprägt ist, verwandelt sich im Verlauf ihrer Jugend in eine
die Stadtgrenzen überwindende Haltung und den Willen, ihr Leben
besonders bewusst und ohne Kompromisse zu führen. Das Stück rekonstruiert die einzelnen Schritte dieser Freundschaft und lässt die
Überlebenden sich zehn Jahre später in Berlin wieder begegnen bzw.
stark betäubt, monologisierend in einer spanischen Kaschemme noch
einmal zu Wort kommen. Was sich zunächst als Adoleszenzdrama
verstehen lassen könnte, entwickelt sich so zu einem Text über Schuld
und den Schmerz der eigenen Biographie.
Nikolaus Günter wurde 1976 in Kassel geboren.
1992 Umsiedelung mit seinen Eltern nach Pitschen/
Byczyna in Polen. Nach seinem Schulabschluss, der
Familientradition folgend, Lehre als Fleischer, 1995
Abbruch dieses Vorhabens aufgrund sprachlicher
Komplikationen und Umzug nach Berlin. Dort diverse Studienabbrüche, unter anderem Geschichte,
Sinologie und Kulturwissenschaften sowie erste
Kontakte zum Theater. 2001 tritt er der Berliner Off-Theater-Gruppe
„Vereinstheater Deutschland“ bei und engagiert sich zunächst als
Fahrer, Beleuchter, Techniker und Ideengeber. 2005 Bühnenbildmitarbeit für die Produktion „California Dreaming“ des „Vereinstheater
Deutschland“, die mit dem Publikumspreis des „100° Festivals“ in
Berlin ausgezeichnet wird. Diverse Nebenjobs als Pizzabäcker und
Nachhilfelehrer für Spanisch und enge Arbeitsbeziehung zu dem Regisseur Jörg Reimer, der ihn zu zahlreichen Projekten am Düsseldorfer
Schauspielhaus zur Beratung heranzog. Mit „Wild ist der Wind oder
Quadrophenia II“ legt Günter sein Debüt als Dramatiker vor.
2 pac A m a r uH e cto r
von Enno Stahl und Stefan Filipiak
Szenische Einrichtung Ulf Goerke
Bühne Nora Müller, Elena Ortega
Kostüme Natalia Nordheimer
Hector Bernhard Schmidt-Hackenberg
Mina Lisa Förster
Heithausen Jan Pröhl
Brenner Sven Gey
Geiseln (Jürgens, Okada, Tergreve, Ohlischläger) Puppen/Stimmen
Hector Pandotero, Anführer einer bislang nicht in Erscheinung getretenen terroristischen Bewegung, hält die Globalisierung und den
Neo-Liberalismus für die Urheber unserer gesellschaftlichen Misere.
Um umwälzende Veränderungen zu erreichen, bedient er sich eines
Mittels, das seit dem Wirken der RAF in Deutschland praktisch inexistent ist: des politischen Terrorismus.
Mit seiner Gruppe „Rheinische Bewegung 2PacAmaru“ stürmt er eine
Weihnachtsfeier, auf der Landespolitiker und Wirtschaftsbosse den
Verkauf einer deutschen Firma an japanische Investoren begießen und
nimmt die Verantwortlichen des abgekarteten Deals als Geiseln.
Zum Unwillen der SEK-Einsatzleitung gewinnt ein bekannter Moderator eines Privatsenders Hectors Vertrauen. Der berichtet in seiner
Show über das Geschehen auf der Burg und macht die Besetzung via
Webcam zum interaktiven Spektakel. Die hehren Ziele der Besetzer
bringen Polizei und Politik in arge Bedrängnis und machen den Anführer der Terrorgruppe zum Medienstar. Als Hector sich allerdings darauf
einlässt, in der täglichen „Castinghow“ jeweils eine Geisel „herauswählen“ zu lassen, droht er im Strudel seines eigenen Drangs nach
Medienpräsenz zu versinken …
Stefan Filipiak, *1966 in Osnabrück.
Erste Bühnenerfahrungen machte Stefan Filipiak in
Off-Theatern in Osnabrück und Münster. Mit Mitte
Zwanzig folgte das Studium an der Berliner Schule
für Schauspiel. Theaterengagements führten ihn
nach Stendal und Neuss, wo er auch heute noch
lebt. Seit 2002 inszeniert er, unterrichtet Schauspiel, arbeitet als Theaterpädagoge mit jungen
Hartz-IV-Empfängern – und schreibt für die Bühne.
2010 gewann er mit „RaumZeit“ zusammen mit Christian Linker den
2. Sandkorn-Autorenwettbewerb, mit anschließender Uraufführung in
Karlsruhe. 2011 war er Preisträger bei „Kinder zum Olymp“ mit „Mugel
Dich frei!“ und beim 1. Stuttgarter Autorenpreis mit „schwierige übung
freiheit“.
Enno Stahl, geboren 1962 in Duisburg-Rheinhausen. Autor, Kritiker, Literaturwissenschaftler, Organisator und Performance-Künstler. Journalistische
und belletristische Veröffentlichungen in Zeitungen
und Sendern sowie in Zeitschriften und Anthologien. Lesungen, Performances und Vorträge rund
um den Globus.
Seine literarische Arbeit konzentriert sich vornehmlich auf Romane, Essays und Prosabände. Zur diesjährigen
Leipziger Buchmesse erschien der Roman „Winkler, Werber“ sowie der
Filmessay „Für die Katz und wider die Maus“. Weitere Bücher zuletzt
u. a.: „Heimat & Weltall“, „Diese Seelen“, „2PAC AMARU HECTOR“
sowie das Hörspiel „Hector – Die Geiselshow“, WDR 2007. Verschiedene Stipendien und Preise, zuletzt: 2008 Hörspielstipendium der
Filmstiftung NRW e.V.; 2004 Preis der Schwartzkopff Buchwerke;
2002 Sieger der Sparte Experiment bei der Literaturbörse des
Steirischen Herbst.
v e r p i ss d ic h g e w i ss
von Hartmut Musewald
Szenische Einrichtung Siegfried Hopp
Bühne und Kostüme Johanna Denzel, Johanna Meyer
Else Lisa Jopt
Ilse, Carmen Zora Klostermann
Godehard Gerhard Hermann
Herbert Sven Seeburg
Godehard hat Arbeitslosigkeit durchlitten, Leiharbeit erduldet und
endlich geschafft, woran er schon nicht mehr zu glauben wagte. Die Wirtschaft boomt. Herbert hat ihn auf einem seiner Wurstbratwagen festangestellt. Godehard verdient gutes Geld und vorbei ist auch die traurige
Zeit permanenten sexuellen Notstandes. Ilse, weder hübsch noch besonders helle, doch anhänglich und nie abweisend, liebt ausgerechnet ihn.
Alles ist nahezu perfekt, bis Godehard eines Abends seinen Chef beim
„Reanimieren“ halbtoter, schleimgammeliger Rohbratwürste überrascht. Herbert spielt sein Arsenlaugengepansche herunter, schwört,
alles sei im grünen Bereich. Godehard möchte es nur zu gern glauben,
kann es jedoch nicht wirklich. Er verflucht sein „Gewiss“, meint ebenfalls ein Menschenrecht auf gutes Leben zu haben, genau wie jeder
Atombombenbauer, jeder Waffenverticker. Jobs, in denen doch ebenfalls
die eine oder andere Leiche nie wahrhaftig ausgeschlossen werden
kann.
Godehard will nicht schuldig werden, andererseits sein gerade wieder
ins Lot gekommenes wunderbares Leben nicht verlieren. Doch genau
das prophezeien ihm Schwiegermutter Else, Herbert wie dessen durchgeknallte, attraktive Gattin Carmen. Die verführt Godehard unter dem
Wurstbratwagen. Im sexuellen Rausch luststammelt er, seine Klappe zu
halten.
Auf der Gartenparty wird Godehards Beförderung zum Geschäftsführer
gefeiert. Doch will in ihm nicht der kleinste Freudenfunke aufglimmen.
Innerlich zerrissen ficht er einen schmerzlichen Kampf gegen sein keine
Ruhe gebendes Gewissen. Entsetzen in der ausgelassenen Feierrunde
als er kleinlaut mitteilt, es nicht zu können. Am Ende eine Leiche, nur
eben ganz anders als von Godehard gefürchtet, doch kaum weniger
katastrophal für ihn.
Hartmut Musewald
Nach fünf Jahren Zeitungsarbeit, redaktioneller
Mitarbeiter einer Lokalredaktion, später Pressefotograf in der Zentralredaktion, folgten 28 Jahre
freiberufliche Tätigkeit als Publikationsfotograf
VdJ/DJV. Als Freier über ausreichend finanzielle
Mittel wie Zeit verfügend, begann ich mich für die
literarische Schreiberei zu begeistern. Vorwiegend
Prosatexte, später Entwürfe für Theaterstücke sowie Filmfragmente.
2004 Pleite, Berufsaufgabe. Ein irre tiefes Loch, Frustration pur,
monatelang. Ähnlich wie schon während der Zeit meines Ausreiseantrages (zurückgezogen aus Feigheit vor der eigenen Courage) wurde
die Schreiberei zum Rettungsanker, verhinderte den totalen Absturz.
In einer Art Wutschreiberei, Tag für Tag bis zu 16 Stunden, Schlag auf
Schlag entstanden drei Krimis. Ruhiger geworden, die neue bescheidene Situation halbwegs akzeptierend, folgten mehrere Theaterstücke. Danach wieder Krimis. Sieben befanden bzw. befinden sich auf
Verlagstour. Keinem war bislang das Glück beschieden von einem Verleger mit Interesse oder gar Begeisterung wahrgenommen zu werden.
A b wass e r
von Nora Schüssler
Szenische Einrichtung Moritz Peters
Bühne und Kostüme Christina Hillinger, Lisa Marie Rohde
Oma Mechthild Grabner
Tamara Tina Wilhelm
Bunny Lisa Förster
Benjamin Jan Pröhl
Peter Johann David Talinski
Eigentlich sind es ganz durchschnittliche Mittelschicht-Menschen:
Peter ist Manager. Bunny, seine schwangere Frau, Biologin. Tamara,
allein erziehende Mutter zweier Töchter und Lehrerin. Und die Oma
lebt allein und ist die Oma von Tamara und Peter. Die lebt noch. Und
lebt. Und lebt und lebt.
Man trifft sich am Wochenende und abends zum gemeinsamen Kochen
oder auf ein Bierchen. Man plaudert. Man sitzt im Garten, trinkt Kaffee. Genießt die Sonne. Doch etwas stimmt nicht in dieser Welt: Der
Pool im Garten muss überdacht sein. Wasser darf man nicht trinken.
Die Luft darf nicht zu feucht sein. Der Komposthaufen erinnert an
längst vergangene Zeiten. Man muss aufpassen, was man isst. Tamaras Tochter sammelt besonders gern Tiere mit zwei Köpfen oder ohne
Ohren auf dem Schulweg auf. Mal ein Kaninchen. Mal eine Schlange.
Und Bunny ist sich sicher: Das flinke Eichhörnchen im Garten hat
einen Gehirntumor.
Und dann kommt Benjamin. Der allein stehende Benjamin, der gegenüber von Tamara einzieht. Benjamin, der immer freundlich lächelt.
Gruslig, findet Bunny. Aber das sind vielleicht nur die Schwangerschafts-Hormone. Sexy, findet Tamara, aber sie sucht wohl einfach
verzweifelt nach einem Mann. Hinterhältig, denkt sich die Oma, aber
sie vergisst das wieder. Peter mahnt zur Vorsicht, aber dann mit dem
neugeborenen Baby, das so gar nicht seinen Vorstellungen entspricht,
ist es soviel einfacher, Benjamin einfach zu vertrauen. Und schließlich
hat jeder seine Abgründe, sogar der aalglatte Peter. Also wird Benjamin Teil der kleinen Gruppe.
Aber Benjamin hat ein düsteres Geheimnis, das er nur der Oma anvertraut, denn die ist ja sowieso bald tot: Seine letzte große Liebe war
ein knapp vierzehn Jahre altes Mädchen. Und dann, kurz nachdem
Peters und Bunnys Sohn ohne Ohren und mit zwei Zungen geboren
wurde und wieder einmal alle im Garten beisammen sind und Benjamin plötzlich mit Tamaras Tochter verschwunden zu sein scheint, kann
die Oma nicht mehr anders und erzählt von Benjamins Vergangenheit.
Zuerst glaubt ihr niemand. Doch Peter will Benjamin zur Rede stellen.
Nur: Benjamin ist schon nicht mehr bei ihnen.
Nora Schüssler, Jahrgang 1984, promoviert an der
Universität Augsburg zum Thema „Theater im Spannungsfeld von kulturellem Realitätssystem und
imaginativer Transformation“ mit Unterstützung
von Michael Huthmann und arbeitet als Regisseurin
und Autorin. Sie gründete 2004 „Theater Panoptikum“ in Augsburg, mit dem sie zwei Inszenierungen
pro Jahr in Augsburg auf die Bühne brachte. Seit
2004 inszeniert sie auch eigene Stücke in Augsburg, zuletzt im Dezember 2010 „Anna“.
Seit 2009 arbeitet sie am „Sensemble Theater“ Augsburg und inszenierte dort zuletzt Nino Haratischwilis „Z“ im Mai 2011. Im Dezember
2011 war sie Regieassistentin von Alexander May bei einer Inszenierung von Goethes „Urfaust“. Im Februar inszenierte sie im Rahmen des
Brecht Festivals der Stadt Augsburg Brechts „Baal“ im Alten Stadtbad.
A m L e b e n w e r d e n w i r n i c h t sc h e i t e r n
von Mario Salazar
Szenische Einrichtung Sylvia Sobottka
Bühne und Kostüme Mirjam Pajakowski, Eunsung Yang
Wollring/Haberland Zora Klostermann
Mwanda/Büyükal Lisa Jopt
Bettin/Huemer Sven Gey
Wolter/Ossi/Student Adrian Thomser
Buddelkarsten Gerhard Hermann
Klette Rezo Tschchikwischwili
Deutschland führt Krieg. Gegen wen, das weiß man nicht. Die Marschbefehle für den Fronteinsatz werden scheinbar willkürlich verschickt.
Eines Abends im Hinterhof eines Mietshauses findet Mwanda den
Nachbarn Dresdner tot in der gelben Tonne vor. Die Alte Wolter wohnt
Parterre. Sie ist sich sicher: Dresdner ist aus dem Fenster gesprungen.
Selbstmord ist der Normalfall. Haberland, die Physikerin, berechnet
die Flugbahn des Todessprungs. Bettin, der Nazi, dem es schwer
fällt, sich für so viele Menschen Visionen auszudenken, interessiert
sich mehr für die Kommunistin Wollring aus dem Vorderhaus und für
Dresdners Mercedes S-Klasse, der bei Dresdner in der Wohnung steht.
Büyükal beansprucht das Automobil für sich. Er hat seine Familie
im Casino verspielt und muss diese nun in Russland suchen fahren.
Wollring wiederum wartet auf ihren Liebhaber Ossi, mit dem sie noch
in dieser Nacht in einem Heißluftballon den Hinterhof verlassen will.
Doch Ossi kommt mit einem Jackpotgewinn von 47 Millionen Euro
nachhause, womit er Wollrings Träume zerstört. Huemer träumt von
der Existenz als Kunststoffmensch und von der Befreiung vom menschlichen Bewusstsein. Klette, der Hausmeister, träumt von einem ordentlichen Hinterhof und droht jedem, der sich ihm in den Weg stellt, mit
einer Anzeige, die einen Fronteinsatz zur Folge hat. Mwanda muss die
Beine breit machen, um ihre neugeborenen Zwillinge ernähren zu können. Der heimgekehrte Soldat zwingt die Hausgemeinschaft mit einem
Maschinengewehr im Anschlag dazu, mit ihm ein vorgezogenes Weihnachtsfest zu feiern. Der Soldat ist der Weihnachtsmann und verteilt
die Geschenke. Der Student aus dem fünften Stock kauft Hausmeister
Klette die Herzen der Toten und Halbtoten ab. Haberland hat eine
Lösung parat, um der Menschheit ein Ende zu setzen: die Atombombe.
Im Morgengrauen ist alles Leben auf der Erde getilgt. Es ist still. Buddelkarsten, der sich vom Hinterhof einen Tunnel nach Las Vegas graben wollte, um seine verstorbene Frau zu suchen, buddelt sich an die
Oberfläche. Er wähnt sich endlich in Amerika. Es gibt kein Las Vegas
mehr. Es gibt keine Erde mehr. Es gibt nur noch den Studenten, der auf
Buddelkarstens letztes Herz gewartet hat.
Mario Salazar, geboren 1980 in Berlin. Nach dem
Abitur Arbeit mit Heimkindern in Spanien und
Frankreich. Zivildienst im Psychiatrischen Krankenhaus Eibenhof in Berlin. Magisterstudium der
Politikwissenschaft, der Nordamerikastudien und
der Lateinamerikanistik an der Freien Universität
Berlin und der Universidad de Chile. Studium bei
Moritz Rinke, Michael Lentz und Jens Groß am
Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Eingeladen zu den Werkstatttagen 2010 des Wiener Burgtheaters. Mit „Alles Gold was glänzt“
Hörspielpreisträger des Stückemarktes des Berliner Theatertreffens
2011. „Alles Gold was glänzt“ wird in der Spielzeit 2012/13 von Milan
Peschel am Theater Heidelberg uraufgeführt. Zurzeit Arbeit am Drama
„Hieron“ und dem Briefroman „Hans“. Mario Salazar lebt in Berlin.
„Am Leben werden wir nicht scheitern“ ist auch zum Heidelberger
Stückemarkt 2012 eingeladen.
das e n s e m b l e
Lisa Förster
Studentin der Folkwang
Universität der Künste
Gerhard Hermann
Ensemble
Schauspiel Essen
Jan Pröhl
Ensemble
Schauspiel Essen
Sven Gey
Absolvent der Folkwang
Universität der Künste
Lisa Jopt
Ensemble
Schauspiel Essen
Mechthild Grabner
Studentin der Folkwang
Universität der Künste
Zora Klostermann
Studentin der Folkwang
Universität der Künste
Bernhard Schmidt-Hackenberg
Sven Seeburg
Johann David Talinski
Adrian Thomser
Rezo Tschchikwischwili
Tina Wilhelm
Student der Folkwang
Universität der Künste
Absolvent der Folkwang
Universität der Künste
Ensemble
Schauspiel Essen
Ensemble
Schauspiel Essen
Ensemble
Schauspiel Essen
Absolventin der Folkwang
Universität der Künste
D i e R e g i ss e u r e
Karoline Behrens, Jahrgang 1982, assistierte nach ihrem Studium am
Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt, wo sie unter
anderem „Die Gerechten“ von Camus, „Der Knacks“ von Fitzgerald und
„Lanzarote“ von Houellebecq inszenierte. Seit der Spielzeit 2011/12 ist
sie freie Regisseurin und arbeitet vor allem am Theater Heidelberg, am
Schauspiel Frankfurt, im Rottstr 5 Theater in Bochum und am Stadttheater Gießen.
Ulf Goerke war mehrere Jahre als Schauspieler tätig. Nach seinem
Regie-Grundstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
in Berlin machte er 2005 an der Bayerischen Theaterakademie in München sein Diplom für Sprech- und Musiktheaterregie. Seitdem arbeitet
er als freier Regisseur und ist Mitbegründer der Theatergruppe „ANSTART“. Inszenierungen von ihm wurden im Rahmen der Körberstiftung
„Junge Regie“ an das Thalia Theater nach Hamburg, zu den Theatertagen
Brandenburg/Sachsen Anhalt, den Bayerischen Theatertagen und dem
„Kaltstart“-Festival Hamburg eingeladen. Ulf Goerke inszeniert u. a. in
Hamburg, München, Ulm, Braunschweig, K
­ oblenz und Nürnberg.
Der ausgebildete Einzelhandelskaufmann und diplomierte Sozialpädagoge Siegfried Hopp war nach einem Zusatzstudium der Theaterpädagogik an der FH Osnabrück von 2005 bis 2008 am Westfälischen
Landestheater Castrop-Rauxel als Regieassistent und Theaterpädagoge tätig. Ab 2008 arbeitete er als Regieassistent, Abendspielleiter
und Regisseur am Theater Krefeld Mönchengladbach. Dort inszenierte
er Rainer Lewandowskis „Heute weder Hamlet“ sowie „Das Interview“
von Theodor Holman und Theo van Gogh. Seit der Spielzeit 2010/2011
ist er Regieassistent am Schauspiel Essen, wo er in der Heldenbar das
selbst geschriebene Stück „Der Mars lacht“ zeigte. In der Spielzeit
2012/2013 wird er erstmalig für die Casa inszenieren.
Thomas Ladwig, geboren 1981 in Essen, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Leipzig. Danach arbeitete er
als Regieassistent am Schauspiel Leipzig mit Regisseuren wie Christian Schlüter, Wulf Twiehaus, Robert Schuster und Wolfgang Engel.
2008 wechselte Ladwig ans Schauspiel Essen. In dieser Zeit entstanden seine Inszenierungen „Ein Volksfeind“ und „Der Kaiser von China“
sowie diverse Arbeiten für die Heldenbar. Seit Oktober 2010 arbeitet
Ladwig als freier Regisseur. Mit dem Doppelabend „Solo“, szenischen
Lesungen wie „Lafcadio. Ein Löwe schießt zurück“ sowie der Inszenierung von Ingrid Lausunds Komödie „Benefiz – Jeder rettet einen
Afrikaner“ waren seitdem mehrere Arbeiten von ihm am Schauspiel
Essen zu sehen.
Michael Mertins, geboren 1979 in Würzburg, studierte 2001 bis
2007 Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilian Universität
München. In dieser Zeit assistierte er in freien Theaterproduktionen
und gewann den Preis für zukunftsweisende Theaterformen beim
„Teatarfest Sarajevo“ 2004. Daneben verwirklichte er als Dramaturg
und Regisseur verschiedene kulturelle Projekte am „Pathos Transport
Theater“ München. Mit der Spielzeit 2008/09 begann er sein Engagement als Regieassistent am Rheinischen Landestheater Neuss. Dort
bearbeitete er Goethes Briefroman „Die Leiden des Jungen Werther“
für die Studiobühne und brachte seine Drehbuchbearbeitung von Aki
Kaurismäkis „I Hired a Contract Killer“ auf die Bühne. Zurzeit lebt und
arbeitet er in Köln.
Moritz Peters wurde 1981 in New Haven/USA geboren. Nach einer
Zwischenstation in den Niederlanden wuchs er in Bochum auf. 20012005 absolvierte er ein Schauspielstudium an der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Danach war er
vier Jahre lang Ensemblemitglied des Schauspiel Frankfurt. 2009
wechselte er ans Zimmertheater Tübingen, wo er auch eine erste
eigene Inszenierung realisierte. Seit 2010 ist Moritz Peters Regieassistent am Schauspiel Essen. Nach einigen Regiearbeiten in der
Heldenbar (seine Inszenierung „Lachsfieber“ wurde zum Kaltstart
Festival 2011 eingeladen) inszenierte er in dieser Spielzeit „Satt“
von Marianna Salzmann in der Casa.
Jana Milena Polasek studierte deutsche und italienische Literaturwissenschaften in München und Rom. Während des Studiums erstmalige
Berührung mit dem Theater über Regiehospitanzen am Residenztheater in München; nach dem Studium arbeitete sie als Regieassistentin
am Staatstheater Nürnberg und am Schauspielhaus Zürich, wo sie
ihre erste eigene Inszenierung – „Leonce und Lena“ nach Georg Büchner – realisierte. Seit 2010 freie Theaterprojekte in München („Das
Erdbeben in Chili“) und Zürich („you must know where you end and
the world begins“), Mitwirkung beim „Dong Xuan Festival“ am HAU in
Berlin sowie Teilnahme am Heidelberger Stückemarkt 2011. Seit der
Spielzeit 2011/2012 ist sie Regieassistentin am Maxim Gorki Theater.
Sylvia Sobottka wurde 1983 in Bochum geboren. Sie studierte Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, Szenische Künste an
der Universität Hildesheim und Theaterregie an der Otto Falckenberg
Schule in München. Als Mitglied des interdisziplinären Theaterkollektives „Horst Majeur“ erarbeitete sie die Lectureperformance „Pornstorm –
Shakespeares’ ‚Der Sturm‘ im Zeitalter postkolonialer Triebökonomie“
(eingeladen zum 12. Festival „Grenzenlos Kultur“ in Mainz und zum
Körber Studio „Junge Regie“ 2008 in Hamburg). Im Rahmen von „Munich
Central“, dem Stadtprojekt der Münchner Kammerspiele, erarbeitete sie
den Spaziergang „Polnische Cousinen – eine theatrale Weiterqualifizierung“, in der sie mit Schauspielern und Laien zum Thema Reinigungsarbeit in Privathaushalten performte. Zuletzt inszenierte sie „Cold Shoulder to Cry on“, „Die Anstalt der besseren Mädchen“, „Die Freier“ und
„Gespräche mit Astronauten“ von Felicia Zeller am Theater Augsburg.
D i e Bü h n e n - u n d Ko stü m b i l d n e r
Asima Amriko wurde 1985 bei Bonn geboren. Nach der Ausbildung
zur bekleidungstechnischen Assistentin absolvierte sie Praktika bei
verschiedenen Modelabels in Berlin und Köln. Auf eine Hospitanz am Düsseldorfer Schauspielhaus folgte die Weiterbildung als Kostümbildnerin in
Bremen. Seit Mai 2010 ist sie als Ausstattungsassistentin am Schauspiel
Essen tätig und hat dort die Kostümbilder für „Benefiz – Jeder rettet einen
Afrikaner“, „Lafcadio. Ein Löwe schießt zurück“ und „Balls – Fußball ist
unser Leben“ entworfen.
Jan Brandt, geboren 1979 in Zweibrücken, aufgewachsen in Pinneberg.
Von 2000 bis 2002 war er Bühnenbildassistent am Altonaer Theater. Es
folgte ein Praktikum in der Plastikenabteilung am Schauspielhaus Hamburg. An den Bühnen Köln wurde er 2002 bis 2005 zum Bühnenmaler
ausgebildet und arbeitete bis 2007 dort fest angestellt. Seit 2007 ist er
Bühnenbildstudent an der Kunstakademie Düsseldorf.
Johanna Denzel, geboren 1986 in Heidelberg, studiert seit 2006 an
der Kunstakademie Düsseldorf Bühnenbild. 2007/08 arbeitete sie als
Ausstattungshospitantin am Rheinischen Landestheater Neuss. Für
das Theaterkollektiv „Stückewerk e.V.“ entwarf sie für die Produktion
„Odysseus“ die Kostüme. 2011 folgte eine Einladung zum Festival
„Made in Düsseldorf“ vom FFT und Theatermuseum Düsseldorf, für
das sie Bühne und Kostüme für „Leone und Lena“ entwarf. Am Düsseldorfer Schauspielhaus arbeitete sie als Ausstattungshospitantin
bei „Karte und Gebiet“ und „Peter Pan“ mit. Seit 2009 wirkte sie bei
diversen Klassen- und Gruppenausstellungen in Düsseldorf, Recklinghausen und Köln mit sowie bei einer Performance für das Kulturbüro
Kiefernstraße Düsseldorf und bei „Elfriede Jelinek Winterreise – Eine
Auseinandersetzung“, einer Filminstallation in Kooperation mit den
Theaterwissenschaftsstudenten der Ruhr-Universität Bochum.
Simone Grieshaber, geboren 1983 in Stuttgart, studierte von 2003
bis 2006 Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Stuttgart, Freie Kunst an der Freien Kunstschule P.ART in Stuttgart bei
Bernd Mack und seit 2006 Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Karl Kneidl und Prof. Johannes Schütz. Vor dem Studium
absolvierte sie ein Jahr lang Hospitanzen an den Staatstheatern Stuttgart. 2009 war sie Bühnenbildassistentin am Badischen Staatstheater
in Karlsruhe. In Ausstellungen zeigte sie u. a. eine Rauminstallation
zu Elfriede Jelineks „Winterreise“ in Bochum 2012, Video und Malerei
2010 im Raum Kalk in Köln sowie Bilder zu Beethovens Oper „Fidelio“
im Kunstverein Recklinghausen 2009.
Christina Hillinger wurde 1980 in Bochum geboren. Sie studierte
Kunstgeschichte und Geschichte an der dortigen Ruhr-Universität
sowie Bühnen- und Kostümgeschichte am Mozarteum Salzburg.
Bereits während ihres Studiums assistierte sie bei den Salzburger
Festspielen und arbeitete als Bühnen- und Kostümbildnerin, u. a. am
Salzburger Landestheater und am Theater der Stadt Aalen. Seit der
Spielzeit 2010/2011 ist Christina Hillinger am Schauspiel Essen als
Ausstattungsassistentin tätig. Dort hat sie zudem die Kostümbilder
für „Balls – Fußball ist unser Leben”, „Satt”, und „supernova (wie gold
entsteht)” entworfen.
Anne Koltermann, geboren 1988, machte von 2007 bis 2010 eine Ausbildung zur Möbeltischlerin. Anschließend hospitierte sie am Schauspiel
Essen, was in eine Gastassistenz überging. Seit der Spielzeit 2011/12
ist sie als Ausstattungsassistentin für Bühne und Kostüme fest dort engagiert. 2011 war sie für Kostüme und Maske für Dennis Kellys „DNA“,
inszeniert von Thomas Ladwig, zuständig. 2012 entwarf sie im Rahmen
von „Das versteckte Zimmer“ die Bühne für „Sie sind ein schlechter
Mensch, Mr. Gum“. Im gleichen Jahr entstanden mit Elena Ortega Bühne
und Kostüme zu „Mein Urgroßvater, die Helden und ich“.
Johanna Meyer, 1988 geboren in Ludwigsburg; nach dem Abitur folgte
in der Spielzeit 2008/09 am Staatstheater Stuttgart eine Assistenz
in der Theaterpädagogik, wo sie erste bühnen- und kostümbildnerische Tätigkeiten verfolgte. Danach studierte sie zwei Semester an der
Freien Kunstschule Stuttgart, u. a. Bühnenbild bei Susanne Gschwender. Im selben Jahr absolvierte Johanna Meyer eine Bühnenbildhospitanz an der Staatsoper Stuttgart bei der Produktion „Pnima” (Regie:
Yona Kim, Bühne: Herbert Murauer, Kostüme: Katharina Weißenborn).
Seit 2010 studiert sie an der Kunstakademie Düsseldorf in der Bühnenbildklasse von Prof. Johannes Schütz.
Nora Müller war von 2009 bis 2011 als Ausstattungsassistentin am
Mannheimer Nationaltheater tätig. Am Theaterhaus Tig7 in Mannheim
arbeitete sie 2010 für „Mirandolina – Ein sehr italienischer Abend“,
inszeniert von Inka Neubert, und 2011 für „Zappen“, inszeniert von
Pascal Wieandt, als Ausstatterin. Zurzeit ist sie Gastassistentin an der
Kunstakademie Düsseldorf.
Natalia Nordheimer, geboren 1987 in Kischinau, Moldawien. Auf ein
Jahrespraktikum am Schauspielhaus Bochum folgten ab 2009 Gast­
assistenzen am Schauspiel Essen und am Schauspielhaus Bochum.
2010 arbeitete sie am Schauspiel Essen als Kostümbildnerin für „Alles
außer Abhauen“ im Rahmen des Kulturhauptstadtprojekts NEXT GENERATION. Am Rottstr 5 Theater in Bochum war sie 2011 und 2012 als
Kostümbildnerin für die Stücke „Die Rückkehr“ und „Wer hat Angst vor
Virginia Woolf …?“ tätig. Ab kommender Spielzeit ist sie feste Ausstattungsassistentin am Schauspiel Essen.
Elena Ortega, 1989 in Hagen geboren. Im Anschluss an ihre Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin hospitierte sie unter
anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Deutschen Theater Berlin und am Theater Bremen. In der Spielzeit 2010/11 war sie Ausstattungsassistentin am Schauspiel Essen. Für „Balls – Fußball ist unser
Leben“ und „Lafcadio. Ein Löwe schießt zurück“ am Schauspiel Essen
entwarf sie die Bühnenbilder.
D i e Ju r y
Mirjam Pajakowski wurde 1986 in Weißenhorn geboren. Zurzeit
studiert sie Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf. Vor ihrem
Studium absolvierte sie mehrere Hospitanzen in den Bereichen Regie,
Bühne und Kostüm am Apollo Theater Siegen. Während ihres Studiums
folgte eine weitere Hospitanz am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie
eine Assistenz am Deutschen Theater Berlin.
Prof. Hans-Jürgen Drescher, geboren 1954. Studium der Germanistik,
Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte. Von 1980 bis 1987
Dramaturg an der Oper Frankfurt. Zusammenarbeit mit Regisseurinnen/Regisseuren wie Ruth Berghaus, Herbert Wernicke und Christof
Nel. Im Anschluss Chefdramaturg des Musiktheaters im Revier in
­Gelsenkirchen und am Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim.
Von 1991 bis 2011 Leiter des Suhrkamp Theater- und Medienverlags,
Frankfurt am Main (ab 2010 in Berlin). Seit 2009 Vizepräsident der
Akademie der Darstellenden Künste. 2001 Ernennung zum HonorarProfessor durch die Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main.
Seit Juli 2011 Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg.
Lisa Marie Rohde studierte Architektur in Frankfurt am Main. Schon
während ihres Studiums absolvierte sie mehrere Hospitanzen am
Schauspiel Frankfurt. Nach ihrem Diplom assistierte sie als Bühnenbildassistentin am Schauspiel Hannover und am Staatstheater Stuttgart. Seit der Spielzeit 2010/2011 ist sie als Ausstattungsassistentin
am Schauspiel Essen engagiert. Nach der Uraufführung „Balls – Fußball ist unser Leben” hat sie zudem die Bühne für „Satt” am Schauspiel Essen entworfen.
Stefan Keim, geboren 1967, ist Kulturjournalist und Entertainer. Er
arbeitet regelmäßig für die Kultursendungen des WDR, das Deutschlandradio Kultur, die Welt, die Welt am Sonntag und die Deutsche
Bühne. Schwerpunkte sind Theater, Musik, Film und Kulturpolitik. Außerdem tourt Stefan Keim mit Kabarett- und Krimiprogrammen durch
Kleinkunsttheater und Restaurants. Keim ist Hausautor des Berliner
Kabaretts „Die Distel“, schreibt Moderationen und Szenen für Galas
und Preisverleihungen, verfasst Theaterstücke und Kurzgeschichten.
Eunsung Yang wurde 1983 in Chonju in Süd-Korea geboren. Zwischen
2002 und 2007 studierte sie Malerei und Druckgrafik an der Hong-ik
Universität in Seoul. Seit 2009 studiert sie Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf.
Philipp Löhle, geboren 1978 in Ravensburg. Studium der Geschichte,
Theater- und Medienwissenschaft und deutschen Literatur in Erlangen und Rom. Erste Theaterstücke entstanden noch während des
Studiums, außerdem journalistische und filmische Arbeiten. Für
„Genannt Gospodin“ wurde der Autor mit dem Förderpreis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie ausgezeichnet. Das Stück
war außerdem für den Mülheimer Dramatikerpreis 2008 nominiert.
2007 gewann ­Philipp Löhle den Werkauftrag des Theatertreffen-
Stückemarktes. „Lilly Link“ wurde 2008 mit dem Jurypreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet. Von 2008 bis 2010 war Philipp
Löhle Hausautor am Maxim Gorki Theater in Berlin. In der Spielzeit
2011/2012 ist er Hausautor am Nationaltheater Mannheim. „Das Ding“
ist für den Mülheimer Dramatikerpreis 2012 nominiert.
Armin Petras studierte von 1985 bis 1987 Regie an der Berliner
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Er war Mitbegründer der
Theatergruppe „Medea Ost“ und inszenierte 1987 am Theater Nordhausen. Nach seiner Ausreise in die BRD arbeitete er als Regieassistent am
Frankfurter Theater am Turm (TAT) und an den Münchner Kammerspielen. Armin Petras war von 1996 bis 1999 Oberspielleiter am Theater
Nordhausen sowie Hausregisseur in Leipzig und von 1999 bis 2002
Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel. 2002 wechselte er als
fester Regisseur ans Schauspiel Frankfurt. Seit der Spielzeit 2006/07
ist er Intendant am Maxim Gorki Theater Berlin. Zur Spielzeit 2013/14
wechselt er als Schauspielintendant ans Staatstheater Stuttgart. 2005
wurde Armin Petras mit dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen
ausgezeichnet.
Armin Petras ist der wichtigste Regisseur für die Stücke des Dramatikers Fritz Kater, dessen Stücke mehrfach den Mülheimer Dramatikerpreis erhielten. Fritz Kater wurde 2008 mit dem Else-Lasker-SchülerDramatikerpreis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.
Vera Ring, Jahrgang 1974, studierte Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft in Düsseldorf. 1999 wurde sie als Dramaturgin, ein Jahr
später als Chefdramaturgin an die Landesbühne Niedersachsen Nord in
Wilhelmshaven engagiert. 2003 wechselte sie an die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, wo sie ab der Spielzeit
2008/09 die Leitung der Schauspieldramaturgie übernahm. Seit der
Spielzeit 2010/11 ist sie als Chefdramaturgin und ab 2012/13 zudem als
Stellvertretende Intendantin am Schauspiel Essen engagiert.
Die Autorentage „Stück auf!“ am Schauspiel Essen gehen 2013 in die
zweite Runde. Erneut werden acht Dramatikerinnen bzw. Dramatiker
eingeladen, sich und ihr ausgewähltes Theaterstück dem Publikum
und der Fachwelt vorzustellen. In der Spielzeit 2011/12 widmete sich
das Schauspiel Essen dem Thema Widerstand. Doch wofür der ganze
Aufstand? Für Veränderung. Für ein bewussteres, ein verantwortungsvolleres, ein intensiveres, ein glücklicheres Leben. Aber wie sieht das
aus? Liegt das in ferner Zukunft? Ist sie im Hier und Jetzt, die sprichwörtliche „Schöne neue Welt“? Oder war früher alles besser?
Utopien sind so alt wie die Menschheit. Immer gab es einen Sehnsuchtsort, an dem die Tauben gebraten vom Himmel fallen oder alle
Menschen gleich sind. Leider gab es auch immer gleich eine Schlange,
einen Neider oder das nagende Gefühl, sich nicht zufrieden geben zu
wollen mit einem „Status Quo“. Es kann schließlich immer besser werden. Die politischen Utopien sind eine nach der anderen zerbrochen,
der Kapitalismus kränkelt nicht mehr nur, er liegt am Boden. Worin
liegt das neue Heil? Hilft womöglich nur die Flucht nach vorn, hin zu
einem wissenschaftlichen Fortschritt, der unser Leben optimiert und
die Verantwortung einer höheren, künstlichen Intelligenz übergibt?
Allen Übels entledigt, sogar des Sterbens – wäre das die beste aller
möglichen Welten?
Unter dem Motto „Schöne neue Welt“ können ab sofort Stücke eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 01.09.2012 (Datum des
Poststempels oder der E-Mail). Die detaillierten Teilnahmemodalitäten
finden sich unter http://www.schauspiel-essen.de/stueck-auf/
A S T R A T H E AT E R & LU N A
E U L E N S P I E G E L F I L M T H E AT E R • G a l e r i e C i n e m a
F i l m s t u d i o G l ü C k a u F • r i o F i l m t h e at e r m ü l h e i m
w w w . e s s e n e r - f i l m k u n s t t h e a t e r. d e
In der Stadt unterwegs mit …
Wenn in Deutschland ein Stück als well-made play bezeichnet wird,
schwingt immer ein bisschen guilty pleasure mit, nach dem Motto:
Das ist ja sehr unterhaltsam und pfiffig gemacht, aber so richtig
Kunst ist das ja nicht. Die Lady Gaga unter den Theaterformen. Als
hätte man als Theaterautor hauptsächlich die Aufgabe, unentwegt
an neuen Formen zu arbeiten. Aber das heißt, das Pferd von hinten
aufzuzäumen. Zuerst ist da etwas, das man erzählen will, und dann
entsteht durch die Beschäftigung mit dem Thema die Form, mit der
man es am besten erzählen kann. Das kann ein well-made play sein
oder ein vierstündiger Monolog für einen Kinderchor und zwei Kettensägen. Das eine ist nicht anspruchsvoller als das andere. Beides
verlangt präzises Handwerk und gute Vorbereitung. Wichtig ist,
dass Theater Türen öffnet, und welcher Form es sich dabei bedient,
ist eigentlich egal.
Lutz Hübner
Nac h w e i s e
„Wenn in Deutschland…“: Auszug aus „Die Geschichtenerzähler“
von Lutz Hübner, Theater der Zeit 4/2012
Die Biografien der Autoren und die Inhaltsangaben der Stücke
wurden von den Autoren bzw. ihren Verlagen verfasst.
F OTO S
Fotos Autoren:
Filipiak: Charlotte Kons, Günter: privat,
Gugic: privat, Hüve: privat, Musewald: Margrit Musewald,
Roos: Martin Klimas, Salazar: Camilla Elle, Schüssler: Julia
Hisserich, Stahl: Kirsten Adamek.
Fotos Ensemble:
Hermann, Jopt, Pröhl, Seeburg, Tschchikwischwili: Sabrina
Weniger, Förster: Nicolas Garin, Gey: Lina Gschlößl, Grabner:
privat, Klostermann: Carolin Ebbert und Stephanie Ebbert,
Schmidt-Hackenberg: privat, Talinski: Darek Gontarski,
Thomser: privat, Wilhelm: Emanuela Danielewicz
IMPRE SS U M
Theater und Philharmonie Essen GmBH
Geschäftsführer: Berger Bergmann
Schauspiel Essen. Spielzeit 2011/12
Intendant: Christian Tombeil
Redaktion: Julia Rund, Carola Hannusch
Gestaltung: Jan Frerichs
Druckerei: Margreff GmbH
Kulturell.
Wir engagieren uns aktiv für die Essener Kultur-Szene:
Mit eigenen Ausstellungen, Konzerten und als Sponsor
verschiedenster Kunst- und Kulturveranstaltungen.
Gut für uns. Gut für Essen.
www.sparkasse-essen.de
www.evonik.de
Junge Menschen brauchen Kultur.
Egal, wie reich ihre Eltern sind.
Junge Menschen brauchen Kultur. Deshalb
sorgt Evonik dafür, dass Kinder und Jugendliche
aus allen Schichten Zugang zu Theater und
Philharmonie bekommen. So leisten wir einen
wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in unserer
Stadt. Und das von Herzen gern.
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