echt brecht - Theater am Sachsenring

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 echt brecht
Constance Craemer und Dirk Schneider in "echt brecht" von Tony Dunham - UA im TAS - Inszenierung:
Joe Knipp
von Tony Dunham
gespielt im Plenarsaal des Oberlandesgerichts am Reichensperger
Platz
mit: Marietta Bürger, Constance Craemer, Nives Kramberger und Dirk Schneider als BB
Inszenierung: Joe Knipp
Spielort: Plenarsaal im Oberlandesgericht am Reichensperger Platz
Brecht, als Eugen Bertold Friedrich Brecht, geboren in Ausburg am 10.2.1898, als Bertolt Eugen Brecht
gestorben in Ost-Berlin am 14.8.1956.
Wer war dieser Bertolt Brecht?
Ein "Scheusal mit Talent", urteilte Thomas Mann. Und Lion Feuchtwanger schildert ihn in der Figur des
Pröckl in seinem Roman 'Erfolg': "Der Kerl roch wirklich wie Soldaten auf dem Marsch. Sein eckiger,
bösartiger Humor war auch nicht gerade das Rechte für die Frauen. Es war ein sicherer Geruch von
Revolution um ihn. Offenbar machte er es mit seinen hundsordinären Balladen. Wenn er die sang, mit
seiner gellenden Stimme, dann wurden die Weiber schwach." So war das...... "Marxismus mit Brecht und den Marx Brothers
In loser Folge erzählt Dunhams Stück Episoden aus dem Leben des Dichters, vom Erfolg der
Dreigroschenoper bis zu den zahlreichen Liebschaften beiderlei Geschlechts...
Herrlich absurd: die Marx Brothers erklären den Marxismus...Der zweite Weltkrieg wird als
Spiel zwischen Hitler und Stalin abgehandelt...atemberaubend frech und amüsant. Aus der
Feder eines deutschen Autoren sind solche Szenen immer noch schwer vorstellbar.." Einblick 12/01
Tony Dunham über Bertolt Brecht: "Poetic Wunderkind, self-obsessed artist, egomaniac, bisexual
misogynist, Casanova, paranoid narcissist, superstar, genius, disgusting bastard, disloyal friend and smelly
theatre director. A man of our times. 20th Century schizoid man. A man just like you and me. - I mean,
nobody's perfect." Wer war dieser Bertolt Brecht, der in seiner Familie nur Eugen genannt wurde und nach den Worten seines
jüngeren Bruders Walter schon in den Kinderspielen "immer der Feldherr war, der gewann." Mit vierzehn
Jahren schreibt er sein erstes Drama "Die Bibel". Zehn Jahre später, nach der Uraufführung von "Trommeln
in der Nacht", schreibt der Kritiker Herbert Jhering: " Der vierundzwanzigjährige Dichter Bert Brecht hat
über Nacht das dichterische Antlitz Deutschlands verändert." Sechs Jahre später, nach der
"Dreigroschenoper" (1928), ist dieser Dichter über Nacht weltberühmt.
Tony Dunham verfolgt in seinem neuen Stück das Leben des BB, das so überschaubar und zielstrebig
scheint und doch so vieldeutig wie die meisten seiner Bühnenstücke und theoretischen Schriften bleibt. Tony Dunham hat sein neuestes Stück für drei Schauspielerinnen - Marietta Bürger, Constance
Craemer ... - und einen Schauspieler - Dirk Schneider - geschrieben. "Neben einem Brecht auf der
Bühne hat kein anderer Mann Raum", meint der Autor dazu. Es treten auf - in der Reihenfolge ihres
Erscheinens - und gespielt von den drei Schauspielerinnen: Margarete Steffin - Brechts Mitarbeiterin in den
Jahren des dänischen Exils; stirbt 1941, mit dreiunddreißig Jahren in
Moskau; John Edgar Hoover - 1947 Direktor des FBI; Helene Weigel Schauspielerin und Brechts zweite Ehefrau; Ruth Berlau - "die rote Ruth", Schauspielerin und Journalistin;
endet im Alkohol; Arnolt Bronnen - Dichter und Freund Brechts; Groucho Marx - 1. Neffe von Karl Marx;
Harpo Marx - 2. Neffe von Karl Marx; Caspar Neher - Freund und Bühnenbildner; Winston Churchill Adolf Hitler - Josef Stalin Elisabeth Hauptmann - Brechts Mitarbeiterin seit den zwanziger Jahren; und
Bertolt Brecht gen. Bébé
"Die Faszination, die Brecht immer wieder hat, schreibe ich vor allem dem Umstand zu, dass hier ein
Leben wirklich vom Denken aus gelebt wird. (Während unser Denken meistens nur eine nachträgliche
Rechtfertigung ist; nicht das Lenkende, sondern das Geschleppte.)" Max Frisch Es war eine ungewöhnliche Premiere an einem ungewöhnlichen Ort: "echt brecht" im Kölner
Oberlandesgericht am Reichensperger Platz. Eine Welturaufführung des Theaters am Sachsenring. Das
Leben des berühmten Dichters Bertolt Brecht (1898-1956). Der britische Autor Tony Dunham
schuf eine Szenen-Kollage voller Respektlosigkeit und Witz. Brecht der Weiberheld, der
Leuteschinder, der Geldeinsacker. Aber auch Brecht der geniale Schöpfer von Klassikern wie
der "Dreigroschenoper" oder der "Mutter Courage". Grandios gespielt von Dirk Schneider,
Marietta Bürger, Constance Craemer und Nives Kramberger. Top-Theater auf Top-Niveau!" Michael
Bischoff/BILD-Zeitung 9/10/01 Das SACHSENRING präsentierte diese Eigenproduktion zum ersten Mal nicht im eigenen Haus in der
Südstadt, sondern im Plenarsaal des Oberlandesgerichtes am Reichensperger Platz in der Nordstadt.
Das OLG ist ein außergewöhnlich schöner Bau aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts und war das größte
Gerichtsgebäude seiner Zeit, der Zeit, in der der kleine Eugen Brecht im großbürgerlichen Vaterhaus
laufen, sprechen und schreiben lernte. In Zusammenarbeit mit dem Verein "Kunst - Kultur - Justiz" am OLG präsentiert das SACHSENRING
Theater an einem Ort der echt brecht ist. Das neue Theater-Förderkonzept sah vor, Theater besonders zu bezuschussen, die neue Spielorte
erschließen würden. Vier Jahre später wurde diese Erschließung zur Begründung für den Entzug der
Zuschüsse. So kann man sich täuschen.
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