Netzwerkinitiative zur Förderung von Komponistinnen in Österreich

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www.belmabeslic.com
Belma Bešlić-Gál
© Privat
Der gemeinnützige Verein mica – music austria unterstützt seit 1994 heimische Musikschaffende in Form von Beratung und Information. Näheres
zur Komponistin sowie zu zahlreichen österreichischen Musikschaffenden
finden Sie unter www.musicaustria.at sowie in der mica-Datenbank unter
db.musicaustria.at.
Belma
Bešlić-Gál
Geboren 1978 in Tuzla, Bosnien und Herzegowina, lebt
und arbeitet in Wien und Salzburg, Komponistin, Künstlerin und Pianistin, Klavierstudium an der Hochschule
für Musik Franz Liszt in Weimar (Gerlinde Otto, Lazar
Berman), S
­ tudium der Komposition und Musiktheorie an
der Kunstuniversität Graz (Bernhard Lang, Klaus Lang),
Kompositionskurse in Darmstadt und München, u. a. mit
Brian Ferneyhough, Rebecca Saunders, Raphael Cendo,
Wolfgang Rihm, internationale Konzertaktivitäten, multimediale Kunstprojekte, Videoproduktionen mit dem Fokus auf
zeitgenössische Komposition, Ko-Kuratorin des interdisziplinären Festivals für Musik und Klangkunst shut up and
listen! in Wien.
Konzeptuelle Grundlage ihrer Arbeit bildet eine intensive
Beschäftigung mit dem Phänomen Zeit sowie die Auseinandersetzung mit der Kulturalität von Nachkriegsgesellschaften, Nihilismus, Futurismus und Weltraumforschung
in intermedialen Musikkonstellationen.
Die Faszination der Weite, des Unerreichbaren und des
Sphärischen schwingen in den Kompositionen von Belma
Bešlić-Gál mit, wenn sie langsam aus dem Nichts hervortretende, irisierende „Klangorganismen“ schafft. Die zu
homogenen Klängen verschmelzenden Einzelteile folgen
fernab formaler Strukturen ihren eigenen Gesetzen der
kontinuierlichen Veränderungen und setzen mit ihrem weder beginnen noch enden wollenden Verlauf das gängige
Zeitempfinden außer Kraft. In diesen jenseits der alltäglichen Wahrnehmung liegenden Inspirationsquellen und
den daraus geformten neuen Welten findet sich auch Kritik
an vorherrschenden Umständen, etwa jene an den Nachkriegsgesellschaften des Westbalkans; ihre früh gestartete
Laufbahn als Pianistin stärkte zudem ihre „Abneigung ge-
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
gen das Konzert-Establishment und die etablierte Aufführungspraxis“. Mit interdisziplinären Werken, die die in der
Musik ausgedrückten Vorstellungen des bisher Ungehörten
verstärkten, kämpft sie mit subtilen Klangwelten gegen
diese Konventionen an.
Werke (Auswahl)
NGC 3372 Lieder (2006–2011) für Ensemble und weibliche
Stimme
Besetzung: Flöte/Altflöte, Klarinette, Horn, Schlagwerk
(Vibrafon, Crotales, Triangel, Windspiel, Timpani in D, Gong
in E, Tamtam, Große Trommel), Harfe, Klavier, Weibliche
Stimme, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass
UA 11/2011, Porträtkonzert Belma Bešlić-Gál, Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main, IzS
Ensemble, Gerhard Müller-Hornbach (Leitung)
LAKES – Lacus Somniorum II (2008) für großes Ensemble
Besetzung: Bassklarinette, Fagott, Horn, Posaune,
Große Trommel, Tamtam, Glockenspiel, Vibraphon, BassMarimba, Harfe, Klavier, Celesta, Violine I, Violine II, Viola,
Violoncello, Kontrabass
UA 2008, Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz, Ensemble
für Neue Musik, Edo Micic (Leitung)
Echo II (2008) für Klavier mit oder ohne audiovisuelle
Projektion
UA 2008, Kunstuniversität Graz, Belma Bešlić-Gál (Klavier)
2012 Theater Reutlingen/Ballett Pforzheim, RISK TO FAIL
Projektstipendium, Internationales Forum für professionelle ChoreographInnen und KomponistInnen; Kompositionsförderung, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und
Kultur; Kompositionsförderung, Stadt Wien
2011 flut IGNM, ausgewählter österreichischer Beitrag für
World New Music Days 2013 (Kosice–Wien–Bratislava);
Arbeitsstipendium-Kompositionsauftrag, Land Salzburg;
IzS-Kunst & Kulturpreis, Ingrid zu Solms-Stiftung, Frankfurt/Main; Startstipendium, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur; Kompositionsförderung, SKEFonds; Internationales Arbeitsstipendium „Composer in
Residence – Komponistinnen nach Frankfurt“, Archiv Frau
und Musik, Institut für zeitgenössische Musik der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt/Main
Aufträge, Aufführungen, Festivals (Auswahl)
Theater Reutlingen Die Tonne, Deutschland; ensemble reconsil, Wien; ICMC, Ljubljana, Slowenien; OENM,
Salzburg; World New Music Days 2013, Kosice–Bratislava–Wien; JazzWerkstatt Wien; Matthias Schorn, Wiener Philharmoniker; Archiv Frau und Musik, Frankfurt/
Main, Deutschland; die andere saite, Graz; Hessischer
Rundfunk/Hochschule für Musik und Darstellende Kunst,
Frankfurt/Main, Deutschland; Festival Sláturtíð, Reykjavík,
Island; Neue Musik in St. Ruprecht, Wien; Ensemble für
Neue Musik, Graz; Sarajevo War Theatre, Bosnien und
Herzegowina; National Theatre Sarajevo, Bosnien und
Herzegowina; Encuentro de Arte Sonoro Tsonami,
Buenos Aires, Argentinien; Sonic Vigil Festival, Cork,
Irland; Manufaktura Festival, Tuzla, Bosnien und Herzegowina; Studentski centar, Zagreb, Kroatien; SKC, Belgrad,
Serbien; Tovarna Rog, Ljubljana, Slowenien; Baby Belico,
Caracas, Venezuela; 16th Biennial Festival of New Music at
The Florida State University, USA
Tanja
BrüggemannStepien
www.tanja-brueggemann-stepien.com
© Privat
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Tanja
BrüggemannStepien
Geboren 1970 in Linz, erster Klavierunterricht im Alter
von fünf Jahren am Brucknerkonservatorium Linz, danach
Studien in Klavier, Jazzklavier, Komposition und Musikwissenschaften in Linz und Wien sowie Kompositionsstudium in London, Studium der Instrumentalpädagogik
am Brucknerkonservatorium Linz, seit 1995 Lehrtätigkeit
in Musikschulen in Oberösterreich, außerdem aktiv beim
Musikvermittlungsprojekt Klangnetze, Meisterkurse bei
José Manuel López López, Fabio Nieder und Klaus Huber,
Erasmus-Studienaufenthalt in Łódź/Polen bei Zygmunt
Krauze und Krzysztof Knittel (elektroakustische Komposition), ebendort Postgraduate-Studium für Film- und Audiovisuelle Komposition an der Musikakademie, 2011 Abschluss
des Bachelorstudiums Komposition bei Adriana Hölszky
mit Auszeichnung sowie Tonsatz und Kontrapunkt bei Alexander Müllenbach an der Universität Mozarteum Salzburg,
seit 2012 Masterstudium bei Tristan Murail
„Eine Komposition ruft nach Expression seinerselbst.“
Unter dieser Prämisse arbeitend nimmt sich Tanja Brüggemann-Stepien selbst zurück und begibt sich immer wieder
aufs Neue auf die Suche nach den Weiterführungen einer
klanglichen Vorstellung aus ihrer inneren Notwendigkeit
heraus. Derart unterschiedlich gestalten sich daher auch
ihre Werke, die in intensiver Auseinandersetzung mit dem
Material entstehen. Nicht nur in der Einbeziehung unterschiedlicher Stile, sondern auch im Umgang mit diversen
Techniken, die in Form von Schnitt, Überblendung oder
Zeitraffer etwa auch dem Film entnommen sein können,
spiegeln sich die Offenheit der Komponistin; die Verwendung von außermusikalischen Klangerzeugern wie eines
Papiershredders oder die Erweiterung der Musik um
performative Elemente zeugen zudem von einem weitrei-
Aufführungen (Auswahl)
chenden Musikverständnis. Dies rührt auch daher, dass
sich die Komponistin immer wieder auf die Suche nach den
Möglichkeiten über den geglaubten Rand hinaus macht und
sich dabei gerne selber überraschen lässt.
Werke (Auswahl)
Fliegende Leitern (2012) für Sopran, Altflöte (Bassflöte), BKlarinette, Violoncello, Klavier, Zuspielung, nach dem Bild
Unconscious Compulsive Thoughts von Louise Bourgeois
sowie einem Text aus Confessiones des Augustinus von
Hippo
Was wahr ist (2011) für Sopran, Flöte, Klarinette, Violoncello
und Zuspielband, nach dem gleichnamigen Gedicht von
Ingeborg Bachmann
Sand auf meinen Schuhn (2010) für Tenor (Countertenor),
Violine, Violoncello, Klavier, Crotales, Basskalimba, nach
zwei Gedichten von Thomas Bernhard
Knochenmann (2009) für 4 Frauenstimmen, B-Klarinette,
Akkordeon, Schlagzeug, nach einem Gedicht von Francois
Wetterwald
Spring/Pavasaris/Frühling (2009) für Oberstimmenchor, 3
Bratschen, 2 Violoncelli, 1 Kontrabass, präpariertes Klavier,
nach dem gleichnamigen Gedicht von Salomeja Neris
Somata Ison Pneumata I & II (2008–09) für Streichquartett,
Es- und Bassklarinette, Piccolo und gr. Flöte, Klavier bzw.
Streichquartett, Holzbläserquintett
Spiegelungen Brücken umfliessender Klänge (2008) für
Blockflöte (Subbass-, Tenor- und Altflöte), präpariertes
Klavier
Treffpunkt Neue Musik, Ö1; ÖGZM; Residenzgalerie Salzburg; Musica Moderna, Łódź, Polen; Brucknerhaus Linz;
Composing on the Continent, Meetingpoint Messiaen,
Görlitz-Zgorzelec, Polen; Akkordeon Plus – Vinzentium,
Brixen/Südtirol, Italien; Universität Mozarteum Salzburg;
Klangfluss; interdisziplinäre Kooperationen: Klangwerkstatt – Lentos Kunstmuseum Linz, Kunstuniversität Linz;
Installation – Prolog Ulewa, Galeria Manhattan Łódź,
Polen
Aufträge (Auswahl)
Stadt Linz, Universität Mozarteum Salzburg, Aspekte
Salzburg, Linz09, KlangFluss, Janus Ensemble, Gemeinde
Ansfelden, ÖGZM
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2011 Förderung für Auslandsstudium in Łódź, Polen, Raab
Stiftung; Förderung der Teilnahme am Meisterkurs der
Sommerakademie der Universität Mozarteum Salzburg
2010/11 Förderung des Auslandsstudiums in Łódź, Polen,
Landesregierung Oberösterreich
1995 Preisträgerin, Helmut-Schiff-Schenkung; Gewinnerin
in der Kategorie Ensemble mit George Crumbs Vox Ballaenae, Das Podium
1993 Kompositionsstipendium in London bei Francis
Shaw, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
1981 Gewinnerin, Jugend musiziert
Literatur
Contemporary Composers + Composing on the Continent, Hrsg: Meetingpoint Music Messiaen ISBN 978-3-00036084-8
www.doderer.at
Johanna Doderer
© Johannes Ifkovits
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Johanna
Doderer
Geboren 1969, lebt und arbeitet in Wien; frühe Improvisationen lassen Gerold Amann auf sie aufmerksam werden, er
ist ihr wichtigster Mentor und Förderer; ab 1993 Kompositionsstudium bei Beat Furrer in Graz, ab 1995 Studien bei
Erich Urbanner und Klaus-Peter Sattler (Film- und Medienkomposition) in Wien
Mit der Arbeit eines Bildhauers vergleicht Johanna Doderer gerne ihre Tätigkeit als Komponistin – mit dem Unterschied jedoch, dass sie nicht Stein, sondern Zeitebenen
bearbeitet. Dies lässt sich auf mehrfache Weise deuten,
denn sowohl die zeitliche Ebene einer in sich geschlossenen Komposition eröffnet einen spezifischen Umgang mit
der Vergänglichkeit; aber auch zu Kompositionen anderer
Zeiten bilden die Werke von Doderer eine besondere Beziehung. Sich der Tradition bewusst, setzt sie ihr Schaffen
bewusst in Zusammenhang damit, um sie mit ihren eigenen
Ideen zu verschmelzen. Für ihr umfangreiches Schaffen
in unterschiedlichsten Gattungen findet sie in der Natur
Inspiration wie in den Werken ihres Großonkels Heimito von
Doderer. Letztere veranlassten sie ebenso zum Ausdruck
von Wut wie auch von Komik; genauso aber findet man in
ihren Werken eine unendliche Ruhe. In dieser Vielfalt des
Ausdrucks verleiht Doderer nicht nur ihren Gefühlen Ausdruck, sondern regt auch das Publikum dazu an, sich mit
ihren Regungen nachzuspüren.
Für Johanna Doderer ist alles Musik. Inspiration begegnet
ihr überall. Romane ihres Großonkels Heimito von Doderer – wie beispielsweise Die Merowinger, der Vorlage zum
Wutmarsch ist – sind dabei ebenso Inspirationsquelle wie
der Anblick der Berge. Beim Klettern findet sie Ausgleich
zu ihrem kreativen Schaffen. „Klettern ist wie komponieren.
Ich finde meinen Rhythmus und mein Atem ist die Musik“,
sagt Johanna Doderer.
National und international erfreuen sich ihre Kompositionen
immer größerer Beliebtheit. Patricia Kopatchinskaja, Édua
Zádory, Ildiko Raimondi oder Marlis Petersen gehören zu
den Künstlern, die Johanna Doderers Sprache verstehen
und lieben.
Werke (Auswahl)
Kammermusik
4 Streichquartette, 3 Klaviertrios, 5 Streichquintette, Werk
für Akkordeon und Streicher, Solowerke für Violine, Violoncello, Klarinette, Bassklarinette, Flöte, Klavier, Orgel, Harfe
Lieder für Sopran, Mezzosopran, Bariton und Klavier nach
Texten von Ingeborg Bachmann, Wolfgang Hermann, Christine Lavant, Antonia Pozzi u. a.
Oper und Kurzoper
Der leuchtende Fluss (Text: Wolfgang Hermann), Strom
(Text: Euripides, Johanna Doderer), Die Fremde (Text: Euripides), Papagenono (Text: Franzobel), Falsch verbunden
(Text: Daniel Glattauer)
Orchesterwerke, Werke für Soli, Chor und Orchester
Salve Regina für Sopran, Chor und Orchester, Mon cher
cousin für Sopran und Orchester, Liebesbriefe von „Bäsle“
an W. A. Mozart, neu geschrieben von Susanne Wolf, Der
große Regen für Orchester, Astraios für Sopran, Mezzo­
sopran, Chor und Orchester, 1. Symphonie
Streichorchester- und Kammerorchesterwerke
Vision for Madrid nach einem Gemälde von Zaha Hadid
u. a.
Aufführungen (Auswahl)
Bregenzer Festspiele, Wiener Concert-Verein, Klangspuren Schwaz, Brucknerfest Linz, Neue Oper Erfurt, Theater an der Wien, Museumsquartier Wien, Musikverein
Wien, Meistersingerhalle Nürnberg, Mozartfest Augsburg,
internationale Konzerte in London, Liverpool, Moskau,
Rom, München, Berlin, New York, Washington, Budapest,
Ljubljana, Turin
Aufträge (Auswahl)
Wiener Symphoniker, Haydn Trio Eisenstadt, Linz09,
open music, Bregenzer Festspiele, Klangspuren Schwaz,
Theater an der Wien, Münchner Rundfunkorchester,
Wiener Concert-Verein, Brucknerfest Linz, Wiener Konzerthaus, Paradisi Gloria München, Musiktage Mondsee,
Haydn Festival Eisenstadt
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2004 Publicity Preis, SKE-Fonds; Composer in Residence,
Wiener Concert-Verein
2002 Staatsstipendium für Komposition, Bundeskanzleramt; Kulturpreis, Stadt Feldkirch; Kulturförderpreis, Stadt
Wien
2001 Wiener Symphoniker Kompositionsstipendium,
Stadt Wien
www.elisabeth-harnik.at
Elisabeth Harnik
© Beba Fink
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Elisabeth
Harnik
Geboren 1970 in Graz, lebt und arbeitet in Gams, Steiermark, Studium klassisches Klavier an der damaligen
Musikhochschule Graz, später Kompositionsstudium bei
Beat Furrer an der heutigen Kunstuniversität Graz, Zusammenarbeit mit namhaften Ensembles wie Ensemble
Zeitfluss Graz, Ensemble 09 Linz, RSO Wien, Ensemble
PHACE Wien, Klangforum Wien, ensemble reconsil Wien,
Trio Amos Wien, Trio Eis Wien, Thürmchen Ensemble Köln,
Fidelio Trio London, Cantus Ensemble Zagreb, Ensemble
mise-en N. Y. sowie mit diversen nationalen und internationalen SolistInnen; neben ihrer Kompositionstätigkeit
ist sie als Improvisationsmusikerin solo und in Ensembles
mit exponierten VertreterInnen der improvisierten Musik
auf nationalen und internationalen Festivals vertreten, u. a.
V:NM-Festival, Ulrichsberger Kaleidophon, Nickelsdorfer
Konfrontationen, Artacts Festival St. Johann, Klavierfestival
Soundgrube Wien, Musicacoustica Beijing, Beethoven Fest
Bonn, Alpenglow Festival London, Umbrella Music Festival
Chicago, Comprovise Festival Köln.
Das Klavier fasziniert Elisabeth Harnik aus der Tradition
heraus, die das Instrument mit sich bringt, worin sie aber
gleichzeitig auch die Herausforderung sucht, ihm neue
Klänge zu entlocken – auf Präparierungen greift die Komponistin und Pianistin dazu gelegentlich zurück, auf den
Einsatz von Elektronik hingegen verzichtet sie. Denn auch
in seiner ursprünglichen Gestalt verbergen sich in den
Tasten und dem Korpus genügend ungenützte Möglichkeiten, die es zu erforschen gilt. Vorsätze, denen Harnik
auch bei der Verwendung anderer Instrumente folgt. Basis
ihrer Kompositionen bilden oftmals in Rastern angeordnete
rhythmische oder melodische Materialien, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln lesen lassen. Die darauf gründenden Regeln, die sie ihren Kompositionen zugrunde legt,
führen sie in ein Wechselspiel zwischen deren Befolgung
und dem auf Intuition gestützten Reiben an diesen selbst
auferlegten Systemen. Notiert werden die oft raschen, atonalen Verläufe in äußerster Präzision, die in ihrer oftmaligen
Komplexität das gesuchte Neue eröffnen. Harnik über sich
selbst: „Komponieren und Improvisieren ist für mich ein
Wechselspiel von Kalkuliertem und Unvorhergesehenem:
Ein Reflektieren über entstandenes Klangvokabular – sei es
durch vorgefasste oder spontane Interventionen – und ein
Nachspüren einer unbewussten inneren Struktur.“
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2012 Artist in Residence, 12. eu-art-network Internationales Kunstsymposion, Oslip
2010 Artist in Residence, OMI International Arts Center,
New York
2008 Artist in Residence 13, KomponistInnenforum
Mittersill
2007 Andrzej-Dobrowolski-Kompositionsstipendium,
Land Steiermark; Staatsstipendium für Komposition, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur; Würdigungspreis, Kunstuniversität Graz
2005 Musikförderpreis, Stadt Graz
Werke (Auswahl)
Aufführungen (Auswahl)
reframe another (2011) für Ensemble
Auftragswerk Klangforum Wien
UA Oktober 2011, Helmut-List-Halle Graz, Klangforum Wien
schatten.risse (2008) für Klaviertrio
Auftragswerk Haydnjahr 09
UA Jänner 2009, Stadtcasino Basel, Haydn Trio Eisenstadt
Weitere Aufführungen: Dresden 2009, Haydn Trio Eisenstadt; Eisenstadt 2009, Haydn Trio Eisenstadt
Superstructure (2006/07)
Besetzung: Perkussion, Klarinette, Viertelton-Akkordeon,
Klavier, Violoncello, Kontrabass und Elektronik
Auftragswerk ORF und Jeunesse
UA April 2007, Radiokulturhaus Wien, Ensemble ALL EARS
AREA, Elisabeth Harnik (Klavier, Leitung)
2012 Moving Sounds Festival, New York City, USA; Transart, Bozen, Italien; Klangspuren, Schwaz, Tirol; 2011/2012
e_may, Wien; 2011 Musikprotokoll, Graz; 2010 Soundings,
London, Großbritannien; 2009 Festival4020, Linz; Haydn
Jahr, Eisenstadt; 2008 KomponistInnenforum, Mittersill;
2007 Grazer Opernhaus; 2006 Paul-Hofhaimer-Tage, Radstadt; Wiener Mozartjahr; Münchner Opern-Festspiele;
2003 Hörfest, Graz; Steirisches Kammermusikfestival;
2002 Grazer Osterfestival
Sonja Huber
© Helmut Lackinger
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Sonja Huber
Geboren 1980 in Wiener Neustadt, Diplomstudium Konzertfach Klavier, Musiktheorie und Komposition (bei Michael
Jarrell und Detlev Müller-Siemens) mit Auszeichnung an der
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Doktorat in Musikwissenschaft mit der Dissertation Klavierkonzerte an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, Meisterkurse
u. a. bei Helmut Lachenmann und Hanspeter Kyburz, als
Pianistin bei Oleg Maisenberg und Noel Flores, seit 2008
Lehrtätigkeit an der Universität für Musik und darstellende
Kunst Wien; ihr Schwerpunkt als Wissenschafterin sowie
als Pianistin liegt im 20. und 21. Jahrhundert.
Das Publikum auf eine atonale Abenteuerreise zu entführen
ist der Wunsch von Sonja Huber. Zunächst hat sie sich für
ihre absolute Musik auf Konstruktionsmodelle berufen und
verwendete gelegentlich systematische Hilfen, die allerdings nach Vollendung des Werkes nicht mehr erkennbar
waren. Zunehmend lässt sie sich ohne detaillierte Vorausplanungen auf den Kompositionsvorgang ein – und fordert
auch von ihrem Publikum, sich ihrer Musik vorbehaltlos zu
nähern. Wenngleich ihr Interesse als Pianistin, Dirigentin,
Wissenschafterin und Pädagogin den Stilmitteln unterschiedlichster Epochen gilt, steht sie einer direkten Übernahme historischer Kompositionsweisen in ihren Werken
skeptisch gegenüber. Und auch ein Programm erachtet sie
nicht als notwendig, denn Musik ist sich ihrer Ansicht nach
selbst genug.
Werke (Auswahl)
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
Visionen für Ensemble und Elektronik, 2012
UA 20. Oktober 2012, Minoritenkirche Krems
Puzzle II für Kammerorchester, 2012
UA 9. Oktober 2012
Dickicht für Oboe, Klarinette und Fagott, 2011
UA 24. Oktober 2011, Off-Theater Wien
Petits Fours für Violine, Violoncello und Klavier, 2011
Der Mann, der Erdrutsche sammelte für Sopran, Oboe,
Klarinette, Violine und Violoncello, 2004/09
UA 21. Oktober 2009, Wiener Musikverein
Spurensuche für Orchester, 2005
UA 27. Jänner 2006, Wiener Konzerthaus
Gratwanderung für Klavier, 2006
2012 Anerkennungspreis für Wissenschaft, Land
Niederösterreich; Arbeitsstipendium, Bundesministerium
für Unterricht, Kunst und Kultur
2011 Förderungspreis, Stadt Wien
2010 Kulturanerkennungspreis für Musik, Land Niederösterreich
2006 Kulturanerkennungspreis für Musik, Stadt Wiener
Neustadt; Wiener Symphoniker-Stipendium, Stadt Wien
2004 2. Preis, Internationale Sommerakademie PragWien-Budapest; Auswahl von à droite für Klaviertrio als
Pflichtstück, 2. Internationaler Joseph-Haydn-Kammer­
musik-Wettbewerb
Alexandra
KarastoyanovaHermentin
[email protected]
© Ursula Röck
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Alexandra
KarastoyanovaHermentin
Geboren 1968 in Moskau, Studium Komposition (Boguslaw
Schaeffer) und Klavier (Dimo Dimov, Boyan Vodenitcharov,
Alfons Kontarsky) am Mozarteum Salzburg und an der
staatlichen Musikakademie in Sofia, Zusammenarbeit u. a.
mit David Bowlin, Johannes Kalitzke, Oswald Sallaberger,
Mozarteum Orchester Salzburg, oenm, Pazardzhik Symphony Orchestra, ICE/USA, Da Capo Chamber Players,
Uraufführungen u. a. in Merkin Concert Hall, Columbia
College, Villa Massimo sowie bei den Festivals QuadCities/USA, Sound Ways, Summartonar/Färöer Inseln,
Aufträge u. a. von WDR, ORF, Aspekte Salzburg, ensemble
xx. jahrhundert, CD-Veröffentlichungen u. a. ORF Edition
ZeitTon 2012
In übereinander gelagerten Linien erzeugt Alexandra
Karastoyanova-Hermentin vielschichtige Gebilde, deren
selbständige Komponenten zu einem ständigen Wechselspiel finden. Die Gleichberechtigung der Ebenen verleitet
dazu, die Konzentration mehr auf die eine oder andere Linie
zu richten und den Wechsel zwischen ihnen bewusst wahrzunehmen. Aus weit entlegenen musikalischen Gebieten
wie bulgarischer Volksmusik oder Musiktraditionen findet
sie Material, um es weniger in direkten Zitaten als vielmehr
in Form von Allusionen oder weit entfremdet in behutsamem Umgang in ihre jüngsten Kompositionen einzubeziehen. Weder an außermusikalischen Ideen noch an Reihentechnik orientiert sich die Komponistin dazu, vielmehr ist es
eine auf Intuition beruhende, innermusikalische Logik, auf
die sie sich beruft. Differenzierte Spielweisen, Fakturmodelle und Melismatik sowie Heterophonie verschmilzt sie so
zu einer sehr individuellen, ausgeklügelten Klangsprache, in
der sie zunehmend auch nach Spontaneität sucht.
Die Komponistin: „Die Charakteristik meiner Musik wird bestimmt durch eine stilistische Vielfalt, die einerseits geprägt
ist von Rückbezügen auf Musik der Vergangenheit und
gleichzeitig Elemente aus traditionellen Musikkulturen aufweist, beides in der Musiksprache der Gegenwart vereint.
Bei allen inhaltlichen und strukturellen Aspekten steht die
emotionale Wahrnehmung und Wirkung im Vordergrund.“
Aufträge (Auswahl)
International Contemporary Ensemble, International Competition HAMS Chicago: Pflichtwerk, Aspekte Salzburg,
ensemble xx. jahrhundert, WDR, Österreichischer Rundfunk, stART/Festival aktueller Musik, Salzburger Landesregierung, David Bowlin, Lisa Smirnova, Festival Izolyatsia
Ukraine
Werke (Auswahl)
Aufführungen (Auswahl)
Annäherung (2005) für 14 Instrumente, Auftragswerk Salzburger Landesregierung, uraufgeführt durch das Mozarteum Orchester Salzburg unter Johannes Kalitzke war Teil
der Ausstellung Viva!Mozart (2006–2007) in der Salzburger
Residenz und später im Fine Art Museum of Sejong-Center
in Seoul/Südkorea (2007).
Galechri (2007) für 9 Instrumente
Auftragswerk WDR Köln
UA 2007, Klaus-von-Bismarck-Saal, Köln, oesterreichisches
ensemble für neue musik, Johannes Kalitzke (Musikalische
Leitung), weitere Aufführungen: oenm, Oswald Sallaberger,
Salzburg; ensemble xx. jahrhundert, Peter Burwik, Wien
und Donau Universität Krems
Mahagoni. Konzert für Violine und Streichorchester (2007)
Auftragswerk Bulgarian Virtuosi Chamber Orchestra
UA 2007, Carnegie Hall New York, David Bowlin, Bulgarian
Virtuosi Chamber Orchestra, Stefan Linev (Musikalische
Leitung)
Klavierkonzert (2000)
Auftragswerk StArt Festival Salzburg
UA Per Rundberg, Mozarteum Orchester Salzburg unter
Johannes Kalitzke, Orchester Haus Salzburg; weitere Aufführungen: Pazardzhik Symphony Orchestra/Bulgarien
Carnegie Hall, Merkin Concert Hall, Chicago Cultural
Center, Flagey Brüssel, Großer Saal Mozarteum,
Washington Square Contemporary Music Society,
Nordic House – Torshavn & Toftir/Färöer, Sibelius
Akademy Concert Hall, Solitär Mozarteum, Bulgarian
National Hall, La Plata, Buenos Aires, ZeitTon
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2010 Staatsstipendium für Komposition, Bundes­
ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2007 Förderungspreis, Stadt Wien
2006 Wiener Symphoniker Kompositionsstipendium,
Stadt Wien; Aaron Copland Fellowship for the Artist
Residency, The MacDowell Colony; Staatsstipendium für
Komposition, Bundeskanzleramt
2005 Förderungspreis, Theodor-Körner-Stiftung
2004 Kompositionsstipendium, Bundeskanzleramt
2003 Winner of the Young Composer Project, ICE, USA
2002 Jahresstipendium für Komposition, Land Salzburg
2001 Staatsstipendium für Komposition, Bundes­
kanzleramt
[email protected]
Manuela Kerer
© Rainer Held
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Manuela
Kerer
Geboren 1980 in Brixen/Südtirol, Studien am Tiroler
Landeskonservatorium (Komposition bei M. Lichtfuss und
IGP Violine, beides mit Auszeichnung) sowie Studium der
Rechtswissenschaften und Psychologie an der Universität
Innsbruck, weiterführende Kompositionsstudien bei Alessandro Solbiati in Mailand, daneben Besuch von zahlreichen Meisterkursen und Workshops, z. B. Ferienkurse für
Neue Musik Darmstadt, Auftragswerke für Ensembles wie
die reihe, Bayerische Kammerphilharmonie, Camerata Europaea und AusnahmekünstlerInnen wie Julius Berger oder
Bojidara Kouzmanova.
Woher Manuela Kerer ihre Energie nimmt, mag man sich
wohl fragen, denn neben Komposition und Instrumentalpädagogik (Violine) hat sie auch Psychologie und Jus
studiert. All dieses Wissen fließt auch in ihre Kompositionen ein, wenn sie beispielsweise Teile des italienischen
Strafgesetzbuches in Musik setzt oder sich mit neuropsychologischen Vorgängen auseinandersetzt. Trotz dieser
rationalen Bezugspunkte kommt auch die Sinnlichkeit in
ihren Werken nicht zu kurz. Dabei hegt sie eine besondere
Vorliebe für ungewohnte Klänge, wenn sie z. B. überlegt,
ein Stück für zehn elektrische Zahnbürsten zu schreiben.
Und obwohl das keineswegs als Witz gedacht ist, will sie
die Neue Musik mit Humor aus ihrer allzu ernsten Ecke
holen. Um das Publikum mit dem Ungewohnten vertraut zu
machen, kombiniert sie dies gerne mit Bekanntem, um von
da aus in unbekanntere Gefilde zu führen. Da kann es auch
vorkommen, dass eine Fanfare mit anderen Mitteln wie
gehauchten Stimmen, dissonanten Akkordeonklängen und
Poppigem kombiniert wird. Aber auch Alltagsgeräusche,
feine Streicherklänge und elektronisch Verändertes sind in
ihrer Musik zu erkunden. Damit sich das Publikum dabei
nicht in eine passive Hörweise zurückzieht, bezieht sie es
gelegentlich in ihre Werke mit ein. Immer wieder gern unternimmt sie „Hörspaziergänge“ oder komponiert im Rahmen
von Workshops mit Kindern und Jugendlichen, um sie auf
die Klänge des Alltags und somit einen wichtigen Aspekt
der zeitgenössischen Musik neugierig zu machen.
Werke
IMPOS (2010) für 10 elektrische Zahnbürsten, weiteres
unmögliches Instrumentarium und Stimme
UA Oktober 2010, Festival transart Bozen, Maja Ratkje und
Percussion Group conTakt
plas: Reise durch das Gehirn (2008/2009), Konzert für Violine und Ensemble
UA Oktober 2009, Schönberg Center Wien, Bojidara
Kouzmanova, Violine, ensemble reconsil, Roland Freisitzer
(Leitung)
tickende polli (2008/2009)
Durchgeknallte Kurzoper, inspiriert von einem Besuch der
Komponistin im italienischen Senat
UA Juni 2009, Reaktorhalle München, Festival
A*DEvantgarde München, Ulrich Nicolai (Leitung), Antje
Schupp (Regie)
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2011 Theodor-Körner-Preis; Publicity Preis, SKE-Fonds;
Emil-Berlanda-Preis; Staatsstipendium für Komposition,
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2009 Aufnahme in die Liste „100 young creative talents“,
Ausschuss der Europaregionen; Walther von der Vogelweide-Preis
2008 Staatsstipendium für Komposition, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2007 Höchstbegabtenstipendium, Rotary Club Innsbruck
Aufführungen (Auswahl)
Klangspuren Schwaz; Asiago Festival, Italien; Transart,
Bozen, Italien; International Festival for Contemporary
Music Moscow, Russland; Wien Modern; A*DEvantgarde
München, Deutschland; Tiroler Festspiele Erl; Konzerthaus Berlin, Deutschland; Neue Oper Frankfurt, Deutschland; Hochschule für künstlerische Bildung (Escuela
Superior de Formaciòn Artistica ESFA) Puno, Peru;
Bayerische Kammerphilharmonie, München, Deutschland;
e_may Festival, Wien; Austrian Cultural Forum New York,
USA; Wiener Konzerthaus; Haydn Festspiele Eisenstadt;
Muziek Biennale Niederrhein
Der gemeinnützige Verein mica – music austria unterstützt seit 1994 heimische Musikschaffende in Form von Beratung und Information. Näheres
zur Komponistin sowie zu zahlreichen österreichischen Musikschaffenden
finden Sie unter www.musicaustria.at sowie in der mica-Datenbank unter
db.musicaustria.at.
Katharina
Klement
© Uli Johannsen
www.katharinaklement.com
Katharina
Klement
Geboren 1963 in Graz, lebt und arbeitet in Wien, Studien Klavier, Komposition und Elektroakustische Musik an
der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien,
„Composer-performer“ im Bereich von notierter und improvisierter, elektronischer und instrumentaler Musik, querverbindende Projekte in den Bereichen Musik-Text-VideoPerformance, zahlreiche Mehrkanal-Werke in Kombination
mit Instrument(en) und/oder Stimme(n), Klanginstallationen,
Solo-Performances; besonderes Interesse gilt dem Instrument Klavier und dafür erweiterte Spieltechniken; Gründerin und Mitglied von mehreren Ensembles für improvisierte
und kollektiv komponierte Musik, internationale Aufführungen und Konzerte, zahlreiche CD-Produktionen, Gründung
des eigenen labels KalK, seit 2006 Lehrauftrag (Elektroakustische Musik, Komposition, Improvisation) an der
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Gefragt nach einer Definition für Musik fällt die Antwort von
Katharina Klement kurz und bündig aus: „Alles, was klingt.“
In ihre Werke finden folglich nicht nur diverse Instrumente
in originaler und präparierter Form sowie jegliche elektronische Mittel Eingang, sondern auch außermusikalische
Gegenstände werden zum Klingen gebracht: Von Papier,
Metall und Stein reicht das Equipment über Spielzeug
bis hin zu Betonmaschinen. Wenngleich die Werke trotz
handgreiflicher Materialen nicht als brachial zu beschreiben
sind, so sind sie gleichzeitig frei von Pathos und lenken
in ihrer steten Entwicklung oft verfremdeter Klänge die
Konzentration auf die kontinuierlichen Veränderungen. Für
diese trägt Klement oft sowohl als Komponistin wie auch
als interpretierende und improvisierende Performerin am
Klavier und mit „elektronischen Wesen“ Rechnung. Letzterer bedient sie sich zur Erforschung ungewohnter Klangwelten ebenso wie in der Einbeziehung des Raums, wobei
das Umherwandern die Neugier des Weiterverfolgens von
Klängen noch weiter steigert.
Werke (Auswahl)
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
einen Moment bitte (2012)
Teil 1: für 8 Instrumente (Bassklarinette, Akkordeon, Horn,
Klavier, Perkussion, Violine, Violoncello, Kontrabass)
Aufführung 19. August 2012, Zacherlfabrik Wien, Klangforum Wien
Teil 2: 8-Kanal-Klanginstallation (Klangmaterial ist das aufgenommene Instrumentalstück)
Aufführung 5. September 2012 bis 4. Oktober 2012, Zacherl­
fabrik Wien
soundscape Schrattenberg (2012) für 7 stabile und 10 mobile Klangquellen, 80 min.
Besetzung: 2 Trompeten, 2 Posaunen, Gesang, Elektronik, Klavier, Synthesizer, Tuba, Violine, 2 Perkussionsin­
strumente, Horn, Altsaxofon, Klarinette, Bassklarinette,
­Akkordeon, Flöte
Der Landschaftsraum rund um die Ruine des Schlosses
Schrattenberg bei Scheifling/St. Lorenzen in der Steiermark
wird zum Klangraum. In genau definierten Standorten und
Routen treffen insgesamt 17 MusikerInnen aufeinander.
Aufführungen 14. und 15. Juli 2012
granular (2007) für Schlagzeug/Perkussion, Elektronik und
Klavier, ca. 50 min. in Zusammenarbeit mit Thomas Grill
und Wolfgang Reisinger
Auftragswerk Künstlervereinigung MAERZ, Poesie-Festival
Für die Beweglichkeit, Linz 2007
Aufführung 14. April 2007, Hanisch Maschinenhalle, Südpark Linz, 2009 mit einem Video von Billy Roisz als DVD
erschienen, KalK 09
2011 Composer in Residence, Litauen; Staatsstipendium
für Komposition, Bundesministerium für Unterricht, Kunst
und Kultur
2006 Prix Ars Electronica, Honorary Mention
2004 Composer in Residence, KomponistInnenforum Mittersill; Elektronikpreis, Musikforum Viktring-Klagenfurt
2002 Förderungspreis, Stadt Wien; Staatsstipendium für
Komposition, Bundeskanzleramt
2001 Publicity Preis, SKE-Fonds
1994 Max-Brand-Preis
Aufträge (Auswahl)
Linz09; Klangforum Wien; Theater Marie Aarau, Schweiz;
Wissenschaftsfonds Österreich
www.piapalme.at
Pia Palme
© Nikolaus Karlinsky
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Pia Palme
Geboren 1957 in Wien, lebt und arbeitet in Wien, Studium
Blockflöte und Tonsatz am Konservatorium der Stadt Wien
(1980 Lehrbefähigung und künstlerische Diplomprüfung)
sowie Oboe am Schubertkonservatorium Wien, Studium der Darstellenden Geometrie und Mathematik an der
Technischen Universität Wien (Mag. rer. nat. 1988), 1988
Improvisation an der Naropa University, Boulder, Colorado, zunächst Konzerttätigkeit als klassische Oboistin und
Blockflötistin (Kammermusik, Bläserensemble, Orchester,
Musiktheater, Solokonzerte), 1997 Abbruch der klassischen
Laufbahn, seither intensive Beschäftigung mit freier und
strukturierter Improvisation sowie Komposition, seit 2000
Auftritte als Musikerin und Performerin eigener Musik, 2007
gemeinsam mit Gina Mattiello Gründung des Festivals
e_may für neue und elektronische Musik, seit 2011 Arbeit
an einer künstlerischen Dissertation in Komposition bei
Liza Lim an der Universität Huddersfield, Großbritannien
Entschlossen und engagiert eröffnet Pia Palme Wirkungsfelder zwischen Konzept und Kontext, Komposition und
Improvisation, zwischen akustischer und elektronischer
Musik. Sie entwirft feingliedrige Konzepte in unterschiedlichen Dimensionen und stellt Vokal- und Instrumentalmusik
in raumgreifende Anordnungen, um Zwischentöne aufzunehmen und zu verlautbaren.
Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht derzeit die Stimme,
oft mit seltenen Instrumenten, Apparaturen und Elektronik
kombiniert, sowie die kontinuierliche Arbeit mit AudioPartituren. Neues Terrain begeht sie auch als gefragte
Musikerin und Improvisatorin mit der 2007 entwickelten
Subbassblockflöte des Schweizer Instrumentenbauers
Küng. Weiters setzt Palme ein elektronisches Setup ein,
mit dem sie ihr bisweilen zerlegtes Instrument oder andere
Klangquellen moduliert und verarbeitet.
Werke (Auswahl)
Experimentelle Felder erschließt Pia Palme in ihrer Verbindung von instrumentalen Klängen und Stimmperformance
sowie deren elektronischer Verfremdung, etwa wenn sie die
Töne ihrer Subbassblockflöte abnimmt oder InterpretInnen
mit Kehlkopfmikrofonen ausstattet. Ihrer Zeit enthoben
kommen Materialien aus dem Barock zum Einsatz, um etwa
der Oboe da Caccia in der Gegenwart einen neuen Platz
zuzuschreiben. Gerade eine den Erwartungen ihres Erfinders nicht gerecht werdende Sprechmaschine aus dem
18. Jahrhundert erlaubt es der Komponistin, den Reiz in der
Umfunktionierung der Erfindung zu suchen und damit Unerwartetes zu generieren. Pia Palme, die auch als Flötistin
und Performerin in Erscheinung tritt, erprobt in der Abstimmung auf den Raum ungewöhnliche Formen des Auftritts,
wenn die InterpretInnen etwa weit voneinander entfernt auf
die Kommunikation mittels Blickkontakt verzichten müssen
und ein Chor dazu herausgefordert wird, sich ohne Dirigent
selbst zu organisieren. So eröffnen sich klangliche Spannungsfelder, die auch gesellschaftliche Fragen aufwerfen.
Als Komponistin widmet sie sich in letzter Zeit verstärkt
dem Finden von neuen kompositorischen Strukturen.
LIP OF THE REAL, woman/composer/(m)other (2012) für
Stimme (Mezzosopran) mikrofoniert mit Kehlkopfmikrofon,
Schlagwerk und 4-Kanal Elektronik
Texte: Margret Kreidl (Deutsch), Anne Waldman (Englisch),
Pia Palme (Englisch)
Libretto: Pia Palme
UA in der Reihe Elektronischer Frühling, Alte Schmiede
Wien mit Lore Lixenberg, Mezzosopran; Bernd Thurner,
Schlagwerk; Pia Palme, Live-Elektronik; Alfred Reiter,
Sounddesign; weiters beim Festival RAFLOST, Reykjavik,
Island
CANTU FOLIATO (2012)
Komposition mit Audio-Partitur/Baukasten für Vokalensemble SATB, 2-4 Kopfhörer, für 4 bis 20 Stimmen. Optional: Live-Elektronik
Mit Texten/Textteilen aus IOVIS von Anne Waldman
Dauer variabel von 7:30 bis 15 min.
BARE BRANCHES (2012)
Auftragswerk Wien Modern und e_may,
UA 25. Oktober 2012, Wien Modern
DER KÜHNERE ENTSCHLUSS (2011)
Entwurf für Stimme, Oboe da Caccia, Elektronik und die
Sprechmaschine von Kempelen
Besetzung: Oboe da Caccia, Stimme, Sprechmaschine
mikrofoniert (DPA 4099 vorne am Schalltrichter und ein
Kontaktmikrofon C411 unten am Boden des Blasebalgs),
Elektronik (Ableton live, 2 Ringmodulatoren, analoge und
digitale Effektgeräte)
Texte aus: Margret Kreidl: Meine Stimme, Hansjörg Zauner: seiltänzergerümpel sowie aus dem Exerzierreglement
für die k. u. k. Fusstruppen 1911
Libretto: Pia Palme
Auftragswerk Festival Klangspuren Tirol und e_may
UA mit Gina Mattiello, Stimme; Molly McDolan, Oboe
da Caccia; Pia Palme, Sprechmaschine und Elektronik,
Festival Klangspuren, Innsbruck; weitere Aufführung beim
Moozak Festival, Wien
www.gabrieleproy.at
Gabriele Proy
© Tomatsu Kaoru
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Gabriele Proy
Geboren 1965 in Wien, 2005 Österreich-Auftrag für ihre
Komposition Waldviertel im EU-Japan-Jahr, 2006 EuropaVertretung im Komitee der Internationalen Konferenz The
West Meets the East in Acoustic Ecology an der Universität Hirosaki in Japan, Aufführungen ihrer Kompositionen
u. a. durch renommierte Ensembles wie Koehne Quartett,
Philharmonischer Chor München, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Ensemble die reihe, Ensemble der Grazer
Oper und Mozarte Quintett Salzburg in Europa, der Türkei,
im Iran, in Japan, Australien, Kanada, Lateinamerika und
den USA, seit 2001 Präsidentin des Europäischen Forum
Klanglandschaft; Gabriele Proy ist eine der bekanntesten
zeitgenössischen Komponistinnen Österreichs und eine
Pionierin im Bereich der Soundscape Komposition.
Klänge der Natur oder von Städten sind es, die Gabriele Proy zu Instrumental- und Vokalwerken wie auch zu
Tonbandkompositionen inspirieren: in den Geräuschen
des Wiener Westbahnhofs, dem klanglichen Ablauf der
Jahreszeiten im niederösterreichischen Waldviertel oder
den Klangwelten in Havanna, Kyoto und Tokio spürt sie
Musikalisches auf, vergrößert es wie durch eine Lupe oder
bringt es in anderer Weise verändert an das Publikum und
lässt es damit an den Entdeckungen teilhaben – und trägt
damit zu einer Sensibilisierung unserer akustischen Umwelt im Alltag bei. Über den Konzertsaal hinaus verlässt sie
auch gerne den traditionellen Rahmen von Aufführungen:
Performances, Soundsculptures und Multimediakompositionen stehen ebenso für ihren Kunstbegriff, wie sie auch
experimentelle Kompositionsweisen in ihr Schaffen einbezieht. So lenkt etwa der Vorgang eines Damespiels den
Ablauf des Erklingenden oder graphische Partituren geben
den InstrumentalistInnen Interpretationsspielraum. So
bieten ihre Werke in vielerlei Hinsicht einen neuen Blick auf
Gewohntes.
Werke (Auswahl)
Aufführungen (Auswahl)
Alchemilla vulgaris (2010) für Flöte, Violine, Viola und
Violoncello
UA 10. Dezember 2010, ÖKB-Konzert Film Composers’
Lounge, Dom im Berg, Graz, Ensemble der Grazer Oper:
Manfred Kalcher (Flöte), Klara Ronai (Violine), Emila Gladnishka (Viola) und Ivanila Lultcheva (Violoncello)
Kigen (2008) für Klavier solo
Auftragswerk Wiener Nobelpreisträgerseminars
UA 2. Oktober 2008, Eröffnung des 3. Wiener Nobelpreisträgerseminars, Großer Festsaal der Universität Wien, ManonLiu Winter (Klavier)
Kokoro (2007) für 8–10 stimmigen SA-Chor a cappella
UA 7. Dezember 2007, Allerheiligenhofkirche der Münchner
Residenz, München, Philharmonischer Chor München, Eva
Prockl (Sopran), Andreas Herrmann (Musikalische Leitung)
VIII Festival Internacional de Música Elctroacústica –
Primavera en la Habana 2000, Casa de la Obrapía, Kuba;
BMW Edge Atrium, Melbourne, Australien; New Bulgarian University, Sofia, Bulgarien: Eröffnungskonzert des
Festivals Electroacoustic Autumn in Sofia 2003; Sala
Kominkowa im Kaiserschloss, Poznan, Polen; Soundings:
Exploring the Cutting Edge, London, Großbritannien; Ascolta Palermo, Italien; Hyakkokumachi Tenjikan, Hirosaki,
Japan; Karajan Centrum Wien; Aoyama Gakuin University,
Tokio, Japan: Portraitkonzert; Stift Ossiach; Tempo Reale,
Florenz; Österreichisches Kulturforum Budapest: Portraitkonzert; Schloss Goldegg
Aufträge (Auswahl)
Philharmonischer Chor München, Verein Mäzenatentum
und Filmemacher Walter Wehmeyer für den Dokumentarfilm Aufbruch der Frauen, 3sat-ORF-Produktion: Alchemilla
vulgaris für Flöte und Streichtrio, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Mozarte Quintett Salzburg, IGNM, Evangelische Kirche Österreich, 100 Jahre Evangelische Kirchenmusikabteilung der Universität Wien, ÖGZM
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2012 Kompositionsförderung, Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur; Kompositionsförderung,
Stadt Wien
2011 Kompositionsförderung, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2010 Kompositionsförderung, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2009 Österreichauftrag zum Österreich-Japan-Jahr-2009,
Bundesministerium für europäische und internationale
Angelegenheiten
2006 Kompositionsförderung, Bundeskanzleramt
2005 Österreichauftrag zum EU-Japan-Jahr-2005, Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten
2002 Kompositionsförderung, Bundeskanzleramt
2000 Preisträgerin für Lagom, Festival Radio Burst Trent
Radio, Peterborough, Kanada
1995 Preisträgerin, Kompositionswettbewerb Zeitgleich,
Universität Innsbruck und Verein Transit
[email protected]
Julia Purgina
© Roland Freisitzer
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Julia Purgina
Geboren 1980 in Straubing, Deutschland, lebt und arbeitet in Wien, Studium Viola Konzertfach bei Wolfgang
Klos (Wien) und Ulrich Knörzer (Berlin) sowie Komposition
bei Chaya Czernowin und Erich Urbanner (beide Diplome mit Auszeichnung), 2004 bis 2007 Bratschistin beim
ORF Radiosinfonieorchester Wien, Instrumentalistin beim
ensemble reconsil und bei Studio Dan, 2004 gemeinsam
mit anderen jungen Komponisten Gründung des ensemble
LUX, Aufführungen von eigenen Werken u. a. in Österreich,
Slowenien, Bulgarien, Finnland, der Slowakei, Deutschland
und Estland.
Langatmigkeit ist Julia Purginas Sache nicht. Vielmehr
kommt sie in ihren meist in Zyklen angeordneten Miniaturen auf den Punkt. Und obwohl sie auch theoretische
Arbeit leistet, wenn sie die Unterschiede aleatorischer
Kompositionsmethoden in Amerika und Europa untersucht,
gründet sie ihre eigenen Werke nicht auf einem abstrakten
Konzept. Hingegen verlässt sie sich ganz auf ihre klanglichen Vorstellungen und fährt ein breites Spektrum auf,
das von humorvollen über energiegeladene bis hin zu
subtilen Stimmungen reicht. Als Inspiration dafür dienen
der vielseitig interessierten Komponistin oftmals außermusikalische Bezüge wie selbst erfundene Bilder, Stadtpläne
oder auch literarische Vorlagen: Für den Zyklus Herbarium
reizten sie die ungewöhnlichen Adjektive, die Pablo Neruda
einzelnen Pflanzen zuordnete. Das Gedicht Euonymus von
John Updike regte sie zu einem Werk für Tenorsaxofon und
Ensemble an, in dem sie die von der Vorlage ausgelösten
Stimmungen mit fein gesponnenen Klangfarben ausdrückt.
Die Naturerscheinung des Umkreisens von Sonne, Erde
und Mond führte zum Zyklus Lunarium, bestehend aus
jeweils einem Stück für Viola, Violoncello und Kontrafagott.
Selbst als freischaffende Bratschistin aktiv ist sie Mitbegründerin des ensemble LUX und auch im ensemble reconsil Wien tätig. Daher ist es Purgina ein großes Anliegen, ihre
Kompositionen durch ihre eigene Interpretation zu Gehör
zu bringen. Folglich spielte sie auch die Uraufführung und
österreichische Erstaufführung des jüngst entstandenen
Violakonzerts, in dem sie elegische Momente in die Gegenwart holt.
„Mein Violakonzert habe ich im September 2009 im Auftrag
eines Orchesters aus Erfurt komponiert. Der Ausgangspunkt für dieses Konzert war mein Lunarium für Viola solo.
Das Konzert ist zwar einsätzig, aber in drei Teile mit Reprise und Coda unterteilt. Meiner Absicht entsprechend, ein
formal (nicht klanglich) traditionell angelegtes Konzert zu
komponieren, führt die Viola immer durch das Werk. Die
Uraufführung fand am 11. Mai 2010 in Moskau statt (Julia
Purgina, Viola und Ensemble Studio New Music Moscow
unter Roland Freisitzer). Das Werk findet sich auch auf einer
CD des ensemble reconsil wieder, erschienen bei Spektral
Records (Re:New Music).“
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2013/14 Composer in Residence, Wiener Concertverein
2012/13 Aufnahme des ensemble LUX in das NASOM-Projekt, Bundesministerium für europäische und internationale
Angelegenheiten
2011 Ausgesuchte Komponistin, KomponistInnenforum
Mittersill
2010 Startstipendium, Bundesministerium für Unterricht,
Kunst und Kultur
2009 Ausgesuchte Komponistin, Internationales Festival
in Oslip
2008 Kompositionsförderung, Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur
2007 Viktor-Fohn-Stipendium für Kunst; Preis für Musik,
Theodor-Körner-Stiftung
2006 Preisträgerin, Internationaler Antonio-Salieri­Kompositionswettbewerb
2001 Kulturförderpreis, Land Niederösterreich
Aufträge (Auswahl)
Psalm 62 für gemischten Chor und Orgel
Auftragswerk Domchor St. Pölten
UA 27. Februar 2011, St. Pölten
Chambermusic für tiefe Stimme, Bassklarinette
und Klavier
Auftragswerk Lukas Haselböck und cercle
UA 5. Dezember 2010 in Wien
Flashroom für Flöte, Klarinette, Perkussion, 2 Violinen,
Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier
Auftragswerk ensemble reconsil
UA 24. März 2010, Wien – Revision der Fassung von 2008
Working with Haydn für Flöte, Horn, Perkussion, Harfe,
Viola und Kontrabass
Auftragswerk Studio New Music Moscow
UA 17. Dezember 2009, Moskau
Euonymus 02/11/08 für Tenorsaxofon und Ensemble
Auftragswerk ensemble reconsil
UA 27. Oktober 2008, Wien
www.evareiter.com
Eva Reiter
© Moritz Schell
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Eva Reiter
Geboren 1976 in Wien, Studium der Blockflöte und Viola
da Gamba an der Universität für Musik und darstellende
Kunst Wien (Diplom mit Auszeichnung), Fortsetzung beider
Studien am Sweelinck Conservatorium Amsterdam (beide
Masterdiplome „cum laude“), derzeit rege Konzerttätigkeit
als Solistin sowie Auftritte mit verschiedenen Barockorchestern (Unidas, Ensemble Mikado, Le Badinage) und Ensembles für zeitgenössische Musik (u. a. Ictus, Klangforum
Wien, ELASTIC BAND)
Als kennzeichnend für Eva Reiters kompositorische Arbeit
der letzten Jahre kann die Auslotung des schmalen Grads
zwischen rein akustischer und elektronischer Musik angesehen werden. Die Aufmerksamkeit ist jenem Material gewidmet, das die Illusion elektronischer Klänge erweckt. Dabei sollen durch einfache Mittel wie Präparierungen Klänge
mit einer komplexen Binnenstruktur erzeugt werden. Die
Klanggestaltungen der für Reiters Musik elementaren elektronischen Zuspielungen bestehen zum einen aus Samples,
die den Instrumenten selbst entnommen sind, zum anderen
aus Maschinen und Motorensounds, deren asymmetrische
Loopeigenschaft besonders charakteristisch ist. Reiter
entwickelt Legierungen zwischen Elektronik und Instrumentalklang und schafft somit ein symbiotisches Gefüge.
Der Interpret wird durch die Strenge des kompositorischen
Plans und das exakte Timing zwischen Live-Part und
Tape fast schon selbst in so etwas wie einen maschinellen
Zustand versetzt. Der ideelle Kontakt zum wissenschaftlichen Kontext der Molekularbiologie zeigt sich in vielen ihrer
Werke. Die Aufmerksamkeit richtet sich hierbei auf musikalische Details, die zueinander ein Abhängigkeitsverhältnis
aufweisen und die quasi mikroskopisch bearbeitet und
unterschiedlichen äußeren Einflüssen ausgesetzt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Analyse menschlicher
Sprache, das Bearbeiten und Zerlegen bestimmter Texte
bis zur Unkenntlichkeit einerseits und das Entwickeln einer
neuen Klangsprache auf Basis von Artikulationsanalyse
andererseits. Im Zentrum stehen gezielte Phrasierungen,
die dem Klang und der Melodiebildung menschlicher Rede
nachempfunden sind, und atypische, dem Instrument oftmals fremde, komplexe Klanggestaltungen, die instrumentale Charakteristika aufzulösen versuchen.
Werke (Auswahl)
Irrlicht (2012)
Irrlicht mit seinen vorwiegend hellen Klangfarben ist nicht
nur ein vielfaches In-die-Irre-Führen des Hörers, sondern
auch ein Spiel mit seinen Assoziationen und Sinnverknüpfungen. Der Stücktitel verweist auf die Metaphernwelt, in
der Irrlichter als kurzzeitige Leuchterscheinungen bekannt
sind, wie sie bisweilen nächtens vorwiegend in Sümpfen
oder Mooren zu beobachten sind.
Auftragswerk Klangforum Wien und musikprotokoll
Zug ins Gelobte (2010)
Vier Flöten, ein Tape – fünf Starkstromleitungen, die enorm
ineinander verwickelt sind. Musik als Zustand. Strom ist
Energie. Wie das Aufladen eines Generators, bis ein kaum
noch zu kalkulierender Energiepegel erreicht ist.
Konter (2009)
Ein schneller Gegenangriff. Aktive Defensivtechnik: Ein
Gegner wird abgewehrt, indem man während der Schlagbewegung des Angreifers diesen mit einem nahezu gleichzeitigen eigenen, kräftigen Schlag überrascht.
Auftragswerk Wien Modern
Alle Verbindungen gelten nur jetzt (2008)
ist ein auf die Spitze getriebenes „choreografisches“
Spiel instrumentaler Verknüpfungen, Auflösungen und
Kollisionen.
Auftragswerk ORF und Jeunesse
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2012 Staatsstipendium für Komposition, Bundes­
ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2010 Startstipendium für Komposition, Bundes­ministerium
für Unterricht, Kunst und Kultur
2009 Förderprämie, Bundesministerium für Unterricht,
Kunst und Kultur; Auswahl von Alle Verbindungen gelten
nur jetzt, Rostrum of Composers
2008 Förderungspreis, Stadt Wien; Förderungsprämie,
Bundeskanzleramt; Queen Marie José International Composition Prize, Schweiz; 2. Preis (bei Nichtvergabe des
1. Preises), Internationaler Kompositionswettbewerb der
Stadt Gmünd
2006 Publicity Preis, SKE-Fonds
Aufführungen (Auswahl)
Transit, Leuven, Belgien; Ars Musica, Brüssel, Belgien;
ISCM World New Music Festival 2006, Stuttgart, Deutschland; generator und Wien Modern, Wiener Konzerthaus
u. a.
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Sigrid
Riegebauer
© Privat
[email protected]
Sigrid
Riegebauer
Geboren 1961 in Ilz, Steiermark, lebt und arbeitet in Graz,
Ausbildung in klassischer Gitarre bei Elisabeth und Heinz
Irmler, ab 1979 in Jazzgitarre bei Bernhard Ley sowie
Klavier und Komposition bei Klaus Johns, zunächst Abschluss des Studiums der Chemotechnik und anschließend
in der Kristallzucht tätig, dann Teilstudien in Musikwissenschaft und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität
Graz sowie Studien der Komposition und Musiktheorie bei
Andrzej Dobrowolski, Younghi Pagh-Paan, Georg Friedrich Haas, Beat Furrer und Gitarre bei Stefan Fuchs, 1994
Kompositionsdiplom mit Auszeichnung, freie Komponistin,
Privatmusiklehrerin, Gitarristin, Verlagslektorin, Mitwirkung
in Chören und Ensembles, intensive Beschäftigung mit
klassischer indischer Musik, Mikrotonalität und der Musik
von Franz Schubert
In der Verwendung von äußerst reduziertem musikalischem
Material sucht Sigrid Riegebauer ihre kompositorische
Aufgabe, um innerhalb dieser selbst gesteckten Einschränkung unerwartete Auswege und Gestaltungsmöglichkeiten
zu finden. „Je größer die Reduktion des Klang- und Ideenmaterials ist, desto spannender wird für mich die Herausforderung, die Spielregeln so zu gestalten, dass Vielfalt
innerhalb der Einfachheit entsteht“, beschreibt die Komponistin selbst ihre Herangehensweise, die für sie nicht nur
ernste Auseinandersetzung, sondern auch spielerischen
Umgang birgt. Realisierungen findet dies in repetitiven
Mustern – etwa in Time, in dem ein ständig wiederholter
Akkord in unterschiedlichen dynamischen Abstufungen und
Betonungen der einzelnen Instrumente seine Vielgestaltigkeit offenbart, um erst gegen Ende des Werkes auch einen
neuen Klang einzubringen. Dieses nur scheinbar Einfache
lädt so zum genauen Hinhören ein und führt zu einer veränderten Wahrnehmung der Zeit.
Werke (Auswahl)
Aufträge (Auswahl)
Time (1999) für Kammerensemble (Flöte, Bassklarinette,
Klavier, Gitarre, Violine und Violoncello)
Auftragswerk fem’arte und Bundeskanzleramt
Widmung: Clementine Neuray
UA 7. Oktober 1999, Minoritensaal, Graz, fem’arteEnsemble, Clementine Neuray (Musikalische Leitung)
ORF-Mitschnitt vom 7. Oktober 1999, Sendung am
19. Jänner 2000 in der Sendereihe ZeitTon (Ö1), am 17. April
2009 in Radio Helsinki
Reklame (1992) für Chor, Hackbrett und Harfe
Text: Ingeborg Bachmann
UA 21. Jänner 1995 Minoritensaal, Graz (Reihe ORFEO),
Ensemble Cantus, Franz Herzog (Musikalische Leitung)
ORF-Sendung des privaten Mitschnitts am 24. Oktober
1997, Porträt Sigrid Riegebauer in der Sendereihe ZeitTon
(Ö1)
Stückwerk (1989) für Posaune, Klavier und 1 Klaviersaitenspieler
UA 15. Juni 1990 Forum Stadtpark, Graz; Erich Kojeder
(Posaune), Gerald Rumpler, (Klavier), David Hanner (Klaviersaitenspieler)
ORF-Mitschnitt vom 14. Oktober 1994, gesendet am
7. November 1994 in der Sendereihe ZeitTon (Ö1)
open music, Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Amt
der Steirischen Landesregierung, Internationale Gesellschaft für Neue Musik Kärnten, Steirischer Sängerbund,
Kulturzentrum bei den Minoriten, Verein zur Förderung
und Verbreitung neuer Musik – V:NM u. a.
Aufführungen (Auswahl)
3. Internationales KomponistInnenforum Mittersill; EXPAN,
Spittal/Drau; Klangnetze; Konfrontationen Nickelsdorf;
Musikprotokoll; open music; die andere saite; fem’arte;
V:NM; IGNM; Graz, Paris, New York, Prag, Wien, Köln
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
1998 Staatsstipendium, Bundeskanzleramt
1997 Anerkennungsprämie, Bundeskanzleramt
1994 Preis beim Kompositionswettbewerb, ORF und
Akademie Graz
1990 Musikförderungspreis, Stadt Graz
[email protected]
Silvia Sommer
© Privat
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Silvia
Sommer
Geboren 1944 in Wien, ab ihrem achten Lebensjahr Studium Klavier an der Wiener Musikakademie, zunächst bei
Marianne Lauda, dann bei Josef Dichler, schrieb die ersten
Werke für Klavier mit elf Jahren, ab 1959 Studien bei Alfred
Uhl (Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition), 1970
Diplomprüfung für Klavier, danach rege Konzerttätigkeit in
Europa, Auftragswerke, Rundfunkaufnahmen und Konzerte als Pianistin und Komponistin; ihr Werkverzeichnis
umfasst Chor-, Orchester-, Kammermusik und Stücke für
Soloinstrumente, darunter über 100 Klavierkompositionen.
Sie schreibt seit 1989 Backgroundmusik für das Fernsehen
sowie Filmmusik, davon sind 195 Titel auf CD erschienen.
Als aktive Pianistin lässt Silvia Sommer das Repertoire für
ihr Instrument in ihre Kompositionen einfließen, um in der
Auseinandersetzung mit der Tradition und Anklängen daran
neue Aspekte des bekannt Geglaubten hervorzukehren.
Oft in der Tonalität verhaftet, dehnt die Komponistin deren
klassische Verwendung um Jazziges, Populäres oder
Elemente anderer Länder aus – dabei stets nachvollziehbar
ist ihr Stil von Fasslichkeit geprägt. Als Interpretin ihrer eigenen Werke verlangt sie sich gelegentlich hohe Virtuosität
ab, um aber im anderen Extrem auch wieder den Reiz des
Einfachen zu suchen. Dies gilt für ihre Klavierkompositionen ebenso wie für ihre groß besetzten Werke. Absolute
Musik von Silvia Sommer benötigt keine Erklärung, ist sie
doch in ihrer klanglichen Wirkung sich selbst genug. Doch
transportiert sie darüber hinaus auch Botschaften, die in
ihrer Musik für Film und Fernsehen das Gesehene erweitern
oder wenn sie in ihren programmatischen Werken eine kritische Stimme gegen Gewalt und die Zerstörung der Natur
erhebt. Aber auch Humor ist ihrer Musik nicht fremd.
Werke (Auswahl)
Aufführungen (Auswahl)
Klavierkonzert für 2 Klaviere (1993) mit Orchester oder
2 Klaviere solo
Auftragswerk für das argentinische Klavierduo Edith ValeriMario Montrul
UA 1994, Asociation „Mariano Morena“, Teatro Muncipal,
Paraná-Entre Rios, Argentinien, Duo de piano Valeri­Montrul, Orquesta sinfonica de Entre Rios, Reynaldo
­Zemba (Musikalische Leitung)
VASTATIO – Die Zerstörung der Natur durch den Menschen
(1991) für Orchester
UA 1994, Zeitgenössischer Herbst, Krumbach, Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester, Peter Keuschnig (Musikalische Leitung), weitere Aufführungen: Wiener Musikverein, Festspielhaus St. Pölten
5 israelische Tänze (1986) für Streichorchester
UA 1990, 2. Internationales Komponistinnen-Festival Kassel, Kerstin Nerbel (Musikalische Leitung)
in Ländern wie Argentinien, Großbritannien, Tschechien,
Griechenland, Bulgarien, Polen, Spanien, Deutschland,
China u. a.
Aufträge (Auswahl)
NÖArt – Niederösterreichische Gesellschaft für Kunst und
Kultur, Bläserensemble des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters, 1. Frauen-Kammerorchester von Österreich, Jubal Trio Wien, Vienna Flautists, Bundesministerium
für Unterricht, Kunst und Kultur, Wiener Boheme Quartett,
Festival 1. Venezolanische Wochen Wien, Niederösterreichische Kulturszene St. Pölten
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
1994 Erster Preis, Kompositionswettbewerb der FranzJosef-Reinl-Stiftung; Preisträgerin, Internationaler Kompositionswettbewerb für Streichorchester zu Ehren von Ernst
Bloch, Lugano
1982 Einladung, Encontre de Compositors, Palma de Mallorca; Förderungspreis, Land Niederösterreich
1970 Förderungspreis, Stadt Wien
Judith
Unterpertinger
Juun
www.juun.cc
© Natália Zajaciková
Der gemeinnützige Verein mica – music austria unterstützt seit 1994 heimische Musikschaffende in Form von Beratung und Information. Näheres
zur Komponistin sowie zu zahlreichen österreichischen Musikschaffenden
finden Sie unter www.musicaustria.at sowie in der mica-Datenbank unter
db.musicaustria.at.
Judith
Unterpertinger
Juun
Geboren 1977 in Hall/Tirol, lebt und arbeitet zurzeit in
Obertraun, Studium Komposition und Klavier bei Christoph
Cech, Gunter Waldek und Martin Stepanik an der AntonBruckner-Universität Linz sowie Philosophie bei Michael
Benedikt an der Universität Wien, Komponistin, Pianistin
und Performancekünstlerin, Realisierung musikalisch-performativer Architekturen, Auseinandersetzung mit soziologischen und städtischen Zustandsformen, Untersuchungen
vom Verhältnis der Künste zueinander wie Musik, Tanz
und bildender Kunst, Werkliste umfasst Ensemblestücke,
Kurzopern, Klanginstallationen, Fotografien/Zeichnungen
und Performances, Veröffentlichungen auf renommierten
und Underground-Labels, Kompositions- und Performanceaufträge u. a. von Janus Ensemble, ORF, Klangspuren
Schwaz, Festival EchtFalsch, Festival 4020, Soundings,
Linz09, e_may, Chicago Sound Map, als Instrumentalistin in
Ensembles verschiedenster Ausprägung tätig, von filigraner Improvisation bis Industrial/Noise, u. a. No Business
For Dogs, krillit+, deepseafishK, Hauf/Hess/Jackson/Juun,
Burning Wood, The London Improvisers Orchestra
Judith Unterpertinger lebt nach dem persönlichen wie
künstlerischen Motto „ich muss gar nichts“. Folglich muss
sie sich auch keinerlei Mainstream anpassen – und das ist
gut so. In ihrer kompromisslosen Auseinandersetzung von
seelischen und städtischen Zustandsformen bewegt sie
sich im Spannungsfeld zwischen Komposition, Improvisation und Performance. Je nach Werk bzw. Auftraggeber
stimmt sie den Grad der Freiheiten ab, um den von ihr
gewünschten Ausdruck zu erzielen. Warum sie sich nach
ihren Studien in Komposition und Philosophie aber weder
auf das eine noch das andere beschränkt, liegt daran, dass
ihr die Interaktion mit anderen Menschen unabdingbar
ist. Daher spielt Unterpertinger, die zudem Jazz-Klavier
studiert hat, in diversen Ensembles. Dabei werden Grenzen
zwischen Neuer Musik, Industrial und anderen Stilen ebenso überschritten wie die zwischen verschiedenen Kunstformen. Dazu fotografiert sie Menschen durch die Fenster
eines Kaffeehauses, um die Aufnahmen anschließend als
Kompositionsvorlage zu nutzen, vertont Texte von Magdalena Knapp-Menzel oder arbeitet mit der Choreografin und
Tänzerin Katharina Weinhuber zusammen.
quasi amore – Felder der Liebe Wandelkonzert für
5 Stimmen, Kammerorchester und 2 Dirigenten
Libretto: Barbara Hundegger
Kompositionsauftrag Klangspuren Schwaz
UA 20. September 2009
MIND THE GAP für Klarinette in B (Bassklarinette in B),
Fagott, Trompete in B (Flügelhorn in B), Horn in F, Posaune, Posaune (Bassposaune), Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier, Schlagwerk
Auftragswerk Linz09
UA 14. Juni 2009, Circus, Linz
Werke und Aufführungen (Auswahl)
Wall Study III nach Zeichnungen der London Wall Studies,
für Fagott
Auftragswerk e_may
UA 19. Mai 2011, Kosmos Theater, Wien
Objects für Stimme, Fagott, Violoncello
Text: Srikanth Reddy
Auftragswerk 5. Wiener Nobelpreisträgerseminar
UA 3. November 2010, Rathaus, Wien
zone3#1.10 nach Fotografien und Zeichnungen von
zone3#1.0, für Sopransaxofon, Tenorsaxofon, Bassklarinette, Viola, Kontrabass, Klavier, Schlagwerk, 3 Elektroniker
Auftragswerk Chicago Soundmap
UA 16. April 2010, Heaven Gallery, Chicago, USA
znit: Heute bin ich Held_in Performance. Videoinstallation,
Zuspiel-CD, Plastikfolie, Tape, 2 Performerinnen
Auftragswerk Tanzzone3
UA 25. September 2009, Kulturgasthaus Bierstindl,
Innsbruck
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
2010 Talentförderungsprämie, Land Oberösterreich
2009 Startstipendium für Komposition, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur; Theodor-Körner-Preis
2007 Composer in Residence, KomponistInnenforum
Mittersill
2006 Jahresstipendium, SKE-Fonds; 3. Platz für Splitter
zerfressener Steine, Gustav Mahler Kompositionswett­
bewerb
www.juditvarga.com
Judit Varga
© Privat
Der gemeinnützige Verein mica – music austria unterstützt seit 1994 heimische Musikschaffende in Form von Beratung und Information. Näheres
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Judit Varga
Geboren 1979 in Györ, Ungarn, lebt und arbeitet in Wien,
1998 bis 2004 Studium Klavier und Komposition an der
Liszt-Ferenc-Musikakademie Budapest, seit 1999 Studium Klavier, Komposition, Angewandte und Filmmusik an
der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien,
Teilnahme an Meisterkursen und internationalen Sommerakademien u. a. bei György Kurtág, Kurt Schwertsik, Erich
Urbanner, Péter Eötvös, Pierre-Laurent Aimard, regelmäßige Konzerttätigkeit in Europa und den USA, darüber hinaus
pädagogische und korrepetitorische Tätigkeit u. a. seit 2003
Korrepetitorin bei den Austrian Master Classes, Zell an der
Pram
Mit einem feinen Sinn für musikalische Entwicklungen
gestaltet Judit Varga ihre Kompositionen, die sie sowohl
als absolute wie auch als funktionale Musik für Film und
Theater kreiert. Repetitive Elemente gehen in langsam
fortschreitende Veränderungen über und geben so den
ZuhörerInnen Zeit, sich darauf einzulassen. Gleichzeitig
wird auch der Spannungsverlauf nie außer Acht gelassen,
wie es in 13 Lieder der Fall ist. Die Komponistin, die auch
als Pianistin tätig ist, setzt das Klavier sowohl in seinem
ursprünglich tonal vorgegebenen Rahmen ein, verstimmt
es aber bei Gelegenheit auch. So entwickeln die in Sweeter
than roses auf tonaler Basis aufgebauten, jedoch verstimmt
gespielten Akkorde, ihren Reiz. Während vor allem die kammermusikalisch gestalteten Werke zumeist von einer spannungsvollen Ruhe geprägt sind, wird bei Orchesterwerken
durchaus auch die geballte Kraft des Klangkörpers spürbar.
Aufträge (Auswahl)
„Ich bin der Ansicht, dass man schöne Musik schreiben
soll. Es muss nicht unbedingt angenehm, leicht hörbar oder
gekünstelt sein. Die Schönheit fesselt ihren Zuhörer mit ihrer Perfektion und überwältigt sie mit ihrer Pracht. Jedoch
wenn der Zuhörer mit hässlichen Klängen konfrontiert wird,
müssen wir danach trachten, die entstandene Dissonanz
aufzulösen, bevor das Publikum den Konzertsaal verlässt.
Aber vor allem bin ich der Ansicht, dass man gute Musik
schreiben soll. Darin herrscht Ordnung, aber nicht unbedingt Regelmäßigkeit. Gute Musik lässt ihren Zuhörer nicht
kalt, drängt aber auch nicht unbedingt in den Vordergrund.“
Entitas für Ensemble
Auftragswerk Ensemble Modern und Goethe Institut
UA Dezember 2012, München, Ensemble Modern, Peter
Eötvös (Leitung)
alles Fleisch für großes Orchester
Auftragswerk Philharmonie Ungarn
UA Oktober 2012, Budapest, Olasz Kultúrintézet, MAV
Symphonische Orchester, Tihanyi László (Leitung)
Werke (Auswahl)
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
Le Temps retrouvé für großes Orchester
UA 2009, Budapest
Strictly Ballroom I-V für verschiedene Kammerbesetzungen
UA 2004-2006, Wien–Rom
In memoriam J. V. für Ensemble
UA 2003, Schwechat
2012/13 Finalistin, Ö1 Talentebörse-Kompositionspreis
2012 Finalistin, Crossover Composition Award;
Composer in Residence, Visby, Schweden
2011 Förderungspreis, Stadt Wien; 1. Preis Kategorie
Orchesterwerk, UMZF Kompositionswettbewerb
2010 Staatsstipendium für Komposition, Bundes­
ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2009 Theodor-Körner-Preis (Liebestod – eine Oper);
1. Preis Kategorie Orchesterwerk, UMZF Kompositionswettbewerb
[email protected]
Joanna Wozny
© J. J. Kucek
Der gemeinnützige Verein mica – music austria unterstützt seit 1994 heimische Musikschaffende in Form von Beratung und Information. Näheres
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db.musicaustria.at.
Joanna
Wozny
Geboren 1973 in Zabrze, Polen, lebt und arbeitet in Graz,
von 1992 bis 1999 Magisterstudium der Philosophie in
Katowice, Polen, parallel dazu ab 1996 Kompositions- und
Musiktheoriestudium an der Kunstuniversität Graz bei Gerd
Kühr und Beat Furrer, 2003 Abschluss mit Auszeichnung,
2002/03 Kompositionsunterricht bei Younghi Pagh-Paan;
Joanna Woznys Schaffen umfasst das gesamte Spektrum
der Instrumentalmusik von Solo- und Kammermusikwerken
bis zu Ensemble- und Orchesterkompositionen. Daneben
entstanden auch elektronische Kompositionen sowie Werke für Chor und Gesang. 2011 erschien bei KAIROS eine
Portrait-CD mit ihrer Musik.
Frei von im Vorhinein festgelegten Konzepten wohnt dem
Schaffen von Joanna Wozny äußerste Präzision inne, die
sich im Reichtum der Klangfarben ebenso wie im Umgang
mit ihnen zeigt. Ein spezifischer Zusammenklang dient
ihr als Ausgangspunkt für ihre Kompositionen, wobei die
Instrumente oft abseits ihres üblichen Gebrauchs zusammenfinden. Ihren InterpretInnen verlangt sie dabei oftmals
nahezu Unmögliches ab, doch gerade in diesen gescheiterten Realisierungen etwa eines Multiphonic-Klangs oder
Tönen in höchsten Lagen liegt für sie der Reiz begründet.
Nach wiederholter Vorstellung entwickelt sie den weiteren
Verlauf in feinen Veränderungen des Ausgangsmaterials
und tastet sich so erneut an das bereits Gehörte heran, um
es aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten zu können. Aus diesen rein musikalischen Überlegungen schafft
Wozny stringente Werke, die oft von fein ziselierten Tönen
an der Schwelle der Hörbarkeit geprägt sind, aber ebenso
geballte, wenn auch durch die „Unmöglichkeit der Realisierung“ gebundene Energie entwickeln.
Werke (Auswahl)
Auszeichnungen und Förderungen (Auswahl)
mobile elements (2011) für Bassklarinette, Posaune,
Schlagzeug, Klavier, Violine, Viola, Violoncello
UA 15. März 2011, Wiener Konzerthaus, Ensemble PHACE,
Simeon Pironkoff (Musikalische Leitung)
as in a mirror, darkly (2010) für Ensemble (Flöte, Oboe,
Klarinette, Saxofon, Trompete, Posaune, 2 Schlagzeuger,
Klavier, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass)
UA 8. Oktober 2010, musikprotokoll, Helmut-List-Halle,
Graz, Klangforum Wien, Brad Lubmann (Musikalische
Leitung)
Loses (2006) für großes Orchester
UA 30. September 2006, Klangspuren Schwaz, Schindlhof
Fritzens, Radiosymphonieorchester Wien, Martyn Brabbins
(Musikalische Leitung)
2011 Composer in Residence, Kunststation St. Peter,
Köln; Auslandsstipendium, Land Steiermark
2010/11 Young Composer in Residence, Ensemble
PHACE
2010 Publicity Preis, SKE-Fonds; Erste Bank Komposi­
tionspreis
2008 Staatsstipendium für Komposition, Bundes­
ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
2005 Staatsstipendium für Komposition, Bundes­
kanzleramt
2004 Würdigungspreis, Kunstuniversität Graz
2001 Musikförderungspreis, Stadt Graz
1997 Stipendium, Stefan-Batory-Stiftung Warschau
Aufführungen (Auswahl)
Warschauer Herbst, Klangspuren Schwaz, Musikprotokoll Graz, Ultraschall-Festival Berlin, Deutschland; Wien
Modern, Forum Neuer Musik Köln, Deutschland; Arnold
Schönberg Center Wien, ORF Wien, Kulturzentrum bei den
Minoriten Graz, Theaterhaus Stuttgart, Deutschland u. a.
Klangforum Wien, RSO Wien, DSO Berlin, Ensemble Courage, Ensemble Mosaik, Ensemble PHACE, mdi ensemble,
Ensemble Wiener Collage, ensemble zeitfluss, Ensemble
Platypus, Rüdiger Bohn, Martyn Brabbins, Lukas Vis, Brad
Lubman, Markus Deuter, Sascha Armbruster u. a.
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