Strategische Planung in der Gesundheitswirtschaft

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Intensivkurs: Strategische Planung
in der Gesundheitswirtschaft
Mentoring-Programm der B.Braun-Stiftung
Tuttlingen, den 11./12. Juni 2010
Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann, Dipl.-Kfm.
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
1
V t ll
Vorstellung
P
Prof.
f Dr.
D Jö
Jörg S
Schlüchtermann
hlü ht
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Studium der BWL (1986),
(1986) Promotion (1990)
und Habilitation (1995) an der WWU Münster.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Industrie- und Krankenhausbetriebslehre
(Prof. Dr. Dietrich Adam) von 1986 bis 1995.
Lehrstuhlvertretung in Frankfurt 1995/1996.
Seit Oktober 1996 Inhaber des Lehrstuhls BWL V in Bayreuth.
y
Mitinitiator Diplomstudiengang Gesundheitsökonomie (WS 1998/99).
Studien-Dekan Wirtschaft seit 10/2006
Prüfungsausschussvorsitzender MBA – Health Care Management seit 3/2007
Studiengangmoderator Gesundheitsökonomie (Bachelor und Master)
Permanent Visiting Professor for Hospital and Health Care Management,
Frankfurt
a u t Sc
School
oo o
of Finance
a ce & Management
a age e t
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Zentralinstituts für die
kassenärztliche Versorgung in Deutschland.
y
Stellvertr. Vorsitzender des Senats der Universität Bayreuth
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Studiengang GÖ
(Diplom, BSc, MSc, MBA)
Forschungsstelle GÖ
Prof. Oberender
Lehrstuhl
BWL V
LS Medizinmanagement
Lehrstuhl
VWL III
Prof. Schlüchtermann
Prof. Nagel
Prof. Ulrich
Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät mit 16
juristischen und 16 wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstühlen
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3
Kontakt
Prof.
P
f D
Dr. Jö
Jörg S
Schlüchtermann
hlü ht
Universität Bayreuth
Lehrstuhl BWL V
Telefon: (0921) 55-2862
55 2862
Fax: (0921) 55-5359
email: [email protected]
http://www.bwl5.uni-bayreuth.de/de/index.html
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4
Agenda
•
•
•
•
•
Einführung
Ziele und Zielsysteme
SWOT-Analyse
Portfolioplanung (mit Fallstudie)
Performance Measurement und
Management
• Fazit und Ausblick
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5
Strategische Planung als „Oxymoron
„Oxymoron“
(Mintzberg)
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6
Strategische Planung als „Safari
Safari“
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7
Agenda
•
•
•
•
•
Einführung
Ziele und Zielsysteme
SWOT-Analyse
Portfolioplanung (mit Fallstudie)
Performance Measurement und
Management
• Fazit und Ausblick
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Zieldiskussion in Unternehmen
Alice to the Cheshire Cat
“Can you show me the right direction?”
Cheshire Cat to Alice
“That depends on where you
want to end up”
Alice to the Cheshire Cat
“I don’t know where I want to end up”
Cheshire Cat to Alice
“Then it doesn´t matter which
direction you take”
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9
Zieldiskussion in Unternehmen
•
•
•
Ziele beschreiben erwünschte Sollzustände, die als Ergebnisse von
Entscheidungen und Handlungen eintreten sollen, bzw. zukünftige
Zustände die aufgrund einer Präferenzordnung des Entscheiders
Zustände,
als erstrebenswert beurteilt werden.
Ziele müssen nach Inhalt, Ausmaß und zeitlichem Bezug klar
d fi i t werden,
definiert
d
um operational
ti
l zu sein.
i F
Ferner sollten
llt sie
i
erreichbar sein.
Ziele stehen häufig
g in einer typischen
yp
hierarchischen Beziehung
g
zueinander. Zwischen unterschiedlichen Zielen können
unterschiedliche Beziehungskonstellationen herrschen:
Komplementarität Ne
Komplementarität,
Neutralität
tralität und
nd Konk
Konkurrenz
rren .
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10
Zieldiskussion in Unternehmen
•
Anstelle einzelner Ziele tritt in komplexen Organisationen in der
Regel ein System von verschiedenen Zielen. Ziele können sich
dabei auf verschiedene Systeme oder Systemteile beziehen: Auf ein
Unternehmen auf einen bestimmten Unternehmensbereich,
Unternehmen,
Unternehmensbereich auf ein
System oder z.B. auf die Relation von Unternehmen und Umwelt
(z.B. die Wettbewerbsposition eines Unternehmens im Vergleich zur
Konkurrenz).
Konkurrenz)
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SMART Konzept für Ziele
SMART-Konzept
• S – Spezifisch: Ziele müssen eindeutig beschrieben
und beeinflussbar sein.
• M – Messbar: Ziele müssen entweder quantitativ
q
messbar oder qualitativ eindeutig beschreibbar sein.
• A – Anspruchsvoll: Ziele sollten sowohl
herausfordernd und motivierend
motivierend, als auch akzeptiert
und verstanden sein.
• R – Realistisch/Relevant: Ziele sollten erreichbar
sein und einen Beitrag zum Unternehmensziel leisten.
• T – Termingebunden: Ziele sollten einen konkreten
Zeitbezug aufweisen
aufweisen.
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12
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13
Herausforderung Strategisches Leitbild
Mission
[Unternehmensleitbild]
Wie wollen wir gesehen werden ?
(a) Wer wollen wir sein?
(b) Was bieten wir an?
(c) Wie wollen wir sein?
Vision
[zentrales Unternehmensziel]
Was wollen wir erreichen?
(a) Was ist nötig, um am Markt präsent zu bleiben?
(b) Was ist erstrebenswert?
(c) Was ist möglich?
Strategien
[Welche Wege werden wir beschreiten?]
„Die richtigen Dinge richtig tun“
(a) Wege inhaltlich bestimmen
(b) Etappen festlegen
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Erfüllt eine Vision 3 Grundsätze, kann sie einen Quantensprung
im Unternehmen bewirken
Grundsätze
 Darstellung eines
erstrebenswerten,
motivierenden zukünftigen Zustands, der die
Organisation bewegt
 Konkret und leicht
verständlich
 Verwurzelung in dem
Leitbild und den Werten
einer Organisation
Vi i
Vision
E
Ergebnis
b i
"Jeder Sportler sollte mit
dem für ihn optimalen
Equipment ausgerüstet
werden"
80 Jahre nach seiner Gründung ist Adidas ein weltweit
führendes Unternehmen in
der Sportartikelindustrie mit
breitem Produktportfolio
"To develop standard
applications software for
real-time business
processing"
Nur 40 Jahre nach seiner
Gründung ist SAP das größte
Businessoftwareunternehmen der Welt mit
mehr als 12 Mio. Usern
"Profifußball in der RheinNeckar-Region und eine
Plattform für junge
Menschen"
Vision des Dietmar Hopp
Knapp 20 Jahre später ist
der TSG Hoffenheim aus der
8 in die 1
8.
1. Bundesliga aufauf
gestiegen und steht an der
Tabellenspitze
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Zur Operationalisierung der Vision sind strategische Ziele zu
f
formulieren
und diese ggf.
f mit Maßnahmen
ß
zu hinterlegen
Beispiel TSG 1899 Hoffenheim
Grundsätze
 Strategische Ziele werden
zur Dynamisierung der
Vision aus dieser abgeleitet
 Sie sind konkret und leicht
verständlich
 Strategische Maßnahmen
stellen in diesem Zusammenhang eine weitere
Stufe der Operationalisierung dar
Vision
Profifußball in der Rhein-Neckar-Region und
eine Plattform für junge Menschen
Strategische
Ziele
1. Aufbau eines Top-Spieler Kaders in der Region
2. Darbietung von technisch hervorragendem,
offenem,, attraktivem Fußball
3. Begeisterung des Publikums
Strategische
Maßnahmen
1.1 Intensive Förderung des Jugendfußballs
(Ausbildungszentrums "Anpfiff
(Ausbildungszentrums,
Anpfiff ins Leben e
e.V.
V "))
2.1 Verpflichtung hochkarätiger Trainer
(Hans-Dieter Flick, Ralf Rangnick)
3.1 Bau eines modernen Stadions
(Dietmar-Hopp-Stadion)
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16
Das magische Zieldreieck
Konsequente
K d
Kundenorientierung
i ti
Qualität
Abbau von
Komplexität und
Verschwendung
Kosten
Reduktion von Reakttionso s u
und
d Durchlaufu c au
zeiten
Zeit
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17
Das magische Zieldreieck
Qualität
Nicht monetäre Zielgrößen
Kosten
Zeit
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18
Leitbild?
Krankenhäuser sind Einrichtungen,
g , in denen durch ärztliche und
pflegerische Hilfeleistungen Krankheiten, Leiden oder Körperschäden festgestellt, geheilt oder gelindert werden sollen,
Geburtshilfe geleistet wird oder weitere medizinische Leistungen für
Personen, die der stationären Behandlung bedürfen, erbracht
werden und in denen die zu versorgenden Personen untergebracht
und verpflegt werden können.
können
(§ 2 KHG)
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Eine mögliche Konzeption
Der Kampf um Überleben
Phase 1
Die Entdeckung der Qualität Wunsch nach Bequemlichkeit Sehnsucht nach Individualisierung
Phase 2
Phase 3
Phase 4
Quelle: ConceptHospital (Müschenich)
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21
Strategische
g
Richtungen
g für Unternehmen in
der Gesundheitswirtschaft
• Innovationsfähigkeit als Schlüsselkompetenz
g
Ausrichtung
g des Leistungsg
• Strategische
angebotes
„Generalunternehmer“ für prozessorientierte
• „Generalunternehmer
Gesundheitsdienstleistungen
• Proaktiver Umgang mit Veränderungen in den
Vergütungsstrukturen
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Parallelen zu anderen Branchen?
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23
Skaleneffekte und Verb
bundvorte
eile
(T
Tendenz Zentralissierung)
Hub&Spoke-Systeme
Spoke
1
Spoke
4
(„Weltmarktfabrik“)
Hub
Spoke
2
Spoke
S
k
3
Lokale Leistungserbringer
in sektoralen Grenzen
(„Produktion in
Netzen“)
Lokaler Anpassungsdruck und lokale Transaktionskosten
((Tendenz Dezentralisierung)
g)
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25
Agenda
•
•
•
•
•
Einführung
Ziele und Zielsysteme
SWOT-Analyse
Portfolioplanung (mit Fallstudie)
Performance Measurement und
Management
• Fazit und Ausblick
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26
„Tactics is knowing what to do
when there is something to do.
Strategy is knowing what to do
when there is nothing to do.“
Savielly Tartakover (Polish Chess Grand Master)
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27
Zielbildung
P bl
Problemanalyse
l
Bewertung
Entscheidung
Durchsetzung
REALISATION
Rückk
kopplung (fe
eed back)
Prognose
Information
nsspeicheru
ung
(zu
usätzlich)
Informatio
onsgewinnu
ung
(Quelle
e: Schierenbeck))
Vorkop
pplung (feed
d forward)
Alternativensuche
M
Messung
Ist
Soll
Kontrolle
Abweichungsanalyse
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28
SWOT-Analyse
(Strengths – Weaknesses – Opportunities - Threats)
Stärken
(Strengths)
 Worin sind Sie im Team gut?
 Wie bestehen Sie im Wettbewerb?
 Welche Fähigkeiten besitzen Sie?
 Welche Chancen ergeben sich aus
dem Umfeld?
 Was können Sie ausbauen?
 Was können Sie im Umfeld noch
nutzen?
Chancen
(Opportunities)
Schwächen
(Weaknesses)
Interne
Analyse
 Worin sind Sie nicht so gut?
 Was fehlt Ihnen?
 Was ärgert Patienten/Kunden?
Wettbewerbsvorteil
 Welche Gefahren ergeben sich
aus dem Umfeld?
 Was können Ihre Konkurrenten
(Ärzte, KH) besser?
 Womit müssen Sie rechnen?
Externe
Analyse
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Risiken
(Threats)
29
Grundlagen
g für Wettbewerbsstrategien
g
Porters 5 Forces
Neue
Konkurrenten
Bedrohung durch neue
Konkurrenten
Wettbewerber
der Branche
Zulieferer
Kunden
Verhandlungsmacht
d Z
li f
der
Zulieferer
Intensität der
Ri lität
Rivalität
Verhandlungsmacht
d K
der
Kunden
d
ed o u g du
c
Bedrohung
durch
Ersatzprodukte
Ersatzprodukte
p
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30
Gessamter
Markt
M
Einzelne
Marktsegmen
nte
Zielma
arkt
Porters „generische
generische Strategien“
Strategien
(1)
(2)
Kostenführer Differenzierung
Kostenführerschaft
Nischenstrategie
(3a)
Geringe Kosten
(3b)
„Stuck in the middle“
- sc
schlechte
ec e Ertragslage
ags age
- unklare Unternehmenskultur
- schlechte Motivationssysteme
- unzufriedene Kunden
- widersprüchliche
Organisationsstrukturen
Einzigartigkeit
Strategischer Wettbewerbsvorteil
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31
Besonderheiten der Leistungserstellung im
Krankenhaus
• Die Leistungserstellung wird durch die Nachfrage
ausgelöst.
• Der
D P
Patient
i
b
bestimmt
i
nur sehr
h eingeschränkt
i
h ä k di
die A
Art und
d
Umfang der Leistungen; Entscheidungen darüber werden
maßgeblich
g
von den Leistungsanbietern
g
((Ärzten))
getroffen.
• Lagerhaltung ist – bis auf wenige Ausnahmen – nicht
möglich.
möglich
• Die zeitliche Inanspruchnahme von Leistungen ist (nur)
bedingt planbar, als Konsequenz ergibt sich ein hoher
Fl ibilität b d f b
Flexibilitätsbedarf
beii d
der K
Kapazitätsbereitstellung.
ität b it t ll
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32
Differenzierung
Top Mgmt.
Mgmt
Consulting
Friseur
Telekommunikation
(Co-Prod
duktion der Die
enstleistung)
Pauschalreisen
Callcenter
Gütertransport
Sachversicherungen
ch
ho
niedrig
Integrationsg
grad
hoch
Krankenken
haus/
Pflegeeinr.
Standardisierung
niedrig
hoch
g
dri
e
i
n
on ’)
i
t
iza ne
f
toment o
s
Cu egm
O
( ‘S
Universität Bayreuth
- Lehrstuhl
BWL
VJ.
– Univ.-Prof.
Dr. Jörg Schlüchtermann
VerhaltensProf.und
Dr.Bewertungsunsicherheit
Schlüchtermann,
Uni
(Transaktionskosten / Opportunismus)
Bayreuth
Juni33
2009
Folie
33
Agenda
•
•
•
•
•
Einführung
Ziele und Zielsysteme
SWOT-Analyse
Portfolioplanung (mit Fallstudie)
Performance Measurement und
Management
• Fazit und Ausblick
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34
Die traditionelle Aufbauorganisation im Krankenhaus
Medizinischer
Direktor
Chirurgische
g
Klinik
Pflegedienstleitung
Verwaltungsdirektor
Station A
Finanzen
Station B
Technischer
Dienst
Station C
Materialwirtschaft
Ultraschall
Labor
...
OP
Personalwesen
Frauenklinik
Kreißsaal
Küche
Phys. Therapie
Medizinische
Medi
inische
Klinik
Radiologie
Apotheke
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35
Traditionelle Aufbauorganisation
K k h di kt i
Krankenhausdirektorium
Ärztlicher Direktor
Ärztlicher
Dienst
Verwaltungsleiter
Wirtschafts- und
Verwaltungsdienst
Pflegedienstleitung
Pflegedienst
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36
Kritische Würdigung
•
•
•
•
•
•
Funktionale
F
ki
l O
Organisation
i i mit
i typischen
i h S
Schnittstellenproblemen
h i
ll
bl
und
d
Fokussierung auf Ressourcenorientierung
Berufsgruppenorientierung
g pp
g führt zu „„Kasten-Denken“ und
„Klassensprecher-Verhalten“
Separation der ökonomischen und medizinischen Zieldimensionen
durch die Organisationsform
Fehlende Fokussierung der obersten Leitungsebene auf
Strategische Fragestellungen.
Rotationsprinzip in der Ärztlichen Leitung in Kombination mit
fehlender Weisungsgebundenheit schwächt im Normalfall die
Managementstruktur.
Managementstruktur
„Konglomerat von Bereichsfürsten“ mit individuellen Zielen und
disfunktionalen Anreizmechanismen.
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37
Das Profit-Center-Konzept im Krankenhaus als Form
der divisionalen Organisation
Geschäftsführer
Medizinische
Klinik
Chirurgische
Klinik
Frauenklinik
Radiologie
OP
Verwaltung
Labor
Phys. Therapie
Kreißsaal
Finanzen
Ultraschall
Ambulanz
Station G
Technik
Apotheke
Station D
Station H
Material
St ti A
Station
St ti E
Station
P
Personal
l
Station B
Station F
Küche
Station C
(Structure follows Strategy?)
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Vorteile der Profit
Profit-Center-Struktur
Center Struktur
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Fokussierung
F
k
i
auff Marktorientierung.
M k i i
Dezentralisierung von unternehmerischer Verantwortung
(„Unternehmen im Unternehmen“).
(„
)
Unternehmerische Entscheidungen im
Gesamtunternehmensinteresse.
V
Voraussetzung
t
für
fü strategische
t t i h Portfolio-Planungen.
P tf li Pl
Grundlage für ein Controlling dezentraler Einheiten.
Integration der medizinischen und ökonomischen Zieldimensionen
und Ergebnisverantwortung.
Höhere Mitarbeitermotivation
Transparente Zuweisung von strategischer und operativer
Verantwortung und Verbesserung der Entscheidungsqualität.
Ausbaufähig in Richtung Center-Bildung
Center Bildung
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39
Offene Fragen
•
•
•
•
•
•
•
•
Details
D
il d
der P
Positionierung
ii i
einzelner
i
l
O
Organisationseinheiten
i i
i h i
iim
Spannungsfeld von Zentralisierung und Dezentralisierung.
Beispiel Einkauf zentral
Beispiel Controlling  dezentral
Besetzung der obersten Leitungsposition.
Cost Center  Profit-Center
Cost-Center
Profit Center  Investment-Center
Investment Center
Verrechnungspreisproblem
Balance von Wettbewerbsdruck und Gemeinsamer Zielorientierung
g
(Ressortegoismus versus Unternehmenseinheit)
Anreizkompatible Incentivierungsmechanismen
B iffli hk it h
Begrifflichkeiten
haben
b Ak
Akzeptanzprobleme
t
bl
Leitbild der „Freiberuflichkeit ärztlichen Handelns“
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40
hoch
Bosten Consulting Portfolio im Krankenhaus
Bosten-Consulting-Portfolio
Ambulante Chirurgie
Marktwachsttumsrate
mittell
Wachstumsphase
Gefäßchirurgie
Reifephase
Plastische Chirurgie
„Stars
Stars“
„Fragezeichen“
Augenheilkunde
Allgemeinmedizin
Notfälle
Sättigung
phase
p
niedrig
Schrumpfungsphase
„Arme Hunde“
niedrig
„Cash-Kühe“
mittel
relativer Marktanteil
hoch
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41
Modifizierte BCG
BCG-Matrix
Matrix für den Gesundheitsbereich
niedrig
relativer Marktanteil
mittel
hoch
hoch
relativer Marktanteil
mittel
hoch
Healthy
Child
Shining
Star
Mangy
Dog
Cash
Pig
Cash
Cow
niedrig
Faithful
Dog
Black
Hole
niedrig
relatives M
Marktwachstum
mittel
Problem
Child
relatives Ma
arktwachstum
miittel
hoch
niedrig
i di
Quelle: In Anlehnung an McCain (1987), S. 58.
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42
McKinsey Portfolio im Krankenhaus
McKinsey-Portfolio
Marktattraktivität:
Marktgröße, Marktwachstum,
Wettbewerbsintensität,
Vergütung, Subtitutionsgefahr,
....
Geschäftsfeldstärke:
relativer Marktanteil,
A l t
Auslastung,
Know-how,
K
h
Innovationspotenzial,
....
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43
Beispiel für ein McKinsey Portfolio
Leistungsfeld
Nr.
Strategische Geschäftseinheit (SGE)
Medizinische Klinik
1
Medizinische Klinik
Chirurgische Klinik
2
Allgemeine Chirurgie
3
Unfallchirurgie
4
Gefäßchirurgie
5
Gynäkologie
6
Geburtshilfe
7
Mund-, Kiefer-, und plastische Chirurgie
8
HNO
9
Augenheilkunde
10
Altenpflege/Häusliche Pflege
11
Pflegekurse, Gymnastik, Habilitation
12
Cafeteria, häusliche Speisenversorgung,
Gastronomie
13
Wohnanlagen
Frauenheilkunde
Belegabteilungen
Service- und Gesundheitszentrum
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44
Marktattraktivität
Einzelkriterium
Beispiele
Art des
Kriteriums
Marktgröße
g
Absolute Marktgröße
g
in EUR und/oder Fallzahlen
quantitativ
q
Marktwachstum
In Prozent zum Vorjahr sowie prognostischer prozentualer
Zuwachs für die nächsten 5 Jahre
quantitativ
Wettbewerbs
Wettbewerbsintensität
Anzahl und Kapazität der “Anbieter”
Anbieter für diese Leistung
in der näheren Umgebung
qualitativ
Preis-/Vergütungsentwicklung
In Prozent zum Vorjahr sowie prognostischer prozentualer
Zuwachs für die nächsten 5 Jahre
quantitativ
Substitution
in welchem Ausmaß besteht die Gefahr der Substitution
z. B. durch ambulantes Operieren?
qualitativ
Marktpreisp
/Vergütungsqualität
Durchschnittlicher Deckungsbeitrag
g
gp
pro Fall und dessen
prognostizierte Entwicklung
quantitativ
q
Innovationsintensität
ist der Markt durch fortwährende Innovationen
Charakterisiert?
qualitativ
Investitionsbedarf
erfordert das Eintreten/Verbleiben im Markt hohe Investitionen
Qualitativ
./.
/
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45
Marktattraktivität
Einzelkriterium
Beispiele
Art des
Kriteriums
politische Einflüsse
wie intensiv ist die politische Einflussnahme auf
diesen Markt
qualitativ
rechtliche Einflüsse
ist der Markt durch eine restriktive Gesetzgebung
charakterisiert
qualitativ
Patienten/Kundenstruktur
ist der Anteil Privatpatienten bedeutsam und hoch
z. B. Schönheitschirurgie?
qualitativ
saisonale
Schwankungen
ist die Patienten
Patienten- bzw.
bzw Kundenzahl von saisonalen Einflüssen
abhängig?
qualitativ
lit ti
Know-how
wie und in welchem Ausmaß ist hochspezifisches Know-how
für diesen Markt erforderlich?
qualitativ
Öffentliche
Förderung/
gibt es öffentliche Zuschüsse und Subventionen und wenn ja
ja,
wie bedeutsam sind sie?
qualitativ
Subvention
Mit welchen Kosten ist ein Marktaustritt verbunden?
qualitativ
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46
Geschäftsfeldstärke
Einzelkriterium
Beispiele
Art des
Kriteriums
relativer Marktanteil
Marktanteil in Prozent im Vergleich zur relevanten Marktgröße
(z. B. 50 km-Umkreis)
quantitativ
mittlerer
Auslastungsgrad
Prozentualer Bettenauslastungsgrad im Jahresmittel
quantitativ
medizinische
Sachausstattung
Quantität und Qualität der med. Sachausstattung im Vergleich
zum Wettbewerb
qualitativ
medizinischer Knowhow
wie hoch ist das medizinische Know-how im Vergleich zur
Konkurrenz?
qualitativ
Innovationspotenzial
wie hoch ist das Potenzial für geschäftsfeldbezogene
Innovationen?
o a o e
qualitativ
Leistungsbreite
Wie breit ist die „Angebotspalette“ in diesem Geschäftsfeld
qualitativ
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47
McKinsey Portfolio im Krankenhaus
McKinsey-Portfolio
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48
Fallstudie zur Strategischen
Portfolio-Planung
wird während der
Veranstaltung verteilt
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49
Agenda
•
•
•
•
•
Einführung
Ziele und Zielsysteme
SWOT-Analyse
Portfolioplanung (mit Fallstudie)
Performance Measurement und
Management
• Fazit und Ausblick
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50
Zum Begriff:
g
Performance Measurement
bzw. Management
• Leistung, Leistungsfähigkeit
• Beurteilung von Effizienz und Effektivität
• Ziel: Verbesserte Strategieumsetzung
------------------------------• Grad der Zufriedenheit von
Anspruchsgruppen (stakeholder
satisfaction)
• Evaluation, Akkreditierung
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51
Albert Einstein: «Not
everything
y
g countable really
y
counts; not everything that
counts can be counted».
„Not everything that counts
can be counted, and not
everything that can be
counted counts”
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52
Peter Drucker: «You can´t
manage
g what yyou can´t
measure».
«If you can´t measure it,
you can´t
can t manage it
it».
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53
Viele Begriffe für das Gleiche
 Balanced Scorecard ((„Ausgewogener
Ausgewogener
Berichtsbogen“)
 Key Performance Indicators (KPI)
 Dashboards
 (EFQM)
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54
K
Kennzahlen
hl - Einführung
Ei füh
• Definition:
Kennzahlen sind Zahlen, die quantitativ fassbare
S h h lt iin kkonzentrierter
Sachverhalte
ti t F
Form erfassen
f
(Reichmann)
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55
Kennzahlen - Funktionen
•
•
•
•
•
Operationalisierungsfunktion
Bildung von Kennzahlen zur Abbildung von Zielen und
Zielerreichung.
Anregungsfunktion
L f d E
Laufende
Erfassung
f
von Kennzahlenausprägungen
K
hl
ä
zum
Erkennen von Auffälligkeiten und Veränderungen.
Vorgabefunktion
E ittl
Ermittlung
kkritischer
iti h K
Kennzahlenwerte
hl
t als
l Zi
Zielgrößen
l öß fü
für
unternehmerische Entscheidungen.
Steuerungsfunktion
Verwendung von Kennzahlen zur Vereinfachung von
Steuerungsprozessen.
Kontrollfunktion
Permanente oder punktuelle Erfassung von
Kennzahlenausprägungen zur Erkennung von Soll-IstAbweichungen.
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56
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57
Kennzahlensysteme
•
•
Ausgangspunkt: Die Aussagefähigkeit einer einzelnen Kennzahl
ist immer beschränkt.
Definition: Unter Kennzahlensystemen wird eine
Zusammenstellung von quantitativen Variablen verstanden
verstanden,
wobei die einzelnen Kennzahlen in einer sachlich sinnvollen
Beziehung zueinander stehen, einander ergänzen oder erklären
und insgesamt auff ein übergeordnetes
ü
Ziel ausgerichtet sind.
(Reichmann)
Kennzahlensysteme
deduktiv hergeleitet
systematisch
mathematisch
z.B. RoI-Schema
induktiv hergeleitet
empirisch
z.B. PIMS-Studie
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58
Relative Kennzahlen
Gliederungszahlen
Beziehungszahlen
Indexzahlen
Vertikale
Verhältnisbildung
Horizontale
Verhältnisbildung
Erstellung von Zeitreihen
mit einheitlichem
Bezugspunkt
zz.B.
B
Anteil der Personalkosten an den
gesamten Kosten
Anteil des Umlaufvermögens an der
Bilanzsumme
...
z.B.
z
B
Patienten pro Bett
Operationen
p
p
pro Arzt
Goldene Bilanzregel
...
z.B.
z
B
Materialkosten:
Preis t0 = 100% (Basis)
Preis t1 / Preis t0 = 103%
Preis t2 / Preis t0 = 105%
Preis tn / Preis t0 = ...
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59
Kritik an traditionellen
Kennzahlensystemen
 Einseitige Ausrichtung auf monetäre Größen.
 Vergangenheitsorientierung.
Vergangenheitsorientierung
 Keine Berücksichtigung von immateriellen
Vermögenspositionen.
Vermögenspositionen
 Keine Erfassung von Ursache-Wirkungsg
Zusammenhängen.
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60
Grundlagen BSC
 Der Begriff
g „„Balanced Scorecard“ wird erstmals 1992 in
der Literatur (Zeitschrift HBR) erwähnt.
 Ausgangspunkt war ein Forschungsprojekt der
Amerikaner Kaplan und Norton mit 12 Unternehmen.
 Nach Aussage von Co-Autor Norton arbeiten bis heute
60% der Fortune-1000 Unternehmen mit diesem
Instrument. Darüber hinaus wird es auch von KMU´s und
staatlichen Organisationen eingesetzt
eingesetzt.
 In Deutschland beginnt die schnelle Verbreitung mit der
deutschen Übersetzung 1997
1997. Über die Hälfte der DAX100 Unternehmen haben Balanced Scorecard-Projekte.
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61
Grundlagen
 Gebräuchliche Übersetzung: “Ausgewogener
Ausgewogener Berichtsbogen
Berichtsbogen”
 Gegenstand und Inhalt: Erfolgsmessung (performance
measurement)) und Unternehmenssteuerung
g mit Hilfe von
Kennzahlen. Zentral dabei: Verknüpfung von Unternehmenszielen mit Kennzahlen.
 Universelles Rahmenkonzept, das unternehmensindividuell
auszugestalten ist. (“Schablone nicht Zwangsjacke”)
 Ausgangsüberlegung: Auswahl von strategierelevanten
Größen mit entsprechender Hebelwirkung
 „Die
„
Balanced Scorecard ist nicht nur ein Kennzahlen-System,
y
,
sondern ein Management-System“.
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62
„Balance
Balance“ = Ausgewogenheit
monetär
strategisch/
leading
extern
qualitativ (?)
quantitativ
operativ/
ti /
lagging
intern
nicht monetär
nicht-monetär
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63
Finanzperspektive
Prozeßperspektive
Kundenperspektive
Innovationspersp.
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64
Das Eisberg
Eisberg-Modell
Modell
Erfolgs- und
Liquiditätsgrößen
Strategische Erfolgsfaktoren
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65
Ursache-Wirkungs-Beziehungen
g
g
Finanzperspektive
Kundenperspektive
Interne
ProzessProzess
perspektive
L
Lernund
d
Entwicklungsperspektive
Finanzielles Ergebnis
g
(Gewinn, Rentabilität, Unternehmenswert)
Zufriedenheit
der Kunden
Kosten der
P
Prozesse
Qualität der
P
Prozesse
Qualifizierte
Mitarbeiter
Rentabilität
der Kunden
Geschwindigkeit
d P
der
Prozesse
Motivierte
Mitarbeiter
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66
Drei Ebenen des Leistungsvollzugs als zentraler
Ansatzpunkt für das Management von Dienstleistungen
Output-/Outcome- oder
Ergebnisebene
Prozessebene
Potenzial- oder Strukturebene
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67
Betrachtungs
B
t
ht
perspektiven
d e finanzielle
die
a e e
Dimension
die Markt- und
Kundendimension
Ergebnisse und
Leistungstreiber
Ergebnisse
Spätindikatoren
p
D
A, B, C, D:
UrsacheWirkungskette
C
die interne Geschäftspro essdimension
prozessdimension
die Entwicklungs
und Mitarbeiterdimension
SpätS
ät und
d FrühF üh
indikatoren
B
A
Frühindikatoren
Leistungstreiber
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68
Kundenperspektive
Finanzwirtschaftliche Perspektive
Ziele
Leistungsindikatoren
Ziele
Leistungsindikatoren
Kundenzufriedenheit
• Marktanteil
Ertragskraft
• Steigerung des
Cash Flow
Zeitgerechte
B it t ll
Bereitstellung
der Leistung
• Lieferpünktlichkeit
Wachstum
• Umsatzwachstum
Shareholder
Value
• Erhöhung der Eigenkapitalrendite
Kundentreue
• Anteil des Absatzes
an Stammkunden
Neukundengewinnung
• Anteil des Absatzes
an Neukunden
Interne Prozessperspektive
Lern und Entwicklungsperspektive
Lern-
Ziele
Leistungsindikatoren
Ziele
Leistungsindikatoren
Verbesserung des
Betriebsprozesses
• Durchlaufzeiten
Lernende
Organisation
• Anzahl der funktionsübergreifenden Teams
Verbesserung des
Innovationsprozesses
• Neu entwickelte Produkte
im Vergleich zur Konkurrenz
Mitarbeiterproduktivität
• Output-Input-Relation im
Vergleich mit anderen
Betriebseinheiten
Verbesserung des
Kundendienstprozesses
• Dauer der Reparatur
Mitarbeiterzufriedenheit
• Fluktuation
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69
Steigerung
des Umsatzwachstums
zusätzliche
Aufträge
von Altkunden
Steigerung
St
i
der
d
Liefertreue
weniger
A
Ausschuss
h
Erhöhung des
Images beim
Kunden
Gewinnung von
Neukunden
Senkung
S
k
der
d
Durchlaufzeit
höhere
Verbesserung
g der Maschinen
MaschinenProduktqualität
auslastung
weniger
ProduktionsProduktions
ausfälle
Steigerung der
Kapitalrendite
Erhöhung
g der
Mitarbeiterproduktivität
Senkung der
Fehlzeitenquote
geringe
Änderung der
Arbeitsabläufe
weniger
Überstunden
weniger
Ersatz- und
Aushilfskräfte
Sicherung der
Mitarbeitertreue
Erhöhung der
Mitarbeiter
Mitarbeiterzufriedenheit
hohes Niveau
des Gruppenpp
akkords
Aushängung Angebot
familien
engagierte
Motivation zur Vollständige
Produktschulung verständlicher freundlicher Ar- ärztl. und soziale
Ideenprodu
der Mitarbeiter Arbeitsan
tionim BVW
beitszeitmodelle Betreuung
kweisungen
Aufklärung
über zu hohe
Fehlzeiten
Schulung
g von
Vorgesetzten
wird der Mitarbeiter- und Entwicklungsperspektive zugeordnet
wird der Kundenperspektive zugeordnet
p p
zugeordnet
g
wird der internen Prozessperspektive
p p
zugeordnet
g
wird der Finanzperspektive
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70
BSC als Managementsystem
Klärung und Vermittlung
von Vision und
Strategie
Kommunikation und
Verknüpfung der
Strategie mit
organisatorischen
Ei h i
Einheiten
Balanced
Scorecard
Strategischer Feedbackund Lernprozeß
Planung und
Pl
d
Zielvorgabe
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71
Basisaufbau
Strategien
Was sind die
entscheidenden
Erfolgsfaktoren
zur Erreichung
d strateder
t t
gischen Ziele?
Perspektiven
Finanzen
Kunden
Prozesse
Lernen &
Entwicklung
Erfolgsfaktoren
.............
.............
.............
.............
Wie können
Erfolgsfaktoren
gemessen
werden?
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
Ziele, Kennzahlen, Vorgaben, Maßnahmen
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
.............
Balanced Scorecard
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
72
Typische
yp
Kennzahlenprobleme
p
Zielkonflikte
P
Personal
Prozesse
Kun
nden
F
Finanzen
Messbarkeit von Kennzahlen
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
73
Methoden-“Schmelztiegel“
MethodenSchmelztiegel
Human Ressource
Management (z.B.
(z B
Motivationstheorien,
Management des
W d l MbO
Wandels,
MbO, CI)
RoI Schema,
RoI-Schema,
Shareholder Value
Absatzmarktforschung
forschung,
Marktorientiertes Kostenmanagement, ...
management
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
Prozessmanagement
(TQM Lean
(TQM,
Management,
Reengineering)
74
Einssatz nach Fähigkkeiten
Mitu
unternehmerscha
aft
förd
dern
n
Karriereperspektiven
eröfffnen
Parttizipation an der
Zielbildung
Personal
Füh
hrungskultur förde
ern
bedarfsgerechte
ormationsversorg
gung
Info
Füh
hrungsprozesse
Marrktserviceprozes se
Prozesse
Neu
ukundenakquisition
lang
gfr. profitable
Kun
ndenbeziehungen
n
bedarfsorientierte
atung
Bera
Kunden
Risiiken beherrschen
n
Unte
ernehmenswertsteigerung
EK--Steigerung
Finanzen
Finanzen
EK-Steigerung
Unternehmenswertsteigerung
Kunden
Risiken beherrschen
bedarfsorientierte
Beratung
langfr. profitable
K ndenbe ieh ngen
Kundenbeziehungen
Proze
esse
Neukundenakquisition
Marktserviceprozesse
Führungsprozesse
bedarfsgerechte
Informationsversorgung
Personal
Führungskultur fördern
Partizipation an der
Zielbildung
Karriereperspektiven
eröffnen
Mitunternehmerschaft
fö d
fördern
Einsatz nach Fähigkeiten
Universität Bayreuth - Lehrstuhl
Dr. Jörg Schlüchtermann
Prof.BWL
Dr.VJ.– Univ.-Prof.
Schlüchtermann,
Uni
Bayreuth
Folie 75
September 2007
75
Das Kaskaden-Konzept
p
Strategie
Wie?
UnternehmensBSC
Strat. Ziele
K
Kennzahlen
hl
Maßnahmen
Was?
Konzeption der
„Mutter“-BSC
Herunterbrechen
und Verbinden
Wie?
TochterBSC
Strat. Ziele
Wie?
Kennzahlen
Maßnahmen
Was?
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MbO für
Teams und
Mitarbeiter
76
Balanced Scorecard
für den Einkauf ?
MISSION
VISION
(5-10 Jahre)
STRATEGIE
(3-5 Jahre)
Perspektiven
Finanzen
Kunden
Lieferanten
Prozesse
Mitarbeiter
Ziele
Ziele
Ziele
Ziele
Ziele
KEF*
KEF*
KEF*
KEF*
KEF*
Kennzahlen
Kennzahlen
Kennzahlen
Kennzahlen
Kennzahlen
Vorgaben
Vorgaben
Vorgaben
Vorgaben
Vorgaben
Maßnahmen
Maßnahmen
Maßnahmen
Maßnahmen
Maßnahmen
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77
Sample Balanced Scorecard Hospital
Sample-Balanced
Finanzperspektive
•
•
•
•
Rentabilitäten und Wirtschaftlichkeiten
g
g
Produktivitäten und Deckungsbeiträge
Liquiditäten
Case-Mix und Case-Mix-Index
Kundenperspektive
•
•
•
•
Patientenzufriedenheit,
Patienten
friedenheit Haftpflichtverfahren
Haftpflicht erfahren
Einweisungen, Verlegungen
Image bei Einweisern und Krankenkassen
Diverse Qualitätsindikatoren
Prozessperspektive
•
•
•
•
Dauer und Kosten interner Prozesse
Wartezeiten und Auslastungen
L
Lagerreichweiten
i h it
Anteil Patienten mit Behandlungspfad
Ressourcenperspektive
(Innovation, Lernen,
Weiterentwicklung)
• Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen
• Mitarbeiterzufriedenheit, Fluktuation,
Abwesenheiten
• Internes Vorschlagswesen
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
79
Balanced Scorecard für die Radiologie
Finanzperspektive
•
•
•
•
Personalkosten pro GOÄ-Punkt [5,1 bzw. 4,2]
pro Arzt [[8 Mio]] oder Stunde
GOÄ-Punkte p
GOÄ-Punkte pro MTRA [4 Mio] oder Stunde
Materialkosten pro Punkt, Wartungskosten
Kundenperspektive
• Patientenzufriedenheit, -beschwerden
• Anzahl/Anteil Mehrfachuntersuchungen
• Zuweiserverhalten
Prozessperspektive
(Vermeidung von
Schlaufen)
•
•
•
•
Ressourcenperspektive
R
kti
(Innovation, Lernen,
Weiterentwicklung)
• Mitarbeiterzufriedenheit, Fluktuation,
Abwesenheiten
• Mitarbeiterqualifikation und –motivation
Zeit bis zur Terminvereinbarung, Befundungsdauer
Durchlaufzeiten und Wartezeiten an div. Geräten
G ät
Geräteauslastung,
l t
Fehlerraten,
F hl
t
telef.
t l f Erreichbarkeit
E i hb k it
Termintreue, Anteil papierloser Anmeldungen
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
80
Allzweckwaffe BSC im Krankenhaus
Strategieformulierung
Leistungsfähigkeit
Formalziele
Externe
E
t
AnspruchsA
h
gruppen
Sachziele
Stakeholder
Interne Prozesse
Interne Anspruchsgruppen
Duale
Zi l i ti
Zielorientierung
Potenziale
Bilateral personenbezogene Dienstl.
Infrastruktur &
Informationssysteme
o at o ssyste e
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81
Integrationspotenzial der BSC
Leitbild
Berichtswesen
bildet Basis
für die Strategiep
g
implementierung
wirkt
ergänzend oder
substituierend
Kostenrechnung
Budgetierung
Daten fließen in
die ScorecardPerspektiven ein
Balanced
B
l
d
Scorecard
Scorecard-Größen
dienen als Bemessungsgrundlage
Qualitätscontr.
Anreizsysteme
liefert die zu
vergleichenden
Ziel- und
Messgrößen
hilft bei der
Ermittlung von
Vorgaben und
Maßnahmen
Benchmarking
g
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
82
Example: The Mayo Clinic, Rochester
The Mayo Vision, Primary Value, and Core Principles
Mayo´s vision
Mayo aspires to provide the highest qu ality,
compassionate care at a reasonable cost through a
physician-led team of diverse people working together
i clinical
in
li i l practice,
ti education,
d ti andd researchh in
i a
unified multicampus system
Mayo´s
y pprimary
y value
The need of the ppatient comes first
Mayo´s core business principles








Clinical practice
Education
R
Research
h
Mutual respect
Continuous improvement
Work atmosphere
p
and teamwork
Social commitment
Sustain practice financially
(Quelle: Journal of Health Care Management, Jan/Feb 2000)
Universität Bayreuth - Lehrstuhl BWL V – Univ.-Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann
83
Example: The Mayo Clinic,
Clinic Rochester
First Iteration of Performance Management and Measurement System
Performance Category
Performance Indicator
Customer satisfaction
Rating of primary care provided
Rating of subspecialty care provided
Cli i l productivity
Clinical
d ti it andd efficiency
ffi i
Clinical
Cli
i l productivity
d ti it per physician
h i i per workday
kd
Outpatient visits per physician per workday
Financial
Expense per relative value unit (unit of service)
Internal operations
General examination average itinerary length in days
Patient complaints per 1,000 patients
Patient waiting times
times-access
access to appointments
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84
Example: The Mayo Clinic,
Clinic Rochester
First Iteration of Performance Management and Measurement System
Performance Category
Performance Indicator
Mutual respect and diversity
Percentage of staff from underrepresented groups
Employee satisfaction surveys
S i l commitment
Social
it
t
M ´ contribution
Mayo´s
t ib ti to
t society
i t
External environmental assessment
Board of Governors´ environmental scan
Market
a et share
s ae
Patient characteristics
Patient mix by geography and payor group
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85
Agenda
•
•
•
•
•
Einführung
Ziele und Zielsysteme
SWOT-Analyse
Portfolioplanung (mit Fallstudie)
Performance Measurement und
Management
• Fazit und Ausblick
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86
„Wer nur etwas von Chemie versteht,
versteht
t ht auch
h von Chemie
Ch i nichts“
i ht “
(Georg C. Lichtenberg,
Göttinger
g Physiker
y
und Schriftsteller))
(1742 - 1799)
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87
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