verwandlungen - General

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B E E T H O V E N F E S T
B O N N
5.9. BIS 5.10.2013
V E RWA N D L U N G E N
INHALT
SE ITE 2
Das Spiel mit
der Neugier
Beethovenfest-Intendantin
Ilona Schmiel im Interview
SE ITE 3
Opernfinale
Mit dem „Fidelio“ knüpft
Paavo Järvi an seinen
Beethoven-Zyklus an
SE ITE 4 - 5
Das Programm
Alle Konzerte auf einen
Blick
SE ITE 6
Glamouröse Revolution
Cameron Carpenter will
das Image des Organisten
auffrischen
SE ITE 7
Kundry, die Verführerin
Die Jazzmusikerin Angelika Nescier setzt sich mit
Wagners „Parsifal“ auseinander
SE ITE 8
Nahrung für den Geist
Artist in Residence: Die
Geigerin Patricia Kopatchinskaja über Musik und
Familie
EINE VERLAGSBEILAGE DES
2
V E RWA N D L U N G E N
Mittwoch, 28.8.2013
5.9. BIS 5.10.2013
BEETHOVENFESTBONN
Editorial
wird. Der Komponist verwandelt hier ein
sehr schlichtes Walzer-Thema im Verlauf
von 33 Variationen in einen wahren musikalischen Kosmos. Verwandeln können sich musikalische Werke aber auch
im Verlaufe ihrer Interpretationsgeschichte, sie können beispielsweise von
etwas sehr Lebendigem zum Monument
erstarren, dem man erst wieder Leben
einhauchen muss. Darüber spricht die
Geigerin Patricia Kopatchinskaja, Artist
in Residence des diesjährigen Festivals,
im Interview in dieser Beilage. Dass sich
Richard Wagners Musik in Jazz verwandeln lässt, will die Musikerin Angelika
Nescier mit ihrem „Women‘s German
Jazz Orchestra“ zeigen.
Verwandelt hat sich aber auch das
Beethovenfest selbst. In den vergangenen Jahren seit 2004, in denen Ilona
Schmiel das Festival als Intendantin
leitete, hat es an Kontur und Profil gewonnen, sie hat neue Akzente gesetzt
und Ideen eingebracht. Ihr ist es mit ei-
ner Fülle unterschiedlichster Veranstaltungsformen vom Streichquartett-Zyklus bis zum Hip-Hop-Konzert gelungen,
eine Balance aus Anspruch und Unterhaltung anzubieten, die das Beethovenfest zu einem echten Publikumsfestival
hat werden lassen. 70 000 Menschen
lockt es jährlich an. Das Beethovenfest
2013 wird nun ihr letztes sein, bevor sie
Anfang 2014 nach Zürich wechselt. Das
Motto „Verwandlungen“ wird auch danach aktuell bleiben.
ausgeschlossen fühlen, was natürlich ein
breites und vielfältiges künstlerisches Angebot notwendig macht. Auch der finanzielle Aspekt sollte kein Hindernis sein.
tung sein. Von 2004 bis zur Planung 2014
kommen wir auf 54 Uraufführungen, in
allen Gattungen, in unterschiedlichsten
Besetzungen.
Sehen Sie hier die Jugend als wesentliDas kommende wird Ihr zehntes und
che Zielgruppe solcher Anstrengungen?
letztes Festival in Bonn sein. Wor- Schmiel: Über die Jahre ist ein ganz groauf sind Sie rückblickend besonders
ßes Jugendprogramm entstanden. Seit
stolz?
2009 haben wir unter der eigenen Marke
Schmiel: Da fällt mir als erstes der Zyklus „Junges Beethovenfest“ insgesamt 15 Anmit den Sinfonien Beethovens ein, den wir gebote zusammengefasst. Damit haben
seit 2004 gemeinsam mit der Deutschen
wir viele Jugendliche erreicht und begeiKammerphilharmonie Bremen und Paavo
stern können, die bisher wenig Bezug zu
Järvi geplant und über einen Zeitraum von
Konzerten und klassischer Musik hatten.
fünf Jahren realisiert haben. Der Zyklus
Vor allem das Projekt Schülermanager ist
hat in der Geschichte der Beethoven-In- da führend.
terpretation einen neuen Maßstab gesetzt.
Der „Fidelio“ in diesem Jahr ist da noch
Ist es leichter, die jungen Menschen
einmal ein schöner Schlussakzent. Mich
mit Hip-Hop à la Samy Deluxe zu köhat es auch gefreut, dass die Karriere von
dern als mit klassischer Musik?
Gustavo Dudamel hier ihren Anfang nahm. Schmiel: Am Anfang haben wir tatsächSchon vor seinen großen Erfolgen mit
lich Musikformate wie Hip-Hop als Köder
dem Jugendorchester aus Venezuela hat
benutzt. Es ist leichter, die Jugendlichen
er beim Beethovenfest 2004 als Einsprin- aus ihrer eigenen Musik heraus abzuholen.
ger für Frans Brüggen das Abschlusskon- Inzwischen brauchen wir das nicht mehr.
zert mit dem Philharmonia Orchestra aus
Wichtig ist es, erreicht zu haben, dass es
London dirigiert. Einige Besucher haben „cool“ ist, beim Beethovenfest zu arbeiten.
damals ihre Karten zurückgegeben, weil
Das ist für uns die höchste Auszeichnung,
ich ihnen einen „No-Name“, einen völlig
die wir bekommen können. In diesem
unbekannten Nachwuchsdirigenten aus Jahr bereiten die Schüler ein Konzert mit
Venezuela, vorgesetzt hatte.
Cameron Carpenter vor.
Gibt es Werke, die den Sprung ins Repertoire geschafft haben?
Schmiel: Es sind gar nicht einmal wenige.
Jan Müller-Wielands Oper „Die Irre“ und
das Melodram „Der Knacks“ zum Beispiel,
oder das Violinkonzert von HP Platz. Auch
Mauricio Kagels letztes Klaviertrio und
Wolfgang Rihms „Verwandlungen IV“ für
Orchester zählen dazu. Jörg Widmanns
Sommersonate für Violine und Klavier, die
damals noch einsätzig war, ist mittlerweile auf zwei Sätze angewachsen und wird
weiter aufgeführt. Natürlich auch Peter
Ruzickas Cello-Konzert und Rebecca Saunders‘ für die Geigerin Carolin Widmann geschriebenes Violinkonzert „Still“, das seit
2011 schon fünf Mal nachgespielt wurde.
der Bürger für Beethoven reinstalliert.
Aber auch heute, in Zeiten finanzieller
Knappheit, ist seine Existenz nicht selbstverständlich. Wir haben eine komplett veränderte Gesellschaft. Aber die Aufgabe eines Intendanten ist es schließlich, professioneller Verführungskünstler zu sein. Das
versuchen wir mit klassischen Angeboten,
aber auch, indem wir immer wieder gängige Konzertrituale aufbrechen.
solchen Format und an einem ungewöhnlichen Ort als in einem traditionellen Konzert. Das „Lange Nacht“-Prinzip setzt die
übliche Konzertroutine ein bisschen außer
Kraft. Die Neugierde ist groß, und man
muss mit dieser Neugierde spielen. Ein
komplettes Festival würde so aber wohl
nicht funktionieren.
Von Bernhard Hartmann
as Motto des diesjährigen
Beethovenfestes lautet „Verwandlungen“. Man kann dies
sehr konkret auf manche der in den
kommenden vier Wochen zu hörenden
Stücke beziehen, etwa auf Ludwig van
Beethovens Diabelli-Variationen, die
der Pianist Rudolf Buchbinder aufführen
D
Das Spiel
mit der
Neugier
Beethovenfest-Intendantin
Ilona Schmiel über zehn
Jahre Beethovenfest
unter ihrer Leitung
eit 2004 leitet Ilona Schmiel das Bonner Beethovenfest. Das aktuelle Festival wird ihr letztes in dieser Funktion sein. Zum Anfang des nächsten Jahres verlegt sie ihre Wirkungsstätte nach
Zürich, wo sie als Intendantin die TonhalleGesellschaft leiten wird. Im Gespräch mit
Bernhard Hartmann blickt sie auf die Ära
Schmiel in Bonn zurück.
S
Wie würden Sie den folgenden Satz zu
Ende führen? Das Beethovenfest ist
für mich...
Schmiel: ... eine Auszeit. Aber eine mit
unglaublicher künstlerischer Fülle.
Liegt in solchen langfristigen Projekten und Entdeckungen ein besonderes
Merkmal des Festivals?
Schmiel: Ich denke schon. Wesentlich
sind Interpretationen und Künstler. Aber
nicht weniger entscheidend für die Entwicklung eines Festivals ist es, wie ein
Publikum mitwächst, wie es sich auf die
Ideen des Festivals einlässt. Ich wollte
immer eine Öffnung des Beethovenfestes
in die Stadt hinein. Jeder, ob aus Bonn,
aus der Region oder als auswärtiger Besucher, sollte etwas vom Beethovenfest
mitbekommen können. Niemand soll sich
Iilona Schmiel
FOTOS: B. FROMMANN
Ein klassischer Organist mit dem
Image eines Popstars.
Schmiel: Das stimmt. Trotzdem: Wenn wir
2009 mit einem Orgelkonzert angefangen
hätten, wäre es sicher schwieriger gewesen, Schüler für das Projekt zu gewinnen.
In Ihrer Zeit als Intendantin hat es
zahlreiche Uraufführungen neuer Musik gegeben. Wie wichtig ist das fürs
Beethovenfest?
Schmiel: Für ein Festival, das dem Geist
Ludwig van Beethovens verpflichtet ist,
muss neue Musik von zentraler Bedeu-
Was ist heute noch Avantgarde?
Schmiel: Ich finde die jetzige Zeit so spannend, weil wir uns von solchen Kategorien
lösen konnten. Als Festivalmacher haben
wir die Aufgabe, eine Plattform anzubieten,
auf der wir gezielt bestimmte Möglichkeiten kompositorischer Ausdruckformen
präsentieren können. Für mich gehört
auch dazu, eben diese Pluralität zu zeigen.
Von Rebecca Saunders und Salvatore Sciarrino bis zu Steven Stucky. Eine solche
Stilvielfalt hat es in der abendländischen
Musikgeschichte nie zuvor gegeben.
Wie sehen Sie Ihr Verhältnis zum Publikum?
Schmiel: Ich finde, die Verankerung eines
Festivals in der Bevölkerung ist von entscheidender Bedeutung. Als vor 20 Jahren
das Bonner Beethovenfest per Ratsbeschluss abgeschafft wurde, war dies dem
Rat nur möglich, weil diese Verankerung
nicht vorhanden war. Glücklicherweise
wurde das Festival durch das Engagement
Heißt Rituale aufzubrechen nicht auch
immer, neue zu installieren? Nehmen
wir nur die Langen Nächte, wie wir sie
mit Grubinger oder im vergangenen
Jahr mit der Cage-Hommage erlebt haben.
Schmiel: Für mich war die vom Publikum
extrem positive Annahme der Langen
Nacht der Klaviere 2004 ein Schlüsselerlebnis. Da gab es alles von Cages „Wintermusic“ bis hin zu Kurtag. Wir konnten die
Beethovenhalle ausräumen und überall
Klaviere installieren, haben mit Pultlampen eine wunderbare Atmosphäre schaffen können. Mich hat diese Nacht, die ich
als Idee schon aus Bremen mitgebracht
hatte, eines gelehrt: Es gibt ein Publikum,
das sich für diese ungewöhnliche Konzertform begeistern lässt. Grubinger hatte ich
schon 2004 vor einem kleinen Publikum
erlebt und ihm sofort eine Carte Blanche
gegeben. Dass er zu einem ganz großen
Künstler würde, war 2004 schon spürbar,
und es hat sich 2006 bestätigt, als er hier
in Bonn seinen „Percussive Planet“ ins
Leben rief. Er hat das Schlagzeug und die
Musik für Percussion auf ein ganz neues
Niveau gehoben.
Warum finden die Menschen diese
Formate so spannend?
Schmiel: Man entscheidet sich als Besucher dafür, sich über mehrere Stunden
tatsächlich zu öffnen, Musik zu hören und
aus dem Alltag heraus auf neue Klänge
einzulassen. Das tun wir eher in einem
Haben Sie den Eindruck, etwas mehr
Offenheit beim Publikum bewirkt zu
haben?
Schmiel: Ich würde das ganz eindeutig
mit ja beantworten. Das Publikum, das
uns zehn Jahre gefolgt ist, hat eine Reise
durch die Jahrhunderte gemacht, durch
Interpretationsstile, ist gewohnt, sich
ganz außergewöhnlichen Programmen
auszusetzen. Das fing schon mit dem
Jazzpianisten Uri Caine an, der 2004 über
die Diabelli-Variationen improvisierte,
während ein klassischer Musiker die originalen Variationen Beethovens vortrug.
Heute sind solche Experimente sehr viel
selbstverständlicher geworden.
Was hätten Sie gern noch realisiert?
Ein unerfüllter Wunsch?
Schmiel: Davon gibt es viele. Auf der
Opernagenda stand unglaublich viel, was
man unter anderen Budget-Bedingungen
hätte machen können. Ich hätte sehr gern
mehr großes neues Musiktheater gemacht. Das ist unter dem jetzigen Finanzierungskonzept des Public Privat Partnership extrem schwierig. Ich hätte gerne
Beethoven-Sinfonien als Choreografien
auf die Bühne gebracht. Das werde ich
sicher auch irgendwann einmal in die Tat
umsetzen. Darüber hinaus gab und gibt es
ein „Götterfunken-Projekt“, das ich mit einem berühmten Rockstar machen wollte.
Daraus ist aber wegen seiner großen aktuellen Erfolge erst einmal nichts geworden.
Wer wäre es denn gewesen?
Schmiel: Udo Lindenberg.
Mittwoch, 28.8.2013
5.9. BIS 5.10.2013
BEETHOVENFESTBONN
Opernfinale
Mit zwei halbszenischen
Aufführungen von Beethovens
„Fidelio“ knüpft Paavo Järvi an
seinen Beethoven-Zyklus an
Von Bernhard Hartmann
er Platz im Orchestergraben eines
Opernhauses ist Paavo Järvi nicht
besonders vertraut. Ihn sieht man
stets auf der Bühne. Dabei hat der Dirigent
eigentlich gar nichts gegen die Oper. Die
Entscheidung fürs sinfonische Repertoire ist
für ihn weniger eine künstlerische als eine
praktische. „Man braucht für die Oper sehr
viel Zeit“, argumentiert er. „Wenn man eine
Produktion gut vorbereiten will, muss man
sich schon mindestens einen Monat intensiv darum kümmern. So viel Zeit habe ich
aber nie.“
Tatsächlich ist der Sohn des estnischen Dirigenten Neeme Järvi und Bernstein-Schüler
ein vielbeschäftigter Musiker, der sich nicht
gern an nur einen Ort auf diesem Globus bindet. Jet-Set-Dirigent hätte man so jemanden
früher genannt, dem das Pendeln zwischen
den Kontinenten so selbstverständlich ist
D
Paavo Järvi
FOTO: IXI CHEN
wie anderen der Weg von der Wohnung zum
nahen Arbeitsplatz. Nachdem Järvi gerade
seine letzte Saison als Chefdirigent des HRSinfonieorchesters beendet hat, zieht es ihn
demnächst nach Japan. 2015 tritt er in Tokio
als Chef des NHK Symphony Orchestra an.
Dass er daneben weiterhin dem Orchestre
de Paris als Chef vorstehen und Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen bleiben wird, ist ausgemachte Sache. „Der Vertrag mit Tokio wird
mein Verhältnis zur Deutschen Kammerphilharmoie in keiner Weise beeinflussen“,
sagt er. Järvi scheint die Rastlosigkeit seines
Berufes zu lieben, die in einem auffälligen
CD- und DVD-Tipp:
Das Beethoven-Projekt der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Leitung von Paavo Järvi ist hervorragend
dokumentiert. Die Studio-Aufnahmen, die das brillante Spiel
auf modernen Instrumenten mit der Rückbesinnung auf historisch informierte Musizierpraxis zu extrem vitalen und
mitreißenden Interpretationen verbinden, sind über die Jahre bei RCA/Sony auf CD erschienen. Zudem wurde der Zyklus mit allen neun Sinfonien während des Beethovenfestes
2009 in Bonn für eine DVD-Veröffentlichung mitgeschnitten.
Kontrast zu der überlegenen Ruhe steht, die
der 50-jährige Dirigent im Gespräch wie bei
Proben ausstrahlt.
Anfang August erst gastierte er mit der
Deutschen Kammerphilharmonie in Sao
Paulo in Brasilien, wo er wieder einmal
sämtliche Beethoven-Sinfonien dirigierte. Das Beethoven-Projekt, das sowohl auf
DVD (als Mitschnitt der Konzerte des Bonner Beethovenfestes 2009) als auch auf CD
erschienenen ist, gilt zu Recht als die bislang spannendste Auseinandersetzung mit
Beethovens Sinfonien in diesem noch jungen Jahrhundert.
Wenn Järvi und das Orchester aus Bremen
jetzt wieder zum Beethovenfest nach Bonn wäre das zu nahe.“
kommen, wird man das seltene Vergnügen Järvi misst dem visuellen Anteil der halbhaben, ihn doch einmal als Operndirigenten szenischen Produktion große Bedeutung zu.
zu erleben – in der halbszenischen Produk- „Ich persönlich würde mir wünschen, dass
tion von Ludwig van Beethovens „Fidelio“. die Produktion als DVD erscheint“, sagt er.
Man könnte die Aufführung durchaus als Mit einer CD-Veröffentlichung ist aber auch
Epilog des Beethoven-Zyklus verstehen. Zu- zu rechnen.
mal Järvi Beethovens Fidelio als eine „sinfo- Nach dem Beethoven-Projekt folgte Schunische Oper“ bezeichnet, bei der freilich im mann, dessen Sinfonien die KammerphilharUnterschied zu achtdreiviertel der neun Sin- monie und Järvi ebenfalls beim Beethovenfonien die Stimme im Zentrum steht. „Ob- fest aufführten. Da läge es doch nahe, dies
wohl die Oper viel sinfonische Musik enthält, Projekt ebenfalls mit einer Oper zu beenden.
müssen doch die Hauptfiguren im Zentrum Doch für eine Produktion der „Genoveva“
stehen“, sagt Järvi: „Wenn man keine wirk- gibt es laut Järvi derzeit keine konkreten
lich gute Leonore und keinen guten Flore- Pläne. Immerhin sagt er: „Es ist nicht ausstan hat, funktioniert diese Oper nicht.“ Mit geschlossen.“ Das nächste Projekt, das den
dem Tenor Burkhard Fritz und der Soprani- Orchesterwerken von Johannes Brahms
stin Emily Magee dürfte man in dieser Bezie- gilt, stünde der „Genoveva“ ein bisschen im
hung aber auf der sicheren Seite sein. Auch Wege. „Brahms“, sagt Järvi, „das ist für mich
die anderen Rollen sind mit festivalerfah- eine Herzensangelegenheit“.
renen, namhaften Sängern besetzt: Detlef
Roth singt den Don Fernando, Evgenij NikiKonzert-Tipp:
tin den Don Pizarro, als Marzelline ist Mojca
„Revolutionäre Kraft“ : „Fidelio“, Oper von LudErdmann zu erleben, die von Julian Prégarwig van Beethoven, halbszenische Aufführung,
dien als Jaquino angeschmachtet wird. Den
Burkhard Fritz (Florestan), Emily Magee (LeonoRocco schließlich singt Dmitri Ivashchenko.
re), Detlef Roth (Don Fernando), Evgeny Nikitin
In Bonn wird das Werk halbszenisch auf die
(Don Pizarro), Dmitri Ivashchenko (Rocco),
Bühne der Beethovenhalle kommen. Mit
Mojca Erdmann (Marzelline), Julian Prégardien
den Zwischentexten von Walter Jens, die
(Jaquino), Ulrich Tukur (Rezitator), Deutscher
von Ulrich Tukur gelesen werden und die
Kammerchor, Die Deutsche KammerphilharGeschichte um die Befreiung des politischen
monie Bremen, Paavo Järvi (Dirigent)
Gefangenen Florestan durch seine als Mann
FREITAG, 27. September, 20 Uhr, und SONNverkleidete Frau Leonore aus der Sicht des
TAG, 29. September, 20 Uhr, Beethovenhalle
Kerkermeisters Rocco erzählen. Paavo Järvi
sieht den dramaturgischen Aufstieg dieser
Public Viewing: „Fidelio“, Meike Krüger, FernNebenfigur keineswegs als ein Problem für
sehen der Deutschen Welle (Moderation)
SONNTAG, 29. September, 17 Uhr, Marktplatz,
die Aufführung der Oper. „Wenn man etwa
die Perspektive Florestans nehmen würde,
Am 28.09.2013 um 20.00 Uhr
in der Rhein-Sieg-Halle:
The German Women’s Jazz Orchestra
mit Dagmar Pecková, Mezzosopran
Die CDs:
- Sinfonie Nr. 1 und 5
- Sinfonie Nr. 2 und 6
- Sinfonie Nr. 3 und 8
- Sinfonie Nr. 4 und 7
- Sinfonie Nr. 9
Interpreten: Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen,
Paavo Järvi (Dirigent), Solisten bei der Sinfonie Nr. 9: Christiane Oelze, Petra Lang, Matthias Goerne, Chor: Deutscher
Kammerchor.
Die CDs sind bei RCA/Sony erschienen.
Die DVDs:
Ludwig van Beethoven: „Das Beethoven-Projekt“. Die Sinfonien Nr. 1-9 sind Konzertmitschnitte des Beethovenfestes
2009. Christian Berger hat für seine Dokumentation Orchester und Dirigent bei ihrer Arbeit an dem Beethoven-Projekt
begleitet – an vier Tagen von den Proben bis zur Aufführung
aller Sinfonien. Solisten der Sinfonie Nr. 9 sind Christiane Oelze, Annely Peebo, Simon O‘Neill, Dietrich Henschel, 4 DVDs
(Sony) 467 Min.
B E E T H O V E N F E S T B O N N
5. 9. B I S 5. 1 0 . 2 0 1 3
V E R W A N D L U N G E N
Verlosung:
Holger Noltzes Buch „Musikland Deutschland? Eine Verteidigung“ ist eine pointierte Antwort auf die viel diskutierte
Polemik „Der Kulturinfarkt“. Es ist eine knappe Analyse und
Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der klassischen
Musik in Deutschland. In dem Buch gehe es ihm um das
Nachdenken über die Grundlagen, sagt er: „Warum ist Musik
wichtig für dieses Land und für die Gesellschaft und nicht
nur etwas für ein paar Leute, die so etwa wie restbürgerliche
Bedürfnisse befriedigen wollen.“ Der GENERAL-ANZEIGER
verlost drei Exemplare des Buches. Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen möchten, rufen Sie uns an: 01379/886914*
oder senden Sie eine SMS mit dem Kennwort GAB2 an die
Kurzwahl 1111*. Bitte geben Sie Namen und Adresse an.
Teilnahmeschluss ist Mittwoch, der 28. August 2013
bis 24 Uhr. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
*0,50€/Anruf aus dem dt.
Festnetz; ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz
Buchtipp:
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Holger Noltze: Musikland
Deutschland? Eine Verteidigung,
99 Seiten, Bertelsmann Stiftung, 16 Euro
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Beethovenfest
Bonn vom
05.09. bis
05.10.2013
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Mittwoch, 28.8.2013
V E RWA N D L U N G E N
5.9. BIS 5.10.2013
BEETHOVENFESTBONN
EIGENSINN
DER VERANSTALTUNGSKALENDER
SAMSTAG, 14. September
Stadtmuseum Siegburg, 20 Uhr
Beethovenhalle, 20 Uhr
Eigenwillige Köpfe: quartet-lab, Patricia Kopatchinskaja, Pekka Kuusisto (Violine), Lilli Maijala (Viola), Pieter
Wispelwey (Violoncello); Werke von Mozart (Divertimento für zwei Violinen, Viola und Violoncello D-Dur),
Beethoven (Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 11 f-Moll, „Quartetto serioso“), Britten
(Streichquartett Nr. 2 C-Dur), zusätzlich werden die
Musiker nach Ansage weitere kleinere Werke einfügen; ausverkauft
Kunst!Rasen Bonn, 19 Uhr
Brillantes Debüt: Yuja Wang (Klavier), Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck (Dirigent); Werke
von Tschaikowski (Klavierkonzert b-Moll) und Strauss
(„Ein Heldenleben“)
Wagner open air: Otto Sauter & Ten of the Best & Friends „The Richard Wagner Project“.
Telekom Forum, 20 Uhr
FREITAG, 30. August
DONNERSTAG, 5. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Reichtum und Schönheit: Jörg Widmann (Klarinette),
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Kent Nagano (Dirigent), Christa Schönfeldinger (Glasharmonika),
Teodoro Anzellotti (Akkordeon); Werke von Jörg Widmann
(„Armonica“ für Orchester), Mozart (Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur), Brahms (Symphonie Nr. 4)
FREITAG, 6. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Athletische Eleganz: Grubinger & Friends, Martin
Grubinger (Schlagzeug), Martin Grubinger sen. (Schlagzeug), Leonhard Schmidinger (Schlagzeug), Ferhan &
Ferzan Önder (Klavier); Werke von Fazıl Say (Variationen für zwei Klaviere und Schlagzeug), Béla Bartók (Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug), Igor Strawinski
(„Le sacre du printemps“), Fassung für zwei Klaviere
und Schlagzeug von Martin Grubinger sen.)
Hotel Königshof, 21 Uhr
Relaxen auf der Rheinterrasse: DJ Raphaël Marionneau, Ingo Reddemann und Vincent Vogel, Schlagzeug
(Mitglieder des Bundesjugendorchesters); „Chillout
SinNfonie“. Klassische Chillout-Lounge mit Live-Musik,
ausverkauft
SAMSTAG, 7. September
Beethovenhalle, 19 Uhr
Englisches Wandelkonzert: Miah Persson (Sopran),
Ian Belsey (Bariton), NDR Jugendsinfonieorchester,
NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Dirigent); Werke von Händel („Feuerwerksmusik“), Edward Elgar („Enigma-Variations“), sowie Konzertarien
von Mendelssohn, Händel u.a.
Hotel Königshof, 21 Uhr
Relaxen auf der Rheinterrasse: Programm s. Samstag, 6. September, ausverkauft
Exzentrisches Gesamtkunstwerk: Cameron Carpenter (Digitale Orgel), Daniel Rossa (Bewegte Bilder),
„Schülermanager-Projekt 2013“
SAMSTAG, 21. September
Kursaal Bad Honnef, 20 Uhr
Beethovenhalle, 20 Uhr
Literarisch-musikalische Verwandlung: Michael
Degen (Rezitation), Minguet Quartett, Ulrich Isfort
(Violine), Annette Reisinger (Violine), Aroa Sorin (Viola),
Matthias Diener (Violoncello); Lesung von Franz Kafka („Die Verwandlung“) mit Musik von Mendelssohn,
Mahler, Beethoven u.a.
Farbintensives Orchestergemälde: Bamberger
Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, Jonathan Nott (Dirigent); Werke von Lutosławski (Symphonie Nr. 3), Beethoven (Symphonie Nr. 5 c-Moll)
Straßenbahnhalle Dransdorf, 20 Uhr
„It‘s all just music“: Pekka Kuusisto & Luomu PlaySONNTAG, 15. September
ers, Pekka Kuusisto (Violin), Anna-Mari Kähärä (Vocals,
Accordion), Sara Puljula (Double Bass), Zarkus Poussa
Hotel Königshof, 11 Uhr
Sterndeuter am Klavier: Stefan Mickisch (Klavier, (Percussion), Christian Weißkircher (Lichtdesign)
Moderation), „Tonarten und Sternzeichen bei BeethoSONNTAG, 22. September
ven und Wagner“; ausverkauft
Beethovenhalle, 18 Uhr
Dimensionen in Raum und Zeit: András Schiff (Klavier); Beethovens Klaviersonaten Nr. 16 G-Dur, Nr. 17
d-Moll, Nr. 18 Es-Dur und Nr. 21 C-Dur („WaldsteinSonate“)
Beethovenhalle, 18 Uhr
Abenteuerliche HörReise: Academy of St
Martin in the Fields, Julia Fischer (Solistin und
Dirigentin); Werke von
Mozart (Violinkonzert
Nr. 1), Strauss („Metamorphosen“), Bach
(Violinkonzert Nr. 1, aMoll), Arnold Schönberg
(„Verklärte Nacht“)
Kunstmuseum Bonn, 19 Uhr
Julia
Fischer
Wandelnde Farbklänge: Ensemble musikFabrik; Werke von Steve Reich („Drumming – Part One“ für vier
Paar gestimmte Bongos), Rebecca Saunders („Chroma
XIX“), Wandelkonzert
FOTO:
KASSKARA
St. Hildegard Mehlem, 19 Uhr
Verwandelte Volksmusik: Patricia Kopatchinskaja
– Artist in Residence 2013 (Violine), Emilia KopatchinsTelekom Forum, 18 Uhr
„And Now Mozart“: Igudesman & Joo, Aleksey Igu- kaja (Violine), Viktor Kopatchinsky (Cymbal) u.a, Werke
von Bartók (Rumänische Volkstänze), Enescu („Ménédesman (Violine), Hyung-ki Joo (Klavier), Comedy
trier“ für Violine solo), Kurtág (Acht Duos für Violine
und Cymbal), Ravel („Tzigane“), George Enescu (Sonate
Klosterkirche Hennef, 18 Uhr
„Repeat it!“: Dorothee Oberlinger (Blockflöten) u.a., für Violine und Klavier Nr. 3 a-Moll) sowie Traditionals;
„Repeat it!“ – 1200-2012, Werke für Blockflöte und Vio- ausverkauft.
line in unterschiedlichen Besetzungen von Hildegard
von Bingen u.a.; ausverkauft
MONTAG, 23. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
SONNTAG, 8. September
WIR SPIELEN AUF ALLEN SAITEN.
KLAVIERE, FLÜGEL, DIGITAL-PIANOS
EXKLUSIVVERKAUF IN BONN
MONTAG, 16. September
Steigenberger Grandhotel Petersberg, 18 Uhr
Beethovenhalle, 20 Uhr
Aus Lust am Lied: Marlis Petersen (Sopran), Anke
Vondung (Mezzosopran), Werner Güra (Tenor), Konrad
Jarnot (Bariton), Christoph Berner (Klavier); „Schubertiade“: Lieder von Franz Schubert
Königin des guten Tons: Anna Lucia Richter (Sopran),
Sabine Meyer (Klarinette), Klassische Philharmonie
Bonn, Heribert Beissel (Dirigent); Werke von Beethoven (Egmont-Ouvertüre), Weber (Klarinettenkonzert Nr.
1 f-Moll), Mahler (Symphonie Nr. 4)
Beethovenhalle, 19 Uhr
Romantisches Solo: Hélène Grimaud (Klavier), NDR
Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock (Dirigent);
Werke von Beethoven (Egmont-Ouvertüre), Schumann
(Klavierkonzert a-Moll) und Bruckner (Symphonie Nr. 4,
„Die Romantische“ in der Erstfassung von 1874)
MONTAG, 9. September
Beethoven-Haus Bonn, 20 Uhr
Luxus, Stille und Lust: Jutta Koch (Sopran), Dominik Köninger (Bariton), Roger Hanschel (Saxophon), Eric Schneider (Klavier), Ulf Stolterfoht (Rezitation); Werke von „Luxe,
calme et volupté - Baudelaire-Metamorphosen“
BEETHOVENHALLE BONN
Abonnement
2013/14
ab sofort erhältlich
Leitung: Heribert Beissel
Mit
Programmei
nführung!
1.
KONZERT:
18. 2013,
OKTOBER
2013, 20 UHR
FREITAG,
18.FREITAG,
OKTOBER
20 UHR
Jeweils 19.1
5 Uhr
Franz
Franz Schubert
Schubert– Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759 („Unvollendete“)
Robert
Schumann
– Violoncellokonzert
a-Moll op. 129
Symphonie
Nr. 7 h-Moll
D 759 („Unvollendete“)
LRobert
d i Schumann
B th
S
h i N 5 M ll 67
Violoncellokonzert a-Moll op. 129
Ludwig van Beethoven
Weitere Infos und
Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Abonnements unter:
FREITAG, 15. NOVEMBER 2013, 20 UHR
TEL. 02 28/65 49 65
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 35 D-Dur KV 385 („Haffner-Sinfonie“)
Wiener Klassik Bonn
Carl Maria von Weber
Concertino für Horn und Orchester e-Moll op. 45
c/o Klassische
Richard Wagner
Philharmonie Bonn
Siegfried-Idyll
Belderberg 24
Joseph Haydn
53113 Bonn
Sinfonie Nr. 104 D-Dur („Salomon-Sinfonie“)
Fax: 02 28/63 48 50
FREITAG, 13. DEZEMBER 2013, 20 UHR
Franz Schubert
Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“ D 644
Otto Nicolai
Weihnachts-Ouvertüre
Lieder zu Weihnachten
u. a. von Adolphe Adam und Max Reger
Peter Tschaikowsky
Auszüge aus dem Ballett „Schwanensee“
FREITAG, 24. JANUAR 2014, 20 UHR
Ottorino Respighi
3. Suite aus Antiche Danze ed Arie
Ludwig van Beethoven
Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 („Jupiter-Sinfonie“)
E-Mail: [email protected]
Abo-Preise 6 Konzerte:
83,00 €
113,00 €
124,00 €
142,50 €
164,00 €
Einzelkarten an den
bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Programm und
Terminänderungen
vorbehalten.
FREITAG, 14. FEBRUAR 2014, 20 UHR
Johann Sebastian Bach
Orchestersuite Nr. 1 C-Dur BWV 1066
Franz Danzi
Sinfonia concertante B-Dur für Flöte, Klarinette und Orchester
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 85 B-Dur („La reine“)
FREITAG, 21. MÄRZ 2014, 20 UHR
Wolfgang Amadeus Mozart
Harmoniemusik aus „Le nozze di Figaro“
Maurice Ravel
Klavierkonzert G-Dur
Antonín Dvořák
Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88 („Englische“)
DIENSTAG, 10. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Duo-Klassiker: Jan Vogler (Violoncello), Hélène Grimaud (Klavier); Werke von Schnittke (Cellosonate Nr. 1),
Beethoven (Cellosonate A-Dur), Rachmaninow (Cellosonate g-Moll)
MITTWOCH, 11. September
Bundeskunsthalle, 20 Uhr
Nobelpreis der Musik: Horst Maria Merz (Chansonnier), Ensemble Modern, Ulrich Wagner (Dirigent), Projekt zum 40-jährigen Jubiläum der Ernst von Siemens
Musikstiftung; Werke von György Kurtág, Friedrich
Cerha und Wolfgang Rihm
DONNERSTAG, 12. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Rhythmus pur: Martin Grubinger (Schlagzeug), Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck (Dirigent);
Werke von John Corigliano („Conjurer“), Maurice Ravel
(„Rapsodie espagnole“), Maurice Ravel („Boléro“)
FREITAG, 13. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Komponist, Posaunist und Dirigent: Dagmar Pekková (Mezzosopran), Beethoven Orchester Bonn, Christian Lindberg (Posaune, Dirigent); Werke von Wagner
(„Meistersinger“-Vorspiel u.a.), Sibelius (Symphonie
Nr. 2 u.a.), Christian Lindberg („Kundraan“)
Collegium Leoninum, 20 Uhr
Cello-Metamorphosen: Jean-Guihen Queyras (Violoncello); Werke von Bach (Cello-Suite Nr. 1 und Nr. 6);
ausverkauft
www.klassische-philharmonie-bonn.de
Temperamentvoll virtuos: Patricia Kopatchinskaja –
Artist in Residence 2013 (Violine), Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, Jonathan Nott
(Dirigent); Werke von Beethoven (Violinkonzert D-Dur),
Schostakowitsch (Symphonie Nr. 15)
DIENSTAG, 24. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
DIENSTAG, 17. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Musizieren für den guten Zweck: Donna Brown
(Jazzgesang), Jochen Kowalski (Countertenor), World
Doctors Orchestra, Stefan Willich (Dirigent); Werke von
Beethoven (Coriolan-Ouvertüre), Richard Strauss („Tod
und Verklärung“) sowie Arien von Händel, Gluck, Purcell u.a.
Bundeskunsthalle, 20 Uhr
Vom Ende der Zeit zum himmlischen Leben: Christine Schäfer (Sopran), Kornelia Brandkamp (Flöte),
Sebastian Manz (Klarinette), Conrad Muck (Violine,
Viola), Claudio Bohórquez (Violoncello), Eric Schneider
(Klavier); Werke von Messiaen („Quatuor pour la fin du
temps“), Schönberg („Pierrot lunaire“), Mahler (Symphonie Nr. 4, Finale, arrangiert von Eric Schneider)
Opus Magnum: David Fray (Klavier), Susanne Bernhard (Sopran), Gerhild Romberger (Mezzosopran), Andreas Schager
(Tenor), Franz-Josef Selig (Bass), Chor der Bamberger Symphoniker,
Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, Jonathan
Nott (Dirigent); Werke
von Schönberg (Klavierkonzert), Beethoven
David Frey
(Symphonie Nr. 9)
FOTO: B. MONDINO
Haus der Springmaus, 20 Uhr
Flügelkämpfe: Andreas Kern (Klavier), Paul Cibis (Klavier), Oliver Scherz (Regie); Werke von Chopin, Liszt,
Debussy u.a.; ausverkauft.
MITTWOCH, 18. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
MITTWOCH, 25. September
Das Beste zum Geburtstag: Rudolf Buchbinder (Klavier), Sinfonia Varsovia, Krzysztof Penderecki (Dirigent);
Werke von Beethoven (Prometheus-Ouvertüre), Penderecki („Resurrection“, Klavierkonzert), Antonín Dvorák (Symphonie Nr. 7)
Für jeden Ton die Sprache finden: András Schiff
(Klavier); Beethovens Klaviersonaten Nr. 22 F-Dur, Nr.
23 f-Moll „Appassionata“, Nr. 24 Fis-Dur, Nr. 25 G-Dur,
Nr. 26 Es-Dur „Les Adieux“
Beethovenhalle, 20 Uhr
DONNERSTAG, 19. September
Harmonie Endenich, 20 Uhr
Beethovenhalle, 20 Uhr
Musikalische Geschichten: Cécile Verny Quartet,
Cécile Verny (Vocals), Bernd Heitzler (Bass), Andreas
Erchinger (Piano), Lars Binder (Drums), „Keep some
secrets within“
Mikrokosmos des Genius: Rudolf Buchbinder (Klavier); Werke von Franz Schubert (Impromptus), Beethoven („Diabelli-Variationen“)
FREITAG, 20. September
DONNERSTAG, 26. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Universität Bonn, Aula, 20 Uhr
Aus russischer Seele: Boris Berezovsky (Klavier), Ural
Philharmonic Orchestra, Dmitri Liss (Dirigent); Werke
von Beethoven (Ouvertüre „Zur Namensfeier“), Rachmaninow (Klavierkonzert Nr. 2), Peter Tschaikowski
(Symphonie Nr. 6, „Pathétique“)
Historische Momentaufnahme: Borodin Quartet –
Quartet in Residence 2012-2014, Werke von Ludwig
van Beethoven (Streichquartett C-Dur op. 59 Nr. 3 „Rasumowski“, Schnittke (Streichquartett Nr. 3), Beethoven („Große Fuge“)
Stiftskirche, 20 Uhr
„Beethoven, andachtsvoll“: Siri Karoline Thornhill
(Sopran), Stefanie Irányi (Alt), Christian Zenker (Tenor),
Markus Volpert (Bariton), Wiener Kammerchor, Michael
Grohotolsky (Einstudierung), L‘Orfeo Barockorchester,
Michi Gaigg (Dirigentin); Kantaten und geistliche Werke
von Beethoven
Volksbank-Haus, 20 Uhr
Reinheit des Klangs: Dúlra, Caitríona O‘Leary (Gesang), Adrian Hart (Fiddel), Éamonn Galldubh (Flöte,
Uilleann Pipes, Whistle), Kate Ellis (Violoncello), Andrea
Piccioni (Percussion); „Ecstasy. Geantraí – Irish Songs
of Joy“, irische Lieder und Tänze aus dem 17./18. Jahrhundert und aus volkstümlichen Quellen
Mittwoch, 28.8.2013
5.9. BIS 5.10.2013
Beethoven-Haus Bonn, 20 Uhr
Harmonie Endenich, 20 Uhr
Zum Besuch des Ural Philharmonic
Orchestra: Schostakowitsch (Streichquartett Nr. 8 c-Moll), Tschaikowski (vier
Stücke aus den „Jahreszeiten“), Michail
Ippolitow-Iwanow (Vier Lieder), Mendelssohn Bartholdy (Oktett Es-Dur)
Legende des Jazz: Jean-Luc Ponty Duo,
Jean-Luc Ponty (Acoustic Violin, Electric
Violin), William Lecomte (Piano)
FREITAG, 27. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Arp Museum Bahnhof Rolandseck, 20 Uhr
Russische Variationen: Borodin Quartet – Quartet in Residence 2012-2014,
Werke von Schostakowitsch (Quartett Nr.
2, A-Dur, op. 68) und Beethoven (Quartett F-Dur op. 59/1, „Rasumowski“);
Revolutionäre Kraft: Burkhard Fritz
(Florestan), Emily Magee (Leonore), Det- ausverkauft
lef Roth (Don Fernando), Evgeny Nikitin
(Don Pizarro), Dmitri Ivashchenko (Rocco), MITTWOCH, 2. Oktober
Mojca Erdmann (Marzelline), Julian Pré- Kunstmuseum Bonn, 19 Uhr
gardien (Jaquino), Ulrich Tukur (Rezitator), „Look at Beethoven“: Enrique Sánchez
Deutscher Kammerchor, Die Deutsche Lansch (Moderation), Präsentation zum
Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Kurzfilmprojekt „Look at Beethoven“
Järvi (Dirigent), „Fidelio“, Oper von Beetho- 2013; Eintritt frei
ven, halbszenische Aufführung
Beethoven-Haus Bonn, 20 Uhr
St. Evergislus-Kirche Brenig, 20 Uhr
Back to the Roots: Dúlra, Caitríona
O‘Leary (Gesang) u.a., traditionelle irische Volkslieder
SAMSTAG, 28. September
Beethovenhalle, 20 Uhr
Träger innerster Gedanken: András
Schiff; Beethovens Klaviersonaten Nr. 27
e-Moll, Nr. 28 A-Dur, Nr. 29 B-Dur „Hammerklavier-Sonate“
Feuerwerke zum Jubiläum: FrançoisFrédéric Guy (Klavier), Konzert zum 50-jährigen Jubiläum des Elysée-Vertrages; Werke von Beethoven (Sonate Nr. 8 c-Moll „Pathétique“), David Chaillou (Uraufführung),
Debussy (Préludes aus Livre II), Schönberg
(Drei Klavierstücke), Motschmann („Arpeggiator“ für Klavier), Beethoven (Sonate
C-Dur, „Waldstein-Sonate“)
DONNERSTAG, 3. Oktober
Beethovenhalle, 20 Uhr
„Beethoven ile bulusma – Begegnung
Erschütternde Totenklänge: Borodin mit Beethoven“, Deutsche Welle präQuartet; Werke von Beethoven (Quar- sentiert: Campus Concert, Bahar Biricik
tett B-Dur op. 18/6, Schostakowitsch (Violine), Istanbul University State Con(Quartett Nr. 7), Ludwig van Beethoven servatory Symphony Orchestra, Ramiz
(„Harfen-Quartett“ op. 74)
Malik-Aslanov (Dirigent); Werke von Ulvi
Cemal Erkin (Konzert für Violine und Orchester), Zeynep Gedizlioslu („Durak“ für
Rhein-Sieg-Halle Siegburg, 20 Uhr
Faszinierende Frauenfigur: Dagmar Orchester (Uraufführung, Auftragswerk
Pecková (Mezzosopran), The German der Deutschen Welle)), Beethoven (SymWomen‘s Jazz Orchestra, Angelika Nies- phonie Nr. 3 Es-Dur, „Eroica“)
cier (Komposition, Leitung); Wagner/
Niescier („Kundry“ nach „Parsifal“, arr. FREITAG, 4. Oktober
für Sopran und Big Band)
Oper Bonn, 19.30 Uhr
„Written on Skin“: Oper von George Benjamin, Besetzung siehe 28. September
Kulturzentrum Brotfabrik Bonn, 21 Uhr
Global Grooves Night: Shantel Bukovina Club, Shantel (DJ), Darius Darek (Resi- Beethovenhalle, 20 Uhr
dent DJ der World Beat Party Bonn / Taxi Fein komponiertes Programm: Toby
MunDJal MusiX)
Spence (Tenor), Premysl Vojta (Horn),
Academy of St Martin in the Fields, Sir
Neville Marriner (Dirigent); Werke von
SONNTAG, 29. September
Schumann (Ouvertüre, Scherzo und FiSchumannhaus, 11 Uhr
Strahlend, virtuos und jung: Alexandra nale E-Dur), Britten (Serenade), BeethoConunova-Dumortier (Violine), 1. Preis- ven (Symphonie Nr. 8)
trägerin des 8. Internationalen Joseph
Joachim Violinwettbewerbs, Hannover Beethoven-Haus Bonn, 20 Uhr
2012, Caspar Frantz (Klavier); Werke von „metamorphosis“: Cuarteto Casals,
Bach, Beethoven, Debussy und Schu- Vera Martinez (Violine), Abel Tomàs
bert; ausverkauft
(Violine), Jonathan Brown (Viola), Arnau
Tomàs (Violoncello); Werke von Bartók
(Quartett Nr. 4), György Kurtág (12 MikroOper Bonn, 18 Uhr
Written on Skin: Miriam Clark (Agnès), ludien), György Ligeti („Métamorphoses
Terry Wey (Angel 1 / The Boy), Susanne nocturnes“)
Blattert (Angel 2 / Marie), Tamás Tarjányi
(Angel 3 / John), Avaz Abdullayev (The
Protector), Beethoven Orchester Bonn,
Hendrik Vestmann (Dirigent), Alexandra
Szemerédy und Magdolna Parditka (Regie); „Written on Skin“, Oper von George
Benjamin, Premiere
Beethoven-Haus Bonn, 20 Uhr
Burg Namedy, 18 Uhr
Schostakowitsch-Metamorphosen:
Anatol Ugorski (Klavier), Delian Quartett,
Adrian Pinzaru (Violine), Andreas Moscho (Violine), Aida-Carmen Soanea (Viola), Romain Garioud (Violoncello); werke
von Bach (Fugen) und Schostakowitsch
(Fugen und Filmmusik)
Cuarteto Casals
FOTO: FELIX BROEDE
Stadtmuseum Siegburg, 20 Uhr
Feiner silbriger Klang: Ragnhild Hemsing (Violine, Hardangerfiedel), Tor Espen
Aspaas (Klavier)
SAMSTAG, 5. Oktober
Beethovenhalle, 20 Uhr
Beethovenhalle, 20 Uhr
Revolutionäre Kraft: „Fidelio“, halbszenische Aufführung, Besetzung siehe 27.
September
Farbenreicher Abschluss: Christian
Tetzlaff (Violine), London Symphony Orchestra, Daniel Harding (Dirigent); Werke
von Mussorgski („Eine Nacht auf dem
kahlen Berge“), Tschaikowski (Violinkonzert D-Dur), Strawinski („L‘oiseau de
feu“)
MONTAG, 30. September
La Redoute, 20 Uhr
Symphonisch dichter Klang: Borodin
Quartet – Quartet in Residence 20122014, Werke von Ludwig van Beethoven
(Quartett Es-Dur, op. 127), Dmitri Schostakowitsch (Quartett Des-Dur, op. 133),
Karten für alle Konzerte gibt es
unter anderem in den BonnticketShops der GA-Zweigstellen.
ausverkauft
DIENSTAG, 1. Oktober
Beethovenhalle, 20 Uhr
Unendliche Verwandlung: András
Schiff (Klavier); Beethovens Klavieronaten Nr. 30 E-Dur, Nr. 31 As-Dur und
Nr. 32 c-Moll
5
V E RWA N D L U N G E N
Das komplette Programm:
www.beethovenfest.de/programm
Impressum
Eine Verlagsbeilage des
Verlag
Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsanstalt
H. Neusser GmbH, Justus-von-Liebig-Straße 15,
53121 Bonn, Telefon: 0228 / 66 88 0
BEETHOVENFESTBONN
Redaktion: B. Hartmann, D. Kanthak, T. Kliemann
Layout & Gestaltung: GA-Grafik, Parole Kommunikation München (Titel)
Anzeigen: M. Busch (Ltg.)
www.ga-bonn.de
6
Mittwoch, 28.8.2013
V E RWA N D L U N G E N
5.9. BIS 5.10.2013
BEETHOVENFESTBONN
Revolution an
der Orgel
Cameron Carpenter will das Image
des Organisten mit Glamour und
Virtuosität auffrischen
Cameron Carpenter
FOTO: HEIKO LASCHITZKI
Von Bernhard Hartmann
in Anzug von der Stange ist Cameron
Carpenters Sache nicht. Der Mann
trägt gern Designer-Klamotten, am
liebsten selbst entworfene, die einen ausgeprägten Hang zum Glamourösen verraten. Die Kleidung verbirgt mal mehr, mal
weniger einen durchtrainierten Körper, auf
dem sich kein Gramm Fett zu halten vermag. Der Amerikaner war auch schon einmal blond, derzeit aber ist sein weit nach
oben ausrasierter Schopf tiefschwarz,
was die fein modellierten Gesichtszüge
unterstreicht.
E
Tipps für junge
Konzertbesucher
as vielseitige Programm des
Beethovenfestes bietet eine Fülle
von Konzerten, die besonders auch
für Jugendliche interessant sind. Für eine
Auswahl dieser Veranstaltungen hat das
Festival das Angebot „Für 8 um 8“ eingerichtet, das sind preiswerte Kartenkontingente speziell für Schüler und Studenten
bis 30 Jahre. Die Karten können jeweils an
der Abendkasse gegen Vorlage eines gültigen Schüler- oder Studentenausweises für
jeweils 8 Euro erworben werden. Dieses
Angebot gilt unter anderem für die folgenden Konzerttipps.
D
1. Zwei mal Grubinger
Aus seinen Konzerten kommt man glücklicher heraus, als man hineingegangen ist.
Der österreichische Schlagzeuger Martin
Grubinger ist spätestens seit dem Beetho-
Über den Organisten Cameron Carpenter
zu reden heißt auch über solche Äußerlichkeiten zu sprechen. Das Erscheinungsbild
ist für den außergewöhnlichen Musiker von
großer Bedeutung. Denn Carpenter befindet sich auf einer Mission: „Ich bin genervt
von verstaubter, sakraler Kirchenmusik“,
sagt er. „Nicht die Orgel ist langweilig, sondern höchstens der Organist.“ Um das zu
ändern, inszeniert er sich gern wie ein Popstar, man könnte ihn mit einigem Recht als
den David Bowie der Organisten-Szene bezeichnen. In beiden Fällen gehen Genie und
Glamour einen äußerst kreativen Pakt ein.
Als wir ihn treffen, trägt er einen himmelblauen Anzug mit einer Jacke, deren schalartiges Revers ihm eine gewisse Lockerheit
verleiht, ebenso das weit geöffnete weiße
Hemd. Im September gastiert der heute in
Berlin und Los Angeles lebende Musiker
erstmals beim Beethovenfest, wobei sein
Konzert von den diesjährigen Schülermanagern vorbereitet wird. Aufführungsort ist
das Telekom Forum. Das passt zu Carpenter. Mit Gottesdienst hat Orgelmusik nach
seinem Verständnis nichts zu tun.
venfest 2006, als er in Bonn mit seinem Projekt „The Percussive Planet“ auftrat, einer
der meist gefeierten Stars der internationlen
Klassikszene. Mit unwiderstehlichem Charme, Humor und höchst virtuoser Könnerschaft hat er Marimbaphon, Trommeln und
Co. aus dem Nischendasein des Konzertalltags ins hellste Rampenlicht geholt. Beim
diesjährigen Beethovenfest tritt der Salzburger gleich zweimal auf.
FREITAG, 6. September,
20 Uhr, Beethovenhalle
„Athletische Eleganz“, Grubinger & Friends,
Martin Grubinger (Schlagzeug), Martin Grubinger sen. (Schlagzeug), Leonhard Schmidinger (Schlagzeug), Ferhan & Ferzan Önder
(Klavier), Werke von Fazıl Say (Variationen für
zwei Klaviere und Schlagzeug op. 32), Béla
Bartók (Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug Sz 110) und Igor Strawinski (Le sacre
du printemps)
Martin
Grubinger
FOTO:
DONNERSTAG, 12. September,
20 Uhr, Beethovenhalle
„Rhythmus pur“: Martin Grubinger (Schlagzeug), Pittsburgh Symphony Orchestra,
Manfred Honeck (Dirigent), Werke von John
Corigliano („Conjurer“– Schlagzeugkonzert),
Maurice Ravel („Rapsodie espagnole“ und
„Bolero“)
FELIX
BROEDE
2.Einfach nur Musik
Der Finne Pekka Kuusisto ist ein Meister auf
der Violine. Beim Beethovenfest hört man
Diese Einstellung hat ihre Wurzeln auch in
seiner Kindheit. „Ich bin in einem Gott-freien
Haushalt großgeworden“, verrät der vor 32
Jahren in Pennsylvania geborene Musiker.
In Kirchen fühlt er sich, was für einen Organisten eher ungewöhnlich ist, nicht besonders wohl. „Es ist kein Ort mit einer kreativen Aura“, findet er und verdeutlicht dies
mit einem ungewöhnlichen Vergleich. „Für
mich ist das wie bei einem Bahnhof. Auch
dort kann Musik gespielt werden. Aber
der Bahnhof ist nicht für diesen Zweck gemacht. Deshalb fühle ich mich in der Kirche
ein bisschen wie auf dem Bahnhof. Es geht
da um viele andere Dinge, die nichts damit
zu tun haben, wenn man ernsthaft Musik
machen will. Musik in der Kirche ist etwas
Sekundäres, eine Dekoration für etwas anderes.“ Deshalb findet man Carpenter-Konzerte auch eher in der Carnegie Hall in New
York, der Berliner oder Kölner Philharmonie
oder – wie jetzt beim Beethovenfest – im
Telekom Forum, wo er auf einer digitalen
Orgel spielen wird. Im kommenden Jahr soll
seine eigene mobile digitale Konzertorgel
fertiggestellt werden.
Die Einstellung zur Kirche bleibt natürlich
nicht ohne Einfluss auf das Repertoire.
Im Grunde muss Musik für ihn nur einem
wesentlichen Kriterium standhalten: „Ich
spiele die Musik, die ich liebe.“ Das kann
– natürlich – Bach sein. Mit elf Jahren trat
Carpenter bereits mit dem kompletten
Wohltemperierten Klavier öffentlich auf.
Auch die Orgelwerke des Leipziger Thomaskantors sind fester Bestandteil seines
Repertoires. Aber Carpenter interpretiert
eben auch Chopin auf dem Instrument,
berühmt geworden sind seine Pedalläufe aus der „Revolutions-Etüde“, und sogar
die komplette fünfte Sinfonie von Gustav
Mahler, die er für sein Instrument arrangiert und mit atemberaubender Virtuosität
zur Aufführung gebracht hat. Auch eigene
Kompositionen stehen immer wieder auf
seinen Programmen. Vor zwei Jahren wurde ein Orgelkonzert von ihm in der Kölner
Philharmonie uraufgeführt. „Mein Ideal ist
es, ein moderner Rachmaninow zu sein“,
beschreibt er sein Selbstverständnis in der
Personalunion von Komponist und Interpret.
Als Idol würde er Rachmaninow jedoch
nicht bezeichnen. „Ich habe keine Idole.
Das ist ein zu starkes Wort. Aber es gibt
viele Künstler, die ich sehr bewundere.“ Die
1997 verstorbene amerikanische SingerSongwriterin Laura Nyro zählt dazu, ebenso die Folk-Ikone Joan Baez oder der legendäre Tom Waits. Den zeitgenössischen
amerikanischen Komponisten John Adams
erwähnt er noch, ebenso einige der heutigen Filmkomponisten. Sie alle seien starke
künstlerische Persönlichkeiten, meint er,
die so etwas wie Wahrheit zum Ausdruck
brächten. „Mit der Persönlichkeit ist es so
wie mit der Freiheit“, sagt Carpenter, „wir
können sie nicht einfach haben, nur weil wir
sie uns wünschen.“ Dass er selbst ebenfalls
eine echte Künstlerpersönlichkeit ist, daran
gibt es keinen Grund zu zweifeln.
ihn aber nicht mit einem der großen Klassiker, die er alle bravourös beherrscht, sondern mit einem durch und durch finnischen
Programm, das traditionelle Tanzmelodien
ebenso enthält wie elektronische Improvisationen und Jazz. „It‘s all just music“ nennt er
sein Programm. Es könnte auch das künstlerische Lebensmotto des Geigers sein: Es ist
alles einfach nur Musik.
die deutsche Übersetzung des Mottos
„Beethoven ile bulusma“ lautet, erneut
nach Istanbul. Unter anderem steht mit
der Uraufführung der Auftragskomposition „Durak“ ein neues Werk der jungen
türkischen Komponistin Zeynep Gedizlioglu auf dem Programm. Gespielt wird die
Musik, die den Zeitgeist der boomenden
Metropole widerspiegeln soll, von dem
studentischen Orchester der Universität
von Istanbul.
SAMSTAG 21. September,
20 Uhr, Straßenbahnhalle Dransdorf
„It‘s all just music“: Pekka Kuusisto & Luomu
Players, Pekka Kuusisto (Violine), Anna-Mari
Kähärä (Vocals, Akkordeon), Sara Puljula
(Kontrabass), Zarkus Poussa (Percussion),
Christian Weißkircher, (Lichtdesign)
3. Beethoven ile bulusma
Wie bereits im vergangenen Jahr steht die
Türkei wieder im Mittelpunkt des diesjährigen Campus-Konzertes der Deutschen
Welle und des Beethovenfestes. Diesmal
führt die „Begegnung mit Beethoven“, wie
Konzert-Tipp:
„Exzentrisches Gesamtkunstwerk“:
Cameron Carpenter (Digitale Orgel), Daniel Rossa (Bewegte Bilder), »Schülermanager-Projekt 2013«; Bearbeitungen, eigene
Kompositionen, Improvisationen u. a.
SAMSTAG, 14. September,
20 Uhr, Telekom Forum
DONNERSTAG, 3. Oktober,
20 Uhr, Beethovenhalle
„Beethoven ile bulusma – Begegnung mit
Beethoven“ – Campus Concert: Bahar
Biricik (Violine), Istanbul University State
Conservatory Symphony Orchestra, Ramiz Malik-Aslanov (Dirigent), Werke von
Ulvi Cemal Erkin (Violinkonzert), Zeynep
Gedizlio?lu („Durak“ – Uraufführung des
Auftragswerks der Deutschen Welle),
Ludwig van Beethoven (Symphonie Nr. 3,
„Sinfonia Eroica“)
bee t hov en-haus bonn
Franz von Stuck
und Ludwig van Beethoven
Literatur,
Musik
Theater.
14. Juli bis 24. November 2013
Musik
in der Kunst
des Münchner
Jugendstils
Tausende Termine
für Bonn
und die Region!
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termine
SONDERAUSSTELLUNG
Öffnungszeiten:
während des Beethovenfestes
Mo-Do und So 10-18 Uhr
Fr/Sa 10-19:30 Uhr
ab 6.10: tägl. 10-18 Uhr
Beethoven-Haus Bonn | Museum
ab 1.11:
Bonngasse 20 | 53111 Bonn
Mo-Sa 10-17 Uhr, So 11-17 Uhr
www.beethoven-haus-bonn.de
Mittwoch, 28.8.2013
7
V E RWA N D L U N G E N
5.9. BIS 5.10.2013
BEETHOVENFESTBONN
Kundry,
die Verführerin
Gemeinsam mit der Sopranistin Dagmar Pecková
und dem „German Women’s Jazz Orchestra“
begibt sich Angelika Niescier auf eine
Reise zu Wagners Oper „Parsifal“
Von Thomas Kliemann
ner“ kann sie sich nicht vorstellen, JazzKlischees funktionieren hier nicht. Jazz bedeutet für die in Köln lebende Saxofonistin,
das Material in einen neuen Kontext setzen:
„Befreiung ist der richtige Begriff.“ „Jazz ist
improvisierte Musik“, sagt sie und Wagners
Musik in dieser Hinsicht sehr spannend,
eine „Herausforderung“.
Man kennt ihren schönen, schlanken Saxofon-Ton, eine Quintessenz
dessen, was ihr Trio oder Quartett
zuvor gespielt hat. Und man hat gehört,
wie die Saxofonistin Angelika Niescier diesen Ton dann als Impuls wieder zurückgibt.
Musikalischer Minimalismus mit großer
Wirkung. Und jetzt spielt sie Wagner, bege- Ergebnis dieser Herausforderung ist das
gnet seiner überwältigenden Opulenz, der Projekt „Kundry“, dessen deutsche Uraufder Töne und Effekte, der des narrativen führung sie gemeinsam mit der SopraniÜberbaus, der der biografischen Belastung. stin Dagmar Pecková und Niesciers Band
Wagner und Jazz, wie soll das gehen? An- „The Germans Women’s Jazz Orchestra“
gelika Niescier pariert die erste Frage mit beim Beethovenfest realisiert. Für die Mueinem Lachen und der Gegenfrage, was siker ist das der vorläufige Abschluss einer
denn Jazz sei. Einen „swingenden Wag- spannenden musikalischen Begegnung.
Nicht nur einer musikalischen. Denn um
das politische Erbe des Titanen, seinen
Antisemitismus und seine Vereinnahmung
Konzert-Tipp:
durch die Nazis kommt sie nicht herum.
„Kundry“, von Angelika Niescier nach
Als deutsch-polnische Musikerin gehe sie
Richard Wagners „Parsifal“. Mit Dagmar
besonders sensibel mit Wagner um, auch
Pecková (Mezzosopran), The German
weil sich in ihm eine bestimmte AuspräWomen’s Jazz Orchestra, Leitung: Angelika
gung des Deutschtums manifestiere. „Es
Niescier.
war
für mich sehr schwierig, in das Werk
SAMSTAG, 28. September,
einzusteigen,
zwischen der historischen
20 Uhr Rhein-Sieg-Halle
Figur Wagner und seiner Musik zu trennen,
was letztlich gar nicht geht.“
D
Angelika Niescier
FOTO: PROMO
Aber er sei eben auch ein bedeutender Innovator in der Musik. „Da kann man diesen
großen Elefanten gar nicht ausweichen.“
Also stieg sie ein in das Genre Oper, in das
Genre Wagner-Oper, hörte sich durch Wagners Oeuvre durch und fand im „Parsifal“
das Werk, dem sie sich intensiver widmen
wollte. Sie beugte sich über die Partitur,
den Klavierauszug, vertiefte sich in Wagners Text des „Parsifal“, hörte CDs, sah
DVDs. Niescier stieß auf Kundry, die für sie
interessanteste aller starken weiblichen
Wagner-Figuren. „Sie ist die Komplexeste,
die Mystischste, die Geheimnisvollste“, sagt
sie, „sie ist Verführerin, Orakel und Katalysator, das hat mich interessiert.“ Bei ihrem
Kundry-Projekt konzentriert sich Niescier
auf den ersten und zweiten „Parsifal“-Akt,
„der dritte Akt spielt für mich musikalisch
keine Rolle – die Erlösung fand ich nicht
so wichtig“.
Für ihre vier Teile umfassende „Kundry“-
Komposition übernimmt und verarbeitet sind voll auf Emotion gerichtet“. Wagner
Niescier Leitmotive von Wagner, verwendet wusste genau, welche Tonfolge was ausOriginaltexte, in Bonn interpretiert durch löst: „Ich habe bei ihm immer das Gefühl,
die Mezzosopranistin Dagmar Pecková. manipuliert zu werden; ich habe immer
Es gibt notierte Passagen und Raum für das Gefühl, ich muss aufpassen. Aber, das
Improvisationen. „Die Solistinnen der Big- ist gut so.“ Bei der Umsetzung des Stoffes
band pflegen den freien Umgang mit dem habe sie auf Bigband-Klischees verzichtet,
Material“, sagt Niescier, „die Beleuchtung „ich habe das Stück so geschrieben, wie es
einzelner Partien durch Solistinnen ist mir meiner Art zu musizieren entspricht“, sagt
wichtig.“ Hausaufgabe für die zwölfköpfige sie, die aber selbst nicht mitspielt. WichtiFrauen-Band war, die Oper durchzuhören, ger ist ihr, die zwölf Bigband-Spielerinnen
„ob es alle getan haben, weiß ich nicht“.
und die Sängerin zu koordinieren. „Ich geKundry wird in Bezug zu drei männlichen nieße meine Freiheit.“
Figuren gesetzt, die jeweils „Aggregatszu- Und was macht Angelika Niescier, wenn sie
ständen“ zugeordnet sind: Parsifal („Aus- nicht Wagner hört und „Kundry“ kompoblick auf die Zukunft“), Gurnemanz („Ge- niert? Die Saxofonistin ist kaum zu bremgenwart“) und Amfortas („Vergangenheit“). sen, pendelt zwischen ihren Projekten hin
„Bei der Analyse der einzelnen Figuren und und her. Sie hat immer gerade eine Tourderen Beziehung zu Kundry hilft Wagners nee hinter sich und ein Projekt vor sich.
Leitmotivik“, sagt Niescier. Manche Motive, Europaweit. Sie lehrt privat und an der Muetwa das Grals-Motiv im „Parsifal“, wirken sikhochschule, gibt Workshops. Und neue
in ihrer Klarheit auf sie wie Filmmusik, „sie CD-Pläne für ihr Quartett gibt es auch.
www.sparkasse-koelnbonn.de
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um 20.00 ner Marktplatz.
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auf dem B
Unser Engagement für Kultur.
Gut für Köln und Bonn.
S Sparkasse
KölnBonn
Die Sparkasse KölnBonn und ihre Stiftung Ludwig van Beethoven sind verlässliche Partner des Beethovenfestes. Seit jeher sind Kunst und Kultur bedeutende Felder unseres
Förderengagements in der Region. Wir fühlen uns den Kulturstädten Köln und Bonn mit ihren zahlreichen Museen, Konzertsälen, Theatern und Veranstaltungsorten verpflichtet.
Ob August-Macke-Haus, lit.Cologne, Dellbrücker Jazzmeile oder Beethovenfest: Gemeinsam mit unseren Stiftungen machen wir Kunst und Kultur für Groß und Klein zum Erlebnis.
Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.
© Bild: Barbara Frommann
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Mittwoch, 28.8.2013
V E RWA N D L U N G E N
5.9. BIS 5.10.2013
BEETHOVENFESTBONN
Bekenntnis zu meinen Wurzeln, zu meiner
Herkunft, zu dem, was mich ausmacht. Es
ist ganz wichtig, dass man sich einmal Gedanken macht, woher man kommt.
Nahrung für
den Geist
In Bonn spielen Sie auch Beethovens
Violinkonzert. Mit welcher Kadenz?
Kopatchinskaja: Unbedingt die von
Beethoven! Es gibt zwar keine authentische Kadenz für die Violine, aber er hat
ja eine für seine Klavierversion des Violinkonzertes komponiert. Sie ist nicht einfach
umzuschreiben, weil man die Stimmen
nicht komplett, wie sie auf dem Klavier
disponiert sind, auf die Violine übertragen
kann. Ich habe das so gelöst, dass ich den
Konzertmeister bitte, an manchen Stellen
mit mir zusammenzuspielen.
Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja
gastiert in diesem Jahr als Artist in
Residence beim Beethovenfest
icht nur ihre Angewohnheit, barfuß
aufzutreten, unterscheidet die Geigerin Patricia Kopatchinskaja von
den meisten ihrer Kolleginnen. Unkonventionell sind auch viele ihrer musikalischen
Programme. Für die 1977 in Chisinau (Moldawien) geborene Musikerin, die heute mit
ihrem Mann und ihrer siebenjährigen Tochter in der Schweiz lebt, ist vor allem die neue
Musik immer wieder ein Abenteuer. Aber
auch den großen klassisch-romantischen
Violinkonzerten von Beethoven bis Brahms
verleiht sie ihre ganz eigene Handschrift.
Musik müsse die Gemüter beunruhigen,
sagt sie im Interview. Beim Beethovenfest
ist die Musikerin in drei höchst unterschiedlichen Konzerten zu hören. Mit der Geigerin, die in diesem Jahr vom Beethovenfest
als Artist in Residence eingeladen wurde,
sprach Bernhard Hartmann.
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Konzert-Tipp:
„Eigenwillige Köpfe“: quartet-lab, Patricia Kopatchinskaja, Pekka Kuusisto (Violine), Lilli
Maijala (Viola), Pieter Wispelwey (Violoncello).
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (Divertimento D-Dur KV 136), Ludwig van Beethoven
(Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 95), Benjamin
Britten (Streichquartett Nr. 2 C-Dur op. 36),
zusätzlich werden die Musiker nach Ansage
weiter kleinere Werke einfügen; ausverkauft
FREITAG, 20. September,
20 Uhr, Stadtmuseum Siegburg
„Verwandelte Volksmusik“: Patricia Kopatchinskaja (Violine), Emilia Kopatchinskaja
(Violine), Viktor Kopatchinsky (Cymbal), Martin
Gjakonovsky (Kontrabass), Polina Leschenko
(Klavier), Werke von Béla Bartók (Rumänische
Volkstänze Sz 56), George Enescu („Ménétrier“
für Violine solo op. 28/1), György Kurtág (Acht
Duos für Violine und Cymbal op. 4) , Maurice
Ravel („Tzigane“), George Enescu (Violinsonate Nr. 3 a-Moll op. 25) sowie Traditionals.
SONNTAG, 22. September,
19 Uhr, St. Hildegard Mehlem
„Temperamentvoll virtuos“, Patricia Kopatchinskaja (Violine), Bamberger Symphoniker –
Bayerische Staatsphilharmonie, Jonathan Nott
(Dirigent), Werke von Ludwig van Beethoven
(Violinkonzert D-Dur op. 61), Dmitri Schostakowitsch (Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141)
MONTAG, 23. September,
20 Uhr, Beethovenhalle
Beim zweiten Ihrer drei Beethovenfest- Konzerte wirken ihre Eltern mit.
Würden Sie sich als Familienmenschen
bezeichnen?
Kopatchinskaja: Ein Leben, wie ich es
als Musikerin führe, kann nicht funktionieren, wenn man nicht die Liebe und die
Unterstützung der Familie hat. Auch wenn
es im Alltag nicht einfach ist, Familie und
Beruf zu vereinbaren, beides in eine Ordnung zu bringen, die einem Ruhe gibt. In
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diesem Sinne bin ich ein Familienmensch.
h.
Man hat viel damit zu tun, die Einsamkeitt
zu beherrschen. Und auch zu nutzen.
Würden Sie sagen, dass Sie eine krea-tive Energie aus der Sehnsucht nach
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der Familie ziehen?
Kopatchinskaja: Ja, man nimmt alle
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wichtigen Menschen mit. In der Seele gibtt
es so eine Art Koffer. Da packt man alless
hinein, was einem wichtig ist. Und das istt
natürlich die Familie. Ich empfinde es alss
ein unglaubliches Glück, dass ich beim
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Beethovenfest ein Konzert mit meinen
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Eltern geben kann. Wir sprechen dieselbe
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Sprache. Auch wenn ich nicht wie meine
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Eltern Folklore spiele. Es ist wie ein ge-meinsames Essen, das nur meine Eltern
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zubereiten können.
Ihre Mutter spielt Geige, Ihr Vater Zym-bal. Geige kann ja beides, Folklore und
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klassische Musik, das Zymbal wird, zu-mindest hierzulande, eher ausschließ-lich mit Folklore in Verbindung ge-bracht. Ist das in Ihrer Heimat anders?
?
Kopatchinskaja: Ja, natürlich. Mein Va-ter wollte sich nie auf Folklore beschrän-ken, er hat viele Komponisten angespro-chen und komponiert auch selbst. Viele
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Stücke wurden ihm gewidmet. Er wollte
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immer, dass sein Instrument auf eine grö-ßere Bühne kommt.
Das Programm entspricht in Teilen
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dem der CD, die Sie mit ihren Eltern
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aufgenommen haben.
Kopatchinskaja: Ja. Die Sonate von Ene-scu ist deren Herzstück. Hier soll das Kla-vier wie ein Zymbalon klingen. Ich habe alss
Kind nicht unbedingt Volksmusik im Sinn
n
gehabt. Ich wollte einfach klassische Gei-ge lernen. Aber diese Sonate hat etwas in
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mir geöffnet, was mir zurief: Entdecke dei-ne Herkunft. Mein Mann hat mich auf die-se Sonate aufmerksam gemacht. Vor zehn
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Jahren. Die Begegnung mit diesem Werk
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war wie der Beginn eines neuen Lebens-abschnitts. Es war der Anfang zu einem
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Das klingt interessant, zumal dann ja
sogar drei Instrumente an der Solokadenz beteiligt sind?
Kopatchinskaja: Ja, zwei Geigen und die
Pauke.
Hat die Wahl dieser ungewöhnlichen Kadenz Einfluss auf die gesamte Interpretation, auf das Tempo beispielsweise?
Kopatchinskaja: Das Tempo ist ja bereits durch Carl Czerny überliefert. Und ich
glaube eher ihm als Leuten, die 200 Jahre
nach Beethoven geboren wurden. In der
Kadenz gibt es einen Marsch – sehr grotesk. Er passt auf den ersten Blick nicht in
das Konzert. Im „Fidelio“ gibt es eine Parallele. Es ist eine einfache Musik für die
Menschen auf der Straße. Populäre Musik sozusagen. In manchen Interpretationen klingt es nach einem Trauermarsch,
viel zu langsam gespielt und viel zu fett
aufgetragen. Diese Musik ist typisch für
die Revolutionszeit. Sie muss Massen
bewegen können und singbar sein.
de. Bei Ihnen heißt es „Trashbin“. Es ist
ungewöhnlich, dass ein Künstler sich auf
diese Weise mit Kritik auseinandersetzt,
sie kommentiert, manchmal sogar zustimmend. Wie kamen Sie auf die Idee?
Kopatchinskaja: Das gehört alles zu unserem Beruf. Dass wir auch die Kritik lesen
und uns überlegen, was daran stimmt. Es
ist einer von tausend Menschen, der da gewesen ist, ein gebildeter Mensch. Das darf
man nicht unterschätzen. Ich beschäftige
mich sehr gern damit. (lacht)
Sagen Ihnen solche Kritiken mehr als uneingeschränktes Lob?
Kopatchinskaja: Ich freue mich natürlich
über gute Kritiken. Aber wenn in der Kritik etwas angemerkt wird, was nicht gut
war, heißt es doch, ich habe diesen einen
Menschen nicht erreicht. Selbst wenn die
anderen 999 zufrieden waren. Dann überlege ich mir schon, was ich zu ihm sage.
Das finde ich sehr spannend.
Ist es Ihnen denn wichtig, alle Zuhörer im
Saal zu überzeugen?
Kopatchinskaja: Nicht überzeugen, aber
erreichen will ich sie. Denn auch das Kontroverse ist sehr wichtig, sie ist Nahrung für den
Geist. Wenn alles gefällig ist, ist es keine Kunst,
sondern Kitsch.
Und damit
habe ich nichts zu tun. Es muss die Gemüter
beunruhigen.
Mit dem Pianisten Fazil Say, mit dem
Sie schon oft zusammengearbeitet haben, gibt es ja durchaus auch unterschiedliche Meinungen zu Interpretationsansätzen.
Kopatchinskaja: Ja, das stimmt. Wir sind
beide nicht einfach, wenn wir zusammenspielen. Ich glaube, das hört man auch. Ich
wollte nie einen Begleiter im klassischen
Sinne. Ich könnte es nicht aushalten, beim
Konzert jemanden zu haben, der mir nur
dient. Es muss etwas passieren auf der Bühne. Es muss ein Wunder geschehen. Und die
Engel müssen auch noch dazu kommen. Es
ist nicht gut, wenn man bei der Probe die
Musik so einbetoniert, dass bei der Aufführung nichts Außergewöhnliches mehr passieren kann. Das Geschehen ist nicht in unserer Hand. Wir sind nur die Hände Gottes.
Ich bin zwar nicht besonders religiös, aber
ich glaube, dass es etwas über uns gibt. Und
genau das finden wir auch in der Musik. Sie
ist etwas Unfassbares.
Wie ist das bei Dirigenten, mit denen Sie
zusammenarbeiten? Mit Jonathan Nott
zum Beispiel, mit dem Sie in Bonn das
Beethoven-Konzert spielen werden?
Kopatchinskaja: Wenn man einen Dirigenten kennt, weiß man, wie weit man gehen
und sich offenbaren kann. Wenn man die Seele öffnet – das ist so wie in der Liebe –, wird
das Risiko auch größer, verletzt zu werden. So
ist das auch in einer musikalischen Partnerschaft. Mit einem Dirigenten hat man nie so
viel Zeit wie mit einem Kammermusikpartner.
Wenn ich mit Philippe Herreweghe und dem
Orchestre des Champs-Elysées spiele...
...mit dem Sie auch Beethovens Violinkonzert auf CD aufgenommen haben...
Kopatchinskaja: ...weiß ich genau,
dass wir auf einer sehr weiten Reise sind. Wir alle wollen das, und wir
alle geben uns hin. Und alle sind
wir verletzlich, am Schluss. Und
wir werden uns alle wiedersehen
und weitergehen. Es ist etwas
merkwürdig Heiliges. Das ist ein
bisschen vergleichbar mit Kirche,
mit der Kraft, die zwischen Gläubigen hervortritt. Mit einem Orchester und einem Dirigenten,
mit denen ich noch nie etwas
zusammen gemacht habe, wie
es in Bonn der Fall sein wird,
bin ich ganz einfach neugierig.
Wollen Sie mit Ihren Interpretationen erreichen, dass man Musik
wieder neu und frisch hört?
Kopatchinskaja:
Wenn
die
Menschen etwas immer auf die
gleiche Weise hören, hören sie
irgendwann nicht mehr zu. Es
ist dann wie ein Monument,
an dem sie immer wieder vorbeigehen. Da verändert sich
nichts mehr. Aber Musik ist
lebendig. Sie muss sich verändern. Man kann sie nicht mit einem Menschen vergleichen, der
immer weiter altert. Die Musik ist
eher eine Seele, die in jeder Zeit
ihren Körper findet. Die Aufgabe
des Interpreten ist es, diese Seele
zu begleiten und dem Zuhörer ihre
Geschichte so zu erzählen, dass er
sie versteht.
Informieren Sie sich vorher
über ihre Partner? Jonathan
Nott ist jemand, der wie Sie
sehr offen für neue Musik ist.
Kopatchinskaja:
K
Ko
patchinskaja: Das ist
schon mal sehr gut.
Aber
A
Ab
er im Ernst: Natürllich
ich gehört das dazu.
Man
M
Ma
n will ja nicht mit
jjemandem
emandem zusammenarbeiten, von
dem man schon im
Voraus sicher weiß,
dass es niemals funktionieren würde.
Auf Ihrer Homepage haben Sie
e
Kritiken veröffentlicht unterr
einer Rubrik, die bei Marcell
Reich-Ranicki wohl „Lauterr
Verrisse“ heißen wür--
Patricia
Kopatchinskaja
FOTO: M. BORGGREVE
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Hörgeräte Müller ist umgezogen
Betreuung des Beethovenfestes
Meisterbetrieb aus Beuel setzt auf kompetente Beratung und individuelle Betreuung
Seit gut achteinhalb Jahren hat sich Hörgeräte Müller, bisher
an der Hermannstraße 38 – 40 ansässig, in Beuel einen guten Ruf erarbeitet. Denn in dem Fachgeschäft werden die
Kunden noch persönlich von den Inhabern, den Hörgeräteakustikermeistern Jutta und Robert Müller, bedient. Künftig
findet man den Spezialisten für gutes Hören an der Gottfried-Claren-Straße 28.
Das Team von Hörgeräte Müller: Hörgeräteakustikermeister Jutta und Robert Müller (Mitte), Markus Westphal und
Elke Dick.
Foto: Roland Kohls
Kunden schätzen vor allem die kompetente und individuelle Beratung. Als inhabergeführtes, unabhängiges Fachgeschäft führt Hörgeräte Müller Geräte und Zubehör von allen
etablierten Herstellern. Jetzt hat sich das Fachgeschäft am
neuen Standort vergrößert. In dem neuen Geschäft gibt es
einen größeren Wartebereich und drei Beratungszimmer.
„Die modernen Geräte sind heute ganz klein und bieten
viele Möglichkeiten“, sagen Jutta und Robert Müller. So sind
verschiedene Hörgeräte mit einer Bluetooth-Schnittstelle
ausgestattet, sodass die Signale von Festnetz-Telefon, Handy
und Fernseher direkt ans Hörgerät gesendet werden können.
Auf diese Weise wird eine optimale Sprach- und Tonqualität
erreicht. Markus Westphal aus dem Team von Hörgeräte
Müller hat sich auf diese Übertragungstechnik spezialisiert
und stellt die Geräte für die Kunden optimal ein.
Zum Angebot von Hörgeräte Müller gehört außerdem das
komplette Programm an Zubehör für Menschen, die schlecht
hören – etwa für das Fernsehgerät, das Telefon und die Türklingel. Außerdem kümmern sich die Hörexperten auch um
Vorsorge. Sie bieten Gehörschutz jeglicher Art und fertigen
auf Wunsch den Gehörschutz etwa für Berufsmusiker individuell an.
khs
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