bulletin - Praxis am Bürgen

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BULLETIN
1-2016
Dr. med. Alois Steinegger
Dr. med. Walter Weber
Dr. med. Mira Müller
Fon 041 620 54 50
Fax 041 620 64 59
Kreuzmatte 2
6373 Ennetbürgen
www.praxisambuergen.ch
Liebe Patientinnen und Patienten
Einige von Ihnen werden auf das Neue Jahr hin ihre Versicherungen der
Krankenkasse
(Grundversicherung)
und
allenfalls
auch
der
Zusatzversicherung ändern. Um Abrechnungsfehler zu vermeiden, sind wir
auf eine Änderungsanzeige Ihrerseits mit Namen der Krankenkasse und der
entsprechenden Versicherungsnummer angewiesen. Gerne können Sie uns
auch die Zusatzversicherungen angeben. Auf diese Versicherungsmodelle
haben
wir
aber
keinen
Zugriff,
auch
nicht
auf
allfällige
Hausarztversicherungsmodelle. Diese werden in gegenseitiger Vereinbarung
von Ihnen mit Ihrer Versicherung getätigt. Hier bitten wir Sie, sich
entsprechend den Vorgaben der Versicherer und den unterzeichneten
Statuten zu verhalten. Das heisst, bei Hausarztversicherungen müssen Sie
Ihren Hausarzt vor einer Konsultation bei einem Spezialisten konsultieren.
Ausgenommen davon sind gynäkologische und augenärztliche Behandlungen
sowie Notfallbehandlungen. Rückwirkend ist es uns nicht erlaubt, Leistungen
zu bestätigen, von denen wir keine Kenntnis hatten. Wir danken Ihnen für Ihr
Verständnis.
Schon wieder ist ein Jahr vergangen, für uns wiederum sehr rasant. Wir
wünschen Ihnen nach hoffentlich frohen Weihnachtstagen für 2016 positive
Erlebnisse, bereichernde Begegnungen und gute Gesundheit. Für Ihre
Verbundenheit mit unserer Praxis danken wir Ihnen ganz herzlich.
Ihr Praxisteam am Bürgen
Somatische Belastungsstörung
Beschwerden ohne entsprechende Befunde sind für betroffene Patienten und
uns Ärzte immer wieder eine grosse Herausforderung. Solche Störungen
wurden unter dem Begriff somatische Belastungsstörung (englisch: somatic
symptom disorder) neu klassifiziert. Diese Bezeichnung ersetzt frühere
Begriffe wie somatoforme Störung, dissoziative Störung, hypochondrische
Störung, Neurasthenie und andere. Bis zu 30% der Patienten, welche den
Hausarzt aufsuchen, haben „medizinisch nicht erklärbare" körperliche
Symptome. Viele verschwinden spontan nach kurzer Zeit wieder. Hilfreich ist
eine einfache medizinische Abklärung und Besprechung und die damit
verbundene Beruhigung, dass nichts Ernsthaftes vorliegt. Schwierig wird es,
wenn die Symptome nicht verschwinden und weitere Abklärungen wie ausgedehntes Labor, Untersuchungen in der Röhre (CT oder MRI), Konsultationen
bei Spezialisten usw. keine Erklärung geben. Wenn Beschwerden mehr als 6
Monate dauern, im Alltag belastend und störend sind sowie übertriebene und
anhaltende Gedanken über Symptome bleiben, mit Angst verbunden sind
und einen hohen Zeit- und Energie-Aufwand beanspruchen, spricht man von
somatischer Belastungsstörung. Ohne vollständige körperliche Untersuchung
darf eine solche Diagnose nicht gestellt werden. Es erweist sich immer wieder
als schwierig, auf weitere Untersuchungen zu verzichten und den
Beschwerden einen Namen zu geben. Diese können so belastend sein, dass
der Patient überzeugt ist, dass irgendwo eine Störung vorliegt, welche
erkannt werden muss. Er wünscht deswegen weitere Untersuchungen oder
wechselt den Arzt, weil er sich nicht ernst genommen fühlt. Dabei besteht die
Gefahr, dass sich der Betroffene durch fortlaufende Untersuchungen bestätigt
fühlt, dass er wirklich sehr krank ist.
Die somatische Belastungsstörung wird medizinisch noch schlecht verstanden. Auslösend können Alltagsphänomene sein wie Nackenverspannung,
Rückenschmerzen, Verstopfung oder Durchfall, eine Schlafstörung, Müdigkeit, Kopfdruck und andere, alles eigentlich Bagatellerkrankungen. Als
Ursache für eine Verstärkung und Ausweitung solcher banaler Symptome
wird eine zentrale Hypersensitivität vermutet. Leute mit früheren schweren
Belastungen wie sexueller Gewalt, Misshandlung, Folter oder anderen
Traumen sind anfälliger für solche Beschwerden. Keinesfalls kommen als
Ursache Einbildung oder Simulation in Frage, was nach unserer Erfahrung
sehr seltene Phänomene sind.
Im Folgenden besprechen wir eine Auswahl somatischer Störungen:
Beim Chronic Fatigue Syndrom handelt es sich um eine schwere Müdigkeit
während mindestens 6 Monaten, welche durch Ruhe nicht bessert, mit
Störung der Konzentration und des Gedächtnisses, Muskel- und
Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und anderen Symptomen einhergeht.
Unter Reizdarmsyndrom finden sich anhaltende Bauchschmerzen, Blähungen,
Stuhlveränderungen wie Durchfall und/oder Verstopfung und Schleimabgang.
Blutabgang passt nicht zum Reizdarm. Sehr belastend ist ein
Fibromyalgiesyndrom. Dazu gehören lange anhaltende Schmerzen im Bereich
des Bewegungsapparates an der Wirbelsäule, an beiden Körperseiten, und
oberhalb sowie unterhalb der Taille, welche durch keine andere Krankheit
erklärt werden können. Weitere Beispiele einer somatischen Belastungsstörung können Spannungskopfschmerzen, Unterleibschmerz, ein Fremdkörpergefühl im Hals, Brustschmerzen u.a. sein, welche länger als 6 Monate
dauern und plagend sind. Schmerzen sind das häufigste Symptom der
somatischen Belastungsstörung und können überall am Körper auftreten.
Typisch dabei ist, dass die üblichen Schmerzmittel keine Wirkung zeigen.
Bei neu auftretenden Beschwerden, welche körperlich nicht erklärt werden
können, brauchen wir gerne den Begriff funktionell. Das Innenleben unseres
Körpers ist sehr komplex, ohne dass wir uns darum kümmern müssen, wird
der Kreislauf aufrechterhalten, findet die Verdauung statt, wird Urin produziert,
die Körpertemperatur auf ca 36.6° gehalten, usw. Es ist mehr als
verständlich, dass diese Funktionen nicht immer ganz korrekt ablaufen, was
wir in Form von Beschwerden merken können. Dabei verändert sich kein
Laborwert, keine Kurve im EKG oder bei Nervenableitungen und kein
Röntgenbild. Viele dieser Beschwerden verschwinden wieder spontan ohne,
oder mit einfachen Massnahmen wie Sport, Entspannung oder alternativen
Heilverfahren. Wenn solche Beschwerden über 6 Monate anhalten, können
sie in eine somatische Belastungsstörung übergehen.
Die Behandlung einer somatischen Belastungsstörung ist schwierig und
langwierig. Wichtig ist vorerst, dass der Patient diese Diagnose akzeptiert und
nicht weiter herumstudiert, was noch dahinter stecken könnte und welche
Untersuchungen noch möglich wären. An erster Stelle steht die
Psychotherapie, wobei sich die kognitive Verhaltenstherapie und
Entspannungsformen am besten eignen. Die Schwierigkeit besteht oft darin,
wirklich gute Therapeuten zu finden. Gut bewährt sich körperliche Aktivität,
natürlich immer den Beschwerden angepasst, aber regelmässig und wenn
möglich steigernd durchgeführt. Nicht an erster Stelle eingesetzt, aber oft
unverzichtbar sind Psychopharmaka. Antidepressiva haben unter anderem
auch eine schmerzmodulierende Wirkung, was sehr wertvoll sein kann. Es
dauert aber 4-6 Wochen, bis die Wirkung eintritt. Zurückhaltend werden
Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie starke Schmerzmittel eingesetzt, da bei
oft geringer Wirkung schnell eine Abhängigkeit oder sogar Sucht entsteht. Bei
der medikamentösen Behandlung solcher Schmerzen stehen Mittel, welche
ursprünglich als Antiepileptika entwickelt wurden, an erster Stelle, wie z.B.
Lyrica, Tegretol und Neurontin sowie deren Generika.
Wir hoffen, mit unseren Ausführungen etwas Licht hinter diese schwer
verständlichen Krankheiten gebracht zu haben und bei Betroffenen der
Leidensweg verkürzt werden kann.
Der aktuelle Link
Die schweizerische Herzstiftung engagiert sich stark in der Prävention von
Herzkrankheiten und Hirnschlag. So hat sie diverse Broschüren
herausgegeben, welche gratis bestellt werden können, z.B. über Herzinfarkt,
Angina pectoris, Herzinsuffizienz, Klappenfehler, Rhythmusstörungen,
Blutverdünnung und Herzschrittmacher. Im Shop hat es wechselnde
Angebote, zum Beispiel ein Kochbuch mit mediterraner Kost oder gute
Blutdruckgeräte zu einem Aktionspreis. Neu ist ein Online-Tool für Herz- und
Kreislauf aufgeschaltet, wo Sie Ihre Daten eingeben können und dabei
erfahren, wie gesund Sie leben und wo Sie Verbesserungspotential haben,
um Herzkrankheiten und Hirnschlag zu verhindern. Sie finden dieses unter
www.swissheartcoach.ch. Die für die Berechnung notwendigen Werte wie
Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck können in der Praxis einfach gemessen
werden.
Abwesenheit der Ärzte
Ferien / Fortbildung
Dr. A. Steinegger
Dr. W. Weber
Dr. M. Müller
24.12.15 - 03.01.16
03.01.16 - 10.01.16
01.11.15 - 03.01.16
06.02.16 - 14.02.16
14.02.16 - 21.02.16
27.02.16 - 06.03.16
31.03.16 - 10.04.16
22.05.16 - 29.05.16
Samstage
Dr. Weber, Dr. Steinegger und Frau Dr. Müller arbeiten jeweils alternierend
am Samstag Vormittag.
In der Regel hat Walter Weber am Mittwoch, Alois Steinegger am Donnerstag
keine Sprechstunden. Mira Müller arbeitet am Montag und Freitag jeweils
nachmittags und am Mittwoch ganztags.
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