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Weimarer Republik (Klasse 9/10)
20./21. Jahrhundert • Beitrag 15
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Rund um die Reihe
Warum wir das Thema behandeln
Zur Zeit der Weimarer Republik ist in Deutschland ein „Rechtsruck“ zu erkennen, der letztlich zum Aufstieg Adolf
Hitlers geführt hat. Viele Lernende können sich nur schwer vorstellen, wie es überhaupt möglich war, dass der
Nationalsozialismus eine solche Faszination auf die Menschen ausübte. Die Gründe hierfür finden sich in der
Geschichte der Weimarer Republik. Die Unzufriedenheit mit dem Versailler Vertrag, eine galoppierende Inflation und die hohe Arbeitslosigkeit begünstigten im Zusammenspiel mit einer nicht ausgereiften Verfassung die
völlig legale Machtergreifung Hitlers. Die vorliegende Reihe soll den Schülerinnen und Schülern die Lage der
Menschen und die politische Situation in der Weimarer Republik begreiflich machen. Ziel ist es, den Lernenden
die Machtübernahme Hitlers im weiteren Unterrichtsverlauf näherzubringen.
Was Sie zum Thema wissen müssen
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Die 14 Jahre zwischen 1918 und 1933 zählen zu den von der internationalen Geschichtswissenschaft am besten
erforschten Abschnitten der deutschen Geschichte und halten ein breites Spektrum an Befunden und Urteilen
bereit. Es ist die Zeit, die den Nationalsozialismus ermöglichte; gleichsam ist es ein Menetekel für die spätere
Bundesrepublik Deutschland und ein unerschöpfliches Reservoir für Argumente in der Diskussion um politische
(De-)Stabilisierungstendenzen. Nähert man sich der Weimarer Republik strukturanalytisch, so kristallisieren sich
verschiedenartige Belastungsfaktoren heraus, die in einem komplexen Zusammenspiel zur Selbstpreisgabe der
ersten deutschen Demokratie geführt haben.
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Der Versailler Friedensvertrag und seine Folgen
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Eine zerstörerische Wirkung für die junge Demokratie entfalteten bereits die Bedingungen, unter denen die
Weimarer Republik gegründet wurde. Im Deutschland zur Zeit zwischen den beiden Weltkriegen verursachte
der Versailler Friedensvertrag – der auch als „Diktat von Versailles“ oder als „Schmachfrieden“ bezeichnet
wurde – ein großes Trauma. Der Prozess seines Zustandekommens und die konkreten Bestimmungen des Vertragswerks waren Gegenstand leidenschaftlicher und oft maßloser Kritik. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs
relativiert die Forschung diese negative Sicht auf den Versailler Vertrag und weist zum einen auf die Herausforderung zu jener Zeit hin, einen globalen Krieg in eine universale Friedensordnung zu überführen und gleichzeitig zwischen den ideologischen Forderungen eines Woodrow Wilson und den Positionen, die die traditionelle
nationale Machtpolitik innehatte, zu vermitteln. Zum anderen betont die Forschung, dass das Deutsche Reich
seine Großmachtstellung zwar fürs Erste eingebüßt hatte, sich aber dennoch ökonomisch und (außen-)politisch
entfalten konnte. So achtbar das Vertragswerk damit aus heutiger Sicht erscheint, so unverrückbar ist doch die
Tatsache, dass es in der Weimarer Republik zu einem wirkungsvollen Instrument der antirepublikanischen Propaganda wurde.
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Eine Verfassung mit Schwächen
Neben außenpolitischen Belastungen zählte auch die Verfassungsordnung zu den destabilisierenden Rahmenbedingungen für die Weimarer Republik: Die Vermischung von präsidentiellem und parlamentarischem System
verringerte den Zwang zur parlamentarischen Mehrheitsbildung; die Parteien konnten sich angesichts der durch
Artikel 48 gewährleisteten präsidentiellen Notgesetzgebung ihrer Verantwortung entziehen. Diese Funktionsschwäche des parlamentarischen Systems führte bereits zur Zeit der Wirtschaftskrise in den Jahren 1922 bis 1924
zu einer Fülle präsidialer Reformverordnungen. Sie wurde aber erst in den Jahren ab 1930 kritisch, als der zunehmende Rückgriff auf Artikel 48 der direkten Stärkung der Stellung des Reichspräsidenten diente sowie der Verdrängung des Reichstags und der Parteien aus dem politischen Entscheidungsfindungsprozess.
Doch die Verfassung wies noch weitere Schwächen auf: Das Verhältniswahlrecht hatte ein zersplittertes Parteienspektrum zur Konsequenz, das kaum politische Stabilität erlaubte. Dieses wurde in der Forschung häufig
als zentraler Faktor für das politische Scheitern der Weimarer Republik dargestellt. Die staatstragenden Parteien hatten bis 1933 rein rechnerisch die Möglichkeit, parlamentarische Mehrheiten unter Ausschluss der
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Arbeitsform
2
Ein Dolchstoß? Reaktionen auf den Versailler Vertrag
3
Eine Verfassung für Deutschland
4
24. Oktober 1929: der „Schwarze Freitag“
5
NSDAP, KPD, SPD: der Wahlkampf in der Weimarer Republik
Wahlstation
Vergleich der Weimarer Verfassung mit dem Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland
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Weimarer Republik (Klasse 9/10)
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erledigt
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= Zwei Figuren kennzeichnen die vorgeschriebene Gruppengröße; ist nur eine Figur angegeben, solltest du allein arbeiten.
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Die inhaltlichen Bestimmungen des Versailler Vertrags
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Station
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Die Weimarer Republik (1918–1933)
M1
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Weimarer Republik (Klasse 9/10)
20./21. Jahrhundert • Beitrag 15
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Aufgabe
Lies den Text über die Weimarer Verfassung und erstelle dann mithilfe des Bastelbogens ein Verfassungsschema.
Tipp: Im Zentrum des Schemas steht die „Gesetzgebung“.
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Station 5: NSDAP, KPD, SPD: der Wahlkampf
in der Weimarer Republik
Die Demokratie der Weimarer Republik stützte sich neben dem Reichspräsidenten wesentlich auf die Parteien.
Doch waren die Parteien wirklich republiktreu? Informiere dich über ihre Anliegen mithilfe ihrer Wahlplakate.
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Alle Bilder: akg-images
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