editorial inhalt Zum Saisonbeginn Es ist ja erfreulich, dass man im Juli und August auf nahezu jedem Platz, ob am Wasser, auf einem Kirchplatz in Niederösterreich, einer Ausgrabungsstätte im Burgenland, in Salzburg, Grafenegg, also wo auch immer Veranstaltungen stattfinden – und es finden sehr viele und immer mehr statt – Mitarbeiter der Häuser antrifft, deren Spielzeit jetzt im September beginnt. Ob Mitglieder des Staatsopernchors, Solisten, Orchestermusiker, Techniker, Garderober oder Korrepetitoren – irgend jemanden unserer Bühne trifft man zwischen Klosterneuburg und Lustenau auf jeden Fall an. Es ist ja einerseits erfreulich, dass die für ihren Erholungsurlaub frei gestellten Mitarbeiter der Österreichischen Bundestheater zum Ruhm und Erfolg – mancherorts wie in Salzburg überhaupt zur Ermöglichung – der Sommerspiele beitragen. Andererseits erhebt sich jedoch die Frage, inwieweit Erholungsurlaube nicht der Erholung dienen sollten. In der Ausübung ihres künstlerischen Berufes sind Sänger und Schauspieler in erster Linie von ihren Stimmorganen abhängig und sollten diesen daher auch die existenziell notwendige Erholung gewähren. Wir freuen uns, so viele unserer Künstler und Mitarbeiter im Sommer da und dort gesehen zu haben. Aber noch mehr freuen wir uns am Beginn der Spielzeit auf das Wiedersehen mit ihnen auf unseren Bühnen. Denn hier in ihren Stammhäusern sind alle zu Hause: ob Solisten oder Instrumentalisten des Staatsopernorchesters. Und von der Qualität ihrer Leistung in ihren Häusern hängt deren Schicksal ab. In diesem Sinne sage ich ein herzliches Willkommen, Ihnen, werte – hoffentlich ausgeruhte – Besucher und Ihnen, den vom Urlaub zurückgekehrten Mitgliedern des Hauses. Von Mozart bis Reimann Die aktuelle Spielzeit 2009/2010 im Überblick 2 Fulminante zweite Runde Oper live am Platz am Herbert von Karajan-Platz 4 Russisch an der Staatsoper 5 Mit Elan ans Ziel Paolo Carignani an der Staatsoper zu Gast 6 Ballett: Neue Welt des Balletts Premiere 8 Ein neuer Tamino Gergely Németi singt erstmals den Tamino KS Neil Shicoff 10 Repertoire Die Opernaufführungen im September 2009 12 Ein Meilenstein der Wiener Oper Das Kinderopernzelt feiert den 10. Geburtstag 14 Eine einzigartige Welt Teenager erkunden die Wiener Staatsoper 15 Personen 16 Akzente, Radio 18 CDs & DVDs 20 Paolo Carignani Staatsoper historisch Eberhard Waechter wäre 80 Jahre alt geworden 21 Abos, Kartenverkauf, Führungen 22 Spielplan 23 Neue Welt des Balletts www.wiener-staatsoper.at Ihr Ioan Holender Oper live am Platz Donatoren der Wiener Staatsoper Unicredit Bank Austria AG • Casinos Austria AG • DIEHL stiftung & co.kg dmt technology gmbh • HELM AG prof. dr. karl jurka Politik- und marketingberatung gmbh Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH DDr. Peter Löw Magna INTERNATIONAL • novomatic ag oppenheimer investment • porsche austria gmbh & co • Qazzar GmbH Raiffeisen Zentralbank Österreich AG • ASTRA Asigurari sa norbert schaller gesmbh • Siemens Österreich AG • Telekom Austria AG tupack verpackungen ges.m.b.h. • Uniqa Versicherungen AG verbund • Voest alpine AG • Wirtschaftskammer Wien IMPRE S S U M : Wiener Staatsoper – Direktion Ioan Holender Saison 2009/2010, pro:log September 2009 • Erscheinungsweise monatlich Redaktionsschluss 20. August 2009 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher (Ballett), Veronika Klose (Lektorat) Telefon: +43 (1) /51444-2311 • E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: www.hvkw.at • Layout/Pre-Produktion: Franz Reichmann Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach/Wien, Kreuzbrunn 19 Bildnachweis für dieses Heft: Florian Lechner (Seite 1, 18), Andreas C. Fischer (Seite 1, 4, 15), Georg Soulek/Burgtheater (Seite 2, Hartmann), Lelli (Seite 3, Gatti), Bayrischer Rundfunk (Seite 3, Jansons), Hans Joosten (Seite 2, Petrenko), Johannes Ifkovits (Seite 5, Denoke), Olivier Wilkins (Seite 16, Licitra), John Palmer (Seite 16, Damrau), Marco Borggreve (Seite 16, Nelsons), alle übrigen Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeiniger / Archiv / unbenannt / privat N° 131 1 Bertrand de Bi lly öst Franz Welser-M Matthias Hartmann Marco Arturo Marelli Von Mozart bis Reimann Die aktuelle Spielzeit 2009/2010 im Überblick 2 – 5 – 6 – 1 – 42. So lautet die nun anlaufende Opern-Saison 2009/2010 in Eckzahlen ausgedrückt. Oder etwas ausführlicher: zwei Uraufführungen, fünf Premieren, sechs Wiederaufnahmen, ein Konzert, 42 Repertoirewerke. Ein in seinem Umfang und seiner Weite weltweit einmaliges Angebot also, das sich quer über die Operngeschichte und die unterschiedlichsten Stile erstreckt. Kein anderes international vergleichbares Opernhaus kann eine solche Vielfalt an Werken, keine so große Abwechslung bieten. Schon ein kurzer Blick auf den Premierenreigen der aktuellen Spielzeit stellt dies unter Beweis: russische, italienische, deutsche und zeitgenössische Oper steht nebeneinander, die Kinder­oper erhält einen wichtigen Platz. Premieren Die erste Neuproduktion (23. Oktober 2009) ist Dmitri Schostakowitschs vieraktige Oper Lady Macbeth von Mzensk, ein analytischer Blick auf menschliche Einsamkeit und Grausamkeit (siehe Seite 19); die musikalische Leitung übernimmt Kirill Petrenko, dessen erstes Staatsopern-Premierendirigat mit großer Spannung erwartet wird, die Inszenierung stammt vom neuen Burgtheaterdirektor (und Staatsoperndebütanten) Matthias Hartmann. Es folgt am 7. Dezember 2009 Giuseppe Verdis Meisterwerk Macbeth (Dirigent: Daniele Gatti, Inszenierung: Vera Nemirova). Am 28. Februar 2010 steht die Premiere von Medea auf dem Spielplan: eine Uraufführung des bedeutenden zeitgenössischen Komponisten Aribert Reimann, in Auftrag gegeben von der Wiener Staatsoper. Reimanns Medea – der Komponist verfasste auch das Libretto – basiert auf dem gleichnamigen Drama von Franz Grillparzer. Michael Boder, der zuletzt 2007 im Haus am Ring zu erleben war, wird diese Uraufführung dirigieren, Marco Arturo Marelli, einer der erfolgreichsten und beliebtesten Regisseure der Wiener Staatsoper, der hier eine Anzahl an wichtigen Produktionen (wie zuletzt Capriccio) inszenierte, ist für die szenische Umsetzung und das Bühnenbild verantwortlich. Zuletzt Richard Wagners Tannhäuser in der Dresdner Fassung, der am 16. Juni 2010 unter der musikalischen Leitung des designierten Generalmusikdirektors der Wiener Staatsoper, Franz Welser-Möst, und in der Inszenierung von Claus Guth zur Premiere kommt. Nicht zu vergessen die zweite, wichtige Uraufführung: Nach Erich Kästners wunderbarem Kinderbuch Pünktchen und Anton schrieb der ungarisch-wienerische Komponist Iván Eröd eine Jugendoper, die im mobilkom austria Kinderopernzelt auf der Dachterrasse der Wiener Staatsoper am 8. Mai 2010 zur Weltpremiere kommen wird. Auch Aribert Reimann Kirill Petrenko Iván Eröd 2 Claus Guth N° 131 Mariss Janson s Daniele Gatti Vera Nemirova diese Oper ist ein Auftragswerk des Hauses am Ring. Wiederaufnahmen Nicht weniger abwechslungsreich und spannend die Wiederaufnahmen der aktuellen Spielzeit, die französische Erfolgsopern, Richard Wagner und die klassische Moderne bieten: Simon Rattle, der 2005 eine Parsifal-Serie an der Staatsoper leitete, kehrt an das Haus am Ring zurück und dirigiert die musikalische Neueinstudierung vom „Opus metaphysicum aller Kunst“, also Richard Wagners Tristan und Isolde. Jules Massenets Manon, hierzulande eine der beliebtesten französischen Opern, wird unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy wiederaufgenommen, Arnold Schönbergs Moses und Aron, ein Opernfragment voll zwingender Kraft, steht unter Lothar Zagrosek wieder am Spielplan. Ein ganz besonderes Highlight verspricht die musikalische Neueinstudierung von Georges Bizets Carmen zu werden – zumal der einmalige Dirigent Mariss Jansons erstmals an der Wiener Staatsoper zu erleben ist. Und wieder die Kinderoper: Das Traum- r Michael Bode fresserchen, der Dauerbrennererfolg seit zehn Jahren und Wagners Nibelungenring für Kinder kommen im Zelt zur Wiederaufnahme (siehe Seite 14). Am 26. Juni schließlich blicken Staatsoperndirektor Ioan Holender und die Opernwelt zurück auf die längste Direktionszeit in der 141-jährigen Geschichte des Hauses am Ring: Im Konzert Musikalische Rückschau 1991 – 2010 werden Höhepunkte der Ära Ioan Holenders, also der vergangenen 19 Jahre, präsentiert. Breites Repertoire Das alles wäre aber nicht einmal das halbe Angebot, wenn die Basis – das Repertoire – fehlte. Und gerade dieses ist an der Wiener Staatsoper von einer Breite und Qualität, wie wohl nirgends sonst in der Welt. Die großen Meilensteine der Operngeschichte sind alljährlich in bester Besetzung vertreten, von Mozart bis Verdi, von Puccini bis Wagner, von Strauss bis Bellini erstreckt sich die Komponistenriege. So stehen in der heurigen Spielzeit Don Giovanni, Le nozze di Figaro und Zauberflöte von Mozart auf dem Spielplan, Puccinis La Bohème, Tosca, Ma- dama Butterfly und Manon Lescaut werden ebenso im Repertoire zu erleben sein wie Verdis Nabucco, Don Carlo, Falstaff, Die Macht des Schicksals, Rigoletto, Maskenball oder Simon Boccanegra. In einer exemplarischen Breite wird das Werk Wagners gebracht: der komplette Ring des Nibelungen, Der fliegende Holländer, Tristan und Isolde, Parsifal, Lohengrin... Richard Strauss’ Rosenkavalier darf natürlich nicht fehlen, ebenso sind seine Salome, Arabella, Ariadne auf Naxos und Capriccio zu hören, Klassiker der heiteren Oper wie der Barbiere di Siviglia, Italiana in Algeri oder der Liebestrank gehören ebenso dazu wie die russische Oper (diesmal mit Pique Dame und Eugen Onegin), Belcanto-Meisterwerke wie Bellinis La sonnambula oder I puritani und Beispiele der französischen Grand opéra, etwa Halévys La Juive. Dass die Qualität der Aufführungen wie stets nicht nur durch internationale Namen, sondern besonders auch durch das einzigartige Sänger-Ensemble der Wiener Staatsoper garantiert wird, braucht kaum mehr hinzugefügt zu werden... Oliver Láng Der September Piotr Beczala Gleich in den ersten Wochen der neuen Spielzeit wartet die Wiener Staatsoper mit einer regelrechten Parade klingender und vielversprechender Namen auf: KS Neil Shicoff gestaltet (an der Seite von Barbara Haveman) einmal mehr die Partie des Des Grieux in Manon Lescaut, Piotr Beczala wird – wie schon im vergangenen Juni – den Faust in Gounods gleichnamiger Oper geben (mit KS Soile Isokoski und Adrian Eröd, Dirigent: Bertrand de Billy). Diana Damrau ist als Rosina im Barbiere di Siviglia, in der Zauberflöte, Gergely Németi erstmals als Tamino zu hören (siehe Seite 10), Alexandra Reinprecht singt die Pamina, Ana Durlovski die Königin der Nacht. Salvatore Licitra singt erstmals den Don Carlo, neben der Pique Dame (unter Seiji Ozawa) steht auch Madama Butterfly (unter Andris Nelsons) am Spielplan. KS Neil Shicoff N° 131 3 Das Programm im September Fr 04. 09. 19.30 Manon Lescaut (Puccini) Sa 05. 09. 19.00 FAUST (Gounod) Begeisterte Zuseher … So 06. 09. 19.30 il barbiere di siviglia (Rossini) Mi 09. 09. 19.30 il barbiere di siviglia (Rossini) Fr 11. 09. 19.30 die zauberflöte (Mozart) Sa 12. 09. 19.30 Manon Lescaut (Puccini) bei Schönwetter … und bei Regen. Fulminante zweite Runde Oper live am Platz am Herbert von Karajan-Platz D er Start hätte besser kaum ausfallen können: Oper live am Platz, das von Ioan Holender verwirklichte, zukunftsweisende Vorzeigeprojekt des Hauses am Ring, erlebte diesen Mai und Juni eine höchst gelungene – und vor allem vom Publikum begeistert angenommene – erste Runde. Von Don Giovanni bis Aida, von Wagners Ring bis zur Zauberflöte waren am Herbert von Karajan-Platz auf der 50m2 großen Videowand Live-Übertragungen von Opernaufführungen aus der Wiener Staatsoper in hochkarätiger Besetzung zu sehen und zu hören. Hunderte Besucher waren bei gutem Wetter jedes Mal mit dabei, und selbst bei Regen harrten zahlreiche hartgesottene Opernfreunde aus. Im September und Oktober 2009 wird das Projekt nicht nur fortgesetzt, sondern sogar erweitert. Ab sofort filmen vier ferngesteuerte 4 N° 131 HD-Kameras, die in der sommerlichen Thea­ terpause in der Wiener Staatsoper installiert wurden, ausgewählte Vorstellungen aus dem Haus am Ring und übertragen somit ein noch besseres, noch abwechslungsreicheres Bild auf den Platz. Und nicht zu vergessen: Es werden am Herbert von Karajan-Platz sogar Sitzgelegenheiten angeboten. Im September und Oktober überträgt die Wiener Staatsoper insgesamt 30 Vorstellungen auf den Herbert von KarajanPlatz, darunter sogar zwei Premieren: Lady Macbeth von Mzensk und Neue Welt des Balletts. Jeweils eine dreiviertel Stunde vor Beginn der – selbstverständlich kostenlosen – Übertragungen sind Informationen über das gezeigte Werk, die Besetzung, die jeweiligen Komponisten, das Programm der Staatsoper und Sponsoren zu sehen. Di 15. 09. 20.00 Ballettpremiere: Neue welt des balletts (Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy) Do17. 09. 19.30 die zauberflöte (Mozart) Sa 19. 09. 19.30 madama butterfly (Puccini) So 20. 09. 19.00 don carlo (Verdi) Do24. 09. 19.00 don carlo (Verdi) Fr 25. 09. 19.30 Ballett: mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Sa 26. 09. 19.30 pique Dame (Tschaikowski) Werkeinführung und Informationen ab 45 Minuten vor der Vorstellung Mit Unterstützung von In Kooperation mit Russisch an der Staatsoper S elbst wenn das Repertoire noch so breit gestreut ist, es wird immer jemanden geben, dem der eine oder andere Werktitel im Spielplan eines Opernhauses abgeht. Eine diesbezügliche „Wunschlos-glücklich-Liste“ für alle Opernliebhaber kommt also bekanntlich der Quadratur des Kreises gleich. Wirft man jedoch einen Blick auf die Stücktitel, die im Haus am Ring in der aktuellen Saison gezeigt werden, fällt auf, dass es der Wiener Oper abermals gelungen ist, sich dieser mathematischen Unmöglichkeit auf ideale Weise anzunähern (siehe auch Seite 2-3). So kommen unter anderem auch die Freunde des slawischen Repertoires auf ihre Rechnung, was erstens nicht immer so war und zweitens in dieser Dichte anderorts schwer zu finden ist. Bereits in den ersten beiden Monaten September und Oktober stehen gleich drei unterschiedliche russische Werke auf dem Spielplan des Hauses: Pique Dame, Eugen Onegin und Lady Macbeth von Mzensk. Mit anderen Worten die zwei populärsten TschaikowskiOpern sowie die Neuproduktion eines Klassikers, ja Musiktheater-Meilensteins des 20. Jahrhunderts – wobei es sich in diesem letzteren Fall sogar um eine Erstaufführung im Haus am Ring handelt. Dass jeweils im russischen Original gesungen wird, ist selbstredend (obwohl auch das bis weit in die 80er Anja Silja als Gräfin in Pique Dame Jahre sogar an der Staatsoper nicht gewährleistet war) und stellt Dank der kleinen Untertitelmonitore im Gegensatz zu früheren Zeiten auch keinerlei Einschränkung bezüglich der Verständlichkeit mehr dar. Lässt man die 140jährige Geschichte des Hauses Revue passieren, trifft man nur vereinzelt auf Opern russischer Komponisten: Tschaikowski, Strawinski und Mussorgski (dessen Boris Godunow vor einigen Monaten hier ebenfalls zu erleben war) – in den ersten Jahrzehnten auch noch Anton Rubinstein – tauchten mit einer gewissen Regelmäßigkeit im Spielplan auf, Borodin, Schnittke, Prokofjew kann man hinsichtlich der Aufführungszahlen gesamtheitlich gesehen eher zu den Exoten rechnen. Bleibt nur noch Dmitri Schostakowitsch. Und dieser brachte es im Haus am Ring bislang auf bescheidene 16 Aufführungen: Zwischen 1965 und 1969 konnte das Publikum seine Katerina Ismailowa (die überarbeitete spätere Fassung der Lady Macbeth von Mzensk) kennenlernen – wenn auch in einer deutschen Übersetzung. Die musikalisch und inhaltlich gesehen bedeutendere frühere Version dieser Oper erlebt daher, wie gesagt, erst in diesem Oktober die hiesige Erstaufführung. Bei den drei oben genannten Opern Pique Dame, Eugen Onegin und Lady Macbeth handelt es sich übrigens zufälligerweise allesamt um Elisabeth Kulman als Olga in Eugen Onegin junge Produktionen: Die Premiere von Vera Nemirovas hochgelobter Pique Dame fand im Herbst 2007 statt, die Neuinszenierung von Eugen Onegin ging im Frühjahr 2009 über die Bühne, jene des Schostakowitsch’schen Opus steht knapp bevor. In diesen praktisch noch taufrischen Szenerien werden die Zuschauer zahlreiche Lieblinge wiedertreffen: etwa die Dirigenten Seiji Ozawa und Kirill Petrenko sowie Sänger wie Anja Silja, Elisabeth Kulman, Nadia Krasteva, Ain Anger, Kurt Rydl oder Angela Denoke. Nicht unerwähnt bleiben sollen in diesem Zusammenhang noch die Tschaikowski-Ballette Schwanensee (Oktober/November), Nussknacker (Dezember/Jänner) und Anna Karenina (Jänner). Andreas Láng Pique Dame: 23., 26., 29. September, 2. Oktober Eugen Onegin: 5., 9., 13. Oktober sowie 29. Mai, 2., 5., 7. Juni Lady Macbeth von Mzensk: 23., 27., 30. Oktober, 2., 5., 9., 12., 15. November KS Angela Denoke singt die Lady Macbeth N° 131 5 pro:log: Sie waren zehn Jahre lang Generalmusikdirektor an der Oper Frankfurt. Ein kurzer Rückblick auf diese intensive Zeit? Paolo Carignani: Frankfurt war schon deshalb toll, weil ich als Italiener normalerweise in große Opernhäuser außerhalb meiner Heimat fast nur für italienisches Repertoire eingeladen werde. In Frankfurt aber hatte ich als GMD die Möglichkeit, alles zu machen, was ich wollte. So habe ich unter anderem die großen Wagner-Opern geleitet, aber auch Lulu und Wozzeck von Alban Berg, habe Schönberg dirigiert. Ich hatte Wünsche, und hatte das Glück, diese Wünsche verwirklichen zu können! Das war natürlich ideal. Auf der anderen Seite bedeutete das viel Lernen. Meine zehn Jahre in Frankfurt waren: früh aufstehen, Partitur studieren, ins Theater gehen, proben, wieder zurück nach Hause, essen, studieren, zurück ins Theater, proben – und Vorstellung. Das war in gleichen Teilen anstrengend und großartig! p: Ein so engmaschiger Zeitplan bedeutet aber auch, dass man parallel mehrere musikalische Aufgaben erfüllen muss. Fällt Ihnen das leicht? PC: Manchmal gehört es einfach zum Tagesgeschäft. Wenn die Termine es fordern, dann probt man tagsüber Pelléas et Mélisande und dirigiert am Abend Nabucco. Dieses schnelle Umschalten ist zwar nicht angenehm, aber es muss sein. Ideal wäre freilich für mich, am Tag einer Vorstellung gar keine Musik zu hören. Sondern: Sport machen, spazieren gehen, ein Buch lesen, gut essen, vielleicht kochen. Und eine Siesta halten, was für mich als Italiener ein absolutes Muss ist. Paolo Carignani Mit Elan ans Ziel Der Dirigent Paolo Carignani ist wieder an der Staatsoper zu Gast S eit seinem Staatsopern-Debüt im März 1998 mit Rossinis Barbiere di Siviglia zählt Paolo Carignani zu den regelmäßig wiederkehrenden Dirigenten im Haus am Ring. Von Ernani bis Nabucco, von Tosca bis Forza del destino leitete der italienische Maestro, der zehn Jahre lang an dem Opernhaus in Frankfurt die Position des GMD innehatte, an der Wiener Staatsoper zahlreiche Aufführungen. Im Gespräch mit Oliver Láng erzählt er über seine Frankfurter Zeit, sein überreiches Opernrepertoire und über Glückshormone bei Sport und Musik. 6 N° 131 p: Gar keine Musik bis zum Beginn der Aufführung? Oder nehmen Sie sich kurz vorher noch einmal die Partitur vor? PC: Ich habe das Glück, dass ich mich ganz schnell konzentrieren kann, sobald ich an das Dirigentenpult trete. Daher brauche ich eigentlich keine Vorbereitung vor einer Vorstellung. Eher das Gegenteil: Wenn man zu viel nachdenkt, macht man sich zu viele Sorgen. Das schadet der Leichtigkeit und der Distanz, die man als Dirigent haben sollte. p: Nach diesen zehn Jahren haben Sie nun die Möglichkeit, verstärkt international zu gastieren. Wie war für Sie dieser Wechsel vom fest angestellten GMD zu dieser größeren Freiheit? PC: Ich hatte zunächst durchaus ein Loch, weil auch viele Verwaltungsaufgaben, die man als Generalmusikdirektor nun einmal hat, weggefallen sind. Um die Zeit zu nützen, fing ich mit intensivem Sport an. Da ich aber grundsätzlich nichts oberflächlich machen will, ging ich professionell an die Sache heran: und so habe ich mit dem Triathlon angefangen. Mein Ziel wäre es, die halbe Ironman-Distanz [Anm: 1,9 km schwimmen, 90 km Rad fahren, 21 km laufen] zu schaffen. p: Bereits in Frankfurt haben Sie regelmäßig ein Schwimm-Training absolviert. Finden sich Synergien zwischen diesem Sport und der Musik? PC: Ich habe durch das Schwimmen für viele Probleme eine Lösung gefunden. Sowohl was das Dirigieren betrifft, als auch für Besprechungen, Verhandlungen. Wenn beim Schwimmen die Kacheln unter einem vorbeiziehen, dann ist das ein bisschen wie Yoga, man kann seine Gedanken gut ordnen. Und schwimmen ist eine Gelegenheit, sich selber in einem fremden Element besser kennen zu lernen. Man spürt seinen Körper einfach besser. Ich habe dadurch mein Dirigieren optimiert, weil meine Bewegungen ganz allgemein genauer und bewusster geworden sind. Abgesehen davon, dass bei großen Werken wie Tristan und Isolde eine gute Kondition einem sehr hilft. Das Problem ist nur, dass beim Sport Endorphine, also Glückshormone freigesetzt werden; wenn ich einige Tage nicht die Möglichkeit habe zu schwimmen, dann spüre ich das. Es ist wie eine Droge... p: Werden diese Endorphine bei Ihnen auch beim Musizieren ausgeschüttet? PC: Selbstverständlich! Vor allem natürlich, wenn an einem Abend alles ineinanderfließt. Wenn ich von der Qualität der Aufführung überzeugt bin, das Orchester meine Interpretation annimmt, die Sänger harmonieren, eine gute Regie dem Ganzen hilft. Das passiert freilich nicht oft, aber wenn, dann strömen die Glückshormone! p: Hat bei Ihnen eine Aufführung generell Auswirkungen auf Ihre persönliche Befindlichkeit? Gehen Sie etwa besser gelaunt nach Hause, wenn Sie einen Barbier dirigieren, melancholisch nach einer Bohème? PC: Für mich ist das Schönste, wenn ich während einer Vorstellung das Gefühl habe, dass das Orchester, der Chor und die Solisten alle mit mir gemeinsam musizieren. Dass wir in dieselbe Richtung schauen. Egal, ob bei einem heiteren oder tragischen Stück. Wichtig ist es für mich zu spüren, dass alle gerne gemeinsam mit mir musizieren. p: Allein Ihr Opernrepertoire umfasst 120 Werke. Gibt es da überhaupt noch Neuland für Sie? PC: Es gibt noch viele Werke, die ich nicht dirigiert habe. Das osteuropäische und russische Opernrepertoire zum Beispiel fehlt mir komplett. Mir persönlich ist diese Welt sehr fremd, zwar habe ich Janáček in Konzerten gemacht, aber keine Oper von ihm, ebenso keine von Tschaikowski. Ich denke, ein Dirigent sollte nur das machen, was ihm sprachlich irgendwie vertraut ist. Schon aus praktischen Gründen: Die Tempi für einen Sänger kann man nur bestimmen, wenn man eine Sprache und ihren Rhythmus kennt. Da gäbe es zwar noch viel Neuland, aber dennoch werde ich dieses Repertoire niemals machen. p: Blickt man in eine Verdi-Partitur, so findet man viele Vorgaben, die die Interpretation regeln. Wie verhält sich das bei Puccini und Rossini, die Sie im September an der Wiener Staatsoper dirigieren? PC: Rossini erlaubt dem Dirigenten Freiheiten. Puccini hingegen hat – wie ein Dirigent – alles genau notiert: Dynamik, Agogik – es steht alles geschrieben. Fast wie bei einem zeitgenössischen Stück; die große Freiheit wird man da nicht finden. Spannend ist es für mich, nach Werken wie Lulu oder Wozzeck an die Opern Puccinis heranzugehen und sie von einer anderen, analytischen Seite zu erleben. Also nicht nur Leidenschaft und Melodien zu sehen, sondern auch die Struktur; sonst klingt es ja wie eine Mixtur aus Zucker und Honig und Schlagobers. p: Wenn aber der Fall eintritt, dass sich eine Interpretationsanweisung in der Partitur findet, die Ihnen falsch erscheint – halten Sie sich an sie, oder dirigieren Sie, wie es Ihnen Ihr Gefühl sagt? PC: Immer nach dem Gefühl! Denn alles Geschriebene ist relativ. Selbst wenn ein Richard Wagner die Tempi und Wechsel genauest angibt, bleibt noch viel persönlicher Spielraum des Dirigenten. Zum Beispiel Parsifal, 1. Akt: Toscanini hat 2 Stunden, 20 Minuten gebraucht, Pierre Boulez 1 Stunde, 35 Minuten. – Und keiner hatte Unrecht! p: Gibt es bei Ihnen eine Klangvorstellung, die absolut für ein Werk gilt? Oder versuchen Sie, jeweils einen dem Orchester entsprechenden Klang zu entwickeln? PC: Ein Dirigent muss einen Klang im Kopf haben, den er erreichen will. Natürlich gibt es Orchester wie die Staatskapelle Dresden oder die Wiener Philharmoniker, die eine große Klangtradition haben. Diese kann man nicht ignorieren und man lernt durch sie auch neue Aspekte kennen. Wichtig scheint mir also eine gewisse Flexibilität in der Interpretation. Das betrifft natürlich auch das Arbeiten mit den Sängern. Einerseits muss ein Dirigent ein Konzept für ein Tempo haben, andererseits trifft er am Aufführungsabend vielleicht auf einen Tenor, der dieses konzipierte Tempo nicht schafft. Dann heißt es eben reagieren. Die Herausforderung besteht darin, die nötige Flexibilität zu finden, aber auch die eigenen Vorstellungen zu wahren und nicht nur dem Orchester oder Sänger zu folgen. p: Um mit einer banalen Frage zu enden: Gibt es unter den Werken, die Sie in der nächsten Saison an der Wiener Staatsoper dirigieren, ein von Ihnen besonders geliebtes? PC: Ich habe eine banale Antwort: Für mich ist immer das Werk das Liebste, das am Abend angesetzt ist. Ich versuche es so zu dirigieren, als wäre es mein letztes Stück, die einzige Möglichkeit es zu erleben, meine letzte Vorstellung. Oliver Láng Kurz gefasst Paolo Carignani wurde 1961 in Mailand geboren. Dort studierte er am Verdi-Konservatorium Orgel, Klavier und Komposition. Daran schloss sich ein Studium der Orchesterleitung. Er dirigierte in zahlreichen italienischen Opernhäusern sowie am Royal Opera House Covent Garden, der Met in New York, an der Opéra National de Paris, der Bayerischen Staatsoper, der Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin wie auch in Barcelona, Amsterdam, Oslo, Brüssel, Glyndebourne oder beim Spoleto Festival. Von 1999 bis 2008 war er GMD der Oper Frankfurt. Dirigate an der Wiener Staatsoper 2009/2010 Manon Lescaut 4., 8., 12., 16. September Il barbiere di Siviglia 6., 9. September 29. Dezember; 2. Jänner Nabucco 3., 6., 10., 14. Oktober La forza del destino 19., 23., 27. Dezember Simon Boccanegra 2., 5., 7. März N° 131 7 Premiere: Neue Welt des Balletts Elo – Forsythe – Kylián – Lukács – Naisy 8 N° 131 S chon zu Lebzeiten der „Großen Alten“ des klassischen Balletts des 20. Jahrhunderts, etwa eines George Balanchine (1904–1983), Frederick Ashton (1904–1988) oder Antony Tudor (1909–1987) – Jochen Schmidt bezeichnet in seiner Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts in einem Band die Genannten als die „Giganten der neuen Klassik“ –, formierte sich eine „Neue Welt“ des institutionalisierten Bühnentanzes. Zu den Protagonisten dieser in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einsetzenden Epoche – von Schmidt als die „Überwindung des Neoklassizismus“ bezeichnet – zählen der 1947 geborene Jiří Kylián und der zwei Jahre jüngere William Forsythe. Von der Basis der Meister ausgehend, begannen damals die Jungen, altes Material und tradierte Ordnungen neu zu sehen, reicherten beides, wie im Falle von Kylián, um einen ebenfalls neu eingesetzten Charaktertanz an oder begannen, wie im Falle von Forsythe, das Überkommene zu analysieren und im buchstäblichen Sinn zu zerlegen. Daran schloss wiederum die nächste Generation, Choreographen wie Jorma Elo, an. Die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts brachten aber noch eine andere Neuheit: In zunehmendem Maße traten auch Choreographinnen – sie hatten bislang fast ausschließlich in der freien Szene reüssiert – als schöpferisch Tätige in Erscheinung. Dazu gehört die Französin Myriam Naisy. Zu den vielversprechenden Vertretern der jüngsten Choreographen-Generation zählt der noch als Tänzer aktive András Lukács. Sie alle sind im Programm Neue Welt des Balletts vertreten, das Stücke umfasst, die innerhalb von rund zwanzig Jahren kreiert wurden. Während Lukács mit Duo für die Uraufführung des Abends sorgt, und Naisy mit Ederlezi aus dem Jahr 1991 ein für Wien neues Stück vorstellt, sind Kylián, Forsythe und Elo durch Wiederaufnahmen von signifikanten Werken aus ihren Œuvres präsent. Kyliáns Sechs Tänze und Petite Mort stammen aus den Jahren 1986 und 1991, Forsythes Slingerland pas de deux ist 1989 entstanden, Elos Glow – Stop 2006. Reizvoll erscheint es, jenen Verbindungsfäden nachzugehen, die die Choreographen des Abends aneinander knüpft: Kylián und Forsythe waren beide Mitglieder des Stuttgarter Balletts als sie ihre ersten choreographischen Versuche unternahmen, Elo war viele Jahre Mitglied des von Kylián geleiteten Nederlands Dans Theater, und Lukács steht durch sein ehemaliges Engagement im Ballett Frankfurt in einer Art Lehrer-Schüler-Verhältnis zu Forsythe. Einzig Naisy, der französischen Choreographenschule zugehörig, stellt sich in dieser Betrachtungsweise als „Einzelgängerin“ dar. oz NEUE WELT DES BALLETTS Elo – Forsythe – Kylián – Lukács – Naisy Repertoire Mayerling: Maria Yakovleva, Gregor Hatala EDERLEZI (Premiere) Choreographie, Licht: Myriam Naisy Musik: Goran Bregović Kostüme: Annette Beaufaÿs Mit Marie-Claire D’Lyse, Karina Sarkissova, Shane A. Wuerthner, Roman Lazik DUO (Uraufführung) Choreographie, Licht: András Lukács Musik: Max Richter Kostüme: Mónika Herwerth Mit Alice Firenze, András Lukács GLOW – STOP (Wiederaufnahme) Choreographie: Jorma Elo Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, Philip Glass Kostüme: Zack Brown, Licht: Brad Fields Mit Olga Esina, Ketevan Papava*, Rui Tamai, Elisabeth Golibina*, Nina Poláková, Andrea Némethová, Kirill Kourlaev, Alexis Forabosco*, Denys Cherevychko, Roman Lazik, Eno Peci, Igor Milos SLINGERLAND PAS DE DEUX (Wiederaufnahme) Choreographie, Bühne, Licht, Kostüme: William Forsythe Musik: Gavin Bryars Mit Olga Esina*, Eno Peci PETITE MORT (Wiederaufnahme) Choreographie, Bühne: Jiří Kylián Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Kostüme: Joke Visser, Licht: Joop Caboort Mit Kathrin Czerny, Nina Poláková, Marie-Claire D’Lyse, Karina Sarkissova, Ketevan Papava*, Elisabeth Golibina*, Jaimy van Overeem, Roman Lazik*, Kamil Pavelka, Mihail Sosnovschi, Vladimir Shishov*, Kirill Kourlaev SECHS TÄNZE (Wiederaufnahme) Choreographie, Bühne, Kostüme: Jiří Kylián Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Licht: Joop Caboort Mit Alice Firenze*, Céline Weder*, Iliana Chivarova*, Liudmila Trayan, Gabor Oberegger, Marcin Dempc*, Thomas Mayerhofer, Richard Szabó* * Rollendebüt Dirigent: Christoph Eberle Premiere: 15. September 2009 Reprisen: 18., 21., 30. September 2009 BALLETTDRAMA UM KRONPRINZ RUDOLF Die dramatischen Ereignisse in den letzten Lebensjahren des österreichischen Thronfolgers, mündend in die Tragödie in einem nieder­ österreichischen Jagdschloss, sind der Stoff, aus dem der britische Tanzdramatiker Kenneth MacMillan das packende Ballett Mayerling formte. Das Liebespaar Rudolf und Mary Vetsera verkörpern in den Vorstellungen am BALLETT-BONUS Auch in der Saison 2009/2010 gibt es die Möglichkeit, um € 25,- die bundestheater.at-CARD um die Zusatzfunktion BALLETT-BONUS zu erweitern. Ihre Vorteile auf einen Blick: •15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen. •2 Karten pro Vorstellung (aus allen verfügbaren Kategorien) •Karten können im Vorverkauf und an der Abendkasse erworben werden. Der BALLETT-BONUS für die Saison 2009/2010 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. 25. und 27. September Gregor Hatala und Maria Yakovleva, als Neubesetzung in der Partie der Kaiserin Elisabeth ist Ketevan Papava zu sehen. In weiteren Hauptpartien: Natalie Kusch (Kronprinzessin Stephanie), Karina Sarkissova (Marie Gräfin Larisch), MarieClaire D’Lyse (Mizzi Caspar) und Denys Cherevychko (Bratfisch). Avancements Solotänzer Denys Cherevychko (Ukraine) Halbsolistinnen Marie-Claire D’Lyse (Australien) Marija Kicevska (Mazedonien) Halbsolist Shane A. Wuerthner (USA) Neuengagements Corps de ballet – Tänzerin Chikako Akiyama (Japan) Taina Ferreira Luiz (Brasilien) Corps de ballet – Tänzer Davide Dato (Italien) Tin Kos (Österreich, Kroatien) N° 131 9 ging und mit einem Mal im Rampenlicht stand, das Orchester sah, die Kollegen, den Dirigenten, und vor allem die Anwesenheit des Publikums spürte, hatte ich nur mehr einen Gedanken: „Und wie um Himmels Willen soll das hier nun eigentlich zu schaffen sein?“ Ich sang meinen Part, ohne es realisiert zu haben. Meine Erinnerung setzt erst mit dem Moment ein, an dem ich die Bühne wieder verließ. p: Sie haben ja schon Erfahrungen an anderen Häusern machen können, was war der Grund für diesen Schockmoment? GN: Mein Respekt vor dem einzigartigen Haus. Aber seit meiner Feuertaufe kann ich die Auftritte auch hier leben und genießen. Gergely Németi als Arturo in Lucia di Lammermoor … Ein neuer Tamino Gergely Németi singt erstmals die Tenor-Hauptpartie in der Zauberflöte O bwohl er erst vor etwa anderthalb Jahren zum Ensemble der Staatsoper stieß, durfte der junge, ungarischstämmige rumänische Tenor Gergely Németi bereits in den unterschiedlichsten Partien vor das Wiener Publikum treten (siehe Kasten). Zuletzt konnte er auch in einer Premierenproduktion reüssieren – als Froh in Richard Wagners Rheingold. Gleich zu Beginn der neuen Spielzeit, im September, steht nun ein weiteres wichtiges Rollendebüt für den aufstrebenden Künstler an: der Tamino in Wolfgang Amadeus Mozarts Die Zauberflöte. Und da die Popularität dieser Oper ebenso groß ist wie die Zahl derer, die diese Partie schon verkörperten, weiß Gergely Németi, was für eine Herausforderung auf ihn wartet. Einige Wochen vor der entsprechenden Aufführungsserie sprach er mit Andreas Láng über diese für ihn so wichtigen Auftritte, seinen Werdegang und über das Leben an und mit der Wiener Staatsoper. pro:log: Herr Németi, Sie stehen vor Ihrem ersten Tamino hier in Wien … Gergely Németi: … es ist überhaupt mein aller erster Tamino. p: Das macht die Sache in puncto Lampenfieber wohl nicht besser? GN: Diesbezüglich ist es nicht so schlimm, da Sänger im Allgemeinen sowieso immer etwas adrenalinisiert auf die Bühne gehen. Selbst bei Partien, die man schon oft machen durfte. 10 N° 131 p: Was war dann … schlimm? GN: Mein Debüt an der Wiener Staatsoper! Ich sollte den Boten in der Aida singen – eine wirklich kleine, gar nicht so schwere Rolle, die man noch dazu sehr bald nach Beginn der Oper hinter sich gebracht hat. Knapp vor der Aufführung – es war am 10. Februar 2008, das weiß ich noch – sah ich mir die Bühne noch einmal genau an und verfolgte danach die ersten Minuten der Vorstellung am Bühnenmonitor. Für einen Sänger nichts Außergewöhnliches. Als ich jedoch zu meinem Auftritt hinaus p: Es wird also Ihr erster Tamino. Haben Sie diese Rolle von Beginn an angestrebt und im stillen Kämmerlein vorbereitet? GN: Natürlich wollte ich einst auch den Tamino singen, welcher lyrische Tenor möchte das nicht? Und selbstverständlich lernt man schon sehr bald die Bildnisarie ohne eine konkrete Aufführungsmöglichkeit. Die ganze Partie habe ich allerdings erst hier an der Staatsoper einstudiert, war dann bald ein sogenanntes Cover, also eine mögliche Zweitbesetzung, die im Falle der Erkrankung des vorgesehenen Sängers einspringen könnte. Im vergangenen Februar durfte ich am Tag nach dem Opernball in den beiden Kinderzauberflöten den Tamino singen. So gesehen, handelt es sich jetzt im September um ein relatives Rollendebüt und nicht um ein absolutes, da ich einige Teile ja schon vor Publikum gesungen habe – vor 7000 Kindern. p: Da Sie von Cover und Einspringen gesprochen haben. Kann man sich im täglichern Leben überhaupt entspannen, wenn man weiß, dass im nächsten Augenblick möglicherweise das Telefon läutet und man sofort in die Oper müsste, um eine Vorstellung zu retten? GN: Entspannen … so nervenaufreibend wie das auf den ersten Blick aussieht, ist das alles gar nicht. Natürlich weiß man in der Früh, wenn man aufwacht, noch nicht ob einen nicht zu Mittag die Aufforderung zum Einspringen ereilt. Aber, alle Sänger mögen doch ehrlich sein: Jeder und jede wartet insgeheim darauf, selbst singen zu dürfen, selbst zum Zug zu kommen. Das ist ja einer der Vorteile in so einem großen Repertoirehaus wie der Staatsoper – dass man viele unterschiedliche Rollen lernen muss und einen guten Teil derselben irgendwann einmal auch tatsächlich singen darf. An der Wiener Staatsoper hat man übrigens nicht nur die Chance, das persönliche Repertoire auszubauen, sondern auch die Möglichkeit, viele Kolle- gen entweder direkt auf der Bühne oder zumindest von der Sängerloge im Zuschauerraum aus erleben und beobachten zu können, was für einen professionellen Sänger lebensnotwendig ist. Man lernt in einer Vorstellung von den anderen oft so viel wie in einer guten Gesangsstunde und zwar sowohl was das Technische als auch was das Stilistische angeht. p: In einem Repertoirehaus kommt es aber mitunter auch vor, dass ein Sänger an hintereinander liegenden Abenden sehr unterschiedlich geartete Rollen verkörpern muss. GN: Das stimmt. Wenn an einem Abend eine hohe Belcanto-Rolle auf dem Programm steht und am nächsten eine tiefere Wagner-Partie, ist schon eine sehr gute Technik notwendig, um das problemlos zu bewältigen. Man kann die Stimme ja nicht so einfach wie einen Aufzug hinauf und hinunter bugsieren, es dauert schon einige Tage, bis man von tiefer auf höher oder umgekehrt umgestellt hat. Letztendlich ist das Überleben in einem Repertoirehaus der beste Beweis dafür, dass die Technik stimmt. p: Sie selbst haben hier in Wien von Mozart über Bellini, Donizetti bis Gounod, Verdi, Wagner so ziemlich alles gesungen. Wo fühlen Sie sich am heimischsten? GN: Im Mozart- und Belcanto-Fach. Da möchte ich die nächsten Jahre auch schwerpunktmäßig bleiben und dann langsam auch das französische Fach ausbauen. Was nicht heißt, dass ein Froh oder Steuermann nicht auch geht. Ich singe aber eben alles belcantesk und bei Wagner geht das bei manchen Partien ebenfalls sehr gut, vorausgesetzt ein Dirigent steht am Pult, der sangbare Tempi wählt und das Orchester in der Lautstärke zügeln kann – so wie Franz Welser-Möst. p: Sie haben vorhin erwähnt, wie wichtig das Anhören von Kollegen ist. Haben Sie auch Vorbilder, die Sie beim Erlernen einer neuen Partie anhören? GN: Meine Vorbilder sind unter anderem Gedda, Björling und Wunderlich. Wenn ich allerdings eine neue Partie erlerne, wird ein ganz bestimmter Prozess eingehalten: Falls es sich um eine Fremdsprache handelt, wird zuerst der Text erlernt: Ich übersetze mit einem Wörterbuch Satz für Satz das Libretto, dann perfektioniere ich die Aussprache, danach erarbeite ich mir das Musikalische und erst wenn ich meinen eigenen interpretatorischen Weg gefunden habe, höre ich mich bei den anderen um. p: Sie überzeugen auch im Schauspielerischen. GN: Zumindest ist mir auch dieser Aspekt nicht unwichtig. Was ich für mein Leben gerne mache, ist das Beobachten von Menschen. Bei jedem Spaziergang, überall wo unterschiedliche Personen zusammenkomme, präge ich mir die Eigenheiten der anderen genau ein, um sie später bei Rollengestaltungen verwerten zu können. Als leidenschaftlicher Fotograf ist mein Auge auf das Erkennen von Details geschult, sodass mir vielleicht Dinge auffallen, die von vielen anderen unbemerkt bleiben. p: Wie sieht es mit dem Elternhaus aus? Stammen Sie aus einer Musikerfamilie? GN: Nein, ich bin das einzige schwarze Schaf in meiner großen Familie. Als praktizierender Katholik habe ich als Kind ministriert und bin dadurch stets der großen, imposanten Kirchenorgel gegenübergestanden. Eines Tages bat ich meine Mutter, selbst einmal Orgel spielen zu dürfen, was mir selbstverständlich ermöglicht wurde. Das waren die ersten musikalischen Gehversuche. Später – während meines Studiums der Veterinärmedizin – betätigte ich mich in Arad bei den Minoriten als Kantor. Ein Gesangslehrer aus Klausenburg hörte mich und empfahl mir ein Gesangsstudium. Natürlich nahm ich das zunächst nicht ernst, doch er lag mir mit diesem Vorschlag ein Jahr lang in den Ohren, bis ich endlich nachgab. p: Sie haben so viele verschiedene Komponisten hier an der Staatsoper gesungen. Mit welchem von ihnen gaben Sie Ihr Operndebüt? GN: Mit keinem von ihnen. Ich war noch ein Student, als mich die Temesvarer Oper eines Tages anrief und nachfragte, ob ich bereit wäre für einen ausgefallenen Tenor in Heinrich Sutermeisters Le Roi Bérenger einzuspringen. Obwohl ich nur fünf Tage Zeit hatte, sagte ich zu. Corneliu Murgu, der Direktor des Opernhauses, bat mich zu einem Vorsingen und engagierte mich daraufhin nicht nur für die Rolle, sondern nahm sich von da an überhaupt meines gesanglichen Weiterkommens an. Kurzum: Ich debütierte mit einem zeitgenössischen Werk. p: Und den Sprung an die Wiener Staatsoper … GN: … verdanke ich Direktor Holender. Er hörte mich mehrfach in Rumänien. Und als ich schließlich mein Studium bei Dennis O’Neill in Cardiff beendet hatte, lud er mich nach Wien zu einem Vorsingen ein, das positiv verlief. p: Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem Lehrer O’Neill? GN: Ja, sogar regelmäßig. Und mit ihm möchte ich auch den Tamino noch einmal durchgehen, ehe ich ihn hier präsentiere. … und als Basilio in Le Nozze di Figaro. Kurz gefasst Gergely Németi wurde in Gheorgheni (Rumänien) geboren und kann bereits auf ein breites Opern- und Operettenrepertoire verweisen. Zusätzlich zu seinem Gesangsstudium an der Musikfakultät in Oradea absolvierte er zahlreiche Meisterklassen. Gergely Németi ist darüber hinaus Preisträger mehrerer Wettbewerbe, außerdem war der Tenor Stipendiat des CEE Musiktheater Wien sowie des Cardiff International Academy of Voice. An der Wiener Staatsoper debütierte er 2008 als Bote (Aida) und sang hier seither u. a. auch Beppe (Pagliacci), Steuermann (Fliegender Holländer), Trabuco (La forza del destino), Basilio (Nozze di Figaro), Stimme des Seemanns (Tristan und Isolde), Fenton (Falstaff), Raffaele (Stiffelio), Narraboth (Salome), Tybalt (Roméo et Juliette), Alfred (Fledermaus), Arturo (Lucia di Lammermoor), Froh (Rheingold). Auftritte als Tamino: 11., 14., 17. September Weitere Auftritte 2009/2010 (Auswahl): Jaquino (Fidelio), Froh (Das Rheingold), Malcolm (Macbeth), Basilio, Fenton, Walther von der Vogelweide, Nemorino N° 131 11 repertoire > 4., 8., 12., 16. September im September 2009 Manon Lescaut Am Anfang stand der Roman des Abbé Prévost. Die Histoire du chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut enthielt viel Autobiografisches – und noch mehr Skandalöses. Kein Wunder also, dass die tragisch endende Liebesgeschichte bald zahllose Adaptationen für das (Musik-) Theater nach sich zog. Daher zögerte Giacomo Puccini zunächst auch, ob er sich an den Stoff wagen sollte. Hatte doch der Komponistenkollege Jules Massenet kurz zuvor bereits eine äußerst erfolgreiche Manon geschrieben! Aber schließlich nahm Puccini die Herausforderung an und schuf eine von Beginn an umschwärmte Fassung rund um die verführerische, aber entscheidungsschwache Manon und den ihr verfallenen Des Grieux. Unter der Leitung von Paolo Carignani singen im September Barbara Haveman die Manon, KS Neil Shicoff den Des Grieux und Boaz Daniel / Eijiro Kai den Lescaut. > 5., 7., 10., 13. September Faust Für Komponisten war die Vertonung des Faust ein besonderes Wagnis: war doch dieser Theaterstoff von Johann Wolfgang von Goethe so stark geprägt und bestimmt, dass jede Neubehandlung vom Publikum – und vor allem von den Kritikern – zumindest mit Stirnrunzeln betrachtet wurde. Der Franzose Charles Gounod wagte es dennoch – und schuf mit seiner Faust-Oper einen Hit, der seit seiner Uraufführung zum Standard-Repertoire jedes wichtigen Opernhauses gehört. So stand das Werk etwa im Haus am Ring bisher mehr als 650 Mal auf dem Spielplan! Den Titelhelden in der aktuellen Aufführungsserie wird – wie schon im vergangenen Juni – Piotr Beczala (Bild) singen. Als die von Faust verführte und im Stich gelassene Marguerite wird KS Soile Isokoski (Bild) zu erleben sein. Die musikalische Leitung liegt, wie schon bei der Premiere, in den Händen von Bertrand de Billy. > 6., 9. September Il barbiere di Siviglia Gioachino Rossinis Meisterwerk Il barbiere di Siviglia ist – seit seiner Uraufführung im Jahr 1816 in Rom – eines der unterhaltsamsten Werke des Musiktheaters überhaupt: Das Werben des jungen Grafen Almaviva um Rosina, die entsprechenden Vereitlungsversuche ihres alten Vormundes Bartolo und natürlich Figaros pfiffiges und raffiniertes Ränkewerk sorgen stets für allerbeste Stimmung und Unterhaltung im Zuschauerraum. Nicht zuletzt, da die Wiener Staatsoper mit Günther Rennerts unvergänglicher Inszenierung über einen weit mehr als bewährten Regieklassiker verfügt. Auch im September steht das beliebte Werk zweimal auf dem Spielplan des Hauses am Ring: Unter der musikalischen Leitung von Paolo Carignani sind unter anderem Diana Damrau (Rosina), Javier Camarena (Almaviva), Tae Joong Yang (Figaro) und KS Alfred Šramek (Bartolo, Bild) zu hören. > 11., 14., 17. September Die Zauberflöte Antike Weisheit oder Wiener Vorstadtdenken? Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte lässt viele Deutungen zu, erlaubt zahlreiche Wege der Interpretation. Die Suche Taminos nach Pamina, aber auch nach geistiger Erleuchtung steht im Kontrast zu jener des Papageno, der sich weniger hehre Ziele steckt. Mozart hat jedenfalls ein Werk geschaffen, das von Beginn an vom Publikum angenommen, von den Künstlern geschätzt wurde. An der Wiener Staatsoper wird die Inszenierung von Marco Arturo Marelli sowohl der ästhetischen, der intellektuellen, aber auch der unterhaltsamen Ebene des Werkes gerecht. Als Tamino ist im September erstmals Gergely Németi zu erleben, seine Pamina verkörpert Alexandra Reinprecht. Hans Peter Kammerer wird darberhinaus in einer seiner Paraderollen, als Papageno, zu sehen sein. Am Pult steht Guillermo García Calvo. 12 N° 131 > 19., 22. September Madama Butterfly Puccini selbst hielt Madama Butterfly nicht nur für eines seiner besten, sondern auch für sein modernstes Werk. Letzteres mag überraschen, denn die klangsinnliche Melodik, der diese Oper ihre Popularitat verdankt, würde man heute wohl kaum mit der Moderne in Verbindung bringen. Sieht man sich aber Puccinis Partitur genauer an, dann zeigt sich manche musikalische Umsetzung in der Tat ihrer Zeit voraus. Nicht modern, sondern zeitlos ist die Geschichte, die Madama Butterfly erzählt: Der amerikanische Offizier Pinkerton geht in Japan eine Ehe mit der blutjungen Cio-Cio-San ein. Ihr ist es ernst, ihm dient der junge „Schmetterling“ aber nur als Zeitvertreib. Als sie dies nach langem Warten begreift, ist die Tragödie besiegelt. Es singen unter anderem Raffaella Angeletti (Cio-Cio-San), Marian Talaba (Pinkerton) und Clemens Unterreiner (Sharpless). Dirigent: Andris Nelsons. > 20., 24., 28. September Don Carlo Auf die Staatsopernbühne schaffte es Verdis Don Carlo recht spät: Erst 1932 lernte das Wiener Publikum die Tragödie um den spanischen Infanten Carlo, der durch die Liebe zu seiner Stiefmutter Elisabeth und durch seine Freundschaft mit dem politisch liberal gesinnten Posa Gegner seines Vaters Philipp II. und des mächtigen Großinquisitors wird, kennen – und lieben. Seit dieser Zeit gehört das Werk zum Kernrepertoire des Hauses. Die italienischsprachige Mailänder Fassung von 1884 ist im September drei Mal zu erleben: Giuliano Carella dirigiert, unter seiner Leitung verkörpern Stephen Milling den einsamen König Philipp II., den regimekritischen Marquis von Posa gibt Boaz Daniel, die Titelgestalt singt Salvatore Licitra, Luciana D’Intino ist als Eboli zu hören, die unglückliche Elisabeth gibt Olga Guryakova. > 23., 26., 29. September Pique Dame „Entweder ich befinde mich in einem schrecklichen Irrtum, oder Pique Dame ist wirklich die Krönung meines Lebenswerkes!“ schrieb der sonst selbstkritische Peter I. Tschaikowski voller Stolz nach der Vollendung der Komposition. Und tatsächlich: Neben Eugen Onegin gehört Pique Dame zu den erfolgreichsten Musiktheater-Kompositionen Tschaikowskis. Basierend auf einer Erzählung Puschkins handelt die Oper von den tragischen Verwicklungen rund um Hermann, der auf Grund von Standesunterschieden die von ihm geliebte Lisa nicht heiraten kann und Wahnvorstellungen, dem Glücksspiel sowie einer mysteriösen Gräfin verfällt. Die von der jungen, erfolgreichen Regisseurin Vera Nemirova inszenierte Produktion steht im September dreimal auf dem Spielplan. Mit Aleksandrs Antonenko und Natalia Ushakova (Hermann und Lisa), Anja Silja als Gräfin. Dirigent: Musikdirektor Seiji Ozawa. Werkeinführungen Auch im September bietet die Wiener Staatsoper kurze und kostenlose Werkeinführungen an – und zwar zu Charles Gounods Faust und Pique Dame von Peter I. Tschaikowski. Diese rund 15-minütigen Werkeinführungen finden wie immer eine halbe Stunde vor Beginn der jeweiligen Vorstellung im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper statt (erster Rang). Dabei wird von der Dramaturgie des Hauses allerlei Wissenswertes rund um die Biografie des jeweiligen Komponisten, die Entstehung des entsprechenden Werkes und die Wiener Aufführungsgeschichte erzählt. Weiters werden Informationen zur aktuell gezeigten Inszenierung und Deutung der Opern geboten und einige musikalische Besonderheiten der Werke vorgestellt. N° 131 13 Ein Meilenstein der Wiener Oper Das mobilkom austria Kinderopernzelt feiert seinen zehnten Geburtstag E s war der 19. September 1999, also vor genau zehn Jahren, als sich Direktor Ioan Holender eine Vision und einen Wunschtraum erfüllte: Die Eröffnung einer eigenen Spielstätte im Haus am Ring nur für Kinder und Jugendliche. Diese Spielstätte, das mobilkom austria Kinderopernzelt, war von Beginn an ein programmatischer, aber auch architektonischer Akzent. Auf der Dachterrasse der Wiener Staatsoper, gut sichtbar für alle Gäste und Passanten, zeigt es die Bedeutung und Wichtigkeit der Gattung Kinderoper für das Haus am Ring. Denn ab nun konnten Musiktheaterwerke für Jugendliche an einem Ort gespielt werden, der auch räumlich ideal auf sein spezielles Publikum angepasst ist. Also: Keine Logen und Ränge, keine Sichtprobleme, dafür ein kleiner, überschaubarer und freundlicher Ort, der zum Wiederkommen einlädt. Die Einrichtung dieses Kinder­ opernzeltes sorgte von Beginn an für Furore, das Interesse an der musikalischen Jugendarbeit erhielt wesentliche Impulse – und das nicht nur in Wien, sondern österreich-, ja europaweit. Vor allem, da Ioan Holenders Konzept, verdiente Ensemblesänger für die einzelnen Produktionen zu engagieren, sich als richtig herausstellte. Ein Konzept, das zusätzlich das Interesse des Direktors an dem Genre Kinderoper unterstrich: Denn nicht, wie mitunter sonst erlebt, sollten „Sänger im Ausgedinge“, die an der großen Bühne nicht mehr engagiert werden, auftreten, sondern eben jene Publikumslieblinge und Haus-Stützen, die auch im normalen Opernleben den Betrieb aufrecht erhalten. Das zeigte sich schon bei der allerersten Produktion, die wie ein Blitz einschlug. Es war Heinz Zednik, Kammersänger und Ehrenmitglied des Hauses am Ring, der die Titelpartie des Traumfresserchens übernahm – und in der Folge noch fast 25mal spielte. Und es sind Sängerinnen und Sänger wie KS Ildikó Raimondi, KS Herwig Pecoraro, KS Gottfried Hornik, Michael Roider, Ileana Tonca, Teodora Gheorghiu, Peter Jelosits, Benedikt Kobel oder Hans Peter 14 N° 131 Kammerer, die seither in dieser Produktion mitspielten. Womit wir beim ganz großen Erfolg, dem Traumfresserchen wären. Von Wilfried Hiller (Musik) und Michael Ende (Libretto) verfasst, wird die unterhaltsame und berührende Geschichte um Prinzessin Schlafittchen und das freundliche Fabeltier Traumfresserchen erzählt: so kindgerecht wie nötig, so liebevoll wie möglich. Nicht nur Jugendliche, auch Erwachsene ließen und lassen sich durch den Zauber dieser Kinderoper, die von Michael Sturminger mit Geist und Witz inszeniert, von Renate Martin und Andreas Donhauser mit Geschmack und Augenzwinkern ausgestattet wurde, verzaubern. Wen wundert es, dass das Traumfresserchen bereits in der ersten Spielzeit fast 8.000 Besucher zählte und inzwischen 177 Vorstellungen erreicht hat, und dass es nach wie vor vom Publikum gestürmt wird? Wer das Werk noch nicht erlebt hat, oder es noch einmal erleben möchte: am 27. September kommt diese Kinderoper noch einmal zur Wiederaufnahme – Erfolg vorprogrammiert. Doch das mobilkom austria Kinderopernzelt kann noch mehr. Es folgten sechs weitere vom Publikum gestürmte Produktionen: Der 35. Mai (von Violeta Dinescu), Pinocchio (von Wilfried Hiller), Aladdin und die Wunderlampe (von Nino Rota), Bastien und Bastienne (von Wolfgang Amadeus Mozart), Die Omama im Apfelbaum (von Elisabeth Naske) und Wagners Nibelungenring für Kinder (von Matthias von Stegmann). Mit Unterstützung von Magna konnte schließlich das Kinderopernzelt adaptiert werden, sodass dank einer Heizung auch in kühleren Monaten gespielt werden kann. Für die aktuelle Saison steht ein neues, spannendes Projekt am Spielplan, die Uraufführung von Pünktchen und Anton von Iván Eröd in der Inszenierung von Matthias von Stegmann, weiters wird auch Wagners Nibelungenring für Kinder, eine kluge Neuschöpfung des Ringes für Kinder, wiederaufgenommen. Oliver Láng Eine einzigartige Welt Termine: Teenager erkunden die Wiener Staatsoper 28.September 2009: Don Carlo W 7.Oktober 2009: Lohengrin elcher Erwachsene hat schon die Möglichkeit, knapp vor Beginn einer Vorstellung auf der Bühne in den bereits fertig aufgestellten Kulissen Rampenluft zu schnuppern? Oder in den Souffleurkasten zu klettern? Oder die geheimnisvollen Höhen des Schnürbodens zu betreten, auf Tuchfühlung mit den Sängerinnen und Sängern zu gehen, im Orchestergraben am Pult des berühmtesten Opernorchesters der Welt zu stehen? Nun: Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sind an der Wiener Staatsoper herzlich zu solchen und weiteren Außergewöhnlichkeiten, die sonst nur Eingeweihten gestattet sind, eingeladen. Im Rahmen der Jugendförderung des Hauses werden nämlich seit Jahren pro Spielzeit hunderte Teenager, die eine österreichische Schule besuchen, auf diese Weise näher an die einmalige Welt des Musiktheaters herangeführt. Höhepunkt ist selbstverständlich immer der Besuch der jeweils angesetzten Vorstellung – und das auf besten Plätzen zum Preis von Studentenkarten! Kein Wunder, dass auf diese Weise aus vielen Opernneulingen begeisterte Opernliebhaber geworden sind. Das beliebte Projekt wird daher auch in der Saison 2009/2010 weitergeführt. Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnahme nur für Schulklassen möglich. Der genaue Ablauf ist allerdings variabel gestaltbar und kann, nach Rücksprache mit den Lehrern, auf die Interessen der Schülerinnen und Schüler abgestimmt werden. So sind etwa, wenn dies gewünscht wird, im Anschluss an die Vorstellung Gespräche mit ausgewählten Künstlern der jeweiligen Aufführung möglich; in vereinzelten Fällen ist sogar ein kurzer Besuch bei einer Probe organisierbar. Die Anmeldung zu einem der auf dieser Seite angeführten Termine ist über die Mail­ adresse dramaturgie@wiener-staatsoper möglich. Schulen aus den Bundesländern sind ebenso willkommen wie Schulen aus Wien und Umgebung. Beginn ist – wenn nicht anders ausgemacht – jeweils drei Stunden vor Beginn der Vorstellung, abgeholt werden die Schüler sowie die (maximal zwei) Begleitpersonen immer am Bühneneingang Karajanplatz. Als Vorbereitung auf den Besuch in der Wiener Staatsoper besteht zusätzlich die Möglichkeit, Informationsmaterial über das betreffende Werk von der Dramaturgie zu erhalten. 8.September 2009: Manon Lescaut 29.September 2009: Pique Dame 2.November 2009: Lady Macbeth von Mzensk 9.November 2009: Lady Macbeth von Mzensk 16.November 2009: Die Zauberflöte 18.November 2009: Die Zauberflöte 25.Jänner 2010: I puritani 22.Februar 2010: Falstaff 2.März 2010: Simon Boccanegra 13.März 2010: Moses und Aron 15.März 2010: Arabella 17.März 2010: Der fliegende Holländer 23.März 2010: Arabella 26.April 2010: Der Rosenkavalier 27.April 2010: Werther 7.Mai 2010: Il barbiere di Siviglia 24.Mai 2010: Salome 19.Juni 2010: La forza del destino 21.Juni 2010: La Juive N° 131 15 Personen Seiji Ozawa Salvatore Licitra Diesen September ist er nun wieder als musikalischer Leiter einer Tschaikowski-Serie – Pique Dame – an der Staatsoper zu erleben. Die Produktion, die im Jahr 2007 ihre erfolgreiche Premiere feierte, wird im September und Oktober insgesamt viermal gegeben. Weitere Auftritte des Musikdirektors in der aktuellen Spielzeit an der Wiener Staatsoper umfassen unter anderem Aufführungen von Eugen Onegin im Oktober, Mai und Juni sowie Wolfgang Amadeus Mozarts Le nozze di Figaro im Jänner 2010. Als Tschaikowski-Dirigent debütierte Seiji Ozawa, Musikdirektor der Wiener Staatsoper, im Jahr 1988 mit Eugen Onegin im Haus am Ring. Aleksandrs Antonenko Nächste Dirigate: 23., 26., 29. September, 2. Oktober (Pique Dame); 5., 9., 13. Oktober (Eugen Onegin) Andris Nelsons Seit seinem Staatsopern-Debüt als Gustaf III. in Verdis Maskenball ist der Tenor Salvatore Licitra regelmäßiger Gast im Haus am Ring: so sang er hier die Titelpartie in Andrea Chénier, den Radames in Aida, den Cavaradossi in Tosca, den Pollione in Norma sowie den Alvaro in der Macht des Schicksals. Diesen September fügt Salvatore Licitra eine weitere Partie an sein Staatsopern-Repertoire an: die Titelrolle in der italienischen Fassung von Verdis Don Carlo, die er insgesamt viermal geben wird. Auftritte: 20., 24., 28. September, 1. Oktober (Don Carlo, Don Carlo) Diana Damrau An der Wiener Staatsoper war der Tenor Aleksandrs Antonenko erst zweimal – als Des Grieux in Manon Lescaut im Jahr 2006 – zu hören. Nun kehrt der Sänger, der 2004 den Großen Lettischen Musikpreis erhalten hatte, an das Haus zurück: als Hermann der aktuellen Pique Dame-Serie. Ein weiteres Wiedersehen gibt es im Jänner / Februar bei seinen Auftritten in der Titelrolle von Verdis Otello. In dieser Partie hatte Antonenko im vergangenen Sommer bei den Salzburger Festspielen debütiert, im Februar 2009 sang er erstmals an der New Yorker Metropolitan Opera (den Prinz in Dvořáks Rusalka); als Don José in Carmen und Dimitri in Boris Godunow wird er an diese Bühne zurückkehren. Weitere internationale Engagements der nächsten Zeit umfassen etwa Otello an der Pariser Oper sowie eine Neuproduktion von Il tabarro am Royal Opera House Covent Garden in London. Nächste Auftritte: 23., 26., 29. September, 2. Oktober (Hermann, Pique Dame) 26., 29. Jänner, 1., 4. Februar (Otello, Otello) 16 N° 131 Sein Debüt an der Wiener Staatsoper – ein Einspringen bei Tschaikowskis Pique Dame im Jahr 2008 – hatte dem lettischen Dirigenten und Mariss Jansons-Schüler Andris Nelsons größtes Lob und hohe Anerkennung eingebracht. Auch weitere Auftritte mit Aufführungen der Puccini-Opern Madama Butterfly und Tosca stießen auf Begeisterung im Wiener Publikum und bei den Kritikern. Mit letzteren beiden Opern ist der junge Dirigent, der 1978 in Riga geboren wurde, auch in dieser Spielzeit im Haus am Ring zu erleben. Noch im September dirigiert er zweimal Madama Butterfly, im März und Mai 2010 leitet er Aufführungen von Tosca. Nelsons, der derzeit Musikdirektor des City of Birmingham Symphony Orchestras ist, wird in dieser Spielzeit seine Debüts am Royal Opera House Covent Garden und an der New Yorker Met, sowie im Sommer 2010 in Bayreuth absolvieren. Nächste Dirigate: 19., 22. September, (Madama Butterfly) Seit 2000 ist die deutsche Sopranistin regelmäßig Gast auf der Bühne der Wiener Staatsoper. Als Königin der Nacht (Zauberflöte) gab sie ihr Hausdebüt dem wenig später bereits die Kleine Frau in der Uraufführung von Friedrich Cerhas Riese vom Steinfeld folgte. Als Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) begeisterte sie die Zuschauer im Haus am Ring in den darauffolgenden Jahren ebenso wie als Adele (Fledermaus), Susanna (Nozze di Figaro) oder Gilda (Rigoletto). Erfolgreich war sie darüberhinaus im Mozart-Jahr als Konstanze in der Neuinszenierung der Entführung aus dem Serail, einer Koproduktion mit dem Burgtheater. Im Juni hätte es ein weiteres Rollendebüt geben sollen – die Aminta in Richard Strauss’ Schweigsamen Frau – zu dem es aber krankheitsbedingt nicht kam. In der neuen Saison darf das Publikum allerdings glücklicherweise wieder mit Diana Damrau rechnen: Gleich am Beginn der Spielzeit wird sie – und das erstmals im Haus am Ring – die Rosina in Gioachino Rossinis Buffo-Schlager Il barbiere di Siviglia singen. Bereits wenige Monate später steht dann ein erneutes Staatsopern Rollendebüt an: In der Wiederaufnahmenserie von Jules Massenets Manon wird sie im Jänner die naivlebenshungrige Titelpartie verkörpern. Auftritte: 6., 9. September (Rosina, Il barbiere di Siviglia); 8., 11., 14., 17. Jänner (Manon, Manon) Todesfall Hildegard Behrens 9. Februar 1937-18. August 2009 Die Opernwelt und mit ihr die Wiener Staatsoper trauern um KS Hildegard Behrens. Ihre Laufbahn als Sängerin begann die 1937 in Niedersachsen geborene Künstlerin in den frühen 70er Jahren. 1977 wurde sie schließlich von Herbert von Karajan für die internationale Opernwelt entdeckt. Im Haus am Ring debütierte die deutsche Sopranistin 1985 als Leonore in Beethovens Fidelio und war hier in der Folge in neun unterschiedlichen Partien an 82 Abenden zu erleben. So verkörperte sie unter anderem die Brünnhilde in der ersten Neuproduktion des Ring des Nibelungen der Direktion Holender. Erfolge feierte Hildegard Behrens, die am 2. Mai 1995 zur Kammersängerin ernannt wurde, an der Wiener Staatsoper auch als Elektra, Salome, Tosca, Isolde (Tristan und Isolde) und Marie (Wozzeck). Zuletzt trat sie hier am 3. November 2001 als Brünnhilde in der Walküre auf. Anlässlich des Kusatsu Musikfestivals hielt sie sich in diesem Sommer in Japan auf, wo sie am 18. August in einem Tokioter Krankenhaus überraschend an den Folgen eines Aneurysmas verstarb. Hildegard Behrens mit Siegfried Jerusalem in Wagners Siegfried Luciana D'Intino Hausdebüt Christof Fischesser Don Basilio in Il barbiere di Siviglia am 6. September 2009 „Viel Jubel auch für Luciana D’Intinos hochdramatisch auftrumpfende Eboli – bravourös ihre Arie O don fatale“, schrieb Karlheinz Roschitz nach dem Auftritt der Sängerin als Eboli im Juni 2008 an der Wiener Staatsoper. Andere Rezensenten hielten es ähnlich begeistert, so war von einer „eindrucksvoll vielschichtigen Eboli“ die Rede (Kurier), von „effektvoller Höhe" (Karl Löbl), von einem „unglaublich warmen Timbre“ (Wiener Zeitung). Nun kehrt Luciana D’Intino, die im Haus am Ring auch schon als Léonor (La Favorite) und als Amneris in Aida zu hören war, für vier Aufführungen mit der Partie der Eboli an die Wiener Staatsoper zurück. Auftritte: 20., 24., 28. September, 1. Oktober (Eboli, Don Carlo) Rollendebüts Diana Damrau (Rosina) in Il barbiere di Siviglia am 6. September 2009 Guillermo García Calvo (Dirigent), Gergely Németi (Tamino) in Die Zauberflöte am 11. September 2009 Clemens Unterreiner (Sharpless), Alexander Kaimbacher (Goro), Zoltán Nagy (kaiserlicher Kommissär) in Madama Butterfly am 19. September 2009 Giuliano Carella (Dirigent), Stephen Milling (Philipp), Salvatore Licitra (Don Carlo), Boaz Daniel (Posa), Wolfram Igor Derntl (Lerma/Herold) in Don Carlo am 20. September 2009 Aleksandrs Antonenko (Hermann), Sorin Coliban (Surin), Hans Peter Kammerer (Festordner), Natalia Ushakova (Lisa) in Pique Dame am 23. September 2009 Christof Fischesser wurde in Wiesbaden geboren und ist seit 2004 festes Mitglied der Staatsoper Berlin. Der Bass hat an der Hochschule für Darstellende Kunst in Frankfurt am Main Gesang studiert. Im Jahr 2000 gewann er beim Bundeswettbewerb für Gesang in Berlin den 1. Preis. Daraufhin engagierte ihn das Badische Staatstheater Karlsruhe ins Ensemble. An der Berliner Staatsoper gab Christof Fischesser sein Rollendebüt als Rocco (Fidelio) unter der Leitung von Simone Young. Dort ist er auch als Sarastro, Figaro, Banquo, Ramfis, Klingsor, Marke, Landgraf, Gremin, Escamillo und Don Basilio zu hören. Gastprojekte umfassen König Heinrich an der Bayerischen Staatsoper, Graf Des Grieux und Landgraf am Covent Garden London, Landgraf an der Opéra National de Paris und am Théâtre du Capitole Toulouse, Marke an der Opéra de Lyon und an der Houston Grand Opera, Padre Guardiano in Antwerpen sowie Rocco mit Claudio Abbado beim Luzern Festival. Höhepunkte im Konzertbereich waren seine Auftritte mit dem West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim, mit dem Bayerischen Staatsorchester und Kent Nagano, Beethovens C-Dur-Messe mit den Wiener Symphonikern unter Fabio Luisi im Wiener Musikverein und Mozarts Requiem mit dem Mahler Chamber Orchestra unter Claudio Abbado. Geburtstage Runde Geburtstage im Juli, August und September feierten bzw. feiern: Peter Blaha am 25. 6. 1959 / 50 Brigitte Fassbaender am 3. 7. 1939 / 70 Carlo Bergonzi am 13. 7. 1924 / 85 Wilfried Gahmlich am 14. 7. 1939 / 70 Simon Keenlyside am 3. 8. 1959 / 50 Peter Hofmann am 12. 8. 1944 / 65 Georges Prêtre am 14. 8. 1924 / 85 Marco Arturo Marelli am 21. 8. 1949 / 60 Ann Murray am 27. 8. 1949 / 60 Christoph von Dohnányi am 8. 9. 1929 / 80 Adam Fischer am 9. 9. 1949 / 60 Hans Sotin am 10. 9. 1939 / 70 Miguel Gomez Martinez am 17. 9. 1949 / 60 Deborah Polaski am 26. 9. 1949 / 60 N° 131 17 Akzente Replik auf ein sommerliches Wetterleuchten Mitte August – in der sauren Gurkenzeit der Berichterstattung über kulturelles Geschehen – widmete eine Wochenillustrierte einer Angelegenheit unseres Hauses, die keine ist, viel Platz. Sven-Eric Bechtolf, der Regisseur der Staatsopernproduktionen Arabella, Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung, erwägt, seinen Namen von seiner Inszenierung des Nibelungenringes zurückzuziehen wegen „massiver Umbesetzungen in Rollen, die für die Inszenierung zentral wichtig sind – Loge, Mime, Hagen“, so weit Herr Bechtolf in seinem Interview. Ich bin zwar der Meinung, dass es sich um ein internes Problem des Hauses handelt, das man nicht in die Öffentlichkeit hätte tragen sollen, aber hier – in unserer Zeitschrift für unser Publikum – antworte ich. Es handelt sich nicht um Umbesetzungen, sondern bestenfalls um Neubesetzungen, aber richtiger gesagt um ganz normale Besetzungen. Denn verschiedene Sängerbesetzungen waren und sind das Lebenselixier des Repertoires. Das Opernpublikum geht öfters in dieselbe Oper, um verschiedene Sänger in der gleichen Rolle in derselben Inszenierung zu sehen. Dass in dieser Spielzeit Matti Salminen den Hagen singt, wird manchen dazu veranlassen, nochmals zur Götterdämmerung zu gehen, genau so in Siegfried, um Wolfgang Schmidt, den viele noch als Siegfried gehört haben, jetzt – wie auch in Bayreuth –, bei uns als Mime zu hören. Selbstverständlich werden die neuen Sänger durch intensive Proben mit der neuen Inszenierung vertraut gemacht. Die Qualität einer Inszenierung hängt ja nicht nur von der Leistung der Premierenbesetzung ab, manchmal sind sogar spätere Besetzungen – auch im Geiste der Inszenierung – die besseren Interpreten. Sie, verehrtes Publikum, wissen dies alles genau so gut wie ich es weiß. Natürlich haben verschiedene Interpreten auch verschiedene Persönlichkeiten und werden einmal mit der linken Hand das tun, was der Premierensänger mit der rechten tat. Diese und andere Freiheiten einer Interpretation im Rahmen des Repertoiretheaters sind selbstverständlich. Ich habe die Sängerbesetzungen in den Jahren nach dem ersten Premierenlauf noch nie mit dem jeweiligen Regisseur besprochen, und dies hat auch keiner verlangt. Es würde dies auch keineswegs der langjährigen Praxis entsprechen, denn die künstlerische Verantwortung für die Qualität einer Vorstellung habe ich zu tragen und nicht der Regisseur. Nahezu alle Hauptpartien in Arabella – auch eine Bechtolf-Inszenierung – waren nach der Premiere anders besetzt, doch dies schien Bechtolf nicht erwähnenswert. Und dass in einer Walküren-Vorstellung des letzten Juni Martina Serafin die Sieglinde statt der erkrankten Frau Stemme verkörperte und sich nach einem Probentag hervorragend ins Ensemble einfügte, war auch meine Entscheidung ohne vorherige Absprache mit dem Regisseur. Natürlich tut man alles, was möglich ist, um die Form und die Aussage einer Inszenierung im ursprünglichen Sinn zu erhalten. Doch die Tätigkeit des Regisseurs und des Bühnenbildners ist mit der Premiere und der Auszahlung seines Honorars beendet. Er hat weder ein Recht noch die Möglichkeit in seiner eigenen Inszenierung nach getaner Arbeit, also nach der Premiere, noch einzugreifen, es sei denn, er ist dazu aufgefordert, und er will es tun. Alles, was ich hier darlege ist nichts Neues und sowohl Ihnen, verehrte Zuschauer wie uns bekannt. Nur in dieser Form kann Repertoiretheater stattfinden. Dieses zu erhalten und es nach meinem besten eigenen Wissen und Gewissen zu ermöglichen ist meine Aufgabe hier. Diese auch weiter zu erfüllen wird mich auch kein Sturm abhalten, und umso weniger ein Wetterleuchten. Ioan Holender Biographien neu Mit Beginn der neuen Spielzeit bietet die Wiener Staatsoper ihrem Publikum erneut einen besonderen Service an: Alle Künstlerinnen und Künstler des Hauses – von Solisten über Dirigenten bis zu Regisseuren – werden in einer eigenen Publikation mit Lebensläufen und Fotos vorgestellt. Die neue Künstlerbroschüre liegt ab September kostenlos im Haus am Ring auf und kann im Internet unter www.wiener-staatsoper.at heruntergeladen werden. 18 N° 131 Erfolg Mit großem Jubel wurde im restlos ausverkauften Festsaal Werdenfels im Kongresshaus in Garmisch-Partenkirchen das konzertante Staats­opern-Gastspiel von Capriccio angenommen. Peter Schneider dirigierte das Wiener Staats­opernorchester, es sangen unter anderem KS Ildikó Raimondi (Gräfin), Morten Frank Larsen (Graf), Jörg Schneider (Flamand), Markus Eiche (Olivier), Wolfgang Bankl (La Roche) und Elisabeth Kulman (Clairon). Die Aufführung von Capriccio sowie die Eröffnungsrede von Staatsoperndirektor Ioan Holender am 20. Juni 2009 waren die ausverkauften und best akklamierten Höhepunkte des 21. Richard-Strauss-Festivals in GarmischPartenkirchen, das unter der künstlerischen Leitung von Brigitte Fassbaender steht. Staatsopernmuseum Lange Nacht der Museen am 3.Oktober 2009 Wie schon in den vergangenen Jahren beteiligt sich das Staatsopernmuseum auch dieses Jahr wieder an der Langen Nacht der Museen, die heuer ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Im Staatsopernmuseum stehen zwei Führungen durch die Leiterin und Kuratorin der neuen Ausstellung „Wiener Staatsoper – 140 Jahre Haus am Ring – 1869-2009“ um 20.00 Uhr und um 22.00 Uhr auf dem Programm. Tickets für E 13.-/11.- können ab Anfang September im Vorverkauf im Staatsopernmuseum erworben werden und gelten am 3. Oktober 2009 von 18.00 Uhr bis 1.00 als Eintrittskarte in allen beteiligten Museen. OPER im Radio Nächste Premiere Dmitri Schostakowitsch Die erste Premiere dieser Spielzeit an der Wiener Staatsoper – Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk – findet am 23. Oktober statt. Die Proben für Orchester, Chor und Solistenensemble – es singen unter anderem KS Angela Denoke, KS Kurt Rydl, Marian Talaba, Misha Didyk, Michael Roider – beginnen freilich bereits im September. Schostakowitschs Oper rund um die unterdrückte Kaufmannsfrau Katerina, die aus ih- rer Einsamkeit zu flüchten versucht, hätte ursprünglich der erste Teil einer umfassenden Tetralogie Schostakowitschs über russische Frauenschicksale sein sollen; doch die folgenden Teile wurden vom Komponisten nicht verwirklicht. Lady Macbeth von Mzensk ist jedenfalls ein Wendepunkt im Schaffen Schostakowitschs: Nach der Uraufführung wurde das Werk zwar noch fast einstimmig gelobt, doch folgte bald die tragische Ernüchterung. Josef Stalin besuchte eine Vorstellung der Lady Macbeth, wenige Wochen später wurde die öffentliche (und offizielle) Hetze gegen den Komponisten eröffnet: „Chaos statt Musik“ titelte die Parteizeitung Prawda, es wurde ein Mangel an Volkstümlichkeit vorgeworfen, ein Aufführungsverbot des Werkes folgte. An der Wiener Staatsoper wird die Oper in ihrer ursprünglichen Fassung gespielt, die 1934 zur Uraufführung kam und im Gegensatz zu späteren Versionen eine deutlich schärfere und direktere Sprache spricht. Zwanzig Jahre Neuer Merker Die Wiener Staatsoper im Radio 27. 9. 2009 / 15.06 Uhr / Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper und Gespräche mit Künstlern Mit Michael Blees Gesamtopern auf Ö1 5. 9. 2009 / 19.30 Uhr / Ö1 Giuseppe Verdi: I vespri siciliani Aufgenommen am 9. März 1974 in der Metropolitan Opera New York (Historische Aufnahme aus dem Archiv der Met) Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York; Dirigent: James Levine Mit Montserrat Caballé (Elena), Nicolai Gedda (Arrigo), Sherrill Milnes (Monforte), Justino Diaz (Procida), Cynthia Munzer (Ninetta), Douglas Ahlstedt (Danieli), Nico Castel (Tebaldo), u. a. 26. 9. 2009 / 19.30 Uhr Vincenzo Bellini: Zaira Aufgenommen am 13. Juli 2009 in der Opéra Berlioz, Le Corum, Montpellier Chor des Lettischen Rundfunks; Orchestre National de Montpellier Languedoc-Roussillon; Dirigent: Enrique Mazzola Mit Ermonela Jaho (Zaira), Varduhi Abrahamyan (Nerestano), Shalva Mukeria (Corasmino), Wenwei Zhang (Orosmane), Franck Brad (Castiglione), Marianne Crebassa (Fatima), Carlo Kang (Lusignano), u.a. spezialThemen auf Ö1 8. 9. 2009 / 15.06 Uhr Apropos Oper mit Gottfried Cervenka Richard Strauss als Wiener Operndirektor 15. 9. 2009 / 15.06 Uhr Apropos Oper mit Gottfried Cervenka Alfredo Kraus – zum 10. Todestag Einen schriftlichen Widerhall nach jeder Staatsopern-Vorstellung, jeweils aus der Betrachtung verschiedener Besucher, gibt es ausschließlich im Merker. Ebenso, wie man eine so breit gestreute Information über die europäische und insbesondere deutschsprachige Opernwelt nirgends vollständiger erhält als im Merker. Und Meinungen, Beurteilungen über die Leistungen der interpretierenden Sänger, deretwegen man ja in erster Linie überhaupt Kritiken liest, erhält man nirgends ausführlicher und vollständiger als im Merker. Für mich, in meiner langen Amtszeit als künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper, gehört die genaue Lektüre des Merker zu meiner Pflichtgewohnheit, und es ist ein nicht zu verachtendes Regulativ. Ich wünsche dem Neuen Merker für die Zukunft alles Beste, immer mehr Leser und weiterhin Unabhängigkeit, Unbeeinflussbarkeit und im Rahmen des subjektiv Möglichen auch Objektivität. Vor allem aber, dass er die Liebe und Begeisterung seiner Mitarbeiter für alles, was Oper betrifft, beibehält. Ioan Holender Da es den Alten Merker seit 1956 gab handelt es sich beim Merker genau genommen um die älteste Opernzeitschrift im deutschen Sprachraum. Gesamtopern auf Radio Stephansdom 107,3 Beginn jeweils um 20.00 Uhr 01. 09. 2009Terradellas: Artaserse 03. 09. 2009Donizetti: La zingara 05. 09. 2009 Mozart: Idomeneo 08. 09. 2009 Beethoven: Fidelio 10. 09. 2009 Purcell: Dido und Aeneas 12. 09. 2009Händel: Belsazar 15. 09. 2009 Marschner: Der Vampyr 17. 09. 2009Haydn: Lo speziale 19. 09. 2009 Wagner: Lohengrin 22. 09. 2009Rimsky-Korsakow: Die Zarenbraut 24. 09. 2009 Galliard: Pan und Syrinx 26. 09. 2009 Verdi: Luisa Miller 29. 09. 2009 Massenet: Manon N° 131 19 CDs & DVDs aktuell Bewegtes Lebensbild Wer eine filmische Vorbereitung auf die kommende Staatsopern-Premiere von Dmitri Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk probieren will, der wird über kurz oder lang auf den Tony Palmer-Film Testimony stoßen. Der britische Filmemacher erzählt in dem zweieinhalbstündigen, englischsprachigen Streifen die Biografie des russischen Komponisten, wobei er besonders auf das Verhältnis zwischen dem Diktator Josef Stalin und Schostakowitsch einen Schwerpunkt legt. In zumeist schwarzweiß gehaltenen Bildern, die mitunter mit holzschnitthafter Härte, mitunter in surrealer Verzerrung präsentiert werden, wird das Schaffen und politische Leiden Schostakowitschs gezeigt, die opulente Musikkulisse (etwa mit Ausschnitten aus seinen Symphonien, dem ersten Violinkonzert oder zweiten Klavierkonzert) ist effektvoll mit den Bildern verknüpft. Großartig Ben Kingsley in der Rolle des Komponisten, geschickt die Vermengung einiger historischer Originalaufnahmen mit dem neuen Filmmaterial. (OL) Menschliebe in Dur und Moll Wer tonale Kompositionen der Gegenwart sucht, wird mit Jörg Demus’ lyrischem Drama Der Tor und der Tod wahrscheinlich seine Freude haben. Das zwischen 2000 und 2005 entstandene Musiktheaterwerk schrieb der bedeutende Pianist Demus auf einen Text von Hugo von Hofmannsthal, wobei Demus diese literarische Vorlage um eigene sowie fremde Zusätze (Alfred de Musset, Gerhart Hauptmann) ergänzte. Im Zentrum der Handlung steht der italienische RenaissanceEdelmann Claudio, der mit Hilfe des Todes seine innere Leere überwindet und Menschenliebe sowie die Allgewalt der Musik erkennt. Die Aufnahme dieses Stückes stammt aus dem Jahr 2006 und weist neben den Sängern Tetsuro Kitamura (Claudio), Hidenori Komatsu (Thanatos), Eiko Hiramitsu (Mutter/Geliebte) und Andreas Schagerl (Freund) unter anderem auch noch den Schöpfer des Werkes, Jörg Demus am Klavier sowie Eduard Melkus und die Capella Academica auf. Ein schriftlicher Dank Jörg Demus’ an Hofmannsthal beschließt das aufwendig gestaltete CD-Booklet. (al) Beängstigende Atmosphäre Nicht jedermanns Geschmack ist David McVicars Inszenierungsstil, der inzwischen international zwischen London und Madrid zu erleben ist; so traf auch seine Salome-Inszenierung, die am Royal Opera House Covent Garden herausgekommen ist, gleichermaßen auf Lob wie Kritik. McVicar siedelt die Produktion in einer kahlen, beängstigenden Atmosphäre der Gewalt und Schäbigkeit an, spart also jede visuelle Opulenz und Überladenheit aus. Großartig gelingt dem Dirigenten Philippe Jordan die musikalische Leitung: Er sorgt für einen schlanken und dennoch stets intensiven Orchesterton, der den Sängern ausreichend Raum gibt, gleichzeitig serviert er auch wunderbar weiche lyrische Bögen. Nadja Michael als Salome ist weniger der junge Teenager, als eine reife und berechnende Frau, jedenfalls bringt sie stimmlich Durchschlagskraft ins Spiel. Michael Volle gibt den Jochanaan vollmundig, Thomas Moser den Herodes mit Ausdruck. (OL) Unausgetretene Pfade Es muss nicht unbedingt die sechstausendste Einspielung eines populären Liederzyklus sein, mitunter greift man ja sogar lieber zu ausgefallenen Aufnahmen. Wie etwa zur der mit „Romanze“ übertitelten CD, auf der die Sopranistin Chen Reiss und der Klarinettist Andy Miles ausgewählte Kostbarkeiten zum Besten geben. Manches, wie Franz Schuberts Hirt auf dem Felsen, gehören zu jenen Stücken, denen man im Konzertalltag doch immer wieder begegnet, Louis Spohrs Wiegenlied oder Franz Lachners Seit ich ihn gesehen gehören hingegen nicht zum gängigen Repertoire. Mit ihrer helltimbrierten Stimme erweckt Chen Reiss die hier kompilierten Beispiele überzeugend zu neuem Leben und zeigt somit, wie vorteilhaft man auch auf nicht ausgetretenen Pfaden musizieren kann. Dem Wiener Publikum dürfte die Sopranistin wahrscheinlich insofern ein Begriff sein, als sie im vergangenen April in einer Rosenkavalier-Serie die Sophie gesungen hat. Begleitet werden die beiden Künstler vom WDR Radio Orchester unter der Leitung von Pietro Rizzo. (al) 20 N° 131 Staatsoper historisch Eberhard Waechter: Er wäre 80 Jahre alt geworden D ie Fassungslosigkeit war groß, der Schock saß tief, als am 29. März 1992 die unerwartete Nachricht vom Tod Eberhard Waechters bekannt wurde. Der damals im 63. Lebensjahr Stehende hatte nur wenige Monate vorher die Leitung der Staatsoper übernommen – eine Aufgabe, die über viele Jahre, ja Jahrzehnte hindurch sein erklärter Wunsch gewesen war. Im heurigen Sommer, genauer am 9. Juli, hätte er seinen 80. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Grund sei an ihn, der als Bariton Interpretationsgeschichte schrieb, an dieser Stelle ein weiteres Mal erinnert. Wie manch andere sängerische Berühmtheit studierte auch Waechter unter anderem bei Elisabeth Rado Gesang und wie viele seiner Mit Irmgard Seefried in Julius Caesar … als Marcello in La Bohème… Generation debütierte er bereits in jungen Jahren an der Wiener Staatsoper – 1953 als Silvio (Pagliacci) im Gebäude der Volksoper, einem der damaligen Ausweichquartiere des im Krieg zerstörten Hauses am Ring. Von seiner warm timbrierten, ausdrucksstarken und tragenden Stimme schwärmen jene, die ihn in seiner besten Zeit erleben durften, heute noch. Ebenso wie von seinen Interpretationen des Wolfram, Amfortas, Posa, Graf Almaviva, Jochanaan, Don Giovanni, Ford, Mandryka, Valentin. Nicht vergessen werden darf natürlich sein Danton, sein Ill in Einems Besuch der alten Dame, den er auch bei der Uraufführung sang, sein Eisenstein, sein Wozzeck. Allein an der Staatsoper sang er als Sharpless in Madama Butterfly … mit Birgit Nilsson in Elektra… über 60 Rollen, außerhalb des Hauses kamen noch ein paar weitere dazu, wie der Joseph in der Uraufführungsproduktion von Einems Jesu Hochzeit im Theater an der Wien. Trotz erfolgreicher Auftritte in Bayreuth, an der New Yorker Met, der Mailänder Scala, am Teatro Colón, an der Londoner Covent Garden Opera oder bei den Salzburger Festspielen, blieb Wien, allen voran die Wiener Staatsoper seine eigentliche, von ihm bevorzugte, künstlerische Heimstätte. Als Leiter der Wiener Volksoper (1987-1992) und der Staatsoper (ab 1991) setzte er sich, gemeinsam mit seinem Generalsekretär Ioan Holender unter anderem für eine verstärkte Ensemblepflege ein. in der Titelrolle von Simon Boccanegra … und mit Christa Ludwig in Besuch der alten Dame. N° 131 21 abos & Zyklen auf einen Blick Abo 4 22. September 2009, 19.30 Uhr madama butterfly (Puccini) Abo 5 4. September 2009, 19.30 Uhr Manon Lescaut (Puccini) Abo 7 18. September 2009, 20.00 Uhr neue welt des balletts (Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy) Abo 8 25. September 2009, 19.30 Uhr mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Abo 10 23. September 2009, 19.30 Uhr pique dame (Tschaikowski) Abo 11 30. September 2009, 20.00 Uhr neue welt des balletts (Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy) Abo 12 16. September 2009, 19.30 Uhr Manon Lescaut (Puccini) Abo 13 21. September 2009, 20.00 Uhr neue welt des balletts (Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy) Abo 14 7. September 2009, 19.00 Uhr Faust (Gounod) Abo 17 10. September 2009, 19.00 Uhr Faust (Gounod) Abo 19 17. September 2009, 19.30 Uhr die zauberflöte (Mozart) Abo 21 6. September 2009, 19.30 Uhr il barbiere di siviglia (Rossini) Abo 22 13. September 2009, 19.00 Uhr Faust (Gounod) Abo 23 20. September 2009, 19.00 Uhr don carlo (Verdi) Abo 24 27. September 2009, 19.30 Uhr mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) Puccini-Zyklus 8. September 2009, 19.30 Uhr Manon Lescaut (Puccini) Zyklus-Ballettneuproduktionen 15. September 2009, 20.00 Uhr Neue welt des balletts (Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy) 22 N° 131 Tageskassen: Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper, Herbert von KarajanPlatz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr, an jedem ersten Sa im Monat sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen. Info unter den Arkaden: im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen. Kartenvorverkauf: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie (z. B. bei Preisen A Karten zu € 192,- und € 169,-) für alle Vorstellungen der Saison (ausgenommen die Vorstellungen der RING-Zyklen sowie das Konzert am 26. Juni 2010) sind bereits ab 1. Juni 2009 an den Tageskassen erhältlich. Der Kartenvorverkauf für alle anderen Preiskategorien beginnt weiterhin in der Regel jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 10., am 30. 9. für 30. 10. und 31. 10.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Bitte beachten Sie, dass bei Abonnement- und Zyklusvorstellungen das Platzangebot in einzelnen Preiskategorien reduziert sein kann. Der Kartenvorverkauf für den 31. Dezember sowie für besonders gefragte Veranstaltungen wird gesondert bekannt gegeben. Telefonischer Kartenvorverkauf: für Inhaber von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) ab einem Tag nach Beginn des Vorverkaufes unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr. Schriftliche Kartenbestellungen aus den Bundesländern und aus dem Ausland können ab sofort, spätestens jedoch bis drei Wochen vor dem Vorstellungstag an den Kartenvertrieb der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, gerichtet werden. Fax (+43/1) 51444/2969 Bitte beachten Sie, dass die Vorstellungen des Ring des Nibelungen vorrangig als Zyklus verkauft werden. Kartenverkauf via Internet Saisonvorverkauf: Karten der 1. und 2. Preiskategorie ab 1. Juni 2009, 9 Uhr; Standby-Tickets (Warteliste); Vorverkauf der übrigen Preiskategorien jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag ab 10 Uhr. Tickets unter: www.wiener-staatsoper.at sowie www. culturall.com Kinderermäßigung Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung, ausgenommen Premieren, am 31. Dezember, die Vorstellungen der RING-Zyklen sowie das Konzert am 26. Juni 2010, ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Diese Karten können mit Beginn des Vorverkaufes der jeweiligen Vorstellung an den Tageskassen erworben werden. Ebenso werden schriftliche Anfragen aus den Bundesländern und aus dem Ausland entgegengenommen. ACHTUNG: Bei Erwerb einer Kinderkarte für Opernvorstellungen erhalten Sie im Vorverkauf eine Kaufbestätigung. Bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes muss diese Kaufbestätigung bis spätestens 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn ausschließlich an der Abendkasse gegen die eigentliche Eintrittskarte eingetauscht werden. Karten für Kurzentschlossene Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.atCARD Besitzer exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 40,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag von 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben. Stehplätze werden nur an der Abendkasse verkauft. Die Abendkasse ist 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Stehplatzberechtigungskarte Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2009/2010 zum Preis von € 70,- ab 1. Juni 2009 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenvorverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen. Stehplatzschecks für Balkon und Galerie Zum Preis von € 80,- ist ab 1. Juni 2009 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2009/2010, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar. bundestheater.at-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte – einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer; mit Einzugsermächtigung zusätzlich telefonischer Kartenkauf bei Zahlung mit der bundestheater.at-CARD bereits ab dem ersten Vorverkaufstag unter Tel.: (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis 21 Uhr), Vergünstigungen für Inhaber eines StaatsopernAbonnements. Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um € 25,- pro Saison erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (maximal 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2009/2010 ist ab 20. April 2009 an allen Bundestheaterkassen erhältlich. Informationen unter Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 • Internet: www.wiener-staatsoper.at • ORF-Teletext: Seite 630 • Ganzjährig Führungen in der Wiener Staatsoper: Tel. (+43/1) 51444/2606, 2421 Führungen Jährlich (auch im Juli und August) bietet die Wiener Staatsoper 40-minütige Rundgänge in zehn Sprachen durch das Haus. Bei den Führungen durch die Wiener Staatsoper ist ein Besuch des Staatsopernmuseums außer montags integriert. Die Führungszeiten können den Plakaten beim Führungseingang (Operngasse / Opernring) sowie der Website www.wienerstaatsoper.at entnommen werden. (Anmeldungen sind nur für Gruppen erforderlich: Tel. (+43/1) 51444/2614, 2421, Fax: (+43/1) 51444/2624) Staatsopernführungen im September 2009 02. 09. 14.30 05. 09. 14.30 06. 09. 14.00 07. 09. 10.00* 13.00 14.30 10. 09. 14.30 11. 09. 14.00 12. 09. 13. 09. 10.00* 13.00 14.00 14. 09. 13.00 14.00 15. 09. 13.00 14.00 16. 09. 14.30 17. 09. 14.00 18. 09. 20. 09. 10.00* 13.00 14.00 22. 09. 14.00 23. 09. 14.30 15.15 15.15 15.00 15.15 15.15 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.15 15.00 15.00 15.00 15.00 15.15 24. 09. 13.00 26. 09. 27. 09. 10.00* 13.00 28. 09. 29. 09. 30. 09. 13.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 9.00 Uhr Führungen nur nach tel. Vor­anmeldung: Tel. 51444/2614 bzw. 2421, Fax: 51444/2624 * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) mit garantierter Besichtigung der Bühne und des mobilkom austria Kinderopernzeltes. (Bei Gruppen: bitte um telefonische Voranmeldung) Spielplan September 2009 1 Di 16 15.00 und 19.00 tag der offenen tür Mi 2 18 17 Do Mi Do 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo 15 Di 18 19.30-22.15 / Abo 5 / Preise B manon lescaut (Giacomo Puccini)* Fr Carignani • Haveman; Daniel, Shicoff, Monarcha, Kaimbacher, Pelz, Nagy 19 19.00-22.15 / Preise A / Werkeinführung faust (Charles Gounod)* Sa de Billy • Isokoski, Selinger, Kushpler; Beczala, Youn, Eröd, Kammerer 20 19.30-22.15 / Abo 21 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini)* So Carignani • Damrau, Twarowska; Camarena, Šramek, Yang, Fischesser, Unterreiner 21 19.00-22.15 / Abo 14 / Preise A / Werkeinführung Mo faust (Charles Gounod) de Billy • Isokoski, Selinger, Kushpler; Beczala, Youn, Eröd, Kammerer 22 19.30-22.15 / Puccini-Zyklus / Preise B manon lescaut (Giacomo Puccini) Di Carignani • Haveman; Daniel, Shicoff, Monarcha, Kaimbacher, Pelz, Nagy 23 19.30-22.15 / Preise A il barbiere di siviglia (Gioachino Rossini)* Mi Carignani • Damrau, Twarowska; Camarena, Šramek, Yang, Fischesser, Unterreiner 24 19.00-22.15 / Abo 17 / Preise A / Werkeinführung faust (Charles Gounod) Do de Billy • Isokoski, Selinger, Kushpler; Beczala, Youn, Eröd, Kammerer 19.30-22.30 / Preise B 25 die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)* Fr García Calvo • Durlovski, Reinprecht, Marin, Contantinescu, Baechle, Tonca ; Anger, Németi, Eiche, Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Dumitrescu 26 19.30-22.15 / Jeunesse / Preise B / CARD manon lescaut (Giacomo Puccini) * Sa Carignani • Haveman; Kai, Shicoff, Monarcha, Kaimbacher, Pelz, Nagy 19.00-22.15 / Abo 22 / Preise A / Werkeinführung 27 faust (Charles Gounod) So de Billy • Isokoski, Selinger, Kushpler; Beczala, Youn, Eröd, Kammerer 19.30-22.30 / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart) 28 García Calvo • Durlovski, Reinprecht, Marin, Contantinescu, Baechle, Tonca ; Anger, Németi, Eiche, Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Dumitrescu Mo 20.00-22.00 / Zyklus Ballettneuproduktionen / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Premiere: neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy EDERLEZI (Naisy – Bregović) / DUO (Lukács – Richter) / Wiederaufnahme: GLOW – STOP (Elo – Mozart, Glass) / Wiederaufnahme: SLINGERLAND PAS DE DEUX (Forsythe – Bryars) / Wiederaufnahme: PETITE MORT (Kylián – Mozart) / Wiederaufnahme: SECHS TÄNZE (Kylián – Mozart) Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov * 29 Di 30 Mi 19.30-22.15 / Abo 12 / Preise B manon lescaut (Giacomo Puccini) Carignani • Haveman; Kai, Shicoff, Monarcha, Kaimbacher, Pelz, Nagy 19.30-22.30 / Abo 19 / Preise B die zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)* García Calvo • Durlovski, Reinprecht, Marin, Contantinescu, Baechle, Tonca; Anger, Németi, Eiche, Kobel, Kammerer, Pecoraro, Roider, Dumitrescu 20.00-22.00 / Abo 7 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov 19.30-22.00 / Preise B madama butterfly (Giacomo Puccini)* Nelsons • Angeletti, Krasteva, Ellen; Talaba, Unterreiner, Kaimbacher, Jelosits, Monarcha, Nagy 19.00-22.30 / Abo 23 / Preise B Don carlo (Giuseppe Verdi) * Carella • Guryakova, D’Intino, Marilley, Ivan; Milling, Licitra, Daniel, Moisiuc, Fink, Derntl 20.00-22.00 / Abo 13 / Preise Ballett (C) / CARD Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov 19.30-22.00 / Abo 4 / Preise B madama butterfly (Giacomo Puccini) Nelsons • Angeletti, Krasteva, Ellen; Talaba, Unterreiner, Kaimbacher, Jelosits, Monarcha, Nagy 19.30-22.45 / Abo 10 / Preise B / Werkeinführung pique dame (Peter Iljitsch Tschaikowski) Ozawa • Silja, Ushakova, Kulman, Twarowska, Wenborne; Antonenko, Dohmen, Eiche, Jelosits, Coliban, Kobel, Dumitrescu, Kammerer 19.00-22.30 / Preise B Don carlo (Giuseppe Verdi) * Carella • Guryakova, D’Intino, Marilley, Ivan; Milling, Licitra, Daniel, Moisiuc, Fink, Derntl 19.30-22.15 / Abo 8 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery)* García Calvo • Yakovleva, Kusch, Papava, Sarkissova, D’Lyse; Hatala, Cherevychko; Baechle 19.30-22.45 / Preise B / Werkeinführung pique dame (Peter Iljitsch Tschaikowski)* Ozawa • Silja, Ushakova, Kulman, Twarowska, Wenborne; Antonenko, Dohmen, Eiche, Jelosits, Coliban, Kobel, Dumitrescu, Kammerer 11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / Kinder E 6,50, Erw. E 11,Wiederaufnahme: Das Traumfresserchen (Hiller) 19.30-22.15 / Abo 24 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) García Calvo • Yakovleva, Kusch, Papava, Sarkissova, D’Lyse; Hatala, Cherevychko; Baechle 19.00-22.30 / Preise B Don carlo (Giuseppe Verdi) Carella • Guryakova, D’Intino, Marilley, Ivan; Milling, Licitra, Daniel, Moisiuc, Fink, Derntl 19.30-22.45 / Jeunesse / Preise B / CARD / Werkeinführung pique dame (Peter Iljitsch Tschaikowski) Ozawa • Silja, Ushakova, Krasteva, Twarowska, Wenborne; Antonenko, Dohmen, Eiche, Jelosits, Coliban, Kobel, Dumitrescu, Kammerer 20.00-22.00 / Abo 11 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper neue welt des balletts Elo, Forsythe, Kylián, Lukács, Naisy Eberle • Czerny, Esina, Sarkissova; Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Peci, Shishov Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 20. August 2009 * Mit Unterstützung von In Kooperation mit Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von N° 131 23 Vorschau Oktober 2009 1 Do 2 Fr 3 Sa 4 So 5 Mo 19.00-22.30 / Preise B Don carlo (Giuseppe Verdi) Carella • Guryakova, D’Intino; Milling, Licitra, Daniel 19.00-22.15 / Abo 5 / Preise B pique dame (Peter Iljitsch Tschaikowski)* Ozawa • Silja, Ushakova; Talaba, Dohmen 15.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / Kinder E 6,50, Erw. E 11,-: Das Traumfresserchen (Hiller) 19.30-22.00 / Preise A Nabucco (Giuseppe Verdi)* 16 Fr 18 17 Do Sa 18 So Carignani • Guleghina; Lucić, Miles, Chanev 17.00-21.30 / Preise B lohengrin (Richard Wagner)* Segerstam • Schnitzer, Lang; Anger, Seiffert, W. Koch 19.30-22.30 / Preise B eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski) Ozawa • Guryakova; Jenis, Brenciu, Anger Di 19 Mo 20 Di 21 20.00-22.30 / Abo 2 / Preise A Nabucco (Giuseppe Verdi) Carignani • Guleghina; Lucić, Miles, Chanev 22 Do 7 Mi 18.00-22.30 / Abo 9 / Preise B lohengrin (Richard Wagner) Segerstam • Schnitzer, Lang; Anger, Seiffert, W. Koch 8 9 Fr 10 Sa 11 So 12 Mo 13 Di 14 Mi 15 Do Carydis • Stoyanova, I. Raimondi; Calleja, Eröd 19.30-22.30 / Abo 6 / Preise B eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski)* Ozawa • Guryakova; Jenis, Brenciu, Anger 19.30-22.00 / Preise A Nabucco (Giuseppe Verdi)* Carignani • Guleghina; Lucić, Miles, Chanev lohengrin (Richard Wagner) Segerstam • Schnitzer, Lang; Anger, Seiffert, W. Koch 19.30-22.00 / Puccini-Zyklus / Preise A la boheme (Giacomo Puccini) Carydis • Stoyanova, I. Raimondi; Calleja, Eröd 19.30-22.30 / Abo 3 / Preise B eugen onegin (Peter Iljitsch Tschaikowski) Ozawa • Guryakova; Jenis, Brenciu, Anger 19.30-22.00 / Verdi-Zyklus / Preise A Nabucco (Giuseppe Verdi)* Carignani • Guleghina; Lucić, Miles, Chanev 19.30-22.00 / Preise A la boheme (Giacomo Puccini)* Carydis • Stoyanova, I. Raimondi; Calleja, Eröd tosca (Giacomo Puccini)* Wilson • Dessì; F. Armiliato, Sillinš 11.00 / Karten zu E 6,- und E 10,- / Matinee zu Dmitri Schostakowitschs lady Macbeth von Mzensk Mitwirkende der Premiere; Moderation: Andreas Láng und Oliver Láng 19.00-21.45 / Abo 21 / Preise A fidelio (Ludwig van Beethoven)* keine vorstellung 19.00-22.30 / Jeunesse / Preise B le nozze di figaro (Wolfgang Amadeus Mozart)* Schirmer • Briban, Tonca, Selinger; Eröd, Bankl 19.30-22.15 / Preise A fidelio (Ludwig van Beethoven) P. Schneider • Schnitzer; Seiffert, Uusitalo 19.30-22.15 / Zyklus Ballettdramen / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery) García Calvo • Tsymbal, Kicevska, Golibina, Papava, Sarkissova; Solymosi, Sosnovschi; Marilley 24 19.30-22.15 / Preise A Sa 25 So * fidelio (Ludwig van Beethoven)* P. Schneider • Schnitzer; Seiffert, Uusitalo 19.00-22.30 / Abo 24 / Preise B le nozze di figaro (Wolfgang Amadeus Mozart)* Schirmer • Briban, Tonca, Selinger; Eröd, Bankl 11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / Kinder E 6,50, Erw. E 11,-: Das Traumfresserchen (Hiller) 26 Mo 11.00: mobilkom austria Kinderopernzelt / Kinder E 6,50, Erw. E 11,-: Das Traumfresserchen (Hiller) 15.30-20.00 / Sonntag-Nachmittag-Zyklus / Preise B 19.30-22.15 / Preise A 19.00-22.00 / Preise P Premiere: lady macbeth von Mzensk (Dmitri Schostakowitsch) Petrenko • Hartmann, Hintermeier, Bühler • Denoke, Rydl, Didyk 19.30-22.00 / Abo 18 / Preise A la boheme (Giacomo Puccini)* García Calvo • Tsymbal, Kicevska, Golibina, Papava, Sarkissova; Solymosi, Sosnovschi; Marilley 23 Fr Do Ballettzyklus mayerling (MacMillan – Liszt, Lanchbery)* P. Schneider • Schnitzer; Seiffert, Uusitalo Mi 6 19.00-21.45 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper 27 Di 28 Mi 29 Do 30 Fr 31 Sa 16.00-19.00 / Feiertag-Nachmittag-Zyklus / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Schwanensee (Nurejew, Petipa, Iwanow – Tschaikowski)* García Calvo • Semionova, Esina, Yakovleva; Cherevychko, Malakhov, Shishov, Fadeyev, Grascher 19.00-22.00 / Abo 1 / Preise A lady macbeth von Mzensk (Dmitri Schostakowitsch) Petrenko • Denoke, Rydl, Didyk 19.30-22.15 / Abo 10 / Preise A fidelio (Ludwig van Beethoven) P. Schneider • Schnitzer; Seiffert, Uusitalo 19.00-22.30 / Abo 20 / Preise B le nozze di figaro (Wolfgang Amadeus Mozart)* Schirmer • Briban, Tonca, Selinger; Eröd, Bankl 19.00-22.00 / Abo 7 / Preise A lady macbeth von Mzensk (Dmitri Schostakowitsch) Petrenko • Denoke, Rydl, Didyk 19.00-22.00 / Preise Ballett (C) Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper Schwanensee (Nurejew, Petipa, Iwanow – Tschaikowski)* García Calvo • Esina; Shishov, Grascher Aufführungen in der Originalsprache Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 20. August 2009 Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von 24 N° 131 * Mit Unterstützung von In Kooperation mit