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6 Konzerte und 5 Vorträge zum
300. Geburtstag von
Carl Philipp Emanuel Bach
(1714 –1788)
im Alten Rathaus Emmendingen
Kulturkreis Emmendingen und
Fachbereich Kultur der Stadt:
6 Konzerte im
Emmendinger Alten Rathaus 2014
Kulturkreis Emmendingen und
Volkshochschule Nördlicher Breisgau:
5 ergänzende Vorträge
zur Zeit des „Sturm und Drang“
Jan Kobow
Tenor
Swantje Hoffmann
Violine & Viola
Leonard Schelb
Traversflöte
D
ie vom Kulturkreis Emmendingen in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kultur
der Stadtverwaltung im Emmendinger Alten Rathaus 2014 geplanten sechs Konzerte
bieten anlässlich des 300. Geburtstages von Carl Philipp Emanuel Bach Musik des Übergangs
zwischen Barock und Klassik. Den gewaltigen gesellschaftlichen Umwälzungen der Zeit der
Französischen Revolution entsprechen nicht minder tiefgreifende geistige Umwälzungen
in der Philosophie, in der Literatur und in der Musik. Um diese Zusammenhänge deutlich
zu machen, werden die sechs Konzerte durch fünf Vorträge ergänzt, die in Zusammenarbeit
mit der Volkshochschule Nördlicher Breisgau ebenfalls im Bürgersaal des Alten Rathauses
veranstaltet werden.
C
Ekkehard Weber
Viola da Gamba
Ricardo Magnus
Hammerklavier
Cembalo
künstlerische Leitung
Carl Phillip Emanuel Bach
arl Philipp Emanuel Bach wurde am 8. 3. 1714 als zweiter Sohn Johann Sebastian Bachs
in Weimar geboren. Von 1740 bis 1767 war er Kammercembalist Friedrichs des Großen
in Berlin – daher auch „der Berliner Bach“ genannt. Von 1768 bis zu seinem Tod im Jahre
1788 war er als Nachfolger Telemanns Kirchenmusikdirektor in Hamburg – daher auch „der
Hamburger Bach“ genannt. C.Ph.E Bach sagt über seine Musik und sein Musizieren: „Aus der
Seele muss man spielen und nicht wie ein abgerichteter Vogel“. Wolfgang Amadeus Mozart
sah in ihm sein großes Vorbild: „Er ist der Vater, wir sind die Buben. Wer von uns was Rechtes
kann, hat von ihm gelernt“.
eit 1996 veranstaltet der Kulturkreis Emmendingen im Alten Rathaus vier Konzerte,
zusammen mit dem Fachbereich Kultur der Stadt Emmendingen.
Bis vor zwei Jahren unter der künstlerischen Leitung des Cembalisten Gerhard Kastner. Der
Schwerpunkt der Konzertprogramme lag bei der großen europäischen Barockmusik des
17. und 18. Jahrhunderts. Gelegentlich wurde aber auch klassische und romantische und sogar
moderne Musik einbezogen. Im vergangenen Jahr hat der argentinische Hammerklavierspieler
und Cembalist Ricardo Magnus die künstlerische Leitung übernommen und stellt nun ein
Programm von Musik des Übergangs vom Barock zur Klassik vor.
Stock-Müller Fotostudio, Freiburg
S
Ricardo Magnus
D
as Emmendinger Alte Rathaus mit seinem
wunderschönen Bürgersaal wurde 1729 von
Markgraf Karl Wilhelm, dem Gründer Karlsruhes,
auf den Grundmauern einer aus dem Mittelalter
stammenden Gemeinde- und Gerichtsstube im
Barockstil errichtet. Im Bürgersaal wurden vom
Emmendinger Gemeinderat bis zum Jahr 1982 alle
für die Stadt wichtigen Beschlüsse gefasst. Seit dem
Bau des neuen Rathauses in der Landvogtei dient
das alte kulturellen Zwecken wie unseren Konzerten
und auch Lesungen des Deutschen Tagebucharchivs, das sich im Dachgeschoss befindet. Für
Kammermusik mit Cembalo oder Hammerflügel
ist der quadratische Barocksaal wegen seiner guten
Akustik und seiner Atmosphäre besonders geeignet.
Altes Rathaus
Emmendingen
Eintritt Konzerte 15 €
ermäßigt 12 €
Kinder und Jugendliche frei
Eintritt Vorträge 6 €
Vorverkauf
Buchhandlung Sillmann
Abendkasse ab 18 Uhr
www.kulturkreis-em.de
Mit freundlicher Unterstützung:
Programm 2014
Im Umkreis des
Sonntag, 9. Februar, 19 Uhr
Donnertstag, 3. April, 19:00 Uhr
„C.Ph.E. Bachs Empfindungen“
Drei Klavierquartette Wq.93-95 (1788), Duett für Traversflöte und Violine Wq.140 & Fantasie für Hammerklavier
fis-moll Wq. 67.
Oliver Sänger: Gesellschaftliche Wandel und Reformen am
Vorabend der Französischen Revolution – das Beispiel Oberrhein
„Sturm und Drang“ – eine Bewegung der schönen Künste am Ende
des 18. Jahrhunderts, die sich bewusst von der „Vernunftherrschaft“
der Aufklärung absetzte. Doch der gesellschaftliche Hintergrund
dieser Jahre war immer noch geprägt durch aufklärerische Ideen,
das „Licht der Vernunft“ Handlungsmaxime etlicher Landesherren, die in ihren Territorien Reformen anstießen. Damit begann,
bereits vor den Umwälzungen der Französischen Revolution, der Aufbruch in
die Moderne. Vieles war in der Tat fortschrittlich, manches dagegen erscheint
nicht nur aus heutiger Sicht zwiespältig.
Im Rahmen des Vortrags sollen einige
Beispiele aufklärerischer Praxis aus der
Oberrheinregion aufgezeigt werden.
„Weil ich meine meisten Arbeiten für gewisse Personen und fürs Publikum habe machen
müssen, so bin ich dadurch allezeit mehr gebunden gewesen, als bey den wenigen Stücken,
welche ich für mich verfertigt habe. Unter allen meinen Arbeiten, besonders fürs Clavier,
sind bloß einige Trios, Solos und Konzerte, welche ich mit aller Freyheit und zu meinem
eigenen Gebrauch gemacht habe“. Wie sehr Bach diese Freiheit inspirierte, bezeugen
eindrucksvoll seine Clavierquartette für Fortepiano, Flöte und Bratsche (1788). Diese
eigenwilligen, – in ihrer Tonsprache – zukunftsorientierten Kammermusikwerke bilden den
musikalischen Abschluss seines Lebens.
Sonntag, 18. Mai, 19 Uhr
„Originalköpfe“
Violinsonaten & Klavierwerke von C.Ph.E. Bach, J.G. Graun, G. Benda,
W.A. Mozart & J. Haydn.
Denkmal für die Aufhebung der
Leibeigenschaft in der Markgrafschaft
Baden in Eutingen bei Pforzheim
Nicht immer spielte die Flöte in Sanssouci die Hauptrolle.
Denn auch wenn der Alte Friedrich dieses Instrument liebte,
so war sein musikalisches Idol und Vorbild der Geiger
Franz Benda (1709–1786). Er versuchte nicht nur, dessen
„herzrührenden Vortrag“ nachzuahmen, sondern machte
den geborenen Böhmen auch zu seinem Konzertmeister und
schließlich, nach dem Tode seines Flötenlehrers Quantz,
zu seinem wichtigsten musikalischen Berater. Dass man
Benda viel weniger kennt als es die Originalität seines
Stils und sein Einfluss auf die Geschichte des Violinspiels
verlangen, liegt daran, dass er sehr früh höchst heterogenen Einflüssen ausgesetzt war: Dabei hatte der modische
galante Stil am Dresdner Hof ebenso viel Einfluss auf ihn
wie die Volks- und Straßenmusik seiner Heimat. Auf dem neuesten Stand künstlerischer
Erneuerungsbestrebungen stehen C.Ph.E. Bachs Violinsonaten. Trotz seiner Wurzeln
in der Vergangenheit und in der Kompositionstradition seines Vaters geht es C.Ph.E.
Bach um die Schilderung der Affekte und deren unmittelbare Übertragung vom Musiker
auf den Hörer.
Donnerstag, 8. Mai, 19:00 Uhr
Dr. Ivo Berg: Zu Leben und Werk von C.Ph.E. Bach
Die Zeit zwischen etwa 1740 und 1780 wird musikwissenschaftlich
nicht nur als Zeit des Übergangs zwischen Barock und Klassik
wahrgenommen: einige sehen in dieser Epoche gar einen der
entscheidenden Umbrüche in der Musikgeschichte. C.Ph.E. Bach
wiederum gilt als zentraler Protagonist dieser Entwicklung innerhalb
der norddeutschen Komponistenszene.
Diese Lesart der Musikgeschichte erscheint aus heutiger Sicht
sinnfällig – gleichwohl lädt dieses
einfache Schema auch zu genauerem
Hinterfragen ein: Worin besteht das
Neue, das mit dem vermeintlichen musikalischen „Sturm und Drang“ in die
Musik eindringt? Geht es hier lediglich
um neues Material und neue Techniken in der Musik – oder verändern
sich dabei grundlegende Paradigmen
des Musikverstehens? Wird hier die
Musik tatsächlich zum ersten Mal in
ihrer Geschichte wahrer Ausdruck des subjektiven Seelenlebens?
Diese Fragen richten sich gleichermaßen auch an Person und Werk
C.Ph.E. Bachs: Lässt sich diese neue Ästhetik auch konkret anhand
seiner Musik ablesen? Und in welchem Verhältnis steht sie zu seiner
eigenen musikalischen Sozialisation, seinem Werdegang und seinem
Selbstverständnis – niedergelegt in seiner wirkmächtigen Klavierund Improvisationsschule?“
„Klangschmelze – Flötensonaten der Berliner Schule“
Sonaten von C.Ph.E. Bach, Kirnberger, F. Benda, J.Chr.Fr. Bach. Präsentation der
CD „Klangschmelze“, erschienen 2014 beim Label Ambitus.
Stock-Müller Fotostudio, Freiburg
Alle hier präsentierten Komponisten (mit Ausnahme von Johann Christoph Friedrich
Bach) waren in herausragender Stellung am preußischen Hof unter Friedrich II. engagiert.
Daher ist es besonders spannend, wie sie trotz des direkten Kontakts zueinander sehr
unterschiedlich mit den Stilen verfahren, wie das jeweilige Verhältnis von Galanterie und
Empfindung in den Werken gewichtet ist. Ziel ist es, den Wandel im Berliner Umfeld
zu beleuchten und viele feine Facetten einer ebenso fein ziselierten Sprache zu finden.
Sonntag, 28. September, 19 Uhr
„Lieder von Liebe und von der Einsamkeit“
Lieder & Klavierwerke aus der Sammlung „Vermischte Clavierstücke“ von
G. Benda & „Geistliche Oden und Lieder“ von C.Ph.E. Bach sowie Kompositionen
von J.Ph. Sack, J.Fr. Reichardt.
Nachdem er zuvor bereits Lieder zu einem Sammelband beigetragen hatte (Oden mit
Melodien, 1753), erschien 1758 die erste Liedersammlung C.Ph.E. Bachs unter eigenem
Namen: Vertonungen von Gellerts geistlichen Oden und Liedern (Wq 194). Nicht weniger als 55 Oden Gellerts hatte Bach vertont. Der Riesenerfolg dieser Sammlung – allein
zu Bachs Lebzeiten erschienen fünf Auflagen –,
der Bach schlagartig zu einem der angesehensten
Liedkomponisten Deutschlands machte, dürfte
sich auch durch die Popularität Gellerts erklären.
Die Konzeption und Titel von Bendas monumentaler sechsbändiger Sammlung „vermischte
Clavierfrüchte“ könnte durch C.Ph.E. Bachs
ersten Band seiner „Clavier- Sonaten für Kenner
und Liebhaber 1779“ angeregt worden sein.
Benda hatte ursprünglich vorgehabt, in seiner
Anthologie ebenfalls nur Klaviermusik aufzunehmen, doch der außerordentliche Erfolg des ersten Bandes, der über zweitausend
Subskribenten anlockte (unter denen man erfreulicherweise Vater und Sohn Mozart aus
Salzburg entdeckt), ermutigte ihn in den folgenden Ausgaben auch Gesangswerke zu
berücksichtigen. Dieser historische Kontext zwischen Generalbasslied und dem Klavierlied der frühen Klassik wird durch Werke von J.Ph. Sack und J.Fr. Reichardt erweitert.
Sonntag, 2. November, 19 Uhr
„Eine empfindsame Reise – C.Ph.E. Bachs Gambensonaten”
Drei Sonaten für Viola da Gamba und Hammerklavier Wq.88, 136 & 137.
Der zweite Bachsohn, zu Hause in allen Stilrichtungen seiner Zeit über das Galante und
Empfindsame hinaus, gilt als einer der modernsten Komponisten des 18. Jahrhunderts.
Zu Lebzeiten weitaus bekannter als sein Vater, hat er – wie dieser – drei Sonaten für
Viola da gamba hinterlassen, die allerdings heute weit weniger bekannt sind als die
Johann Sebastians. Unser Konzert stellt alle drei vor, ergänzt durch eine Bearbeitung
der Violinsonate c-moll (Wq. 78). Die Kombination der dabei zu Gehör kommenden
Instrumente ist außergewöhnlich und in dieser Form einmalig: Viola da Gamba d‘amore
und Hammerflügel. Beide Instrumente werden der Besonderheit des Bachschen Stils in
ungewöhnlich hohem Maße gerecht.
Donnerstag, 5. Juni, 19:00 Uhr
Udo Müller: Sturm und Drang – Aufbrüche, Schreibweisen,
Ausstrahlungen
Der literarische Sturm und Drang
entstand um 1770, am Ende der
Aufklärung. Er radikalisierte manche ihrer Tendenzen wie das Streben
nach Emanzipation und Autonomie
des Einzelnen, wandte sich aber
auch gegen ihr Abgleiten in dürre
Vernünftelei. Entfesselt wurde er
durch den fast zeitgleichen Ausbruch einer Gruppe junger Feuerköpfe wie Goethe und J.M.R. Lenz
(zehn Jahre später dann Schiller)
Jakob Michael Reinhold Lenz aus eingefahrenen Bahnen und
Lebensformen. Es war ein kurzes
Aufflammen, kaum länger als ein Jahrzehnt; Räusche dauern nicht.
Aber die kreative Kraft der Sturm-und-Drang-Dichter erwies sich
darin, dass sie ganz neue Gestaltungsformen entwickelten, die teils
bis heute fortwirken. Diesen Schreibweisen und den Ausstrahlungen,
die davon auf spätere Autoren, aber auch auf Maler und Musiker
ausgingen, geht der Vortrag an Beispielen – auch anhand einer
kleinen Textsammlung – nach.
Donnerstag, 9. Oktober, 19:00 Uhr
Prof. Dr. Günter Schnitzler: Sturm und Drang – zur Problematik
einer Epochenbestimmung in den Künsten
Es geht um die Problematik der Epochenbestimmungen, die sich in den Künsten
und auch den verschiedenen Ländern derart unterschiedlich darstellen, daß sie als
Theorievorgaben nur mit äußerster Vorsicht zu genießen sind und eigentlich eher
in ihren einzelnen Wesenszügen bedacht
werden sollten. Folge: Epochen sind keine
rubrizierenden Ordnungsfaktoren, sondern
mögliche Frageanregungen und über die Epochengrenzen hinaus
wirksame Bezugnahmen – insofern zeigt sich der sogenannte
„Sturm und Drang“ nicht eigentlich als eine erratisch zu sehende,
abgegrenzte epochale Größe, sondern eher als eine sich stark machende Emotionalisierung, die in den verschiedenen Künsten und
Ländern zu durchaus unterschiedlichen Zeiten sich als Gegenbewegung zur Aufklärung versteht; andererseits ist die Auflärung
wiederum eine Grundvoraussetzung des sogenannte „Sturm und
Drang“. Vor diesem Hintergrund gewinnt dann auch die epochale Einfärbung C.Ph.E. Bachs mit seiner Emotionalisierung der
Affektenlehre eine spezifische Bedeutung und Funktion.
Sonntag, 7. Dezember, 19 Uhr
Donnerstag, 20. November, 19:00 Uhr
„Norddeutsche Avantgarde – Klavierkompositionen aus C.Ph.E. Bachs Umfeld“
Hammerklavier, Cembalo & Clavichordsonaten von C.Ph.E. Bach, G.Benda, E.W.
Wolff, O.H. Zinck, J.N. Forkel, W.A. Mozart & J.W. Häßler.
Dr. Klaus Scherzinger: Die Philosophie in der Zeit des Sturm
und Drang
In seiner Berliner Zeit (1740–1768) hatte Bach sich neben seinem Hofdienst rege am
bürgerlichen Musikleben beteiligt, so dass er schon früh überregional als hervorragender Cembalovirtuose und Komponist bekannt war. Mit seiner ersten bedeutenden
Veröffentlichung, den sog. Preussischen Sonaten für Klavier (Wq 48/H 24–29, 1742),
demonstrierte er, was seinen Personalstil ausmachte: ambitionierte Spieltechnik, gewagte
Harmonik, überraschende Kontrastwirkungen und Sätze von teilweise freier, fantasieartiger Form. Von diesen Faktoren erhielt die Harmonik die stärkste Aufmerksamkeit,
da sie weit über das übliche Modulations-Repertoire der Zeit hinausging und auch von
Hörern ohne Vorbildung als ungewöhnlich oder emotional anrührend empfunden
wurde. Immer wieder zollten Bachs Zeitgenossen diesem Aspekt seiner Kunst höchste
Anerkennung, z.B. der Musikschriftsteller Schubart: „Sein gebundner Styl, seine Manieren, seine Ausweichungen, seine harmonischen Kunstgriffe sind unerreichbar. [...]
So reich an Empfindungen, so unerschöpflich in neuen Modulationen, so harmonisch
voll ist keiner wie dieser.“
Klavierkompositionen aus Bachs Umfeld werden sehr selten erwähnt und so gut wie
gar nicht in Konzertprogrammen aufgenommen, dabei ist die Faktur dieser Werke
hochqualitativ und sie bilden einen wichtigen Bestandteil, um die Klaviermusikästhetik
jener Zeit als ein Ganzes zu verstehen.
Texte: Andreas Staier, Timothy Roberts, Leonard Schelb, Ricardo Magnus, Fritz Kendel, Dr. Klaus
Scherzinger, Prof. Dr. Günzer Schnitzler, Udo Müller, Dr. Ivo Berg, Oliver Sänger, www.cpebach.de
„Philosophie ist ihre Zeit in Gedanken gefasst.“ Wenn Hegels Behauptung zutrifft,
dann steht zu erwarten, dass wir in den Werken Voltaires, Kants, Herders, vor allem aber
bei Rousseau – dessen Denken und Einfluss
im Zentrum dieses Vortrag stehen wird –
den Ideen und Visionen begegnen, die die
politischen und sittlichen Verhältnisse der
zweiten Hälfte des 18. Jh. nicht nur kritisierten, sondern auch beeinflussten und die
auch das Schaffen der jungen Stürmer und Dränger inspirierten.
Ihr dichterischer und mit kraftvollem Gestus vorgetragener Protest
gegen eine drohende Vernunftherrschaft war vorformuliert in den
philosophisch unternommenen Versuchen, die Grenzen der Vernunft aufzuzeigen und die erzieherische Bedeutung von Gefühlen
und Naturverbundenheit zu belegen.
Foto: Johanna Schwarz
Sonntag, 29. Juni, 19 Uhr
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