2. Traum von der Ferne So möchte auch der Komponist sich durch die nackte Einstimmigkeit retten, bei sich nur das Notwendigste habend – einzig und allein den Dreiklang. Arvo Pärt Theater und Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg 1. Bachchor-Konzert Dirigent 1. Bachchor-Konzert Christian Kabitz Sopran * 21.10.06 Peterskirche, Heidelberg Helen Rohrbach Bass Thomas Fröhlich Edition Bärenreiter, Kassel Editio Supraphon, Prag Universal Edition, Wien Bachchor Heidelberg Philharmonisches Orchester Ton- & Bildaufnahmen während des Konzertes sind nicht gestattet. der Stadt Heidelberg 4 Programm Wolfgang Amadeus Mozart Antonín Dvorák Š Te Deum KV (1769) Te Deum op. 103 (1892) Allegro – Adagio – Allegro I. Allegro moderato, maestoso II. Lento maestoso Arvo Pärt III. Vivace Te Deum (1984/85, rev. 1992) IV. Lento 5 J Zum Programm Mit dem Thema „Amerika“ begann unsere Spielzeit unter dem Motto „Traum von der Ferne“. Auch unser 1. Bachchor-Konzert beschäftigt sich mit einem Werk aus den Vereinigten Staaten, das der tschechische Komponist Antonín Dvořák am Beginn seines dreijährigen USA-Aufenthaltes zur Uraufführung brachte. Sein Te Deum entstand für die 400-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Der mittelalterliche Lob-, Dank- und Bittgesang wurde häufig zu festlichen Anlässen vertont. Bei Bischofsweihungen, aber auch bei politischen Krönungen und Fürstentaufen bildete er häufig den musikalischen Abschluss. 6 Drei unterschiedliche Vertonungen des Textes, der den Kirchenvätern Ambrosius und Augustinus zugeschrieben wird, können Sie in unserem Konzert hören. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb sein Te Deum als kleines geistliches Werk für den Salzburger Dom und lehnte sich dabei stark an das Te Deum seines Komponistenfreundes Michael Haydn an, was die Wissenschaftler bis heute beschäftigt. Auch in diesem kurzen Werk bewies Mozart einmal mehr seine Begabung, sensibel auf die Textvorlage einzugehen und ein kleines Meisterwerk voll mitreißender Freude zu schaffen. Eine ganz andere Klangwelt eröffnet Arvo Pärts Vertonung aus den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Der estische Komponist schuf eine in sich ruhende, fast meditative Musik voller zarter Momente und stellte die Größe Gottes mit reduzierten musikalischen Mitteln dar. Angelehnt an eine große romantische Symphonie und nicht ohne Pathos entwarf Dvořák in seiner Vertonung eine prächtige Klangwelt, die am Ende unseres Konzertes steht. 7 Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791 Als Ergebnis der extremen Förderung durch seinen ehrgeizigen Vater Leopold begann der in Salzburg geborene Komponist schon als Fünfjähriger zu komponieren. Auf zahllosen Reisen durch ganz Europa sorgte das Wunderkind für Aufsehen. 1763 kam er mit seiner Familie nach Schwetzingen und auch nach Heidelberg. 1777 und 1778 verbrachte er vier Monate in Mannheim und lernte dort die Sängerin Aloysia Weber kennen, die er bewunderte; später aber heiratete er deren Schwester Constanze. Zahlreiche geistliche Werke schrieb er für den Salzburger Dom, darunter die Krönungsmesse KV 317, die 1779 uraufgeführt wurde. 8 Arvo Pärt * 1935 Der in Estland geborene Komponist zählt zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten, vor allem durch seine späteren geistlichen Werken wie Passio, der Berliner Messe oder Litany. Nach seinem Studium bei Heino Eller, dessen Morgendämmerung wir beim 2. Philharmonischen Konzert mit der estischen Dirigentin Anu Tali aufführen werden, beschäftigte er sich zunächst mit der Zwölftontechnik und zog damit die Kritik des Sowjetischen Komponistenverbands auf sich. 1980 emigrierte Pärt nach Wien, ein Jahr später zog er nach Berlin. Sein Kammerwerk Spiegel im Spiegel für Viola und Klavier wird Andreas Bartsch im 1. Kammerkonzert vorstellen. 9 Antonín Dvorák 1841-1904 Als Bratscher in verschiedenen Prager Orchestern spielte Dvořák unter der Leitung von Franz Liszt und Richard Wagner, die ihre Werke auch selbst dirigierten. Deren Musik erlebte so aus nächster Nähe und ließ sich von ihr zu seinen ersten Orchesterwerken inspirieren. Über die Beschäftigung mit der slawischen Volksmusik fand er zu seinem eigenen Stil, in den Slawischen Tänzen und den Klängen aus Mähren bezog er sich direkt auf Themen seiner Heimat. Während seines USA-Aufenthaltes (1892-1895) entstand die berühmte 9. Symphonie „Aus der Neuen Welt“, die Cornelius Meister und unser Orchester im 1. Philharmonischen Konzert mit großem Erfolg aufführten. 10 j Wolfgang Amadeus Mozart: Te Deum In einem freudigen Rausch lobt der Pauken und Trompeten in unterschied- vierstimmige Chor in Mozarts kleinem lichen Tonhöhen verleihen der Musik geistlichen Werk die Größe Gottes. einen feierlichen, mitreißenden Gestus. Strahlendes C-Dur eröffnet die Kom- Im Original bezeichnet der Komponist die position, die wahrscheinlich 1769 für Trompeten mit „Clarino“ und „Tromba“, den Salzburger Dom entstand. Mozart was auf die unterschiedlichen Tonlagen verzichtet in seinem Werk ebenso auf der Instrumente verweist. Zu Ende des die Holzbläser wie auf Gesangssolisten. 18. Jahrhunderts wandelt sich die Bedeu- 11 tung dieser Namen, Tromba steht dann auf Erbarmen unsicher, wie Mozart in der auch für Posaunen. folgende Zeile zeigt: „Fiat misericordia Die einprägsame schnelle Phrase zu Be- tua, Domine, super nos, quemadmodum ginn des Te Deum kehrt immer wieder. speravimus in te. / Lass über uns Dein Erst beim dreimaligen „Sanctus“-Ruf ver- Erbarmen geschehn, wie wir gehofft auf längern sich die Notenwerte und öffnen Dich.“ Die Zeile endet mit einem soge- dem Heiligen einen breiten Raum. Mit für nannten Trugschluss: Mozart lässt in der Mozarts Zeit fernen Tonarten unterstrei- Kadenz auf die fünfte Stufe, die Domi- cht der Komponist die flehentliche Bitte nante, nicht die Tonika C-Dur und damit um Erbarmen. Gleichzeitig beschränkt den Grundton folgen, sondern schließt sich die Begleitung des Orchesters bei in a-Moll, der sechsten Stufe. Der a-Moll- „Miserere nostri Domine / Erbarme dich Akkord stimmt in zwei Tönen mit dem unser, o Herr“ auf wenige stützende Töne C-Dur-Akkord überein und trügt deshalb in den Streicher. Noch ist die Hoffnung leicht das Ohr – ein beliebtes Mittel in der 12 Der Dom zu Salzburg 13 Musik des 18. Jahrhunderts. Über die Te Deum anlehnt, das 1760 entstanden folgende Generalpause hinweg behalten ist. Vielleicht wollte Mozart in kompo- wir den trügerischen Klang im Ohr, erst sitorischen Wettstreit mit dem Freund in der Wiederholung wird die Hoffnung treten? Diesen dürfte Mozart gewonnen mit dem „richtigen“ C-Dur bestätigt. haben, denn spätestens in der großen Diese musikalischen Feinheiten zeigen, Fuge und der abschließenden Coda zeigt wie sehr Mozart auch in diesem oft als sich seine kompositorische Meister- Gelegenheitsarbeit abgetanen Werk auf schaft. den Inhalt des Textes eingeht und eine eindringliche Vertonung des ambrosianischen Hymnus’ schafft. Ungeklärt bleibt die Frage, warum sich dieses Te Deum so konsequent wie kein anderes Mozart-Werk an Michael Haydns 14 K Arvo Pärt: Te Deum „Tintinnabuli, das ist ein erstaunlicher – einzig und allein den Dreiklang“. Mit Vorgang – die Flucht in die freiwillige Tintinnabuli, abgeleitet vom lateinischen Armut: die heiligen Männer ließen all Wort für Glöckchen, beschreibt der es- ihren Reichtum zurück und gingen in die tische Komponist Arvo Pärt das Grund- Einöde. So möchte auch der Komponist prinzip seines Komponierens. Seine Mu- das ganze Arsenal zurücklassen und sich sik kennzeichnet eine völlige Reduktion durch die nackte Einstimmigkeit retten, aller musikalischen Mittel und eine fast bei sich nur das Notwendigste habend meditative Versunkenheit in eine faszinie- 15 rende Klangwelt. Raum und Zeit geraten Weltkrieg waren Dur-Akkorde weitge- in einen Schwebezustand; die oft an die hend tabuisiert –, sondern erzeugen den Grenze des Hörbaren gehende Musik Eindruck des Einfachen und „Armen“, führt uns die Stille als wesentliches Ele- wovon der Komponist spricht. ment der Musik vor Augen. Das 1984/85 und 1992 revidierte Te Pärt greift dabei in seiner Musik sowohl Deum changiert harmonisch zwischen auf die gregorianischen Gesänge des d-Moll- und D-Dur-Klängen und zählt zu Mittelalters zurück, deren Stil er mit Pärts großbesetzten Werke, die dennoch eigenen Melodien nachbildet, als auch nichts von ihrer Intensität durch die auf einfache Dreiklänge, die uns aus der Reduktion einbüßen. Drei Chöre treten abendländischen Musik bestens vertraut in einen Wechselgesang und kommen sind. Dur-Akkorde in Pärts Werk wir- an wenigen Stellen zusammen: Ein ken dabei nicht wie Relikte aus ferner Frauen- und ein Männerchor exponieren Zeit – in der Musik nach dem Zweiten jeweils monophon die gregorianisch 16 anmutenden Gesangslinien, ein dritter Schrauben präpierte Klavier erklingt gemischter Chor tritt in polyphonen lediglich als matter Impuls wie bei einem Abschnitten auf. Rezitativ, setzt jedoch hier wie dort klare Anders als bei Mozart oder Dvořák Zensuren. entsteht der Lobgesang am Beginn des Bei „Pleni sunt caeli et terra majestatis Werkes aus der Stille, der Männerchor gloriae tuae / Voll sind Himmel und Erde singt in gregorianischem Stil eine Linie von Deiner hohen Herrlichkeit“ singen über dem liegenden Ton d im Tonband zum ersten Mal alle Chöre zusammen und den Streichern. Zart werden die mit allen drei Tönen des D-Dur-Akkordes Streicherstimmen lebhafter und entwi- und lassen damit die Herrlichkeit in um- ckeln kurze Phrasen, die sich jedoch fassendem Klang erschallen. Auch nach nicht zu einem großen Bogen zusam- „Tu ad dexteram Dei sedes / Du sitzest menfügen. Stets bleibt der Eindruck zur Rechten Gottes“ läuft die Musik auf des Fragmentarischen erhalten. Das mit einen weiteren Höhepunkt zu: „Judex 17 crederis esse venturus / Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder“. Im Fortissimo kommen der Frauen- und Männerchor zusammen, begleitet von dahinjagenden Sextolen in den Geigen. Um so inniger wirkt die folgende Bitte des leisen Frauenchores nach der Hilfe Gottes. Eindringlich endet das Werk mit sechs Wiederholungen der drei „Sanctus“-Rufe aus dem ersten Teil, die meditierend in der Stille verschwinden. 18 Arvo Pärt im Studio 19 S ˇ Antonín Dvorák: Te Deum Mit einer feierlichen Kantate zur Vier- in New York berufen worden. Große Er- hundertjahrfeier der Entdeckung Ameri- wartungen eilten seiner Ankunft voraus, kas durch Kolumbus im Jahr 1892 sollte Dvořák wurde gar als „Retter“ der ameri- Dvořák seinen musikalischen Einstand kanischen Musik willkommen geheißen. in den Vereinigten Staaten geben. Der „Die Amerikaner erwarten große Dinge tschechische Komponist war ein Jahr von mir, und die Hauptsache sei, dass ich zuvor als Künstlerischer Leiter des Nati- ihnen den Weg in das gelobte Land und onal Conservatory of Music of Amerika das Reich der neuen selbständigen Kunst 20 weise, kurz gesagt, eine Nationalmusik Partitur und versah sie mit folgender zu schaffen!!“ Widmung: „Hymnus ‚Te Deum laudamus’ Die Präsidentin des einzigen Konser- für Sopran und Bass Solo, Chor und Or- vatoriums, das sich „national“ nennen chester zu Ehren des Gedächtnisses an durfte, versprach Dvořák die Zusendung Kolumbus, das in New York am 12. Ok- des Textes für die Kantate, doch dessen tober 1892 gefeiert werden soll“. Urauf- Ankunft ließ auf sich warten. So wählte geführt wurde das Te Deum jedoch erst der gewissenhafte Komponist selbst neun Tage später bei Dvořáks erstem einen Text aus, der ihm für diesen Anlass selbständigen Konzert in den Vereinigten geeignet schien: den Kirchenhymnus Te Staaten. Neben seinen drei Ouvertüren Deum laudamus. Noch in seiner tsche- mit dem übergreifenden Titel Natur, chischen Heimat skizzierte Dvořák das Leben und Liebe hoben 250 Choristen Werk in nur fünf Tagen, einen Monat und ein Orchester mit 90 Mitgliedern das später, im Juli 1892, vollendete er die Werk aus der Taufe. Für die Kolumbus- 21 Feier vertonte Dvořák in sehr kurzer lebhafte dritte Satz wirkt scherzohaft, mit Zeit doch noch den gewünschten patri- großer orchestraler Geste beschließt der otischen Text Amerikanische Flagge. letzte Satz das Werk. Die Gründe dafür lassen sich leider nicht Feierlich beginnt das Te Deum mit don- mehr rekonstruieren. nernden Pauken und festlichen Bläser- Dvořák machte aus seinem Te Deum eine klängen, der Chor lobt Gott mit lebhaft kurze Symphonie von großem Ausmaß. schnellem Gesang. Erst bei den „Sanc- Die ursprünglich drei Teile des ambro- tus (Heilig)“-Rufen kommt die Musik sianischen Textes teilt Dvořák auf vier zur Ruhe, innig preist das Sopran-Solo Sätze auf – wie bei einer Symphonie. gemeinsam mit dem Englischhorn die Auch die Charaktere der einzelnen Sätze Herrlichkeit Gottes. Auch dem Lobpreis lassen sich mit denen einer Symphonie Jesu Christi gibt Dvořák eine persönliche vergleichen: Dem schnellen Auftakt folgt Stimme: Mit „Tu rex gloriae, Christi“ lei- ein innig langsamer zweiter Satz, der tet das Bass-Solo den langsamen zweiten 22 Satz ein, wie beim Sopran-Solo im ersten Satz antwortet darauf der vierstimmige Chor. Das „Scherzo“ tanzt fröhlich und unbekümmert, lebhaft setzen die einzelnen Stimmen des Chores im dritten Satz imitatorisch nacheinander ein. Der intensiven Bitte „In der ewigen Herrlichkeit zähle uns deinen Heiligen zu“ gibt Dvořák damit einen breiten Raum. Überraschend wirkt das Ende des vierten Satzes, dem Dvořák den Segensspruch hinzufügt und damit das Werk mit einem jubilierenden „Alleluja!“ enden lässt. H Te Deum von Ambrosius von Mailand Übersetzung nach Romano Guardini Te Deum laudamus, Dich, Gott, loben wir, te Dominum confitemur. Dich, Herr, preisen wir. Te, aeternum Patrem, omnis terra vene- Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Er- ratur. denrund. Tibi omnes Angeli, tibi caeli et universae Dir rufen die Engel alle, dir Himmel und Potestates, Mächte insgesamt, 24 Tibi Cherubim et Seraphim incessabili die Kerubim Dir und die Serafim mit voce proclamant: niemals endender Stimme zu: Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott Sabaoth. der Scharen! Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae Voll sind Himmel und Erde von Deiner tuae. hohen Herrlichkeit. Te gloriosus Apostolorum chorus; Dich preist der glorreiche Chor der Apostel; Te Prophetarum laudabilis numerus; Dich der Propheten lobwürdige Zahl; Te Martyrum candidatus laudat exercitus; Dich der Märtyrer leuchtendes Heer; Te per orbem terrarum sancta confitetur Dich preist über das Erdenrund die heili- Ecclesia; ge Kirche; Patrem immensae maiestatis, Dich, den Vater unermeßbarer Majestät; 25 Venerandum tuum verum et unicum Fili- Deinen wahren und einzigen Sohn; um, und den Heiligen Fürsprecher Geist. Sanctum quoque Paraclitum Spiritum. Tu rex gloriae, Christe, Du König der Herrlichkeit, Christus. Tu Patris sempiternus es Filius. Du bist des Vaters allewiger Sohn. Tu ad liberandum suscepturus hominem Du hast der Jungfrau Schoß nicht ver- non horruisti virginis uterum. schmäht, bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien. Tu devicto mortis aculeo aperuisti creden- Du hast bezwungen des Todes Stachel tibus regna caelorum. und denen, die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan. 26 Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria Du sitzest zur Rechten Gottes in Deines Patris. Vaters Herrlichkeit. Iudex crederis esse venturus. Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder. Te ergo quaesumus, tuis famulis subve- Dich bitten wir denn, komm Deinen ni, quos pretioso sanguine redemisti! Dienern zu Hilfe, die Du erlöst mit kostbarem Blut. Aeterna fac cum Sanctis tuis in gloria In der ewigen Herrlichkeit zähle uns numerari! Deinen Heiligen zu. Salvum fac populum tuum, Domine, et Rette Dein Volk, o Herr, und segne Dein benedic hereditati tuae! Erbe; Et rege eos, et extolle illos usque in und führe sie und erhebe sie bis in Ewig- aeternum! keit. 27 Per singulos dies benedicimus te An jedem Tag benedeien wir Dich Et laudamus nomen tuum in saeculum et und loben in Ewigkeit Deinen Namen, ja, in saeculum saeculi. in der ewigen Ewigkeit. Dignare, Domine, die isto sine peccato In Gnaden wollest du, Herr, an diesem nos custodire! Tag uns ohne Schuld bewahren. Miserere nostri, Domine, miserere nostri! Erbarme Dich unser, o Herr, erbarme Fiat misericordia tua, Domine, super nos, Dich unser. quemadmodum speravimus in te! Laß über uns Dein Erbarmen geschehn, In te, Domine, speravi: non confundar in wie wir gehofft auf Dich. aeternum. Amen Auf Dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden. 28 [bei Dvořák:] Benedicamus Patrem et Filium cum Wir segnen den Vater und den Sohn sancto spiritu. Halleluja! Mit dem Heiligen Geist. Halleluja! Laudemus et superexaltemus eum in Wir preisen und verherrlichen sie in saecula. Alleluja! Höhe immerdar. Hallelujah! 29 c Die Werke in Heidelberg Konzerte des Bachchors & Philharmonischen Orchesters Antonín Dvořák Te Deum Collage 21.05.2000, Dirigent m Christian Kabitz 20.07.1997, Dirigent m Christian Kabitz Litany 21.06.1998, Dirigent m Christian Kabitz Arvo Pärt Berliner Messe Magnificat-Antiphone & Magnificat 09.11.1997, Dirigent m Christian Kabitz 09.12.2000, Dirigent m Christian Kabitz 30 Dirigent Christian Kabitz Seit 1986 ist der Dirigent, Organist und Cembalist Künstlerischer Leiter des Bachchores. Seine Ausbildung erhielt er in München. Mit dem von ihm gegründeten Bach-Collegium München unternimmt er seit 1974 Konzertreisen nach Frankreich und Italien. 1979 wurde Kabitz als Leiter des Bachchores und Bachorchesters Würzburg berufen und verantwortet dort jährlich die überregional beachteten Bachtage. In regelmäßigen Konzerten arbeitet er mit den Münchner Bachsolisten und dem Frankfurter Cäcilien-Verein, dem er seit 1988 als Künstlerischer Leiter vorsteht. In den letzten Jahren trat Kabitz auch als Regisseur in Erscheinung, u. a. bei Così fan tutte und weiteren Mozart- und Rossini-Opern. 31 Sopran Helen Rohrbach Die Sopranistin wurde 1984 in Bückeburg geboren und erhielt ihren ersten Gesangsunterricht bei Nils Ole Peters in Hannover. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erreichte sie zweimal erste Preise in den Kategorien Gesang. Sie nahm an Meisterkursen bei Prof. Marga Schiml in Schongau und bei Prof. Helena Lazarska bei der Internationale Musikakademie für Solisten teil. 2004 sang sie in Mozarts Bastien und Bastienne. Seit dem Jahr 2004 studiert sie bei Prof. Monika Bürgener in Würzburg. Neben mehreren Liederabenden war Helen Rohrbach solistisch u. a. in Bachs Matthäus- und JohannesPassion sowie in Mozarts Requiem und der c-Moll-Messe zu hören. 32 Bariton Thomas Fröhlich Nach dem Besuch der Spezialschule für Musikerziehung in Wernigerode studierte der Bariton Gesang an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar und Logopädie in Bad Neustadt an der Saale an. Mehrere Engagements führten ihn u. a. an die Theater in Weimar, Dresden, Linz und Meiningen. Zu seinem Opernrepertoire zählen ca. 40 Partien von Mozart bis zu Richard Strauss. Bei Konzerten trat er in ganz Europa auf, darunter dem Concertgebouw in Amsterdam. 2006 führte er Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen zum ersten Mal in Paraguay auf. Neben seiner regen Konzerttätigkeit arbeitet Fröhlich auch als Gesangslehrer und Logopäde mit eigener Praxis in Mecklenurg-Vorpommern. 33 E Bachchor Heidelberg Der Bachchor wurde 1885 von Universitätsmusikdirektor Philipp Wolfrum zur Pflege des Werkes von Johann Sebastian Bach gegründet. 1919 übernahm Hermann Meinhard Poppen die Leitung, die er bis 1956 beibehielt. Auch er war Universitätsmusikdirektor und intensivierte die engen Beziehungen mit der Alma Mater. Von 1956 bis zu seinem Tode 1985 dirigierte der Kirchenmusiker Erich Hübner den Bachchor, der das Repertoire um zeitgenössische Werke erweiterte. Seit 1986 ist Christian Kabitz Künstlerischer Leiter. Konzertreisen, u. a. nach Sizilien, Israel und in die Ukraine, sowie zahlreiche Aufnahmen haben den Chor auch überregional bekannt gemacht. Die gemeinsamen Konzerte mit den Heidelberger Philharmonikern gibt es seit über 100 Jahren und wurden letzte Spielzeit erstmals in einer schriftlichen Vereinbarung geregelt. 34 U Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg Die Philharmoniker werden seit 05_06 von Cornelius Meister geleitet und prägen seit über hundert Jahren mit zahlreichen Opernvorstellungen und Konzerten das Musikleben der Stadt. Familienkonzerte und das Schulprojekt „Musik erleben“ bringen jungen Menschen die Musik nahe. Regelmäßig gastieren die Philharmoniker im In- und Ausland, zuletzt in Ravenna und beim Rheingau Musik Festival. Weltbekannte Dirigenten und Solisten wie Rudolf Barschai und Gidon Kremer musizierten mit dem Orchester. Der ehemalige Generalmusikdirektor Mario Venzago machte das Orchester mit erfolgreichen Konzerten überregional bekannt und ist ihm bis heute verbunden. Unmittelbare Vorgänger von Cornelius Meister waren Volker Christ, der viele Jahre als Kapellmeister am Haus arbeitete, und Thomas Kalb, der elf Jahre lang das Orchester leitete. 35 Impressum Herausgeber: Theater und Philharmonisches Internet: www.heidelberger-philharmoniker.de Orchester der Stadt Heidelberg www.bachchor-heidelberg.de Intendant: Peter Spuhler www.theaterheidelberg.de Verwaltungsleiterin: Andrea Bopp Redaktion: Olaf A. Schmitt Gestaltung: atelier september Theater und Philharmonisches Orchester Herstellung: abcdruck GmbH, Heidelberg der Stadt Heidelberg Anzeigen: Greilich / Neutard 06_07, Programmheft Nr. 04 Nachweise Nicht namentlich gekennzeichnete Texte sind Originalbeiträge von Olaf A. Schmitt. Unsere nächsten Konzerte 1. Familienkonzert 2. Philharmonisches Konzert Eine Reise um die Welt Telemann m Klingende Geographie Erzählerin m Ruth Schiffer Dirigentin m Joana Mallwitz Heino Eller m Morgendämmerung Mendelssohn m Violinkonzert e-Moll Schostakowitsch m Symphonie Nr. 9 29.10., 11.00, Städtische Bühne Violine m Alina Pogostkina Dirigentin m Anu Tali 15.11., 19.15 Konzert-Einführung 1. Kammerkonzert „Ich habe nichts zu sagen und ich sage es“ Pärt m Spiegel im Spiegel Cage m Vortrag über Nichts Schubert m Sonate a-Moll Arpeggione Viola m Andreas Bartsch Klavier m Roberto Domingos Vortrag m Ronald Funke 05.11., 11.00, Palais Prinz Carl 20.00, Stadthalle Neuheiten beim Abo! Keine Zeit fürs Konzert? Gehen Sie mit Ihrer Abo-Karte in die Städtische Bühne! Auch Ihr Wahl-Abo gilt nun fürs Konzert! Theater und Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg