So möchte auch der Komponist sich durch die nackte Einstimmigkeit

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2. Traum von der Ferne
So möchte auch der Komponist sich durch
die nackte Einstimmigkeit retten, bei sich
nur das Notwendigste habend – einzig und
allein den Dreiklang.
Arvo Pärt
Theater und Philharmonisches Orchester
der Stadt Heidelberg
1. Bachchor-Konzert
Dirigent
1. Bachchor-Konzert
Christian Kabitz
Sopran
* 21.10.06
Peterskirche, Heidelberg
Helen Rohrbach
Bass
Thomas Fröhlich
Edition Bärenreiter, Kassel
Editio Supraphon, Prag
Universal Edition, Wien
Bachchor Heidelberg
Philharmonisches Orchester
Ton- & Bildaufnahmen während
des Konzertes sind nicht gestattet.
der Stadt Heidelberg
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Programm
Wolfgang Amadeus Mozart
Antonín Dvorák
Š
Te Deum KV (1769)
Te Deum op. 103 (1892)
Allegro – Adagio – Allegro
I. Allegro moderato, maestoso
II. Lento maestoso
Arvo Pärt
III. Vivace
Te Deum (1984/85, rev. 1992)
IV. Lento
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J
Zum Programm
Mit dem Thema „Amerika“ begann unsere Spielzeit unter dem Motto „Traum von der
Ferne“. Auch unser 1. Bachchor-Konzert beschäftigt sich mit einem Werk aus den
Vereinigten Staaten, das der tschechische Komponist Antonín Dvořák am Beginn seines
dreijährigen USA-Aufenthaltes zur Uraufführung brachte. Sein Te Deum entstand für die
400-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus.
Der mittelalterliche Lob-, Dank- und Bittgesang wurde häufig zu festlichen Anlässen
vertont. Bei Bischofsweihungen, aber auch bei politischen Krönungen und Fürstentaufen
bildete er häufig den musikalischen Abschluss.
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Drei unterschiedliche Vertonungen des Textes, der den Kirchenvätern Ambrosius und
Augustinus zugeschrieben wird, können Sie in unserem Konzert hören. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb sein Te Deum als kleines geistliches Werk für den Salzburger Dom
und lehnte sich dabei stark an das Te Deum seines Komponistenfreundes Michael Haydn
an, was die Wissenschaftler bis heute beschäftigt. Auch in diesem kurzen Werk bewies
Mozart einmal mehr seine Begabung, sensibel auf die Textvorlage einzugehen und ein
kleines Meisterwerk voll mitreißender Freude zu schaffen.
Eine ganz andere Klangwelt eröffnet Arvo Pärts Vertonung aus den achtziger Jahren des
20. Jahrhunderts. Der estische Komponist schuf eine in sich ruhende, fast meditative
Musik voller zarter Momente und stellte die Größe Gottes mit reduzierten musikalischen
Mitteln dar.
Angelehnt an eine große romantische Symphonie und nicht ohne Pathos entwarf Dvořák
in seiner Vertonung eine prächtige Klangwelt, die am Ende unseres Konzertes steht.
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Wolfgang Amadeus Mozart
1756-1791
Als Ergebnis der extremen Förderung durch seinen ehrgeizigen Vater Leopold begann
der in Salzburg geborene Komponist schon als Fünfjähriger zu komponieren. Auf
zahllosen Reisen durch ganz Europa sorgte das Wunderkind für Aufsehen. 1763 kam
er mit seiner Familie nach Schwetzingen und auch nach Heidelberg. 1777 und 1778
verbrachte er vier Monate in Mannheim und lernte dort die Sängerin Aloysia Weber
kennen, die er bewunderte; später aber heiratete er deren Schwester Constanze. Zahlreiche geistliche Werke schrieb er für den Salzburger Dom, darunter die Krönungsmesse KV 317, die 1779 uraufgeführt wurde.
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Arvo Pärt
* 1935
Der in Estland geborene Komponist zählt zu den erfolgreichsten zeitgenössischen
Komponisten, vor allem durch seine späteren geistlichen Werken wie Passio, der
Berliner Messe oder Litany. Nach seinem Studium bei Heino Eller, dessen Morgendämmerung wir beim 2. Philharmonischen Konzert mit der estischen Dirigentin Anu
Tali aufführen werden, beschäftigte er sich zunächst mit der Zwölftontechnik und zog
damit die Kritik des Sowjetischen Komponistenverbands auf sich. 1980 emigrierte Pärt
nach Wien, ein Jahr später zog er nach Berlin. Sein Kammerwerk Spiegel im Spiegel
für Viola und Klavier wird Andreas Bartsch im 1. Kammerkonzert vorstellen.
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Antonín Dvorák
1841-1904
Als Bratscher in verschiedenen Prager Orchestern spielte Dvořák unter der Leitung
von Franz Liszt und Richard Wagner, die ihre Werke auch selbst dirigierten. Deren
Musik erlebte so aus nächster Nähe und ließ sich von ihr zu seinen ersten Orchesterwerken inspirieren. Über die Beschäftigung mit der slawischen Volksmusik fand er zu
seinem eigenen Stil, in den Slawischen Tänzen und den Klängen aus Mähren bezog er
sich direkt auf Themen seiner Heimat. Während seines USA-Aufenthaltes (1892-1895)
entstand die berühmte 9. Symphonie „Aus der Neuen Welt“, die Cornelius Meister und
unser Orchester im 1. Philharmonischen Konzert mit großem Erfolg aufführten.
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j
Wolfgang Amadeus Mozart: Te Deum
In einem freudigen Rausch lobt der
Pauken und Trompeten in unterschied-
vierstimmige Chor in Mozarts kleinem
lichen Tonhöhen verleihen der Musik
geistlichen Werk die Größe Gottes.
einen feierlichen, mitreißenden Gestus.
Strahlendes C-Dur eröffnet die Kom-
Im Original bezeichnet der Komponist die
position, die wahrscheinlich 1769 für
Trompeten mit „Clarino“ und „Tromba“,
den Salzburger Dom entstand. Mozart
was auf die unterschiedlichen Tonlagen
verzichtet in seinem Werk ebenso auf
der Instrumente verweist. Zu Ende des
die Holzbläser wie auf Gesangssolisten.
18. Jahrhunderts wandelt sich die Bedeu-
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tung dieser Namen, Tromba steht dann
auf Erbarmen unsicher, wie Mozart in der
auch für Posaunen.
folgende Zeile zeigt: „Fiat misericordia
Die einprägsame schnelle Phrase zu Be-
tua, Domine, super nos, quemadmodum
ginn des Te Deum kehrt immer wieder.
speravimus in te. / Lass über uns Dein
Erst beim dreimaligen „Sanctus“-Ruf ver-
Erbarmen geschehn, wie wir gehofft auf
längern sich die Notenwerte und öffnen
Dich.“ Die Zeile endet mit einem soge-
dem Heiligen einen breiten Raum. Mit für
nannten Trugschluss: Mozart lässt in der
Mozarts Zeit fernen Tonarten unterstrei-
Kadenz auf die fünfte Stufe, die Domi-
cht der Komponist die flehentliche Bitte
nante, nicht die Tonika C-Dur und damit
um Erbarmen. Gleichzeitig beschränkt
den Grundton folgen, sondern schließt
sich die Begleitung des Orchesters bei
in a-Moll, der sechsten Stufe. Der a-Moll-
„Miserere nostri Domine / Erbarme dich
Akkord stimmt in zwei Tönen mit dem
unser, o Herr“ auf wenige stützende Töne
C-Dur-Akkord überein und trügt deshalb
in den Streicher. Noch ist die Hoffnung
leicht das Ohr – ein beliebtes Mittel in der
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Der Dom zu Salzburg
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Musik des 18. Jahrhunderts. Über die
Te Deum anlehnt, das 1760 entstanden
folgende Generalpause hinweg behalten
ist. Vielleicht wollte Mozart in kompo-
wir den trügerischen Klang im Ohr, erst
sitorischen Wettstreit mit dem Freund
in der Wiederholung wird die Hoffnung
treten? Diesen dürfte Mozart gewonnen
mit dem „richtigen“ C-Dur bestätigt.
haben, denn spätestens in der großen
Diese musikalischen Feinheiten zeigen,
Fuge und der abschließenden Coda zeigt
wie sehr Mozart auch in diesem oft als
sich seine kompositorische Meister-
Gelegenheitsarbeit abgetanen Werk auf
schaft.
den Inhalt des Textes eingeht und eine
eindringliche Vertonung des ambrosianischen Hymnus’ schafft.
Ungeklärt bleibt die Frage, warum sich
dieses Te Deum so konsequent wie kein
anderes Mozart-Werk an Michael Haydns
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K
Arvo Pärt: Te Deum
„Tintinnabuli, das ist ein erstaunlicher
– einzig und allein den Dreiklang“. Mit
Vorgang – die Flucht in die freiwillige
Tintinnabuli, abgeleitet vom lateinischen
Armut: die heiligen Männer ließen all
Wort für Glöckchen, beschreibt der es-
ihren Reichtum zurück und gingen in die
tische Komponist Arvo Pärt das Grund-
Einöde. So möchte auch der Komponist
prinzip seines Komponierens. Seine Mu-
das ganze Arsenal zurücklassen und sich
sik kennzeichnet eine völlige Reduktion
durch die nackte Einstimmigkeit retten,
aller musikalischen Mittel und eine fast
bei sich nur das Notwendigste habend
meditative Versunkenheit in eine faszinie-
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rende Klangwelt. Raum und Zeit geraten
Weltkrieg waren Dur-Akkorde weitge-
in einen Schwebezustand; die oft an die
hend tabuisiert –, sondern erzeugen den
Grenze des Hörbaren gehende Musik
Eindruck des Einfachen und „Armen“,
führt uns die Stille als wesentliches Ele-
wovon der Komponist spricht.
ment der Musik vor Augen.
Das 1984/85 und 1992 revidierte Te
Pärt greift dabei in seiner Musik sowohl
Deum changiert harmonisch zwischen
auf die gregorianischen Gesänge des
d-Moll- und D-Dur-Klängen und zählt zu
Mittelalters zurück, deren Stil er mit
Pärts großbesetzten Werke, die dennoch
eigenen Melodien nachbildet, als auch
nichts von ihrer Intensität durch die
auf einfache Dreiklänge, die uns aus der
Reduktion einbüßen. Drei Chöre treten
abendländischen Musik bestens vertraut
in einen Wechselgesang und kommen
sind. Dur-Akkorde in Pärts Werk wir-
an wenigen Stellen zusammen: Ein
ken dabei nicht wie Relikte aus ferner
Frauen- und ein Männerchor exponieren
Zeit – in der Musik nach dem Zweiten
jeweils monophon die gregorianisch
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anmutenden Gesangslinien, ein dritter
Schrauben präpierte Klavier erklingt
gemischter Chor tritt in polyphonen
lediglich als matter Impuls wie bei einem
Abschnitten auf.
Rezitativ, setzt jedoch hier wie dort klare
Anders als bei Mozart oder Dvořák
Zensuren.
entsteht der Lobgesang am Beginn des
Bei „Pleni sunt caeli et terra majestatis
Werkes aus der Stille, der Männerchor
gloriae tuae / Voll sind Himmel und Erde
singt in gregorianischem Stil eine Linie
von Deiner hohen Herrlichkeit“ singen
über dem liegenden Ton d im Tonband
zum ersten Mal alle Chöre zusammen
und den Streichern. Zart werden die
mit allen drei Tönen des D-Dur-Akkordes
Streicherstimmen lebhafter und entwi-
und lassen damit die Herrlichkeit in um-
ckeln kurze Phrasen, die sich jedoch
fassendem Klang erschallen. Auch nach
nicht zu einem großen Bogen zusam-
„Tu ad dexteram Dei sedes / Du sitzest
menfügen. Stets bleibt der Eindruck
zur Rechten Gottes“ läuft die Musik auf
des Fragmentarischen erhalten. Das mit
einen weiteren Höhepunkt zu: „Judex
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crederis esse venturus / Als Richter, so
glauben wir, kehrst du einst wieder“. Im
Fortissimo kommen der Frauen- und
Männerchor zusammen, begleitet von
dahinjagenden Sextolen in den Geigen.
Um so inniger wirkt die folgende Bitte
des leisen Frauenchores nach der Hilfe
Gottes. Eindringlich endet das Werk mit
sechs Wiederholungen der drei „Sanctus“-Rufe aus dem ersten Teil, die meditierend in der Stille verschwinden.
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Arvo Pärt im Studio
19
S
ˇ
Antonín Dvorák:
Te Deum
Mit einer feierlichen Kantate zur Vier-
in New York berufen worden. Große Er-
hundertjahrfeier der Entdeckung Ameri-
wartungen eilten seiner Ankunft voraus,
kas durch Kolumbus im Jahr 1892 sollte
Dvořák wurde gar als „Retter“ der ameri-
Dvořák seinen musikalischen Einstand
kanischen Musik willkommen geheißen.
in den Vereinigten Staaten geben. Der
„Die Amerikaner erwarten große Dinge
tschechische Komponist war ein Jahr
von mir, und die Hauptsache sei, dass ich
zuvor als Künstlerischer Leiter des Nati-
ihnen den Weg in das gelobte Land und
onal Conservatory of Music of Amerika
das Reich der neuen selbständigen Kunst
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weise, kurz gesagt, eine Nationalmusik
Partitur und versah sie mit folgender
zu schaffen!!“
Widmung: „Hymnus ‚Te Deum laudamus’
Die Präsidentin des einzigen Konser-
für Sopran und Bass Solo, Chor und Or-
vatoriums, das sich „national“ nennen
chester zu Ehren des Gedächtnisses an
durfte, versprach Dvořák die Zusendung
Kolumbus, das in New York am 12. Ok-
des Textes für die Kantate, doch dessen
tober 1892 gefeiert werden soll“. Urauf-
Ankunft ließ auf sich warten. So wählte
geführt wurde das Te Deum jedoch erst
der gewissenhafte Komponist selbst
neun Tage später bei Dvořáks erstem
einen Text aus, der ihm für diesen Anlass
selbständigen Konzert in den Vereinigten
geeignet schien: den Kirchenhymnus Te
Staaten. Neben seinen drei Ouvertüren
Deum laudamus. Noch in seiner tsche-
mit dem übergreifenden Titel Natur,
chischen Heimat skizzierte Dvořák das
Leben und Liebe hoben 250 Choristen
Werk in nur fünf Tagen, einen Monat
und ein Orchester mit 90 Mitgliedern das
später, im Juli 1892, vollendete er die
Werk aus der Taufe. Für die Kolumbus-
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Feier vertonte Dvořák in sehr kurzer
lebhafte dritte Satz wirkt scherzohaft, mit
Zeit doch noch den gewünschten patri-
großer orchestraler Geste beschließt der
otischen Text Amerikanische Flagge.
letzte Satz das Werk.
Die Gründe dafür lassen sich leider nicht
Feierlich beginnt das Te Deum mit don-
mehr rekonstruieren.
nernden Pauken und festlichen Bläser-
Dvořák machte aus seinem Te Deum eine
klängen, der Chor lobt Gott mit lebhaft
kurze Symphonie von großem Ausmaß.
schnellem Gesang. Erst bei den „Sanc-
Die ursprünglich drei Teile des ambro-
tus (Heilig)“-Rufen kommt die Musik
sianischen Textes teilt Dvořák auf vier
zur Ruhe, innig preist das Sopran-Solo
Sätze auf – wie bei einer Symphonie.
gemeinsam mit dem Englischhorn die
Auch die Charaktere der einzelnen Sätze
Herrlichkeit Gottes. Auch dem Lobpreis
lassen sich mit denen einer Symphonie
Jesu Christi gibt Dvořák eine persönliche
vergleichen: Dem schnellen Auftakt folgt
Stimme: Mit „Tu rex gloriae, Christi“ lei-
ein innig langsamer zweiter Satz, der
tet das Bass-Solo den langsamen zweiten
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Satz ein, wie beim Sopran-Solo im ersten
Satz antwortet darauf der vierstimmige
Chor.
Das „Scherzo“ tanzt fröhlich und unbekümmert, lebhaft setzen die einzelnen
Stimmen des Chores im dritten Satz
imitatorisch nacheinander ein. Der
intensiven Bitte „In der ewigen Herrlichkeit zähle uns deinen Heiligen zu“ gibt
Dvořák damit einen breiten Raum. Überraschend wirkt das Ende des vierten
Satzes, dem Dvořák den Segensspruch
hinzufügt und damit das Werk mit einem
jubilierenden „Alleluja!“ enden lässt.
H
Te Deum
von Ambrosius von Mailand
Übersetzung nach Romano Guardini
Te Deum laudamus,
Dich, Gott, loben wir,
te Dominum confitemur.
Dich, Herr, preisen wir.
Te, aeternum Patrem, omnis terra vene-
Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Er-
ratur.
denrund.
Tibi omnes Angeli, tibi caeli et universae
Dir rufen die Engel alle, dir Himmel und
Potestates,
Mächte insgesamt,
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Tibi Cherubim et Seraphim incessabili
die Kerubim Dir und die Serafim mit
voce proclamant:
niemals endender Stimme zu:
Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus
Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott
Sabaoth.
der Scharen!
Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae
Voll sind Himmel und Erde von Deiner
tuae.
hohen Herrlichkeit.
Te gloriosus Apostolorum chorus;
Dich preist der glorreiche Chor der
Apostel;
Te Prophetarum laudabilis numerus;
Dich der Propheten lobwürdige Zahl;
Te Martyrum candidatus laudat exercitus;
Dich der Märtyrer leuchtendes Heer;
Te per orbem terrarum sancta confitetur
Dich preist über das Erdenrund die heili-
Ecclesia;
ge Kirche;
Patrem immensae maiestatis,
Dich, den Vater unermeßbarer Majestät;
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Venerandum tuum verum et unicum Fili-
Deinen wahren und einzigen Sohn;
um,
und den Heiligen Fürsprecher Geist.
Sanctum quoque Paraclitum Spiritum.
Tu rex gloriae, Christe,
Du König der Herrlichkeit, Christus.
Tu Patris sempiternus es Filius.
Du bist des Vaters allewiger Sohn.
Tu ad liberandum suscepturus hominem
Du hast der Jungfrau Schoß nicht ver-
non horruisti virginis uterum.
schmäht, bist Mensch geworden, den
Menschen zu befreien.
Tu devicto mortis aculeo aperuisti creden-
Du hast bezwungen des Todes Stachel
tibus regna caelorum.
und denen, die glauben, die Reiche der
Himmel aufgetan.
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Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria
Du sitzest zur Rechten Gottes in Deines
Patris.
Vaters Herrlichkeit.
Iudex crederis esse venturus.
Als Richter, so glauben wir, kehrst du
einst wieder.
Te ergo quaesumus, tuis famulis subve-
Dich bitten wir denn, komm Deinen
ni, quos pretioso sanguine redemisti!
Dienern zu Hilfe, die Du erlöst mit kostbarem Blut.
Aeterna fac cum Sanctis tuis in gloria
In der ewigen Herrlichkeit zähle uns
numerari!
Deinen Heiligen zu.
Salvum fac populum tuum, Domine, et
Rette Dein Volk, o Herr, und segne Dein
benedic hereditati tuae!
Erbe;
Et rege eos, et extolle illos usque in
und führe sie und erhebe sie bis in Ewig-
aeternum!
keit.
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Per singulos dies benedicimus te
An jedem Tag benedeien wir Dich
Et laudamus nomen tuum in saeculum et
und loben in Ewigkeit Deinen Namen, ja,
in saeculum saeculi.
in der ewigen Ewigkeit.
Dignare, Domine, die isto sine peccato
In Gnaden wollest du, Herr, an diesem
nos custodire!
Tag uns ohne Schuld bewahren.
Miserere nostri, Domine, miserere nostri!
Erbarme Dich unser, o Herr, erbarme
Fiat misericordia tua, Domine, super nos,
Dich unser.
quemadmodum speravimus in te!
Laß über uns Dein Erbarmen geschehn,
In te, Domine, speravi: non confundar in
wie wir gehofft auf Dich.
aeternum. Amen
Auf Dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht
zuschanden.
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[bei Dvořák:]
Benedicamus Patrem et Filium cum
Wir segnen den Vater und den Sohn
sancto spiritu. Halleluja!
Mit dem Heiligen Geist. Halleluja!
Laudemus et superexaltemus eum in
Wir preisen und verherrlichen sie in
saecula. Alleluja!
Höhe immerdar. Hallelujah!
29
c
Die Werke in Heidelberg
Konzerte des Bachchors & Philharmonischen Orchesters
Antonín Dvořák
Te Deum
Collage
21.05.2000, Dirigent m Christian Kabitz
20.07.1997, Dirigent m Christian Kabitz
Litany
21.06.1998, Dirigent m Christian Kabitz
Arvo Pärt
Berliner Messe
Magnificat-Antiphone & Magnificat
09.11.1997, Dirigent m Christian Kabitz
09.12.2000, Dirigent m Christian Kabitz
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Dirigent
Christian Kabitz
Seit 1986 ist der Dirigent, Organist und Cembalist Künstlerischer Leiter des Bachchores.
Seine Ausbildung erhielt er in München. Mit dem von ihm gegründeten Bach-Collegium
München unternimmt er seit 1974 Konzertreisen nach Frankreich und Italien. 1979 wurde
Kabitz als Leiter des Bachchores und Bachorchesters Würzburg berufen und verantwortet dort jährlich die überregional beachteten Bachtage. In regelmäßigen Konzerten
arbeitet er mit den Münchner Bachsolisten und dem Frankfurter Cäcilien-Verein, dem er
seit 1988 als Künstlerischer Leiter vorsteht. In den letzten Jahren trat Kabitz auch als Regisseur in Erscheinung, u. a. bei Così fan tutte und weiteren Mozart- und Rossini-Opern.
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Sopran
Helen Rohrbach
Die Sopranistin wurde 1984 in Bückeburg geboren und erhielt ihren ersten Gesangsunterricht bei Nils Ole Peters in Hannover. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
erreichte sie zweimal erste Preise in den Kategorien Gesang. Sie nahm an Meisterkursen
bei Prof. Marga Schiml in Schongau und bei Prof. Helena Lazarska bei der Internationale
Musikakademie für Solisten teil. 2004 sang sie in Mozarts Bastien und Bastienne. Seit
dem Jahr 2004 studiert sie bei Prof. Monika Bürgener in Würzburg. Neben mehreren
Liederabenden war Helen Rohrbach solistisch u. a. in Bachs Matthäus- und JohannesPassion sowie in Mozarts Requiem und der c-Moll-Messe zu hören.
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Bariton
Thomas Fröhlich
Nach dem Besuch der Spezialschule für Musikerziehung in Wernigerode studierte der Bariton Gesang an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar und Logopädie in Bad
Neustadt an der Saale an. Mehrere Engagements führten ihn u. a. an die Theater in Weimar, Dresden, Linz und Meiningen. Zu seinem Opernrepertoire zählen ca. 40 Partien von
Mozart bis zu Richard Strauss. Bei Konzerten trat er in ganz Europa auf, darunter dem
Concertgebouw in Amsterdam. 2006 führte er Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen
zum ersten Mal in Paraguay auf. Neben seiner regen Konzerttätigkeit arbeitet Fröhlich
auch als Gesangslehrer und Logopäde mit eigener Praxis in Mecklenurg-Vorpommern.
33
E
Bachchor Heidelberg
Der Bachchor wurde 1885 von Universitätsmusikdirektor Philipp Wolfrum zur Pflege
des Werkes von Johann Sebastian Bach gegründet. 1919 übernahm Hermann Meinhard
Poppen die Leitung, die er bis 1956 beibehielt. Auch er war Universitätsmusikdirektor
und intensivierte die engen Beziehungen mit der Alma Mater. Von 1956 bis zu seinem
Tode 1985 dirigierte der Kirchenmusiker Erich Hübner den Bachchor, der das Repertoire um zeitgenössische Werke erweiterte. Seit 1986 ist Christian Kabitz Künstlerischer
Leiter. Konzertreisen, u. a. nach Sizilien, Israel und in die Ukraine, sowie zahlreiche
Aufnahmen haben den Chor auch überregional bekannt gemacht. Die gemeinsamen
Konzerte mit den Heidelberger Philharmonikern gibt es seit über 100 Jahren und wurden letzte Spielzeit erstmals in einer schriftlichen Vereinbarung geregelt.
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U
Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg
Die Philharmoniker werden seit 05_06 von Cornelius Meister geleitet und prägen seit
über hundert Jahren mit zahlreichen Opernvorstellungen und Konzerten das Musikleben der Stadt. Familienkonzerte und das Schulprojekt „Musik erleben“ bringen jungen
Menschen die Musik nahe. Regelmäßig gastieren die Philharmoniker im In- und Ausland, zuletzt in Ravenna und beim Rheingau Musik Festival. Weltbekannte Dirigenten
und Solisten wie Rudolf Barschai und Gidon Kremer musizierten mit dem Orchester.
Der ehemalige Generalmusikdirektor Mario Venzago machte das Orchester mit erfolgreichen Konzerten überregional bekannt und ist ihm bis heute verbunden. Unmittelbare
Vorgänger von Cornelius Meister waren Volker Christ, der viele Jahre als Kapellmeister
am Haus arbeitete, und Thomas Kalb, der elf Jahre lang das Orchester leitete.
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Impressum
Herausgeber: Theater und Philharmonisches
Internet: www.heidelberger-philharmoniker.de
Orchester der Stadt Heidelberg
www.bachchor-heidelberg.de
Intendant: Peter Spuhler
www.theaterheidelberg.de
Verwaltungsleiterin: Andrea Bopp
Redaktion: Olaf A. Schmitt
Gestaltung: atelier september
Theater und Philharmonisches Orchester
Herstellung: abcdruck GmbH, Heidelberg
der Stadt Heidelberg
Anzeigen: Greilich / Neutard
06_07, Programmheft Nr. 04
Nachweise
Nicht namentlich gekennzeichnete Texte sind
Originalbeiträge von Olaf A. Schmitt.
Unsere nächsten Konzerte
1. Familienkonzert
2. Philharmonisches Konzert
Eine Reise um die Welt
Telemann m Klingende Geographie
Erzählerin m Ruth Schiffer
Dirigentin m Joana Mallwitz
Heino Eller m Morgendämmerung
Mendelssohn m Violinkonzert e-Moll
Schostakowitsch m Symphonie Nr. 9
29.10., 11.00, Städtische Bühne
Violine m Alina Pogostkina
Dirigentin m Anu Tali
15.11., 19.15 Konzert-Einführung
1. Kammerkonzert
„Ich habe nichts zu sagen und ich sage es“
Pärt m Spiegel im Spiegel
Cage m Vortrag über Nichts
Schubert m Sonate a-Moll Arpeggione
Viola m Andreas Bartsch
Klavier m Roberto Domingos
Vortrag m Ronald Funke
05.11., 11.00, Palais Prinz Carl
20.00, Stadthalle
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Theater und Philharmonisches Orchester
der Stadt Heidelberg
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