02 | 13 - CUBE Magazin

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Das Stuttgarter Magazin
für Architektur,
modernes Wohnen
und Lebensart
ARCHITEKTUR Von Außen bis Innen – Durchdachtes Gesamtkonzept aus einer Hand
Innenarchitektur Überraschende Mischung – Ein Conceptstore voller sinnlicher Erlebnisse
Stadtentwicklung Startklar für neue Ziele – Flugfeld wird hochwertiges Quartier
Kunst und Kultur Vom ersten Kuss bis in den Tod – Edvard Munch in Stuttgart
02 | 13
Raumlicht Dahler & Ehrle
Große Falterstraße 3 · 70597 Stuttgart
Tel 0711-76 55 506 · Fax 0711-76 55 507
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Inhalt
Ein harmonisches Ganzes Die Stuttgarter
Architekten Lee + Mir schufen in den Stuttgarter
Weinbergen einen eindeutig strukturierten, kubischen Baukörper der mit seinen großzügigen
Verglasungen herrliche Ausblicke in die umgebende Natur und auf die Stadt bietet. Seite 14
Liebe Leserin, lieber Leser,
auch in der zweiten CUBE-Ausgabe entführen
wir Sie in die vielfältige Welt der Architektur.
Entdecken Sie mit uns wie großzügig und elegant,
raffiniert und durchdacht, transparent und klar
das Wohnen in maßgeschneiderten Villen und
individuellen Einfamilienhäusern in und um
Stuttgart sein kann. Erleben Sie anhand neuartiger Konzepte eines Supermarkts und eines Concept Stores wie Einkaufen mehr und mehr zum
Erlebnis wird und werfen Sie mit uns einen Blick
in aufregende Arbeitsräume: Von Architekten
für die eigenen Büros selbst entworfen oder als
baulicher Ausdruck für das Selbstverständnis des
Unternehmens geschaffen. Kraftvoll präsentieren
sich aber auch die Gebäude für Kunst- und Museumsgenuss, die wir ebenfalls vorstellen. Aber
auch in den Bereichen Inneneinrichtung und Lebensart ist CUBE – das Stuttgarter Magazin für
Architektur, modernes Wohnen und Lebensart
wieder randvoll mit Anregungen und Ideen, viel
Spaß dabei wünscht,
Ihre CUBE-Redaktion
Open-Space im Altbau Moderne Arbeitsplätze, eine gezielte Licht­f üh­rung und eine reduzierte
Farbwahl, die sich im Wesentlichen auf weiß,
schwarz und silber beschränkt – fast könnte
man meinen, in einer Zentrale der Raumfahrt
oder einem Drehort für den nächsten ScienceFiction-Film gelandet zu sein, wenn man die
neuen Räumlichkeiten des Architektur- und
Generalplanerbüros Unit 4 betritt. Seite 30
4
Von AuSSen bis Innen – Durchdachtes Gesamtkonzept aus einer Hand
8
Interview – mit Thomas Wacker von Fuchs Wacker Architekten
11
Massives Haus mit Holzfassade – Gebäude umfasst drei separate Einheiten
14
Ein harmonisches Ganzes – Elegante Villa mit raffinierten Einbauten
18
Transparent und klar – Einfamilienhaus schließt Baulücke in Hanglage
22
Neuer Glanz für altes Gebäude – Altbausanierung eines Mehrfamilienhauses
26
Architektur des Dialogs – Monolith aus Sichtbeton vereint alle unter einem Dach
28
Panorama-Haus im Bauhausstil – Modernes Gebäude mit Aussicht
30
Open-Space im Altbau – Architekturbüro erweitert seinen Standort
32
Überraschende Mischung – Ein Concept Store voller sinnlicher Erlebnisse
34
Schöne Mittagspause – Neues Casino lädt zur erholsamen Mahlzeit ein
36
Eine Visitenkarte fürs Unternehmen – Schulungs- und Bürogebäude
38
Nachhaltig ansprechend – Supermarkt lockt mit angenehmer Einkaufsatmosphäre
40
Startklar für neue Ziele – Flugfeld wird hochwertiges Quartier
44
Architektur für die Kunst – Homogenes Gebäudeduo an der Rems
68
DEKORATIVES EINRICHTUNGS-HIGHLIGHT – Aktuelle Kaminöfen-Trends
72
VOM ERSTEN KUSS BIS IN DEN TOD – Edvard Munch in Stuttgart
74
Impressum
3
Architektur
Von AuSSen bis Innen Fotos: Brigida Gonzales, Stuttgart
Durchdachtes Gesamtkonzept aus einer Hand Das Wohnhaus, welches sich in einer der bevorzugten Hanglagen in Stuttgart befindet und
in seiner Gesamtheit von dem Architekturbüro
Fuchs, Wacker entwickelt wurde, erscheint von
der Straße aus betrachtet eingeschossig und eher
zurückhaltend. Ein Eindruck, der durch den
Garagenbau und die fein verputzen Wände zusätzlich verstärkt wird, die den Zugangsbereich
des Hauses vor möglichen Einblicken schützen.
Lediglich am Übergang zwischen Garagentor
und Wandeinfriedung, nämlich dort, wo sich das
Zugangstor befindet, können Passanten einen
Blick auf den Hauseingang erhaschen. Dabei
lassen die lockere Anordnung der Wandscheiben, die mit handwerklich feinster Putztechnik
bearbeitet sind sowie die materiell aufwändig
gestaltete Fläche des Garagentors in senkrechten Stäben aus Baubronze bereits erahnen, was
dahinter zu erwarten ist.
führen. Zweigeschossig hoch ist die Eingangstür mit einem Klopfer auf einer speziell strukturierten Holzfläche verziert, die in die Fassade
integriert ist. Merkmale, welche Details einer
klassischen Villa zitieren und das Portal noch
eindrucksvoller erscheinen lassen.
Die Dramaturgie des Zugangs zum Haus folgt
ganz nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“. So
wird der direkte Zugang zum Haus von einem
üppigen Pflanzenbeet begleitet, bevor einige
Stufen abwärts zum eigentlichen Hausportal
Ebenso imposant wie das Hausportal ist auch die
zweigeschossige Eingangshalle, die trotz ihrer
Großzügigkeit eher zurückhaltend wirkt. Dies
liegt vor allem daran, dass nur wenige Gegenstände die stilistische Sprache der Architekten
4
Architektur
und der Eigentümer demonstrieren. Zudem weist
das Foyer eine feine Lichtplanung auf, welche die
außerordentliche Raumwirkung unter­stützt. Eine
weitere Besonderheit des Entrées ist die Tatsache,
dass von hier aus keinerlei Einblicke in die Privatoder Wohnräume möglich sind.
Von der Eingangshalle geht es durch eine
asymmetrisch gelagerte, raumhohe, mit feinstem Leder belegte und 1,60 m breite Tür in den
Wohnbereich. Nur ein überzeugendes Beispiel
von vielen, welche den Ansatz der Architekten,
alles aus einer Hand zu liefern, widerspiegelt. Gelangt man schließlich in den Wohnraum, öffnet
sich das Wohnhaus zum Garten hin durch eine
geschosshohe Verglasung, die nur als thermische
Trennung von innen und außen wahrgenommen
wird, nicht jedoch raumbegrenzend anmutet. Der
Pool im Garten ist das ganze Jahr über in Betrieb,
sodass er auch im Winter als stil­prägendes Element für die Bewohner wirken kann.
Was die Außenanlage, die ebenfalls von den Architekten konzipiert und gestaltet wurde, besonders auszeichnet, sind die zwei Terrassenebenen,
welche die Hangsituation des Hauses aufgreifen
und sich zunutze machen. So lässt sich von der
oberen Ebene aus, die mit einem Esstisch und
gemütlichen Loungemöbeln ausgestattet ist, der
Gartenbereich mitsamt des Pools überblicken.
Großzügige Treppenstufen führen zur unterhalb
gelegenen Poolebene, die nicht nur die Kleinen
zum Spielen einlädt, sondern dank Liegewiesen
auch die Möglichkeit zur Entspannung bietet.
Für die nötige Ordnung sorgt ein Kubus, in dem
der Grill und das Poolzubehör Platz finden. Der
Kubus für die obere Terrasse dient als Sideboard,
auf dem sich Kerzen aufstellen lassen oder Partygäste eine weitere Sitzfläche finden.
Ein weiterer Kubus am Ende des Pools lädt zum
Sprung ins Becken ein oder kann als zusätzliche
Liegefläche genutzt werden. Beide Kuben sind
aus Sichtbeton, die in einer speziellen Technik
lasiert sind und sich so farblich in das Gesamtkonzept einfügen. Das besondere an den Kuben
ist die Tatsache, dass sie die Pflicht mit der Kür
verbinden. So dienen sie auf der einen Seite als
Abstützung der Hangsituation und Modellage
des Geländes und können auf der anderen Seite
den Bewohnern dank ihrer Zusatzfunktionen
eine Vielfalt an weiteren Nutzungen bieten. Das
bis ins kleinste Detail durchdachte Konzept der
Villa ist in anregenden Gesprächen mit den
5
Architektur
Eigentümern, die beide als Modedesigner arbeiten, entstanden. Dabei war Fuchs und Wacker
nicht nur für die Architektur verantwortlich,
sondern auch für die Innenraumgestaltung
und die Außenanlagen. Auf diese Weise konnte von der Beleuchtung über die Möblierung,
die Oberflächen, Farben und Kunstgegenstände
bis hin zu den speziell entworfenen Türgriffen
alles aus einer Hand entwickelt werden, was
die individuelle und sehr hochwertige Ausführungsqualität der modernen Villa widerspiegelt.
Ziel des Gesamtkonzeptes war es, die Abfolge
von öffentlicher, halb öffentlicher, privater und
intimer Atmosphäre aufzuzeigen und deutlich
erkennen zu lassen. Dies ist gelungen, indem der
Straßenraum, der Vorhof, die Wohnräume bis
hin zum privaten Pool einen Rhythmus ergeben,
der den Eindruck der Geborgenheit unterstützt.
Das Gefühl, zu Hause zu sein und sich zurückzuziehen war ein Wunsch der Bauherren und
gipfelt im privaten Hausgarten mit Pool, der
gänzlich uneinsehbar ist.
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6
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Folgt keinen schnellen Trends.
Sondern Überzeugungen.
Eine bulthaup verbindet höchste
Individualität mit Präzision.
Die Liebe zum Detail spielt dabei eine ebenso
wichtige Rolle wie das architektonische Gesamtkonzept. Das macht jede bulthaup einzigartig.
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Thomas Wacker
1966 – geboren
1996 – Studium der Architektur
an der FH Kaiserlautern
HFT Stuttgart, Kunstakademie
Stuttgart, Abschluss Diplom
© Maks Richter
Stephan Fuchs
1968 – geboren
1990 – Studium der Architektur an
der Universität Darmstadt
1992 – Universität Kaiserslautern
Vordiplom
1993 – Universität Stuttgart
1994 – IIT Illinois Institute of
Technology - Chicago, USA
1996 – Diplom Universität
Stuttgart
Seit 1998 – architekten bda: FUCHS,WACKER.
Büropartnerschaft mit Thomas Wacker
STIPENDIEN
1993– Internationale Sommerakademie für bildende Künste in
Salzburg Klasse Coop-Himmelblau
1994 –Stipendium Universität Stuttgart Fakultät Baukonstruktion und Entwerfen - Prof. Seidlein - für das IIT - Chicago, USA
© Maks Richter
Interview
1994-1998 – Mitarbeit in
diversen Architekturbüros in
Stuttgart, München, Berlin, Freiburg, u. a. Otto Steidle, H.G.Merz,
HPP
Seit 1998 – architekten bda: FUCHS,WACKER. Büropartnerschaft mit Stephan Fuchs
Seit 2011 – Lehrauftrag für Entwerfen an der Fachhochschule
Rosenheim
Wie entsteht eine gute Kommunikation
zwischen Bauherrn und Architekt?
Interview mit Thomas Wacker von Fuchs Wacker Architekten Herr Wacker, bitte schildern Sie uns den Werdegang der gemeinsamen
Entwicklung eines Bauvorhabens; auf welchen Wegen lernen Sie die
Personen, Ihre späteren Bauherrn kennen?
Wir begehen drei Wege, wenn es um Akquisition geht. Der erste ist eine
gute Empfehlung von Freunden oder Geschäftspartnern, die ihren Bekannten ein gutes Ergebnis zeigen können. Dieser Weg war besonders
in den ersten Jahren unserer Selbstständigkeit sehr wichtig. Eine weitere
Möglichkeit ist die Publikation in Zeitschriften und Büchern, die dafür
sorgt, dass wir aufgrund wiederkehrender Präsenz einen Bekanntheitsgrad
erzielt haben. Der dritte Weg ist eine aktuelle Homepage. Um wirklich
im Gedächtnis zu bleiben, benötigt man aber alle drei Formen der sich
ergänzenden Akquisition.
Zudem nehmen wir auch immer gerne die Gelegenheit wahr, uns auf
Veranstaltungen zu präsentieren, die dem „Networking“ dienen. Hier
in der Region kennt man die Initiative „0711architekten“, bei der Fuchs
Wacker eines der Gründungsmitglieder sind. Auf solchen Veranstaltungen
gewinnt man das Vertrauen durch den persönlichen Kontakt, der sich im
direkten Gespräch ergibt. Hier hat man auch die Möglichkeit, dem Ruf
der Architekten, dass sie eher das Haus für sich bauen anstatt für ihre
Bewohner, entgegenzuwirken. Es scheint eine Befürchtung der Bauherrn zu
bestehen, dass Architekten deren Bauvorstellungen diskutieren, aber nicht
unbedingt darauf eingehen, obwohl es der Auftraggeber am Ende bezahlt.
8
Fotos: Maks Richter, Johannes Vogt, Brigida Gonzales
Welche Fragen stellen Sie dem Bauherrn, damit er seine Wünsche
formulieren kann?
Unsere Bauherrn leben so individuell, was sich in den Gebäuden widerspiegelt, die wir für sie bauen. Der Weg dahin gestaltet sich meistens
durch viele Gespräche in entspannter Atmosphäre, in denen sich die
Bauherrn öffnen und manchmal Geheimnisse oder Unzulänglichkeiten erzählen. Nur so gelangen wir zu einer persönlich zugeschnittenen Lösung. Meistens kommen Paare zu uns, die ihre Wünsche noch
nicht bis ins Detail formuliert haben. Gemeinsam entwickeln wir dann
den Prozess für die Gestaltung. Manchmal hat ein Bauherr schon eine
konkrete Vorstellung und versucht dann diese in Form von konkreten
Raumgrößen zu formulieren. Andere skizzieren eine Art Raumdiagramm,
das die Abhängigkeiten der Räume darlegt. Weitere zeigen uns Fotos
ihrer Lieblingsprojekte. Wir sind selbst immer wieder verblüfft, wie
genau man das treffen kann, was ein Bauherr sich zunächst noch gar
nicht vorstellen konnte.
Welche Rolle kommt dabei dem Baugrundstück oder der Himmelsrichtung zuteil?
Eine wichtige Frage. Neben den Wünschen des Bauherrn spielt das
Baurecht hier eine entscheidende Rolle, z. B wenn es um die Dachform
oder die Festlegung von Gebäudehöhen geht. Da greifen wir auf unsere
Erfahrung und unsere Ideen zurück um sinnvoll mit den Normen um-
© Brigida Gonzáles
© Brigida Gonzáles
© Johannes Vogt
© Johannes Vogt
Interview
zugehen, aber trotzdem nehmen die Vorschriften Einfluss. Besonders
Stuttgart ist diesbezüglich ein spezielles Feld. Anhand der Gebäudeform kann ich Ihnen genau sagen aus welchem Jahr der Bebauungsplan
stammt bzw. welche Landesbauordnung hier zu jener Zeit galt. Weil
die Freiheit der Gestaltung mit zunehmenden Jahren immer weiter
eingeschränkt wurde, arbeiten wir inzwischen auch gerne in anderen
Städten wie Frankfurt oder Berlin, mit einem deutlich liberaleren Baurecht. Auch die Orientierung, die sich in Besonnung, Zugänglichkeit,
Parkierung oder möglichen Emissionen zeigt, ist ein wichtiger Faktor
um ein Gebäude zu entwickeln.
Speziell in Stuttgart können die Hanglagen mit entsprechendem Ausblick einen Entwurf charakteristisch prägen. Es stellt einen Unterschied
dar, ob ein Hanggrundstück von unten oder von oben angefahren wird
und ob man den Eingang in den Keller legt oder das Haus von oben
entwickeln muss.
Wie verfahren Sie bei den Alterungsfähigkeiten von Materialien, z.
B. bei verschiedenen Holzarten?
Wir versuchen vor allem Materialien zu verwenden, deren Alterung
berechenbar bleibt. Was uns nicht gefällt, sind Werkstoffe die sich verändern und nach Jahren in Form und Farbe etwas gänzlich anderes
darstellen als zum Zeitpunkt des Einbaus. Wir schätzen Materialien
wie Holz, das auch in Form einer Lamelle, Wärme ausstrahlt. Um diese
Wärme und wohltuende Ausstrahlung aber zu generieren, arbeiten wir
stattdessen vorzugsweise mit verschiedenfarbig eloxierten Alulamellen.
Um den lebhaften Charakter zu erhalten, sind die einzelnen Lamellen
unterschiedlich breit sowie unterschiedlich stark. So entsteht im Gesamten dann ein Bild, das mindestens gleichermaßen warm, lebhaft
und angenehm in der Ausstrahlung ist, wie Holz. Natursteine haben
die Eigenschaft nach einigen Jahren eine Patina zu bilden und sehen
immer noch charaktervoll und wertig aus. Um einen schönen Kontrast
zu erhalten, stellen wir solchen Fassadenflächen gerne glatte Putzflächen
gegenüber, die eine handwerkliche Oberflächenqualität ausstrahlen.
Dafür gibt es ausgefeilte Techniken, welche jedoch nur wenige Handwerker beherrschen und zudem nicht preisgünstig sind. So kann sich
eine Fassade in verschiedene Materialien auflösen und unterschiedliche
Funktionen erfüllen, die optisch als eine harmonische Komposition lesbar
sind. Auch diese Eigenschaften einer Fassade mit einer künstlerischen
Qualität ist eine Form der Nachhaltigkeit. Ein Begriff der sich in den
meisten Fällen auf die Bereiche Haustechnik, Energieeinsparung und
Materialien bezieht.
Wie überzeugen Sie den Bauherrn, dass auch die Planung des Innensowie Außenraums in gleicher Formensprache sehr wichtig für den
Gesamteindruck des Gebäudes ist?
Die gestalterische Harmonie von innen und außen funktioniert nur, wenn
beim Ein- und Austreten sowie beim Durchschreiten des Hauses kein
Bruch entsteht. Vorraussetzung dafür ist ein ständiger Ansprechpartner,
der die vielen, einzelnen Gespräche führt. Nur so können Bauherrn und
Architekt zusammenwachsen und ein Gespür für die Wünsche und
Vorstellungen des Anderen bekommen.
Herr Wacker, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Das Interview führte Birgit Schmolke
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Architektur
Massives Haus mit Holzfassade
Großzügiges Gebäude umfasst drei separate Einheiten
Fotos: Christian Richters
In der Zeit von 1996 bis 1998 realisierten Schreiner-Architekten aus Stuttgart im Stadtteil Bot­
nang ein äußerst ungewöhnliches Haus, das auch
rund 15 Jahre nach seiner Fertigstellung immer
noch ein Hingucker ist. In bester Nord-WestHanglage und mit freier Aussicht auf Stuttgart
umfasst das Gebäude auf einer Grundstücksfläche von 920 m2 insgesamt 420 m2, wobei sich das
Objekt in ein Haupthaus, ein Einliegergebäude
und einen Büropavillon gliedert.
Das Haupthaus bietet den Nutzern ein durchdachtes System von Wegen und Plätzen, das
verschiedene Aufenthaltsbereiche mit unterschiedlichen und abwechselnden Raumqualitäten ausbildet. Dabei fungiert der großzügig gegliederte Wohn-/Ess- und offene Küchenbereich
als Mittelpunkt des familiären Lebens. Hier trifft
man sich zum Essen, zum Kommunizieren und
zum alltäglichen Austausch. Darüber hinaus
gibt es weitere Aufenthaltsbereiche, die jedoch
eher sekundär genutzt werden und die intensive
Bezüge zu den terrassierten Freiflächen bieten.
Während sich im Erdgeschoss der Wohn-, Essund Kochbereich sowie ein Gästezimmer, ein
11
Architektur
Arbeitszimmer, eine Dusche und das WC befinden, sind die Kinder im Obergeschoss untergebracht, wo ihnen neben den Schlafzimmern
auch eigene Bäder zur Verfügung stehen.
Das Einliegergebäude mit einer Wohnung, die
sich vom Garten- bis ins Erdgeschoss erstreckt,
wird ebenso wie der darauf aufgesetzte Büropavillon, in dem der Bauherr arbeitet, separat
erschlossen. Dies hat den Vorteil, dass das
Gebäude drei voneinander völlig unabhängig
nutzbare, autarke Einheiten besitzt und den
Bewohnern und Nutzer dieser Einheiten die
nötige Privatsphäre sichert. Zusätzlich sind
das Haupthaus und das Einliegergebäude von
ihrer Orientierung her derart ausgeprägt, dass
den jeweiligen Nutzern alleine dadurch ein hohes Maß an wohnlicher Intimität geboten wird.
Neben den drei Einheiten ist das Gebäude zudem mit einem 45 m2 großen Keller und einer
Dreifachgarage ausgestattet.
Bei dem Haus handelt es sich um Massivbauweise mit Außendämmung und einer ungewöhnlichen Lärchenholzfassade, die das gesamte
Gebäude umgibt. Auf wirkungsvolle Weise
heben sich von dieser natürlichen Fassade die
großflächigen Glaselemente ab, die als reine
Stahlkonstruktion ausgeführt sind.
Dank intensiver bau- und haustechnischer Maß­­
nahmen erreicht das Gebäude in seiner Energiebilanz einen Niedrigenergiestandard. Dazu
tragen auch weitere energetische und ökologische
Aspekte wie zum Beispiel die solare Brauchwassererhitzung, das begrünte Flachdach sowie die
erhöhte Wärmedämmung effektiv bei.
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Architektur
Ein harmonisches Ganzes
Fotos: Christina Kratzenberg
Elegante Villa mit raffinierten Einbauten
Die Villa liegt direkt in den Stuttgarter Weinbergen und bietet durch die großzügigen Verglasungen herrliche Ausblicke in die umgebende
Natur und auf die Stadt.
die Türen zu den Räumen im unteren Geschoss
und die Schränke der Garderobe sind in eine
raffinierte, umlaufende Verkleidung integriert:
Handwerklich perfekt ausgeführt und auf den
ersten Blick nicht erkennbar.
Die Stuttgarter Architekten Lee + Mir schufen
einen eindeutig strukturierten, kubischen Baukörper, der durch Vor- und Rücksprünge der
Fassade gegliedert wird. Die charakteristischen
Fensterbänder betonen die klare Form des strahlend weiß verputzten Baus, der zwei Geschosse
umfasst und 300 m² Wohnfläche bietet. Der Bau
wurde in 15 Monaten realisiert.
Das untere Stockwerk ist in den Hang des Weinberges hineingebaut. Große, leicht versetzt angeordnete Trittplatten inszenieren entlang einer
rechtwinklig zum Gebäude stehenden, weißen
Wandscheibe den Zugang zur Villa. Die flächenbündig gearbeiteten Garagentore und Türen sind
nahezu unsichtbar in eine homogene Aluminiumverkleidung integriert, was die elegante
Erscheinung der Villa unterstreicht. Innen öffnet
sich dann ein großzügiger Eingangsbereich, der
zum oberen Wohngeschoss hin orientiert ist und
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Die Türen zum Gästebereich und den Funktionsräumen lassen sich nach innen aufdrücken und
schließen dann selbst und leicht über Türschließer. Die Schranktüren verfügen ebenfalls über
eine elegante und integrierte, funktionale Grifflösung. Dies entspricht präzise dem Anspruch der
Architekten sowohl hohe ästhetische als auch
erstklassige funktionale Ansprüche zu erfüllen, um durch eine stringente Gestaltung aller
Bereiche eines Gebäudes ein maßgeschneidertes,
harmonisches Ganzes entstehen zu lassen, ideal
angepasst an die Individualität der Bauherren.
über die frei aus der Wand ragenden Treppenstufen aus Eichenholz erreicht wird. Raumhohe Glasscheiben sichern den Treppenaufgang.
Alle Funktionselemente in diesem Bereich wie
Das untere Geschoss beherbergt neben den
Kellerräumen und der Garage mehrere Arbeitszimmer, einen Wellnessbereich und einen
Gästebereich mit zugeordenetem Bad. Im oberen Geschoss sind der Wohn- und Essbereich
sowie zwei Kinderzimmer mit Kinderbad, das
Architektur
Elternschlafzimmer mit Elternbad und Ankleide
der Bauherren-Familie untergebracht. Hier, im
oberen Stockwerk, weitet sich der Blick, durch die
raumhohen Verglasungen und das Fensterband
im weitläufigen Wohn- und Essbereich sieht man
in verschiedene Richtungen und erlebt den fließenden Übergang von Innen und Außen.
gezielte Einschnitte mit schmalen horizontalen
Fenstern wird eine außergewöhnliche Belichtung
oberhalb des langgestreckten Spiegelschranks
geschaffen. Die geschickte Anordnung der
Fenster ermöglicht zwar den Ausblick von der
Badewanne in den Garten, gewährt jedoch keine
Einblicke von außen.
Im Gegensatz zu den großflächigen Verglasungen
im Wohnbereich der Villa zeigt sich das großzügig dimensionierte Bad eher geschlossen, über
Angrenzend an den Lichthof zwischen Schlafund Wohnbereich befindet sich ein leicht erhöhter, holzbeplankter Freisitz. Von diesem
zusätzlichen Sonnenplatz mit ebenfalls klarer
und zurückhaltender Formensprache bietet sich
ein freier Blick auf die umgebende Landschaft
der Weinberge sowie die Sichtachsen durch das
Haus.
Die Innenräume der Villa zeichnen sich durch
hochwertige Holzoberflächen aus. Alle Möbeleinbauten im Haus sind nach Entwürfen des Architekturbüros maßgefertigt. Mit ihren präzisen
Details sind sie maßgeblicher Teil der Entwurfs15
Architektur
idee und ergeben das gewünschte durchgängige
Gesamtbild. Das lebendige Nussbaumparkett
der Böden, das fein gezeichnete Makassar-Holz
der Möbel und die lackierten Einbauelemente
harmonieren sehr gut miteinander und bilden
mit ihrer warmen Ausstrahlung einen reizvollen
Kontrast zum feinen, hellen Kalkzementputz
der Wände.
Das Licht- und Deckenelement im Wohnzimmer
wurde aus Makassar-Holz und Acrylglas maßgefertigt und hat sowohl eine raumbildende als
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auch gliedernde Funktion. Auch das TV-Möbel
aus Makassar-Holz hat eine solche Doppelfunktion. Es bietet einerseits viel Stauraum für Geräte
und Zubehör, anderseits nimmt der Korpus die
Glaswand aus dem Erdgeschoss auf und führt
sie oberhalb des Möbels als Absturzsicherung
weiter. Im Anschluss an die weiß lackierte Küche
liegt unter dem Makassar-Thekenelement ein
aus Klarglas geschichtetes Lichtband, welches
zusammen mit dem umlaufenden Sideboard den
Übergang von der offenen Küche zum Wohnund Essbereich schafft.
Das Konzept der Innenraumgestaltung entspricht der Gestaltungsidee der Gebäudehülle,
dort gliedern die Vor- und Rücksprünge das
kubische Volumen. Eine ähnliche Wirkung erzielen die raumbildenden Möbeleinbauten und
Elemente. Diese Anmutung wird in den Innenräumen noch durch den Hell-Dunkel-Kontrast
gesteigert. Die warme Ausstrahlung der Hölzer
schafft Behaglichkeit trotz aller Reduziertheit
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Architektur
Transparent und klar
Fotos: Zooey Braun
Einfamilienhaus in Winnenden-Hanweiler schließt Baulücke in Hanglage
Eine zeitlose und klare geometrische Gebäudeskulptur, die sich in das Umfeld einfügt, sich
gleichzeitig aber bewusst von der umliegenden
Bebauung in Form und Gestalt absetzt. Diesem
Auftrag wurde der Neubau eines Einfamilienwohnhauses in Winnenden-Hanweiler gerecht.
Die Pläne stammen von Frank Architekten.
Charakteristisch für die Gemeinde Hanweiler
als Ortsteil der Kreisstadt Winnenden ist der
Weinbau und die Landwirtschaft. Das historische
Dorfbild ist weitgehend erhalten.Der Neubau
liegt in exponierter Hanglage und schließt eine
Baulücke im bestehenden Straßenzug. Architekt Arion Frank sah sich einem schwierigen
Planungskorsett gegenüber: Die selbst erzeugte
Baulücke durch den Abriss eines Bestandsgebäudes durfte nur durch einen Neubau gefüllt
werden, der den baurechtlich klar definierten
Baulinien und einer umgebenden Einheitsbebauung mit Satteldächern und im konservativen
Baustil gerecht werden muss. Mit planerischem
Geschick und unermüdlicher Zusammenarbeit
mit der Baubehörde konnte schließlich der moderne Entwurf realisiert werden. Dank der tal18
seitigen Freistellung der Gartengeschossebene
konnte die sich an den Traufkanten der benachbarten Gebäude orientierende Gebäudehöhenentwicklung problemlos eingehalten werden. Die
Hauptfassadenseite richtet sich gen Süd-Osten
und nutzt die Hanglage für zwei Wohnebenen
komplett aus. Das Raumprogramm ist auf die
Bedürfnisse einer vierköpfigen Familie zugeschnitten. Entstanden ist ein Neubau, der das
Zusammenspiel von zeitloser und moderner
Architektur verkörpert. So sorgt die vollflächige Verglasung der Hauptgebäudeseiten, auf der
Hang- und auf der Talseite, für ein Höchstmaß
an Transparenz und Durchlässigkeit. Die kur-
Architektur
zen Gebäudeseiten sind dagegen geschlossen
und bilden auf diese Weise die abgrenzenden
Wandflächen zur seitlichen Nachbarschaft.
Die raumhohe Verglasung sorgt dafür, dass
die umgebende Landschaft samt Gartenflächen
scheinbar zu den Innenräumen gehört: So entsteht eine beeindruckende Raumwirkung. Im
Gegenzug spiegelt sich dank der Sonnenschutzbeschichtung der Fenster die Landschaft nebst
Gebäuden in der Verglasung und bettet so das
Gebäude sehr harmonisch in die Umgebung ein.
Zum Einsatz kommen Materialien, die für ein
langfristig beständiges Erscheinungsbild im Innen- und Außenbereich sorgen. So dominieren im
Innern des Neubaus Sichtbeton und Naturstein.
Alle tragenden Wände und Decken wurden aus
Sichtbeton hergestellt, die Decken verfügen über
eine transparente, weiße Lasur. Die Elektroinstallationen wurden in den Decken eingelegt, stören also in keinster Weise das Gesamtbild. Die
Bodenbelagsflächen bestehen zum Großteil aus
dunklem Naturstein: Dieser ist geflammt und gebürstet. Zur Akzentuierung der Raumanordnung
19
Architektur
wurde Industrieparkett in Räuchereiche verlegt.
Bei den transparenten Fassadenflächen kommen
Fensterkonstruktionen aus schwarz pulverbeschichtetem Aluminium mit grün eingefärbter
dreifach Sonnenschutzverglasung zum Einsatz,
bei den geschlossenen Fassadenflächen horizontal
angeordnete Aluminiumhohlprofil Fassadenverkleidungen. Die gewählten Materialien vereinen
Funktionalität und Ästhetik stimmig miteinander.
Im Eingangsgeschoss befinden sich die Küche,
der Essbereich mit Galerie sowie das Kinderspielzimmer oder Arbeitszimmer. Küche und
Kinderspielzimmer verfügen über einen vorgesetzten Terrassenaustritt nach Süden, der sich
vollständig in die Gebäudekubatur integriert. Im
Gartengeschoss befinden sich Wohnbereich, Kinderzimmer, Elternschlafzimmer mit Badezimmer und unterschiedlich nutzbare Nebenräume.
Der Wohnraum selbst erstreckt sich über zwei
Ebenen. Alle nach Süden ausgerichteten Räume
des Gartengeschosses haben Zugang zur vorgelagerten Terrassenfläche. Fließende Übergänge
zwischen den Ebenen und den einzelnen Wohnbereichen sorgen für ein großzügiges Raumgefühl. Das Lichtkonzept wird mit Einbauleuchten
in Wand- und Deckenflächen den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen und Stimmungen
der Bewohner gerecht.
liert, dass trotz Hanglage nur ebene Flächen an
das Gebäude heranführen. Auf diese Weise entstand eine Terrassenfläche, welche den Außenraum großzügig nutzbar macht und das ruhige
Erscheinungsbild des Gebäudes unterstreicht.
Die klare Ausrichtung des Gebäudes lässt Innenund Außenraum fließend in einander übergehen.
Durch konsequentes Umsetzen reduzierter
Formensprache ist es gelungen, moderne Architektur wie selbstverständlich in ein traditionell
geprägtes Landschaftsbild einzufügen.
Der Geländeverlauf wurde behutsam so model-
www.frank-architekten.de
20
Architektur
Neuer Glanz für altes Gebäude
Umfassende Altbausanierung eines Mehrfamilienhauses
Inmitten einer Siedlung in Ludwigsburg, deren Bebauung zum größten Teil aus den 1940er
bis 1950er-Jahren stammt, befindet sich dieses
Mehrfamilienhaus mit drei Wohneinheiten. 1936
errichtet, verfügt das Gebäude über einen seitlichen in den 1980er-Jahren ergänzten Anbau im
Erdgeschoss sowie über zwei Schleppgauben, die
für zusätzlichen Lichteinfall im zweiten Obergeschoss sorgten. Da das mit Tondachziegeln
gedeckte und ungedämmte Dach stark sanierungsbedürftig war und der Bauherr zudem eine
Modernisierung der Innenräume wünschte, wurde das Archi­tekturbüro Schilling und Escher mit
der ener­getischen Fassaden- und Dachsanierung
sowie dem Umbau im Innenbereich beauftragt.
Die oberen, im ersten und zweiten Obergeschoss
liegenden Wohnungen sollten dabei zu einer
großzügigen Wohnung zusammengefasst werden. Darüber hinaus wünschte sich der Bauherr
die Integration eines Bades im Dachgeschoss,
so dass dieses fortan als Gästezimmer genutzt
werden kann.
Hinsichtlich der Dämmarbeiten an der äußeren
Gebäudehülle war es das Ziel, den ursprüng­lichen
22
Charakter des Hauses beizubehalten beziehungsweise zurückzugewinnen. Dabei sollte sich die
Grundform des Hauses wieder deutlicher von
dem ergänzten Anbau absetzen. Um dies zu
erreichen, lösten die Architekten die strenge
Fens­ter­a nordnung an der Westseite auf und
schufen stattdessen einen dem Essbereich zuge-
Fotos: Mark Daniel Schilling + Jan Escher
wandten großen französischen Balkon. Darüber
hinaus wurden im Zuge der Dachsanierung die
Schleppgauben entfernt. An ihre Stelle trat auf
der Südseite ein großes Dachliegefenster, welches
das Licht in den darunterliegenden Galerieraum
lenkt. Auf der Nordseite hingegen entschieden
sich die Projektleiter für eine längere Flachdach-
Architektur
gaube, die Kopffreiheit in WC und Bad schafft
und damit die Möglichkeit, die vom Bauherrn
gewünschte großzügige, bodengleiche Dusche
zu integrieren.
Im Rahmen der Modernisierung des Innenbereichs entstand in der oberen Wohnung ein
offen gestaltetes Wohnzimmer mit Zugang zu
einer Bibliothek, einer offenen Küche und einem Gäste-WC im Eingangsbereich. Um einen
Großteil an fließenden Räumen und Tageslichtdurchflutung zu gewährleisten, mussten einige
Wände weichen, deren Tragwirkung durch darüberliegende Wandträger sowie durch Unterzüge ersetzt wurden. Das Wohnzimmer erhielt
einen mittig angeordneten Luftraum, der eine
räumliche Verbindung zu der darüberliegenden
Galerie im zweiten Obergeschoss herstellt. Für
den gesamten Innenausbau kamen ausschließlich
hochwertige Materialien zum Einsatz wie massive
Eichendielen als Bodenbelag und edle Fliesen in
den Bädern. Zudem erhielt das gesamte Haus
einen Medienverteiler, der alle Zimmer in ein
integriertes Netzwerk einbindet.
www.schillingescher.de
23
© Niethammer, GEA (Reutlinger Generalanzeiger)
© Arjona
Architektur
Ein Pool in luftiger Höhe
Architekt realisiert ungewöhnliches Terrassen-Haus
Unter dem versetzten Satteldach, welches der
Bebauungsplan vorgab, schichten sich jeweils
drei Betonkuben stufenartig den Hang hinauf.
Durch die leicht versetzten Bauteile wurde das
Doppelhaus harmonisch gegliedert und durch die
anthrazit und weiß abwechselnde Anordnung der
Fassaden doch wieder miteinander verbunden.
Während ebenerdig die Architektur- und Planungsgruppe des Architekten arbeitet, steht in
den Obergeschossen des sparsamen Drei-LiterHauses Wohnen der besonderen Art im Mittel24
© Arjona
Mit „La Terrazza“ plante und baute der Architekt Matthias Intlekofer in Kirchentellinsfurt ein
ungewöhnliches Wohn- und Geschäftshaus, das
er gleich selbst bezog. Wie der Name schon vermuten lässt, zeichnet sich der Neubau, der als
Doppelhaus in schöner Aussichtslage konzipiert
wurde, durch seinen terrassenartigen Aufbau aus.
Dabei legte das Hanggrundstück bereits bei der
Entwurfsplanung nahe, hoch hinaus zu gehen.
Und so ragt das Terrassenhaus, das verschiedene
Wohn- und Arbeitsebenen umfasst, heute insgesamt 14 m in die Höhe.
punkt. Auffällig sind hier vor allem die großen
Wohnräume, die dank nahtloser Wohn-, Ess- und
Küchenbereiche gänzlich ohne Zwischenwände
auskommen. Lediglich zwei Säulen ziehen sich
durch das Haus, in welche auch sämtliche Leitungen integriert sind. Auf jeder Etage befindet
sich vor dem Wohnraum ein intensiv begrünter
Dachgarten, wobei nach dem Prinzip der Reisterrassen ein natürliches Bewässerungssystem
mit Drainage und Blähtonkügelchen dauerhaftes Rasengrün schafft. Das Regenwasser vom
Satteldach wird in die einzelnen Grünterrassen
von oben nach unten verteilt; bevor jedoch eine
Überflutung entsteht, schaltet sich eine Schwimmerballtechnik ein, welche das Wasser notfalls
hinaus in den Vorgarten leitet. Durch den grünen
Rasen auf den Dachterrassen scheinen diese in
die umgebende Landschaft direkt überzugehen,
Ein besonderes Highlight ist der Swimmingpool,
der sich über dem Garagengeschoss befindet.
„Den gewünschten Pool hinter dem Haus anzuordnen, entsprach nicht dem Optimum, da
sich hier weder die Sonnenseite noch die Aussichtsseite befindet“, sagt der Planer. Aus diesem
Grund hat der Architekt Matthias Intlekofer den
Swimmingpool über dem Garagengeschoss wie
einen großen Balkon zur Aussichts- und zur Sonnenseite hin zugewandt. Hoch oben, rund sechs
Meter über der Straße, ist der Badebereich nahezu
uneinsehbar.
Dank des Rasengrüns zwischen dem schiffsdeckartigen Holzboden und dem bodentiefen Pool
im ausladenden Balkon können die Bewohner
die Aussicht von ihren Dachterrassen im zweiten Obergeschoss aus genießen und haben dabei gleichzeitig das Gefühl, sie säßen in einem
Garten.
Beheizt wird das Gebäude mit einer Wärmepumpe, die vorgewärmte Luft aus der Garage bezieht.
„Das Haus ist gut gedämmt und konsequent wie
© Intlekofer
so dass die Bewohner den Eindruck erhalten, im
Wohnraum fast wie im Grünen zu sitzen. Ein
Effekt, der durch die Fenster, die gänzlich ohne
Unterzüge und Wandecken auskommen, zusätzlich verstärkt wird.
© Niethammer, GEA (Reutlinger Generalanzeiger)
© Niethammer, GEA (Reutlinger Generalanzeiger)
Architektur
mit einem Pullover warm eingepackt“, so Intlekofer. Als sparsames Drei-Liter-Haus entspricht
der Energieverbrauch drei Litern Öl je Quadratmeter im Jahr.
Im Innenausbau wurden anspruchsvolle Lösungen verwirklicht. Dazu gehören zum Beispiel
die wandbündige Integration der Küchen- und
sämtlicher TV-Geräte, sowie Netzwerke für alle
Medien einschließlich EDV.
Originell ist auch der flache Heizkörper, der
sich unter dem Doppelbett im Boden integriert
befindet. „Ich mag keine Fußbodenheizung im
Schlafzimmer und schon gar nicht Heizkörper an
den Wänden“, erklärt Intlekofer. Auch das uneinsehbare Badezimmer mit spektakulärer Aussicht
unterm Dach ist einmalig: Zu einer freistehenden Wanne mit großer Brunnen­armatur führen
beidseitig Treppen nach oben, so dass die Wanne zugleich auch als Waschbecken auf Stehhöhe
fungiert. Da sich die Glasfassade öffnen lässt,
können die Balkone mit den Dach­ausschnitten
als großzügige Sonnendecks und Relaxzonen
zur alltäglichen Entspannung genutzt werden.
www.architekt-intlekofer.de
25
Architektur
Architektur des Dialogs
Monolith aus Sichtbeton vereint alle Mitarbeiter unter einem Dach Fotos: Klaus Mellenthin für Blocher Blocher Partners
Die Anforderungen an ein zeitgemäßes Büro­
gebäude sind mannigfaltig. Das gilt umso mehr,
wenn unterschiedliche Disziplinen sich unter einem Dach wohlfühlen sollen, wie in diesem Fall:
Das neue Domizil von Blocher Blocher Partners
vereint nun die bislang auf drei Häuser verteilten
Büros der Unternehmensgruppe und repräsentiert zugleich die Unternehmenswerte durch
Innovation und Nachhaltigkeit. Dabei war der
Anspruch hoch – denn hier haben Kollegen für
Kollegen geplant. Entstanden ist ein ökologisch
vorbildliches Haus, von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Gold
zertifiziert.
Das neue Gebäude am Herdweg reagiert auf die
städtebaulich heterogene Situation mit einem
schlichten, aber markanten Solitär. Dem robusten Charme des Sichtbetons schmeichelt die ätherische Transparenz großzügiger Fenster­bänder.
Gliedernde Holzelemente geben der Fassade Tiefe, die klaren Linien geben ihr sowohl Ordnung
als auch Dynamik. Besonders charakteristisch ist
die Dachkonstruktion. Die Architekten nutzten
die Plastizität des Betons für ein räumliches Falt26
dach, das die vorgeschrie­bene, klassische Form
des Satteldaches völlig neu interpretiert. Das Gebäude besteht aus drei Vollgeschossen, Dach- und
Untergeschoss sowie einem rückwärtigen Sockelgeschoss mit Tiefgarage. Durch die Hanglage
erscheinen die erste und zweite Büroetage wie
schwebend. Die Topographie bedingt auch die
relativ große, mit Bambus begrünte Stützwand
nach Nordwesten. Das Dachgeschoss mit seinen
großzügigen Loggien bietet sonnendurchflutete Arbeitsplätze mit prachtvollen Ausblicken.
Vor der Garagen­einfahrt schiebt sich ein mono­
Architektur
lithisch geformtes Bauteil mit dem Treppenhaus
in den Herdweg. Durch diese Anordnung ist jede
Etage unabhängig zu nutzen. Vom Erd- und Gar­
ten­geschoss gelangt man ins Freie.
Die Schlichtheit der inneren Gestaltung korrespondiert mit dem äußeren Auftritt. Die offene
und klare Raumaufteilung lässt die Grenzen
zwischen den Arbeitsbereichen verschwinden.
Im Mittelpunkt der Planungen stand die Begegnungs- und Aufenthaltsqualität, um Teamgeist
und Wir-Gefühl zu stärken und die Arbeitsprozesse optimal zu verknüpfen. Alle Mitarbeiter
arbeiten mit Aussicht ins Grüne oder Fernblick
über die Dächer der Stadt. Das großzügige Casino
im Gartengeschoss öffnet sich zum Innenhof
und kann mit einer verschiebbaren Glaswand
mit dem angrenzenden Atrium zu einem großzügigen Versammlungsort verbunden werden.
Das Atrium bildet einen beeindruckenden Luftraum, in dem eine vom Mikadospiel inspirierte
Lichtinstallation hängt. Von der offen gestalteten
Stahltreppe, die vom Gartengeschoss bis unters
Dach reicht, ergeben sich vielfältige Blickbezüge.
www.blocherblocher.com
27
Architektur
Panorama-Haus im Bauhausstil
Modernes Gebäude mit Aussicht
Der schlichte Kubus in horizontaler, naturbelassener Lärchenholzschalung zeigt mit seiner
klaren Linienführung und reduzierten Materialwahl, wie schön die kompromisslose Moderne
sein kann. Ruhig und transparent entfaltet sich
die Komposition des Entwurfs auf vier Geschossebenen, wobei das vierte Geschoss den Dachgarten als Logenplatz inmitten der Landschaft
umfasst. Indem sich das Gebäude an den Hang
anschmiegt, nutzt es die landschaftlichen Gegebenheiten optimal aus und ermöglicht den Bewohnern über die Dächer der Nachbargebäude
hinweg einen Blick zum nahegelegenen See. Eine
Aussicht, die sich sowohl von den Terrassen als
auch von den Innenräumen aus genießen lässt.
Denn dank raumhoher Fenster und großzügigen Verglasungen nach Osten und Süden wird
der Bezug zur Landschaft auch von innen nach
außen hergestellt.
Licht und Durchsicht spielen bei dem Kubus als
Grundmotiv eine große Rolle. So dienen filigrane, in der Optik der Außenfassade gestaltete
Schiebefaltläden als individueller Sonnen- bzw.
Sichtschutz und erzeugen interessante Lichtspiele
28
Fotos: Baufritz
Architektur
im Inneren. Von den schönen Designfallrohren
an der Außenecke bis hin zur Einbindung der
Garage ist die gesamte Architektur bis ins Detail
durchdacht, was auch die besonders wartungsarme naturbelassene Fassade sowie die Skalarfenster beweisen.
Von der Treppe, den Fliesen im Bad bis hin zur
Außenfassade oder der Gestaltung der Außenanlagen fügt sich jedes Element harmonisch in das
Konzept. Dank einem einheitlich abgestimmten
Material- und Farbmix im Innenraum entsteht
ein Raumfluss, während die Kombination aus
Hell und Dunkel zugleich für spannende Kontraste sorgt. Im Erdgeschoss bildet der offen
gestaltete Koch-, Ess- und Wohnbereich den
Familien-Treffpunkt, wobei der Design-Kamin­
ofen mit Holzregal gleichzeitig als „Raumteiler“
fungiert und wohlige Wärme verbreitet. Geradläufige Treppen führen in das Obergeschoss, wo
eine Galerie mit edlem Ganzglasgeländer eine
Verbindung zwischen den beiden Geschossen
herstellt. Ausgestattet mit einem Schlafzimmer
inklusive Ankleide und einem großzügigen Bad
mit freistehender Badewanne sind in der 2. Etage
die privaten Räumlichkeiten untergebracht. Das
„Penthouse“ wiederum dient als Refugium, während das Untergeschoss, das durch die Hanglage
optimal genutzt werden kann, das Raumangebot
um ein Apartment, ein Weindepot und vieles
mehr erweitert. Neben der Architektur sind auch
die technischen Fakten erwähnenswert. So erzielt
die eingebaute Wasser-Wärmepumpe, kombiniert
mit dem 37 cm starken Wandaufbau mit natürlicher Hobelspandämmung als KfW-Effizienzhaus 70, geringste Energiekosten. Zudem schützt
das Gebäude dank eines Gesundheitskonzepts,
das den Einsatz schadstoffgeprüfter Materialien bis hin zur Schutzhülle gegen Elektrosmog
einschließt, nicht nur die Bewohner des Hauses,
sondern auch die Umwelt.
www.baufritz-cf.de
29
innenArchitektur
Vorher
Open-Space im Altbau
Fotos: David Franck
Architekturbüro erweitert seinen Standort
Moderne Arbeitsplätze, eine gezielte Licht­f üh­
rung und eine reduzierte Farbwahl, die sich
im Wesentlichen auf weiß, schwarz und silber
beschränkt – fast könnte man meinen, in einer
Zentrale der Raumfahrt oder einem Drehort für
den nächsten Science-Fiction-Film gelandet zu
sein, wenn man die neuen Räumlichkeiten des
Architektur- und Generalplanerbüros Unit 4
betritt. Das Interieur wirkt puristisch sowie zukunftsorientiert und nichts weist darauf hin, dass
sich diese Büroetage in einem Altbau befindet.
Und doch ist das dreigeschossige Gebäude, das
von der 1948 gegründeten Staubsaugerfirma
Progress Verkaufs-GmbH als Verwaltungsbau
errichtet wurde und seit vielen Jahren leer stand,
bereits mehr als fünf Jahrzehnte alt. „Der Altbau
erwies sich für uns geradezu als ideal, als wir auf
der Suche nach einer Erweiterung für unseren
Standort in Stuttgart waren“, erzählt Stefan Baier, einer der beiden Geschäftsführenden Gesellschafter der Unit 4. „Aufgrund der dreiachsigen
Stützen/Decken- Konstruktionsweise mit selbsttragender, gerasteter Fassade konnten wir hier
auf einer Fläche von 485 m2 unsere Vorstellungen
30
verwirklichen und die vorhandene Büroetage
auf Basis unserer Arbeitsphilosophie und den
vertrauten Büro- und Kommunika­tionsabläufen
optimiert umgestalten“, ergänzt sein Partner
Peter Menius.
Dabei war der gestalterische Grundgedanke
von der Möglichkeit des Rückzuges auf das
Wesentliche und die Entfaltung in dem eigenen
Kokon geprägt. Um dies zu erreichen, wurden
die ehemaligen Räumlichkeiten bis auf die Kon-
innenArchitektur
struktionsmerkmale reduziert und entsprechend
den Bedürfnissen der Architekten neu definiert.
Aufgrund der Firmenphilosophie und der Unternehmensausrichtung lag der Schwerpunkt
vor allem in der Integration aller Arbeitsplätze
in einem Open-Space-Arbeitsbereich. Mit Hilfe
einer halbhohen Innenraumzone wird der OpenSpace als Versorgungseinheit sowohl für die
technische Grundinstallation als auch für den
alltäglichen Arbeitssupport akzen­tuiert. Dabei
bilden die halbhohen schräg verlaufenden Wandscheiben neben der technischen Versorgung der
Arbeitsplätze auch die statische Grundlage für
die Arbeitsplätze. Durch das morphoide Design
der Arbeitsplätze und der dazugehörigen Wandscheibe gehen die Arbeitsplätze in den Empfang
und anschließend wieder in Arbeitsplätze über.
Auf diese Weise ist es gelungen, ein fließendes
Ganzes entstehen zu lassen. Sowohl der Beginn
als auch das Ende verschwimmen, so dass der
Übergang einzelner Funktionsbereiche und die
Integration baulicher Zwänge ohne Pointierung
verlaufen können. Eine weitere Stärke des Konzeptes der kokonhaften Gestaltung liegt zudem in
der Kargheit und der Reduktion von Materialen.
Kontraste entstehen lediglich durch verschiedene
Helligkeitswerte, die es ermöglichen, auf Farben
vollständig zu verzichten.
www.unit-4.com
31
Innenarchitektur
Überraschende Mischung
Fotos: Brigida Gonzáles
Ein Concept Store voller sinnlicher Erlebnisse
Der neue Flagshipstore „podium“ des Modelabels
0039italy in den Königsbau Passagen wurde als
Conceptstore entwickelt und von den Architekten Fuchs Wacker aus Stuttgart entworfen, die
bereits mehrere Läden für das Inhaberpaar realisiert haben. Auf einer Fläche von 400 m² vereint das exklusive und elegante Geschäft Mode,
Kunst, Bücher, Kaffee-Lounge und – einzigartig
– ein Dayspa als Wellnessoase und schafft so ein
außergewöhnliches Einkaufserlebnis. Nicht nur
die Kollektionen des eigenen Labels werden in
dieser introvertierten, clubartigen Atmosphäre
inszeniert, sondern darüber hinaus vervollständigen 30 andere Marken, die zu den Produkten
von 0039italy passen, das Angebot in dem schicken Laden.
Schon die äußere, geschlossen wirkende Erscheinung des Geschäftes ist anders als gewohnt. Um
der Beliebigkeit der üblichen Ladengestaltung in
Passagen zu begegnen, wurde der neue Flagshipstore zur Mall hin vollständig geschlossen und
reduziert gestaltet. Lediglich die beiden „Schaukästen“ zeigen, worum es hier geht und wecken
die Neugier einzutreten und mehr zu entdecken.
32
Von innen heraus ermöglicht die offene Blickachse zum Schlossplatz hin das Wahrnehmen
der geschäftigen Großstadt und verstärkt das
Club-Gefühl. Dieses wird an Samstagen besonders intensiv erlebt, wenn ein DJ seinen Platz am
Tresen einnimmt und die passende Musik auflegt.
Die überraschende Mischung von Sortimenten
und Marken im neuen Geschäft in Kombination
mit den Bereichen Lounge und Wellness wird
gestalterisch durch eine lockere Zonierung der
Ladenfläche betont. Auch das Dayspa bildet keine
Innenarchitektur
abgeschlossene Einheit, so bleibt der großzügige
Raumfluss trotz unterschiedlicher Nutzungen erhalten und erfüllt gleichzeitig die Bedürfnisse
der Kunden nach Ruhe und Intimität. All das
macht einen Besuch im neuen Shop zu einem
sinnlichen Erlebnis.
Der weitläufige Raum wird durch eine lockere
Möblierung eindeutig strukturiert. Der Kunde
findet sich trotz der vielfältigen Nutzungsbereiche problemlos zurecht, alles ist in seiner jeweiligen Funktionalität sofort erkennbar. Das gesamte
Interieur ist mit viel Liebe zum Detail und einer
warmen, stimmigen Farbgebung geschmackvoll
und hochwertig gestaltet. Die Umkleiden stehen
als farbige Rotunden frei im Raum. Ihre Konstruktion aus bronziertem Stahl wurde mit di-
ckem Samt verkleidet und mit Messingbändern
eingefasst. Die einladenden Sitzmöbel sind wie
Kunstobjekte im Raum angeordnet und schaffen in Verbindung mit den Stehleuchten eine
wohnliche Atmosphäre, fast so, als wäre man
bei seiner besten Freundin zu Besuch. Diese einzigartige Stimmung zu erzeugen, war das Ziel
der Architekten und des Inhaberpaares, die jetzt
seit zwölf Jahren lässig-mediterrane Kollektionen
entwerfen und verkaufen.
www.fuchswacker.de
33
Gewerbliche Bauten
Schöne Mittagspause
Fotos: kab-Architekten
Neues Casino lädt zur erholsamen Mahlzeit ein
Schon längst haben Studien erweisen: Je an­
sprechender das Umfeld ist, umso leistungsbe­
reiter und produktiver sind auch die Menschen,
die darin arbeiten. Dabei ist nicht nur die Attrak­
tivität der Büroräume entscheidend, sondern auch
die Gestaltung der Kantine. Statt trister, lieblos
eingerichteter Orte der schlichten Nahrungs­
aufnahme, sind heute Räumlichkeiten gefragt,
in denen Mitarbeiter gerne ihre Mittagspause
verbringen.
Wie so etwas aussehen kann, zeigt das neue
Firmencasino des weltweit tätigen Maschinen­
bauunternehmens Oskar Frech am Standort Plü­
der­hausen. Mit dem Ziel, besondere Anreize zur
langfristigen Bindung wertvoller Mitarbeiter zu
schaffen, gab das Unternehmen die Erneuerung
der Betriebskantine in Auftrag. Nach erster Be­
gutachtung schlugen die kab - Architekten, einen
Neubau vor, der dem Standort eine eigenständige
Identität geben sollte.
2009 verwirklicht, fügt sich der eingeschossige
Pavillon in den Winkel ein, der von den bestehen­
den Werksbauten gebildet wird. Dabei orientiert
34
er sich zum Werkseingang mit freiem Blick auf
benachbarte Wiesen und die umliegenden Hänge
des Remstales. Im Gegensatz zu den kubischen
Körpern des Verwaltungsbaus und der Monta­
gehalle, erhielt das Casino eine scharfkantige
und unregelmäßige Grundform, die sich durch
das Dachfaltwerk auch in der dritten Dimension
fortsetzt. Damit wurde bewusst ein Kontrast zu
Gewerbliche Bauten
den eher nüchternen Zweckbauten geschaffen,
der gleichsam als Signal für die besondere Nut­
zung des Pavillons dient. Auch die Aufstände­
rung des Fußbodens und die optische Ablösung
vom Gelände signalisieren diese Sondernutzung
und zeigen an, dass hier ein besonderer Ort der
Kommunikation geschaffen wurde, der dank der
gewollten Distanz zur nahen Arbeitswelt auch
Raum zur Entspannung bietet.
Zur Aussichtsseite nach Norden öffnet sich
die Fassade mit einer raumhohen Verglasung
vollständig als tragende Pfosten-Riegel-Kon­
struktion. Das Dach ist als statisch wirksames
Faltwerk konstruiert und ermöglicht so mit bis zu
20 m Spannweite einen stützenfreien Innenraum,
der von den attraktiven Ausblicken ins Grüne,
der bewegten Untersicht des gefalteten Daches
und den fließenden Formen des gut zonierten
Speisebereiches geprägt ist.
Auch wenn der Neubau in erster Linie als Fir­
menkantine und zur Kundenbewirtung der Firma
Frech dient, kann er aufgrund seiner flexiblen
Grundanlage zusätzlich als Veranstaltungsund Seminarraum genutzt werden, der bei einer
Reihenbestuhlung Platz für bis zu 200 Personen
bietet. In der warmen Jahreszeit sorgt zudem die
anschließende „schwebende“ Terrassenplattform
für weitere Möglichkeiten der Bestuhlung.
Zusätzlich zu dem neuen Identifikationspunkt
nach innen hat der Bauherr mit dem Neubau
des Casinos noch etwas anderes erreicht: Eine
nachhaltige und werbewirksame Aufwertung
des Erscheinungsbildes nach außen für das Un­
ternehmen sowie einen attraktiven architekto­
nischen Akzent für das Gewerbegebiet West in
Plüderhausen.
www.kab-architekten.de
35
GEWERBLICHE BAUTEN
Eine Visitenkarte fürs Unternehmen
Schulungs- und Bürogebäude setzt Akzente Fotos: Richard Bryant
Das Gebäude K ist der erste realisierte Bau des
Sto-Masterplans. Er symbolisiert das Vertrauen
der Sto AG in die Zukunft und ihr Engagement
für den Standort Weizen im südlichen Schwarzwald: Am südöstlichen Ende der Fabrikationsanlagen integriert sich der Baukörper als weithin
sichtbares Zeichen in die Landschaft.
Das dem Gebäude zugrunde liegende Konzept
sieht vor, verschiedene Funktionen in unterschiedlichen Baukörpern zum Ausdruck zu
bringen. Umgesetzt wurde dies in einem klar
gegliederten Bauwerk, das sich aus dem zweigeschossigen Sockel für Schulungsräume, dem
scheinbar schwebenden, viergeschossigen Bürobaukörper und dem zwischen den beiden vermittelnden, elliptischen Ausstellungsbereich
zusammensetzt.
Das Schulungsgebäude basiert auf einem quadratischen Grundriss von etwa 23 m Kantenlänge
und erstreckt sich über die unteren Geschosse.
Die unterste Etage und der ihr vorgelagerte Hof
dienen der praktischen Schulung von Kunden
und Mitarbeitern, die hier den Umgang mit den
36
Produkten der Sto AG erlernen. Für die theoretische Schulung sind auf der darüberliegenden
Ebene drei Workshop- bzw. Seminarräume angeordnet, die sich mit flexiblen Trennwänden
unterteilen oder vergrößern lassen.
Die schmale, elliptische Eingangsebene mit Blick
ins Wutachtal erfüllt eine Doppelfunktion: Sie
bildet den Hauptverteiler im Gebäude, wird in
Verbindung mit dem Ausstellungsbereich der
Ebene 2 aber auch als Ausstellungsfläche genutzt.
GEWERBLICHE BAUTEN
Hier präsentiert das Unternehmen Sto-Produkte
wie beispielsweise farbige Wandoberflächen und
Deckenbeschichtungen in ihren speziellen Anwendungsbereichen.
Der Zugang zur Eingangsebene erfolgt über eine
Brücke, die das Gebäude K mit dem Zentralen
Garten und dem Haupteingang der Fabrik 2003
verbindet. Für ge­sell­schaftliche Veranstaltungen
lässt sich der elliptische Baukörper zur großen
quadratischen Terrasse hin öffnen.
Der rechteckige, gestufte Büroflügel ist ebenfalls
auf den Haupteingang der Fabrik 2003 ausgerichtet. Von Stützpfeilern getragen erhebt er sich
scheinbar schwebend über das elliptische Foyer. Öffnungen in den Geschossdecken ermöglichen wechselnde Blickbeziehungen zwischen
den einzelnen Gebäudeebenen. Die Schulungsräume, die Eingangs- und Ausstellungsebenen
und die Büroetagen sind auf diese Weise offen
miteinander verknüpft. Mit seiner strahlend
weißen Putzbekleidung zeigt das Gebäude K
eine Sto-typische Fassade. Seine zum Tal orientierte Schmalseite ist als einladende Geste
geneigt und präsentiert das schräg stehende
Sto-Logo.
www.wilfordschupp.de
37
Gewerbliche Bauten
Nachhaltig ansprechend
Supermarkt in Wangen (Kr. Göppingen) lockt mit angenehmer Einkaufsatmosphäre
Wochenmarkt-Atmosphäre, außergewöhnliche,
marktkonzeptionelle Ideen wie ein Getränkekühlraum oder ein Bäckerei-Drive-In und das
ansprechende Café mit Terrasse haben den neuen
Supermarkt in Wangen schon längst zu einer beliebten Einkaufsmöglichkeit gemacht.
Nicht zuletzt trägt dazu auch die Eingangssitua­
tion bei, die dem Kunden bei einem 8 m hohen
Oberlicht und einer maximalen Regalhöhe von
1,60 m einen guten Überblick über den gesamten
Markt und sein Angebot ermöglicht. Direkt im
Anschluss an den Eingangsbereich schließen sich
das Café, dessen Terrasse einen weiten Ausblick
auf die Schwäbische Alb und die angrenzenden
Obstbaumwiesen bietet, die Bäckerei, die Obstabteilung sowie die Kassenzone an.
Dabei sind alle Bereiche in ein natürliches Licht
getaucht, wodurch die angenehme Atmosphäre
eines Wochenmarktes oder einer Markthalle
suggeriert wird. Ein Effekt, der durch die alter­
nierende Konzeption hoher und niedriger Bereiche entsteht, welche die Integration von großflächigen Oberlichtern ermöglicht hat. Dank
38
Fotos: Brigida Gonzalez
Gewerbliche Bauten
dieser Bauweise kann der Stromverbrauch des
Supermarktes deutlich reduziert werden, was
dem nachhaltigen Konzept zusätzlich zugute
kommt. Dementsprechend handelt es sich bei
den eingesetzten Leuchten um energiesparende
Lampen und entsprechende Steuerungen.
Die ursprüngliche Überlegung, die Oberlichter
mittels eines Gitterrostes zu beschatten, wurde
recht schnell wieder fallen gelassen. Denn schon
während der Bauphase hat sich gezeigt, dass
im Markt durchgängig angenehme Temperaturen herrschen und das Gebäude weit davon
entfernt ist zu überhitzen. Dies ist vor allem
der Gebäudehülle zu verdanken, die mit guten
Wärmedämmwerten vor Witterungseinflüssen
schützt und das ganze Jahr über für ein gleichmäßiges Klima sorgt. Zusätzlich ist das Dach
des Supermarktes begrünt, so dass im Sommer
ein kühlender Einfluss durch die Wasserverdunstung entstehen kann und im Winter eine
zusätzliche Dämmung vorhanden ist. Was sich
ebenfalls positiv auf die Energiebilanz auswirkt,
ist die Raumhöhe, die eine günstige Temperaturschichtung ermöglicht. Während die warme
Abluft durch die Oberlichter entweichen kann,
wird kühle Luft von unten nachgeführt. Auf
diese Weise kann die Tag- als auch die Nachtlüftung unterstützt und auf eine Gebäudekühlung
vollständig verzichtet werden.
Die Kühlräume und sonstigen Kühlanlagen
werden mittels einer zentralen CO2 Kühlanlage
betrieben, was den Vorteil hat, dass keine Abwärme der Kühlanlagen in den Markt gelangt
und ihn so aufheizen kann. Ebenfalls positiv ist,
dass die CO2 Anlage für diesen Markt rund 15 %
weniger Energie verbraucht und das Gebäude –
wie geplant – zu einem Supermarkt macht, der
sich durch ein rundum nachhaltiges Konzept
auszeichnet.
www.schiller-architektur.de
39
© Zweckverband Flugfeld
© Friedrich Stampe
Stadtentwicklung
Startklar für neue Ziele
Der Flugplatz Böblingen blickt auf eine lange
Geschichte zurück: 1915 eröffnet, diente das
Areal zunächst dazu, Flugzeugführer und Beobachter für militärische Zwecke auszubilden.
Nachdem rund zehn Jahre später das erste Linienflugzeug in Böblingen landete, wurde bald
darauf eine neue Flugzeughalle errichtet. Ein für
diese Zeit hochmodernes Empfangsgebäude, in
dem ein Hotel, ein Restaurant, der Zoll sowie
die Gepäckabfertigung untergebracht waren.
Ab 1937 wurde der Flugplatz Böblingen wieder
für militärische Zwecke genutzt, bis mit dem
Kriegsende die Fliegerei auf dem ehemaligen
Landesflughafen ebenfalls ein Ende hatte. Ab
diesem Zeitpunkt bis zum Jahre 1992 hatten
die Amerikaner das „Hausrecht“ und nutzen
die große Fläche unter anderem als Reparaturwerkstatt für Fahrzeuge der US-Armee.
Nachdem das Gelände jahrelang ungenutzt blieb,
entsteht auf dem 80 ha großen Areal seit gut zehn
Jahren ein hochwertiges Gewerbe-, Dienstleistungs- und Wohnqaurtier. Hier sollen innerhalb
der nächsten Jahre ca. 7.000 Arbeitsplätze und
1.600 Wohneinheiten für 4.000 Bewohner ge40
© Zweckverband Flugfeld
Auf dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen entsteht ein hochwertiges Quartier schaffen werden. Beeindruckende Zahlen, die
das Flugfeld zu einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands machen.
Im Anschluss an den städtebaulichen Wettbewerb wurde im Jahr 2000 ein Entwurf gewählt,
der mit zahlreichen Vorzügen überzeugen konnte. Dazu gehörte die Kombination von Gewer-
be und Dienstleistungen mit Wohn-, Freizeit-,
Bildungs- und sozialen Infrastrukturen ebenso
wie die Entwicklung von attraktiven Standorten
für Unternehmen.
Was das Flugfeld zu einem attraktiven Standort
zum Leben und Arbeiten macht, ist vor allem
eine optimale Infrastruktur. Rund um den lan-
© Zweckverband Flugfeld
© Zweckverband Flugfeld
Stadtentwicklung
© Zweckverband Flugfeld
gen See mit vielen Grün- und Spielflächen und
einladenden Plätzen gibt es jede Menge Möglichkeiten, die Freizeit zu genießen und gleich vor
der Haus- bzw. Firmentür neue Energien zu tanken. Darüber hinaus sorgen Kindertagesstätten
und Schulen für eine Betreuung gleich vor Ort.
Und sollte es doch einmal in die weitere Umgebung gehen, bietet der öffentliche Nahverkehr
günstige Verkehrsanbindungen in die Region.
Das Flugfeld ist in verschiedene Baugebiete unterteilt. Dazu gehört beispielsweise die „Parkstadt“,
die neben Dienstleistungen und Einzelhandel vor
allem Wohnmöglichkeiten zu bieten hat. Im Baugebiet „Forum“ hingegen spielt das Wohnen eine
eher untergeordnete Rolle, da hier in erster Linie
Platz für Dienstleistung, Forschung, Entwicklung
und Hightech, Kultur, Event und Freizeit, Hotel
und Gastronomie, Soziales und Gesundheit ist.
Verschiedene Quartiere sind bereits realisiert.
So konnte das „Quartier 20“ bereits im vergangenen August bezogen werden. Insgesamt 121
Wohnungen mit zwei, drei und vier Zimmern
sowie eine Gewerbeeinheit wurden durch die
Mörk Projektträger + Immobilien GmbH erstellt.
Im April dieses Jahres folgte dann der Startschuss
für das „Quartier 11“ in der Parkstadt Ost. Auf
rund 5.180 m2 trägt die Strabag Real Estate mit
drei Gebäudekomplexen zur weiteren baulichen
Entwicklung des Flugfeldes bei und kann nun mit
der Umsetzung eines herausragenden Wohnprojektes starten. Direkt an der „Grünen Mitte“ entstehen 143 Wohneinheiten in drei Gebäudekomplexen mit einer Wohnfläche von ca. 12.000 m2
sowie 215 Tiefgaragenstellplätzen nach Plänen
des Architekturbüros Willwersch Architekten.
Neben der attraktiven Wohnbebauung liegt bei
den Planern vor allem auch der Schwerpunkt
darauf, weitere hochwertige Unternehmen für
die gewerbliche Aufsiedlung zu gewinnen.
www.flugfeld.info
41
ausflugstipp
SCHLOSS HEIDELBERG
Fotos: Stefan Müller
Besucherzentrum ist der erste Neubau seit 400 Jahren Das Schloss Heidelberg zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der Renaissance nördlich der Alpen. Mit über einer Millionen Besucher im Jahr
gehört die berühmte Ruine zu den beliebtesten
Touristenzielen Deutschlands. Grundsteinlegung
des neuen Besucherzentrums - entworfen vom
Architekten Max Dudler - war im Sommer 2010,
fertiggestellt wurde der Bau Ende 2011.
Im neugebauten Besucherzentrum erhalten die
Gäste Informationen für ihren Besuch der Museumsanlage. Das Zentrum ist seit 400 Jahren
der erste Neubau auf der Schlossanlage. Der Bau
befindet sich außerhalb des alten Wehrrings
am Eingangsportal zu Schloss und Garten. Die
Architektur fügt sich selbstverständlich in die
historische Wehranlage ein: Sie greift Elemente
der vorhandenen Gebäude auf und interpretiert
diese neu. So verweisen zum Beispiel die über
zwei Meter tiefen Laibungen der in den Baukörper eingeschnittenen Fenster auf die Formen der
angrenzenden Sattelkammer mit den ebenfalls
tief eingeschnittenen, großformatigen Öffnungen. Die breiten Außenwände des Besucherzentrums haben darüber hinaus eine ganz praktische
42
Funktion, sie bergen die Nebenräume und die
Treppen. Das Zentrum des Gebäudes bleibt frei,
Einbuchtungen bieten Platz für Vitrinen, Regale
oder Sitzgelegenheiten.
Im Fassadenbereich kommt der für Heidelberg
typische Neckartäler Hartsandstein zum Einsatz.
Verbaut wurde die rot-weiß geflammte Varietät in
Form von Mauersteinen - mit gesägten Fugenflächen und gespaltenen Sichtflächen. Die Dachflächen und Terrassen wurden mit diamantgeschliffener Oberfläche, die Pflastersteine im Umgriff
ausflugstipp
Neckartäler Hartsandstein
Beim Neckartäler Hartsandstein handelt
es sich geologisch gesehen um einen Sandstein des unteren Buntsandsteins (Alter
rund 250 Millionen Jahre) mit überdurchschnittlich guten technischen Eigenschaften. Er ist uneingeschränkt für den Einsatz
im Innen- und Außenbereich geeignet.
www.natursteinverband.de
des Gebäudes mit kugelgestrahlter Oberfläche
und gespaltenen Fugenflächen erstellt. Auf diese
Weise entstand aus einem nachhaltigen Baustoff
ein einzigartiges Gebäude aus Neckartäler Hartsandstein, das - ähnlich dem historischen Schloss
Heidelberg - lange überdauern wird.
Die rauen Steine sind zu einer monolithisch
wirkenden Mauer gefügt, deren Fugen auf ein
Mindestmaß reduziert sind. Das Mauerdetail ist
eine zeitgenössische Interpretation des von Hand
behauenen Bruchsteinmauerwerks der historischen Stützmauer. Die äußeren Oberflächen des
Besucherzentrums zeigen viel Relief, die inneren
hingegen sind glatt. Die großen Glasflächen der
Fenster sind bündig in die weiß verputzen Wände
eingelassen, ebenso die Lichtfelder in den weiß
verputzten Decken. Der Bodenbelag besteht aus
einem hellblauen, geschliffenen Terrazzo. Alle
festen Einbauten in den Einbuchtungen sind aus
Kirschholz gefertigt, ebenso alle Türen und sonstigen Ausstattungsgegenstände. Ein räumliches
Leitsystem trägt dem hohen Publikumsverkehr
Rechnung: Die Besucher werden von der Eingangshalle zunächst zum museumsdidaktischen
Raum geleitet. Von dort aus geht es auf die Dachterrasse mit erhöhtem Blick auf das Schloss und
zurück über die Außentreppe auf der Rückseite.
www.maxdudler.com
43
© Christian Richters
© Christian Richters
Öffentliche Bauten
Architektur für die Kunst Homogenes Gebäudeduo an der Rems
Fotos: Christian Richters, Peter Oppenländer
© Christian Richters
Flankiert von Waiblingens historischer Stadt­
mauer, direkt am Ufer der Rems gelegen, ziehen
seit 2008 zwei Neubauten die Blicke auf sich.
Während in dem kleineren Gebäude die Kunst­
schule Unteres Remstal untergebracht ist, befin­
det sich in dem größeren Komplex die städtische
Galerie Stihl Waiblingen. Im Mai 2008 eröffnet,
präsentiert sich die Galerie als ein Ausstellungs­
haus, das auf Arbeiten auf bzw. aus Papier spezia­
lisiert ist und bereits über 150.000 Besucherinnen
und Besucher nach Waiblingen geführt hat.
Um äußerlich eine Verbindung zwischen den
beiden Gebäuden zu schaffen, umschließt eine
homogene Haut aus durchscheinendem Indus­
trieglas die beiden Gebäude.
Doch nicht nur durch ihr ähnliches Aussehen
und ihre iden­tische Höhe wird deutlich, dass die
Baukörper in enger Beziehung zueinander stehen:
Indem sie bewusst mit Enge und Weite spielen,
treten sie in einen räumlichen Dialog. „Es sind
zwei Solitäre, doch sie sprechen die gleiche Spra­
che und haben etwas Gemeinsames“, beschreibt
der Stuttgarter Architekt Hartwig N. Schneider
44
seine Neubauten. Auch die landschaftlichen
Eigenheiten dieses Ortes werden durch sie ge­
stärkt. Zum Wasser hin legen sich Terrassen an
die Uferböschung vor den Gebäuden, zur Stadt
hin öffnet sich ein kleiner, neu geschaffener Platz.
Beim Betreten jedoch werden auch die vorhande­
nen Unterschiede der Gebäude spürbar: Während
die Kunstschule eher kleinteilige Räume vorzu­
weisen hat, in denen sich die unterschiedlichen
Nutzungen widerspiegeln, präsentiert sich die
© Peter Oppenländer
© Christian Richters
© Peter Oppenländer
© Peter Oppenländer
Öffentliche Bauten
Galerie mit einem homogenen Großraum, dessen Dimensionen und Offenheit beeindrucken.
Sobald es dunkel wird, zeigt sich die Architektur
der Galerie mit neuen Aspekten. So werden zum
Beispiel die schlanken Stützen zwischen der inneren und äußeren Hülle sichtbar, wenn das helle
Kunstlicht von innen nach außen strahlt und
die Galerie wie ein leuchtender Kristall wirkt.
Vor vier Jahren wurde das Gebäudeensemble
von Galerie und Kunstschule durch die Plastik
„Pavillon für Waiblingen“ von Olafur Eliasson
ergänzt. Der Pavillon für Waiblingen greift das
Thema Wasser und die industriell anmutende
Architektur von Kunstschule und Galerie auf
und trifft damit das große Thema des dänischen
Künstlers: „die Zwiesprache zwischen Natur und
Kunst“. Der „Pavillon für Waiblingen“ ist eine
Art stilisierte Fontäne aus verschiedenen Stahlarmen. Von einer Mitte schnellen die Strahlen
in unterschiedlichen Niveaus in die Höhe und
„stürzen“ wieder zurück auf den Boden. Eliasson
selbst nutzt als Däne mit isländischen Wurzeln
gerne die Metapher vom Geysir oder Vulkan. Für
Olafur Eliasson ist der „Pavillon für Waiblingen“
ein Raum für Begegnungen. Die Namensgebung
war dabei nicht unwichtig: das Platznehmen im
öffentlichen Raum versteht der Künstler als einen
demokratischen Akt. Alle Waiblinger sollen Besitz nehmen von ihrem Pavillon, denn so Eliasson
in einem Interview: „Kunst muss wieder etwas
für alle werden. Sie muss mit unserem Leben
zu tun haben.“
www.galerie-stihl-waiblingen.de
www.waiblingen.de
45
Gastronomie
Krönender Abschluss
Fotos: Wolfgang Simm
Über den Dächern von Schorndorf thront jetzt eine Bar
Das neue Tor zur Innenstadt von Daimlers Geburtsstadt ist weithin sichtbar. Das im April dieses
Jahres eingeweihte Hochhaus von 40 m Höhe und
13 Stockwerken zeigt sich sehr selbstbewusst im
kleinteiligen Stadtgefüge. Es lockt den Besucher in
das neue Areal zwischen Karlsplatz, Bahnhof und
Marktplatz. Die Ziegelfassade des klar definierten
Turmgebäudes ist in Anlehnung an die klassische
Moderne durch Fensterbänder strukturiert. Der
Architekt Günther Patzner aus Stuttgart plante
das neue Ensemble, indem er die Ebenen von
Postturm und Altgebäuden miteinander verband.
Weil die Architekten die Westfassade aufgrund
von Brandschutzbestimmungen fensterlos gestalten mussten, haben sie diese als „Kunstwand“
definiert, die als Werbefläche vermietet wird, sofern die Inhalte künstlerisch dargestellt werden.
In den oberen Geschossen schiebt sich ein kubischer Glaskörper aus der Verblendfassade. Hier,
in 35 m Höhe des Postturmes, befindet sich die
„Sky Bar Taos“. Über den voll-verglasten Räumlichkeiten ist eine Aussichtsterrasse platziert, die
über einen Panoramaaufzug erreichbar ist. Der
Name Taos stammt aus dem indianischen und
bedeutet das „Dorf“; frei nach dem Motto: Eine
46
Bar - kein Restaurant. Die Bar ist in gedeckten
Farben gestaltet und verfügt über eine geräumige Couchlandschaft, die sich um einen großen
Tresen gruppiert. Die vollverglaste Fassade gibt
einen atemberaubenden Blick auf die Fachwerkhäuser der Schorndorfer Altstadt und die Hügel
des Remstals frei. Barbesitzer Alexander Dohnt
wünscht sich Besucher, die an Barkultur und
Architektur interessiert sind.
www.taos-skybar.de
Steffen Haas: [email protected]
www.wulfman-foto.de
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Innenausstattung
Küchenarchitektur zum Leben Ideen & Küche steht seit 1994 für exklusive, hochwertige Küchen
Fotos: Volkan Kaçmaz (www.volkankacmaz.com)
Das bulthaup Küchenstudio Ideen & Küche in
Uhingen, zentral zwischen Esslingen, Schorndorf, Göppingen und Kirchheim gelegen, befindet sich in einem stilvoll gestalteten Areal einer
ehemaligen Gerberei. Zwischen einer StahlbetonRippendecke und getrommeltem Travertin im
Römischen Verband als Boden verlegt, zeigen
Achim Meusel und Annette Petzold mit ihrem
Team ihre Fähigkeit, die Küche als Teil der Architektur zu begreifen und dabei den Aspekten
Funktionalität, Ergonomie und Gestaltung
höchste Priorität einzuräumen.
Eine klare Formsprache ist bei Ideen & Küche
ebenso wichtig wie Wünsche und Persönlichkeit der Kunden. Bei dem hier gezeigtem Projekt wünschten sich die Kunden auf 21 m² eine
zum Wohnbereich offene bulthaup b3 Küche mit
großzügigem - aber unsichtbarem - Stauraum
für Vorräte und Kühlgeräte. Die Planer verkleideten den Vorratsraum mit Frontmaterial und
positionierten ihn hinter einem deckenhohen
Hochschrankbereich. So entstand ein Kubus mit
durchlaufendem Fugenbild und verdeckter, integrierter Tür. Vor dem weißen Kubus hebt sich die
48
schwarze Insel mit Linoleum Front, schwarzer
Glasarbeitsplatte und versenkbarem Gaggenau
Dunstabzug ab. Der dekorative Stauraum hinter
der Insel wurde in der Wand versenkt. Die hoch-
moderne Küche schafft einen interessanten Kontrast zu einem dunklen und rustikalen Boden.
www.uhingen.bulthaup.de
© Max Leonhard
Garten und Landschaft
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an Vertrauen, Fachwissen und
Qualität bei Verkauf und
Vermietung Ihrer Immobilie
Michael Maile
Dipl. Betriebswirt
– Inhaber –
Kunst unter
freiem Himmel
Langlebige Gemälde mit Silikonbeschichtung
Ein Ölgemälde über dem Kamin, Aquarelle im Schlafzimmer und Bleistiftskizzen im Arbeitszimmer – wie selbstverständlich schmücken wir
unsere vier Wände mit Kunst und schönen Bildern. Gut, dass sich diese
Art der Gestaltung nicht mehr nur auf den Innenbereich beschränkt.
Denn seit 1991 besteht die Möglichkeit, auch Außenwände und Räume
im Outdoorbereich mit farbenfrohen Werken zu schmücken, die langlebig
sind und nicht verblassen. Möglich gemacht hat dies der freischaffende
Südtiroler Künstler Max Leonard, der seine Bilder auf Dralon Segel malt
und sie mit einer speziellen, gemeinsam mit Chemikern entwickelten Silikonrezeptur vor sämtlichen Witterungseinflüssen schützt. „Silikon ist
ein äußerst strapazierfähiges Material. Es ist wasserabweisend, UV-stabil
und hält sogar Sturm und Hagel stand. Außerdem ist es dauerelastisch“,
erklärt der Künstler. Eine wichtige Eigenschaft, um auf lange Sicht auch
dem Spiel der Jahreszeiten standzuhalten. Denn während sich das Gemälde im Winter auf der Leinwand genauso wie der Rahmen zusammenzieht, dehnt es sich zum Sommer hin wieder aus. Bis der Künstler
jedoch die richtige Rezeptur entwickelt hatte und 1991 sein erstes „Openair-Gemälde“ aufhängen konnte, verging ein langer Prozess des Experimentierens. Doch es hat sich gelohnt: Der Markt wächst – wenn auch
langsam – und immer mehr Privatpersonen möchten ihre vier Wände
auch von außen mit Kunstwerken schmücken.
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Garten und Landschaft
Den Sommer verlängern
Fotos: Corradi
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Technologie trifft italienisches Design: Mit
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Hause Corradi, wird jeder Außenbereich zum
wettergeschützten Wohn- und Lebensraum.
Das italienische Familienunternehmen Corradi wird seit knapp zwei Jahren von Rolladen
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Outdoor Wohnräume, die das ganze Jahr über
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jeden Kundenwunsch finden sich individuell
gestaltbare Lösungen. Designfans kommen auf
ihre Kosten, da beispielsweise der Himmel der
Überdachungen und die Kissen darunter aus
dem gleichen Stoff gefertigt werden können. Die
Sonnensegel sind qualitativ sehr hochwertig - die
zum Einsatz kommende Technik samt Produktion kommt direkt aus der Bootsindustrie. Die
Überdachungen können ohne Baugenehmigung
angebaut oder direkt im Garten platziert werden.
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Inneneinrichtung
Möbel mit System
Fotos: USM
Neuer Showroom in Stuttgart eröffnet
Im Juli dieses Jahres eröffnete USM mit der Platt­
form «by USM» in Stuttgart seinen deutschland­
weit fünften Showroom und schafft damit auf der
Stephanstraße 30 nach Hamburg, Berlin, Düssel­
dorf und München einen weiteren Treffpunkt
für Kultur, Beratung und Planung rund um die
USM Möbelbausysteme.
„Wir sind ganz besonders stolz, mit unserem
neuen by USM Showroom die nationale und in­
ternationale Ausstellungspräsenz weiter auszu­
bauen und mitten im Herzen von Stuttgart eine
weitere Verkaufsstätte und Kommunikations­
plattform zu eröffnen“, erklärte Alexander Schä­
rer, Verwaltungsratspräsident USM.
Bereits seit mehr als 45 Jahren steht das USM
Möbel­bausystem Haller für qualitativ hochwer­
tige Einrichtungslösungen, zeitloses Design und
eine multifunktionale Möbelarchitektur. Dabei
sind die Objekte des Labels nicht nur in der Bü­
rowelt und in öffentlichen Bauten, sondern auch
im privaten Bereich zu finden.
www.usm.com
52
Inneneinrichtung
THE WORLD OF PLUG & PLAY
Fotos: Reinhard Dienes
Tonic als perfekter Begleiter für flexibles Wohnen
Menschen, die ihre Wohnsituation häufig verändern, finden im Alleskönner Tonic den perfekten Mitbewohner: einsetzbar als Sideboard,
Bücherregal oder Garderobe, horizontal und
vertikal nutzbar. Und die Verwandlung erfolgt
völlig problemlos: Werkzeug wird nicht benötigt, da sich Tonic ganz simpel ohne Schrauben
montieren lässt. Für die jeweils gewünschte Nutzungsvariante werden einfach die Beine aus der
Steckverbindung gelöst und umgesteckt. Die
dunklen Beine wirken wie skizziert und strahlen den Charme selbstverständlicher Einfachheit aus. Designt wurde der multifunktionale
Alleskönner von Reinhard Dienes für Ames.
Vor Augen hatte Dienes dabei urbanes Wohnen
mit fließenden Übergängen zwischen Wohn-,
Ess- und Arbeitsbereichen sowie Appartements
mit großen Räumen, die sich dank Tonic je nach
Bedarf unterteilen lassen.
www.reinharddienes.com
53
Innenausstattung
Alle Teppiche von shape edition sind schadstoffgeprüft und zertifiziert / GUT-lizenziert.
Form: JJ1 Blüte, Qualität: Pearl 833.
Einzigartig und individuell
Fotos: Laar Carpet Creation
Die neue Kollektion aus dem Hause Laar Carpet Creation
Teppiche der Spitzenklasse in jeder erdenklichen
Wunschform: shape edition, die neue Edition
des inhabergeführten Familienunternehmens
Laar Carpet Creation, lässt den Kunden zum
Designer werden. Er kann die Form seines Teppichs nach ganz persönlichen Vorstellungen
selbst entwerfen. Einzigartig und individuell,
so wird aus jedem Teppich ein Unikat, das die
unverwechselbare Handschrift des Eigentümers
trägt. Wer nicht selbst entwerfen möchte, dem
steht ein umfangreiches Formenrepertoire zur
Verfügung, aus dem die gewünschte Form ausgewählt werden kann.
Shape edition bietet vier ausgewählte Materialqualitäten in je sechs aktuellen Farben. Die
Kollektion überzeugt mit exzellenten Pflegeeigenschaften und einer langen Lebensdauer
im Privat- und im Objektbereich. Neben zwei
Qualitäten aus synthetischer Faser bietet die
Kollektion auch Teppiche, die zu 37 % aus nachwachsendem Rohstoff bestehen - zum Einsatz
kommt hier Garn aus Maisstärke und -zucker.
Diese Fasern sind extrem belastbar, sehr soft und
dabei langlebiger als herkömmliche Fasern. Viele
54
Form: JJ5 Blume, Qualität: Ruby 879.
Flecken lassen sich ganz einfach mit warmem
Wasser entfernen.
Alle Teppiche der shape edition kommen mit
einer VliesakustiX-Rückenausstattung daher.
Sie verbessert hörbar die Raumakustik, sorgt
für mehr Volumen und dadurch für einen erhöhten Gehkomfort, optimiert die Liegeeigenschaft
und verhindert durch das X-Profil ein Rutschen
des Teppichs. Gefertigt wird die Kollektion in
Deutschland.
www.laar-creation.de
Inneneinrichtung
Ein System, viele Optionen
Fotos: Formkind
Modulare Bauweise lässt zahlreiche Kombinationen entstehen
Ein wenig Zeltatmosphäre, Space-Look und
Farbenpracht – formkind bricht mit räumlichen
Konventionen im Büro, auf Messen und Events.
Das in Deutschland entwickelte und patentierte
System, bei dem ein filigranes Stahlskelett und
Cover aus thermisch verformtem Filz polygonale
Strukturen bilden, teilt Räume sowohl optisch
als akustisch. Dabei sind Form und Oberfläche
individualisierbar und können jederzeit neu
konfiguriert werden.
Ein formkind Modul setzt sich aus hochwertigen Bauelementen zusammen. Da wären zum
einen die verchromten, hochglanzpolierten
Komponenten aus Stahl, die zu einem Skelett
verwachsen. Zum anderen gehören die im
Feingussverfahren hergestellten Konnektoren
mit zylinderförmigen Konstruktionsstreben
zum System. Und schließlich kommen noch
akustisch effiziente Cover aus recycelbarem,
dreidimensional verpresstem Textil hinzu, die
magnetisch auf beiden Seiten der Skelettstruktur
haften. Die Skelettkomponenten bilden immer
ein gleichseitiges Dreieck. Mit dem Verschrauben der Module können Winkel fixiert und die
erzeugten Strukturen statisch gesichert werden.
Da sich die Winkel jederzeit anpassen, lässt sich
die Ausrichtung ganzer Modulketten verändern
und beliebig große Strukturen werden er­reicht.
Dabei erzeugen die Verbindungspunkte einzigartige Muster und ermöglichen jede Menge Spielraum zur Beeinflussung der Winkel zwischen
den Modulen.
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Inneneinrichtung
Ganz schön hell(e)
Fotos: Dreiplus
Umfassende Ausleuchtung dank innovativer Tischlampe
Meist beleuchtet die klassische Schreibtischlam­
pe nur einen kleinen Bereich des Arbeitsplatzes
und muss daher immer wieder neu in Posi­
tion geschoben werden, um auch andere Teile
des Schreibtisches ins rechte Licht zu setzen.
Ein „Problem“, für das der Dresdner Designer
Matthias Pinkert 2010 gemeinsam mit anderen
Kollegen eine ebenso intuitive wie individuelle
Lösung gefunden hat: Rima, eine Tischleuchte,
die das Licht exakt dorthin bringt, wo es auch
gebraucht wird.
Dabei hatte der Designer Matthias Pinkert As­
soziationen zu gefälliger Leichtigkeit und kon­
zentrierter Klarheit im Sinn, als er die zeitlose
Formensprache der Leuchte entwickelte. In der
Sagenwelt ist Rima als guter Lichtgeist bekannt.
In der Realität spendet sie auf Basis einer moder­
nen LED-Technologie hochwertiges, warmweißes
Licht und verkörpert den Geist einer neuen Ge­
neration von Leuchten, die den Menschen in eine
neue Beziehung mit Licht und Raum versetzen.
befestigte Ringe erlauben es, einzelne Lichtfelder
durch Bewegen der Ringe zu öffnen, zu verschie­
ben und zu schließen. Und das vollkommen stu­
fenlos und spielend leicht wie bei einem Vorhang.
Damit gewährt Rima jegliche Freiheit und die
Flexibilität, Arbeitsplätze ganz nach den eigenen
Vorstellungen mit Licht zu gestalten.
Wie auf einer Perlenschnur sind 56 LEDs auf
einer Lichtleiste aneinandergereiht. Vier darüber
Anzunehmen, dass eine Leuchte wie diese, die
2010 mit dem reddot Design Award ausgezeichnet
56
wurde, auch zu weiteren kreativen Einsatzmög­
lichkeiten inspirieren wird – sei es beispielsweise
zur Beleuchtung von Sideboards, Empfangstre­
sen, langen Konferenztischen, Displays oder
zur Inszenierung von Sammlerobjekten und
Produkten.
www.dreipuls.de
Inneneinrichtung
Holz inspiriert
Authentische Möbelstücke fürs Büro Fotos: Mobimex
Zoom by Mobimex – hinter diesem Namen steht die Mobimex AG aus Seon
in der Schweiz. Was als kleine Agentur mit angegliedertem Möbelimport
Anfang des Jahres 1974 startete, ist heute ein Unternehmen, dessen Produkte
Design, Qualität, Funktionalität und Technik verbinden. Generell werden
für Zoom by Mobimex jeweils Materialien ausgewählt, die eine große
Vielfalt zulassen. Und was würde sich hierfür besser eignen als Holz, das
individuell gewachsen und dadurch immer anders schattiert, gemustert
und gezeichnet ist. Aber auch Stahl ist ein gerne verwendetes Material, da
es unterschiedliche Bearbeitungsmöglichkeiten bietet.
„Eine durchdachte Konstruktion zeichnet sich durch minimalen Materialeinsatz und maximale Belastbarkeit aus. Wenn die Logik der Konstruktion
zugleich auch durch ihre Ästhetik und Anmut überzeugt, entsteht ein
authentisches und unverwechselbares Objekt,“ so Dante Bonucelli. Ein
Beispiel hierfür ist seine X2 Kollektion, die all diese genannten Eigenschaften
vereint. So machen gedrechselte Ausleger aus Holz, die eine Tischplatte tragen, verbunden durch einen Knoten aus Stahlguss und fließende
Formübergänge zwischen Holz und Stahl auch den X2 Tisch zu einem
authentischen Objekt. Und damit das jeweilige Möbelstück auch bestmöglich mit seiner Umgebung harmonieren kann, gibt es bei der Auswahl der
Materialien eine große Palette von Möglichkeiten. So sind Tischplatten
wie auch Untergestelle aus fast allen europäischen Edelhölzern fertigbar.
Zusätzlich können die Metallteile in vier verschiedenen Strukturlack-Farben
kombiniert werden.
www.mobimex.ch
Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Baufritz mit wohngesunder Holzbauweise nach dem Vorbild der Natur. Denn sie
macht uns am besten vor, wie Hightech-Häuser idealerweise
funktionieren. Nach diesem Prinzip stammen von Baufritz
zum Beispiel Patente für die geniale Biodämmung aus Holzspänen, optimale Winddichtigkeit, Schutzimprägnierungen
aus Naturstoffen, erdbebensichere Häuser und die nahezu
wartungsfreie Natursilber-Fassade.
Lassen Sie sich von den Baufritz-Innovationen überzeugen und von Ihrer
persönlichen Architekturbroschüre inspirieren. Jetzt bestellen unter Telefon
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57
Inneneinrichtung
Multikulturelle Vereinigung
Fotos: Conde House
Holzarbeiten mit japanischen, deutschen und skandinavischen Einflüssen Seit mehr als 40 Jahren mit Europa verbunden
steht Conde House für Möbel von elementarer Kraft und einfachen Formen, die aus der
Fusion von japanischer Interieur-Kultur mit
deutschem und skandinavischem Design heraus entstehen. „Die japanische Kultur gründet
sich auf dem natürlichen Werkstoff Holz. In
unseren Möbeln vereinen wir diese Basis mit
der Tradition deutschen Designs, insbesondere des Bauhauses“, erklärt Minoru Nagahara,
der sich Ende der 60er-Jahre nach Deutschland
aufmachte, um sich während eines dreijährigen
Arbeits- und Studienaufenthaltes von europäischer Fertigungstechnik und Design inspirieren
zu lassen. Dabei haben ihn und seine Arbeit vor
allem auch seine weiteren Reisen nach Skandinavien maßgeblich geprägt.
Heute steht der Name Conde House in Japan
für exklusive Holzmöbel mit hohem Anspruch
an Design, Qualität und Handwerk. In der eigenen Fabrik in Asahikawa/Hokkaido und einer
angegliederten Manufakturwerkstatt, fertigen
die Meister und Mitarbeiter von Conde House
eigene Kollektionen und Unikate in Holz.
58
Eine der aktuellsten Arbeiten wurde jüngst in
Köln vorgestellt: die Splinter-Kollektion, welche die Konzentration auf kleinste Details und
technisch anspruchsvolle Lösungen in sich vereint. Dabei zieht sich die Idee eines gespaltenen
Rundholzes durchgängig durch die gesamte Kollektion. Perfekt gearbeitete Details, natürliche,
ruhige Oberflächen und ausgewogene, leichte
Proportionen zeichnen jedes Möbel der Kollektion aus. Insbesondere der Stuhl Splinter, bereits
mit dem „Interior Innovation Award“ versehen,
die kleinen Couchtische und die Garderoben
der Kollektion verdeutlichen das Thema und
dessen extrem schwierige technische Umsetzung
– Massivholzbearbeitung in Perfektion. Mit den
Splinter-Möbelstücken bietet sich die einfache
Möglichkeit, auf dezente Weise hochwertige
Holz-Akzente in jedem Wohnumfeld zu setzen.
www.condehouse.de
Inneneinrichtung
This that other
Fotos: e15
Schlichte Sitzserie mit hohem Komfort Während der diesjährigen Mailänder Messe Salone del mobile präsentierte e15 vier innovative und
charakteristische Produkte, die sich für diverse
Interieurs eignen: die Sitzserie „This that other“
von Stefan Diez, den Sekretär „Nota“ von Elisabeth Lux, Neonpink als Teil einer einzigartigen
Farbpalette, die von Farah Ebrahimi entwickelt
wurde, sowie neue Oberflächen und Abmessungen für die bestehende Kollektion.
Benannt nach dem berühmten Kartentrick
„This that other“ verwendet Stefan Diez für die
Fertigung des robusten und vielseitigen Stuhls
„this“, Sessels „that“ und Hockers „Other“ das
gleiche leichte Schichtholzmaterial wie für die
ikonische Sitzserie „Houdini“. Die fortschrittliche
und scheinbar simple „This that other“ Sitzserie
des Münchner Designers veranschaulicht den
Grundsatz von e15, die für die Konstruktion eines Produktes essenziellen Elemente freizulegen
und zu betonen. Ihre vereinfachte Konstruktion
macht die Sitzfamilie zu einem ökonomischen
Angebot für den Objektbereich.
Dabei bieten die runden Formen von „This that
other“ nicht nur hohen Komfort, sondern offenbaren zugleich eine klare Modernität, rationale
Details und eine außerordentliche Qualität. Eindeutige Farben in einer Palette von Neonpink
über Navy bis hin zu Grautönen, entworfen von
Farah Ebrahimi, untermauern den besonderen
Ausdruck der Sitzserie.
www.e15.com
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FLIESEN
NATURSTEINE
ANTONIO LUPI
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BISAZZA
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COTTO D'ESTE
Karl Körner GmbH
Ossietzkystr. 4
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Mo.-Do. 08.00-12.00 // 13.00-18.00 Uhr
Tel. 0711 22814-0
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www.karl-koerner.de
Fr. 08.00-12.00 // 13.00-16.00 Uhr
Sa. 10.00 -13.00
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Inneneinrichtung
Buchtipp
Innenräume entwerfen
Jetzt wird’s bunt
Naturbursche bekennt Farbe
Fotos: Vitamin Design
Bunter Frischekick trifft Natürlichkeit: Das puristische Stauraummöbel
von vitamin design überrascht am laufenden Meter. Sei es mit Beinen in
pfiffiger Schrägstellung, nachhaltigen Materialien oder einer intelligenten
Kombinationsvielfalt. Jetzt kommt eine neue Möglichkeit hinzu: Die Regale
in den warmen Holztönen gibt es ab sofort auch mit eleganten Farbtupfern.
Die Designmanufaktur aus Hamburg fertigt den Regalkorpus und die
Einsätze nach individuellen Vorgaben aus verschiedenen Naturhölzern und
farbigen Linoleumplatten. Das eröffnet neuen Spielraum: Nach persön­
lichen Vorlieben lässt sich so jede erdenkliche Variante zusammenstellen.
Dabei erweisen sich Holz und Linoleum als die perfekten Partner – nicht
zuletzt auch in puncto Nachhaltigkeit.
„Bei der Konzeption der bunten Go-Regale haben wir bewusst nach einer
Materialergänzung gesucht, die dem Anspruch an Green Living aber auch
dem Design gerecht wird“, erklärt Designer und Firmengründer Gintaras
Grabliauskas. Mit Linoleum hat das Massivholzlabel vitamin design ein
Material gefunden, das diese Vorgaben erfüllt. Lediglich aus Leinöl, Harz
und Holzmehl bestehend, wird Linoleum ausschließlich aus Rohstoffen
gewonnen und eignet sich daher hervorragend für den Einsatz bei vitamin
design. Ein weiterer Vorteil: Das moderne, visionäre Material hat eine
weiche, warme Optik und reduziert sogar die Raumakustik.
www.vitamin-design.de
60
Konzept, Typologie, Material, Konstruktion
Die Gestaltung von Innenräumen steht gleichberechtigt zu den anderen
entwerfenden Fachgebieten, die sich mit der gebauten Umwelt befassen.
Ein internationales und interdisziplinäres Autorenteam stellt in diesem
Werk die gegenwärtig wichtigsten Aspekte aus den verschiedenen Bereichen
des innenarchitektonischen Entwerfens dar. Die dafür herangezogenen
Projektbeispiele wurden einheitlich für alle Kapitel des Buches ausge­
wählt und repräsentieren alle wichtigen Bauaufgaben wie auch ein breites
Spektrum maßgeblicher Entwurfshaltungen. Ein Grundlagenwerk für die
gestaltende Arbeit in Interior Design und Innenarchitektur.
Folgende Themenbereiche werden behandelt: Innenarchitektur zwi­
schen Architektur und Design, Lehre und Forschung, Nachhaltigkeit:
Branchenstandards und Innovation, Mode, Musik, Kunst und Wissenschaft
als Inspiration, Lebensqualität, etablierte Materialien, Materialinnovation,
raumbildende Oberflächen, textile und andere Gewebe, Nanotechnologie
in der Innenarchitektur, ästhetische Qualitäten von Licht, Raumluft und
Akustik, Medien, Informationstechnologie, technische Systeme, Bauen
im Bestand, Projektmanagement, Innenarchitektur ohne Grenzen.
Sylvia Leydecker (Hrsg.)
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Holz ist natürlich, warm und zeitlos wie kein anderes Baumaterial. Seit
Jahrtausenden verwendet, begeistert es heute als nachhaltiger Rohstoff
für eine moderne, ästhetische Architektur. Das Buch stellt 25 Häuser für
Familien, Paare und Singles vor, bei denen Holz gestalterisch und konstruktiv verwendet wurde. Sie entstanden nach individuellen Entwürfen
in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Einführend werden unterschiedliche Bauweisen mit dem faszinierenden Naturmaterial erläutert und
grundsätzliche Informationen zur Entstehung eines Holzhauses gegeben.
Ein fundiertes Buch für Bauherren, Architekten und alle ausführenden
Gewerke gleichermaßen.
Johannes Kottjé ist Autor zahlreicher Bücher und Zeitschriftenbeiträge
zu Themen der Architektur, Baukonstruktion und Innenraumgestaltung;
zudem fotografiert er Gebäude und Innenräume mit Augenmerk auf dem
architektonischen Konzept.
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Symbol der Riesling-Kultur
Fotos: Weingut Robert Weil
Das Weingut Robert Weil im Rheingau
Ein weltweites Symbol deutscher Riesling-Kultur:
Seit vier Generationen werden auf dem Weingut Robert Weil im Rheingau Reben angebaut.
Dr. Robert Weil, der Gründer, kaufte 1867 die
ersten Weinberge im Kiedricher Berg und legte
damit den Grundstein für den Erfolg des Unternehmens. Von Beginn an hielt Weil an der
Philosophie fest, absoluten Qualitätsweinbau zu
betreiben. Das zahlte sich aus: Schnell wurden
die Weine international vertrieben.
Die Riesling-Auslesen fanden ihren Weg an
viele Kaiser- und Königshäuser Europas - als
weiße Pendants zu den großen Weinen des
Bordeaux. Der internationale Erfolg kam mit
einem Gräfenberg-Riesling aus dem Jahrgang
1893. Schon bald fanden sich die Auslesen aus
dem Kiedricher Berg auf den Weinkarten vieler
Grandhotels der großen Metropolen, so auch im
Berliner Hotel Adlon. Selbst bei der Jungfernfahrt des Graf Zeppelin nach New York durfte
ein Wein aus dem Hause Dr. Weil nicht fehlen.
Heute leitet Wilhelm Weil das Weingut - er
ist der Urenkel des Gründers. Auf den 90 ha
Rebfläche wächst ausschließlich Riesling. Der
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konsequente Anbau der Rebsorte sowie eine
streng qualitätsorientierte Arbeit in Weinberg
und Keller zielen auch heute auf die Erzeugung
wertvollster Weine: Qualität, die aus der geglückten Verbindung von Tradition und Moderne entsteht. Geprägt von der Mineralität der
Schieferböden, zeigt sich der Weil-Riesling als
eleganter, fruchtbetonter Wein, den aber ebenso
Komplexität und Dichte auszeichnen. Als trockener, fruchtsüßer Riesling ist er der perfekte Essensbegleiter, gleichzeitig ein wunderbarer Solist.
Im Einklang von feiner, selbstbewusster Säure,
Lebensart
Perfekter WeingenuSS
Wein ist Lebensqualität und bildet einen
wichtigen Bestandteil exklusiver Kochkultur. Doch erst mit der richtigen Temperatur
kann er sein volles Aroma entfalten. Zur
professionellen Lagerung im Wohnbereich
bietet Gaggenau Weinklimaschränke mit zwei
getrennt steuerbaren Klimazonen. Bis zu 64
Flaschen können bei Keller- oder Trinktemperatur gelagert werden.
Professionelle Lagerung
Als Innovationsführer für Technologie und
Design bietet Gaggenau Weinklimaschränke, die Maßstäbe setzen. Orientiert an den
Gegebenheiten eines Weinkellers schaffen
naturbelassener Restsüße und Extrakt zeigt er
das Geschmacksprofil, das die Weil-Rieslinge
auszeichnet. Diese Stilistik und deren Anerkennung haben dazu geführt, dass Beobachter der
nationalen wie internationalen Weinwelt heute
im Weingut Robert Weil mit seinem ChâteauCharakter ein weltweites Symbol deutscher
Riesling-Kultur sehen.
sie ein Klima, das individuell steuerbar ist.
Der Weinklimaschrank RW 424 bietet zwei
Klimazonen mit jeweils konstanten Temperaturen von 5 bis 20 Grad Celsius. Zwei Feuchtestufen sorgen für perfekte Luftfeuchtigkeit,
und dank der gedämpften Kompressoraufhängung lagern die Weinflaschen nahezu
vibrationsfrei.
Exklusive Inneneinrichtung.
Die wertvollen Flaschen lagern repräsentativ auf sechs Ablagen. Vier davon sind voll
ausziehbar und aus unbehandeltem Buchenholz und Aluminium. Diese exklusive
Materialkombination verhindert zudem
Geruchs- oder Geschmacksübertragungen.
Die Buchenholzstäbe sind abgerundet, um
empfindliche Weinetiketten zu schonen. Die
Lagerung von Magnum-Flaschen ist ebenfalls
möglich. Zusätzlich können in jeder Klimazone besondere Flaschen mit einem Präsentationslicht herausgestellt werden; Aufsätze
zur Präsentation einzelner Flaschen und ein
Humidor runden das Konzept ab und sind
als Sonderzubehör erhältlich.
www.gaggenau.com
www.weingut-robert-weil.com
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© Nina Nauber
© Dino Eisele
Lebensart
Ein kulinarischer Meilenstein
Kochschule und Genussakademie im Meilenwerk Region Stuttgart
© Andreas Körner
Im Meilenwerk Region Stuttgart, Böblingen kann
man die 125-jährige automobile Geschichte live
erleben. Fans von Oldtimern und Liebhaberfahrzeugen kommen hier in den Genuss alle erdenklichen Modelle bewundern zu dürfen.
Die Werkstätten sind Keimzellen automobiler
Begeisterung. Neben Livestyle mit hoher Qualität
und einem 4-Sterne Hotel findet man hier auch
gastronomische Spezialisten mit einer ebensolchen Begeisterung für ihr Werk. Seit 2009 bietet
nun Chefkoch Vincenzo Paradiso als Küchenchef,
Coach und Entertainer im Targa Florio zugleich
eine kulinarische Dienstleistung der ganz besonderen Art an.
Unter dem zur Legende gewordenen Traditionsnamen Targa Florio, einem der ältesten und
spektakulärsten Straßenrennen der Welt, präsentiert sich die Targa Florio Genussakademie
auf der Galerieebene in der Werkstatthalle des
Meilenwerks, von der aus man einen grandiosen
Blick auf die automobilen Träume vergangener
Tage hat. Man erkennt, dass das Targa Florio nicht
nur für schnelle Autos, Ideallinien und Runden64
zeiten steht, sondern eben auch für ausgesuchte
kulinarische Köstlichkeiten, Kochschule und ausgesuchte Events. Kreativ und leicht kombiniert
Vincenzo kulinarische Ideen zu mediterranen
Kompositionen, die immer wieder überraschen
und die Erwartungen erhöhen. Dazu gibt es klassischen italienischen Service, moderne Küche und
gute Weine. Während seiner Lehrjahre kochte
Vincenzo unter anderem im Restaurant „Hugo`s“
im Hotel Intercontinental in Berlin, im Palace
Hotel in St. Moritz und im „Restaurante Arte“
in Lugano. Zuletzt führte er als Geschäftsführer
und Chef de Cuisine das Gourmet Restaurant
„Mille Miglia“ im Premium Autohaus Lorinser,
Waiblingen Denn ob nun in der Kochschule,
bei aktiven Küchenpartys oder während eines
ausgesuchten Kochevents – in der Targa Florio
Genussakademie dreht sich alles, der Name verrät
es bereits, um den Genuss. Oder den Genuss vor
dem Genuss. Richtig vermittelt, wird dann aus
dem Kochen fast schon so etwas wie Kunst, und
vor allem eines nicht: Arbeit. Vielmehr stehen
die Freude am Umgang mit ausgesucht frischen
Lebensmitteln und der Spaß am gemeinsamen
Schnippeln, Abschmecken und Zubereiten im
Mittelpunkt der Genussakademie.
© Andreas Körner
© Andreas Körner
Lebensart
Das Meilenwerk der Region Stuttgart bietet mit
seinen 25.000 m2 den passenden Rahmen dazu.
Mitten im Herz automobiler Träume, kombiniert
Vincenzo mediterrane Kompositionen. Garniert
wird das Ganze mit dem klassisch freundlichen
italienischen Service, einer top modernen Ausrichtung der Partner WMF und Gaggenau sowie
dem wichtigsten: eine Auswahl von ausgesucht
guten Weinen. So kann man perfekt gemeinsam
genießen. Während des Kochens, während des
Essens und danach.
www.targa-florio.de
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Garten und Landschaft
Grillen mit Ästhetik Fotos: Feuerring
Der Feuerring verbindet Design und Gaumenfreude
Sobald die Tage wieder länger und die Abende lauer werden, gehen viele ihrer Sommer-Lieblingsbeschäftigung nach: Dem Grillen. Dabei gibt es neben den klassischen Möglichkeiten wie Gas- und
Kohlegrill auch eine etwas stilvollere Variante, die
genussvolle Gaumenfreude mit ansprechendem
Design verbindet. Die Rede ist vom Feuerring.
Vom Stahlplastiker Andreas Reichlin entworfen,
handelt es sich hierbei um eine Ringform, die aus
massiven Stahlplatten gefertigt wird.
Das lodernde Feuer in der Mitte lässt ein archaisches Grillerlebnis entstehen und sorgt für eine
behagliche Atmosphäre. Gegrillt wird auf dem
Stahlring, der unterschiedliche Temperaturen
ermöglicht. So lässt sich das Grillgut innen bei
300 Grad scharf anbraten, während der äußere
Rand eher indirekte Hitze von 180 bis 200 Grad
zum schonenden Garen bietet. „Das Schöne am
Feuerring ist, dass man nie auf die ultimative
Glut warten muss. Man hat immer ein offenes
Feuer, das zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit
des Grillens bietet“, erzählt Bildhauer Andreas
Reichlin. Ein weiterer Vorteil zeigt sich nach dem
Grillen: So ist die Reinigung im Handumdrehen
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erledigt. Einfach mit dem Spachtel oder einer
Bürste die Stahlplatte säubern und schon ist der
Feuerring startklar für den nächsten Grillabend
mit Freunden.
Die Inspiration für den Feuerring und all seine anderen Werke, die er in seinem Atelier am Schweizer Zugersee entwirft, holt sich Andreas Reichlin
in der Natur. Und so findet sich in jeder seiner
Skulpturen etwas Figürliches wieder. Gespannte
Flächen, schwungvolle Kanten und perfekte Verarbeitung sind seine Grundelemente, mit denen er
die Reduktion auf das Wesen(tliche) anstrebt und
erreicht. Mit dem Feuerring hat Andreas Reichlin
auch dem Feuer seine ursprüngliche Form gelassen und es in eine ästhetisch-sinnliche Form
gebracht. Mittlerweile gibt es den Feuerring in
verschiedenen Größen und Ausführungen. Bei
allen gleich ist jedoch die massive Stahlplatte,
die mit der Schale verbunden ist und das ganze
Jahr über für ein knisterndes offenes Feuer im
Garten genutzt werden kann, das Behaglichkeit
pur verbreitet.
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Kaminbau
Architektur
DEKORATIVES EINRICHTUNGS-HIGHLIGHT
Kaminöfen orientieren sich an den aktuellen Wohntrends
Fotos: Brunner, Leda, Rika, Hase Draußen stürmt und regnet es, drinnen prasselt
das Feuer und spendet - sicher geschützt hinter
großen Fenstern - wohlige Wärme. Im Zusammenspiel mit dem beruhigenden Flackern der
Flammen erhöhen Kaminöfen die Wohn- und
Lebensqualität. Neben der unvergleichlichen
Atmosphäre können die modernen Feuerstellen auch die Heizkosten reduzieren, helfen also,
sauber, effektiv und sicher zu heizen. Und dank
des Designbewusstseins der Hersteller lassen sich
Kamine ohne Stilbruch in das eigene Zuhause
integrieren. Lagen in den vergangenen Jahren
kantige Objekte im Trend, setzen sich 2013
© Focus
Feuer fasziniert. In Zeiten steigender Gas-, Ölund Strompreise besinnen sich immer mehr Menschen auf die ursprünglichste Form des Heizens:
Kamin- und Kachelöfen finden verstärkt ihren
Weg in die Wohnräume. Die Hersteller orientieren sich dabei an den aktuellen Wohn- und
Einrichtungstrends.
auch immer mehr runde Formen durch, die einen Blick auf die Flammen aus möglichst vielen
Winkeln erlauben. Längst steht nicht mehr nur
der reine Nutzen im Vordergrund – Kaminöfen
wirken stattdessen wie dekorative Skulpturen im
Raum. Sie kommen in reduziertem Design daher,
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© Rika
Kaminbau
sind modern und verschmelzen harmonisch mit
der Umgebung. Manche Modelle ähneln in ihrer
Ausführung auch Fernsehgeräten; sie sind drehund schwenkbar. Ein weiterer Vorteil: Der Kamin
kommt in verschiedensten Größen daher und lässt
sich bei einem Umzug sogar mitnehmen. So muss
auch in weniger großen Räumen nicht mehr auf
einen Kaminofen verzichtet werden. Die kleinen
Modelle beanspruchen wenig Platz und bieten
zum Teil direkt die Möglichkeit, unterhalb des
Brennraums Holz zu lagern. Außerdem gibt es
Modelle, die direkt an die Wand gehängt werden
können. Diese sind nicht mehr als 50 cm tief und
so sehr platzsparend. Was ihrer Wirkung – sowohl
optisch als auch als Wärmequelle – jedoch keinen
Abbruch tut.
Wer sich für Heizen mit Holz entscheidet, dem
wird 2013 mit vielen Modellen eine hohe Ener-
gieausbeute geboten. Herstellerangaben zu Folge
erreichen manche Kamine inzwischen einen Wirkungsgrad von 89 % – verglichen mit dem eines
durchschnittlichen Heizkörpers. Die gefühlte
Wärme, die ein holzbefeuerter Kamin ausstrahlt,
steigt durch eine Neuerung bei der Form des
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Kaminbau
Architektur
© Commoto
Brennraums: Dieser ist nicht länger nur würfeloder quaderförmig, die Rückwand bildet stattdessen eine Schräge und lässt so die Wärme besonders
gut nach vorn abstrahlen. Thema Feinstaub: Insbesondere die Markenhersteller bemühen sich um
eine Reduktion der Werte. So gestalten sie die
Luftführung im Inneren dahingehend, dass eine
möglichst gute Nachverbrennung der Heizgase
ermöglicht wird. Zusätzlich setzen die Firmen
auf unterschiedliche Filtersysteme, die einen
Großteil der Teilchen direkt auffangen.
Je nach Kundenwunsch bieten Hersteller die
klassischen Modelle, die mit Holz oder Briketts
betrieben werden, Pelletöfen, gasbetriebene Kamine und verstärkt auch solche, die auf Bioethanol zurückgreifen, an.
Kachelöfen haben 2013 ihr rustikales Aussehen
abgelegt und treten modern auf. Die Kacheln
sind großformatig und folgen dem Pfad der Sachlichkeit. Der Trend geht zu puristischen Modellen, die meist sehr groß sind. Im Kommen sind
im Gegenzug aber auch Modelle mit teils aufwändig von Hand bemalten Ofenkacheln, die
besser in ein gemütliches Wohnzimmer im Land-
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hausstil passen, als ein Ofen mit reduziertem
Design. Gefragt sind außerdem verputzte Varianten, die sich farblich immer neu gestalten
lassen.
Auch sogenannte Pelletöfen finden immer öfter
ihren Weg in die Wohnbereiche: Als dezent designter Kaminersatz mit klarer Linienführung.
Sie stellen nicht nur eine Alternative zum Kamin
dar, sondern können als Primäröfen auch die
Zentralheizung ersetzen. Pellets haben im Vergleich zu Holzscheiten einen höheren Wirkungsgrad. Sowohl Pellet- als auch Kaminöfen gibt es
inzwischen als wasserführende Modelle beziehungsweise als Modelle mit Wasseranschluss: Sie
heizen nicht nur die angrenzenden Räumlichkeiten, sondern sind außerdem mit der Zentralheizung verbunden. Dazu wird die Ofenwärme
über ein Rohrsystem in einen Heizwasserpufferspeicher geleitet, der meist im Heizraum steht.
Wer sich für die gasbetriebene Variante entscheidet, bekommt sein Lagerfeuer im Wohnbereich
quasi auf Knopfdruck. Die aufwändige Versorgung mit Feuerholz fällt weg, ebenso die Reinigung des Kamins. Es entstehen weder Rauch noch
Ruß. Ähnliches gilt auch für die Variante mit
Bioethanol. Die inzwischen sehr dekorativen
Feuerstellen gibt es zur Wandmontage, als Boden- und Tischgeräte. Hier geht der Trend zum
tragbaren Modell, das je nach Wunsch im Wohnzimmer, im Bad oder auf dem Balkon und der
Terrasse zum Einsatz kommen kann. Selbstverständlich gibt es auch im Bereich der mit Bioethanol betriebenen Kamine Geräte, die sich problemlos in die vorhandene Architektur einfügen.
© Brunner
© Stuv
Wahlweise nach links oder rechts erweitert, spielen sie mit Winkeln und Perspektiven. Und dass
Kamine nicht nur Wärmen, sondern auch als
architektonische Gestaltungselemente vollkommen akzeptiert sind, beweist der Ofen als Raumteiler: Beispielsweise als optische Trennung
zwischen Wohn- und Esszimmer. Perfekt ergänzt
mit dekorativem Holzlager.
Egal, welche Entscheidung letztendlich getroffen
wird – im Trend liegen Kamine mit großen Scheiben, die einen möglichst Rundum-Blick auf die
lodernden Flammen erlauben und so eine be-
hagliche Wohnatmosphäre schaffen. Je mehr vom
Feuer zu sehen ist, desto höher ist der Gemütlichkeitseffekt. Ein besonderes Highlight sind
Kamineinsätze, die um die Ecke gedacht wurden:
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Kunst und Kultur
Edvard Munch, Vier Mädchen in Åsgårdstrand (Die vier Schwestern Bugge), 1902, Staatsgalerie Stuttgart,
Graphische Sammlung, © The Munch Museum /The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Edvard Munch, Selbstbildnis (mit Totenhand),
1895, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, © The Munch Museum / The Munch Ellingsen
Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2012
VOM ERSTEN KUSS BIS IN DEN TOD
Edvard Munch in Stuttgart
Bild-/Textquelle: Staatsgalerie Stuttgart
Zum 150. Geburtstag von Edvard Munch zeigt
die Staatsgalerie Stuttgart erstmals seit über 50
Jahren wieder ihren kompletten, kostbaren Bestand an Werken des norwegischen Malers und
Grafikers. Die rund 65 Werke – darunter 25
Blätter aus Privatbesitz, die sich als Dauerleihgaben im Museum befinden – veranschaulichen
die für Edvard Munch typische Arbeitsweise
und Themenvielfalt.
Erst kürzlich entdeckte Briefe belegen, dass
Munch schon im August 1923 das Stuttgarter
Museum besuchte und auch danach Kontakt
zu dessen damaligem Direktor Otto Fischer
unterhielt. Die Staatsgalerie ist unter anderem
im Besitz des weltweit einzigen Abzugs auf violettem Papier des als „Der Schrei“ berühmt
gewordenen Motivs. Die Lithographie von 1895
beweist, dass dieses Motiv vom Künstler selbst
als „Geschrei“ betitelt wurde. Wie bei kaum
einem Maler vor ihm beherrschen Gefühle und
Seelenzustände Munchs Bildthemen, und es
gelingt ihm, Abgründe unseres Daseins festzuhalten. Stets wiederkehrende Motive wie Krankheit, Angst, Tod, Liebe, Eifersucht und Verzweif72
losen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht.
Zeitlebens blieben dem Künstler Frauen ein
Geheimnis. In seinen Arbeiten sind sie Gegenstand zahlreicher Darstellungen: in Porträts, in
Gestalt von Vampiren, Dämonen, Harpyien, als
Salome oder allgemein als rätselhafte Wesen.
Edvard Munch, Die Brosche. Eva Mudocci, 1903
Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung,
© The Munch Museum / The Munch Ellingsen
Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2013
lung ziehen sich wiederholt und in zahlreichen
Varianten leitmotivisch durch sein Gesamtwerk.
Immer wieder kreisen seine Bildgedanken auch
um das Mysterium Frau, genährt von den glück-
Der Kuss erscheint in Munchs Werk ambivalent.
Er ist mit dem Tod verbunden, wie in der frühen
Radierung „Der Tod und das Weib“ (1894), und
steht doch gleichermaßen für das neue Leben,
das aus der Vereinigung entsteht. In der Radierung der Liebenden, „Der Kuss“ (1895), zeugt
er von deren inniger Verbundenheit. Den Kuss
des weiblichen Vampirs variierte Munch in
Gemälden und zunächst in einer Lithographie,
die er 1902 mit einem weiteren Stein in Farbe
sowie einem Farbholzschnitt neu druckte.
Ob in Malerei oder Grafik, mit den Variationen
seiner Themen gingen ebenso vielfältige malund drucktechnische Experimente einher. Vor
allem in der Grafik bediente sich Munch stets
neuer Ideen. Es entstanden in seiner intensiven
Schaffensphase zwischen 1894 und 1909 allein
Kunst und Kultur
führungen der wiederkehrenden Bildmo­tive.
Für ihn existentielle Erlebnisse nahm Munch
nach Gemäldefassungen in der Grafik wieder
auf und variierte sie in überarbeiteten Zuständen.
Auf der Suche nach der vollkommenen Lösung
bearbeitete er die Motive über Jahre hinweg erneut in Gemälden oder Grafiken.
Ausstellungsdauer: bis 6. Oktober 2013
Edvard Munch, Kopf bei Kopf, 1905, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, © The Munch
Museum /The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2012
370 Druckgrafiken, bis zu seinem Tod 1944
waren es 748. Die wandelbaren Träger wie Plat-
ten, Steine und Holzstöcke lieferten die Basis
für seine zahlreichen Verfeinerungen und Aus-
Staatsgalerie Stuttgart
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70173 Stuttgart
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73
Impressum
CUBE 02| 13
Das Stuttgarter Magazin für Architektur,
modernes Wohnen und Lebensart
Chefredaktion
Gerrit Menke (verantwortlich)
Folker Willenberg (verantwortlich)
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211-650264-0
Verlag
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Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf
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Redaktion
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Folker Willenberg
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und das west­liche Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf , CUBE Köln Bonn,
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