Quantitative Anorganische Analyse

Werbung
Quantitative Anorganische
Analyse
2. Fachsemester
Internes Praktikumsskript
SS 2015
Version 5_10
Inhaltsverzeichnis
1
Allgemeiner Teil ..............................................................................................................3
2
Spezieller Teil..................................................................................................................6
3
Beschreibung der Versuche ..........................................................................................10
3.1
Klassische Analysen ..............................................................................................11
3.1.1
Titrimetrische Bestimmung von HCl unter Verwendung eines Indikator ...........11
3.1.2
Komplexometrische Rücktitration von Aluminium ............................................13
3.1.3
Komplexometrische Simultanbetsimmung von Calcium und Magnesium ........15
3.1.4
Acidimetrische Bestimmung von Carbonat ......................................................17
3.1.5
Oxidimetrische Bestimmung von Eisen nach Reinhardt/Zimmermann .............18
3.1.6
Fällungstitration von Chlorid nach Mohr ..........................................................20
3.1.7
Gravimetrische Bestimmung von Nickel als Bis-(dimethylglyoximato)-nickel ...22
3.2
Instrumentelle Analysen .........................................................................................24
3.2.1
Elektrogravimetrische und komplexometrische Bestimmung von Kupfer .........24
3.2.2
Potentiometrische Titration von Schwefelsäure ...............................................29
3.2.3
Photometrische Bestimmung von Kupfer.........................................................31
3.2.4
Konduktometrische Simultanbestimmung von Salzsäure und Essigsäure .......34
4
Literaturhinweise ...........................................................................................................36
5
Musterprotokoll ..............................................................................................................37
2
1
Allgemeiner Teil
Sicheres Arbeiten in chemischen Laboren
Vor Praktikumsbeginn erhalten Sie eine Belehrung, dort werden Sie mit der Labor - und
Praktikumsordnung vertraut gemacht. Beide Dokumente finden Sie auch auf der Homepage
des Fachgebietes Chemie unter:
http://www.tu-ilmenau.de/chemie/lehre/chemisches-praktikum/
Praktikumsplätze und Grundausstattung
Die Arbeitsplätze mit Arbeitsmitteln werden den Praktikanten am ersten Tag des Praktikums
von den Assistenten übergeben. Überprüfen Sie Ihre Grundausstattung auf Vollständigkeit
und evtl. Beschädigungen und machen Sie sich mit Namen, Verwendungsbereich und
Handhabung der Geräte vertraut.
Zur Grundausstattung gehören folgende Geräte:
Bezeichnung
Erlenmeyerkolben
Bechergläser 250 ml
Bechergläser 100 ml
Bechergläser 50 ml
Messzylinder 25 ml
Messzylinder 10 ml
Pipetten 5 ml
Pipetten 10 ml
Pipetten 20 ml
Pipetten 25 ml
Pipetten 50 ml
Pipettenständer
Pipettierhilfe
Bürette 25 ml
Bürettenhalter
Stativ
Thermometer
Siedeperlen
Glasstäbe
Löffel
Spatel
Maßkolben mit Stopfen 50 ml
Spritzflasche
Uhrgläser
Dreifuß
Drahtnetz
Brenner
Beschwerungsring
Anzahl
3
1
1
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
20
2
2
2
1
1
2
1
1
1
1
3
Während des Praktikums erhalten Sie u.a. weitere Geräte, die Sie für die Durchführung
spezieller Versuche benötigen. Diese sind in der Beschreibung zu den einzelnen Versuchen
unter dem Punkt „Materialien“ aufgeführt. Überzeugen Sie sich von der Funktionsfähigkeit
und Sauberkeit der Geräte. Sie bestätigen dies durch Ihre Unterschrift. Geben Sie die Geräte
nach Gebrauch vollständig, sauber und intakt zurück.
Für Schäden am Mobiliar und den Geräten haftet der Praktikant. Am Ende des Praktikums
muss der Praktikumsplatz, sowie alle entliehenen Geräte vollständig abgeben werden. Der
Platz und das Inventar müssen in sauberem und einwandfreiem Zustand vollständig
übergeben werden.
Arbeitszeiten im Praktikum
In den Praktikumsräumen darf nur während der Praktikumszeiten gearbeitet werden. Die Zeit
soll effektiv genutzt werden.
Das Betreten der
Praktikumsräume außerhalb der
Praktikumszeiten ist den Studierenden nicht gestattet. Bei Arbeitsschluss hat jeder
gewissenhaft zu prüfen, dass in seinem Arbeitsbereich alle Gas- und Wasserhähne
geschlossen sind. Der Praktikumsplatz und die geschlossenen Abzüge sind in sauberem und
aufgeräumtem Zustand zu hinterlassen.
Chemikalien
Vor der Verwendung der Chemikalien ist es unumgängliche sich über Umgang, Gefahren
und
Entsorgung
der
Substanzen
anhand
der
im
Praktikum
ausliegenden
Sicherheitsdatenblätter zu informieren.
Alle Chemikalien sind am Arbeitsplatz aufzubewahren, sie dürfen nicht aus dem
Praktikumslabor
gebracht
werden.
Chemikalien
dürfen
nicht
in
Praktikumsplätze
eingeschlossen werden. Nicht wieder verwendbare Chemikalienreste sind ordnungsgemäß
zu entsorgen.
Entsorgung
Glasbruch wird in den dafür gekennzeichneten Abfallbehältern im Praktikumslabor
gesammelt, der Glasabfall muss frei von Chemikalienresten sein, da er dem Hausmüll
zugeordnet wird. Falls nötig ist er abzuspülen.
Organische Lösemittel werden in den entsprechend beschrifteten Kanistern gesammelt
(„Lösemittelgemische, organisch“).
4
Schwermetallhaltige Lösungen werden ebenfalls in den entsprechend beschrifteten
Kanistern gesammelt (Schwermetallabfälle“).
Kontaminierte Betriebsmittel, Filter- und Aufsaugmassen werden in dem Abfallbehälter
(Filterabfälle) gesammelt.
Hausmüll wird in den dafür bereitstehenden Abfallbehältern im Praktikumslabor gesammelt.
In die Hausmülltonnen dürfen keine Chemikalien, kein Glasbruch, keine Spritzen und keine
spitzen Gegenstände gegeben werden.
Sämtliche Entsorgungsbehälter dürfen maximal zu 2/3 befüllt werden.
Verstöße
Kommt es durch Verstöße gegen die Praktikumsordnung, zu einer Beeinträchtigung des
Praktikumsbetriebs oder einer ernsthaften Gefährdung, kann die Praktikumsleitung den
vorübergehenden Entzug des Praktikumsplatzes anordnen.
Betrugsversuche wie z.B. das Vorhandensein eines fremden Protokolls am Arbeitsplatz, das
Verändern der Messwerte oder ähnliches führen zur Bewertung mit der Note „5“ und
Nichtanerkennung der Versuchsdurchführung sowie zum Ausschluss vom Praktikum.
5
2
Spezieller Teil
Das Anorganisch-chemische Praktikum AC2 soll in Theorie und Praxis, anhand der
Grundlagen der quantitativen Analyse, weitere Grundkenntnisse der anorganischen Chemie
vermitteln.
Eingangsvoraussetzungen

bestandenes Modul „Allgemeine und Anorganische Chemie“

Teilnahme an der Sicherheitsbelehrung und Laboreinweisung
Inhalt des Praktikums

Theoretischer Teil
Im Laufe des Semesters sind zwei Kolloquien zu absolvieren, die beide bestanden werden
müssen.
Themenschwerpunkte:
o
Chemisches Gleichgewicht
o
Komplexbildung

Praktischer Teil
Im Rahmen des Praktikums sind 11 analytisch-chemische Aufgaben durchzuführen:
Klassische Analysen

Salzsäure unter Verwendung eines Indikators

Aluminium, komplexometrisch, Rücktitration mit Zink

Calcium und Magnesium, komplexometrisch

Carbonat, acidimetrisch

Eisen, nach Reinhardt-Zimmermann

Silber, Fällungstitration nach Mohr

Nickel als Bis-(dimethylglyoximato)-nickel durch gravimetrische Bestimmung
Instrumentelle Analysen:

Elektrogravimetrie und komplexometrische Titration

Potentiometrische Titration von Schwefelsäure

Photometrische Bestimmung von Kupfer

Salzsäure und Essigsäure, acidimetrische und konduktometrische
Endpunktserkennung
6
Es wird dringend angeraten, dass Sie sich vor Beginn des Praktikums anhand des
Praktikumsskripts
und
einschlägiger
Lehrbücher
mit
Praxis
und
Theorie
der
durchzuführenden Aufgaben vertraut machen. Sollte sich herausstellen, dass der Versuch
ungenügend vorbereitet wurde, können die Assistenten eine Unterbrechung oder
Wiederholung des Versuches anordnen. Die daraus resultierende zeitliche Verzögerung
kann das erfolgreiche Absolvieren aller praktischen Aufgaben gefährden.
Zuerst erfolgt die Abarbeitung der ersten klassischen Analyse (Titrimetrische Bestimmung
von HCl unter Verwendung eines Indikators), diese wird am Platz durchgeführt. Die
instrumentellen Analysen werden an festen Terminen durchgeführt. Die Terminlisten stehen
auf unserer Homepage und hängen im Praktikumslabor aus. Sind Sie mit der instrumentellen
Analyse für die entsprechende Woche fertig, müssen die verbleibenden klassischen
Analysen bearbeitet werden.
Die Bearbeitung der instrumentellen Analysen kann erst nach der Einweisung durch den
Assistenten erfolgen. Die Einweisung erfolgt vor Versuchsbeginn. Bei ungenügender
Vorkenntnis darf der entsprechende Versuch nicht durchgeführt werden. Alle Analysen sind
grundsätzlich mit der jeweils angegebenen Methode durchzuführen. Bei eigenmächtiger
Wahl anderer Verfahren wird die Analyse als „falsch“ gewertet. Für die Einstellung der
Maßlösungen sind die Praktikanten selbst zuständig.
Protokoll
Zu jedem Versuch muss ein Protokoll im Format DIN A4 angefertigt werden, dieses wird
zusammengeheftet und nicht als lose Blattsammlung abgegeben. Das Protokoll muss einen
theoretischen Teil enthalten, in dem das Prinzip der Bestimmungsmethode kurz erläutert
wird. Der Aufbau eines Protokolls ist dem Musterprotokoll (siehe Abschnitt 5) zu entnehmen.
Die Protokolle werden von den Assistenten gelesen und bewertet. Größere Beanstandungen
müssen korrigiert werden. Die Abgabe der Protokolle erfolgt mit der Ansage des
Analysenergebnisses.
Abschluss des Praktikums
Die Endnote ermittelt sich aus dem Ergebnis der Analysen einschl. der Protokolle und der
Kolloquiumsnoten. Eine Abmeldung vom Praktikum ist wegen des besonderen Charakters
der im Praktikum erbrachten Leistungen nicht möglich. Für diese Veranstaltungsform ist
auch keine Wiederholung der Leistung in dem jeweiligen Semester möglich. Ein nicht
erfolgreich abgeschlossenes Modul dieser Modulform kann nur durch erneute Teilnahme am
Modul wiederholt werden. Es erfolgt eine Anrechnung einzelner erfolgreich abgeschlossener
Versuche.
7
Benotung des Praktikums
Die Note des praktischen Teils wird aus den Leistungen im Praktikum mittels eines
Punktesystems ermittelt. Die Ergebnisse der Analysen sind von den Studenten auf zwei
Nachkommastellen anzugeben. Die Ergebnisse werden folgendermaßen bewertet:
Abweichung
Bewertung
 1,00 %
 1,00 % und  2,00 %
 2,00 %
richtig
erledigt
falsch
Ergebnisse, die bewertet wurden, können nicht mehr verändert werden.
Bei einem falschen Ergebnis (1. Ansage) wird die gleiche Analyse mit einem anderen Gehalt
erneut ausgegeben (2. Ansage). Für jede Analyse stehen somit zwei Versuche zur
Verfügung. Ist eine Analyse nach der 2. Ansage falsch, so wird diese als „nicht erbracht“
gewertet.
Ergebnisse, die erst nach Berichtigung eines vom Assistenten gefundenen Rechenfehlers
richtig oder erledigt sind, müssen korrigiert werden und werden mit bis zu zwei Punkten
Abzug bewertet.
Die Abgabe des Protokolls für den jeweiligen Versuch ist die Voraussetzung dafür, dass die
Punkte für die erzielten Analysenergebnisse gutgeschrieben werden. Die Protokolle müssen
ordentlich und fehlerfrei sein. Bei liederlichen oder mangelhaften Protokollen werden für den
entsprechenden Versuch keine Punkte erteilt. Das Protokoll kann mit max. 2 Punkten
bewertet werden.
1. Ansage
2. Ansage
richtig
erledigt
falsch
richtig
falsch
erledigt
nicht erbracht
Punkte
6
5
4
3
0
Insgesamt können maximal 88 Punkte im praktischen Teil erreicht werden. Zum Bestehen
des praktischen Teils müssen mindestens 53 Punkte erreicht und mindestens 8 Analysen
erbracht werden.
Die Umrechnung der Punkte in Noten ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
8
Punkte
Note
<53
n.b.
53
4,0
57
3,7
60
3,3
64
3,0
68
2,7
71
2,3
73
2,0
77
1,7
81
1,3
85
1,0
Zum Bestehen des Praktikums müssen beide Kolloquien bestanden sein. Für den Fall, dass
ein Kolloquium zweimal nicht bestanden wurde, wird das dritte Kolloquium vom
Praktikumsverantwortlichen durchgeführt. Bei Nichtbestehen muss das Praktikum wiederholt
werden.
Die beiden Kolloquiumsnoten werden zur Ermittlung der Praktikumsnote mit einer
Gewichtung von 20 % berücksichtigt. Ein bestandenes Praktikum ist Voraussetzung für die
Modulprüfung AC2.
9
3
Beschreibung der Versuche
Im Anorganisch-chemischen Praktikum AC2 lernen Sie, mit modernen und aufwendigen
Messgeräten umzugehen. Die Gewähr, dass die Versuche auf Anhieb gelingen und
befriedigende Analysenergebnisse liefern, ist jedoch nur gegeben, wenn Sie folgende Punkte
gewissenhaft beachten:
Die Messapparatur muss vollständig und funktionsfähig sein. Gehen Sie vor Beginn jeder
Bestimmung die Geräteliste durch und reklamieren Sie fehlende oder defekte Teile sofort.
Sie sind für die übernommenen Geräte verantwortlich.
Lesen und durchdenken Sie die Vorschrift nochmals vor Beginn des Versuches. Wenden Sie
sich bei Unklarheiten an den Assistenten.
Beachten
Sie
die
Vorschrift
genau,
insbesondere
was
Mengenangaben
und
Ablesegenauigkeiten betrifft.
Reinigen Sie nach Beendigung des Versuches sorgfältig der verwendeten Geräte.
Besonders die elektronischen Geräte und Magnetrührer werden erfahrungsgemäß sehr
schnell
unansehnlich
und
müssen
gewissenhaft
von
Spritzern
und
sonstigen
Verunreinigungen befreit werden. Auch die Reinigung des Labortisches ist unumgänglich.
Zu
den
instrumentellen
Analysen
und
der
Benutzung
der
Waagen
werden
Geräteeinweisungen durchgeführt.
Bei ungenügender Vorbereitung oder Abwesenheit während der Einweisungstermine kann
der Versuch nicht durchgeführt werden. Die Messkolben für die Analysensubstanz müssen
rechtzeitig zur Ausgabe der Analysen abgegeben werden, die Ausgabe erfolgt erst nach
erfolgreicher Geräteinweisung.
Im Folgenden werden die Versuche im Einzelnen beschrieben.
10
3.1 Klassische Analysen
3.1.1 Titrimetrische Bestimmung von HCl unter Verwendung eines Indikator
Notwendiges Vorwissen:
Säure-Base-Gleichgewichte, Indikatoren für die Acidimetrie, maßanalytischer Faktor
Chemikalien:
HCl (Analysenlösung)
Bromthymolblaulösung
Natronlauge 0,1 M
HCl (0,1 M Maßlösung)
Durchführung:
Der Gehalt der im Messkolben erhaltenen salzsauren Analysenlösung soll unter Verwendung
der bereitgestellten 0,1 M NaOH bestimmt werden.
Um die NaOH für die Titration verwenden zu können ist es erforderlich von dieser Lösung
den maßanalytischen Faktor zu bestimmen. Dazu verwenden Sie die bereitgestellte genaue
0,1 M HCl. Die 0,1 M NaOH wird in die Bürette eingefüllt. Nachdem Sie die 10 ml Vollpipette
mit der 0,1 M HCl gespült haben, werden 10 ml der 0,1 M HCl in einen Erlenmeyerkolben
abpipettiert und mit destilliertem Wasser auf ca. 100 ml verdünnt. Nach der Zugabe von ca. 4
Tropfen Bromthymolblaulösung wird mit 0,1 M Natronlauge bis zum Farbumschlag von gelb
nach blau titriert.
Die zu bestimmende Analysenlösung, nach Bestimmung des maßanalytischen Faktors, wird
mit destilliertem Wasser bei 20 °C auf 100 ml aufgefüllt und gut durchmischt. Die 10 ml
Vollpipette wird mit der Analysenlösung gespült. Danach werden 10 ml der Analysenlösung
in einen Erlenmeyerkolben abpipettiert und mit destilliertem Wasser auf ca. 100 ml verdünnt.
Nach der Zugabe von ca. 4 Tropfen Bromthymolblaulösung wird mit 0,1 M Natronlauge bis
zum Farbumschlag von gelb nach blau titriert.
Es wird jeweils eine Dreifachbestimmung durchgeführt!
11
Angabe:
Berechnen Sie aus dem verbrauchten Volumen die Menge an HCl in mg/l!
Entsorgung:
Spülbecken
12
3.1.2 Komplexometrische Rücktitration von Aluminium
Notwendiges Vorwissen:
Chelateffekt, Rücktitration, EDTA als Komplexligand, Komplex-Indikatoren
Chemikalien:
Aluminiumsalz-Lösung (Analysenlösung)
EDTA (0,1 M Maßlösung)
Hexamethylentetramin
Xylenolorange (Verreibung 1:100 mit KNO3)
Zinksulfat (0,1 M Maßlösung)
Allgemein:
Aluminium wird durch Rücktitration komplexometrisch bestimmt. Dabei wird EDTA im
bekannten Überschuss zugegeben und mit Zinksulfat-Maßlösung zurücktitriert.
Durchführung:
Die im Messkolben erhaltene Analysenlösung wird mit destilliertem. Wasser bei 20 °C auf
100 ml aufgefüllt und gut durchmischt. Nach dem Konditionieren der 10 ml Vollpipette mit der
Analysenlösung werden 10 ml der Analysenlösung in einen Erlenmeyerkolben überführt.
Unter Verwendung einer 20 ml Vollpipette werden genau 20 ml 0,1 M EDTA-Lösung zur
abpipettierten Lösung in den Erlenmeyerkolben gegeben und zum Sieden gebracht (1
Minute). Vergessen Sie die Siedesteine nicht! Nach dem Abkühlen werden die inzwischen
abgewogenen 4 g Hexamethylentetramin und eine Spatelspitze Xylenolorange zugefügt. Der
Überschuss an EDTA wird mit 0,1 M Zinksulfat bis zum Umschlag nach Rot titriert.
Es wird eine Dreifachbestimmung durchgeführt!
Berechnung:
Der Verbrauch an EDTA-Lösung ist die Differenz zwischen dem zugesetzten Volumen und
dem Verbrauch an Zinksulfat-Lösung.
1 ml EDTA-Lösung, c = 0,1 mol/l, entspricht 2,6982 mg Aluminium.
13
Angabe:
Berechnen Sie den Gehalt an Aluminium in mg in 100 ml Analysenlösung.
Entsorgung:
Behälter für Schwermetallabfälle (Komplexe)
14
3.1.3 Komplexometrische Simultanbestimmung von Calcium und Magnesium
Notwendiges Vorwissen:
HSAB-Prinzip, Löslichkeitsprodukt, Chelateffekt, Komplex-Indikatoren, Puffer
Materialien:
50 ml Maßkolben
Chemikalien:
Calciumsalz-Lösung (Analysenlösung)
Magnesiumsalz-Lösung (Analysenlösung)
Kaliumhydroxid (25 %ige Lösung)
EDTA (0,1 M Maßlösung)
NH4Cl
Ammoniak-Lösung (konz.)
Calconcarbonsäure-Verreibung (1:100 NaCl)
Erio T
Allgemein:
Die Bestimmung von Calcium und Magnesium erfolgt durch komplexometrische Titration.
Bei dieser Simultanbestimmung wird zunächst der Gesamtgehalt von Calcium und
Magnesium bestimmt, anschließend der Calciumgehalt. Der Magnesiumgehalt ergibt sich
aus der Differenz von Gesamtgehalt und Calciumgehalt.
Durchführung:
Die im Messkolben erhaltene Analysenlösung wird mit dest. Wasser bei 20 °C auf 100 ml
aufgefüllt und gut durchmischt.
Bestimmung der Summe von Calcium und Magnesium:
Nach dem Konditionieren der 10 ml Vollpipette mit der Analysenlösung werden 10 ml der
Analysenlösung in einen Erlenmeyerkolben überführt. Dann wird mit destilliertem Wasser auf
etwa 100 ml aufgefüllt. Die Proben werden mit 10 ml der bereits hergestellten Pufferlösung
(pH 10) versetzt. Nach der Zugabe einer Spatelspitze des Indikators Eriochromschwarz T
muss die Probe sofort mit 0,1 m EDTA-Lösung titriert werden. Der farbliche Umschlag des
Indikators verläuft von rot-violett nach rein blau.
15
Die Analyse muss mindestens dreimal durchgeführt werden.
Calciumbestimmung:
Nach dem Konditionieren der 10 ml Vollpipette mit der Analysenlösung werden 10 ml der
Analysenlösung in einen Erlenmeyerkolben überführt. Dann wird mit destilliertem Wasser auf
etwa 100 ml aufgefüllt und mit 10 ml 25 %iger Kaliumhydroxid-Lösung versetzt. Als Indikator
gibt man eine Spatelspitze Calconcarbonsäure-Verreibung zu. Man titriert mit 0,1 M EDTAMaßlösung von violettrosa nach reinblau.
Die Analyse muss mindestens dreimal durchgeführt werden.
Angabe:
Berechnen Sie den Gehalt an Calcium und Magnesium in mg in 100 ml Analysenlösung.
Entsorgung:
Behälter für Schwermetallabfälle (Komplexe)
Hinweis:
Puffer pH 10
Stellen Sie den Puffer pH 10 unter Verwendung von 54 g/l NH4Cl her. Berechnen Sie mit
Hilfe der Henderson-Hasselbalch-Gleichung die Menge an NH3.
NH3  
pH  pka  lg 
 
NH

4 
pka  9, 26
Wieviel der Pufferlösung pH 10 benötigen Sie für die Analysen.
Beachten Sie, dass die NH3-Lösung lediglich 25 Ma% NH3 enthält.
Die Dichte der 25 Ma% NH3-Lösung beträgt 910 kg/m3.
16
3.1.4 Acidimetrische Bestimmung von Carbonat
Notwendiges Vorwissen:
Acidimetrie, pH-Berechnung, Säure-Base-Indikatoren
Chemikalien:
Carbonat in wässriger Lösung (Analysenlösung)
Mischindikator
Salzsäure (0,1 M Maßlösung)
Allgemein:
Der Carbonatgehalt einer Lösung wird durch eine Säure-Base-Titration mit Salzsäure
bestimmt.
Durchführung:
Die im Messkolben erhaltene Analysenlösung wird mit destilliertem Wasser bei 20 °C auf
100 ml aufgefüllt und gut durchmischt. Nach dem Konditionieren der 10 ml Vollpipette mit der
Analysenlösung werden 10 ml der Analysenlösung in einen Erlenmeyerkolben überführt.
Dann wird mit dest. Wasser auf etwa 100 ml aufgefüllt. Nach der Zugabe von 5 Tropfen
Mischindikator wird mit Salzsäure unter ständigem Schwenken bis zum Farbumschlag von
blaugrün nach lachsfarben titriert. Der Verbrauch von 0,1 m HCl wird notiert. Die Lösung im
Erlenmeyerkolben wird anschließend zur Entfernung des frei gewordenen CO2 bis zum
Sieden erwärmt (Siedesteine nicht vergessen) Nach dem Abkühlen der Probe wird
nachtitriert, der gesamte HCl-Verbrauch muss notiert werden, er dient zur Berechnung der
Carbonathärte.
Die Analyse muss mindestens dreimal durchgeführt werden.
Angabe:
Berechnen Sie den Gehalt an Carbonat in mg in 100 ml Analysenlösung.
Entsorgung:
Spülbecken
17
3.1.5 Oxidimetrische Bestimmung von Eisen nach Reinhardt/Zimmermann
Notwendiges Vorwissen:
Manganometrie, Redox-Gleichungen, Nernst-Gleichung, Chemie des Eisens, Titer
Chemikalien:
Eisensalz-Lösung (Analysenlösung)
Kaliumpermanganat (0,02 M Maßlösung)
Salzsäure (konz.)
Schwefelsäure (konz.)
Phosphorsäure (konz.)
Mangan(II)-sulfat ∙ 4 H2O
Zinkpulver
Oxalsäure (0,05 M Maßlösung)
Allgemein:
Eisen wird zunächst vollständig zu Fe(II) reduziert und anschließend mit KMnO4-Lösung
titriert. Zur Vermeidung von Nebenreaktionen bei der Titration wir das Verfahren nach
Reinhardt/Zimmermann angewendet.
Durchführung:
Die im Messkolben erhaltene Analysenlösung wird mit destilliertem Wasser bei 20 °C auf
100 ml aufgefüllt und gut durchmischt. Nach dem Konditionieren der 10 ml Vollpipette mit der
Analysenlösung werden 10 ml der Analysenlösung in einen Erlenmeyerkolben überführt.
Geben Sie nun 5 ml einer selbst hergestellten 1:1 verdünnten Salzsäure sowie eine
Spatelspitze Zinkpulver dazu (arbeiten Sie im Abzug). Nachdem alles Zink abreagiert hat,
werden 10 ml Reinhardt/Zimmermann-Lösung hinzu gegeben und die Analysenlösung wird
mit destilliertem Wasser auf etwa 100 ml aufgefüllt. Danach wird umgehend mit der KMnO4Maßlösung bis zur ersten beständigen Rosafärbung der Lösung titriert.
Die Analyse muss mindestens dreimal durchgeführt werden.
18
Angabe:
Berechnen Sie den Gehalt an Eisen in mg in 100 ml Analysenlösung.
Entsorgung:
Behälter für Schwermetallabfälle
Hinweise:
Herstellung der Reinhart/Zimmermann-Lösung:
14 g MnSO4∙4H2O werden in 60 ml destilliertem Wasser gelöst. Zu 65 ml Phosphorsäure gibt
man 25 ml Schwefelsäure und gießt die Säuremischung vorsichtig zur Mangan(II)-sulfatLösung. Nachdem die Lösung abgekühlt ist verdünnt man die Lösung mit destilliertem
Wasser auf 200 ml Endvolumen.
Herstellung der KMnO4-Lösung:
Eine frisch hergestellte Kaliumpermanganat-Lösung (0,02 M) hat die Eigenschaft, ihren
Gehalt zu verändern. Daher sollte die Maßlösung zu Beginn des Praktikums hergestellt
werden. Die Lösung muss erst einige Tage im Dunkeln stehen und erst dann kann der
Gehalt bestimmt werden. Der Gehalt dieser Lösung ist immer vor deren Gebrauch wie folgt
zu ermitteln.
Bestimmung des Titers der 0,02 M KMnO4-Lösung:
Nach dem Konditionieren der 10 ml Vollpipette mit der 0,05 M Oxalsäure-Lösung werden 10
ml der 0,05 M Oxalsäure-Lösung in einen Erlenmeyerkolben überführt. Dann wird die
abpipettierte Lösung mit destilliertem Wasser auf etwa 100 ml aufgefüllt und mit 10 ml
verdünnter Schwefelsäure (1 Teil H2SO4 und 3 Teile H2O) angesäuert. Nach dem Erwärmen
der Lösung auf 60 - 80 °C wird die Lösung warm mit der 0,02 M KMnO4-Lösung titriert. Die
Titration erfolgt unter ständigem Schwenken. Nach jedem Tropfen KMnO4 muss die
Entfärbung der Lösung abgewartet werden bevor der nächste Tropfen zugegeben wird. Die
Titration ist beendet, sobald ein Tropfen eine beständige Rosafärbung verursacht.
Diese Titration muss mindestens dreimal durchgeführt werden, um statistische Fehler heraus
zu mitteln und den Gehalt der 0,02 M KMnO4-Lösung exakt bestimmen zu können.
19
3.1.6 Fällungstitration von Chlorid nach Mohr
Notwendiges Vorwissen:
Löslichkeitsprodukt, Fällungstitration, Chemie des Silbers, weitere Bestimmungsmethoden
für Halogenide
Chemikalien:
Chlorid-Lösung (Analysenlösung)
Kaliumchromat (5 %ige Lösung)
Silbernitrat (0,02 M Maßlösung)
Allgemein:
Bei der argentometrischen Bestimmung von Chlorid nach Mohr werden die Chlorid-Ionen
direkt mit einer Silbernitratlösung titriert. Es bildet sich schwerlösliches Silberchlorid.
Durchführung:
Die im Messkolben erhaltene Analysenlösung wird mit destilliertem Wasser bei 20 °C auf
100 ml aufgefüllt und gut durchmischt. Nach dem Konditionieren der 10 ml Vollpipette mit der
Analysenlösung werden 10 ml der Analysenlösung in einen Erlenmeyerkolben überführt.
Anschließend werden 2 ml einer 5 %igen Kaliumchromat-Lösung (Indikator) zugesetzt. Die
gelb gefärbte Lösung wird mit einer 0,02 M Silbernitratlösung unter ständigem Schütteln
titriert, bis die nach jedem neuen Maßlösungszusatz entstehende schwache Braunfärbung
nicht mehr verschwindet, sondern noch einige Minuten bestehen bleibt. Die Analysenlösung
muss neutral sein, da im sauren Milieu durch eine Dichromatbildung der Indikator versagt
und im alkalischen Silberoxid ausfällt.
Die Analyse muss mindestens dreimal durchgeführt werden.
Berechnung:
1 ml verbrauchte 0,02 M AgNO3-Maßlösung entspricht 0,708 mg Chlorid
20
Angabe:
Berechnen Sie den Gehalt an Chlorid in mg in 100 ml Analysenlösung.
Entsorgung:
Silberabfälle
Hinweis:
Als Indikator für die Erkennung des Endpunktes dieser Fällungstitration dient gelbes
Kaliumchromat. Der Endpunkt der Titration wird dadurch erkannt, dass ein geringer
Überschuss an Silber-Ionen (zu bestimmende Cl--Ionen sind verbraucht und als AgCl
ausgefällt) mit den in der Lösung vorhandenen Chromat-Ionen zur Ausfällung von
rotbraunem Silberchromat führt (Löslichkeit von Ag2CrO4 ist größer als die von AgCl.
21
3.1.7 Gravimetrische Bestimmung von Nickel als Bis-(dimethylglyoximato)-nickel
Notwendiges Vorwissen:
Gravimetrie, Wägefehler, Komplexchemie, Chelateffekt, Chemie des Nickels
Materialien:
Bezeichnung
Bechergläser 600 oder 800 ml
große Uhrgläser
große Glasstäbe
Glasstäbe mit Gummiwischer
Tropfer mit Gummihütchen
pH-Papier
Exsikkator
Wasserbad (Abzug)
Glasfiltertiegel G3 (Ausleihe)
Wasserstrahlpumpe
Saugflasche
Gummiring
Tiegelzange
Anzahl
3
3
3
3
1
1
1
3
1
1
1
1
Chemikalien:
Nickelsalz-Lösung (Analysenlösung)
Alkoholische Dimethylglyoxim-Lösung (1 %ig)
Ammoniak-Lösung (3,5 %ig)
Ethanol
Allgemein:
Die Analysenlösung wird mit Dimethylglyoxim-Lösung versetzt, Nickel wird quantitativ als
Chelatkomplex ausgefällt. Die Bestimmung erfolgt gravimetrisch über eine Differenzwägung.
Durchführung:
Die im Messkolben erhaltene Analysenlösung wird mit destilliertem Wasser bei 20 °C auf
100 ml aufgefüllt und gut durchmischt. Nach dem Konditionieren der 20 ml oder 25 ml
Vollpipette mit der Analysenlösung werden 20 ml oder 25 ml der Analysenlösung in ein 600
oder 800 ml Becherglas abpipettiert. Der Inhalt wird mit destilliertem Wasser auf ca. 200 ml
verdünnt. Die Lösung wird auf 80 °C (Brenner) erwärmt und mit 40 ml 1 %iger alkoholischer
22
Dimethylglyoxim-Lösung
versetzt.
Anschließend
wird
tropfenweise
verdünnte
Ammoniaklösung hinzugefügt, bis mit Hilfe von pH-Papier eine gerade alkalische Reaktion
erkennbar ist. Mit einem Uhrglas bedeckt, hält man das Becherglas noch etwa eine Stunde
im Wasserbad warm, bis sich der gebildete rote Niederschlag zusammengeballt hat. Nach
Abkühlen der Lösung und Absitzen des Niederschlags ist die überstehende Lösung durch
einen zuvor gereinigten, getrockneten und gewogenen Glasfiltertiegel (Größe 3 oder 4)
abzusaugen. Der Niederschlag wird anschließend 4 bis 6 Mal mit kleinen Anteilen von
heißem destilliertem Wasser, zuletzt mit wenig Ethanol gewaschen. Der gewaschene
Niederschlag wird etwa 1 Stunde im Trockenschrank bei 110 °C getrocknet und nach
Abkühlen auf Zimmertemperatur (im Exsikkator) ausgewogen.
Die Glasfilterrtiegel sind immer bis zur Massekonstanz zu wiegen.
Die Analyse muss mindestens dreimal durchgeführt werden.
Berechnung:
Wägeform:
Ni(C4H7O2N2)2
Gesuchte Form:
Ni
Faktor:
Angabe:
Berechnen Sie den Gehalt an Nickel in mg in 100 ml Analysenlösung.
Entsorgung:
Schwermetallabfälle
Hinweis:
Glasfiltertiegel müssen beim Assistenten ausgeliehen werden.
Die Glasfiltertiegel müssen vor der Rückgabe mit 1:1 verdünnter HCl im Abzug ausgekocht
und mit destilliertem Wasser durchgesaugt werden.
23
3.2 Instrumentelle Analysen
3.2.1 Elektrogravimetrische und komplexometrische Bestimmung von Kupfer
Vorwissen:
Gravimetrie, Elektrogravimetrie, Nernstsche Gleichung, Elektrolyse
Material:
Bezeichnung
Bechergläser 150 ml
Bechergläser 100 ml
Bechergläser 100 ml (Abzug)
Becherglas 50 ml
Becherglas 50 ml (Abzug)
Tropfer mit Gummihütchen
Tüpfelplatte
Magnetrührer
Magnetrührentferner
Rührgerät mit Stativstab
Spannungsmessgerät
Kabel
Halterung für Elektroden
Exsikkator
Tiegelzange
Platinnetzelektrode (Ausleihe)
Platinspiralelektrode (Ausleihe)
Anzahl
3
2
3
1
1
2
1
2
1
1
1
2
1
1
1
1
1
Chemikalien:
Kupfersalz-Lösung (Analysenlösung)
Salzsäure (2 M)
Schwefelsäure (konz.)
Salpetersäure (1:1 verdünnt)
Ammoniak-Lösung (2 M)
Ethanol
Murexid
EDTA (0,1 M Maßlösung)
24
Allgemein:
Die Elektrogravimetrie dient vor allem zur Bestimmung von Kationen, die durch den
elektrischen Strom entweder kathodisch zum Metall (z. B. Cu, Ag, Au, Ni, Co, Zn, Cd)
reduziert oder anodisch zu einem schwerlöslichen Oxid (z.B. Pb, Mn) oxidiert werden. Die
elektrolytische Abscheidung erfolgt mit polarisierbaren Platinelektroden. Tauchen solche
Elektroden in eine Metallionenlösung, z. B. Cu2+ , so fließt bei angelegter äußerer
Gleichspannung
U
erst
oberhalb
eines
bestimmten
Wertes
von
U
–
der
Zersetzungsspannung Uz - ein Strom durch die elektrolytische Zelle. Gleichzeitig können
kathodische Kupferablagerung und anodische Gasentwicklung beobachtet werden. Dadurch
wird die Kathode zu einer Kupfer- und die Anode zu einer Sauerstoffelektrode. Für ihre
Kombination - nun als galvanische Zelle - ergibt sich aus der Differenz der
Elektrodenpotentiale EO–ECu die reversible Zellspannung E gemäß der Zellreaktion Cu + ½O2
+ H2O  Cu2+ + 2OH-. Eine Elektrolyse der Cu-Lösung in Umkehrung dieser Reaktion findet
somit erst dann statt, wenn die an die Zelle angelegte äußere Spannung mindestens gleich
der reversiblen Zellspannung (Uz = -E) ist. Tatsächlich beobachtet man jedoch im
Experiment eine effektive Zersetzungsspannung Uz,eff., die vom theoretischen Wert abweicht
und durch Überspannungen an den Elektroden und dem ohmschen Widerstand des
Elektrolyten verursacht wird. Reaktionen unter Komplexbildung haben in der chemischen
Analytik u.a. für Fällungsreaktionen, photometrische Verfahren und komplexometrische
Titration vielfältige Anwendung gefunden. Komplexe werden durch Reaktion eines
Zentralteilchens (Atom, Ion, ...) mit einem oder mehreren Liganden gebildet. Bei den
analytisch interessanten Komplexen lassen sich solche mit einzähnigen und mehrzähnigen
Ligenden unterscheiden. Die Zähnigkeit charakterisiert die Anzahl von Koordinationsstellen
eines Liganden. Einzähnige Liganden sind u.a. die Neutraliganden H2O, NH3 und organische
Moleküle (Amine, Anilin, Diphenylamin, Pyridin, ...). Besonders stabile Komplexe ergeben
sich mit zahlreichen organischen Liganden mit mehreren Koordinationsstellen für die
Komplexbildung. Das krebsscherenartige Angreifen dieser mehrzähnigen Ligenden am
Zentralteilchen hat zur Bezeichnung Chelatbildner geführt. Die Chelate können als neutrale,
anionische oder kationische Chelate vorliegen. Eine besonders stabile Ring-struktur ergibt
sich bei Komplexen mit -Aminopolycarbonsäuren, deren wichtigster Vertreter die
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) ist. Die thermodynamische Stabilität eines Komplexes
wird durch die mit dem MWG formulierbare Gleichgewichtskonstante für die Bildungsreaktion
des Komplexes charakterisiert. Die unterschiedliche Komplexstabilität des zu bestimmenden
Metallions mit EDTA bzw. bestimmten organischen Molekülen (als Farbindikator zur
Endpunktbestimmung) ermöglicht die komplexometrische Titration.
25
Durchführung:
Herstellen der Probelösung
Das Kölbchen mit der zu analysierenden Kupferlösung wird bis zur Eichmarke mit
destilliertem Wasser (20 °C) aufgefüllt und zum Konzentrationsausgleich umgeschwenkt.
Die elektrogravimetrische Kupferbestimmung
Die Versuchsanordnung besteht aus: Elektrolysiergefäß, zwei Elektroden, Rührer, regelbarer
Gleichstromquelle. Als Elektrodenmaterial dient Platin, die Kathode als zylinderförmig
gebogenes Drahtnetz und die Anode in Form einer Spirale. Die für den Versuch benötigten
Elektroden erhalten die Praktikumsteilnehmer vom Betreuer. Sie werden unter Aufsicht des
Betreuers ausgewogen und das ermittelte Gewicht wird notiert. Die Studenten bestätigen
den Erhalt und das ermittelte Gewicht der Elektroden mit Unterschrift. Die Größe des
Elektrolysiergefäßes, ein 150 ml Becherglas, ist so zu wählen, dass die Netzkathode einen
möglichst geringen Abstand zur Wand besitzt. Für die elektrogravimetrische Analyse werden
10 ml der Probelösung in das Elektrolysiergefäß abpipettiert und auf 100 ml mit destilliertem
Wasser aufgefüllt (Becherglasmarkierung). Zu dieser Lösung werden mit Hilfe einer
Kolbenpipette 1,5 ml konzentrierte Schwefelsäure gegeben. Das Elektrolysiergefäß wird auf
das Magnetrührwerk gestellt und der Magnetrührer eingesetzt. Die vorbereitete Lösung wird
durch langsames Steigern der Rührerdrehzahl (max. 400 min-1) vermischt und danach
ausgeschaltet.
Beim Einsetzen der Elektroden ist die Anordnung so zu wählen, dass sich die Platinspirale
im Zentrum der Netzelektrode befindet. Die Elektroden werden mit zwei elektrisch isolierten
Klammern an einem Elektrodenhalter befestigt und mit der Spannungsquelle verbunden.
Während der Elektrolyse dürfen die Platinelektroden nicht vollständig in die Analysenlösung
eintauchen. Um Verluste durch Spritzer infolge Gasentwicklung an der Anode zu vermeiden,
ist die Rührerdrehzahl von 400 min-1 einzustellen. Es ist darauf zu achten, dass der
eingesetzte Magnetrührer nicht mit den Elektroden in Berührung kommt. Zur Durchführung
der Elektrolyse wird die notwendige Spannung (2,5 V) eingestellt. Jedoch muss bei der Wahl
der Versuchsbedingungen stets sehr sorgfältig darauf geachtet werden, dass das
elektrolytisch auf der Platinelektrode abgeschiedene Metall einen dichten, festhaftenden und
metallisch glänzenden Film ohne Fremdeinschlüsse bildet, so dass eine genaue Wägung
möglich ist. Gegen Ende der Elektrolyse (nach ca. 15 Minuten), das sich durch Absinken des
Stromes bemerkbar macht, kann die Spannung für einige Minuten um 0,5 V erhöht werden,
wenn nicht die Gefahr (warum?) besteht, dass sich ein anderes anwesendes Metall
abscheidet. Das Ende der Elektrolyse kann durch Tüpfelanalyse (Nachweis von Cu2+ siehe
AC1-Praktikum) festgestellt werden. Dazu entnimmt man mit einem Tropfer ca. 3 Tropfen
26
Elektrolyt aus der noch unter Spannung stehenden Zelle. Ist der Kupfernachweis positiv,
scheidet man noch einige Minuten weiter ab.
Nach beendeter Elektrolyse werden die Elektroden unter Spannung aus der Lösung entfernt.
Die Netzelektrode wird mit Wasser
abgespült, mit
Alkohol gewaschen
und im
Umlufttrockenschrank bei 110 °C 10 min getrocknet. Der Alkohol kann mehrfach benutzt
werden. Er wird immer in die für den Versuch entsprechende Flasche zurückgegossen.
Nachdem die Elektrode im Exsikkator auf Raumtemperatur abgekühlt ist, wird sie auf der
Analysenwaage gewogen und mit ihrem Gewicht vor der Elektrolyse verglichen.
Die Reinigung der Netzelektrode erfolgt im Abzug. Dazu taucht man sie kurze Zeit in ein
kleines Becherglas mit 1:1 verdünnter Salpetersäure. Die Säure kann mehrfach benutzt
werden (bitte nicht entsorgen). Nach dem Ablösen des Kupfers wird die Elektrode zweimal
mit destilliertem Wasser und einmal mit Ethanol (Ethanol kann mehrfach benutzt werden und
wird nach dem Versuch entsprechende Flasche zurückgegossen) gespült, dann im
Umlufttrockenschrank getrocknet, im Exsikkator abgekühlt und ausgewogen. Die Analyse
kann nun wiederholt werden.
Am
Ende
der
elektrogravimetrischen
Analyse
werden
die
Elektroden
vom
Praktikumsteilnehmer, in Gegenwart des Betreuers, gewogen. Der Betreuer notiert das
Gewicht der Elektroden und bestätigt den Erhalt mit seiner Unterschrift.
Die komplexometrische Kupferbestimmung
Für die komplexometrische Titration werden, nach dem Konditionieren der 5 ml Vollpipette
mit der Analysenlösung, 5 ml der Analysenlösung in einen Erlenmeyerkolben abpipettiert und
mit destilliertem Wasser auf ca. 100 ml aufgefüllt. Zu dieser Lösung werden 1 ml 2 M HCl
und eine Spatelspitze Murexid gegeben. In die orange Lösung wird langsam 2 M Ammoniak
eingetropft, bis eine klare Gelbfärbung auftritt. Der pH-Wert sollte dann ca. 6 betragen.
Nachdem der Magnetrührer in den Erlenmeyerkolben gegeben wurde, wird das
Magnetrührwerk eingeschaltet (Rührerdrehzahl von 400 min-1). Die Probe wird durch
tropfenweise Zugabe von 0,1 M EDTA nach blauviolett titriert.
Führen Sie für jede Methode eine Dreifachbestimmung durch!
27
Berechnung:
Elektrogravimetrie
Gewicht Pt-Netz nach der Elektrolyse
- Gewicht Pt-Netz vor der Abscheidung
= abgeschiedene Kupfermenge
Komplexometrie
1 ml 0,1 M EDTA entsprechen 6,3546 mg Kupfer
Angabe:
Berechnen Sie den Gehalt an Kupfer in mg in 100 ml Analysenlösung.
Geben Sie anhand der Fehlerbetrachtung eine Wertung über die Genauigkeit der beiden
Analysenmethoden ab!
Entsorgung:
Schwermetallabfälle
Hinweis:
Die Platinelektroden müssen beim Assistenten gegen Unterschrift ausgeliehen werden!
Vermeiden Sie die Berührung der Platinelektroden mit der Hand!
Fragen:
Bei der Elektrolyse beobachten Sie eine Gasentwicklung; um welches Gas handelt es sich
dabei? Beschreiben Sie die Reaktion an den Elektroden.
Warum erhöht sich die Abscheidungsspannung gegen Ende der Elektrolyse?
Was geschieht, wenn Sie als Anode nicht Platin sondern Kupfer als Metall einsetzen?
Informieren Sie sich über die technische Anwendung dieses Prozesses!
Informieren Sie sich wie man Kupfer und Nickel nebeneinander bestimmen kann. Beziehen
Sie auch komplexometrische Methoden in Ihre Überlegungen mit ein.
Wie kann man Nickel indirekt komplexometrisch bestimmen?
28
3.2.2 Potentiometrische Titration von Schwefelsäure
Vorwissen:
Potentialbildung, Nernstsches Gesetz, Potentiometrie
Material:
Bezeichnung
Bechergläser 400 ml
Magnetrührer
Magnetrührentferner
Rührgerät mit Stativstab
pH-Meßgerät
pH-Elektrode
Anzahl
3
1
1
1
1
1
Chemikalien:
Schwefelsäure (Analysenlösung)
Natronlauge 0,1 M
HCl (0,1 M Maßlösung)
Durchführung:
Der Gehalt der im Messkolben erhaltenen schwefelsauren Analysenlösung soll unter
Verwendung der bereitgestellten 0,1 M NaOH bestimmt werden.
Um die NaOH für die Titration verwenden zu können ist es erforderlich von dieser Lösung
den maßanalytischen Faktor zu bestimmen. Der maßanalytische Faktor wird immer mit der
für die Analyse verwendeten Methode bestimmt. Dazu verwenden Sie die bereitgestellte
genaue 0,1 M HCl. Nachdem Sie die 10 ml Vollpipette mit der 0,1 M HCl gespült haben,
werden 10 ml der 0,1 M HCl in das Becherglas abpipettiert und mit destilliertem Wasser auf
ca. 200 ml verdünnt. Die pH-Elektrode wird über dem Abfallglas sorgfältig mit destilliertem
Wasser abgespült. Schließlich wird der Magnetrührer vorsichtig in das Becherglas mit der
Analysenlösung gegeben. Das Becherglas wird nun so auf dem Magnetrührer positioniert,
dass sich der Magnetrührer in der Mitte des Becherglases befindet. Die pH-Elektrode wird in
die Lösung getaucht. Die mit der 0,1 M NaOH gefüllte Bürette wird am Stativ befestigt. Am
Magnetrührgerät wird die Rührerdrehzahl (max. 400 min-1) eingestellt. Es muss darauf
geachtet werden, dass der Magnetrührer nicht anstößt. Die salzsaure Lösung wird durch
Zugabe definierter Mengen 0,1 M NaOH titriert. Die entsprechenden pH-Werte sind zu
notieren. Nach Beendigung der Titration wird die Drehzahl des Magnetrührers auf „0“
29
gesetzt. Die pH-Elektrode und der Magnetrührer werden aus dem Becherglas genommen
und sorgfältig mit destilliertem Wasser abgespült.
Die zu bestimmende Analysenlösung wird nach Bestimmung des maßanalytischen Faktors,
mit destilliertem Wasser bei 20 °C auf 100 ml aufgefüllt und gut durchmischt. Die 10 ml
Vollpipette wird mit der Analysenlösung gespült. Danach werden 10 ml der Analysenlösung
in ein Becherglas abpipettiert und mit destilliertem Wasser auf ca. 200 ml verdünnt. Die
Analysenlösung wird durch Zugabe definierter Mengen von 0,1 M NaOH titriert. Die
entsprechenden pH-Werte sind zu notieren.
Es muss jeweils eine Dreifachbestimmung durchgeführt werden!
Angabe:
Berechnen Sie aus dem verbrauchten Volumen die Menge an H2SO4 in mg/l!
Des Weiteren sind die Messwerte, Berechnungen und graphischen Darstellungen inklusive
Der graphischen Auswertung hinzuzufügen!
Entsorgung:
Spülbecken
30
3.2.3 Photometrische Bestimmung von Kupfer
Vorwissen:
Kalibrierverfahren, Aufbau eines Photometers, Lambert-Berrsches Gesetz
Material:
Bezeichnung
Messkolben 100 ml
Bechergläser 50 ml
Anzahl
7
8
Chemikalien:
Kupfersalz-Lösung (Analysenlösung)
Ammoniak-Lösung (konz.)
Durchführung:
Die
Bestimmung
des Gehalts an
Kupfer
der
Probelösung
erfolgt
mittels einer
Kalibriergeraden, die aus einer Verdünnungsreihe zu erhalten ist. Die Kalibrierkurve wird bei
einer Wellenlänge von 610 nm aufgenommen.
Die Kalibrierstrategie ist selbst zu planen. Es sind mindestens 6 Kalibrierpunkte im Bereich
von 100 bis 1000 mg Kupfer pro Liter aufzunehmen.
Zur Herstellung einer Verdünnungsreihe steht eine 0,1 M Kupfer(II)-sulfat-Lösung zur
Verfügung. Die berechnete Menge an Kupfer(II)-sulfat-Lösung zur Herstellung der
Kalibrierlösungen wird mit Hilfe einer Bürette in je einen 100 ml Maßkolben gegeben und
jedem Maßkolben werden 5 ml konzentrierte Ammoniaklösung zugesetzt. Im Anschluss
daran wird das Kölbchen mit destilliertem Wasser bis zur Eichmarke aufgefüllt.
Unter Verwendung des UV-VIS-Spektralphotometers werden dann die Absorptionswerte der
einzelnen Kalibrierlösungen bei einer Wellenlänge von 610 nm ermittelt.
Es ist jeweils eine Dreifachbestimmung durchzuführen.
Vor Beginn der Messung muss ein Nullabgleich des Photometers erfolgen. Das geschieht
mit einer Blindprobe, welche die entsprechende Menge an konzentrierter Ammoniaklösung
enthält.
Die Kalibriergerade ist darzustellen, indem die erhaltenen Absorptionswerte der [Cu(NH3)4]2+Lösungen in einem Diagramm (Millimeterpapier) gegen die Konzentration von Cu2+
aufgetragen werden.
31
Die erhaltene Probe enthält eine Kupferlösung. Füllen Sie den Maßkolben entsprechend der
Kalibrierlösungen auf. Bestimmen Sie die Absorptionswerte dieser Lösung. Wählen Sie eine
entsprechende Verdünnung, so dass die Absorption in den auswertbaren Bereich der
Kalibriergeraden fällt.
a) Extinktionsmessungen zur Ermittlung der Kalibriergeraden
βCu in mg/l
Lösung 1
Lösung 2
Lösung 3
Lösung 4
Lösung 5
Lösung 6
β= ____mg/l
β= ____mg/l
β= ____mg/l
β= ____mg/l
β= ____mg/l
β= ____mg/l
Absorption 1
Absorption 2
Absorption 3
Mittelwert
32
b) Ermittlung des Gehalts an Kupfer in der Probelösung
Probelösung 1
Absorption 1
Absorption 2
Absorption 3
Mittelwert
Angabe:
Anzugeben ist der in der Probe enthaltene Gehalt (Kupfer) in mg pro Liter!
Des Weiteren sind die Messwerte, Berechnungen und graphischen Darstellungen
hinzuzufügen!
Entsorgung:
Alkalische Schwermetallabfälle
Hinweis:
Bei dieser Analyse muss auf sehr sauberes und exaktes Arbeiten geachtet werden, da es
sich um eine Spurenanalyse handelt.
Planen Sie die Arbeitsschritte genau, da die Messungen am Photometer zügig durchgeführt
werden müssen.
33
3.2.4 Konduktometrische Simultanbestimmung von Salzsäure und Essigsäure
Vorwissen:
Acidimetrie, pH-Rechnungen, Leitfähigkeit von Elektrolyten, Leitfähigkeitsmessung
Material:
Bezeichnung
Bechergläser 400 ml
Magnetrührer
Magnetrührentferner
Rührgerät mit Stativstab
Leitfähigkeitsmessgerät
Leitfähigkeitsmesszelle
Anzahl
3
1
1
1
1
1
Chemikalien:
Salzsäure (Analysenlösung)
Essigsäure (Analysenlösung)
Natronlauge (0,2 M Maßlösung)
Allgemein:
Eine Lösung, die Salzsäure und Essigsäure enthält, wird mit Natronlauge titriert. Während
der Titration wird die Leitfähigkeit mit Hilfe einer Leitfähigkeitsmesszelle gemessen und
gegen die zugesetzte Menge Natronlauge graphisch aufgetragen.
Durchführung:
Die im Messkolben enthaltene Analysenlösung wird mit destilliertem Wasser auf 100 ml bei
20 °C aufgefüllt und gut durchmischt. Eine 10 ml Vollpipette wird durch Spülen mit einigen
ml der Analysenlösung konditioniert. Die Spüllösung wird verworfen. Anschließend werden
10 ml der Analysenlösung in ein Becherglas abpipettiert. Dann wird mit destilliertem
Wasser auf ca. 200 ml aufgefüllt.
Die Messzelle wird über dem Abfallglas sorgfältig mit destilliertem Wasser abgespült.
Schließlich wird der Magnetrührer vorsichtig in das Becherglas mit der Analysenlösung
gegeben. Dieses wird nun so auf dem Magnetrührer positioniert, dass sich der
Magnetrührer in der Mitte des Becherglases befindet. Die Leitfähigkeitsmesszelle wird in
die Lösung getaucht, so dass die Öffnung der Messzelle komplett eintaucht. Die Bürette
mit der NaOH wird am Stativ befestigt. Am Magnetrührgerät wird die Rührerdrehzahl (max.
34
400 min-1) eingestellt. Es muss darauf geachtet werden, dass der Magnetrührer nicht
anstößt.
Es wird in Schritten von 0,2 ml bis zu einem Verbrauch von 10 ml titriert. Nach dem
Erreichen des zweiten Äquivalenzpunktes müssen noch mindestens 2 ml Natronlauge
hinzutitriert werden. Während der Titration darf auf keinen Fall Wasser zugegeben werden,
da dies die Leitfähigkeit ändert. Nach Beendigung der Titration wird die Drehzahl des
Magnetrührers auf „0“ gesetzt. Die Leitfähigkeitsmesszelle und der Magnetrührer werden aus
dem Becherglas genommen und sorgfältig mit destilliertem Wasser abgespült.
Die Analyse wird mindestens dreimal durchgeführt.
Es ist darauf hinzuweisen, dass auch bei dieser Analyse der maßanalytische Faktor der
bereitgestellten Natronlauge, genau wie bei den bisherigen Analysen, zu ermitteln ist.
Angabe:
Anzugeben ist der in der Probe enthaltene Gehalt an Salzsäure in mg und Essigsäure in mg
in 100 ml Analysenlösung!
Des Weiteren sind die Messwerte, Berechnungen und graphischen Darstellungen
hinzuzufügen!
Entsorgung:
Spülbecken
35
4
Literaturhinweise
Jander, G., Jahr, K. F., „Maßanalyse“, Theorie und Praxis der Titrationen mit chemischen
und physikalischen Indikationen; W. de Gruyter Verlag, Berlin
Jander G., Blasius E., „Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie“,
Hirzel Verlag, Stuttgart
Skoog, D. A., Leary, J. J., „Instrumentelle Analytik; Grundlagen - Geräte - Anwendungen“,
Springer Verlag, Berlin-Heidelberg
Otto, M., „Analytische Chemie”;, Wiley-VCH, Weinheim
Schwedt G., „Analytische Chemie; Grundlagen, Methoden und Praxis“, Thieme Verlag,
Stuttgart
Kunze U. R., Schwedt G., „Grundlagen der qualitativen und quantitativen Analyse“, Thieme
Verlag, Stuttgart
36
5
Musterprotokoll
Der Protokollkopf muss vollständig ausgefüllt sein.
1. Aufgabe
2. Versuchsdurchführung und Reaktionsgleichungen aufschreiben
3. Messwerte
übersichtliche Darstellung der aufgenommenen Messwerte (Tabellenform)
4. Auswertung
Berechnungen
a) Berechnungen, die bereits vor Versuchsbeginn vorliegen müssen
b) Berechnungen zur Versuchsauswertung
Für die Berechnungen ist es notwendig den gesamten Rechenweg und die Einheiten
aufzuschreiben.
Graphische Darstellungen
Die graphischen Darstellungen für die Versuche erfolgen auf Millimeterpapier!
5. Fehlerberechnung/Fehlerbetrachtung
6. Bei den instrumentellen Analysen müssen nach Beendigung des Versuches die
Messwerte vom Praktikumsbetreuer unterschrieben werden. (gesondertes Blatt) Die
Messprotokolle sind nicht mit Bleistift anzufertigen.
Ohne diese erfolgt keine Anerkennung der Versuchsauswertung.
37
Name, Vorname:
Nr.:
Versuch:
Ausgabe der Analyse:
(Datum, Unterschrift)
Ausgabe der Wiederholungsanalyse:
(Datum, Unterschrift)
Protokoll
1.
Aufgabe
2.
Durchführung/Reaktionsgleichung(en):
38
3.
Vorlage/Messwerte:
39
4.
Auswertung (Berechnungen/graphische Darstellungen)
Die erforderlichen graphischen Darstellungen sind auf Millimeterpapier anzuheften!
40
5. Fehlerbetrachtung:
6.
Ergebnis:
β=
Das Protokoll zum Versuch_________________ enthält ________ Seiten.
______________________________
___________________________________________
Datum
Unterschrift der/des Studierenden
Bewertung:
Abweichung [%]:
Punkte Analyse:
Abweichung [%]
Punkte
Wiederholunsanalyse:
Wiederholunsanalyse:
Notizen:
Punkte Protokoll:
Datum
Gesamtpunkte
Unterschrift
41
Hinweise zur Ermittlung des Äquivalenzpunktes der potentiometrischen Titration
aus der graphischen Darstellung
Diagrammtitel
14
12
2
10
8
A
(AB)/2
pH
6
4
2
1
B
Verbrauch an NaOH
0
0
5
10
15
20
25
V (NaOH) in ml
1. Verlängern Sie den unteren und oberen waagerechten Ast der Titrationskurve
2. Zeichnen Sie eine Gerade durch den Kurvenanstieg, die die beiden unter 1.
gezeichneten Geraden schneidet
3. Messen Sie die Länge zwischen den Schnittpunkten A und B
4. Fällen Sie das Lot bei (AB)/2 und lesen dann den Verbrauch an NaOH auf der
x-Achse ab
42
Herunterladen