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Tschaikowski
beherrscht unsere ersten Premieren
Die erste Opernpremiere dieser Spielzeit findet Ende Oktober statt und ist, wie bekannt,
Tschaikowskis Pique Dame gewidmet. Mit der
großen Ballettpremiere ebenfalls mit Tschaikowski
– Nussknacker –, hat die Oper dem Ballett in dieser Spielzeit den Vortritt gewährt.
Pique Dame hat in der nahen Vergangenheit dieses Hauses eine aufregende Geschichte, genauso wie Tschaikowskis anderes Meisterwerk
– Eugen Onegin. Im Jahre 1982 durch den Ausfall einer anderen
geplant gewesenen Produktion als Ersatzpremiere eingeschoben, wurde
dies nicht zuletzt durch die mutige, moderne doch absolut stückimmanente Regie von Kurt Horres ein viele Jahre bleibender Erfolg.
Von René Kollo als Hermann, der wunderbaren Catarina Ligendza
als Lisa und Christa Ludwig als Alte Gräfin in deutscher Sprache
gesungen, hat sich diese (später auf russisch neu einstudierte)
Produktion bis in meine Direktionszeit mit über 30 Vorstellungen
im Spielplan bewährt. Zuletzt mit Plácido Domingo als dem nun
wieder zu German gewordenen Hermann oder der wunderbaren,
großen und unerreichten Martha Mödl, zu deren 80. Geburtstag das
Werk extra neu einstudiert wurde.
Anja Silja, welche als Salome, Senta und Lulu im Haus Maßstäbe
setzte, wird diesmal, obwohl noch jugendlich, schlank und rank wie
seinerzeit, die Alte Gräfin sein. Und die wirklich junge Regisseurin
Vera Nemirova debütiert nach ihren erfolgreichen Inszenierungen
in Berlin (Fanciulla unter Thielemann!), Dresden (Otello) oder
Frankfurt (Tannhäuser), wo sie demnächst auch Wagners Ring inszenieren wird, mit einer eigenständigen Arbeit an unserem Haus. Die
Österreicherin Martina Serafin wird nach außerordentlich erfolgreichen Auftritten an italienischen Spitzenhäusern und in Stuttgart
als Lisa ihre erste Staatsopernpremiere haben.
Jede Vorstellung von Tschaikowskis genialem Opus Pique Dame ist
für mich immer aufregend und spannend, doch diesmal macht sie
mich noch neugieriger als sonst. Hoffentlich auch Sie, wünscht sich
Ihr
Ioan Holender
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Tod im Spiel
Tschaikowskis Pique Dame feiert
am 28. Oktober Premiere
Tschaikowskis 7. Symphonie
Musikdirektor Seiji Ozawa im Gespräch
Im Schraubstock der Gesellschaft
Vera Nemirova inszeniert Tschaikowskis
Pique Dame
Pique Dame auf CD
Gehört von Edwin Baumgartner
Figaro x 7
Die Wiener Staatsoper gastierte
erfolgreich in Asien
Neuer Romeo mit neuer Julia
Roman Lazik feiert sein Hausdebüt
in Crankos Ballett
Ballett: Bühnenjubiläum,
Avancement, Neuengagements
Repertoire
Die Aufführungen im Oktober 2007
Blickpunkt
KS Johan Botha, Soile Isokoski,
KS Agnes Baltsa
Debüt an der Wiener Staatsoper
Verliebt in die Bühne
Sinéad Mulhern singt die Mimì in La Bohème
Der Ochs ist ja kein böser Mensch
KS Kurt Rydl singt 3 mal den Ochs
im Rosenkavalier
In enger Verbundenheit
Post-Generaldirektor Anton Wais zur
Präsentation der ersten PremierenSondermarke im Interview
Oper im Radio und TV, Rollendebüts,
Termine, Jubiläen, Abschiede
Ehrung, Service, Tag der offenen Tür,
Führungswechsel, Ausflüge,
Künstler- und Publikumsgespräch
Aktuelle CDs und DVDs
Staatsoper historisch:
Mahler stand selbst am Pult
Tschaikowskis Pique Dame wurde vor
105 Jahren erstmals im Haus am Ring
aufgeführt
Abos, Kartenverkauf, Führungen
Spielplan
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www.wiener-staatsoper.at
IMPRE S S UM :
Wiener Staatsoper – Direktion Ioan Holender
Saison 2007/2008, pro:log Oktober 2007
Erscheinungsweise monatlich
Redaktionsschluss 19. September 2007
Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher (Ballett)
Mitarbeit: Veronika Klose ( Lektorat )
Telefon: +43 (1) /51444-2311 • E-Mail: [email protected]
Grafisches Konzept: www.hvkw.at • Layout/Produktion: Franz Reichmann
Coverfotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger
Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2
Herstellung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach/Wien, Kreuzbrunn 19
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Tod im Spiel
Tschaikowskis Pique Dame feiert am 28. Oktober Premiere
E
ntweder ich befinde mich in einem
schrecklichen Irrtum, oder Pique Dame
ist wirklich mein chef d’oeuvre“, so schrieb
Peter Iljitsch Tschaikowski während der Arbeit an der Oper an seinen Bruder Modest.
Ein, für den sonst sehr selbstkritischen
Komponisten erstaunlich stolzes und positives Urteil. Er ging sogar noch weiter: „Es
scheint mir jetzt, dass die Weltgeschichte in
zwei Zeitabschnitte eingeteilt ist: in den
ersten gehört alles, was sich seit der Erschaffung der Welt bis zur Komposition
von Pique Dame abgespielt hat. Der zweite
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hat vor einem Monat begonnen…“ stellte
er pünktlich einen Monat nach Abschluss
der Komposition fest. Und an anderer Stelle: „Ich schrieb die Oper mit ungewöhnlichem Feuer und Enthusiasmus, habe alles
Geschehen in ihr lebhaft durchlitten und
mitempfunden (das ging soweit, dass ich
mich eine Zeitlang vor der Erscheinung des
Gespenstes aus Pique Dame fürchtete) und
hoffe nun, dass all meine Begeisterung, Erregung und Hingabe in den Herzen der
empfänglichen Hörer ihren Widerhall finden werden.“
Diese besondere Beziehung des Komponisten
zu seinem Werk lag einerseits sicherlich im
Musikalischen begründet: Pique Dame gehört
neben Eugen Onegin zu den unbestrittenen
Höhepunkten des Opernschaffens Tschaikowskis, in ihr findet sich eine Durchdringung
zahlreicher dramatischer und musikalischer
Elemente und Ebenen. Doch andererseits lag
ihm auch die Figur des Protagonisten Hermann besonders am Herzen. Obgleich diese
in ihrer inneren Einsamkeit, der Intensität
und Besessenheit von düsterer Schattierung
ist, empfand der Komponist doch Mitleid mit
ihr, ja identifizierte sich bis zu einem gewissen
Punkt sogar mit ihr.
Ausgangspunkt für die Oper war eine Erzählung von Alexander Puschkin. Dieser, 1799 in
Moskau als Sohn eines Adeligen geboren, wurde bereits in seinem kurzen Leben, besonders
aber auch nach seinem Tod, als einer der Wegbereiter der neueren russischen Literatur angesehen und begründete einen Wendepunkt in
der Dichtung seiner Heimat; bis in die Gegenwart wird er als einer der identitätsstiftenden,
der zutiefst russischen Autoren angesehen.
So fanden auch sehr viele seiner Texte Eingang
in die Oper: Eugen Onegin, Mazeppa und
Pique Dame wurden von Tschaikowski vertont, Boris Godunow von Modest Mussorgski,
Ruslan und Ludmila von Michail Glinka, Mozart und Salieri sowie Zar Saltan von RimskiKorsakow, Rusalka von Alexander Dargomyschski.
Die Erzählung Pique Dame jedenfalls – Puschkin stand auf der Höhe seiner Meisterschaft –
erfreute sich bald nach ihrem Erscheinen im
Jahr 1833 großer Beliebtheit. Die drei Karten
Drei – Sieben – As, die eine zentrale Rolle in
der Geschichte einnehmen, wurden auf den St.
Petersburger und Moskauer Spieltischen der
besseren Gesellschaft fortan besonders gerne
gesetzt. Es folgte alsbald auch die Entdeckung
des Stoffes für die (Musik-)Theaterbühne. Verschiedenste Fassungen und Adaptierungen –
von Prosper Mérimée (der die literarische Vorlage von Georges Bizets Carmen schrieb), vom
Komponisten Jaques Fromental Halévy oder
auch vom Operettenkomponisten Franz von
Suppé – wurden verfasst. Einer jedoch fand
zunächst kein Gefallen am Stoff: Peter Iljitsch
Tschaikowski.
Doch sein Interesse konnte geweckt werden.
Wohl auch, da sein Bruder Modest (wenn
auch für einen anderen Komponisten) ein
Szenarium zu Pique Dame entworfen hatte.
Schließlich, zu Beginn des Jahres 1890, machte sich der Komponist mit seinem Bruder als
Librettisten an die Arbeit. In wenigen Wochen
war das Werk in seinen Grundzügen entwor-
Steckbrief
Pique Dame
fen, knapp fünf Monate nach Arbeitsbeginn
glücklich vollendet.
Die Uraufführung am 19. Dezember 1890 im
Mariinskij-Theater in St. Petersburg wurde
zum durchschlagenden Erfolg, die szenische
Gestaltung war für das damalige Theater von
größter Pracht, das Intermezzo der Oper choreografierte niemand Geringerer als Marius
Petipa, mit dem Tschaikowski zuletzt Dornröschen erfolgreich umgesetzt hatte. Bereits bei
der Generalprobe war der Zar anwesend (die
Premiere besuchte er aus Angst vor möglichen
Attentätern nicht), der Komponist erhielt in
der Pause der Erstaufführung einen silbernen
Kranz überreicht, am Schluss eine Lyra aus
Lorbeer.
Und die Oper ging alsbald – wenn auch etwas
langsamer als zuvor Eugen Onegin – um die
Welt. Dies bedeutete für Tschaikowski nicht
nur Renommée, sondern auch einen wirtschaftlichen Gewinn, der gerade zur rechten
Zeit kam. Denn seine langjährige Lebensfreundin und Gönnerin, Nadjeschda von Meck, hatte die ihm gewidmete Jahresrente gestrichen.
PIQUE DAME
Oper in sieben Bildern
Text Modest I. Tschaikowski nach der
Erzählung von Alexander Puschkin
Musik Peter Iljitsch Tschaikowski
Dirigent Seiji Ozawa
Inszenierung Vera Nemirova
Bühnenbild Johannes Leiacker
Kostüme Marie-Luise Strandt
Choreinstudierung Thomas Lang
Gräfin Anja Silja
Lisa Martina Serafin
Polina / Daphnis Nadia Krasteva
Gouvernante Aura Twarowska
Mascha / Chloe Laura Tatulescu
Hermann Neil Shicoff
Tomski / Pluto Albert Dohmen
Jeletzki Boaz Daniel
Tschekalinski Peter Jelosits
Surin Goran Simić
Tschaplitzki Cosmin Ifrim
Narumow Dan Paul Dumitrescu
Festordner Clemens Unterreiner
Premiere: Sonntag, 28. Oktober 2007
Reprisen:
1., 5., 9., 13., 17. November 2007,
22., 26., 30. Juni 2008
Diese Produktion wird ermöglicht durch Unterstützung von
Ob aus finanziellen oder persönlichen Motiven ist bis heute umstritten.
Vergleicht man die beiden Fassungen von
Puschkins und Tschaikowskis Pique Dame, so
stechen eine große Anzahl an Unterschieden
ins Auge. Diese betreffen zunächst einmal den
Handlungsverlauf. Bei Puschkin endet die
Geschichte mit dem Wahnsinn Hermanns
und seiner Einweisung in eine Nervenheilanstalt, Lisa hingegen findet einen Weg aus ihrem Unglück und heiratet „einen netten jungen Mann“, wie im Epilog kurz und lakonisch
festgehalten wird. Die beiden Tschaikowskis
jedoch legten das Finale deutlich drastischer
an: sowohl Lisa als auch Hermann sterben.
Doch auch die Charaktere und die Grundstimmung sind grundlegend verändert: Während in der literarischen Vorlage eine Prise
Ironie beigemengt ist, lässt sich der Komponist in ungetrübter Wahrhaftigkeit und Unmittelbarkeit auf das Werk ein. Und ist bei
Puschkin Hermann ein berechnender, kalter
und ausschließlich aufs Geld fixierter Mensch,
so darf er in der Oper zumindest ein Zerrissener sein. Ja, bei Tschaikowski liebt er Lisa
und will diese, trotz des Standesunterschiedes,
für sich erobern – und sei es mit dem durch
das Glücksspiel gewonnenem Geld. Apropos
Standesunterschied: Lisa ist bei Tschaikowski
immerhin Verlobte des einflussreichen Fürsten Jeletzki – im Gegensatz dazu ist sie bei
Puschkin nur eine gequälte Pflegetochter ohne Aussicht auf eine einigermaßen glückhafte
Zukunft.
War die Uraufführung auch von üppiger Ausstattung, so interessierte sich der Komponist
weniger für das Gepränge der großen Oper als
für das psychologisch austarierte, feine Netzwerk der menschlichen Beziehungen und das
Innenleben seiner Figuren. Der Mensch sollte
im Mittelpunkt stehen, die Liebes- und Leidensfähigkeit des Nächsten auf die Bühne gebracht werden. So schrieb er schon 1871 an
seinen Schüler Sergei Tanejew: „Die Gefühle
einer ägyptischen Prinzessin, eines Pharao, irgendeines verrückten Mörders kenne ich
nicht, verstehe ich nicht. Ich suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf Konflikten
beruht, die ich selber erlebt oder gesehen habe, die mich im Innersten berühren können.“
Wie bereits erwähnt, lag dem Komponisten
die Figur des Hermann am Herzen, er wäre, so
schreibt er, beim Komponieren der tragischen
Todesszene erschüttert gewesen: „Niemals zuvor hat mich je einer meiner Charaktere so
leidenschaftlich zum Weinen gebracht!“
Musikalisch zählt Pique Dame zum Höhepunkt des musikdramatischen Schaffens des
Komponisten. Zwischen der fünften und
Erster Akt
Kinderfrauen sind mit der Beaufsichtigung
der ihnen anvertrauten Kinder beschäftigt.
Graf Tomski und die Offiziere Tschekalinski
und Surin besprechen das Verhalten des verschlossenen Außenseiters Hermann: er sitzt
stets brütend im Kasino, ohne am Kartenspiel teilzunehmen. Dem Grafen Tomski
gesteht dieser die Ursache seines Leides. Er
ist in eine Unbekannte verliebt, kann sie aber
wegen ihrer vornehmen Herkunft niemals
heiraten. Als Fürst Jeletzki den Freunden seine Verlobte Lisa vorstellt, erkennt Hermann
in ihr die namenlose Geliebte.
Tomski erzählt den Umstehenden, dass die
Alte Gräfin in ihrer Jugend als exquisite
Schönheit bekannt war. Nach einer verlorenen Kartenpartie wurde ihr das Geheimnis
verraten, mit drei gewinnbringenden Karten
ihr Vermögen zurückzugewinnen. Es wurde
ihr allerdings vorausgesagt, dass einer kommen werde, der ihr das Geheimnis der drei
Karten entreißen und den Tod bringen werde. Hermann ist von der Erzählung fasziniert
und beschließt, das Rätsel zu lösen, seine Geliebte und ein Vermögen zu gewinnen.
In der Nacht gesteht sich Lisa die Liebe zu
Hermann ein. Als er in ihr Zimmer eindringt, offenbaren die Liebenden einander
ihre Leidenschaft.
Zweiter Akt
Eine Feier im Palais der Gräfin. Lisa übergibt
Hermann den Schlüssel zu einer geheimen
Pforte: er soll in der Nacht in ihr Schlafgemach kommen. Der Weg dorthin führt allerdings durch das Zimmer der Gräfin. Dort
versteckt sich Hermann, um von ihr das
Mysterium der drei glücksbringenden Karten zu erfahren. Doch während der Begegnung mit ihm stirbt die Gräfin.
Dritter Akt
Hermann liest einen Brief Lisas, in dem sie
ihn um eine Aussprache bittet. Da erscheint
ihm die Tote und nennt die drei Karten: Drei
– Sieben – As. Lisa erwartet Hermann an der
Uferpromenade. Als er erscheint, ist er – zu
ihrer großen Verzweiflung – nur noch von
der Spielleidenschaft besessen. Im Kasino,
wo sich Jeletzki wegen Lisa an Hermann rächen will, versucht er sein Glück. Mit den
ersten beiden Karten gewinnt er eine große
Summe. Beim dritten und letzten Spiel setzt
er sein gesamtes Vermögen, doch seine dritte
Karte ist nicht das erwartete As, sondern die
Pique Dame. Er verliert Spiel und Leben –
und erkennt noch im Sterben Lisa als wahres
Glück.
Uraufführung: Mariinskij-Theater, 1890
Wiener Erstaufführung: Hofoper, 1902
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Max Lorenz war der Hermann, Hilde Konetzni sang die Lisa, Elisabeth Höngen gab die
Gräfin. Nach mehreren Gastspielen, etwa des
Bolschoi-Theaters, folgte 1982 eine weitere
Eigenproduktion. Kurzfristig, statt eines ausgefallenen Siegfried-Projekts eingeschoben.
Regisseur Kurt Horres und Dirigent Dimitri
Kitaenko strichen dabei mehrere Szenen (wie
das Eingangsbild oder das Intermezzo) und
wählten eine deutsche Fassung der Oper. Die
(mit René Kollo als Hermann, Christa Ludwig als Gräfin und Catarina Ligendza als Lisa
besetzte) Inszenierung war für viele im Publikum ungewohnt, ein Endzeit-Theater in
schwarzgrauen Farben. „Mit einer für Wien
ungewohnten Macht wollten Regisseur Kurt
Horres und sein Ausstatter Andreas Reinhardt
aus der hierorts üblichen netten Opern-Beschau ausbrechen“ war etwa im Kurier zu lesen. Und Andrea Seebohm meinte in der Welt:
„Den stärksten Eindruck hinterließen jene
Szenen, in denen Horres und Reinhardt die
Realitätsebenen verlassen, sie künstlich überhöhen. Etwa, wenn im 2. Akt die Gesellschaft
in unmittelbarer Nähe des Friedhofs tanzt
oder, wenn die alte Gräfin in einem ihrer Ge-
mächer von den fürstlichen Wachsfiguren ihrer Pariser Jugendjahre förmlich heimgesucht
wird. Wie sich Christa Ludwig da singend in
ihre Erinnerungen einlullt – das ist ein Moment von magischer Theatralik, von beklemmender Phantastik. Da hält man den Atem
an.“ Die Produktion wurde in russischer Sprache mehrfach (in wechselnder Besetzung, u. a.
mit Plácido Domingo, Martha Mödl, Mirella
Freni) wiederaufgenommen und war im Haus
am Ring zuletzt 1999 unter Seiji Ozawa zu
erleben.
In der aktuellen Pique Dame steht Musikdirektor Seiji Ozawa einem hochkarätigen Sängerensemble vor: Neil Shicoff singt den Hermann, Anja Silja die Gräfin, Martina Serafin
die Lisa, Albert Dohmen den Tomski. Die Inszenierung übernimmt Vera Nemirova, die
trotz ihrer Jugend bereits eine steile Karriere
absolviert und in wichtigen Opernhäusern in
Berlin, Dresden oder Frankfurt Regie geführt
hat (siehe Interview Seite 6). Und selbstverständlich erklingt das Werk – inklusive der in
der Vergangenheit gestrichenen Szenen – diesmal in russischer Originalsprache.
Oliver Láng
Martina Serafin (Lisa)
wurde in Wien geboren und studierte am Konservatorium der Stadt Wien. Zu ihren Lehrern
gehörten u. a. KS Sigrid Martikke, KS Hilda de
Groote und KS Hilde Zadek. Von 1995 bis
2000 war sie Ensemblemitglied am Opernhaus
Graz, wo sie wichtige Partien ihres Fachs gestaltete. Gastspiele führten sie inzwischen u. a. an
bedeutende Opernhäuser in ganz Europa. An
der Wiener Staatsoper debütierte sie am 13.
Jänner 2005 als Donna Elvira in Mozarts Don
Giovanni und sang in der Folge im Haus am
Ring auch die Feldmarschallin in Richard
Strauss’ Der Rosenkavalier.
Anja Silja (Gräfin)
wurde in Berlin geboren und begann bereits
mit sechs Jahren mit dem Gesangsstudium.
Zehn Jahre später stand sie bereits auf der
Opernbühne. Sie sang fortan alle wichtigen
Rollen ihres Fachs in den wesentlichen Opernzentren. An der Wiener Staatsoper debütierte
sie 1959 als Königin der Nacht in Die Zauberflöte. Seither sang sie am Haus am Ring u. a. die
drei Frauenrollen in Les Contes d’Hoffmann,
Senta in Der fliegende Holländer, Luise in Kabale und Liebe sowie die Titelrollen in Elektra,
Salome und Lulu. Zuletzt war sie hier als Mílas
Mutter in Osud zu erleben.
KS Neil Shicoff (Hermann)
wurde in New York geboren, debütierte 1976
an der Met singt seither an allen berühmten
Opernhäusern der Welt. An der Wiener Staatsoper war er erstmals als Herzog (Rigoletto) zu
hören und hat hier seine berühmten Rollen gesungen: u. a. Don José (Carmen), Rodolfo (La
Bohème), Cavaradossi (Tosca), Lenski (Eugen
Onegin), Eléazar (La Juive), Captain Vere (Billy
Budd), Roméo (Roméo et Juliette), Des Grieux
(Manon Lescaut), die Titelrollen in Werther, Ernani, Les Contes d‘Hoffmann und Peter Grimes.
2003 wurde er Ehrenmitglied der Wiener
Staatsoper.
© Fotos: unbezeichnet
sechsten Symphonie geschrieben, verlagert
Tschaikowski hier seine Kompositionsmethode verstärkt zu einer leitmotivischen Arbeit
hin und bringt Melodietypen, wie eine abwärtssteigende Tonfolge als Symbol für die
Unerbittlichkeit des Schicksals und des Todes,
ins Spiel. Gleichzeitig sorgt er für Kontraste,
wie durch die von der Gräfin kurz vor ihrem
Tod gesummte Arie von André Grétry (17411813) oder durch den musikalischen Rokokostil im Intermezzo.
Zahlreiche Bearbeitungen zeichneten die Rezeptionsgeschichte der Oper aus. Angefangen
bei Wsewolod Mejerhold, der den Versuch
einer „Re-Puschkinisierung“ des Werkes unternahm und sowohl Schauplätze als auch den
Text änderte, bis hin zu einer kompletten
Neufassung durch den Komponisten Alfred
Schnittke, die sowohl textliche als auch kompositorische Einschübe bot.
In Wien folgte nach ihrer Erstaufführung an
der Hofoper im Jahr 1902 (siehe Staatsoper
historisch, Seite 21) erst 1946 wieder eine
Neuinszenierung an der Staatsoper – selbstverständlich im Ausweichquartier Theater an der
Wien; es dirigierte Josef Krips die Premiere,
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© Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger
Tschaikowskis
7. Symphonie
K
aum war Seiji Ozawa von der äußerst erfolgreichen Asientournee der Wiener Staatsoper
mit Mozarts Le nozze di Figaro zurückgekehrt, stürzte er sich auch schon in die Probenarbeit zu Tschaikowskis Pique Dame. Die bevorstehende Premiere des Werkes am 28. Oktober
ist nach Ernani, Fliegender Holländer, Jenůfa, Jonny spielt auf und Manon Lescaut zugleich seine
sechste Neuproduktion im Haus am Ring.
pro:log: Bei der aktuellen Neuproduktion handelt es sich nicht um Ihre erste Pique Dame …
Seiji Ozawa: Nein, nein. Allein in Wien
habe ich zwei Wiederaufnahmen der alten
Inszenierung von Kurt Horres geleitet: 1992
und 1999. Die von 1992 mit Wladimir Atlantow, Mirella Freni und Martha Mödl
wurde sogar aufgezeichnet und kommt in
Kürze als DVD auf den Markt. In Boston,
beim Saito Kinen-Festival und an der Scala
habe ich das Werk ebenfalls geleitet. 2008
kommt dann New York dran.
p: Sie sind also mit Pique Dame ähnlich vertraut wie mit Eugen Onegin?
SO: Richtig. Nur habe ich den Onegin
schon etwas früher gemacht als die Pique
Dame – auch mein Staatsopern-Debüt im
Jahre 1988 gab ich mit Eugen Onegin. In
der nächsten Zukunft folgt dann zusätzlich
noch meine dritte Tschaikowski-Oper: Jolanthe, die als Koproduktion beim Saito
Kinen-Festival herauskommen wird. Details möchte ich aber dazu noch nicht bekannt geben.
p: Tschaikowski bezeichnete die Pique Dame
als Krönung seines Lebenswerkes. Worin besteht
nun musikalisch der Unterschied zwischen Eugen Onegin und der späteren Pique Dame?
SO: Mein leider schon verstorbener Freund
Mstislav Rostropovitsch bezeichnete die
Pique Dame einmal als Tschaikowskis siebente Symphonie. Und da ich die ersten
sechs schon dirigiert hatte, drängte er mich,
auch diese „siebente“ einzustudieren um die
Serie komplett zu haben (lacht). Als ich mir
aber dann die Partitur genauer angeschaut
habe, verstand ich, was er meinte. Zwischen
den späten Symphonien Tschaikowskis und
der Pique Dame gibt es sehr viele Ähnlichkeiten, auch was das kompositorische Handwerk betrifft. Im Vergleich zum Onegin, um
bei der Frage zu bleiben, ist beispielsweise
die Orchestrierung bei der Pique Dame um
vieles reicher. Die Handlung ist natürlich
etwas außergewöhnlich (lacht).
p: Hanslick lobte Tschaikowski unter anderem
dafür, dass er musikalisch immer er selbst blieb
und nicht zu einem weiteren Wagner-Jünger
mutierte. Was schätzen Sie an seiner Musik?
SO: Seine Fähigkeit, unterschiedliche Leidenschaften durch äußerst interessante harmonische Wendungen auszudrücken. Die
Harmonien selbst sind zwar sehr oft ziemlich simpel, aber gekonnt eingesetzt und in
ihrer Wirkung sehr effektiv. Dazu kommen
dann noch die herrlichen Melodien. Es
stimmt natürlich, dass Tschaikowski immer
er selbst blieb, trotzdem ist – gerade in der
Pique Dame – der Einfluss der französischen
Musiktradition, wenn auch nicht unbedingt
in ihrer besonders intellektuellen Spielart,
ebenso unverkennbar wie mozarteske Rückgriffe.
p: Haben Sie eigentlich Puschkins Vorlage auf
englisch oder russisch gelesen?
SO: Weder noch. Sie werden es nicht glauben, aber ich besitze eine japanische Ausgabe
zu Hause, die habe ich regelmäßig studiert,
zum ersten Mal als ich Eugen Onegin dirigierte. Die Frage ist andererseits nicht ganz
abwegig, da ich zwar nicht russisch spreche,
aber immerhin ganz gut verstehe, da der Vater meiner Frau Russe war und ich ständig
mit dieser Sprache konfrontiert bin. Manchmal verspüre ich daheim sogar fast so etwas
wie einen leichten Druck, weitere russische
Opern einzustudieren, was vielleicht mit ein
Grund für meine Beschäftigung mit Boris
Godunow oder eben den Tschaikowski-Werken ist …
Andreas Láng
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Im Schraubstock der Gesellschaft
Vera Nemirova inszeniert Tschaikowskis Pique Dame
pro:log: Zunächst ein Blick in Ihre RegieWerkstätte: Wie lange haben Sie an ihrem Inszenierungskonzept gearbeitet, wie groß ist der
Vorlauf bei einer solchen Opernproduktion?
Vera Nemirova: Das ist bei jedem Stück
anders. Zumal ja auch die jeweilige Planung
des Opernhauses den zeitlichen Rahmen determiniert in dem die Vorbereitung stattfindet.
Im aktuellen Fall dieser Pique Dame begann
meine Arbeit an dem Werk vor rund anderthalb Jahren.
p: Wie gestaltet sich die Arbeit in dieser Zeit? Beschäftigt Sie das Werk laufend oder feilen Sie in
einzelnen Phasen verstärkt an Ihrem Konzept?
VN: Natürlich arbeitet in mir das Werk ständig; doch es gab im Laufe dieser langen Zeit
ganz konkrete Momente, in denen intensiv
gearbeitet wurde. Sowohl alleine, aber auch
gemeinsam im Team. So veranstaltete ich mit
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meinem Bühnenbildner Johannes Leiacker
und meiner Kostümbildnerin Marie-Luise
Strandt einzelne Arbeitssitzungen, in denen
wir das Werk analysierten, die Oper hörten,
Gespräche über jede Szene führten. Solche
Treffen können mehrere Tage dauern, von früh
bis spät: man sitzt zusammen und redet nicht
nur über das Stück, sondern zieht auch assoziativ Ideen und Bezüge heran. Das können Bücher sein, Filme, Bildmaterial. Ein unheimlich
offener und spannender Prozess. Die nächsten
Sitzungen sind dann am Modell, an dem wir
unsere Ideen genau überprüfen.
p: Wie wichtig war Tschaikowskis Musik in dieser Vorbereitungsarbeit?
VN: Die Musik war das Entscheidende. Es
ist nicht meine erste Tschaikowski-Oper, ich
habe bereits vor zwei Jahren Eugen Onegin
inszeniert. Wenn ich mich auf das sinnliche
Erleben seiner Tonsprache, auf seine musikalischen Mittel, auf die Überzeichnung der Affekte, den elegischen Ton der Ausgangspunkte ebenso wie auf die heftigen Ausbrüche, die
auf ein permanentes Außer-Sich-Sein hindeuten, einlasse, nähere ich mich am direkten
Weg dem Werk. Aber ich beschäftige mich
stets nicht nur mit der konkreten Oper, sondern mit dem gesamten Oeuvre eines Komponisten. Bei Tschaikowski habe ich mich
etwa auch auf seine Romanzen konzentriert,
die ich sehr gut kenne, da meine Mutter Sängerin ist und oft seine Lieder gesungen hat.
Da sind – codiert und verschlüsselt – bereits
viele der Themen der großen Opern vorweggenommen.
p: Wie viel Gestaltungsraum bleibt nun für die
Sänger? Bietet Ihr Inszenierungskonzept Freiräume für die einzelnen Persönlichkeiten?
© Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger
VN: Für mich ist die Begegnung mit den Sängern das zentrale Element in meiner Arbeit. Ich
liefere Ideen, Anstöße und Impulse und gebe
eine Richtung vor. Doch wie die Figuren werden, hängt letztendlich von den Sängern ab.
Erst in der Probenarbeit beginnen wir im Detail zu arbeiten und die einzelnen Facetten der
Persönlichkeiten zu formen. Selbstverständlich
habe ich bestimmte Vorstellungen, aber wenn
sich diese nicht mit der Persönlichkeit des Interpreten decken, dann muss man die Figur im
Gestaltungsprozess verändern und auf den jeweiligen Sänger oder die Sängerin eingehen.
p: Sie haben sich gemeinsam mit dem Dirigenten der Produktion, Seiji Ozawa, entschlossen,
das Intermezzo im zweiten Akt zu spielen. Viele vor Ihnen haben es gestrichen, weil sie es als
Fremdkörper empfanden.
VN: Es ist ein Fremdkörper, klingt nach Mozart. Aber gerade dieses Fremde symbolisiert
die Sehnsucht der Begüterten nach einer vermeintlich „guten alten Zeit“. Sie fühlen sich
in der Gegenwart nicht zuhause und ziehen
daher eine gestellte Vergangenheit heran, investieren viel Geld, um ihre verdrängten Träume
und Wünsche zu verwirklichen. Sie betreiben
Restauration! Diese Oberflächlichkeit dieser
reaktionären Gesellschaft ist umso wichtiger,
als sie den Schraubstock spürbar macht, in
den die Hauptpersonen eingezwängt sind. Die
Diskrepanz zwischen den scheinbar seichten
Chorszenen und dem individuellen, stark psychologischen Drama ist enorm wichtig. Daher
darf man diese Szenen nicht streichen, sie sind
Bestandteil des Ganzen.
p: Im Gegensatz zu Puschkin, der Hermann als
gefühlskalte und berechnende Figur beschreibt,
empfand Tschaikowski durchaus Sympathie für
ihn. Wieweit gibt es Berührungspunkte zwischen
dem Komponisten und seiner Figur, wieweit ist
Hermann ein Außenseiter der Gesellschaft?
VN: Eigentlich sind alle drei – Hermann, Lisa
und die Gräfin – Identifikationsfiguren für
Tschaikowski. Er fand sich in ihrem Leiden
wieder, in ihrer Einsamkeit und ihrem Ausgegrenztsein in der Gesellschaft. Hermann ist ja
bis zu dem Moment, in dem die Mittel über
den Zweck siegen und er der Spielsucht verfällt, ein absoluter Sympathieträger. Und auch
am Schluss, wo er sterbend zur Besinnung
kommt und seine Liebe zu Lisa offenbart, ist
er ein leidenschaftlich Liebender, der all unsere Sympathie verdient. Er ist eindeutig ein
Opfer, der von der Gesellschaft in die Sucht
getrieben wird; einer Gesellschaft nämlich, in
der man ein Nichts ist, wenn man kein Geld
hat, in der es für einen Mittellosen keinen Platz
sellschaft verhasst, er stand aber in finanzieller
Abhängigkeit von seinen Gönnern. In seinen
Tagebüchern wird diese Spannung deutlich,
zwischen Lähmung und Hyper-Aktivität, zwischen Verzweiflung und Euphorie. Er kannte
weder in seiner Lebenshaltung, noch in der
Musik ein Mittelmaß, sondern nur Extreme.
Wenn es für Tschaikowski je eine Mitte gab,
dann ist sie am ehesten mit dem Begriff Melancholie zu beschreiben.
gibt. Hermann will allein, ohne die Masse sein
Glück machen. Doch für die Einsamkeit ist er
nicht stark genug. Die Jagd nach den drei Karten wird zum Amoklauf, der Hermann in den
Wahnsinn, Lisa in den Selbstmord treibt.
p: Ist er für Sie die zentrale Hauptperson der
Oper?
VN: Nein, ich denke es gibt in Pique Dame
in diesem Sinne keine einzelne Hauptfigur,
sondern eine Dreierkonstellation, die alles beherrscht: Hermann, Lisa und die Gräfin. Diese
drei Personen agieren in einer Wechselwirkung
und sind schicksalhaft verbunden. Hermann,
der Lisa liebt, ist auch von der Gräfin auf
furchtsame Weise fasziniert.
p: Während bei Puschkin die Geistererscheinung
durchaus auch nur ein Wahn Hermanns sein
könnte, scheint sie bei Tschaikowski konkreter zu
sein.
VN: Solange Hermann an sie glaubt und zu
hören glaubt, was er hören will, ist der Geist
real, findet die Begegnung tatsächlich statt. Aber
es ist kein Spuk wie in einem Horrorfilm. Vielmehr ist es das Subversive des Unterbewussten,
das zum Tragen kommt. Er ist ja eine gespaltene
Persönlichkeit mit einer dunklen, verdrängten
Seite, die er zu verstecken versucht – und die in
der Szene ihre Visualisierung findet.
p: In Pique Dame gibt es zwei Welten: die eine
der Reichen, die ihr Geld verspielen und dann
die des deutlich ärmeren, aber ehrlich liebenden
Hermann. Meint Tschaikowski diese Spannung
sozialkritisch?
VN: Ja, auf jeden Fall. Denn Standesdünkel
und Geldgier bestimmten die Gesellschaft
damals genauso wie heute, sie sind nicht zeitgebunden. Tschaikowski war die höfische Ge-
p: St. Petersburg birgt in der russischen Geschichte und Gesellschaft mehrfach einen ausgeprägten
Symbolwert. Hat der Handlungsort St. Petersburg auch für die Oper eine Bedeutung?
VN: Diese Stadt ist – damals wie heute – ein
Ort der sozialen Gegensätze, es gibt kaum einen
Ort, der beides so in sich vereint. Vergangenheit
und Gegenwart prallen aufeinander. Es gibt auf
der einen Seite einen immensen Reichtum hinter barocken Fassaden, auf der anderen das heulende Elend der armen Bevölkerungsschichten,
der Straßenkinder. Mir ist es besonders wichtig,
in meiner Inszenierung auch diesen sozialen
Hintergrund zu zeigen, in dem die Figuren
eingebettet sind, denn es sind immer die politischen und sozialen Umstände, die jedermann
zum Verbrecher machen können.
p: Also ist Pique Dame ein pessimistisches Werk?
VN: Ich würde lieber sagen: Ein warnendes
Werk. Tschaikowski hat so viel hinterlassen,
aus dem wir ablesen können, wohin wir auch
heute driften. Denn unsere Zeit ist kälter und
krasser denn je.
Oliver Láng
Vera Nemirova
wurde 1972 in Sofia, Bulgarien, geboren.
Studium der Musiktheaterregie in Berlin.
Meisterkurse bei Ruth Berghaus und Peter
Konwitschny, Regiemitarbeit bei Peter Konwitschny. Seit 1996 selbständige Regiearbeiten. Zuletzt inszenierte sie u. a. an der
Semperoper (Euryanthe, Otello), an der
Deutschen Oper Berlin (La fanciulla del
West), Oper Frankfurt (Tannhäuser), am
Opernhaus Graz (Fidelio), an der Hamburgischen Staatsoper (Bählamms Fest), in Luzern (Rigoletto, Die Dreigroschenoper) und in
Magdeburg (Eugen Onegin, Nabucco) sowie
an der Volksoper Wien (Gräfin Mariza). In
den nächsten Monaten sind geplant: Die
Pilger von Mekka (München), Celan (Bremen, Enescu-Festival Bukarest), Margarethe
(Bonn). An der Wiener Staatsoper gestaltete
sie die Autodafé-Szene im französischen
Don Carlos.
N° 112
Pique Dame auf CD
Gehört von Edwin Baumgartner
W
ie hältst Du’s mit der Sprache?“ Das
ist die Gretchenfrage, die sich bei allen Opern des slawischen Sprachraums stellt.
Denn ein Ensemble, das etwa die russische
Sprache gut genug beherrscht (oder zumindest gut genug phonetisch gelernt hat), um
eine idiomatisch korrekte Diktion zu liefern,
findet sich nur in Ausnahmefällen. Und das
schlägt sich auch in jener Aufnahme von Peter Iljitsch Tschaikowskis Pique Dame nieder, die bei weitem nicht so konkurrenzlos
ist, wie es der Name des Dirigenten vermuten ließe.
Mstislav Rostropovitsch also hat die Oper im
Jahr 1976 für die DG eingespielt. Das Ensemble ist international. Galina Wischnewskaja ist
als Lisa zu hören, Peter Gougaloff als Hermann,
Dan Iordachescu als Tomski, Bernd Weikl als
Jeletzki und Regina Resnik als Gräfin. Zweifellos ist diese Aufnahme von außerordentlicher
Schönheit im Orchesterpart. Rostropovitsch
erzeugt mit dem Orchestre National de France
einen fein abgestuften Klangzauber und verliert
über all den deutlich herausgearbeiteten Details
doch nie den Überblick über die größeren Zusammenhänge. Die Mankos sitzen auch an anderer Stelle. Ob Galina Wischnewskajas Lisa
nicht doch etwas zu spät für die große Sängerin
kommt, soll dabei gar nicht erörtert werden.
Allerdings schleichen sich kleine Manierismen
und Intonationstrübungen ein, die man als persönlichen Stil gerade noch akzeptieren mag.
Wenn ihr zur Seite freilich der mit einer schönen Stimme, nicht aber mit der großen Kunst
der Differenzierung begabte Peter Gougaloff
steht, Dan Iordachescu bestenfalls rollendeckend agiert, und Bernd Weikls russischsprachige Defizite als stellvertretend für die in den
meisten mit Nicht-Russen besetzten Rollen gelten können, so kommt man nicht um das Bedauern herum, dass der dirigentischen Interpretationskunst vokal nicht auf gleicher Ebene
begegnet wird. Wäre nicht Regina Resniks
grandios zu nennende Charakterstudie und Lucia Popp als Chloe, man müsste ob der Gesangsleistungen glatt verzagen.
Zumal der Markt mit Gesamtaufnahmen
von Tschaikowskis spannendster und vielschichtigster Oper alles andere als gesättigt
ist. Und wirklich schlackenlos ist keine von
ihnen. Wobei die Dirigenten in der Regel
besser abschneiden als die Sängerinnen und
Sänger.
N° 112
So ist es auch in der von Seiji Ozawa geleiteten
Einspielung bei BMG Sony. Ozawa geht
Tschaikowskis Partitur lyrischer an als Rostro­
povitsch, erreicht aber paradoxer Weise gerade
dadurch eine unerhörte Innenspannung auf der
Basis genau ausgehörter orchestraler Balancen.
Das Boston Symphony Orchestra überzeugt
mit leicht aufgerauter Brillanz. Hier wird tatsächlich mit einer Tiefenschau musiziert, die
den Zuhörer betroffen macht und die Magie
des großen Theaters der Emotionen entfesselt.
Ob freilich Mirella Freni als Lisa der Weisheit
letzter Schluss ist, mag dahingestellt sein. Dabei
sind es nicht einmal Diktionsfehler, die stören
würden. Nur singt die Freni ihre Rolle engelsgleich in der Nähe einer Puccini-Heroine, also
mit einem Hauch zuviel – westlicher - Süße. So
rein mitteleuropäisch ist Tschaikowskis Musik
nun wirklich nicht. Dafür ist Wladimir Atlantow wohl die Idealbesetzung als Hermann, hier
spürt man das Ausleuchten eines Charakters,
das weit über den Schöngesang hinausgeht.
Dmitri Hvorostovsky als Jeletzki wurde verschiedentlich seine Jugend vorgeworfen – er
war zum Zeitpunkt der Aufnahme (1992) gerade 30 Jahre alt. Doch sollte man sich davon
nicht den Eindruck einer überlegenen Rollengestaltung trüben lassen. Und Sergej Leiferkus
als Tomski garantiert ebenfalls für eine präzise
Charakterzeichnung über den reinen Schöngesang hinaus. Maureen Forrester zeichnet ein
eindrucksvolles, nur sprachlich nicht ganz sicheres Porträt der Gräfin. Was nichts daran ändert, dass bei den West-Aufnahmen eindeutig
die Ozawa-Einspielung die Nase weit vorne
hat.
Bleiben noch die beiden rein russischen Aufnahmen. Sie belegen, dass es in Russland innerhalb einer zweifellos vorhandenen Tschaikowski-Tradition einen denkbar breiten Spielraum
gibt. Allgemein kann man einen flotten Grundpuls der Tempi feststellen und einen Klang, der
zumindest an den dramatischen Höhepunkten
durchaus herbe Beimischungen kennt.
Die ältere Bolschoi-Aufnahme, in den Jahren
1949/50 von Melodija besorgt und derzeit in
erstaunlicher Mono-Klangqualität von Preiser
wiederaufgelegt, zeigt die enorme Leistungskraft des Moskauer Opernhauses zu Sowjetzeiten. Das Orchester unter Alexander Melik-Paschajew klingt einfach unglaublich, und
wenn man sich einmal an den engen, aber typisch russischen Klang der Blechbläser gewöhnt
hat, wird man die Begegnung mit dieser mindestens so differenzierten wie dramatisch aufgepeitschten Partiturauslegung nicht mehr missen wollen. Zumal auch die Sängerbesetzung
das Non plus ultra der russischen Starkaste aufbietet. Man lasse sich auf der Zunge oder vielmehr im Gehörgang zergehen: Georgi Nelepp
(Hermann), Alexei Iwanow (Tomski), Ewgenija Smolenskaja (Lisa), Pawel Lisitsian (Jeletzki),
Evgenya Verbitskaya (Gräfin). Was insgesamt
eine unübertroffene, vielleicht sogar unübertreffliche Aufnahme ergibt – aber nur für jene
Sammler, die auf Stereo verzichten und sich mit
der durchaus präzise klingenden historischen
Aufnahmetechnik anfreunden können.
Wer es lieber in Stereo und dennoch genuin
russisch hat, bekommt in Valery Gergievs
Philips-Aufnahme etwas Entsprechendes geliefert – und wird möglicherweise auch über die
westlicher orientierten Blechbläser des Mariinskij-Theater-Orchesters erfreut sein. Zumal die
Leidenschaften auch bei Gergiev kochen. Und
mitunter auch überkochen. Gesanglich wirkt
die Aufnahme ein wenig wie russische Hausmannskost, gegen die nur einzuwenden ist, dass
es eben auch besser geht. Gegam Grigorian
(Hermann), Nikolai Putilin (Tomski) und
Wladimir Tschernow (Jeletzki) singen gut, aber
– vor allem im Vergleich mit der Ozawa- und
der Melik-Paschaew-Einspielung – keineswegs
hervorragend. Maria Guleghina ist als Lisa allerdings berührend und vermittelt die Facetten
dieser Rolle glaubwürdig. Die große alte Dame
der russischen Opernbühne, Irina Archipowa,
liefert als Gräfin eine dermaßen minutiöse
Charakterstudie, dass auch dem Zuhörer, der
die Inszenierung nicht vor Augen hat, der Atem
stockt.
Womit letzten Endes doch die Qual der Wahl
bleibt, nämlich ob man den Abstrich lieber bei
der technischen Qualität macht, oder lieber bei
der musikalischen Qualität leichte bis nachhaltige Trübungen der Freude hinnimmt.
Edwin Baumgartner ist Kultur-Ressortleiter
der Wiener Zeitung
Figaro x 7
Die Staatsoper gastierte erfolgreich in Asien
„Ich finde es wichtig für Österreich und die
Wiener Staatsoper, mit hoher Qualität in
der Welt präsent zu sein! Und die Staatsoper
hatte noch nie eine solche internationale
Tourneetätigkeit, das Interesse ist enorm“,
so Direktor Ioan Holender bei der Präsentation der großen Asien-Tournee des Hauses
am Ring. Vom 17. bis 26. September bereiste die Staatsoper insgesamt fünf Städte:
Shanghai, Seoul, Taipei, Kaohsiung und Singapur und wurde in den sieben semikonzertanten Aufführungen von Mozarts Le nozze
di Figaro frenetisch gefeiert. Auch Seiji Ozawa, der alle Vorstellungen leitete, ist voll des
Lobes über Orchester, Chor und Ensemble.
„Das künstlerische Niveau war sehr hoch,
das Orchester spielte fantastisch, alle waren
Vom Publikum genossen
Karlheinz Roschitz berichtet von der
ersten Aufführung der Asien-Tournee
Selten erlebt man in Ostasien in Musiktheater­
aufführungen solche Begeisterungsstürme: Die
Wiener Staatsoper eröffnete ihre zweiwöchige
Ostasien-Reise in Shanghai, Chinas südlicher
9-Millionen-Metropole, mit Mozarts Le nozze
di Figaro – und erntete Jubel, Bravogeschrei,
zuletzt eine stehende Ovation. Zwei Parkettreihen des Oriental Art Center füllten allein die
aus Beijing angereisten hohen Kulturbeamten
und Kulturmanager – darunter Long Yu, der
künstlerische Leiter des Beijing-Festivals und
Direktor der Chinesischen Philharmonie. Und
auch Han Zheng, Shanghais Bürgermeister,
war anwesend.
Genau vor zehn Jahren hatte Staatsoperndirektor Ioan Holender das Wiener Opernensemble
als erstes westliches Opernhaus nach Beijing
geführt. Nun brachte er die „Wiener“ erstmals
nach Schanghai. Und das Kunstmanager-Duo
Rudolf und Peter Buchmann sorgten für ein
perfekt organisiertes Gastspiel. 115 Mitglieder
der Wiener Staatsoper – Orchester, Chor, eine
respektable Solistenschar in doppelter Besetzung für fast alle elf Partien des Figaro – waren
vom architektonischen Reiz des monumentalen Oriental Art Center – vier grüne, glasverkleidete Riesenhalbkugeln, die nachts im
Scheinwerferlicht gleichsam von innen leuchten, inmitten eines Parks – genauso begeistert,
hochkonzentriert. Es gab Standing Ovations, was gerade in China sehr ungewöhnlich ist.“
Unterwegs war man mit zwei Sängerbesetzungen: Peter Weber und Markus Eiche sangen den Grafen Almaviva, Cellia Costea und
Roxana Briban die Gräfin, Ildikó Raimondi
und Alexandra Reinprecht die Susanna, Luca Pisaroni und Wolfgang Bankl den Figaro,
Michaela Selinger und Roxana Constantinescu den Cherubino.
Insgesamt waren rund 115 Personen – einschließlich Orchester und Chor – auf der
Reise. Die Organisationsleitung dieses großen Gastspiels übernahm die StaatsopernProduktionsleiterin Michaela Stark, die mit
einem Vorlauf von nur einem dreiviertel Jahr
wie von der guten Atmosphäre und der ausgezeichneten Akustik des Hauses. Und die chinesische Presse zeigte in einer ausgedehnten Pressekonferenz ihr enormes Detailinteresse an
Wiens Opernhaus, den Philharmonikern und
der Wiener Musikkultur.
Ioan Holender hatte gemeinsam mit Seiji Ozawa eine Konzertfassung des Figaro mit halbszenischer Gestaltung erarbeitet: Mozarts szenische
Pointen wurden so, aber auch durch die mitlaufenden Texte für alle im Auditorium (2000
Plätze) verständlich. Das Publikum genoss die
Koketterie Susannas (Ildikó Raimondi), den
männlichen Charme Figaros (Luca Pisaroni),
den rührenden Schmerz der Gräfin (Cellia Co-
für die reibungslosen Abläufe verantwortlich
zeichnete.
Und selbstverständlich spielte die Staatsoper
auch während der Tournee in Wien weiter,
bereitete sogar die Premiere von Pique Dame
vor.
Noch in dieser Spielzeit folgen drei weitere
konzertante Gastspiele des Ensembles der
Wiener Staatsoper. Im heurigen Herbst werden die beiden Europäischen Kulturhauptstädte Sibiu mit Mozarts Le nozze di Figaro
(21. Oktober) und Luxembourg mit Mozarts Don Giovanni (14. bis 16. November)
bereist, im Februar 2008 folgt Amsterdam
mit Mozarts Così fan tutte.
Wie gesagt: Das Interesse ist enorm!
ol
stea), die intrigante Weibergier des Grafen (Peter Weber) und und und… Besonders bejubelt
wurde der zauberhafte Cherubino Michaela
Selingers, die mit ihrem Voi che sapete an die
großen Interpretinnen dieser Partie in der
Staatsoper anschloss. Dieser Triumph, wichtig
für die Wiener Staatsoper wie für Österreichs
Ruf als Musikland, war aber auch ein Triumph
für ein überwiegend junges Ensemble, um das
Direktor Holender sich in den vergangenen
Jahren besonders gekümmert hat. Als nächste
Stationen des Figaro folgten Seoul, Taipei,
Kaohsiung und Singapur.
Dr. Karlheinz Roschitz
ist Kultur-Ressortleiter der Kronenzeitung
N° 112
Olga Esina und Roman Lazik
auf der Probe zu Romeo und Julia
Neuer Romeo mit neuer Julia
Roman Lazik feiert sein Hausdebüt in Crankos Ballett
D
ie nachbarlichen Ballettbeziehungen
zwischen Wien und Bratislava sind
ebenso lang wie herzlich. Mit dem Engagement von Roman Lazik, dem aus der slowakischen Donaumetropole stammenden neuen Solotänzer des Balletts der Wiener
Staatsoper und Volksoper, findet dieses gute
Verhältnis nun eine Fortsetzung. Slowakische Vorgänger von Roman Lazik als Solotänzer an österreichischen Bundestheatern
waren Ivan Jakus (Volksoper) und Boris Nebyla (Staatsoper), auch Milan Hatala als ehemaliger Tänzer mit Soloverpflichtung an der
Wiener Staatsoper wäre hier zu nennen.
Roman Lazik ist nun Wiens neuer Romeo, er
feiert sein Hausdebüt am 4. Oktober und
wird auch in der Reprise von John Crankos
Meisterwerk am 7. Oktober zu sehen sein. An
seiner Seite ist Olga Esina, die als neue Julia
die Reihe ihrer Interpretationen von Ballettheroinen mit literarischem Ursprung fortsetzt: Nach den Romanfiguren der Anna Karenina und der Manon folgt nun die Heldin
aus Shakespeares Tragödie. In den Vorstellungen von Romeo und Julia am 11. und 15. Ok-
10
N° 112
tober verkörpern – wie schon bei der Wiederaufnahme im vergangenen Juni – Irina
Tsymbal und Gregor Hatala das tragische Liebespaar.
Roman Lazik kann auf andernorts gemachte
Romeo und Julia-Erfahrungen verweisen: In
der Slowakei tanzte er Romeo in der Choreographie von Jiří Blažek, im Bayerischen Staatsballett trat er in Crankos Fassung als Graf
Paris auf. Kurz sei der bisherige Verlauf seiner
Karriere skizziert: Nach seiner Ausbildung am
Tanzkonservatorium in Bratislava wurde er
1996 Erster Solist am Slowakischen Nationaltheater. Es folgten Engagements beim PACT
Ballet in Südafrika, beim Israel Ballet und
wieder am Slowakischen Nationaltheater ehe
er 2000 an das Bayerische Staatsballett verpflichtet wurde, wo er 2001 zum Solisten und
2003 zum Ersten Solisten avancierte.
Sein Repertoire in seinen bisherigen Engagements umfasste Premier-Danseur-Rollen wie
Herzog Albrecht, Franz, Solor, die Prinzen
Siegfried und Désiré, Prinz Nussknacker und
Jean de Brienne sowie Hauptpartien in Werken von Choreographen wie George Balan-
chine, Jerome Robbins, John Cranko, Kenneth MacMillan, Hans van Manen, Lucinda
Childs, John Neumeier, Mats Ek, Jiří Kylián
und William Forsythe. Zu Roman Laziks
zahlreichen Auszeichnungen zählen eine
Bronzemedaille beim Ballettwettbewerb in
New York (1996) und 1. Preise beim Ballettwettbewerb in Brünn (1996) und beim ÖTRContest, Wien (1997). Dazu kamen der
Philip Morris Ballet Flower Award und Preise
des Slowakischen Premierministers und des
Literarischen Fonds der Slowakei.
Das Ballettangebot in diesem Monat umfasst
des weiteren Gyula Harangozós neuen Nussknacker am 2. Oktober mit Aliya Tanikpaeva
und dem Gastsolisten vom Mariinski-Theater
Andrian Fadeyev sowie drei Aufführungen von
Coppélia (21., 25. und 30. Oktober), von denen insbesondere die erste mit Beginnzeit
18.30 Uhr für einen Besuch mit Kindern empfohlen sei. Mit einem neuen Hauptdarsteller,
Vladimir Shishov als Franz, wartet das komödiantische Ballett von Gyula Harangozó sen.
am 30. Oktober auf.
oz
Bühnenjubiläum
© Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger
Wolfgang Grascher
Vor 25 Jahren wurde Wolfgang Grascher an
das Ballett der Wiener Staatsoper engagiert,
fast die Hälfte dieser Zeitspanne ist er nun
schon als Solotänzer eine wahrhaftige „Stütze
des Ensembles“. Seine Versiertheit sowohl im
klassischen wie im zeitgenössischen Repertoire,
die Prägnanz seiner Rollengestaltungen, seine
komödiantische Begabung und nicht zuletzt
seine hervorragenden Partnerqualitäten trugen
ihm ein umfangreiches und breit gefächertes
Repertoire ein. Bezeichnend für Wolfgang
Graschers künstlerische Qualitäten ist, dass
von seinen weit über sechzig großen Partien
eine hohe Anzahl von Rollen speziell für ihn
kreiert wurde – von Choreographen wie Bernd
R. Bienert, Jochen Ulrich, Renato Zanella,
Manfred Aichinger, Nikolaus Adler, Vladimir
Malakhov und Ivan Cavallari. Und auch im
derzeitigen Repertoire des Balletts der Wiener
Staatsoper und Volksoper ist Wolfgang Grascher mit wichtigen Partien betraut. Etwa als
Witwe Simone in La Fille mal gardée, Graf Capulet in Romeo und Julia, Fürst Gremin in
Onegin, Monsieur G. M. in Manon, Jacques
in Wie es Euch gefällt, als Spielwarenhändler in
Die Puppenfee, in Jiří Kyliáns Petite Mort und
zuletzt als Herr Stahlbaum in Gyula Harangozós Der Nussknacker.
Avancement
Elisabeth Golibina
Mit 1. September wurde die gebürtige Moskauerin zur Halbsolistin des Balletts der Wiener
Staatsoper und Volksoper ernannt. Ihr Engagement an das Wiener Staatsopernballett war
2002 nach Abschluss ihrer Ausbildung an der
Klassischen Ballettschule in ihrer Heimatstadt
sowie am Ballettkonservatorium St. Pölten erfolgt. Ihre bisher größte Aufgabe an der Wiener
Staatsoper war 2005 die Partie des Jungen
Mädchens in Michail Fokins Le Spectre de la
rose, die sie an der Seite von Vladimir Mala­khov
tanzte.
Zu ihren weiteren Solopartien zählen Myrtha
in Giselle, Großer Schwan und Spanische Tänzerin in Schwanensee, Fee der Lebensfreude in
Dornröschen, Lescauts Geliebte in Manon, Juwelen in Aschenbrödel, Kalliope in Apollo sowie
Hauptpartien im Grand Pas aus Paquita, in
Petite Mort und Duke’s Nuts. Zuletzt war sie als
Barbie und Solo-Schneeflocke in Der Nussknacker zu sehen.
Im Repertoire
TANZHOMMAGE AN QUEEN
Die letzten Vorstellungen der Herbstserie dieser mitreissenden Homage an die legendäre
Rockband gehen am 1., 14. und 24. Oktober
über die Bühne der Volksoper Wien.
Rollendebüts
Olga Esina, Julia
Roman Lazik, Romeo (Debüt an der Wiener
Staatsoper)
Gabor Oberegger, Tybalt
in ROMEO UND JULIA
am 4. Oktober 2007
Andrej Teterin, Graf Paris
in ROMEO UND JULIA
am 11. Oktober 2007
2002 errang Elisabeth Golibina den 2. Preis
beim ÖTR-Contest in Wien, im selben Jahr
ging sie aus dem Internationalen Ballettwettbewerb in St. Pölten als Siegerin hervor.
NEUENGAGEMENTS
IN DER SAISON 2007/2008
Proben- und Trainingsleiter
Jean Christophe Lesage (Frankreich)
Leitung des Betriebsbüros und Disposition
Mag. Annabelle Gausmann (Deutschland)
Solotänzer
Roman Lazik (Slowakei)
Halbsolistinnen
Anastasia Kurkova (Russland)
Venus Villa (Kuba, Italien)
Corps de ballet – Tänzerinnen
Emilie Drexler (USA)
Viktoria Feyferlik (Österreich)
Rebecca Horner (Österreich)
Gala Jovanovic (Serbien)
Marija Kicevska (Mazedonien)
Alena Klochkova (Russland)
Sara Krüger (Deutschland)
Ksenia Loshchilova (Russland)
Corps de ballet – Tänzer
Bernhard Bläuel (Österreich)
Roman Chistyakov (Russland)
Valeriy Kaydanovskiy (Russland)
Martin Winter (Slowakei)
Vladimir Shishov, Franz
Nina Poláková, Coppélia
Kirill Kourlaev, Ungarischer Wachtmeister
in COPPÉLIA
am 30. Oktober 2007
Dirigatdebüt
Guillermo García Calvo
in COPPÉLIA am 30. Oktober 2007
BALLETT-BONUS
bundestheater.at-CARD:
Zusatzfunktion BALLETT-BONUS
Um E 25,- pro Saison gibt es die Möglichkeit, die bundestheater.at-CARD um
die Zusatzfunktion BALLETT-BONUS
zu erweitern.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
l 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten
für alle Ballettvorstellungen in der
Wiener Staatsoper und Volksoper
Wien mit Ausnahme von Premieren
und Sonderveranstaltungen.
l 2 Karten pro Vorstellung (aus allen
verfügbaren Kategorien).
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an der Abendkasse erworben werden.
Die bundestheater.at-CARD mit Zusatzfunktion BALLETT-BONUS ist an allen
Bundestheaterkassen erhältlich und gilt
für Ballettvorstellungen vom 1. September
2007 bis 30. Juni 2008.
Ballettkorrepetitor
Luca Mais (Italien)
N° 112
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repertoire
> 1., 5., 9., 13., 17. Oktober
im Oktober 2007
Otello
„Der Traum ist Wahrheit geworden!“ schrieb Giuseppe Verdi 1886 anlässlich der Fertigstellung
des Otello an seinen Librettisten Arrigo Boito. Lange hatte sich der Komponist keinem neuen
Opernstoff mehr genähert, dreizehn Jahre lag seine letzte Musiktheater-Uraufführung – Aida –
zurück. Das Publikum jedoch zögerte nicht lange und nahm das Werk an: schon bei der
Uraufführung an der Mailänder Scala feierte man den Komponisten. Die Handlung basiert
(wie so oft bei Verdi) auf einem Stück von William Shakespeare. Der erfolgreiche Feldherr
Otello wird von Jago in ein Netz von Intrigen verwickelt und fatal in die Irre geführt. Bis er
seine geliebte Desdemona zu Unrecht der Untreue verdächtigt und sie tötet. In der
Inszenierung von Christine Mielitz sind KS Johan Botha als Otello, Krassimira Stoyanova als
Desdemona (Bild) und KS Falk Struckmann als Jago zu erleben.
> 3. Oktober
Tosca
Rom, im Jahr 1800: Der ehemalige republikanische Konsul Angelotti ist auf der Flucht. In der
Kirche San Andrea della Valle trifft er auf den Maler Cavaradossi, einem seiner Anhänger, der
ihn versteckt. Als der blutrünstige Polizeichef Scarpia den Maler verhaftet, foltert und schließlich zum Tode verurteilt, steht dessen Geliebte, Floria Tosca vor der grausamen Wahl. Nur
wenn sie sich dem lüsternen Baron Scarpia hingibt, lässt er Cavaradossi am Leben. Zum Schein
geht sie auf den Handel ein – und tötet den Polizeichef. Doch er hat sie betrogen: Cavaradossi
wird hingerichtet, Tosca stürzt sich verzweifelt von den Zinnen der Engelsburg. Puccinis veristische Oper, die zu den berühmtesten Werken der Musikgeschichte gehört, kommt im Oktober
einmal zur Aufführung: mit Neil Shicoff als Cavaradossi, Norma Fantini als Tosca und Alberto
Mastromarino als Scarpia.
> 6., 10., 14., 18. Oktober
Manon Lescaut
Am Anfang stand der Roman des Abbé Prévost. Die Histoire du chevalier Des Grieux et de
Manon Lescaut enthielt viel Autobiografisches – und noch mehr Skandalöses. Kein Wunder
also, dass die tragisch endende Liebesgeschichte bald zahllose Adaptationen für das (Musik-)
Theater nach sich zog. Daher zögerte Giacomo Puccini zunächst auch, ob er sich an den Stoff
wagen sollte. Hatte doch der Komponistenkollege Jules Massenet kurz zuvor bereits eine
äußerst erfolgreiche Manon geschrieben! Aber schließlich nahm Puccini die Herausforderung
an und schuf eine von Beginn an umschwärmte Fassung rund um die verführerische, aber entscheidungsschwache Manon und den ihr verfallenen Des Grieux. Unter der Leitung von
Miguel Gomez-Martinez singen im Oktober Daniela Dessì (Bild) / Barbara Haveman die
Manon, Fabio Armiliato / Kamen Chanev den Des Grieux und Adrian Eröd den Lescaut.
> 8., 12., 16., 20. Oktober
La Bohème
Giacomo Puccinis 1896 uraufgeführte La Bohème zählt zu den wunderbarsten und zartesten,
aber auch tragischsten Liebesgeschichten der Oper. Die todkranke Stickerin Mimì, der mit
dem Dichter Rodolfo nur eine kurze glückliche Zeit vergönnt ist, besticht und berührt dank
der genauen Charakterisierung der Figuren und der differenzierten Klangsprache. Eingebettet
ist das Liebespaar in die Welt der Pariser Bohemiens: Künstler, Philosophen, Studenten und
Lebenskünstler bilden die bunte Gesellschaft, der Komponist und seine Librettisten Giacosa
und Illica haben ein Meisterwerk an Atmosphäre und Ambiente geschaffen. Viermal steht
die Oper im Oktober auf dem Spielplan. Es singen Sinéad Mulhern / Ildikó Raimondi die
Mimì, Miroslav Dvorský / Ho-yoon Chung den Rodolfo und Alexandra Reinprecht die
Musetta. Am Dirigentenpult ist Constantinos Carydis zu erleben.
12
N° 112
> 19., 23., 27., 31. Oktober
Elektra
Nach seiner Salome komponierte Richard Strauss mit Elektra gleich eine zweite Oper, die sich
mit einem antiken Stoff auseinandersetzte. Basis für das Libretto von Hugo von Hofmannsthal
war die gleichnamige Tragödie von Sophokles, um 400 vor Christus verfasst. Elektra, die ihrer
Mutter Klytämnestra und deren Geliebten Aegisth den Mord an ihrem Vater Agamemnon
nicht verzeihen kann, sinnt – alleingelassen und einsam – auf blutige Rache. Diese wird von
ihrem Bruder Orest vollbracht, doch erkennt Elektra, dass auch sie sich nicht aus den
Verstrickungen des Schicksals lösen kann. Die Meisteroper von Richard Strauss ist im Oktober
im Haus am Ring viermal in einer Prachtbesetzung zu erleben. KS Agnes Baltsa singt die
Klytämnestra, KS Deborah Polaski die Elektra (Bild), Silvana Dussmann die Chrysothemis,
Ain Anger den Orest und Michael Roider den Aegisth. Es dirigiert Michael Boder.
> 24., 26., 29. Oktober
Der Rosenkavalier
„Hab mir’s gelobt, ihn liebzuhaben in der richtigen Weis’“, so nimmt die Feldmaschallin innerlich
Abschied von ihrer Liebe zu Octavian. Als einzige Person der Handlung erkennt sie das Wesen
der Liebe, mit all ihren Facetten, Höhen und Tiefen. Nur ihr gelingt es, die eigenen Wünsche aus
Vernunftgründen und vor allem um der Liebe der anderen willen hintanzustellen. Und nicht
zuletzt ist es auch die Feldmarschallin, die den Weg des jungen Paares Octavian und Sophie gegen
die Intentionen des geldgierigen und wollüstigen Ochs auf Lerchenau zu ebnen versteht.
Gemeinsam mit seinem Librettisten Hugo von Hofmannsthal hat Richard Strauss eines der
menschlich wie musikalisch vielschichtigsten Musiktheaterwerke entworfen. Im Oktober unter
Peter Schneider zu hören: Soile Isokoski als Marschallin, Elīna Garanča als Octavian, Malin
Hartelius als Sophie und KS Kurt Rydl als Ochs.
> 7., 13., 14. Oktober
sowie weitere geschlossene
Schulvorstellungen
Die Omama im Apfelbaum
Wer kennt ihn nicht – Mira Lobes unvergänglichen und herzerwärmenden
Kinderbuchklassiker Die Omama im Apfelbaum? Die Komponistin Elisabeth Naske und
Theresita Colloredo (Libretto) haben gemeinsam im Auftrag der Wiener Staatsoper aus dem
hinreißenden Buch eine ebenso hinreißende Kinderoper geschaffen, die im April dieses Jahres
im mobilkom austria Kinderopernzelt mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. Andi, der sich
nichts sehnlicher wünscht als eine Omama, erschafft sie sich mithilfe seiner Fantasie.
Gemeinsam werden allerlei Abenteuer durchlebt, etwa eine wilde Spritztour mit dem Auto
unternommen, ein bunter und unterhaltsamer Ausflug in den Prater gemacht, eine spannende
Reise nach Indien geplant. Doch zuletzt, als die hilfsbedürftige Frau Fink in der unmittelbaren
Nachbarschaft von Andis Familie einzieht, kommt alles anders als erwartet...
Vorschau: Ring|Kosmos
Anlässlich der neuen Ring des Nibelungen-Produktion, die am 2. Dezember mit Die Walküre gestartet wird, veranstaltet die Wiener Staatsoper ein umfassendes Rahmenprogramm. So liest Regisseur
Sven-Eric Bechtolf nicht nur die gesamte Tetralogie (Die Walküre: 11. November, Siegfried: 6. April
2008, Fortsetzung der Reihe in der kommenden Saison), sondern auch Ausschnitte aus seinem
neuen Buch Vorabend. Eine Aneignung. Am 18. November diskutieren der Dirigent Franz WelserMöst und Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann unter dem Titel Der Ring der Philosophen und die
Philosophie des Rings über philosophische Aspekte im Werk. Einführungsmatineen zu den ersten
beiden Premieren gibt es am 25. November (Die Walküre) und 20. April (Siegfried). Und Wagners
Nibelungenring für Kinder (Konzeption und Libretto: Matthias von Stegmann, Musik: Hirofumi
Misawa nach Wagner) feiert am 17. November im mobilkom austria Kinderopernzelt Premiere.
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Blickpunkt
Fünf Mal ist KS Johan Botha im Oktober
als Otello zu sehen. Gleich danach beginnen
für ihn die Proben zur Neuproduktion der
Walküre, mit der der neue Ring des Nibelungen an der Wiener Staatsoper unter Franz
Welser-Möst und in der Regie Sven-Eric
Bechtolfs am 2. Dezember 2007 startet. Zusätzlich zu den sechs Aufführungen, in denen
KS Botha als Siegmund zu erleben ist, singt
er noch Cavaradossi (3. November), Florestan (8., 11., 14. und 18. November) sowie
Stolzing in der Musikalischen Neueinstudierung der Meistersinger von Nürnberg (12.,
16., 19., 23. und 26. Jänner) unter Christian
Thielemann.
Ob als Rachel (La Juive), Liù (Turandot),
Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro), Fiordiligi (Così fan tutte), Eva (Meistersinger von
Nürnberg), Donna Elvira (Don Giovanni),
Antonia (Les Contes d’Hoffmann), Micaëla
(Carmen), Desdemona (Otello), Mimì (La
Bohème) – stets vermag die Sopranistin
Soile Isokoski das Publikum weltweit sowohl sängerisch als auch schauspielerisch
zu begeistern. In der aktuellen Saison ist sie
an der Wiener Staatsoper drei Mal als Marschallin im Rosenkavalier zu erleben (24.,
26. und 29. Oktober). Zuletzt hatte sie die
Partie im Haus am Ring im September
2005 gegeben.
„KS Agnes Baltsa überzeugt in ihrem
‚Elektra’-Rollendebüt als ungewöhnlich porträtierte Klytämnestra in der Wiener Staatsoper ... sie macht glaubhaft, dass sie noch
immer einen Mann erotisch binden, ihre
Domestiken verführerisch beherrschen, ihren Auftritt glamourös inszenieren kann“,
urteilte Karl Löbl im vergangenen April nach
ihrem bejubelten Wiener Erstauftritt in der
Strauss-Oper. Nun ist sie an vier Abenden an
der Seite von KS Deborah Polaski (Elektra),
Silvana Dussmann (Chrysothemis), Ain Anger (Orest) und Michael Roider (Aegisth)
wieder als Klytämnestra zu hören (19., 23.,
27. und 31. Oktober).
Matinee
Debüt
(Otello), Olga (Eugen Onegin), Klytämnestra
(Elektra), Jocaste (Oedipe), Orlofsky (Die Fledermaus). An der Wiener Staatsoper debütiert
sie am 28. Oktober als Gouvernante (Pique Dame) und singt hier außerdem Lucia (Cavalleria
rusticana), Teresa (La sonnambula), Schenkenwirtin (Boris Godunow), Annina (Der Rosenkavalier). Auf dem Asien-Gastspiel der Staatsoper
im Herbst 2007 sang sie die Marcellina (Le
nozze di Figaro).
an der Wiener Staatsoper
PIQUE DAME
28. Oktober 2007
Aura Twarowska, Gouvernante
Aura Twarowska stammt aus Lugoj (Rumänien). Sie studierte Klavier, Mandoline und
Gesang. 1997 folgte eine Spezialisierung
(Operngesang) in Bukarest. Ihr Operndebüt
feierte sie 1998 als Carmen in Timisoara. Mit
18 begann Aura Twarowska ein Wirtschaftsstudium, das sie 2007 abschloss. 2004 erhielt sie
vom rumänischen Staatspräsidenten eine Auszeichnung für ihre Verdienste im kulturellen
Bereich. Ihr Repertoire umfasst Partien wie Angelina (La cenerentola), Amneris (Aida), Fenena
(Nabucco), Suzuki (Madama Butterfly), Emilia
14
N° 112
21. Oktober, 11.00 Uhr
Einführungsmatinee zu
Peter I. Tschaikowskis Pique Dame
mit Christoph Wagner-Trenkwitz und
Mitwirkenden der Premiere.
Karten zu E 5,- und E 9,- an allen Vorverkaufsstellen der Bundestheater
Lange nacht
der Museen
6. Oktober, 18.00 bis 1.00 Früh
Führung mit der Leiterin des Staatsopernmuseums Therese Gassner um 21.00 Uhr.
Eintritt mit
Lange Nacht der Museen-Ticket.
Vorverkauf der Tickets
(E 12,–, ermäßigt E 10,–) auch im Staats­
opernmuseum, Hanuschg. 3 / Goetheg. 1,
1010 Wien
© Foto: ARTES-PRO-VOBIS, Berlin
Verliebt in die Bühne
Sinéad Mulhern singt die Mimì in La Bohème
W
arum ich singe? Weil ich Irin bin und
in Irland einfach alle singen!“ Sinéad
Mulhern, in Dublin geboren, startete also
mit den besten Voraussetzungen ins Sängerleben. Wenn auch der Weg zur Opernbühne
weder geplant noch geradlinig war. „Ich
dachte nie daran, Opernsängerin zu werden.
Zwar war immer Musik, traditionelle irische
Musik um mich herum, aber eine Oper hatte ich als Kind nie erlebt.“ Dafür als Teen­
ager das Musical: Als sie 14 war, zog die Familie in die USA und Sinéad Mulhern
begann ganz nebenbei, in klassischen amerikanischen Stücken von Into the Woods bis
The Sound of Music mitzuspielen. Dabei
stand zunächst weniger die Musik als das
Theater als solches im Vordergrund. „Ich habe mich einfach in die Bühne verliebt“, erzählt sie. „Aber man sagte mir, dass meine
Stimme für Musicals nicht geeignet wäre.
Ich solle es doch an der Oper probieren.
Und so studierte ich ein paar Arien via CD
ein, um an der New Yorker Juilliard-School
vorzusingen: einfach nach Gehör, ich konnte ja noch keine Noten lesen. Glücklicherweise waren es gute Aufnahmen, nach denen
ich gelernt hatte. Vom Freischütz – ich sang
das Ännchen – besaß ich etwa eine Einspielung des Bayerischen Rundfunks. Und nach
dem Vorsingen hob ein Jurymitglied sogar
meine gute Aussprache hervor und fragte
mich, ob ich denn deutsch spräche. Natürlich nickte ich – obwohl ich damals kein
Wort deutsch verstand! Jedenfalls wurde ich
an die Juilliard-School aufgenommen, was
mich ein wenig verwirrte. Denn eigentlich
wollte ich nicht Sängerin werden, sondern
plante eine Karriere als Rechtsanwältin.“
Aus diesen Plänen wurde nichts: Es folgten
fünf Jahre Ausbildung in New York, drei am
Curtis Institute in Philadelphia und drei an
der Opéra National de Paris. Nicht fehlen
durften Wettbewerbspreise, etwa bei dem
Mario Lanza-Competition oder beim Concours International de Paris.
Vorbilder? Da nennt Sinéad Mulhern unter
anderem die amerikanische Sopranistin Renée Fleming. „Ich hatte großes Glück, in
jungen Jahren als Babysitterin bei ihr arbeiten zu dürfen. Von ihr habe ich viel gelernt,
nicht nur von der Sängerin, sondern auch
vom Menschen Renée Fleming. Es ist bewundernswert, wie sie die Balance zwischen
Bühne und Privatleben schafft, was für eine
wunderbare Mutter sie neben ihrer großen
Karriere ist. Für mich ist sie eine Art Superwoman!“
Inzwischen ist Sinéad Mulhern ein gern gesehener Gast auf wichtigen Bühnen wie der
Komischen Oper Berlin, der Oper Leipzig
oder am Théâtre du Châtelet. Ausgehend
von Mozart-Rollen wie Fiordiligi in Così fan
tutte oder Lucio Cinna in Lucio Silla erarbeitete sie sich Partien wie zum Beispiel Lauretta (Gianni Schicchi), Micaëla (Carmen), die
Titelrolle in Manon sowie in Jenůfa – letztere
sang sie 2006 mit großem Erfolg an der
Wiener Staatsoper. Und sie gestaltete mehrfach die Tatjana in Eugen Onegin: „Eine absolute Traumrolle für mich“, schwärmt Mulhern. „Wir Iren lieben es nämlich, ein wenig
zu leiden!“
Intensiv ist ihre Vorbereitungsarbeit: „Wenn
es – wie bei La Bohème oder Manon – eine
literarische Vorlage gibt, lese ich diese. Nach
Möglichkeit in der Originalsprache. Dann
lerne ich die Rolle, recht langsam, dafür aber
sehr genau. Ich versuche von Beginn an so
gut wie nur möglich vorbereitet zu sein, damit ich schon am ersten Probentag auch
spielen kann. Es macht dann einfach mehr
Spaß!“
Im Haus am Ring singt Sinéad Mulhern im
Oktober die Mimì in La Bohème und im
Frühjahr 2008 die Gräfin Almaviva in Le
nozze di Figaro. „Die Gräfin habe ich in
Glyndebourne bereits vor einigen Jahren
verkörpert, obwohl ich damals eigentlich
noch zu jung war. Nun aber freue ich mich,
sie mit mehr Reife anzulegen – wenngleich
Mozart, gerade in Wien, immer ein heikles
Unterfangen ist“, lacht sie.
Die Liebe zur Bühne hat sie sich jedenfalls
erhalten. „Ich bin einfach zuhause, wenn ich
auf der Bühne stehe. Ich spüre, dass ich
dorthin gehöre. Und dann diese Momente,
in welchen man fühlt, wie das Publikum mit
einem mitgeht, es einem konzentriert folgt:
das ist einfach Magie. Für diese Momente,
machen wir Künstler das alles, für diese Momente leben wir!“
Oliver Láng
Sinéad Mulhern
an der Wiener Staatsoper 2007/2008
Mimì / La Bohème:
8., 12., 16. Oktober
Gräfin / Le nozze di Figaro:
30. April; 3., 6. Mai
sowie am 21. Oktober
beim Staatsopern-Gastspiel in Sibiu
N° 112
15
© Foto: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger
Der Ochs ist ja
kein böser Mensch
R
und 3200 Vorstellungen weltweit – davon
mehr als 1000 an der Wiener Staatsoper –
und jährlich kommen nach wie vor in unvermindertem Tempo weitere Aufführungen hinzu: Da kann es sich nur um Kurt Rydl handeln.
Allein in den nächsten Jahren verzeichnet sein
gefüllter Terminkalender Auftritte in München
und Dresden als Gurnemanz, in London als
Hagen, Rocco und Sparafucile, in Rom, Cagliari und Toulouse als Ochs, in Zürich als Rocco,
in Paris als Doktor (Wozzeck) und John Claggart. Doch trotz dieser Vorstellungsdichte und
des riesengroßen Repertoires von über 100
Partien, steht nach wie vor immer wieder das
eine oder andere Rollendebüt an, so etwa der
Méphistophélès in Berlioz’ Fausts Verdammnis
an der Dresdner Semperoper. Da ein so erfülltes und abwechslungsreiches Sängerleben
auch dokumentarisch festgehalten gehört, erscheint nun im Oktober zu seinem 60. Geburtstag – quasi als Zwischenbericht – eine
16
N° 112
reich bebilderte Biographie, die die bisherigen
Stationen des österreichischen Basses und Ehrenmitgliedes der Wiener Staatsoper ebenso
aufzeigt, wie künftige Opernaktivitäten. „Es ist
ein Buch, das über den Sänger, über den Menschen, über das zeitgeschichtliche Drumherum
viel zeigt“, freut sich Kurt Rydl über das 384
Seiten-Opus. Im Übrigen hält er nichts davon,
ein derartiges Buch erst dann herauszubringen,
wenn die Karriere beendet ist, da „es ja viel
schöner ist, wenn sich der Betreffende noch im
Saft befindet, wenn die Biographie erscheint
und das Ganze nicht nur als Rückblick fungiert.“ Dementsprechend erhofft er sich zum
60er noch viele aktive Jahre, in denen er in angenehmer Atmosphäre mit Menschen zusammenarbeiten kann, die der Musik mit Liebe
und Demut begegnen. Darüber hinaus hat
Rydl auch für den allgemeinen Opernbetrieb
einen Wunsch parat: „Dass nicht alles zum
Hype, zum Event hochstilisiert wird und die
Sänger außerdem nicht ständig über ihr Fach
singen. Kaum ist heutzutage ein Tenor als Pedrillo erfolgreich, schielt er bereits nach dem
Tamino. Und jeder bessere Kavaliersbariton
hat schon die Bestellung für eine Augenklappe
aufgegeben, weil er den Wotan verkörpern
möchte.“
Das Wiener Publikum kann den Jubilar im
Oktober gleich drei Mal in einer seiner Paraderollen als Ochs im Rosenkavalier erleben.
Nicht weniger als 180 Mal hat Kurt Rydl den
Landadeligen schon verkörpert – zum ersten
Mal 1985 in Turin, mehr als 40 Mal im Haus
am Ring und in der jüngsten Vergangenheit in
einer Neuproduktion in Los Angeles in der Regie von Maximilian Schell und der Ausstattung
von Gottfried Helnwein. So viele unterschiedliche Produktionen es aber auch waren, am
positiven Grundcharakter des Ochs ließ Rydl
niemals Zweifel aufkommen. „Für mich ist wesentlich, dass das Publikum am Schluss, wenn
Ochs abtritt, mit einer Portion Sympathie an
ihn zurückdenkt. Wenn die Zuschauer sagen,
was auch die Marschallin sagt – ‚da geht er hin,
der aufgeblas’ne, schlechte Kerl’ – dann hat der
Interpret etwas falsch gemacht. Der Ochs ist ja
kein böser Mensch. Er ist eine Falstaff-Figur,
ein Schwerenöter, den man im Grunde doch
gern hat.“ Ob diese positive Charakterzeichnung beim Zuschauer allerdings entsprechend
angenommen wird, hängt für Kurt Rydl im
Wesentlichen vom Gelingen des zweiten Aktes
ab. „Der erste Akt mit den vielen hohen und
tiefen Tönen ist zwar schwer, aber nicht wirklich dankbar, da sich letztlich alles auf die Marschallin und Octavian konzentriert. Im dritten
Akt ist der Ochs zwar wichtig, verliert aber
durch dieses herrliche Terzett am Schluss der
Oper an Bedeutung. Im zweiten Akt kann er
hingegen wirklich aufdrehen, da er spätestens
nach der Rosenüberreichung die Bühne beherrscht.“ Um Ochs vollends zum Sympathieträger werden zu lassen, empfiehlt Kurt Rydl
allen Interpreten das Vermeiden übertriebener
Derbheit. Angedeutete Ehestandsbewegungen
im dritten Akt beispielsweise, sind seiner Meinung nach absolut fehl am Platz. „Hin und
wieder darf er das Rockerl des vermeintlichen
Mariandels heben, ihren Hintern tätscheln.
Mehr ist aber nicht notwendig.“
Andreas Láng
KS Kurt Rydl
an der Wiener Staatsoper 2007/2008
Ochs auf Lerchenau /
Der Rosenkavalier:
24., 26., 29. Oktober
AW: Eigentlich nicht. Der damalige Block
war ja sozusagen eine briefmarkentechnisch
großartige Repertoire-Übersicht der Staatsoper. Diesmal nehmen wir über vier Jahre
hinweg konkrete Premieren zum Anlass für
die Briefmarke, sind also jedes Mal am Tag
der Neuinszenierung mit der Briefmarke am
Ort des Geschehens: das ist ein ganz anderes
Konzept. Außerdem wird es jedes Mal ein
anderer Künstler sein, der die Briefmarke gestaltet.
Block, 1969: 100 Jahre Wiener Staatsoper
In enger
Verbundenheit
M
it der aktuellen Spielzeit gehen die Wiener Staatsoper und die Österreichische Post eine
neue Zusammenarbeit ein: Jährlich wird eine Sondermarke zu einer Premiere des Hauses
am Ring präsentiert. Anlässlich der Premiere von Pique Dame am 28. Oktober fällt der Startschuss der Kooperation. Ein Gespräch mit Post-Generaldirektor Dr. Anton Wais.
© Foto: unbezeichnet
kulturellen Geschehens in unserem Land gesehen. Bedeutende Künstler, Kulturdenkmäler, Jubiläen – das alles finden Sie auf unseren Briefmarken. Da war es nur logisch,
dass ich mich mit Direktor Holender zusammengesetzt habe, und wir beschlossen haben: “Die Staatsoper ist das wichtigste kulturelle Aushängeschild Österreichs, und das
wollen wir jetzt in dieser wunderbaren Kooperation würdigen.“
pro:log: Bis 2010 ist regelmäßig eine Sonderbriefmarke, die eine Premiere der Wiener
Staatsoper zum Thema hat, geplant. Wie kam
es zu dieser Kooperation zwischen der Post und
der Wiener Staatsoper?
Anton Wais: Die Österreichische Post hat
ihr Briefmarken-Ausgabeprogramm immer
auch schon als Spiegel und Botschafter des
p: In welchem Zeitraum erscheinen die Marken bzw. wer sucht die Produktionen aus?
AW: Es wird jedes Jahr eine Briefmarke geben, und zwar stets anlässlich einer Premiere. Heuer ist es Pique Dame, nächstes Jahr –
schon im März – La forza del destino. Hier ist
es ja wohl selbstverständlich, dass die Auswahl Direktor Holender trifft – er ist der
Opernexperte, und ich verstehe etwas von
der Post und den Briefmarken….“
p: Es gab bereits 1969 ein ähnliches Projekt.
Ist der Briefmarkenblock aus diesem Jahr mit
der neuen Serie vergleichbar?
p: Abgebildet wird ein Bühnenbildmodell der
Neuproduktion – wer wählt das Sujet aus?
AW: Genau das ist ja das Spannende an
dieser Serie: Wir beauftragen diesmal keine ausgewiesenen Markenkünstler, sondern nehmen einen Entwurf des jeweiligen
Bühnenbildners. Das ist beim ersten Mal
– mit einem Entwurf von Johannes Lei­
acker aus Frankfurt – schon sehr gut gelungen.
p: Zu welchem Preis sind die Marken zu haben bzw. wie hoch ist die Auflage?
AW: Pique Dame hat einen Nennwert von
55 Cent, das ist das Porto für einen Inlandsbrief in der ersten Wertstufe, und die Marke
hat eine Auflage von 500.000 Stück. La forza del destino wird ebenfalls ein Nominale
von 55 Cent aufweisen, die Auflage wird etwa in der gleichen Höhe sein wie heuer. Für
die Jahre ab 2009 kann ich derzeit noch keine konkreten Aussagen treffen.
p: Was erhofft sich die Post von dieser Kooperation?
AW: Natürlich wollen wir die Marken verkaufen und hoffen auf reges Sammler-Interesse und natürlich auch auf Musikliebhaber,
die sich die Briefmarke als Andenken an eine
wunderbare Opernaufführung kaufen und
behalten wollen. Aber mindestens so wichtig
ist es mir, den Ruhm der Wiener Staatsoper
in die Welt hinaus zu tragen, obwohl – Direktor Holender möge mir das verzeihen –
das ja beinahe müßig ist. Die Welt kennt die
Wiener Staatsoper.
p: Wann und wo wird die Ersttagsstempelung
stattfinden?
AW: Ich habe mit Direktor Holender vereinbart, dass die Ersttagsstempelung jeweils
am Tag der Premiere in der Wiener Staatsoper stattfindet. Enger kann man die Verbundenheit zweier ehrwürdiger Institutionen – der Wiener Staatsoper und der
Österreichischen Post – eigentlich nicht zeigen!
N° 112
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OPER im Radio und TV
Die Wiener Staatsoper im Radio
28. 10. 2007 / 15.06 Uhr / Ö1
Das Wiener Staatsopernmagazin
präsentiert von Haide Tenner
28. 10. 2007 / 19.00 Uhr / Ö1
Live-Übertragung der Premiere von Peter I. Tschaikowskis
Pique Dame aus der Wiener Staatsoper
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Dirigent: S. Ozawa
Mit: A. Silja (Gräfin), M. Serafin (Lisa), N. Krasteva (Polina/
Daphnis), A. Twarowska (Gouvernante), L. Tatulescu (Mascha/
Chloe), N. Shicoff (Hermann), A. Dohmen (Tomski/Pluto),
P. Jelosits (Tschekalinski),G. Simić (Surin), C. Ifrim (Tschaplitzki),
D. P. Dumitrescu (Narumow), C. Unterreiner (Festordner)
Die wiener staatsoper im Fernsehen
21. 10. 2007 / 9.30 Uhr / ORF 2
Elisabeth Naske > Die Omama im Apfelbaum
Aufzeichnung aus dem
mobilkom austria Kinderopernzelt vom April 2007
Gesamtopern auf Ö1
13. 10. 2007 / 19.30 Uhr / Ö1
Umberto Giordano > Andrea Chénier
Aufgenommen am 29. September. 2007
im Gran Teatre del Liceu, Barcelona
Chor und Orchester des Gran Teatre del Liceu
Dirigent: P. Steinberg
Mit: J. Cura (Andrea Chénier), D. Voigt (Maddalena), C. Álvarez
(Gérard), M. R. Cusí (Bersi), I. Mishura (Madelon) u. a.
20. 10. 2007 / 19.30 Uhr / Ö1
Eugen d’Albert > Tiefland
Aufgenommen am 13. Oktober 2007
in der Volksoper Wien
Chor und Orchester der Volksoper Wien
Dirigent: S. Weigle
Mit: H. Brunner (Marta), W. Koch (Sebastiano), T. Kerl (Pedro),
R. Rosin (Antonia), A. Bönig (Rosalia), A. Bogner (Nuri),
B. Steinberger (Pepa), S. Coliban (Tommaso), M. Hausmann
(Moruccio), C. Drescher (Nando)
27. 10. 2007 / 19.30 Uhr / Ö1
Eduard Lalo > Le Roi d’Ys
Aufgenommen am 20. Oktober 2007
im Théâtre du Capitole de Toulouse
Chor und Orchester des Théâtre du Capitole de Toulouse
Dirigent: Y. Abel
Mit: S. Koch (Margared), I. Mula (Rozenn), P. Gay (Le Roi d’Ys),
C. Castronovo (Mylio) u. a.
Gesamtopern auf Radio Stephansdom
Beginn jeweils um 20.00 Uhr
02. 10. 2007Lully: Thésée, 2006
04. 10. 2007Destouches: Callirhoé, 2006
06. 10. 2007Rameau: Hippolyte et Aricie, 1997
09. 10. 2007 d´Albert: Tiefland, 1983
11. 10. 2007 Mendelssohn-Bartholdy:
Der Onkel aus Boston, 2004
13. 10. 2007 Salieri: La grotta di Trofonio, 2005
16. 10. 2007 Verdi: Aroldo, 2001
18. 10. 2007Lortzing: Der Waffenschmied, 2004
20. 10. 2007 S. Wagner: Der Kobold, 2005
23. 10. 2007Tschaikowski: Pique Dame, 1977
25. 10. 2007Rossini: L´italiana in Algeri, 1963
27. 10. 2007 Scarlatti: Griselda, 2002
30. 10. 2007 Verdi: Alzira, 2001
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N° 112
Rollendebüts
Asher Fisch, Dirigent
in OTELLO am 1. Oktober 2007
Constantinos Carydis, Dirigent
Ain Anger, Colline
Sinéad Mulhern, Mimì
in LA BOHÈME am 8. Oktober 2007
Ho-yoon Chung, Rodolfo
Markus Eiche, Marcello
in LA BOHÈME am 16. Oktober 2007
Ain Anger, Orest
Wolfgang Bankl, Pfleger des Orest
Daniela Denschlag, Schleppträgerin
Janina Baechle, 1. Magd
Zoryana Kushpler, 2. Magd
Sophie Marilley, 3. Magd
in ELEKTRA am 19. Oktober 2007
Teodora Gheorghiu, Modistin
in DER ROSENKAVALIER
am 24. Oktober 2007
Neil Shicoff, Hermann
Albert Dohmen, Tomski / Pluto
Peter Jelosits, Tschekalinski
Goran Simić, Surin
Cosmin Ifrim, Tschaplitzki
Dan Paul Dumitrescu, Narumow
Clemens Unterreiner, Festordner
Anja Silja, Gräfin
Martina Serafin, Lisa
Nadia Krasteva, Polina / Daphnis
Laura Tatulescu, Mascha / Chloe
in PIQUE DAME am 28. Oktober 2007
Termine
Veranstaltungen der Freunde
der Wiener Staatsoper
28. 10. 2007, 15.00 Uhr
Künstlergespräch
KS Kurt Rydl
Moderation: Barbara Rett
Theater an der Wien
Karten und Information:
Freunde der Wiener Staatsoper
1010 Wien, Goethegasse 1
Tel.: 01/512 01 71, Fax: 01/512 63 43
e-mail: [email protected]
Internet: www.opernfreunde.at
Podiumsgespräch
19. 10. 2007, 17.00 Uhr
Dr. Michael Nemeth
im Gespräch mit
Ioan Holender
Kleiner Saal, Palais Meran
Leonhardstraße 15,
8010 Graz
Jubiläen
KS Kurt Rydl feiert am 8. Oktober seinen
60. Geburtstag.
Catarina Ligendza, am 18. Oktober 1937
geboren, begeht ihren 70. Geburtstag. Sie war
als Brünnhilde in der Götterdämmerung erstmals am 10. Jänner 1971 im Haus am Ring zu
hören und sang hier weiters u.a. die Leonore,
Ariadne, Elsa, Lisa, Isolde und Agathe.
Wolfgang Brendel, am 20. Oktober 1947
in München geboren, wird 60. Als Figaro in Il
barbiere di Siviglia debütierte er am 8. April
1973 im Haus am Ring und sang hier u. a.
Hans Sachs, Mandryka, René Ankarström,
Amfortas, Barak, Holländer.
Abschiede
KS Luciano Pavarotti
„Es ist für mich der Verlust der schönsten
Tenorstimme meiner Zeit und darüber hinaus
eines Menschen, der durch seine Kunst in außergewöhnlicher Weise gewirkt und den Menschen unendlich viel gegeben hat“, so Ioan
Holender zum Ableben des 71-jährigen Tenors. Pavarotti, 1935 in Modena geboren, studierte zunächst Pädagogik und arbeitete als
Volksschullehrer. Mitte der 50er Jahre nahm er
Gesangsstunden und bereits Anfang der 60er
Jahre folgten die ersten Opern-Engagements.
Am 24. Februar 1963 debütierte er, damals als
noch unbekannter Einspringer, als Rodolfo in
La Bohème an der Wiener Staatsoper. Hier trat
er in insgesamt neun Partien (u.a. als Herzog,
Manrico, Radames, Nemorino und Andrea
Chénier) an 55 Opernabenden, zuletzt am 21.
November 1996, auf.
Die Sopranistin Lilijana Molnar-Talajic,
starb am 17. September im Alter von 69 Jahren.
An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1969
als Aida und trat hier 58 Mal auf, u. a. als Norma, Leonora (Il trovatore) und Cio-Cio-San.
Ehrung
Tag der offenen Tür
Beim heurigen Tag der offenen Tür am 2.
September blickten erneut tausende Besucherinnen und Besucher hinter die Kulissen des Hauses am Ring. Zu erleben gab es
vieles, was Opernbesuchern für gewöhnlich
verschlossen bleibt: von Chor- und Orchesterproben und einem Ballett-Training bis zu
Einblicken in die Arbeit der Maskenbildner,
Schneider und Techniker. Weiters Autogrammstunden, Stars und Publikumslieblinge wie KS Ferruccio Furlanetto und Krassimira Stoyanova. Stürmisch bejubelt wurden
die abschließende fulminante Technik-Show
einer der weltweit modernsten Bühnenanlagen sowie ein eigens für den Tag der offenen
Tür produzierter Kurzfilm.
© Fotos: Wiener Staatsoper GmbH / Axel Zeininger
Falk Struckmann wird am Montag, den
15. Oktober, mit dem Titel Österreichischer
Kammersänger ausgezeichnet. An der Wiener
Staatsoper, wo er 1991 als Orest debütierte,
war er u. a. als Escamillo, Holländer, Wotan,
Kurwenal, Wozzeck, Amfortas, Don Pizarro,
Barak, Friedrich von Telramund, Amonasro
und Jago zu erleben. Im Oktober steht er erneut als Jago auf der Bühne, weiters wird er
in der aktuellen Saison Scarpia, Don Pizarro,
Hans Sachs (in der musikalischen Neueinstudierung der Meistersinger unter Christian
Thielemann), Amfortas und Friedrich von
Telramund singen.
Service
Abendpauschale der
ÖPARK-Kärntnerringgarage
Die ÖPARK-Kärntnerringgarage in 1010
Wien, Mahlerstraße 8, unter den Ringstraßengalerien, bietet ihren Kunden täglich von
16 Uhr bis 3 Uhr früh eine Abendpauschale
von E 8,–. Handling: Besitzer einer Parkrabattkarte können die Abendpauschale nach
dem Opernbesuch bei den Automaten im
Nachhinein bezahlen. Ohne diese Karte ist
die Abendpauschale an der personalbesetzten Kasse (Personalbesetzung bis 23 Uhr) im
Vorhinein zu bezahlen. Parkrabattkarten
sind beim Kassierpersonal der Parkgarage
gratis erhältlich. Die Abendpauschale kann
nicht mit Kreditkarte bezahlt werden.
Ausflüge
KS Alfred Šramek eröffnet am 22. Oktober (20.00 Uhr) mit einem Liederabend den
neuen Zyklus Alles Wien im Gläsernen Saal /
Magna Auditorium des Wiener Musikvereins.
Am Programm stehen Wiener Lieder, die er in
seiner gewohnt unterhaltsamen Art durch
Anekdoten miteinander verbindet. Bereits am
10. Oktober (19.00 Uhr) ist er ebenfalls Gast
im Gläsernen Saal im Presse Musiksalon. Im
Gespräch mit Wilhelm Sinkovicz stellt er u. a.
seine neue Lieder-CD vor.
Alexander Edtbauer, Regieassistent an der
Wiener Staatsoper, inszenierte im vergangenen
Juli Salomè von Richard Strauss, in der vom
Komponisten selbst nach dem französischen
Originaltext von Oscar Wilde bearbeiteten Fassung, beim Festival von Martina Franca in
Apulien. Die erfolgreichen Aufführungen fanden im Hof des Palazzo Ducale statt. Bereits im
vorhergehenden Sommer zeichnete er dort für
die Regie von Meyerbeers Semiramide verantwortlich.
Künstler- und Publikumsgespräch mit Ioan Holender
Der Verein der Freunde der Wiener Staatsoper hat eine neue Führung: Der langjährige Präsident des Verfassungsgerichtshofes,
Univ. Prof. Dr. Karl Korinek, ist von der
Generalversammlung einstimmig zum neuen
Präsidenten des Vereins gewählt worden. Die
operative Geschäftsführung übernimmt der
Generalsekretär des Vereins, Dr. Thomas
Dänemark.
in Kooperation zwischen Wiener Staatsoper,
Freunde der Wiener Staatsoper
und Publikumsforum.
Moderation: Thomas Dänemark
14. Oktober 2007, 11.00 Uhr,
Wiener Staatsoper, Zuschauerraum
Einlass: Publikumseingang ab 10.30 Uhr,
kostenlose Zählkarten sind ab 28. September 2007 an der Tageskasse (Schalter 1 + 2)
sowie bei der Information in der Kassenhalle, 1010 Wien, Operngasse 2, erhältlich.
© Foto: Florian Lechner
Führungswechsel
N° 112
19
CDs und DVDs
aktuell
Mondsüchtig
Virgin classics 0094639513826
Natalie Dessay, zuletzt an der Wiener Staatsoper die Marie in der erfolgreichen La Fille du régiment-Produktion, ist nun in einer Neueinspielung von Vincenzo Bellinis La sonnambula als
traumwandelnde Amina zu hören. Aufgenommen in der Opéra de Lyon, stand Dirigent Evelino
Pidò am Pult des hauseigenen Orchesters und Chors: mit leichter Hand schafft er einen spritzigen
Bellini-Klang, der auf dem richtigen Grundpuls basiert aber die Dramatik der Schlüsselszenen nicht
außer Acht lässt. Natalie Dessay in der Titelpartie lässt keine Wünsche offen. Die Koloraturen perlen, die virtuosen Arien reißen mit, sie kann ihrer Stimme Ausdruckskraft und jene virtuose Brillanz
verleihen, die diese anspruchsvolle Partie fordert. Der junge Tenor Francesco Meli bringt einen
Elvino voller Musikalität und Phrasierungskunst, zeigt ein schönes wie angenehm gefärbtes Timbre.
Carlo Colombara ist ein Graf Rodolfo mit fülligem, aber beweglichem Material, Jaël Azzaretti die
überzeugende Lisa. Eine spannende Aufnahme, nicht nur für Bellini-Fans! (ol)
Abwechslungsreich?
EMI 009463944192-1
„Abwechslungsreichtum ist es“, so die Sopranistin Kate Royal im CD-Booklet, „mit dem ich mich
in den letzten Jahren beschäftigte.“ Programm-Abwechslung bietet also auch ihre neue RecitalCD, die bei EMI herausgekommen ist. Von Debussy und Ravel über Strawinski und Delibes bis
Richard Strauss und Carl Orff bringt sie eine bunte Mischung aus Lied und Arie unterschiedlichsten Stils, bei der zusätzlich auch Volkslieder nicht fehlen dürfen. Ob man einen solchen Mix
schätzt, ist freilich Geschmackssache. Fest steht: Kate Royal, die zuletzt mit dem MozarteumOrchester bei den Salzburger Festspielen zu hören war, kann auf ein hochauflösendes Timbre und
einen schlanken Sopran verweisen. Was sie auch singt, immer ist es verklärte Schönheit – mitunter
allerdings schon zu poliert. Gerade der oben angesprochene Abwechslungsreichtum fehlt – bei aller
Klangschönheit – in der Interpretation. Auch, weil die Academy of St Martin in the Fields unter
Edward Gardner zuwenig eigenständiges Profil in die Sache einbringt. (ol)
Was macht ein Dirigent?
DG 002894429645
An sich kann man der Deutschen Grammophon zur Serie Der kleine Hörsaal – Kinder fragen KlassikStars nur gratulieren! Die Idee ist ausgezeichnet, das Konzept im Wesentlichen gut: Berühmte
Interpreten der Musikwelt – wie etwa im vorliegenden Fall Christian Thielemann – diskutieren mit
einer kleinen Gruppe von Kindern an Hand von Hörbeispielen über Interpretation, Komposition,
über Freuden und Mühen des Künstleralltags und machen somit auf sympathische Weise und
ohne jede Schulmeisterei junge Hörer mit dem jeweiligen Musiker-Beruf vertraut. Mehr noch.
Thielemanns Ausführungen bieten durchaus auch für Erwachsene das eine oder andere interessante
Detail. Der einzige Kritikpunkt betrifft die Vorbildung der fragenden Kinder – diese ist nämlich
etwas zu groß, was für manche Adressaten der CD, Kinder ohne musikalischen Background, gelegentlich überfordernd wirken könnte. Nichtsdestotrotz ist die Serie für alle Sieben bis Zwölfjährigen
als Einführung in die Welt der Oper und des Konzerts absolut empfehlenswert. (al)
Die Facetten des Kosmos
EMI 5099950097098
20
N° 112
Mit ihrer Staatsopernneuproduktion der Arabella ernteten Franz Welser-Möst und Sven-Eric
Bechtolf breiteste Zustimmung, ihr nächstes Großprojekt am Haus, Wagners Ring, startet mit der
Premiere der Walküre am 2. Dezember. Wer bis dahin eine weitere Opernrealisation der beiden
Künstler erleben möchte, sei auf die Zürcher Don Giovanni Live-Aufzeichnung von 2006 verwiesen. Die kluge, überaus feine Inszenierung überzeugt sowohl durch geistreiche Details als auch in
ihrer insgesamten Erzählweise. Bechtolf stülpt keine stückfremden Ideen über die Geschichte, sondern bereichert das Geschehen aus der Handlung heraus mit neuen Gedanken, Querverbindungen
und zusätzlichen Ebenen. Welser-Mösts Dirigat lotet den Mozartschen Kosmos in all seinen
Facetten aus, verzichtet auf zu rasche Tempi und bringt dadurch vieles zu Gehör, was bei anderen
Interpreten oftmals untergeht. Die Leistungen der Sänger, vor allem jene des brillanten Simon
Keenlyside als Giovanni, tun das ihrige, um die DVD zu einer Referenz-Einspielung zu adeln. (al)
Staatsoper
historisch
Mahler stand selbst
am Pult
Tschaikowskis Pique Dame wurde vor 105 Jahren erstmals
im Haus am Ring aufgeführt
N
ach dem Tod Tschaikowskis mussten
noch ein paar Jahre vergehen, ehe seine
Bühnenwerke Eingang in den Spielplan des
neuen Wiener Operntheaters fanden. Erst
Gustav Mahler, der sich schon in Hamburg
für den zu früh verstorbenen russischen
Komponisten-Kollegen stark gemacht hatte,
verhalf in seiner Direktionsära innerhalb
kürzester Zeit gleich drei TschaikowskiOpern zur Erstaufführung im Haus am Ring:
Eugen Onegin, Jolanthe und zuletzt Pique Dame. Wenn auch Jolanthe kein dauerhafter Erfolg beschieden war – das Stück erlebte auf
Abendzettel der Wiener Erstaufführung,
1902
dieser Bühne bis heute lediglich neun Aufführungen – so entwickelten sich immerhin
die beiden anderen Opern zu regelrechten
Publikumsmagneten, wobei die Pique Dame
den früher entstandenen Eugen Onegin zunächst an Popularität sogar noch übertraf.
Nicht weniger als 63 Mal wurde die tragische
Geschichte um Hermann, Lisa und der mysteriösen Gräfin vor dem Zweiten Weltkrieg
von der Staatsoper zur Aufführung gebracht
– wenn auch nur in einer deutschen Übersetzung des Kritikers und Librettisten Max Kalbeck. (Nach 1945 waren es dann weitere 67
Aufführungen in zwei unterschiedlichen Produktionen.)
Am 9. Dezember 1902, dem denkwürdigen
Abend der Wiener Erstaufführung stand übrigens der Hausherr Gustav Mahler selbst am
Dirigentenpult und sorgte somit persönlich
für das exzellente Niveau der Produktion,
von der der legendäre und gefürchtete Meisterkritiker Eduard Hanslick in einem ausführlichen Feuilleton in der Neuen Freien
Presse berichtete. Mahlers hervorragende musikalische Umsetzung dürfte offenbar, neben
der hohen Qualität der Oper an sich und der
damaligen eindrucksvollen Besetzung, mit
ein Grund gewesen sein, warum die Zahl der
Vorstellungen nicht ausreichte, um den Publikumsansturm aufzufangen, obwohl die
Pique Dame in den ersten Wochen ohnehin
schon überdurchschnittlich häufig angesetzt
war. Bereits am Tag nach der Premiere erfolgte die zweite Aufführung – nebenbei bemerkt mit Leo Slezak als Hermann, der an
jenem Abend als Alternativbesetzung zum
ebenfalls gefeierten Tenor Erik Schmedes
eingesetzt wurde. Die Zugkraft der Pique
Dame war sogar so groß, dass sie zu allen bedeutenderen Feiertagen auf dem Spielplan
stand: Ob am Weihnachstag am 25. Dezember, zu Jahresbeginn am 1. Jänner oder zum
Dreikönigsfest am 6. Jänner: stets sorgte das
Werk für ein restlos ausverkauftes Haus.
Dass Hanslick an der Musik der Pique Dame
das Nichtvorhandensein eines Wagner-Einflusses lobenswert fand, überrascht nicht
wirklich. Bemerkenswerter ist hingegen sein
Tadel an der Ausstattung beziehungsweise
Kostümierung, gerade weil sie sich streng an
die im Werk vorgeschriebene Epoche des 18.
Jahrhunderts hielt: „Für die Gesamtwirkung
einer Oper ist das Costüm so wichtig, dass es
den Eindruck der Dichtung wie der Musik
fördern oder schädigen kann. Letzteres thut
die ‚Pique Dame’ durch die Tracht vom Ausgange des achtzehnten Jahrhunderts. Unter
den wulstigen weißen Perücken, welche
gleichmäßig die blonden, schwarzen, grauen
Köpfe aller Sänger und Sängerinnen bedecken, sehen sie alle entsetzlich aus ... Lächerlicheres in einer ernsten Oper haben wir selten gesehen.“ Nichtsdestotrotz begrüßte
Hanslick die Wiener Erstaufführung der
Pique Dame und schwärmte, abgesehen von
der Qualität der Wiedergabe, von der „feinen, stets charakteristischen Instrumentierung“, beschrieb akribisch die „musikalisch
hervorragenden Stücke“ der Oper und pries
sie als „willkommene, hochinteressante Gabe
inmitten der gegenwärtigen Opernnoth.“
Andreas Láng
Staatsopern-Eigenproduktionen
von Tschaikowskis Pique Dame
9. 12. 1902: Erstaufführung an der
Wiener Staatsoper (deutsch)
22. 03. 1946: Staatsoper im Theater an
der Wien (deutsch)
22. 11. 1982: Neuproduktion an der
Wiener Staatsoper (deutsch)
16. 05. 1992: Neueinstudierung der
Produktion von 1982 in russischer
Sprache
15. 09. 1996: Wiederaufnahme der
Produktion von 1982 (russisch)
29. 05. 1999: Wiederaufnahme der
Produktion von 1982 (russisch)
28. 10. 2007: Neuproduktion (russisch)
N° 112
21
abos & Zyklen
auf einen Blick
Abo 1
2. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
DER NUSSKNACKER
(Harangozó, Wainonen –
Tschaikowski)
Abo 2 30. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
COPPÉLIA
(Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
Abo 4 23. Oktober 2007, 20.30 Uhr,
Elektra (Strauss)
Abo 5 19. Oktober 2007, 20.00 Uhr,
Elektra (Strauss)
Abo 9 3. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
TOSCA (Puccini)
Abo 10 10. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
MANON LESCAUT (Puccini)
Abo 11 31. Oktober 2007, 20.00 Uhr,
Elektra (Strauss)
Abo 12 24. Oktober 2007, 18.00 Uhr,
der rosenkavalier (Strauss)
Abo 13 1. Oktober 2007, 19.00 Uhr,
otello (Verdi)
Abo 14 8. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
LA BOHÈME (Puccini)
Abo 19 18. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
MANON LESCAUT (Puccini)
Abo 20 11. Oktober 2007, 19.00 Uhr,
ROMEO UND JULIA
(Cranko – Prokofjew)
Abo 22 14. Oktober 2007, 19.00 Uhr,
MANON LESCAUT (Puccini)
Abo 23 21. Oktober 2007, 18.30 Uhr,
COPPÉLIA
(Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
Zyklus ital. Oper
6. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
MANON LESCAUT (Puccini)
Verdi-Zyklus
9. Oktober 2007, 19.00 Uhr,
otello
Strauss-Zyklus
27. Oktober 2007, 20.00 Uhr,
ELEKTRA (Strauss)
Sonntag Nachmittag Zyklus
7. Oktober 2007, 16.00 Uhr,
Romeo und julia
(Cranko – Prokofjew)
Zyklus Ballettklassiker d. 20. Jhdt.
15. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
Romeo und julia
(Cranko – Prokofjew)
Familien-Zyklus (Ballett)
25. Oktober 2007, 19.30 Uhr,
COPPÉLIA
(Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
Jeunesse
29. Oktober 2007, 18.00 Uhr,
der rosenkavalier (Strauss)
22
N° 112
Tageskassen: Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse
2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Volks­
oper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1)
51444/3318; Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010
Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis
Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den
Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper, Herbert von
Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr
bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr.
An jedem 1. Samstag im Monat sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen.
Info unter den Arkaden im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertag geschlossen.
Kartenvorverkauf: Saisonvorverkauf: Karten der 1. und
2. Preiskategorie (z. B. bei Preisen A Karten zu € 178,- und €
157,-) für alle Vorstellungen der Saison sind bereits ab 1. Juni
2007 an den Tageskassen erhältlich.
Der Kartenvorverkauf für alle anderen Preiskategorien
beginnt weiterhin in der Regel jeweils einen Monat vor dem
Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 10., am 30. 9. für 30.
10. und 31. 10.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden
jeweils vom 1. bis 30. Juni verkauft. Bitte beachten Sie, daß
bei Abonnement- und Zyklusvorstellungen das Platzangebot in einzelnen Preiskategorien reduziert sein kann. Der
Kartenvorverkauf für den 31. Dezember sowie für besonders
gefragte Veranstaltungen wird gesondert bekanntgegeben.
Telefonischer Kartenvorverkauf für Inhaber von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard,
Eurocard und JCB Card) ab einem Tag nach Beginn des
Vorverkaufes unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So:
10 bis 21 Uhr.
Schriftliche Kartenbestellungen aus den Bundesländern und aus dem Ausland können ab sofort, spätestens
jedoch bis drei Wochen vor dem Vorstellungstag an den
Kartenvertrieb der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010
Wien, gerichtet werden. Fax (+43/1) 51444/2969
Kartenverkauf via Internet: Saisonvorverkauf: Karten
der 1. und 2. Preiskategorie ab 1. Juni 2007, 8 Uhr; StandbyTickets (Warteliste); Vorverkauf der übrigen Preiskategorien
jeweils einen Monat vor dem Vorstellungstag ab 10 Uhr.
Tickets unter:
www.wiener-staatsoper.at sowie www.culturall.com
Kinderermässigung: Für Kinder bis zum vollendeten 14.
Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung, ausgenommen Premieren sowie am 31. Dezember,
ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25
Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig
von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Diese
Karten können mit Beginn des Vorverkaufes der jeweiligen
Vorstellung an den Tageskassen erworben werden. Ebenso
werden schriftliche Anfragen aus den Bundesländern und
aus dem Ausland entgegengenommen. ACHTUNG: Bei
Erwerb einer Kinderkarte für Opernvorstellungen erhalten
Sie im Vorverkauf eine Kaufbestätigung. Bei tatsächlichem
Vorstellungsbesuch des Kindes muß diese Kaufbestätigung
bis spätestens 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn ausschließlich an der Abendkasse gegen die eigentliche Eintrittskarte
eingetauscht werden.
Karten für Kurzentschlossene: Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.
at-CARD Besitzer exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser
Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum
Einheitspreis von € 30,- am Tag vor der Vorstellung an den
Tageskassen in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag
von 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener
Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9
bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wieviele
Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel.
(+43/1) 51444/2950 bekanntgegeben.
Stehplätze werden nur an der Abendkasse verkauft. Die
Abendkasse ist 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
Stehplatzberechtigungskarte: Gegen Vorweis einer
Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison
2007/2008 zum Preis von € 60,- ab 1. Juni 2007 in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung
eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenvorverkaufes,
spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden.
Stehplatzschecks für Balkon und Galerie: Zum
Preis von € 75,- ist ab 1. Juni 2007 in der Kassenhalle,
Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50
Stehplatzschecks im Wert von € 100,-, gültig für Balkonund Galeriestehplätze für die Saison 2007/2008, erhältlich.
Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern einer
Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im
Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte
eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
bundestheater.at-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte – einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei
der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer; mit Einzugsermächtigung
zusätzlich telefonischer Kartenkauf bei Zahlung mit der
bundestheater.at-CARD bereits ab dem ersten Vorverkaufstag unter Tel.: (+43/1) 513 1 513 (Mo bis So: 10 bis
21 Uhr), Vergünstigungen für Inhaber eines StaatsopernAbonnements.
Zusatzfunktion „Ballett-Bonus“: Um € 25,- pro Saison
erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle
Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper
Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (maximal 2 Karten pro Vorstellung). Der „BallettBonus“ für die Saison 2007/2008 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
Informationen unter Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 •
Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 630
• Tonbanddienst der Post: 1518 • Ganzjährig Führungen in
der Wiener Staatsoper: Tel. (+43/1) 51444/2606, 2421
Staatsopernführungen im Oktober 2007
01. 10.
13.00 14.00
02. 10.
13.00 14.00
05. 10.
14.00
06. 10.
13.00 14.00
07. 10.
10.00* 13.00
09. 10.
14.00
10. 10.
14.00
11. 10. 14.00
12. 10.
13. 10. 13.00 14.00
14. 10. 14.00
15. 10. 14.00
16. 10. 14.00
17. 10. 14.00
18. 10. 14.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
15.00
19. 10. 14.00 15.00
20. 10. 14.00 15.00
21. 10. 14.00 15.00
24. 10. 14.00 15.00
26. 10. 10.00* 13.00 14.00 15.00
27. 10. 13.00 14.00 15.00
28. 10. 10.00*
29. 10. 14.00 15.00
9.00 Uhr Führungen nur nach tel. Vor­anmeldung:
Tel. 51444/2606 bzw. 2421, Fax: 51444/2626
* Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren
geeignet) mit garantierter Besichtigung der Bühne
und des mobilkom austria Kinderopernzeltes.
(Bei Gruppen: bitte um telefonische Voranmeldung)
Spielplan Oktober 2007
1
Mo
2
Di
3
Mi
4
Do
5
Fr
6
Sa
19.00-22.00 / Abo 13 / Preise B
otello (Giuseppe Verdi)
16
19.30-21.45 / Abo 1 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
17
Fisch • Stoyanova, Kushpler; Botha, Struckmann, Talaba, Kobel, Dumitrescu, Kammerer
DER NUSSKNACKER (Harangozó, Wainonen – Tschaikowski)
Goetzel • Tanikpaeva; Fadeyev, Kourlaev
19.30-22.15 / Abo 9 / Preise A
Di
Mi
Tosca (Giacomo Puccini)
18
20.00-22.45 / Preise Ballett (C) / CARD
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
19
M. Armiliato • Fantini; Shicoff, Mastromarino, Kai, Šramek, Kobel, Sim, Simić
ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew)
Rhodes • Esina; Lazik, Lukács, Oberegger
19.00-22.00 / Preise B
otello (Giuseppe Verdi)
Fisch • Stoyanova, Kushpler; Botha, Struckmann, Talaba, Kobel, Dumitrescu, Kammerer
Do
Fr
20
Sa
Gomez-Martinez • Dessì; Eröd, F. Armiliato, Bankl, Ifrim, Unterreiner, Simić
21
So
7
So
11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske)
16.00-18.45 / Sonntag Nachmittag-Zyklus / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew)
Rhodes • Esina; Lazik, Lukács, Oberegger
8
Mo
9
Di
10
Mi
11
Do
12
Fr
13
Sa
19.30-22.00 / Abo 14 / Preise B
la Bohème (Giacomo Puccini)
Carydis • Mulhern, Reinprecht; Dvorský, Kai, Daniel, Anger, Šramek
19.00-22.00 / Verdi-Zyklus / Preise B / CARD
otello (Giuseppe Verdi)
Fisch • Stoyanova, Kushpler; Botha, Struckmann, Talaba, Kobel, Dumitrescu, Kammerer
19.30-22.00 / Abo 10 / Preise B
Manon Lescaut (Giacomo Puccini)
Gomez-Martinez • Dessì; Eröd, F. Armiliato, Bankl, Ifrim, Unterreiner, Simić
19.00-21.45 / Abo 20 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew)
la Bohème (Giacomo Puccini)
Carydis • Mulhern, Reinprecht; Dvorský, Kai, Daniel, Anger, Šramek
15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske)
19.00-22.00 / Preise B
otello (Giuseppe Verdi)
14
So
19.00-21.30 / Abo 22 / Preise B
Manon Lescaut (Giacomo Puccini)
22
Mo
23
Di
24
Mi
25
Do
26
Fr
27
Sa
28
So
29
Mo
Gomez-Martinez • Haveman; Eröd, Chanev, Bankl, Ifrim, Unterreiner, Simić
15
Mo
19.30-22.15 / Zyklus Ballettklassiker des 20. Jahrhunderts / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
ROMEO UND JULIA (Cranko – Prokofjew)
30
Di
Rhodes • Tsymbal; Hatala, Cherevychko, Peci
Aufführungen in der Originalsprache
Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 19. September 2007
Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von
19.00-22.00 / Preise B
otello (Giuseppe Verdi)
Fisch • Stoyanova, Kushpler; Botha, Struckmann, Talaba, Kobel, Dumitrescu, Kammerer
19.30-22.00 / Abo 19 / Preise B
Manon Lescaut (Giacomo Puccini)
Gomez-Martinez • Dessì; Eröd, F. Armiliato, Bankl, Ifrim, Unterreiner, Simić
20.00-21.45 / Abo 5 / Preise B
Elektra (Richard Strauss)
Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann, Szabó, Denschlag, Winsauer, Baechle, Kushpler,
Marilley, Elmgren, Wenborne; Roider, Anger, Bankl, Kobel, Pelz
19.30-22.00 / Preise B
la Bohème (Giacomo Puccini)
Carydis • I. Raimondi, Reinprecht; Chung, Kai, Eiche, Sim, Šramek
18.30-21.00 / Abo 23 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
Gastspiel Sibiu / konzertant: Le nozze di Figaro (Wolfgang Amadeus Mozart)
Fisch • Stoyanova, Kushpler; Botha, Struckmann, Talaba, Kobel, Dumitrescu, Kammerer
11.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,DIE OMAMA IM APFELBAUM (Elisabeth Naske)
Carydis • Mulhern, Reinprecht; Chung, Kai, Eiche, Sim, Šramek
Halász • Yakovleva, Czerny; Kourlaev, Wächter
Rhodes • Tsymbal; Hatala, Cherevychko, Peci
19.30-22.00 / Preise B
la Bohème (Giacomo Puccini)
11.00 / Karten zu E 5,- und E 9,- / Matinee mit Christoph Wagner-Trenkwitz
zur Premiere von Peter Iljisch Tschaikowskis Pique Dame
19.30-22.00 / Zyklus Italienische Oper / Preise B
Manon Lescaut (Giacomo Puccini)
19.30-22.00 / Preise B
31
Mi
Keine Vorstellung
20.30-22.15 / Abo 4 / Preise B / CARD
Elektra (Richard Strauss)
Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann, Szabó, Denschlag, Winsauer, Baechle, Kushpler,
Marilley, Elmgren, Wenborne; Roider, Anger, Bankl, Kobel, Pelz
18.00-22.00 / Abo 12 / Preise A
der rosenkavalier (Richard Strauss)
Schneider • Isokoski, Garanča, Hartelius, Ivan, Baechle, Gheorghiu;
Rydl, Weber, Kobel, Šramek, Jelosits, Chung, Pecoraro
19.30-22.00 / Familien-Zyklus (Ballett) / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
Halász • Yakovleva, Czerny; Kourlaev, Wächter
18.30-22.30 / Preise A
der rosenkavalier (Richard Strauss)
Schneider • Isokoski, Garanča, Hartelius, Ivan, Baechle, Gheorghiu;
Rydl, Weber, Kobel, Šramek, Jelosits, Chung, Pecoraro
20.00-21.45 / Strauss-Zyklus / Preise B
Elektra (Richard Strauss)
Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann, Szabó, Denschlag, Winsauer, Baechle, Kushpler,
Marilley, Elmgren, Wenborne; Roider, Anger, Bankl, Kobel, Pelz
19.00-22.15 / Preise P
Premiere: Pique dame (Peter I. Tschaikowski)
Ozawa • Nemirova, Leiacker, Strandt • Silja, Serafin, Krasteva, Twarowska, Tatulescu;
Shicoff, Dohmen, Daniel, Jelosits, Simić, Ifrim, Dumitrescu, Unterreiner
18.00-22.00 / Preise A / Jeunesse
der rosenkavalier (Richard Strauss)
Schneider • Isokoski, Garanča, Hartelius, Ivan, Baechle, Gheorghiu;
Rydl, Weber, Kobel, Šramek, Jelosits, Chung, Pecoraro
19.30-22.00 / Abo 2 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
García Calvo • Tanikpaeva, Poláková; Shishov, Gaudernak
20.00-21.45 / Abo 11 / Preise B
Elektra (Richard Strauss)
Boder • Baltsa, Polaski, Dussmann, Szabó, Denschlag, Winsauer, Baechle, Kushpler,
Marilley, Elmgren, Wenborne; Roider, Anger, Bankl, Kobel, Pelz
N° 112
23
Vorschau November 2007
1
Do
2
Fr
3
Sa
4
So
16.00-19.15 / Feiertag Nachmittag-Zyklus / Preise A
Pique dame (Peter I. Tschaikowski)
Ozawa • Silja, Serafin; Shicoff, Dohmen
19.00-21.30 / Abo 7 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
García Calvo • Tanikpaeva, Poláková; Shishov, Gaudernak
20.00-22.45 / Preise A
Tosca (Giacomo Puccini)
Carignani • Crider; Botha, Struckmann
16
Fr
Welser-Möst • Denoke, Reinprecht; Weber, Schade
17
Sa
5
18
So
Ozawa • Silja, Serafin; Shicoff, Dohmen
19
20
Di
6
Di
19.30-22.30 / Preise B
Arabella (Richard Strauss)
Welser-Möst • Denoke, Reinprecht; Weber, Schade
21
Mi
7
Mi
8
Do
9
Fr
10
Sa
11
So
keine Vorstellung
19.30-22.15 / Jeunesse / Preise B / CARD
Fidelio (Ludwig van Beethoven)
22
Do
23
Fr
Schneider • Michael; Botha, Struckmann
18.30-21.45 / Abo 6 / Preise A
Pique dame (Peter I. Tschaikowski)
24
Sa
Ozawa • Silja, Serafin; Shicoff, Dohmen
19.30-22.30 / Strauss-Zyklus / Preise B
Arabella (Richard Strauss)
25
So
Welser-Möst • Denoke, Reinprecht; Weber, Schade
11.00-13.00: Sven-Eric Bechtolf liest Wagners Ring, 2. Tag: Die walküre
19.30-22.15 / Preise B
Fidelio (Ludwig van Beethoven)
Schneider • Michael; Botha, Struckmann
Mo
Mo
27
19.00-22.00 / Abo 15 / Preise B
Un ballo in maschera (Giuseppe Verdi)
Halász • He, Krasteva; Sabbatini, Ataneli
28
Mi
13
Di
14
Mi
19.00-22.15 / Abo 3 / Preise A
Pique dame (Peter I. Tschaikowski)
Ozawa • Silja, Serafin; Shicoff, Dohmen
19.30-22.15 / Preise B
Fidelio (Ludwig van Beethoven)
Schneider • Michael; Botha, Struckmann
Gastspiel Luxembourg, konzertant: DON GIOVANNI (Wolfgang Amadeus Mozart)
15
Do
19.00-22.00 / Abo 18 / Preise B
Un ballo in maschera (Giuseppe Verdi)
Halász • He, Krasteva; Sabbatini, Ataneli
Aufführungen in der Originalsprache
Besetzungs- und Spielplanänderungen vorbehalten. Stand 19. September 2007
Untertitel in deutscher und englischer Sprache. Mit Unterstützung von
24
N° 112
19.00-22.15 / Preise A
Pique dame (Peter I. Tschaikowski)
11.00 / Karten zu E 5,- und E 9,Matinee: Der ring der Philosophen und die Philosophie des Rings
15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa / Matthias von Stegmann)
19.00-21.45 / Abo 23 / Preise B
Fidelio (Ludwig van Beethoven)
18.30-21.30 / Abo 16 / Preise B / CARD
Un ballo in maschera (Giuseppe Verdi)
Halász • He, Krasteva; Sabbatini, Ataneli
19.30-22.00 / Abo 4 / Preise Ballett (C)
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
Halász • Yakovleva, Czerny; Hatala, Delbó
19.30-22.30 / Abo 12 / Preise A
Norma (Vincenzo Bellini)
Haider • Gruberova, Garanča, Cura, Dumitrescu
19.30-22.00 / Abo 17 / Preise B
Roméo et Juliette (Charles Gounod)
Schnitzler • Kuznetsova; Vargas, Kai
18.30-21.15 / Abo 8 / Preise A
Tosca (Giacomo Puccini)
Carignani • Nizza; Cura, Vratogna
19.30-22.15 / Preise A
Il Barbiere di siviglia (Gioachino Rossini)
Carignani • Garanča; Camarena, Šramek, Eröd, Monarcha
11.00 / Karten zu E 5,- und E 9,- / Matinee mit Christoph Wagner-Trenkwitz
zur Premiere von Richard Wagners Walküre
15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa / Matthias von Stegmann)
19.30-22.00 / Abo 24 / Preise B
Roméo et Juliette (Charles Gounod)
Schnitzler • Kuznetsova; Vargas, Kai
26
Di
12
11.00 und 15.00: mobilkom austria Zelt / Dachterrasse / K. E 6,50, Erw. E 11,Premiere: Nibelungenring für kinder (Hirofumi Misawa / Matthias von Stegmann)
Schneider • Michael; Botha, Struckmann
19.00-22.15 / Abo 14 / Preise A
Pique dame (Peter I. Tschaikowski)
Haider • Gruberova, Garanča, Cura, Dumitrescu
Ozawa • Silja, Serafin; Shicoff, Dohmen
Mo
Mo
Norma (Vincenzo Bellini)
Gastspiel Luxembourg, konzertant: DON GIOVANNI (Wolfgang Amadeus Mozart)
19.30-22.30 / Abo 21 / Preise B
Arabella (Richard Strauss)
19.30-22.30 / Preise A
29
Do
30
Fr
keine vorstellung
19.30-22.30 / Abo 1 / Preise A
Norma (Vincenzo Bellini)
Haider • Gruberova, Garanča, Cura, Dumitrescu
19.00-22.00 / Abo 9 / Preise B
Roméo et Juliette (Charles Gounod)
Schnitzler • Kuznetsova; Vargas, Kai
20.00-22.15 / Abo 20 / Preise B
L’elisir d’amore (Gaetano Donizetti)
Ettinger • Tatulescu; Pirgu, Eiche, Šramek
19.30-22.00 / Abo 5 / Preise Ballett (C) / CARD
Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper
Coppélia (Harangozó sen. – Delibes, Kenessey)
Halász • Yakovleva, Czerny; Hatala, Delbó
Matinee: In memoriam Beniamino Gigli
Film- und Tondokumentation anlässlich des 50. Todestages.
4. November 2007, 11.00 Uhr, Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper
Moderation: Rudolf Wallner
Karten zum Preis von E 12,- ab 4. Oktober 2007 (Kassenhalle der Bundestheater)
Veranstalter: Konzertdirektion Schlote Salzburg
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