Leseprobe - HERDT

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Datenverarbeitung
Peter K. Siebert
1. Auflage, 2012
ISBN 978-3-86249-195-7
mit Access und Excel 2010
Jahrgangsstufe 12
Band 2
Berufliches Gymnasium – Wirtschaft
Hessen
BS-BG-HE-DV-W72010-2

Impressum
ISBN 978-3-86249-195-7
Matchcode: BS-BG-HE-DV-W72010-2
Berater:
Gregor TeufelOberstudienrat und Fachlehrer für Informatik, Wirtschaft und Politik,
Fachgruppenvorsitzender EDV an der Theodor-Heuss-Schule in Offenbach am Main
Autor:
Peter K. Siebert
Studiendirektor und Fachlehrer für Informatik und Physik
Fachlektor:
Thomas Jerwin Oberstudienrat und Fachlehrer für Wirtschaftsinformatik an der Vogelsbergschule in Lauterbach/Hessen
Produziert im HERDT-Digitaldruck
1. Auflage, 2012
HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH
Am Kümmerling 21-25
55294 Bodenheim
Internet: www.herdt.com
E-Mail: [email protected]
© HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim
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Bildquellenverzeichnis
2
Umschlag
© HERDT-Verlag/Bernd Schmitt
Seite 5
friends camping, © iStock/Alija
Seite 7
Schema Realwelt, © Peter K. Siebert
Seite 75
Group of teenage boys and girls sitting together with notes, © iStock/Jacob Wackerhausen
Seite 118
Einkaufstasche, © HERDT-Verlag/Bernd Schmitt
© HERDT-Verlag

Vorwort
Dieses Schülerbuch „Datenverarbeitung“ für die Jahrgangsstufe 12 orientiert sich am
Lehrplan für das berufliche Gymnasium der Fachrichtung Wirtschaft des Landes Hessen.
Berücksichtigt werden auch die fakultativen Unterrichtsinhalte des Lehrplanes, die eine
­wichtige Voraussetzung für die Berufs- und Studierfähigkeit darstellen.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Einstiegssituation, die an die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler anknüpft und als Rahmenhandlung im Kapitel weitergeführt wird. Die
Einstiegssituationen wurden zum Teil mithilfe der Storyboard-Technik mit Schülerinnen und
Schülern zusammen entwickelt.
Für das Erlernen der Inhalte werden handlungsorientierte Techniken eingesetzt, die die Inhalte und Methoden der Informatik anwendungsbezogen darstellen. Jedes Kapitel enthält
Sachinformationen und darauf abgestimmte Handlungsaufträge, die einen tieferen Bezug
zum Lerninhalt herstellen. Als weitere Elemente unterstützen „Merke“, „Hinweise“ und
„Tipps“ die pädagogische Aufbereitung der Sachinformationen. Die Aufgaben am Ende eines
Kapitels festigen und transferieren das Erlernte auf einfache und komplexere Aufgabenstellungen.
Ein CD-Symbol in der Randspalte verweist auf Dateien für die Schülerhand, die im Lehrermedienpaket (siehe unten) hinterlegt sind und den Schülerinnen und Schülern an einem
zentralen Speicherort zur Verfügung gestellt werden können. Fakultative Unterrichtsinhalte
sind gesondert hervorgehoben.
Gefettete Kursivschrift kennzeichnet die vom jeweiligen Programm vorgegebenen Bezeich­
nungen für Dialogfenster, Register und Schaltflächen. Texteingaben sowie Datei- oder
Ordnernamen sind an der kursiven Schrift zu erkennen.
Wenn in den folgenden Texten lediglich die männliche Form (z. B. Schüler) verwendet wird,
so dient dies einzig und allein der sprachlichen Vereinfachung.
Das Schülerbuch wird ergänzt durch ein Lehrermedienpaket, das die Lösungen zu den Aufgaben im Schülerbuch sowie offene Dateien zur Bearbeitung der Handlungsaufträge für die
Schülerhand enthält.
Der Autor bedankt sich beim HERDT-Verlag für die freundliche Betreuung und Unterstützung
beim Entstehen dieses Schülerbuchs. Ebenso gebührt allen Schülerinnen und Schülern für
ihre konstruktive Zusammenarbeit sein herzlicher Dank.
Der Autor
Peter K. Siebert
© HERDT-Verlag
3
1
Datenbanken
Einstiegssituation
Wie jedes Jahr leiten Martin, Lukas und Aljona ein Zeltlager für ihre Jugendorganisation. Martin hat
eine Idee: „Diesmal soll alles anders werden. Wir werden für die Daten der ­Kinder, Betreuer und
Gruppen keine Kärtchen mehr nehmen, sondern alle Informationen digital in einer Datenbank erfassen.“ „Damit können wir im Zeltlager die Gruppen leichter einteilen und den Einsatz der Betreuer
besser koordinieren“, pflichtet ihm Aljona bei. Lukas hingegen zögert: „Und wie habt ihr euch das
vorgestellt? Wie sollen wir das bewerkstelligen?“
„Das ist kein Problem“, beruhigt ihn Aljona, „Martin und ich haben am beruflichen Gymnasium das
Thema Datenbanken gehabt, da müsste etwas hängen geblieben sein. Eine kleine, feine Datenbank
für das Zeltlager sollte dabei locker rauskommen.“
Martin erklärt: „Zuerst müssen wir den Ablauf des Zeltlagers von der Anmeldung bis zur Abfahrt
­genau durchgehen, damit wir alles so gut wie möglich in der Datenbank darstellen können.“ ­Lukas
versteht langsam: „O. k., das klingt logisch. Fangen wir mit der Anmeldung an: Die Kinder melden sich
zusammen mit den Eltern für das Zeltlager an. Bei der Anmeldung notieren wir Daten zu jedem Kind
und zu einem Elternteil. Weil es ja öfter vorkommt, dass Eltern gleich mehrere Kinder ins Zeltlager
­schicken, gibt es für jedes Kind eine Anmeldung – wenn auch mit den gleichen Eltern-Informationen.“
„Es geht aber doch schneller, wenn wir die Eltern getrennt von den Kindern
erfassen, damit wir die gleichen Daten nicht doppelt und dreifach erfassen“, schlägt Aljona vor.
„Das stimmt. Und als Nächstes müssen wir dann die Betreuer erfassen“,
fährt Martin fort, „wir könnten sie mit einer eindeutigen Betreuernummer
versehen, z. B. MS-12, MS für Martin Sonntag und die 12 für das Jahr, und
zusammen mit ihrer Funktion im Lager und dem Vor- und Nachnamen abspeichern.“
„Wenn wir dann alles erfasst haben, Elternteil, Kind und Betreuer, dann
können wir doch die Teams und Gruppen zusammenstellen“, nimmt Lukas
1
Datenbanken
den Faden auf. „Richtig“, bestätigt Aljona, „wir bilden die Teams für Spiele und Sport und die, die für die
Organisation von Materialien und Transporten verantwortlich sind. Die jeweiligen Teams werden aus unseren Betreuern zusammengestellt. Jedes Team erhält eine Teamnummer, z. B. SPLT1 für das erste Spielteam,
und einen Teamnamen.“
„Und danach ordnen wir die Kinder den einzelnen Gruppen zu. Wobei jede Gruppe mit einer Gruppennummer, z. B. GR1M für die erste Mädchengruppe, einem Gruppennamen und der entsprechenden Zeltnummer
abgespeichert wird“, ergänzt Martin. Lukas überlegt: „Was ich noch nicht verstehe: Wie können wir die
Teams den Gruppen zuordnen?“
„Ich glaube, es wird Zeit, dass wir unseren Entwurf für die Datenbank zu Papier bringen, sonst verlieren wir
die Übersicht“, schlägt Martin vor. „Aber noch einmal zu den Zelten: Weil wir sie von anderen Organisationen ausleihen, müssen wir die auch erfassen. Auch die Größe der Zelte, also die Anzahl der Kinder, die hineinpassen.“
„Bis zum Zeltlager dauert es nicht mehr lange, wir können anfangen“, ruft Lukas. „Yes, we can“, antworten
die beiden anderen im Chor.
Handlungsaufträge
1. Recherchieren Sie in Gruppen und zeigen Sie anhand von Beispielen, wo Daten-
banken heute Anwendung finden. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse in der Klasse.
2. Sie haben bereits mit einem Tabellenkalkulationsprogramm gearbeitet und wissen,
dass Informationen auch in einer Tabellenkalkulation gespeichert werden können.
Warum also eine Datenbank?
Recherchieren Sie und finden Sie Unterschiede zwischen der Verwendung einer
­Tabellenkalkulation und der Verwendung einer Datenbank. Stellen Sie das Für und
Wider auf ­einem Flipchart vor.
1.1 Die Realwelt in einem Datenbankmodell abbilden
Datenbanken sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Ob bei der Reservierung eines Fluges, der Anmeldung in einer Stadt oder Gemeinde oder der Abbuchung eines
Betrages von einem Bankkonto: Immer sind Datenbanksysteme beteiligt. Dabei verstehen wir
unter einer Datenbank eine integrierte Ansammlung von Daten, die allen Benutzern als „gemeinsame Basis“ aktueller Informationen dient. Diese gemeinsame Basis setzt bei der Entwicklung einer Datenbank Folgendes voraus:
6
„„
Redundanzfreiheit
Keine Information, kein Datenwert darf in der Datenbank mehrfach gespeichert sein. Die
Daten werden zentral gespeichert und nicht auf unterschiedlichen Rechnern verwaltet
und gepflegt.
„„
Unabhängigkeit
Die Daten sind unabhängig von der Anwendung zu speichern. Es gibt keine Abhängigkeit
der Daten von einem bestimmten Programm. Das Ändern von Hard- und Software, z. B.
ein Wechsel des Betriebssystems, verursacht keine Anpassungsschwierigkeiten.
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Die Realwelt in einem Datenbankmodell abbilden
„„
Datenintegrität
Die Daten sind in ihrer Struktur einheitlich und müssen fehlerfrei erfasst sein, sodass sie
den gewünschten Informationsgehalt widerspruchsfrei angeben.
„„
Mehrbenutzerbetrieb
Jeder Benutzer bzw. jedes Anwenderprogramm soll mit der Datenbank arbeiten ­können,
d. h., Zugriffskontrollen und Sperrmechanismen gewährleisten den korrekten Daten­
bestand.
„„
Datenschutz
Dazu zählen der Ausschluss unautorisierter Zugriffe und die Gewährleistung der Daten­
sicherheit, wie z. B. die Wiederherstellung von Daten nach Systemfehlern.
Ziel bei der Entwicklung einer Datenbank ist es, einen Ausschnitt der Realwelt, auch als Miniwelt bezeichnet, möglichst genau in einem Datenbankmodell abzubilden. In dieser Miniwelt
existiert z. B. eine Vielzahl von Objekten wie Personen, Unternehmungen, Produkte oder
Dienstleistungen, die in unterschiedlichen Beziehungen zueinander stehen; Produkte werden
beispielsweise verkauft und produziert. Die Daten über diese Objekte und Aktivitäten müssen
unabhängig von dem Datenbankmodell gespeichert werden. Die Trennung der verschiedenen
Beschreibungsebenen einer Datenbank ist mithilfe der Drei-Ebenen-Architektur möglich, die
in der nachfolgenden Abbildung dargestellt ist. In diesem Konzept ist die physische Daten­
unabhängigkeit (Datenspeicherung) von der konzeptionellen Datenunabhängigkeit (Datenbankmodell) und den Datenbankoperationen gegeben, sodass bei Änderungen auf ­einer
Ebene die nächsthöhere nicht geändert werden muss.
Die drei Ebenen werden im Folgenden noch einmal erläutert:
„„
Konzeptionelle Ebene
In dieser Ebene werden sämtliche Datenstrukturen und deren Beziehungsstrukturen zueinander definiert. Zu ihr gehört das Datenbankmodell, das sich nur wenig ändert und für
die Verständigung zwischen Entwickler und Anwender wie auch für die Umsetzung der
Datenbank gleichermaßen geeignet ist.
© HERDT-Verlag
7
1
Datenbanken
„„
Externe Ebene
In dieser Ebene werden für die Benutzer und die Anwendungen die individuellen Datensichten beschrieben. Darüber hinaus werden Zugriffsrechte und Bedingungen für eine
fehlerfreie Dateneingabe festgelegt.
„„
Interne Ebene
In dieser Ebene werden die physische Anordnung der Daten und die Zugriffsstrukturen
auf den Speichermedien festgelegt, also die Art und Weise, wie die Daten auf externen
Speichern abgelegt sind.
Merke
Einer Datenbank liegen genau definierte Beschreibungen für Daten- und Beziehungsstrukturen sowie Verarbeitungsschritte (Operationen) zugrunde, die man auch als
Datenbankmodell bezeichnet.
Die Verwaltung, Speicherung und Bereitstellung der Daten an mehrere Benutzer ist
nur mithilfe einer Verwaltungssoftware möglich, die auch als Datenbankmanagementsystem (DBMS) bezeichnet wird. Datenbank und Datenbankmanagementsystem bilden
zusammen das Datenbanksystem.
Als wichtigste Datenbankmodelle sind zu nennen:
„„
das hierarchische Datenbankmodell,
„„
das Netzwerkdatenbankmodell,
„„
das relationale Datenbankmodell und
„„
das objektorientierte Datenbankmodell.
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf das relationale Datenbankmodell.
Handlungsauftrag
Erstellen Sie in Gruppenarbeit einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Datenbankentwicklungen in der EDV. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse in einer Mindmap.
Lukas wirkt nach anfänglichem Enthusiasmus ein wenig verzweifelt: „Ich verstehe, dass z. B. Christine Adler und ihre Mutter Susanne Adler als Objekte beschrieben werden können, und beide stehen auch in Beziehung zueinander. Aber wie können wir das Ganze dann in eine Datenbank umsetzen?“ „Da hilft nur eine
strikte Orientierung an den vier Entwurfsphasen, wie wir sie im Unterricht kennengelernt haben“, erklärt
Martin.
Der Entwurf einer Datenbank kann in vier Phasen eingeteilt werden:
„„
8
Anforderungsanalyse und -spezifikation
Diese Phase orientiert sich an den von den beteiligten Benutzergruppen gegebenen
Informationen und deren fachlichen Zusammenhängen.
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Entitäten, Attribute und Beziehungen identifizieren
„„
Konzeptioneller Entwurf
Diese Phase entwickelt für die identifizierten Objekte und deren Beziehungen ein Datenbankmodell.
„„
Logischer Entwurf
In dieser Phase geschieht die Umsetzung des konzeptionellen Entwurfs in ein relationales
Datenbankschema.
„„
Physischer Entwurf
Diese Phase steht für die Implementierung des relationalen Datenbankschemas in ein
­gewähltes Datenbankmanagementsystem.
Aufgaben
1 Warum werden Datenbanken eingesetzt und welche Arten von Datenbanken
kennen Sie?
2 Was versteht man unter Redundanz bei einer Datenbank? Erläutern Sie dies
anhand eines Beispiels.
3 Warum ist bei Datenbanken heutzutage ein Mehrbenutzerbetrieb gefordert?
4 Erklären Sie das Ziel der Drei-Ebenen-Architektur.
5 Was wird in einem Datenbankmodell beschrieben bzw. dargestellt?
6 Welches sind die Aufgaben eines Datenbankmanagementsystems?
7 Oft werden die Begriffe Datenbank, Datenbanksystem und Datenbankmanagement­
system synonym verwendet. Erklären Sie die einzelnen Begriffe und zeigen Sie die
­unterschiedliche Bedeutung.
8 In der Phase der Anforderungsanalyse und -spezifikation müssen die Daten ermittelt
­ erden. Nennen Sie Beispiele dafür, welche Materialien, Methoden oder Hilfsmittel zu
w
­einer Anforderungsermittlung gehören.
1.2 Entitäten, Attribute und Beziehungen identifizieren
Aljona, Lukas und Martin tragen alle Informationen zusammen: die alten Karteikarten, Hinweise auf die
­Organisationen, die Zelte verleihen, den Anmeldebogen für das Zeltlager usw. Damit sind für die Ermittlung
der Daten alle Anforderungen bekannt. In einem Brainstorming spielen sie den Ablauf des Zeltlagers durch
und machen sich Notizen, um keine Einzelheit oder Aktivität zu vergessen. Die erste Entwurfsphase hat
begonnen …
Die ermittelten Anforderungen werden nun analysiert, um daraus ein systemunabhängiges
Datenbankmodell zu entwerfen. Der nachfolgende Datenbankentwurf orientiert sich an dem
von Peter Pin-Shan Chen 1976 entwickelten Entity-Relationship-Modell (ER-Modell). Beim ERModell werden die zu verwaltenden Daten in Objekte und Beziehungen zwischen diesen Objekten aufgeteilt. Ein hilfreiches Kommunikationsmittel in den Entwurfsphasen ist die grafische Darstellung eines ER-Modells, wie sie in den folgenden Kapiteln aufgezeigt wird.
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9
2
Lösung von
wirtschaftlichen
­
Aufgaben mit Datenbankprogramm und
Tabellenkalkulation
Einstiegssituation
Bei einer Teambesprechung kommt das Gespräch u. a. auf die Handhabung der neuen Datenbank
Zeltlager. Viele äußern sich positiv über die schnellen Möglichkeiten der Information, z. B. ­darüber,
wer in welchem Zelt liegt, oder über die aktuellen Berichte zur finanziellen Situation. „Aber beim
Eingeben der Daten vermisse ich dann doch die einfache Handhabung und Führung bei so mancher
­Tabelle“, wendet Aljona ein. „Ja, schon beim Start
der Datenbank müsste man eine Auswahl haben,
­welche Tabelle, Abfrage oder welchen Bericht man
aufrufen möchte“, spinnt Martin den Faden ­weiter.
„Wir kommen nicht umhin, mithilfe von Formularen
solche Informationen komfortabel darzustellen“,
bringt Lukas die weitere Entwicklung an der Datenbank auf den Punkt.
2
Lösung von ­
wirtschaftlichen Aufgaben mit Datenbankprogramm und Tabellenkalkulation
2.1 Mit Formularen in Datenbanken arbeiten
Formulare dienen zur Pflege von Daten, also zum Eingeben, Löschen oder Ändern, und
zur Anzeige am Bildschirm. Im Gegensatz zu Berichten will man bei Formularen ­einzelne
Daten­sätze darstellen. Das Anzeigen einzelner Datensätze kann auch direkt in Tabellen
­er­folgen, aber nicht mit dem Komfort, den Formulare bieten. Formulare ermöglichen eine
­benutzerdefinierte Sicht auf die Daten der Datenbank und können verhindern, dass falsche
Daten eingegeben werden.
Man unterscheidet folgende Formulare:
„„
Gebundene Formulare
Gebundene Formulare sind direkt mit einer Tabelle oder Abfrage verbunden und dienen
zum Eingeben, Bearbeiten oder Anzeigen von Daten aus diesen Datenquellen. Als wichtigstes Steuerelement eines Formulars für die genannten Aktionen dienen Textfelder.
„„
Ungebundene Formulare
Ungebundene Formulare sind nicht direkt an eine Datenquelle gebunden, können aber
dennoch Befehlsschaltflächen oder andere Steuerelemente enthalten, die für das Betreiben der Datenbank notwendig sind.
Zum Erstellen eines Formulars ist die Auswahl einer Datensatzquelle, also z. B. eine Tabelle
oder Abfrage, notwendig. Mithilfe der Formulartools kann dann sehr schnell ein Formular
zur sofortigen Verwendung erstellt werden. Die Formulartools sind im Register Erstellen in
der Gruppe Formulare auszuwählen.
In der Gruppe Formulare gibt es verschiedene Methoden, um ein Formular zu erstellen:
Formular
Erstellt ein Formular, in dem Informationen nur zu einem Datensatz
­angezeigt werden
Formularentwurf
Erstellt ein Formular in der Entwurfsansicht, in dem benutzerdefinierte
­Änderungen am Formularentwurf vorgenommen werden können
Leeres Formular
Erstellt ein leeres Formular in der Layoutansicht und öffnet die Feldliste der
Tabelle(n), deren Datenfelder angezeigt werden können
Formular-Assistent
Mithilfe eines Assistenten kann ein individuelles Formular zu den zu ver­
wendenden Datenfeldern und/oder des zu verwendenden Layouts erstellt
werden.
Navigation
Erstellt ein Formular mit einem Navigationssteuerelement, das erlaubt, zu
verschiedenen Formularen oder Berichten zu wechseln
Handlungsauftrag
Erstellen Sie mithilfe der Schaltfläche Formular ein Formular, das alle Informa­tionen zu
einem Datensatz der Tabelle Eltern zum Bearbeiten anzeigt.
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© HERDT-Verlag
Mit Formularen in Datenbanken arbeiten
XX
Öffnen Sie die Access-Datenbank Zeltlager_Formulare.accdb und speichern Sie die Datenbank über das Register Datei und Datenbank speichern als unter dem Dateinamen Zelt­
lager_Formulare_Step1.accdb wieder ab.
XX
Markieren Sie im Navigationsbereich unter dem Access-Objekt Tabellen die
Tabelle Eltern. Klicken Sie im Register Erstellen in der Gruppe Formulare auf
die Schaltfläche Formular.
Zeltlager_­
Formulare.accdb
Erstellt wird ein Formular in der Layoutansicht, das alle Datenfelder der Tabelle Eltern und
im unteren Teil ein Datenblatt der Tabelle Kind anzeigt. Man bezeichnet dies auch als
­Unterformular. Das Datenblatt wird von Access erstellt, weil zwischen der Tabelle ­Eltern
und der Tabelle Kind eine 1:N-Beziehung besteht. Es werden in dem Datenblatt alle
­Datensätze der Tabelle Kind angezeigt, für die es eine Beziehung zum aktuellen ElternDatensatz gibt. Die Abbildung unten zeigt das Formular Eltern in der Layoutansicht.
In der Layoutansicht lassen sich fast alle Änderungen am Formular durchführen, während die
Daten angezeigt werden. Dies kann z. B. sehr hilfreich sein, wenn die Größe von Steuerelementen geändert wird. Das erstellte Formular enthält zwei Navigationsleisten, die es ermöglichen, getrennt in den Datensätzen der Tabelle Eltern und der Tabelle Kind zu navigieren.
XX
Ändern Sie in der Layoutansicht die übernommene Beschriftung des
Datenfeldes ElternNr in die Beschriftung Elternnummer um. Klicken
Sie dazu doppelt in das Bezeichnungsfeld.
Datensatznavigation
in der Tabelle Kind
Datensatznavigation
in der Tabelle Eltern
XX
Speichern Sie das Formular unter dem Namen Eltern ab.
© HERDT-Verlag
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2
Lösung von ­
wirtschaftlichen Aufgaben mit Datenbankprogramm und Tabellenkalkulation
Handlungsauftrag
Im Register Erstellen gibt es in der Gruppe Formulare neben der Schaltfläche Formular eine weitere Schaltfläche Weitere Formulare. Recherchieren Sie in Gruppen und
­beschreiben Sie die Art und Verwendung der einzelnen Formulartypen.
XX
Wechseln Sie in die Entwurfsansicht des Formulars Eltern.
In der Entwurfsansicht werden Änderungen vorgenommen, für die die Struktur des Formulars im Detail angezeigt werden muss. Die Entwurfsansicht bietet folgende Möglichkeiten:
das Ändern der Größe der Formularabschnitte, das Hinzufügen einer Vielfalt an Steuerelementen und das einfache Ändern des Steuerinhaltes von Textfeldern.
Das Formular besteht aus Formularabschnitten, wie Formularkopf, Formularfuß und Detailbereich. Der Formularkopf und der Formularfuß werden beim Ausführen des Formulars nur
einmal (oben bzw. unten) angezeigt. Der Detailbereich wird so oft angezeigt, wie Datensätze
in der Tabelle bzw. Abfrage stehen, die in der Datenquelle des Formulars definiert ist.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Tabelle Eltern in der Entwurfsansicht.
Textfelder mit
­variablen Daten
­Bezeichnungsfelder
mit konstanten
­Überschriften
Unterformular der Tabelle Kind, weil
­zwischen der Tabelle Eltern und der
­Tabelle Kind eine 1:N-Beziehung besteht
78
© HERDT-Verlag
Mit Formularen in Datenbanken arbeiten
Man unterscheidet drei Arten von Steuerelementen:
„„
Gebundene Steuerelemente
Das sind Steuerelemente, die mit einem Datenfeld in einer Tabelle oder Abfrage verbunden sind. So enthält z. B. das Textfeld Nachname den Wert aus dem Datenfeld Nachname
des entsprechenden Datensatzes.
„„
Ungebundene Steuerelemente
Das sind Steuerelemente, die nicht an eine Datenquelle gebunden sind. So ist z. B. das
­Bezeichnungsfeld mit der Bezeichnung Versicherung ein ungebundenes Steuerelement.
„„
Berechnende Steuerelemente
Das sind Steuerelemente, die einen Ausdruck enthalten. Ein Ausdruck ist eine Kombination aus Operatoren, Funktionen, Steuerelementnamen oder Datenfeldnamen, die verknüpft werden und einen Wert zurückgeben. Soll z. B. auf den Betrag der Anzahlung die
Mehrwertsteuer erhoben werden, so könnte in einem Textfeld folgender Ausdruck verwendet werden:
.
Handlungsauftrag
In der nachfolgenden Abbildung sind die wichtigsten Steuerelemente dargestellt.
­Erarbeiten Sie in Gruppen eine Tabelle, die die Eigenschaften und die Verwendung der
­dargestellten Steuerelemente beschreibt.
Handlungsauftrag
Erstellen Sie ein Formular, das alle Informationen zu einem Datensatz der Tabelle Kind
zum Bearbeiten anzeigt.
XX
Öffnen Sie die Access-Datenbank Zeltlager_Formulare_Step1.accdb und speichern Sie die
Datenbank über das Register Datei und Datenbank speichern als unter dem Dateinamen
Zeltlager_Formulare_Step2.accdb wieder ab.
XX
Markieren Sie im Navigationsbereich unter dem Access-Objekt Tabellen die Tabelle Kind.
XX
Klicken Sie im Register Erstellen in der Gruppe Formulare auf die Schaltfläche Formular.
Zeltlager_­
Formulare_Step1.
accdb
Das erstellte Detailformular zeigt die Information für die Datenfelder Krankheit, GruppenNr
und ElternNr als Listenfelder mit einem schwarz unterlegten Balken zum korrespondierenden
Datensatz an, siehe nachfolgende Abbildung.
© HERDT-Verlag
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2
Lösung von ­
wirtschaftlichen Aufgaben mit Datenbankprogramm und Tabellenkalkulation
Für eine komfortablere Dateneingabe sollen im nächsten Schritt die Listenfelder durch
­Kombinationsfelder ersetzt werden.
XX
Wechseln Sie in die Entwurfsansicht des Formulars Kind.
XX
Löschen Sie die Listenfelder Krankheit, GruppenNr und ElternNr inkl. deren Bezeichnungsfelder aus dem Detailbereich.
XX
Klicken Sie in der Gruppe Formularentwurfstools im Register Entwurf auf die Schaltfläche
zur Erstellung eines Kombinationsfeldes 1 .
XX
Fügen Sie ein neues Kombinationsfeld in den Detailbereich ein und tragen Sie in das Bezeichnungsfeld die Beschriftung Krankheit ein 2 .
Beenden Sie den Kombinationsfeld-Assistenten mit der Schaltfläche Abbrechen.
XX
Klicken Sie anschließend auf Eigenschaftenblatt in der Gruppe Tools und binden Sie das
ungebundene Kombinationsfeld im Eigenschaftenblatt im Register Daten an den Steuerelementinhalt Krankheit. Wählen Sie als Datensatzherkunft die Tabelle Therapie und als
Herkunftstyp Tabelle/Abfrage aus 3 .
1
2
3
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© HERDT-Verlag
Mit Formularen in Datenbanken arbeiten
XX
XX
Wiederholen Sie die vorstehenden Arbeitsschritte für ein neues Kombinationsfeld
­Gruppennummer bzw. Elternnummer. Tragen Sie in das Eigenschaftenblatt für die beiden
Kombinationsfelder folgende Daten ein:
Kombinationsfeld
Steuerelementinhalt
Datensatzherkunft
Herkunftstyp
Gruppennummer
GruppenNr
Gruppe
Tabelle/Abfrage
Elternnummer
ElternNr
Eltern
Tabelle/Abfrage
Speichern Sie das Formular unter dem Namen Kind ab.
Das vollständige Formular mit den in Kombinationsfelder geänderten Listenfeldern zeigt die
nachfolgende Abbildung in der Formularansicht:
Damit die Benutzer der Datenbank zwischen den einzelnen Formularen komfortabel navigieren können, wird ein Navigationsformular erstellt. Access 2010 enthält ein Navigationssteuer­
element, mit dem der Wechsel zwischen Formularen und Berichten vereinfacht wird.
XX
Öffnen Sie dazu die Access-Datenbank Zeltlager_Formulare_Step2.accdb und speichern
Sie die Datenbank über das Register Datei und Datenbank speichern als unter dem
­Dateinamen Zeltlager_Formulare_Step3.accdb wieder ab.
XX
Klicken Sie im Register Erstellen in der Gruppe Formulare auf
und wählen
Sie Vertikale Registerkarten, links aus. Das Navigationsformular wird erstellt und in der
Layoutansicht geöffnet.
XX
Markieren Sie im Navigationsbereich der Datenbank das Formular Eltern, halten Sie die
linke Maustaste gedrückt und ziehen Sie das Formular auf die Schaltfläche [Neues hinzu­
fügen]. Nach dem Loslassen der Maustaste wird das Formular Eltern im Objektbereich
­gezeigt und eine neue Schaltfläche erstellt.
© HERDT-Verlag
Zeltlager_­
Formulare_Step2.
accdb
81
2
Lösung von ­
wirtschaftlichen Aufgaben mit Datenbankprogramm und Tabellenkalkulation
XX
Wiederholen Sie den vorstehenden Arbeitsschritt für das Formular Kind, den Bericht
­Tagesaktivitäten und den Bericht Aktuelle gesamte Ausgaben.
XX
Ändern Sie in der Layoutansicht den Formulartitel von Navigationsformular in Datenbank
Zeltlager mit der Schriftart Arial Rounded MT Bold, zentriert und Schriftgröße 28 ab.
XX
Speichern Sie das Formular unter dem Namen Navigationsformular ab.
Das vollständige Navigationsformular zeigt die nachfolgende Abbildung in der Formular­
ansicht:
Martin erkennt sofort, dass bei einem erneuten Öffnen der Datenbank das Navigationsformular nicht als
Startseite geöffnet wird. „Außerdem ist der gesamte Navigationsbereich und Menübereich für unerfahrene
Benutzer offen, sodass sie Änderungen an allen Objekten der Datenbank vornehmen können“, stellt Martin
entsetzt fest. Lukas und Aljona beruhigen ihn: „Es gibt eine Möglichkeit, dass die Datenbank genauso bedient werden kann wie ein Programm.“
82
XX
Wechseln Sie in das Register Datei, klicken Sie Optionen an und wählen Sie im Dialogfenster Access-Optionen den Eintrag Aktuelle Datenbank aus.
XX
Führen Sie im Bereich Anwendungsoptionen die dargestellten Änderungen innerhalb der
blauen Umrandungen entsprechend der Abbildung auf Seite 83 durch 1 .
XX
Führen Sie in den Bereichen Navigation 2 und Menüband- und Symbolleistenoptionen
3 die in der Abbildung auf Seite 83 dargestellten Änderungen durch.
© HERDT-Verlag
Mit Formularen in Datenbanken arbeiten
XX
Damit die Einstellungen wirksam werden, schließen Sie die Datenbank und öffnen sie
­erneut.
1
2
3
Die geöffnete Datenbank enthält als Benutzeroberfläche das Navigationsformular mit den
im Menü aufgeführten Formularen und Berichten. Der Navigations-, Menü- und Symbol­
leistenbereich ist nicht mehr zugänglich. Lediglich die Register Datei und Start sind für ein­
geschränkte Aufgaben noch vorhanden.
XX
Geben Sie in das Formular Eltern folgenden Datensatz ein:
2012Ger
XX
Gerbert
35260
Stadt­
allendorf
Bahnhof­
straße
18
Techniker
KV
064283478
50,00 €
Geben Sie in das Formular Kind folgenden Datensatz ein:
28
XX
MarieLuise
Timo
Gerbert
13.05.1998
Heuschnupfen
GR2J
2012-Ger
Überprüfen Sie die eingegebenen Datensätze anhand der Einträge in den beiden Formularen.
Hinweis
Damit bei Änderungen an der Datenbank der Zugriff auf alle Navigations-, Menü- und
Symbolleistenbereiche wieder möglich wird, halten Sie beim Öffnen der Datenbank die
­Taste H so lange gedrückt, bis die Datenbank offen ist.
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2
wirtschaftlichen Aufgaben mit DatenbankLösung von ­
programm und Tabellenkalkulation
Aufgaben
1 Warum ist die Verwendung eines Formulars im Vergleich zu einer Tabelle oft effizienter?
2 Beschreiben Sie den Aufbau und die Verwendung eines geteilten Formulars.
3 Erstellen Sie für die Tabellen Artikel und Lieferant der Access-Datenbank Waren.accdb ein
Formular zur komfortablen Pflege der Daten.
Waren.accdb
4 Worin unterscheiden sich gebundene von ungebundenen Steuerelementen?
5 Erstellen Sie für die Access-Datenbank Waren.accdb ein Navigationsformular und binden
Sie die beiden Formulare für Artikel und Lieferanten an die Navigationsschaltflächen.
6 In Kapitel 1.5, Aufgabe 3, haben Sie einen Bericht Aktuelle Teilnehmer erstellt. Binden Sie
diesen Bericht in das Navigationsformular der Datenbank Zeltlager_Formulare.accdb ein.
Zeltlager_­
Formulare.accdb
2.2 Betriebswirtschaftliche Aufgaben mit Datenbanken lösen
Die Firma Frisch&Frost hat bisher ihre Personalverwaltung und die Lohn- und Gehaltsabrechnung ihrer Mitarbeiter auf monatlichen Lohnblättern geführt, die dann abgeheftet wurden. Mit Antritt des neuen Abteilungsleiters für IuK-Technologien, Herrn Lindemann, sollen in einem ersten Schritt diese Lohnblätter in eine
Datenbank eingepflegt und in einem neuen Personalstammblatt dargestellt werden. Zur ersten Besprechung
bringt Frau Heinrich vom Personal- und Finanzwesen die Lohnblätter mit, die zurzeit Verwendung finden.
84
© HERDT-Verlag
Betriebswirtschaftliche Aufgaben mit Datenbanken lösen
2.2.1 Entitäten, Beziehungen und Attribute festlegen
Der erste Schritt ist die Analyse des Lohnblatts und die daraus erfolgende Identifizierung der
­Entitytypen. Entsprechend dem dargestellten Lohnblatt lassen sich Objekte identifizieren, die
mit den Personaldaten, mit der Abteilung, mit der Tarifgruppe, mit dem Lohn/Gehalt und mit
den Abwesenheitszeiten eines Mitarbeiters zu tun haben. Für die Datenbank Personal werden
folgende ­Entitytypen festgelegt:
Entitytyp
Begründung
Mitarbeiter
Personaldaten der Mitarbeiter
Abteilung
Abteilungen der Firma Frisch&Frost
Tarif
Tarifgruppen der Firma Frisch&Frost
Lohn
Löhne und Gehälter der Mitarbeiter
Abwesenheit
Abwesenheitszeiten der Mitarbeiter
Die Beziehungstypen einschließlich ihres Kardinalitätsverhältnisses lassen sich wie folgt
­beschreiben:
Beziehungstyp
Erklärung
Abteilung besteht aus Mitarbeiter
1:N-Beziehung
Zu einer Entität von Abteilung gehören eine oder mehrere
Beziehungen zu Entitäten von Mitarbeiter. Umgekehrt gibt
es aber nur eine Beziehung einer Entität von Mitarbeiter zu
einer Entität von Abteilung.
Mitarbeiter erhält Lohn
1:1-Beziehung
Zu einer Entität von Mitarbeiter gehört genau eine Beziehung zu einer Entität von Lohn und umgekehrt gehört zu
einer Entität von Lohn genau eine Beziehung zu einer Entität von Mitarbeiter.
Tarif ist zugeordnet Lohn
1:N-Beziehung
Zu einer Entität von Tarif gehören eine oder mehrere Beziehungen zu Entitäten von Lohn. Umgekehrt gibt es aber nur
eine Beziehung einer Entität von Lohn zu einer Entität von
Tarif.
Mitarbeiter besitzt Abwesenheit
1:N-Beziehung
Zu einer Entität von Mitarbeiter gehören eine oder mehrere Beziehungen zu Entitäten von Abwesenheit. Umgekehrt
gibt es aber nur eine Beziehung einer Entität von Abwesenheit zu einer Entität von Mitarbeiter.
Handlungsauftrag
Erstellen Sie anhand der beschriebenen Entitytypen, Beziehungstypen und Kardinali­
täten das ER-Diagramm.
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2
Lösung von ­
wirtschaftlichen Aufgaben mit Datenbankprogramm und Tabellenkalkulation
2.4 Betriebswirtschaftliche Aufgaben mit Tabellen­
kalkulation lösen
2.4.1 Finanzmathematische Funktionen verwenden
Hinweis
Die folgenden Fallbeispiele und Projekte stellen eine Verknüpfung zwischen den wirtschaftswissenschaftlichen Fächern und dem Fach Datenverarbeitung her. Im Rahmen
dieses Lehrbuches ist es nicht möglich, alle vorgegebenen Themenbereiche des Lehrplans zu behandeln, sodass eine Auswahl an Fallbeispielen und Projekten getroffen
werden musste. Die Zielsetzung der Aufgabenstellungen ist die Förderung des selbst
gesteuerten Lernprozesses.
Darlehensberechnungen
Für einen möglichen Markteintritt im Bereich Tiefkühlprodukte der Firma Frisch&Frost in Spanien werden
­seitens der Produktion zusätzliche Maschinen und Geräte benötigt, die über ein Darlehen finanziert ­werden
sollen. Je nach Tilgungsmodalitäten lassen sich drei Hauptgruppen von Darlehensarten unterscheiden:
­Annuitätendarlehen, Abzahlungsdarlehen und Zinsdarlehen.
Die Finanzabteilung wird beauftragt, für einen Vergleich der Konditionen der langfristigen Kredite ein Kalkulationsschema mit flexiblem Tilgungsplan für die Darlehensart Annuitätendarlehen zu erstellen.
104
XX
Starten Sie Excel und erstellen Sie zunächst im Tabellenblatt Tabelle1 das folgende
­Lösungsschema. Benennen Sie das Tabellenblatt um in Eingabedaten.
XX
Erstellen Sie im Tabellenblatt Tabelle2 das Lösungsschema für den Tilgungsplan und
­benennen Sie das Tabellenblatt um in Tilgungsplan.
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Betriebswirtschaftliche Aufgaben mit Tabellen­
kalkulation lösen
XX
Beginnen Sie mit den Formeln auf dem Tabellenblatt Eingabedaten. Im Arbeitsblatt sind
die nicht farbig unterlegten Zellen für die Eingabedaten und die farbig unterlegten Felder
für die Berechnungen vorgesehen.
Um Fehleingaben durch die Benutzer zu verhindern, sollen die Daten hinsichtlich
der eingegebenen Datentypen und Werte überprüft werden. Dies geschieht mit der
­Datenüberprüfungsfunktion von Excel. Für Darlehensbetrag, Zinssatz, Laufzeit und
Zeitabschnitte wird überprüft, ob kein negativer Wert eingegeben wurde, und für das
Startdatum, ob kein zurückliegendes Datum eingegeben wurde.
XX
Markieren Sie die Zelle für die Eingabe des Startdatums und klicken Sie unter Datentools
auf die Schaltfläche Datenüberprüfung. Tragen Sie die unten stehenden Werte im Register
Einstellungen ein. Wechseln Sie in das Register Eingabemeldung und tragen Sie im Feld
Eingabemeldung den folgenden Text ein: Geben Sie den Beginn der Rückzahlung ein!.
XX
Wechseln Sie dann in das Register Fehlermeldung und wählen Sie unter Typ den Eintrag
Stopp aus. Geben Sie bei Titel Fehler und bei Fehlermeldung Das Datum, das Sie einge­
geben haben, liegt in der Vergangenheit. ein.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Einstellungen für die Datenüberprüfung des Start­
datums:
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Verwenden Sie für die Berechnung der monatlichen Annuität die ­finanzmathematische
Funktion RMZ (RMZ = regelmäßige Zahlung) unter Finanzmathematik im Register
­Formeln.
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2
wirtschaftlichen Aufgaben mit DatenbankLösung von ­
programm und Tabellenkalkulation
Handlungsauftrag
Für die Berechnung der monatlichen Zahlung muss die finanzmathematische ­Funktion
RMZ verwendet werden. Sie liefert die konstante Zahlung einer Annuität pro Periode,
wobei konstante Zahlungen und ein konstanter Zinssatz vorausgesetzt werden. Informieren Sie sich über die Syntax und die Bedeutung der einzelnen Argumente in der
Hilfe von Microsoft Excel.
XX
Vervollständigen Sie nun die Formeln auf dem Tabellenblatt Tilgungsplan. Die Zahlungen
sollen immer zum Ersten eines Monats erfolgen. Sollten Sie zum Anfangsdatum immer 30
Tage addieren, so entstehen Fehler. Für die Berechnung des Datums in der Spalte Zahlung
Datum muss die Datumsfunktion DATUM verwendet werden.
Handlungsauftrag
Informieren Sie sich über die Syntax und die Bedeutung der einzelnen Argumente für
die nachfolgenden Datumsfunktionen in der Hilfe von Microsoft Excel: DATUM; JETZT;
JAHR; MONAT; TAG; TAGE360.
XX
Speichern Sie die Arbeitsmappe unter dem Namen Annuitätendarlehen.xlsx ab.
Die nachfolgende Abbildung zeigt den Beginn des Tilgungsplans:
Abschreibungen
Eine Spezialverpackungsmaschine für Tiefkühlgerichte mit einem Anschaffungswert von 120.000,00 € wird
notwendig. Die Firma Frisch&Frost kalkuliert mit einem Restwert von 7.500,00 € und ­einer Nutzungsdauer
von 9 Jahren. Die Abteilung Controlling wird angewiesen, für eine Vorstandssitzung ein Arbeitsblatt zu erstellen, das die arithmetisch-degressive und die lineare Abschreibung für diese Spezialverpackungsmaschine
miteinander vergleicht und in einem Diagramm grafisch darstellt.
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