Ohne Titel - Universität Koblenz · Landau

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LANDAU: KULTUR REGIONAL
[Rheinpfalz vom 7.2.2015]
Das Börsengeschehen in Tönen
Musikstudenten an der Uni Landau stellen ihre
Abschlussarbeiten vor
Die sprichwörtlich letzten Mohikaner der untergehenden Musik an der Universität
Landau haben für ihre Abschlussarbeiten noch einmal mächtig in die Tasten gehauen,
Saiten geschrubbt und herzhaft oder sanft in Blech und Holz geblasen. Das klangvolle
Ergebnis der Kompositionen von und mit Spiel, Spaß und Spannung begeisterte beim
Abschlusskonzert im Haus am Westbahnhof ein erlesenes Publikum.
Die letzten Studierenden im Masterstudiengang Musik haben sich im Wintersemester mit
ihrem Dozenten Michael Schuhmacher auf das Experiment eingelassen, das Thema „Spiel“ in
Form von Konzeptmusik zu bearbeiten. Diese Art der Neuen Musik stellt eine Beziehung zu
etwas her, das nicht ursprünglich Musik ist. Der Komponist Johannes Kreidler beispielsweise
hat das Steigen und Fallen der Aktienkurse vertont. Schon Telemann im Barock hat ein Stück
über die Börse komponiert.
Clarissa Heigel zum Beispiel hat sich eine Spieluhr-Melodie ausgedacht, die im Kontext
eines Traumes in Konkurrenz mit bekannten Schlafliedern tritt. Im musikalischen Wettstreit
gewann die schlichte kurze Tonfolge den „Battle“ gegen Mozarts Wiegenlied auf der Gitarre,
die wehmütig von der Klarinette angestimmte Titelmelodie des Märchens „Drei Nüsse für
Aschenputtel“ sowie das vom Saxofon herzerweichend interpretierte Wiegenlied von Brahms
(Guten Abend, gute Nacht). Zur Erheiterung des Publikums trugen die Musiker dazu
Schlafmützen.
Im Stil dramatischer Filmmusik nach Hans Zimmer präsentierte Philip Wilson als
Computerspiel-Anhänger ein musikalisches „Heldenmärchen“ und schaffte es, dem
Projektensemble aus wenigen Zufallsinstrumenten den Klang eines sinfonischen
Blasorchesters zu entlocken. Ramona Schaupeter setzte Spielzeug und Spielmaterial wie
Becher und „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Figuren als Instrumente ein und ließ ihre
Kommilitonen rhythmische Sprechgesänge repetieren. Felix Holzhauser charakterisierte mit
Saxofon, Trompete und Klarinette die Kandidaten bei der Fernseh-Kuppelschau „Herzblatt“.
Jan Kornelsen inszenierte eine spannende Pokerpartie der Saxofone. Daniel Niederl ließ die
Computer-Spielfigur „Super Mario“ über den Gameboy-Bildschirm hüpfen. Michael Völpel
verpackte ein Kinder-Klatschspiel in melodiöse Klangwolken und ließ das Schlagzeug den
Rhythmus immer schneller werden. Steffen Jung setzte gleiche und nicht passende Bilder des
„Memory“-Spiels in Instrumentalspiel um und warnte das Publikum vor „schiefen“ Klängen,
wenn die Mitspieler, die große Tafeln gebastelt hatten, ungleiche Karten aufdecken.Katharina
Bonk machte in Songwriter-Manier die „Spielsucht“ zum Thema ihrer Komposition, Dennis
Michael Müller ließ klanggewaltig Schwerter tanzen.
Für den „Spielleiter“ des Seminars, Michael Schuhmacher, war das Konzert der letzten
Masterstudenten gleichsam ein Abschiedskonzert. Ab dem kommenden Semester wird er
Studierende an der Musikhochschule in Mainz unterrichten. In Landau dagegen wird die
Musik nach und nach leiser und in wenigen Semestern für immer ganz verklungen sein. (srs)
**** GAME OVER ****
KONZEPTMUSIK ZUM THEMA ”SPIEL”
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02.02.2015
20 UHR
HAUS AM WESTBAHNHOF
LANDAU
0 ”MUSIK & SPIEL KONZERT”
TOP ACT
102
”DIE MUSIKSTUDIERENDEN DES” PRG
183
”MASTER-STUDIENGANGS DER”
PRG
66
”UNIVERSITAET LANDAU”
PRG
128
”PRAESENTIEREN IHRE”
PRG
27
”ABSCHLUSSARBEITEN”
PRG
0
”-------------------------” DEL
195
”EINTRITT FREI!”
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