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Wale und Delfine
Vortragsdossier des WWF Schweiz
Steckbrief
Bedrohung
Wale und Delfine sind Säugetiere, obwohl sie
von der Form her den Fischen ähneln. Sie atmen
mit Lungen, sie bringen ihre Jungen lebend zur
Welt und säugen diese mit Milch. Zudem sind sie
Warmblüter. Ihre Körpertemperatur liegt immer
zwischen 31 und 36 Grad Celsius.
Seit Jahrhunderten jagen die Menschen Wale.
Zuerst wurden die langsamen Grönlandwale und
Nordkaper gejagt. Anschliessend wurde der
Pottwal zum Ziel der Harpunen. Harpunen sind
Speere mit einem Haken an der Spitze – der
Haken verhindert, dass die Harpune aus dem
angeschossenen Tier rutschen kann.
Die Wale werden in zwei Hauptgruppen aufgeteilt: in die Zahnwale und die Bartenwale. Delfine
sind Kleinwale und gehören zu den Zahnwalen.
Insgesamt gibt es mehr als 80 Walarten.
Unter den Walen findet man die grössten Tiere
der Erde. Nur weil sie im Wasser leben, können
sie überhaupt so gross werden. An Land würden
sie vom eigenen Gewicht erdrückt.
Wenn die Wale im kalten Wasser der Arktis oder
Antarktis schwimmen, ist es für sie praktisch,
dass sie so gross sind. Im Verhältnis zu ihrem
Gewicht haben sie eine sehr geringe Oberfläche
und verlieren so weniger Wärme.
Wale haben ein sehr gutes Gehör, sie können
sich über sehr grosse Distanzen verständigen.
Die geheimnisvollen Gesänge der Buckelwale
faszinieren den Menschen.
Bei der Jagd wenden einige Walarten ein SonarSystem an: Sie finden ihre Beute wie Fledermäuse mit Hilfe der zurückgeworfenen Schallwellen.
Wir Menschen können diese sehr hohen Töne
fast nicht hören.
Entstehungsgeschichte
Die Vorfahren der Wale lebten vor 80 Millionen
Jahren auf dem Land, zu der Zeit, als die Dinosaurier noch lebten. Sie waren nicht grösser als
ein Wolf, hatten ein zottiges Fell und vier Beine!
Danach, vor etwa 65 Millionen Jahren, zogen sie
sich ins Meer zurück. Am Walskelett sind noch
heute verkümmerte Hinterbeinknochen zu erkennen – ein Überbleibsel der Landvorfahren!
Die ältesten Überreste, die man von Walen
gefunden hat, sind etwa 40 Millionen Jahre alt.
Die Wale haben sich im Laufe der Erdgeschichte
an ein Leben im Wasser immer besser angepasst: Die Nasenlöcher wanderten von vorne am
Kopf nach oben – dies sind heute die Blaslöcher.
Wenn Wale Luft ausblasen, entsteht manchmal
ein richtiger Springbrunnen. Die Vorderbeine haben sich allmählich zu Brustflossen entwickelt.
Wale haben eine grosse Schwanzflosse, mit der
sie sich im Wasser vorwärts bewegen. Sie heisst
Fluke. Im Gegensatz zur hinteren Flosse von
Fischen steht die Fluke waagrecht zum Körper.
Im Jahr 1868 wurde die Harpunenkanone erfunden: Vom Bug des Schiffs wird die Harpune mit
einer Kanone abgefeuert. An der Spitze der
Harpune sitzt ein Sprengkopf, der im Innern des
Wals explodiert. Spätestens ab diesem Zeitpunkt
hatte der Wal keine Chance mehr, wenn er von
Menschen angegriffen wurde.
Im Rekordjahr 1931 erlegten die Walfänger
30'000 Blauwale – mehr als heute noch leben!
Man schätzt, dass weltweit mehrere Millionen
Wale von Menschen getötet wurden.
Vor rund 40 Jahren begannen sich Umweltorganisationen gegen den Walfang zu wehren.
1982 beschloss die Internationale Walfangkommission (IWC) einen Fangstopp für Grosswale.
Daran halten sich allerdings nicht alle Länder:
Unter dem Vorwand der «wissenschaftlichen
Forschung» töten vor allem Walfänger aus Japan
und Island jedes Jahr Hunderte von Walen. Auch
in Norwegen isst man weiterhin Walfleisch.
Walfang ist aber nicht der einzige Grund, warum
viele Walarten ums Überleben kämpfen: Gifte
aus Fabriken und Landwirtschaft gelangen ins
Meer und vergiften dort die Beutetiere der Wale.
Unter Wasser nimmt der Lärm zu, zum Beispiel
von Bohrungen nach Erdöl. Weil Wale ihre Umgebung mit dem Gehör wahrnehmen, kann der
Lärm sie verwirren oder sogar ihr Gehirn verletzen. Nordkaper, von denen es nur noch 1000
Tiere gibt, stossen häufig mit Schiffen zusammen.
Für die Bartenwale wird der Klimawandel zum
Problem: Wenn es auf der Erde wärmer wird,
steigt auch im Meer die Temperatur. Als Folge
davon gibt es weniger Krill (Schwärme von kleinen Krebsen), und die Bartenwale haben weniger
zu fressen.
Eines der grössten Probleme ist heute der
«Beifang»: Jedes Jahr ertrinken bis zu 300‘000
Wale und Delfine, weil sie sich in Fischernetzen
verfangen und zum Atmen nicht mehr an die
Wasseroberfläche schwimmen können.
Folienvorlage Wale und Delfine
Knochenbau des Säugetiers Pottwal
Knochenbau des Fisches
Grössenvergleich
Ein BLAUWAL wiegt mehr als 100 Tonnen oder so viel wie
© WWF Schweiz, Abteilung Jugend und Umwelt, 2007. Illustrationen von Sämi Frei.
Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.
Porträts
Blauwal
Pottwal
Der Blauwal ist das grösste und schwerste Tier
auf unserem Planeten. Er wird bis zu 33 Meter
lang und wiegt bis zu 150 Tonnen – also mehr
als 25 Elefanten.
Der Pottwal ist der grösste Zahnwal. Die Männchen werden rund 20 Meter lang und bis zu 60
Tonnen schwer. Die Weibchen erreichen 13 Meter Länge.
Sein Herz ist so gross wie ein kleines Auto, und
in seinem Maul hat ein ganzer Elefant Platz.
Neugeborene Pottwale bleiben die ersten zwei
Jahre bei ihrer Mutter. Weibliche Pottwale und
ihre Jungen leben das ganze Jahr über in den
warmen Gewässern der Tropen. Die Männchen
kommen nur zur Paarung in die Tropen. Den
Rest des Jahres verbringen sie in den kalten
Gewässern rund um den Nord- und Südpol.
Ein junger Blauwal wiegt bei der Geburt bereits
etwa 2 Tonnen. Während seines Wachstums
nimmt er pro Tag rund 100 Kilogramm zu.
Blauwale sind Bartenwale. Am Oberkiefer wachsen ihnen Barten statt Zähne. Das sind Platten
aus Horn, die an den Enden wie kleine Kämme
ganz fein gespalten sind. Die Blauwale sieben
das Wasser, und die Nahrung bleibt an den Barten hängen. Die Hauptnahrung der Blauwale ist
der Krill, ein kleiner Krebs, der vor allem in der
Antarktis lebt. Ein ausgewachsener Blauwal verschlingt pro Tag etwa 4 Tonnen Krill und Algenplankton.
Orca
Der Orca ist ein Zahnwal. Weil seine Rückenflosse, die Finne, wie ein Schwert aus dem Wasser
ragt, heisst er auch Schwertwal.
Orcas werden 6 bis 9 Meter lang und bis zu
8 Tonnen schwer. Auffallend ist ihre schwarzweisse Körperzeichnung.
Pottwale sind Fleischfresser. Sie lieben Fische
und Tintenfische. In ihren Mägen wurden schon
Riesenkraken gefunden, die 18 Meter lang
waren. Ein Pottwal frisst pro Tag etwa 400 Kilogramm Fisch und Tintenfisch.
So tief wie der Pottwal taucht kein anderes Säugetier. Regelmässig jagt er in 1000 Metern Tiefe.
Mit Hilfe von Echolot und Unterwasserkameras
wurde nachgewiesen, dass Pottwale bis in
3000 Meter Tiefe hinabtauchen können.
Pottwale können bis zu zwei Stunden unter
Wasser bleiben. Wenn sie nach oben kommen,
blasen sie die verbrauchte Luft fast explosionsartig aus den Lungen. Nach einer Erholungszeit
von 15 Minuten können sie wieder für eine Stunde in die ewige Nacht der Tiefsee abtauchen.
Früher nannten die Menschen den Orca auch
«Killerwal». Sie hielten ihn für eine Bestie, was er
aber nicht ist. Wahrscheinlich kam er zu seinem
schlechten Ruf, weil er neben Fischen auch
Robben, Pinguine, Delfine und junge Bartenwale
jagt. Mit seinen scharfen Zähnen schnappt er
sich vor allem kranke und schwache Tiere.
Deshalb sind Orcas eine Art Gesundheitspolizei
der Meere.
Delfin
Orcas sind sehr verspielt und leben in Familien
von 3 bis 50 Tieren. Das älteste Weibchen führt
die Familie an, alle anderen Tiere sind mit ihr
verwandt.
Delfine besitzen ein sehr leistungsfähiges Gehirn.
Forscher konnten nachweisen, dass Delfine neue
Spiele erfinden und sogar Humor haben. Beide
Eigenschaften sind ein Zeichen für ihre hohe
Intelligenz.
Orca-Weibchen gebären etwa alle 5 Jahre ein
Junges. Von der Paarung bis zur Geburt verstreichen etwa eineinhalb Jahre. Orcas werden bis zu
70 Jahre alt.
Der Hauptdarsteller des Kinofilms «Free Willy»
ist ein Orca.
Delfine gehören zur Gruppe der Zahnwale.
Sie werden 1 bis 9 Meter lang. Der bekannteste
unter ihnen ist der Tümmler. Er wird 3,5 Meter
lang und wiegt rund 200 Kilogramm.
Delfine sind sehr gesellige Tiere; sie leben in
«Schulen» zusammen. So nennt man Delfingruppen in der Fachsprache.
Delfine spielen sehr gerne, sie schwimmen zum
Beispiel neben Booten mit den Bugwellen um die
Wette. Delfine sind ausgezeichnete Schwimmer.
Mit ihrem schlanken Körper erreichen sie
Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometer
pro Stunde.
Delfine fressen vor allem Fisch. Weil sie schnell
und wendig sind, können sie ausgezeichnet
jagen. Sie orten ihre Beute mit einem empfindlichen Sonar-System.
Wale und WWF
Bereits seit 1965 setzt sich der WWF für den Schutz der Wale ein.
Der WWF hat für die Wale grosse Schutzgebiete geschaffen, zum Beispiel rund um die Antarktis und
im Indischen Ozean.
Zusammen mit Forschern entwickelt der WWF neue Fischernetze, die für Wale und Delfine weniger
gefährlich sind.
Der WWF hat auch MSC gegründet. Am MSC-Zeichen erkennt man im Laden Fische, die aus schonender Fischerei stammen. Dabei fängt man nur so viele Fische, wie im Meer wieder nachwachsen
können, und verwendet Fischernetze, die für Wale und Delfine ungefährlich sind.
Der WWF schützt die Lebensräume der Wale: die Meere auf der ganzen Welt.
Weitere Informationen
Beim WWF erhältlich
• WWF (2008): Panda Club:
Wale: Die Riesen der Meere.
Bestellen kannst du beim
WWF Schweiz per Telefon,
Post oder E-Mail. Die Adresse findest du rechts unten. Die Lieferfrist beträgt
etwa eine Woche.
Wo kein Preis angegeben
ist, kannst du pro Broschüre
jeweils ein Exemplar gratis
bestellen.
Internet
Bücher
• www.wwf.ch/wale
• Nadler, M. (2005): Frag mich
was: Wale und Delfine. Bindlach: Loewe Verlag GmbH.
Seite des WWF Schweiz über
Wale.
• www.wwf.ch/flussdelfine
WWF-Seite über Flussdelfine,
die durch den Anbau von
Baumwolle in Gefahr sind.
• wwf-arten.wwf.de/detail.php?
id=184
Spannende WWF-Infos über
Blauwal, Pottwal, Buckelwal,
Schweinswal und sechs weitere
Walarten.
• www.wwf.ch/fisch
Der Fisch-Ratgeber gibt Tipps,
welche Fischarten man im Laden kaufen sollte und welche
nicht.
• Lemke E. (2002): Wale –
Giganten der Meere (inkl. CD
mit Walgesängen). Stuttgart:
Kosmos Verlag.
• Stonehouse, B. (2000):
Meyers Buch der Wale und
Delfine. Entdecken – Beobachten – Verstehen. Mannheim:
Bibliografisches Institut.
• Was ist was (1999): Wale und
Delfine. Band 85. Nürnberg:
Tessloff Verlag.
• www.oskarderorca.de/Home/
home.html
Oskar, der kleine Orca, beschreibt Lebensweise und
Körperbau der Schwertwale.
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft
gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Der WWF setzt sich weltweit ein für:
• die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
• die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
• die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten.
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
8010 Zürich
Telefon 044 297 21 21
Fax 044 297 21 00
E-Mail: [email protected]
www.wwf.ch
©1986 WWF – World-Wide Fund for Nature/® “WWF” and “living planet” are Registered Trademarks/Juni 2008/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/KOM-Nr. 267/07/Bild: WWF/Marine Mammals Fund
Der WWF kämpft dafür, dass sich alle Länder an das Fangverbot für Grosswale halten; auch Japan,
Norwegen und Island. Walfang soll nur unter der strengen Kontrolle der IWC (Internationale Walfangkommission) erlaubt sein: Nur Urvölker – wie etwa die Inuit in Grönland und Kanada – dürfen pro Jahr
einige wenige Wale jagen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken.
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Tel:
+41 44 297 21 21
Fax:
+41 44 297 21 00
[email protected]
www.wwf.ch
Spenden: PC 80-470-3
WWF Vortragsdossier „Wale & Delfine“
Linktipps
www.wwf.ch/wale
Hier erfährst du mehr darüber, wie der WWF die Wale schützt. Mit Walgesang zum
Anhören!
wwf-arten.wwf.de/detail.php?id=184
Blauwal, Pottwal, Buckelwal, Schweinswal und sechs weitere Walarten: Spannenden Infos
findest du auf dieser WWF-Seite.
www.oskarderorca.de
Oskar, der kleine Orca, beschreibt die Lebensweise und den Körperbau der Schwertwale.
www.wale.info
Für alle, die es ganz genau wissen wollen: Auf dieser Webseite werden alle Wal- und
Delfinarten vorgestellt. Mit Bildern und Infos zu Grösse, Gewicht, Nahrung, Lebensraum
und Bedrohung.
Das Meer muss leben!
Vortragsdossier des WWF Schweiz
Steckbrief
Fast drei Viertel der Erdoberfläche sind von Meerwasser bedeckt. Die Meere stellen einen Lebensraum dar, der im Durchschnitt 3'800 Meter tief ist. An der tiefsten Stelle sind es sogar mehr als
11’000 Meter!
Die Kontinente teilen das Meer in drei grosse Ozeane auf, den indischen, den atlantischen und den
pazifischen Ozean.
Das Sonnenlicht wird beim Eintritt in das Meerwasser absorbiert («verschluckt»). Je nachdem, wie viel
Plankton (schwebende Kleinstlebewesen) im Wasser ist, wie trüb und wie warm das Wasser ist und
wie viel Salz es enthält, kann das Licht nur ein paar Meter oder bis in eine Tiefe von 150 Meter vordringen. In den meisten Fällen ist es aber schon in 30 Metern Tiefe stockdunkel.
Die Ozeane funktionieren wie riesige Klimaanlagen, sie können tagsüber Sonnenenergie in Form von
Wärme speichern und diese nachts wieder abgeben. Für das Klima der Erde spielen aber auch komplizierte Kreisläufe von Winden, Meeresströmungen und Wolken eine wichtige Rolle.
Die Atemluft für Lebewesen wird stark durch das Meer beeinflusst. Die Ozeane bieten Lebensraum für
Algen, die Sauerstoff herstellen, und lagern gleichzeitig Kohlendioxid (CO 2) ein, in Form von Kalkablagerungen und Korallenriffen.
Überfischung der Meere
Was ist ein Fisch?
Fische als Nahrung
Industrieller Fischfang
Fische sind wechselwarme
Tiere, das heisst ihre Körpertemperatur ist von der
Aussentemperatur abhängig. Daher wärmt sich der
Körper eines Fisches im
warmen Wasser auf, im kalten Wasser hingegen kühlt
er ab.
Fische enthalten viel Eiweiss (Protein). Das ist ein
lebensnotwendiger Bestandteil unserer Ernährung, und
daher sind weltweit Millionen
von Menschen, die in Küstenregionen leben, auf das
Eiweiss aus den Fischen
angewiesen.
Lohnenswerte Beute machen die Fischer vor allem
bei den Schwarmfischen.
Dazu gehören etwa die Sardelle, der Dorsch, die Makrele, der Hering und der
Thunfisch.
Fische atmen mit Hilfe von
Kiemen, sie entnehmen damit den lebensnotwendigen
Sauerstoff direkt aus dem
Wasser.
Fisch verdirbt schnell. Daher
wurde er ursprünglich nur
von Menschen an der Küste
gegessen. Erst das Trocknen, Räuchern und Salzen
brachte den Meeresfisch
auch ins Landesinnere. Mit
der Erfindung von Kühlschrank und Kühltruhe kam
der frische Meeresfisch
auch auf unsere Teller.
Fische gehören zu den Wirbeltieren. Sie haben – wie
wir Menschen – ein Skelett,
das dem Körper als Stütze
dient.
Wir kennen heute etwa
25’000 Fischarten. Sie bewohnen Bergbäche, Flüsse,
Seen, Meere und Ozeane
bis hinab in die dunkle Tiefsee.
Früher wurden noch mehr
Tiere zu den Fischen gezählt. So etwa der Walfisch
und der Tintenfisch. Heute
wissen wir, dass der Wal zu
den Säugetieren gehört und
der Tintenfisch mit den
Schnecken und Muscheln
verwandt ist.
Traditionelle (nicht industrielle) Fischer fangen nicht
irgendwelche Fische. Sie
benützen weitmaschige
Netze, Reusen (Trichterfallen) und Angelhaken. Dadurch sind sie in der Lage,
gezielt nach Art und Grösse
zu fischen. Jungtiere werden
somit geschont und unnötige «Beifänge» vermieden.
Diese schonende Fischerei
gefährdet die Bestände der
Fischarten nicht.
Drei Viertel der Arten, die
sehr viel gefischt werden,
können kaum mehr mit Gewinn verkauft werden, weil
ihre Bestände (Anzahl) zu
gering geworden sind. Vor
allem der Thunfisch ist bedroht.
Mit fahrenden Fischfabriken
und modernster Technik
versucht die Fisch-Industrie
trotzdem genügend Fisch zu
fangen. Die Plünderung der
Meere geht deshalb immer
weiter.
Mit jeder Tonne Fisch holen
die Fischer ein Drittel unerwünschter Meerestiere (Beifänge) wie Delfine, Haie,
Schildkröten und sogar
Wasservögel tot aus dem
Netz.
Ein Drittel der gefangenen
Fische wird zu Fischmehl
verarbeitet, als Futter für
Zuchtfische und Haustiere.
Bunte Welt der Korallenriffe
Was ist ein Korallenriff?
Gefahren für die Korallenriffe
Korallen sind Hohltiere, wie die Schwämme,
und leben in riesigen Verbänden zusammen.
Sie besitzen ein Stützskelett aus Kalk und
kommen vor allem im warmen Wasser der
Tropen vor. Sie bilden entlang der Küsten und
um Inseln grosse Riffe.
Die Verschmutzung der Gewässer macht den
Korallenriffen am meisten zu schaffen. Wenn
zu viele Nährstoffe ins Meer gelangen, wachsen die Algen nahe der Meeresoberfläche
schneller. Die abgestorbenen Algen sinken auf
das Riff, das mit der Zeit buchstäblich erstickt!
Korallen bilden mit anderen Tieren eine Lebensgemeinschaft. So finden andere Meeresbewohner wie Fische, Krebse, Algen und Quallen im Korallenriff Schutz und Nahrung.
Ein weiteres Problem für Korallenriffe ist der
Walfang. Bartenwale fressen Plankton und so
auch die Larven der Dornenkronen-Seesterne.
Da es heute weniger Wale gibt, haben sich die
Seesterne vermehrt und fressen jetzt mehr Korallen. Das australische «Great Barrier Reef»
ist davon besonders bedroht.
Korallen filtern mit ihren fächerförmigen Tentakeln (Fangarmen) kleine Schwebestoffe aus
dem Wasser. Sie sind daher für die Reinigung
der Gewässer von grosser Bedeutung.
Vor mehr als 100 Millionen Jahren lagen grosse Teile Mitteleuropas unter Wasser. In diesem
warmen, tropischen Meer lebten viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Fossilien
(Versteinerungen) im Kalkstein unserer
Alpen zeugen heute noch vom Leben im
damaligen Tropenmeer.
Auch Taucher bedrohen die Riffe. Vor allem
ungeübte Taucher verletzen die empfindlichen
Korallenstöcke, indem sie Teile davon abbrechen. Auch Boote, die Taucher zum Riff bringen, stellen ein Problem dar. Sie werfen ihre
Anker aus und beschädigen damit das Riff.
Eine grosse Gefahr ist die Klimaerwärmung.
Sobald die Wassertemperaturen nur wenig ansteigen, bleichen die Korallen aus. Schon jetzt
sind die Meere als Folge des Treibhauseffekts
wärmer geworden. Der Treibhauseffekt
entsteht, wenn Kohlendioxid (CO2) und weitere
Treibhausgase aus den Abgasen der Autos,
Heizungen und Fabriken in die Luft gelangen.
In der Erdatmosphäre wirken diese Gase wie
das Dach eines Treibhauses, und auf der Erde
wird es immer wärmer.
Haie – ein Räuber stirbt aus
Lebende Fossilien?
Gefahren für den Hai
Haie gehören zu den Knorpelfischen: Ihr Skelett besteht nicht aus Knochen, wie das anderer Fische, sondern aus Knorpeln.
Viele Haie sterben in den Netzen der industriellen Fischereiflotten als Beifang. Hundert
Millionen Haie verenden so jedes Jahr.
Haie leben schon seit 400 Millionen Jahren auf
der Erde. Im Gegensatz zu den Dinosauriern
haben sie bis heute überlebt und sich kaum
verändert.
Haifischflossen gelten im fernen Osten als Delikatesse, die teuer verkauft werden kann. Die
Jagd auf Haie wird deshalb verstärkt. Oft
schneiden Fischer den Haien nur die Rückenflosse ab und werfen sie verstümmelt ins Meer
zurück, wo sie erbärmlich sterben.
Der grösste lebende Hai ist der Walhai. Er wird
fast 14 Meter lang, frisst aber nur Plankton. Für
den Menschen ist er absolut ungefährlich.
Insgesamt gibt es 350 Haiarten, 70 davon sind
bedroht, weil der Mensch sie jagt.
Die meisten Haie sind kleiner als 50 Zentimeter.
Pro Jahr greifen Haie weltweit 50 bis 100 Menschen an. Ungefähr 15 Menschen sterben bei
diesen Angriffen. Das ist extrem wenig, wenn
man bedenkt, dass viel mehr Menschen bei
Autounfällen oder durch das Rauchen sterben.
Haie sind auch eine beliebte Beute von Hochsee-Sportfischern. Besonders in den warmen
Gewässern Mittelamerikas bieten zahlreiche
Veranstalter diesen bedenklichen «Sport» an.
Das Meer und der WWF
Mit der Unterstützung des WWF sind weltweit Meeresschutzgebiete entstanden, beispielsweise im
Mittelmeer, in Ostafrika und Zentralamerika.
Mehrere internationale WWF-Projekte sollen verhindern, dass wertvolle Korallenriffe und Küsten vollständig zerstört werden.
Der WWF will die Überfischung der Weltmeere stoppen. Das MSC-Gütesiegel («Marine Stewardship
Council») zeichnet Meeresfrüchte und -fische aus, die aus nachhaltiger Fischerei stammen. Das
heisst, es dürfen nicht mehr Fische gefangen werden, als auf natürlichem Weg wieder heranwachsen.
Beim WWF erhältlich
WWF (2009): Panda Club
4/09: Korallen.
WWF (2008): Panda Club
3/08: Wale: Die Riesen der
Meere.
WWF (2008): FischEinkaufsratgeber.
WWF (2007): Panda Club
3/07: Meeresschildkröten.
Bestellen kannst du beim
WWF Schweiz per Telefon,
Post oder E-Mail. Die Adresse findest du rechts unten. Die Lieferfrist beträgt
etwa eine Woche.
Wo kein Preis angegeben
ist, kannst du pro Broschüre
jeweils ein Exemplar gratis
bestellen.
Internet
www.wwf.ch/de/derwwf/
themen/meereundkuesten/
index.cfm
WWF-Einstiegsseite zum
Thema Meere und Küsten.
www.starfish.ch/Korallenriff
Auf dieser farbenfrohen Seite findest du viele Infos und
Bilder von Korallenriffen und
ihren Bewohnern.
www.ozeane.de
Das Institut für Meeresforschung in Kiel bietet viele Infos über Wale – mit Hörbeispielen.
www.hai.ch
Seite über den Schutz und
die Erforschung der Haie.
Bücher
Scharrf, R. (1993): Was ist
was: Meereskunde. Hamburg: Tessloff Verlag.
Lange, M.; Walentowitz, S.
(2001): Komm mit ans Meer!
Luzern: Kinderbuchverlag.
Deimer, P. (1999): Was ist
was: Wale und Delphine.
Nürnberg: Tessloff Verlag.
Carwardine, M. (2005):
Haie. Delius, Klasing & Co:
Bielefeld.
Paccalet, G.; Paccalet, Y.
(2002): Pottwale – Kinder
des Ozeans. Tiercomic.
WWF/Zytglogge Verlag
(vergriffen, evtl. in der Bibliothek erhältlich).
www.msc.org
Internetseite der Umweltorganisation, die Lösungen
für die Überfischung der
Meere entwickelt.
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft
gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Der WWF setzt sich weltweit ein für:
die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten.
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
8010 Zürich
Telefon 044 297 21 21
Fax 044 297 21 00
E-Mail: [email protected]
www.wwf.ch
1986 WWF – World Wide Fund for Nature/
Weitere Informationen
“WWF” and “living planet” are Registered Trademarks/Juni 2008/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 159/06/Bild: WWF
Der WWF informiert darüber, was wir zum Schutz der Meere beitragen können. Er gibt Tipps für den
Tourismus, zu «meerfreundlichen» Restaurants und zum Einkaufen, das heisst, welche Fische wir mit
gutem Gewissen kaufen können.
Folienvorlage Fischerei
An diesem Label erkennt man
Fisch aus nachhaltiger Fischerei.
Beifang: Ein grosses Problem
der industriellen Fischerei.
Eine Meeresschildkröte hat sich
in einem Netz verfangen und ist
erstickt.
© WWF Schweiz, Abteilung Jugend und Umwelt, 2004. Illustration von Ralph Sonderegger. Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Tel:
+41 44 297 21 21
Fax:
+41 44 297 21 00
[email protected]
www.wwf.ch
Spenden: PC 80-470-3
WWF Vortragsdossier „das Meer muss leben“
Linktipps
www.wwf.ch/meere
WWF-Seite zum Thema Meere und Küsten.
www.starfish.ch/Korallenriff
Bunte Seite mit vielen Infos und Bildern von Korallenriffen und ihren Bewohnern.
www.ozeane.de
Das Institut für Meeresforschung in Kiel bietet viele Infos über Wale – mit Hörbeispielen.
www.hai.ch
Seite über den Schutz und die Erforschung der Haie.
www.msc.org
Internetseite des MSC (Marine Stewardship Council), der Lösungen für die Überfischung der
Meere entwickelt.
active
Tipps
für deinen
Vortrag
Den Vortrag vorbereiten:
Beispiel: Wissensgebiet
«Steckbrief des Elefanten»
Material sammeln
Einleitung: «Dass Elefanten bis zu vier Tonnen
schwer werden, habt ihr
Wenn du einen Vortrag halten willst,
musst du zuerst Material sammeln.
Gute Quellen sind:
• WWF-Vortragsdossiers
• Bibliotheken
• Lehrerinnen und Lehrer
• Bekannte und Verwandte
• Zeitungsredaktionen
• Internet
Material sammeln braucht Zeit –
meistens mehr als du denkst! Starte
deine Suche nach Unterlagen deshalb früh genug.
test nicht mehr als fünf oder sechs
Wissensgebiete herauspicken, sonst
überforderst du deine Zuhörerinnen
und Zuhörer.
Jedes Wissensgebiet, das du behandelst, hat wieder eine kleine Einführung, einen Hauptteil und einen
Schluss.
soeben gehört. Aber auch
sonst sind Elefanten
kolossal.»
Hauptteil: «Ihre Backenzähne wiegen zusammen
16 kg. Der grösste Stosszahn, den man je gewogen
hat, war 105 kg schwer ...»
Schluss: «Ihr seht, der
Elefant ist ein beeindru-
Der Schluss: Dem Vortrag
ein Dach geben
Der Schluss soll den Vortrag abrunden. Und er soll die Hauptaussage
aus der Einleitung wieder aufgreifen
und dem Publikum etwas auf den
Weg geben.
Ganz am Schluss kannst du nachhaken, ob jemand noch Fragen
hat. Dies führt meistens zu
einer kleinen Diskussion,
die den Vortrag
abschliesst.
ckendes Tier.»
Beispiel: «Ihr habt gesehen: Der Elefant ist ein
faszinierendes Tier. Nicht
nur wegen seiner Grösse,
sondern auch wegen seines Verhaltens. Wir sollten
deshalb alles daran setzen,
dass der Elefant auch weiterhin auf unserem Planeten
leben kann.»
Den Vortrag schreiben:
Die Gliederung
Gute Vorträge haben eine klare Linie,
denn nur mit einem guten Ablauf
kannst du die Zuhörer fesseln. Jeder
Vortrag besteht aus einer Einleitung,
einem Hauptteil und einem Schluss.
Beispiel: «Der Elefant
ist das grösste Landlebewesen auf der Erde. Er
wiegt fast 4 Tonnen.
Das ist gleich viel wie
vier ganze Schulklassen.
Diese Grösse hat mich
fasziniert. Deshalb möchte ich euch etwas über
Elefanten erzählen: Über
Die Einleitung: In der Kürze
liegt die Würze
Ein bis zwei Minuten genügen für die
Einleitung. Hier musst du das Thema
dem Publikum schmackhaft machen
und die Hauptaussage deines
Vortrags auf den Punkt bringen.
den Dickhäuter mit einem
Sinn für Gemeinschaft
und Familie, über den
Dickhäuter, der von uns
Menschen ausgerottet
wird.»
Beispiel: Dein Vortragsthema heisst «Der Elefant».
Mögliche Wissensgebiete
sind: «Steckbrief des
Elefanten», «Der Lebensraum des Elefanten», «So
verhält sich der Elefant».
Der Hauptteil:
Wissensvermittlung
Für den Hauptteil kannst du etwa
10 Minuten einplanen. Teile den
Hauptteil in kleinere Wissensgebiete
auf.
Du kannst deinen Zuhörerinnen und
Zuhörern nicht alles erzählen, was du
weisst. Das würde zu lange dauern,
und sie würden sich zu langweilen
beginnen. Schnapp dir die spannendsten Wissensgebiete und begeistere damit dein Publikum. Du soll-
Den Vortrag halten:
Gut vortragen
Geschichten erzählen
Im Orient gibt es den Beruf des
Geschichtenerzählers. Der Erzähler
trägt in Kaffeehäusern seine
Geschichten vor und verdient
sich damit sein Geld. Doch Geld
bekommt er nur, wenn er seine
Geschichten gut erzählt. Auch
Vorträge sind Geschichten. Sie müssen spannend und unterhaltsam
sein, damit sie die Zuhörerinnen und
Zuhörer mitreissen. Dazu haben wir
einige Tipps für dich:
Lies den Vortrag nicht einfach ab,
denn das wirkt künstlich und langweilig. Sehr gute Geschichtenerzähler
kennen den ganzen Text auswendig.
Wir Ungeübteren notieren uns einige
Stichworte, die unser Gedächtnis
stützen.
Wenn du einen Vortrag hältst, solltest
du stehen. So tönt deine Stimme
besser, und das Publikum kann
dich besser sehen. Du kannst für
Abwechslung sorgen, indem du hin
und wieder den Standort wechselst.
Arbeite mit Beispielen. Wenn ein Tier
pro Nacht 70 Kilometer weit marschiert, mach einen Vergleich: Das
ist gleich weit wie die Strecke von
Basel nach Zürich.
Vermeide Fremdwörter. Erzähle mit
deinen eigenen Worten, was du zu
sagen hast. Wenn du Fremdwörter
verwendest, erkläre sie!
Du solltest den Zuschauerinnen und
Zuschauern möglichst oft in die
Augen schauen. Das wirkt überzeugend, und dein Publikum bleibt bei
der Sache.
Illustrationen und Bilder
Wir Menschen sind Augentiere. Wir
nehmen unsere Umgebung vor allem
durch unsere Augen wahr. Wenn du
einen Vortrag planst, solltest du darauf Rücksicht nehmen. Zeige Bilder
und Grafiken und benütze:
Poster, Dias, Fotos, Zeichnungen,
Landkarten, Comics, Cartoons zum
Herumreichen, Hellraumprojektorfolien, Stichwortlisten oder Cartoons
und Zeichnungen.
Achtung: Wenn du Dias zeigst, musst
du den Raum abdunkeln. Das geht
nicht bei allen Räumen. Teste es,
bevor du den Vortrag halten musst.
Lasse dir auch die Geräte zeigen. Es
ist unangenehm, wenn du den DiaAapparat oder den Hellraumprojektor
während deines Vortrags nicht
einschalten kannst. Dunkle den
Vortragsraum nicht länger als fünf
Minuten ab, sonst schlafen deine
Zuhörerinnen und Zuhörer ein.
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