Referat Onkologie

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Referat Onkologie Onkologie = Lehre von den Geschwulstkrankheiten
Die Onkologie beschäftigt sich mit der Entstehung und Behandlung von Tumoren und den
dadurch bedingten Krankheiten.
1. Der Begriff „Tumor“ und seine Abgrenzung
Tumor = Geschwulst
Ulcus = Geschwür
eine örtlich umschriebene Zunahme des Gewebevolumens
tief greifender Substanzdefekt von Haut und Schleimhaut
im weiteren Sinn: jede lokalisierte Anschwellung (auch durch ein Ödem oder durch Entzündungen bedingt)
schlechte Heilungstendenz
im engeren Sinn: jede Wucherung des Gewebes durch Zellvermehrung
Begriff ist wertneutral, der Tumor kann gutartig oder bösartig sein
Neoplasma
Erosion
Gewebsneubildung im Sinne eines bösartigen Tumors
oberflächliche Schädigung der Haut oder Schleimhaut
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Stand: April 2011
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Referat Onkologie 2. Einteilung der Tumore(n)
2.1 Gutartige und bösartige Tumore(n)
2.1.1 Kennzeichen für gutartig / bösartig
gutartige (benigne) Tumore(n)
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wachsen langsam, eher niedrige Zellteilungsrate
bösartige (maligne) Tumore(n)
entwickeln sich oft schnell, hohe Zellteilungsrate
sind gegen die Umgebung gut
abgegrenzt
sind unscharf begrenzt
verdrängen das umliegende Gewebe, wachsen aber nicht
zerstörend in das Nachbargewebe ein
wachsen zerstörend
(invasiv) in das Nachbargewebe ein, dringen auch in Blut‐
und Lymphgefäße ein bilden keine
Tochtergeschwülste (Metastasen)
bilden häufig Tochtergeschwülste (Metastasen), die sich weitab vom Primärtumor entwickeln
i.d.R. nicht lebensbedrohlich, Ausnahme nur bei manchen Hirntumoren
schwere Beeinträchtigungen, allgemeiner Kräftezerfall (Kachexie), ohne Behandlung tödlich
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Referat Onkologie 2.1.2 Beispiele für gutartige Tumore(n)
Adenom
• gutartiger Tumor aus Drüsengewebe
Fibrom
• gutartiger Tumor aus Bindegewebe
Myom
• gutartiger Tumor aus Muskelgewebe
Angiom
• erworbener gutartiger Tumor aus Blutgefäßen
• gutartiger Tumor aus Knorpelgewebe
Hämangiom
Lipom
• angeb. Fehlbildung von Blutgefäßen oder Kapillaren
• gutartiger Tumor aus Fettgewebe mit Kapsel
Osteom
Polyp
• gutartiger Tumor aus Knochengewebe
Xanthelasmen
Xanthom
• plattenartige Fetteinlagerungen, v.a. um die Augen
• gutartiger, knotenförmiger Tumor aus Fettgewebe
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Chondrom
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• gutartiger Tumor aus Schleimhaut
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Referat Onkologie 2.1.3 Beispiel für bösartige Tumore(n)
Karzinome
• gehen vom Epithelgewebe aus
Sarkome
• gehen vom mesenchymalen Gewebe aus
KAPOSI-Sarkom
geht von den
Blutgefäßen aus
Osteosarkom
geht vom
Knochengewebe aus
Chondrosarkom
geht vom
Knorpelgewebe aus
Liposarkom
geht vom
Fettgewebe aus
2.2 Vorstufen zu Tumore(n) und Sonderformen
Präkanzerosen
Semimaligne Tumore
halb‐bösartige
Tumore(n),
Gewebeverän‐
derungen, die mit dem erhöhten Risiko einer bösartigen Erkrankung einhergehen
bilden aber keine
Metastasen,
= Vorstadium eines Krebses
mit großer Rezidivneigung,
wachsen lokal invasiv = zerstörend ,
Carcinoma in situ
= präinvasives Karzinom, Oberflächenkarzinom
bösartiger Tumor ohne invasives Wachstum
z.B. das Basaliom
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Referat Onkologie Details zu Präkanzerosen:
Fakultative Präkanzerosen
= Niedrige
Entartungstendenz
z.B. Colitis ulcerosa
Obligate Präkanzerosen
= Hohe Entartungstendenz
in einer relativ kurzen
Zeitspanne
z.B. Polyposis intestinalis mit
einem Auftreten von mehr als 100
Polypen im Darmtrakt
3. Die Metastasierung von bösartigen Tumoren
3.1 Definition
Verschleppung von Krebszellen aus dem Primärtumor an andere Stellen im Körper. Man
spricht in diesem Zusammenhang auch von Tochtergeschwulsten.
3.2 Wichtige Metastasierungswege
Achsellymphknoten
Gehirn
Gehirn
Leber
Bronchialkrebs
Lymphknoten (v.a. Lungenhilus und Bronchien)
Brustkrebs
Nebenniere
Lunge
Skelett (v.a. Wirbelsäule)
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Leber
Skelett (v.a. Wirbelsäule und Röhrenknochen)
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Referat Onkologie Leber
Leber
Dickdarmkrebs (Kolon und Rektum)
Lunge
Lunge
Gebärmutterkrebs
Lymphknoten
Skelett (v.a. Wirbelsäule)
Skelett
Leber
Lunge
Magenkrebs
Leberkrebs
Lunge
Skelett
Bauchfell
Pankreaskrebs
Leber
Kreuzbein
Prostatakrebs
Skelett
Lunge
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Lymphknoten des kleinen Beckens
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Referat Onkologie 3.3 Unterscheidung der Metastasierungswege
nach der Lokalisation
nach Art der Ausbreitung
lokale Metastasen, die sich direkt in der Umgebung des Tumors befinden
hämatogene Ausbreitung (über den Blutweg)
regionale Metastasen, entstehen in der nächsten Lymphknotengruppe
lymphogene Ausbreitung (über die Lymphe)
Fernmetastasen, die sich über den Blutweg oder über den Lymphweg in weit entfernten Organen absiedeln können
Impfmetastasen, die durch das Einstechen, z.B. bei einer Biopsie entstanden sind oder nach operativen Eingriffen
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Referat Onkologie 4. Ursachen der Krebsentstehung
Kanzerogene Stoffe (Krebserzeugende Stoffe)
Röntgen‐, Radium‐ und UV‐Strahlung
Onkogene Viren
Erhöhte Zellteilungsrate
Familiäre Häufung
Vererbung
5. Weitere, den Krankheitsausbruch begünstigende Faktoren
Mangel des körpereigenen Abwehrsystems
Störungen im Elektrolyt‐ und Mineralstoffhaushalt
Störungen im Vitaminhaushalt
Störungen in der Wärmeregulation
Störungen im Säure‐Basen‐Gleichgewicht
Störungen in den Entgiftungs‐ und Ausscheidungsfunktionen
Störungen der Darmtätigkeit
gestörter Umgang mit erhöhten Leistungsanforderungen
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Referat Onkologie 6. Gemeinsame Symptome aller Krebserkrankungen
wichtige Symptome für das fortgeschrittene Stadium, wenn es schon zur Metastasierung gekommen ist
Anfangsstadium
allgemeine Lymphknotenschwellung
Anämie
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsmangel
meist symptomarm
unbeabsichtigte Gewichtsabnahme
Appetitlosigkeit
Abneigung gegen bestimmte Speisen (v.a. gegen Fleisch)
Resorptionsfieber (Tumorfieber)
BKS‐Beschleunigung
CRP‐Anstieg
Wichtig: Bei Blutungen aller Art kommt eine Krebserkrankung als mögliche Ursache in
Betracht!
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Referat Onkologie 7. Leitsymptome verschiedener Krebserkrankungen
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskrebs)
Blasen‐ und Nierenkrebs
• fast immer symptomlos, solange noch operabel
• dumpfe Oberbauchschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen
• anhaltender schmerzloser Ikterus ohne Fieber
• Gewichtsabnahme
• allgemeine Symptome wie Völlegefühl, Übelkeit, Abgeschlagenheit, Meteorismus, Durchfälle, später auch Pankreasinsuffizienz, Diabetes mellitus und Anämie
• Courvoisier‐Zeichen: Gallenblase tastbar, aber schmerzlos bei gleichzeitig bestehendem Ikterus
• Blut im Urin
• wiederholte, meist schmerzlose, evtl. heftige Blutungen aus der Harnröhre
Darmkrebs
Brustkrebs (Mammakarzinom)
• Einseitiger Knoten in der Brust, v.a. wenn er sich derb und höckrig anfühlt. Der Knoten ist häufig mit der Haut verwachsen.
• Sezernierende (Sekret‐absondernde) Brustwarzen
• Einziehungen der Brustwarzen oder der Haut
• Orangenhautphänomen
• Unverschieblichkeit über einer Verhärtung
• offene Ulzerationen
• auffällige Größenunterschiede
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• veränderter Stuhlgang (Verstopfung und Durchfälle wechseln sich ab)
• Blutungen aus dem After
• Blutbeimengungen im Stuhl (hellrot, dunkelrot, schwarz, okkult)
• unwillkürlicher Stuhl‐ oder Schleimabgang
• Abgehen von etwas Stuhl mit den Winden
• Meteorismus, Flatulenz
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Referat Onkologie Gallengangstumore(n)
Gebärmutterkrebs
• keine Frühsymptome
• Uterusblutungen, v.a. bei Frauen über 40 Jahren, die außerhalb der Regel auftreten
• Blutungen bei Frauen jenseits des Klimakteriums, auch wenn es sich nur um einen Tropfen oder Spuren handelt
• alle unregelmäßigen Blutungen
• Ausfluss, v.a. wenn er fleischwasserfarben‐blutig aussieht
• Blutungen, die durch den Geschlechtsverkehr ausgelöst werden oder nach dem Absetzen des Stuhles auftreten
• Symptomreiches Spätstadium (Blase, Harnleiter, Rektum, Ischias)
• Ikterus
• Gewichtsverlust
• Anämie
Hautkrebs
Hautkrebs, die "A bis E"‐Regel
• schnelle Größenzunahme eines Muttermals
• unscharfe Begrenzung
• Ausbildung einer höckerigen
Oberfläche
• zunehmende bzw. unregelmäßige Pigmentierung
• Blutungsneigung und Geschwürsbildung
• entzündeter, rötlicher Hof um eine Hautveränderung, die nicht abheilt
• Auftreten kleiner Satellitenknötchen
• Anschwellen regionaler Lymphknoten
• Juckreiz, Schmerzen oder "ein Arbeiten in der Geschwulst"
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• A wie Asymmetrie: unregelmäßige Form
• B wie Begrenzung: unregelmäßiger Umriss
• C wie Color: unregelmäßige Färbung oder sehr dunkel
• D wie Durchmesser: über 6 mm
• E wie Erhabenheit: wölbt sich über Hautoberfläche
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Referat Onkologie Hirntumor
Kehlkopfkrebs
• Epileptische Anfälle
• Kopfschmerzen
• zunehmende psychische Veränderungen
• neurologische Ausfallerscheinungen wie Lähmungen, Seh‐, Hör‐, Sprach‐
und Sensibilitätsstörungen
• Hirnnervenlähmungen
• Stauungspapillen
• Explosionsartiges Erbrechen, v.a. bei schnellen Bewegungen des Kopfes
• Wesensveränderungen (Verlangsamung, Benommenheit, Schläfrigkeit)
• chronische Heiserkeit
• Atemnot
• Schluckbeschwerden
Leukämie, chronische lymphatische
Leukämie, akute
• Beginn entweder wie eine schwere Infektionskrankheit mit Schüttelfrost, Fieber und Ulzerationen im Mundbereich oder schleichend mit unklarer Symptomatik
• evtl. generalisierte Lymphknotenschwellung
• Milz‐, evtl. Lebervergrößerung
• Knochenschmerzen
• Hautinfiltrationen
• Anämie mit entspr. Symptomen
• Abwehrschwäche
• vermehrte Blutungsneigung
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• symmetrische Lymphknotenschwellung
• Milz‐ und Leberschwellung
• leichte Ermüdbarkeit
• Leistungsminderung
• gehäufte Infektionen
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Referat Onkologie Lungen‐ und Bronchialkrebs
Leukämie, chronische myeloische
• Leistungsminderung
• Müdigkeit
• Gewichtsverlust
• Milz‐ und Leberschwellung
• später Fieber
• erhöhte Infektneigung
• Anämie
• symptomarmes Frühstadium, ähnelt einer chronischen Bronchitis
• trockener Reizhusten, v.a. nachts
• spärlicher Auswurf, evt. mit fasriger Blutbeimengung
• bohrende Schmerzen hinter dem Sternum oder im Rücken
• im Spätstadium: blutiges oder himbeer‐geleeartiges Sputum
• Heiserkeit durch Lähmung des Kehlkopfnervs
Lymphknotenkrebs (Morbus Hodgkin, Lymphogranulomatose)
• schmerzlose Schwellung einzelner Lymphknotengruppen, v.a. im Halsbereich als sog. "Kartoffelsack‐
Schwellung"
• "Alkoholschmerz" der befallenen Lymphknoten (= nach Alkohlgenuss stellen sich in den betroffenen Regionen Schmerzen ein)
• hartnäckiger Juckreiz
• Leber‐ und Milzschwellung
• Fieber, Nachtschweiß
• Infektabwehrschwäche
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Magenkrebs
• ein "empfindlicher" Magen
• bohrende Schmerzen in der Magengegend
• Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit
• Widerwillen gegen Fleisch
• Blut im Stuhl, Blut im Erbrochenem
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Referat Onkologie Prostatakrebs
• Eine Früherkennung ist nur durch Vorsorgeuntersuchung möglich, da anfangs keine Symptome auftreten
• Im fortgeschrittenen Stadium entsprechen die Symptome den Blasenentleerungsstörungen der Prostatahyperplasie
• Blut im Urin
• Kreuzschmerzen können auf Knochenmetastasen hinweisen
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Speiseröhrenkrebs
• Schlingbeschwerden zuerst bei fester, später auch bei breiiger und flüssiger Nahrung
• Druckgefühl bzw. bohrende Schmerzen hinter dem Brustbein
• Regurgitation (= nach der Nahrungsaufnahme kommt es zum Zurückfließen von festen oder flüssigen Nahrungsbestandteilen in den Mund)
• Mundgeruch
• Unfähigkeit, den eigenen Speichel zu schlucken
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