Li-Fraumeni-Syndrom Phänotyp-MIM 151623 Stand: 08.05.2015 Klinik und diagnostische Kriterien: Das Li-Fraumeni-Syndrom ist durch das Auftreten multipler Tumoren im Kindes- und frühen Erwachsenenalter charakterisiert. Im Kindesalter werden Tumore der Nebenniere, Weichteilsarkome, Leukämien und Tumore des zentralen Nervensystems am häufigsten beobachtet. Im Erwachsenenalter finden sich gehäuft Osteosarkome und Brustkrebs. Die Diagnose eines Li-Fraumeni-Syndroms wird klinisch anhand folgender Kriterien gestellt: Auftreten eines Sarkoms vor dem 45. Lebensjahr und mindestens 2 Verwandte ersten oder zweiten Grades mit Karzinom vor dem 45. Lebensjahr oder einem Sarkom unabhängig vom Alter Vorliegen von drei unabhängigen Primärtumoren, von denen der erste vor dem 45. Lebensjahr diagnostiziert wurde oder einer Kombination von einem Tumor im Kindesalter oder einem Li-Fraumeni-Syndromassoziierten Tumor vor dem 45. Lebensjahr und einem Verwandten 1. oder 2. Grades mit einem Li-Fraumeni-Syndrom-assoziierten Tumor unabhängig vom Alter und einem Familienmitglied 1. oder 2. Grades mit irgendeinem Tumor vor dem 60. Lebensjahr. Genetik: Das Li-Fraumeni-Syndrom wird autosomal-dominant vererbt und durch Mutationen im TP53-Gen (MIM 191170) verursacht. In etwa 75% der Fälle findet sich eine positive Familienanamnese, die übrigen Erkrankungsfälle werden durch Neumutationen verursacht. Diagnostik: Nach DNA-Präparierung führen wir die molekulargenetische Untersuchung der 11 kodierenden Exone des TP53-Gen durch. Benötigtes Material Versandart Untersuchungsmethode Untersuchungsdauer 5 ml EDTA-Blut (oder hoch aufgereinigte DNA) ungekühlt per Post im wattierten Umschlag Kettenabbruch-Sequenzierung nach Sanger, MLPA 6 Wochen Kostenübernahme: Die molekulargenetische Labordiagnostik inkl. Gutachten wird bei Indikation von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die ambulante Abrechnung erfolgt mit einem Überweisungsschein (Muster 10, Ausnahmeziffer 32010). Bitte vermerken Sie auf der Überweisung stets „Molekulargenetische Diagnostik: Li-Fraumeni-Syndrom“. Seite 1 / 1