Zapfen-/Zapfen-Stäbchen-Dystrophie (ZD/ZSD), autosomal-rezessiv Stand: 08.05.2015 Phänotyp-OMIM: 604116 Klinik: Zapfendystrophie/Zapfen-Stäbchendystrophie (ZD/ZSD) beschreibt eine heterogene Gruppe von hereditären Netzhautdystrophien, die eine geschätzte Prävalenz von 1:40.000 aufweist. Betroffene Personen bemerken zunächst eine Photophobie, Farbsinnstörungen sowie einen Verlust der Sehschärfe und eine Einschränkung des zentralen Gesichtsfelds. Der zentrale Visusverlust ist auf ein primäres Absterben der Zapfen-Fotorezeptoren zurück zu führen. In späteren Stadien der Erkrankung kommt es häufig auch zu einem Verlust des peripheren Sehvermögens, was auf eine Degeneration der Stäbchen-Fotorezeptoren schließen lässt. Ophthalmoskopisch zeigt sich eine makuläre Netzhautatrophie und Pigmentablagerungen wobei in späteren Stadien der Erkrankung attenuierte Gefäße und knochenkörperartige Pigmentierungen auftreten können, sehr ähnlich zu einer Retinitis pigmentosa. Genetik: Zapfendystrophie/Zapfen-Stäbchendystrophie (ZD/ZSD) kann autosomal-dominant (ad), autosomalrezessiv (ar), oder X-chromosomal (X) vererbt werden. Bei Familien mit autosomal-rezessivem Erbgang oder Simplex-Fällen werden häufig Mutationen im ABCA4-Gen (MIM 601691) nachgewiesen. Diagnostik: Nach DNA-Präparierung führen wir die molekulargenetische Untersuchung der 50 kodierenden Exone des ABCA4-Gens durch. Benötigtes Material Versandart Untersuchungsmethode Untersuchungsdauer 5 ml EDTA-Blut (oder hoch aufgereinigte DNA) ungekühlt per Post im wattierten Umschlag Kettenabbruch-Sequenzierung nach Sanger 8 Wochen Kostenübernahme: Die molekulargenetische Labordiagnostik inkl. Gutachten wird bei Indikation von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die ambulante Abrechnung erfolgt mit einem Überweisungsschein (Muster 10, Ausnahmeziffer 32010). Bitte vermerken Sie auf der Überweisung stets „Molekulargenetische Diagnostik: Zapfendystrophie/Zapfen-Stäbchendystrophie“. Seite 1 / 1