Achromatopsie Phänotyp-MIM: 216900, 262300, 613093, 613856 Stand: 08.05.2015 Klinik: Achromatopsie oder Stäbchen-Monochromasie bezeichnet eine angeborene, komplette oder stark beeinträchtigte (inkomplette) Farbenblindheit ausgelöst durch eine Funktionsstörung der ZapfenFotorezeptoren. Patienten zeigen neben Farbenblindheit, ein stark eingeschränktes Sehvermögen, ausgeprägte Photophobie und Nystagmus. Der Augenhintergrund erscheint normal. Eine Störung der Zapfen-Fotorezeptor-abhängigen Antworten ist im Elektroretinogramm (ERG) nachweisbar. Genetik: Achromatopsie wird autosomal-rezessiv vererbt. Bis heute sind 4 Gene bekannt, die diese Erkrankung verursachen. Mutationen im CNGB3-Gen (40-50%) (MIM 60580) und CNGA3-Gen (20-25%) (MIM 600053) sind die häufigste Ursache für Achromatopsie. Seltener findet man Mutationen im GNAT2Gen (2%) (MIM 139340) und im PDE6C-Gen (<2%) (MIM 600827). Diagnostik (Stufendiagnostik): Nach DNA-Präparierung führen wir zunächst die molekulargenetische Untersuchung der häufigen CNGB3/CNGA3-Gene durch. Bei unauffälligem Befund kann nach Absprache eine molekulargenetische Untersuchung der seltenen GNAT2/PDE6C-Gene erfolgen. Benötigtes Material Versandart Untersuchungsmethode Untersuchungsdauer 5 ml EDTA-Blut (oder hoch aufgereinigte DNA) ungekühlt per Post im wattierten Umschlag Kettenabbruch-Sequenzierung nach Sanger 6 Wochen Kostenübernahme: Die molekulargenetische Labordiagnostik inkl. Gutachten wird bei Indikation von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die ambulante Abrechnung erfolgt mit einem Überweisungsschein (Muster 10, Ausnahmeziffer 32010). Bitte vermerken Sie auf der Überweisung stets „Molekulargenetische Diagnostik: Achromatopsie“. Seite 1 / 1