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CE 10.2 Model nach Erikson

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CE 10.2 Lernzettel
Die acht Stufen im Stufenmodell nach Erikson
Das psychosoziale Modell nach Erikson besteht aus acht Phasen, die eine spezielle
Thematik und dementsprechend eine spezielle Krise darstellen. Im Laufe seiner
Entwicklung durchläuft ein gesundes Individuum alle Stufen. Der Grund: Die
Einzelstufen bauen aufeinander zu einem erfolgreichen Abschluss auf. Bleibt die
Problematik in der vorangegangenen Phase ungelöst, entsteht unter Umständen eine
psychische Entwicklungsstörung. Über deren Ausprägung entscheidet die individuelle
Beschäftigung mit der entsprechenden Krise.
1. Urvertrauen gegen Urmisstrauen (erstes Lebensjahr)
Die Mutter tritt als wichtigste Bezugsperson auf. Für das Neugeborene stellt sich die unbewusste Frage, ob es der Welt vertrauen kann. Die
Krise bewältigt das Kind durch die Überwindung der Angst vor einem Nichterfüllen eigener Bedürfnisse. Zu diesen gehören beispielsweise
körperliche Zuwendung, Wärme und Nahrung. Im Gegensatz zu den anderen Phasen in Eriksons Modell verläuft diese ohne rationale
Überlegungen.
2. Autonomie gegen Zweifel (zweites und drittes Lebensjahr)
Die Eltern erweisen sich als wichtigste Bezugspersonen. Die Frage nach der beginnenden Eigenständigkeit steht im Raum. Das Kind fragt sich
unterbewusst, ob seine Persönlichkeit mit der sozialen Umwelt in Einklang steht. Die Phase bewältigt es erfolgreich, wenn die Anatomie –
beispielsweise das selbstständige Anziehen – Scham und Zweifel überwiegt.
3. Initiative gegen Schuldgefühl (viertes bis fünftes Lebensjahr)
Der Bezugsrahmen erweitert sich um die restliche Familie. Das Kind hinterfragt das eigene Handeln und die daraus resultierende Verantwortung.
Die erfolgreiche Bewältigung der Krise entsteht, wenn es den Umgang mit Schuldgefühlen lernt und die Initiative ergreift.
4. Leistung gegen Minderwertigkeitsgefühl (sechstes bis elftes Lebensjahr)
Das Bezugsfeld schließt Nachbarn, Schulkameraden und Lehrer ein. Für das Kind stellt sich die Frage nach der eigenen Rolle im Leben. Trägt
es etwas Nützliches für seine Umgebung bei? Das Lernen und Leisten stellen zentrale Punkte dieser Phase dar. Meistert der Sprössling sie
ohne Minderwertigkeitsgefühl oder Überforderung, beginnt die nächste Stufe.
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5. Identität gegen Rollendiffusion (zwölftes bis 18. Lebensjahr)
Zu den wichtigsten Bezugspunkten gehören Peergroups und Rollenmodelle. Als Vorbilder nehmen sich Jugendliche teilweise Stars und
Sternchen. Sie fragen nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Bilden sie ihre Ich-Identität.
6. Intimität gegen Isolation (junges Erwachsenenalter)
Freunde und Partner stellen Bezugsgruppen dar. Die Frage, ob der Mensch zum Lieben fähig ist, steht im Raum. Findet sich die Balance
zwischen Intimität und Isolation, zeigt sich die Stufe bewältigt.
7. Generativität gegen Stagnation (mittleres Erwachsenenalter)
Relevante Bezugspunkte bestehen im eigenen Haushalt und dem Arbeitsumfeld. Die erfolgreiche Organisation einzelner Lebensbereiche steht
im Vordergrund. Das Individuum fragt nach dem persönlichen Engagement in diesen Bereichen. Die Ausgeglichenheit zwischen Generativität
genannter Zeugungskraft und Stagnation stellt die Krisenbewältigung dar.
8. Ich-Integrität gegen Verzweiflung (hohes Erwachsenenalter)
Die Welt fungiert als Bezugsrahmen. Relevant ist die Frage, ob das eigene Leben gut und sinnvoll war. Der Abschluss der Krise besteht im
Erlangen von Weisheit. Schließt der Mensch mit dem Tod Frieden und sieht sein Leben als lebenswert an, meistert er die
Persönlichkeitsentwicklung.
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